Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2013 ... - AWO Karlsruhe
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Ingo Wellenreuther, CDU:<br />
Wir erwarten das vollständige Ergebnis der Evaluation familienbezogener Leistungen im Laufe der<br />
kommenden Wochen. Auf dieser Grundlage werden wir prüfen, ob und ggf. wo Veränderungen und<br />
Verbesserungen notwendig sind.<br />
Unser erklärtes Ziel ist es, bei der Einkommenssteuer die Kinderfreibeträge auf dasselbe Niveau des<br />
Freibetrags für Erwachsene anzuheben und zugleich das Kindergeld zu erhöhen. CDU und CSU<br />
befürworten daher nicht die Einführung einer Kindergrundsicherung.<br />
Die aktuellen Zahlen belegen: Das Bildungs- und Teilhabepaket kommt an und es kommt<br />
gut an. 73 Prozent der berechtigten Kinder und Jugendlichen erhalten tatsächlich Leistungen<br />
aus dem Bildungspaket. Am häufigsten genutzt werden dabei das Mittagessen und mehrtägige<br />
Klassenfahrten. Weiter hinten auf der Liste stehen Schülerbeförderung und Lernförderung. Unser Ziel<br />
ist es, das noch mehr Kinder die Teilhabeangebote nutzen, insbesondere Kinder mit<br />
Migrationshintergrund und Kinder, deren Eltern das Bildungspaket noch nicht kennen.<br />
Bereits heute bringt das Bildungs- und Teilhabepaket auch für <strong>Karlsruhe</strong> beachtliche Vorteile: Für<br />
bedürftige Kinder bedeutet es einen Schritt hin zu mehr Teilhabe. Sie bekommen das Gefühl, dazu zu<br />
gehören. Für finanzschwache Eltern schafft es die Möglichkeit, die Bildungs und damit die<br />
Zukunftschancen ihrer Kinder zu verbessern. Für den Sozialhaushalt der Stadt <strong>Karlsruhe</strong> bedeutet es<br />
eine finanzielle Entlastung in Höhe von mehr als einer halben Million Euro jährlich. Die Umsetzung des<br />
Bildungs- und Teilhabepakets des Bundes in <strong>Karlsruhe</strong> muss weiterhin von Seiten der Stadt gefördert<br />
werden. Der <strong>Karlsruhe</strong>r Kinderpass ist eine vorbildliche Maßnahme, die ich unterstütze.<br />
Sehr wichtig ist mir der Kampf gegen Kinderarmut, denn Kinderarmut darf es in einer wohlhabenden<br />
Stadt wie <strong>Karlsruhe</strong> eigentlich nicht geben. Dass beispielsweise bedürftige Kinder aus finanziellen<br />
Gründen kein tägliches warmes Mittagessen haben, ist inakzeptabel. Deshalb habe ich Ende 2008<br />
den Verein „<strong>Karlsruhe</strong>r Kindertisch“ gegründet, der im letzten Jahr ca. 400 Kindern aus über 20<br />
Schulen und Projekten täglich ein warmes Mittagessen finanziert. Unabhängig davon muss es auch<br />
Aufgabe der Politik sein, diese Situation von Kindern zu verbessern.<br />
Ende 2010 haben wir im Gemeinderat einstimmig die „<strong>Karlsruhe</strong>r Leitlinien gegen Kinderarmut"<br />
beschlossen. Diese Leitlinien sind eine sehr gute Grundlage und dürfen nicht nur zum Download<br />
bereit stehen. Sie müssen von der Verwaltung ernst genommen und in konkrete Maßnahmen<br />
umgesetzt werden.<br />
Heinz Golombeck, FDP:<br />
Wir als FDP sind der Ansicht, dass die derzeitigen familienbezogenen Leistungen - es sind mehr als<br />
150 - effizienter gestaltet werden müssen. Noch liegt die Evaluation der familienpolitischen Leistungen<br />
nicht komplett vor. Es wäre denkbar, Leistungen für Kinder zusammenzuführen. Bestehende<br />
Umsetzungsprobleme beim Bildungs- und Teilhabepaket müssen gelöst werden. Im Modellversuch<br />
einer "Kinderkarte" soll die Bündelung aller Leistungen für Kinder erprobt werden.<br />
Sylvia Kotting-Uhl, Bündnis 90/Die Grünen:<br />
Wir setzen uns für Bildung und bessere Betreuung vom frühesten Kindesalter an, die allen Kindern<br />
unabhängig von der Herkunft die gleichen Chancen eröffnet, aber auch für mehr Familienberatung<br />
und Gesundheitsleistungen. Davon können Eltern und Kinder profitieren, weil so Erwerbsarbeit beider<br />
Eltern leichter möglich wird. Zum anderen brauchen Kinder und ihre Eltern mehr Geld:<br />
Kinderregelsätze, die deren Bedarf - auch auf Bildung - wirklich decken und eine<br />
Kindergrundsicherung, mit deren Aufbau wir in der kommenden Legislatur beginnen wollen.<br />
Karin Binder, Die Linke:<br />
Kinder aus einkommensschwachen Familien dürfen in unserer Gesellschaft und unserem<br />
Bildungssystem nicht länger benachteilig werden. Statt HartzIV, Ehegattensplitting, ein Privileg für<br />
Gutverdienende, sowie Bildungs- und Teilhabepaket wollen wir Kinder und Jugendliche über eine<br />
Kindergrundsicherung direkt absichern. Qualifizierte Betreuung, Sport und Kulturangebote sowie<br />
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