Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2013 ... - AWO Karlsruhe
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ln Bezug auf den Fachkräftemangel bei Erzieher/innen vgl. auch meine Ausführungen zu<br />
Frage 1 (insbesondere am Ende der Antwort).<br />
Heinz Golombeck, FDP:<br />
Soziale Berufe wie etwa Alten- und Krankenpflege, Erzieher oder Tagespflege nehmen nicht nur eine<br />
wichtige Funktion in der Gesellschaft ein, es handelt sich angesichts des Fachkräftemangels auch um<br />
Berufsfelder mit großen Chancen. Um die Attraktivität dieser Berufe gerade unter den jungen<br />
Menschen zu steigern, setzen wir auf Qualität der Ausbildungswege, bessere Aufstiegschancen und<br />
vor allem mehr Wertschätzung in der Gesellschaft z.B. durch Imagekampagnen wie www.ich-pflegeweil.de.<br />
Sylvia Kotting-Uhl, Bündnis 90/Die Grünen:<br />
Wir setzen uns dafür ein, Berufe im Bildungs-, Betreuungs- und Pflegesektor gesellschaftlich und<br />
finanziell aufzuwerten. Pflegekräfte müssen mehr Anerkennung erfahren, angemessen bezahlt und<br />
ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden. Wir wollen gezielt in die Schaffung von<br />
Ausbildungsplätzen investieren und mehr Möglichkeiten <strong>zur</strong> beruflichen Entwicklung eröffnen.<br />
Karin Binder, Die Linke:<br />
Eine deutlich höhere gesellschaftliche Anerkennung der sozialen Berufe beginnt mit der angemessen<br />
Bezahlung, also deutlich höheren Löhnen. Ein gesetzlicher Mindestlohn und die<br />
Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen im Bereich sozialer Berufe bilden dazu wichtige<br />
Grundlagen. Ein verbesserter Gesundheitsschutz (physisch und psychisch) und familienfreundlichere<br />
Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten sorgen für eine höhere Attraktivität dieser Berufe. Dazu<br />
müssen gerade auch für Beschäftigte im Bereich Pflege und Betreuung bedarfsgerechte,<br />
gebührenfreie Kinderbetreuungseinrichtungen und Ganztagsschulen flächendeckend ausgebaut<br />
werden.<br />
5. Rente<br />
Altersarmut ist ein Problem, das in den kommenden Jahren in höherem Maße auf uns zukommen<br />
wird. Zum einen, weil die Rentenreformen der vergangenen Jahre zum Tragen kommen, zum anderen<br />
weil die Erwerbsbiografien zunehmend bröckeln.<br />
Ältere, die ihren Job verlieren, sind noch immer so gut wie chancenlos am Arbeitsmarkt. Für diese<br />
Menschen kommt die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 einer faktischen Rentenkürzung<br />
gleich.<br />
Frage:<br />
Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden, um die immer stärker auftretende Altersarmut zu<br />
verhindern?<br />
Antworten:<br />
Parsa Marvi, SPD:<br />
- Nur aus guten Löhnen werden gute Renten: Wir wollen einen gesetzlichen Mindestlohn von<br />
8,50 Euro, die Stärkung der Tarifbindung und das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“<br />
durchsetzen. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse müssen <strong>zur</strong>ückgedrängt werden: Gegenwärtig<br />
beziehen 350.000 Vollzeitbeschäftigte zusätzliche Leistungen des Arbeitslosengelds II. Ein<br />
Alleinstehender erwirbt daraus im Höchstfall eine monatliche Rentenanwartschaft von circa<br />
11 Euro im Jahr.<br />
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