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VP 3-2013.indd - IG VELO im Landkreis Lörrach

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Andernorts<br />

Unterwegs auf der grünen Promenade von Münster, dem Cityring, reserviert für Radler und Fußgänger. (Foto: Stadt Münster)<br />

Staunend in Münster<br />

Nicole-S<strong>im</strong>one Dahms nahm<br />

für die <strong>IG</strong> Velo am 3. Nationalen<br />

Radkongress in Münster teil –<br />

und berichtet in der VeloPost.<br />

Ein Radwege-Streufahrzeug exklusiv<br />

für den Oberbürgermeister? Nein, auch<br />

wenn es den Anschein hatte - das gibt<br />

es in der Fahrradstadt Münster nicht.<br />

Aber einen OB, der auch <strong>im</strong> Winter bei<br />

Eis und Schnee nicht daran denkt, sein<br />

Rad einzumotten. Und sich an einem<br />

verschneiten Winterabend auf seinem<br />

Nachhauseweg radelnd an die Fersen<br />

des städtischen Räumdienstes heftete.<br />

Markus Lewe amüsierte bei seiner<br />

Eröffnungsrede zum Nationalen Radkongress<br />

die Zuhörer mit dieser Anekdote.<br />

Ein aufmerksamer Bürger hatte<br />

den OB bei seiner Fahrt beobachtet<br />

und der Stadtverwaltung ironisch vorgeschlagen,<br />

lieber einen gut beheizten<br />

Dienstwagen zur Verfügung zu stellen<br />

statt eines eigenen Fahrrad-Schneeräumfahrzeugs.<br />

Fahrradstadt hin oder her. Man kann<br />

es auch übertreiben. Kann man?<br />

Zwei Tage lang, vom 13. bis 14. Mai,<br />

drehte sich be<strong>im</strong> 3. Nationalen Radkongress<br />

alles um das Rad. Begriffe<br />

wie Nahmobilität, bewegungsaktivierende<br />

Stadt und radverkehrsfördernde<br />

Infrastrukturen schwirrten bei den<br />

zahlreichen Foren durch die Luft. Die<br />

700 Kongressbesucher schienen in<br />

Münster mit dem Motto „Gemeinsam<br />

den Radverkehr weiterentwickeln“ gut<br />

aufgehoben zu sein.<br />

40 Prozent fahren Rad<br />

Denn in Münster ist das selbstverständlich,<br />

wofür andernorts noch die<br />

Politik der kleinen Schritte betrieben<br />

wird: Die Radverkehrsförderung gehört<br />

seit Jahrzehnten fest zur Agenda<br />

von Politik und Verwaltung. Die „Leeze“,<br />

wie das Fahrrad <strong>im</strong> Münsterland<br />

genannt wird, ist allgegenwärtig. Es ist<br />

ein Alltagsverkehrsmittel: Der Radverkehrsanteil<br />

liegt bei nahezu 40 Prozent!<br />

Sogar einen eigenen Cityring haben die<br />

Radler: Die „Promenade“, ein 4,5 Kilometer<br />

langer, geschlossener Grünring<br />

ist den Fußgängern und Radfahrern<br />

vorbehalten und dient als Verteilerring<br />

rings um die Innenstadt. Mehr als<br />

1.500 Radfahrer wurden hier in Spitzenstunden<br />

gezählt. Münster kann mit<br />

weiteren Superlativen aufwarten wie<br />

zum Beispiel der größten Radstation<br />

Deutschlands mit 3.300 Einstellplätzen.<br />

Ob „klassischer“ Bordsteinradweg,<br />

Fahrradschleusen oder Fahrradstrassen<br />

– Münster ist fahrradfreundlich.<br />

Fahrradfreundlich war eine Vokabel,<br />

die be<strong>im</strong> Nationalen Radkongress des<br />

öfteren fiel. Am Abend des ersten Kongresstages<br />

wurde der „Deutsche Fahrradpreis<br />

2013“ verliehen. In diesem<br />

Rahmen wurde die „fahrradfreundlichste<br />

Persönlichkeit“ des Jahres 2013<br />

ausgezeichnet: Die Münchner Schauspielerin<br />

Michaela May darf nun diesen<br />

Titel tragen. Sie hat sich <strong>im</strong> Laufe<br />

ihrer Karriere <strong>im</strong>mer wieder für Figuren<br />

stark gemacht, die mit einem Zweirad<br />

unterwegs sind – ob als Nonne oder<br />

Richterin. Fahrradfreundlich ist hoffentlich<br />

auch Birgitta Worringen, die<br />

die Abschlussrede hielt. Sie ist nämlich<br />

die neu ernannte Radverkehrsbeauftragte<br />

des Bundesministeriums für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />

Damit – so lässt sich vermuten - will<br />

das Ministerium betonen, dass es Ernst<br />

machen will mit der Radverkehrsförderung.<br />

Zur weiteren Information:<br />

www.muenster.de/stadt/stadtplanung/<br />

radverkehr.html<br />

www.nationaler-radverkehrskongress.de<br />

16 VeloPost 3/2013

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