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VERITAS - Das Genussmagazin / Ausgabe 11-2014

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Wein<br />

Die Kolumne<br />

der Wasser- und<br />

Weinfee von<br />

Schwarzwald-Sprudel<br />

Marissa Echtle<br />

trinkt<br />

Wasser<br />

Wasser und Wein im Einklang!<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

neulich habe ich zu tief ins Glas geschaut. Ins Wasserglas, und das war auch gut so, weil ich nämlich auch noch meinen<br />

Lieblingswein auf dem Tisch hatte. Einen schönen trockenen Riesling mit knackiger Säure. Für mich gehört die<br />

Säure zum Riesling wie Schnee und Eis aufs Matterhorn. Den Riesling habe ich dann auch alpin genossen, also kühl,<br />

übrigens genauso temperiert wie mein Medium-Wasser. Leider hat es sich noch nicht überall herumgesprochen,<br />

dass Wasser und Wein zusammengehören. Immer noch gibt es Leute, die trinken ihren Wein nicht mit, sondern<br />

wie Wasser. Gegen den Durst! Richtig geht natürlich anders. Vor dem Wein trinkt man einen Schluck Wasser,<br />

am besten nicht zu kalt, denn sonst wird der Gaumen kalt gemacht – und schmeckt gar nichts mehr. Und das<br />

wäre wirklich ein Jammer. Natürlich darf das Wasser auch nicht zu warm sein, außer man will Tee. Am besten<br />

ist es, wenn Wasser und Wein ähnlich temperiert sind. Hat man den Durst mit dem ersten Schluck (dem<br />

ersten Glas, der ersten Flasche) Wasser gestillt, ist es Zeit für die Aromen. Wie das? Einfach den Rebensaft<br />

über Zunge und Gaumen rollen lassen, jetzt bitte schlürfen, schmatzen (keine Sorge, ist erlaubt) und<br />

schlucken nicht vergessen. Dann ein zweites Mal nippen und einen Kennerblick aufsetzen. (Schon<br />

ist man wer!) Aber mal ehrlich, nur so schmeckt der Wein. So mach ich’ s mit meinem Riesling<br />

und so mach ich es auch, wenn ich einen Blanc de Noir, einen Rosé oder einen kräftigen<br />

Spätburgunder trinke. Aber so wie ich den Wein wechsle, so wechsle ich auch das Wasser.<br />

Da gibt es ja Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, Medium, und solches, das still wie<br />

ein Schwarzwaldsee ist. So wie es der Italiener gerne hat, „senza gas“. Stille Wasser sind<br />

nicht nur tief, sondern auch für Barrique-Weine erste Wahl. <strong>Das</strong> stille Wasser wird zur<br />

großen Bühne für die Tannine. Auch Vanille und Beeren sind im Geschmacksbild enthalten.<br />

Erst so wird der Genuss harmonisch rund. Und das Spiel kann man weiterspielen. Medium-Wasser?<br />

Da darf der Wein gerne fruchtig sein und Säure haben. Und mit ganz viel Kohlensäure? Classic schmeichelt den<br />

feinherben und restsüßen Weinen. Und wozu Wasser auch noch gut ist, soll hier verraten werden. Wegen der<br />

Umdrehungen. Hin und wieder ein Glas köstliches Wasser aus dem Schwarzwald macht den Gaumen wieder<br />

frisch und kontert die Wirkung der köstlichen Tropfen aus dem Weinkeller. Mit diesem Trick kann man einfach<br />

ein bisschen länger genießen. Und ganz tief ins Glas schauen.<br />

Liebe Grüße<br />

Eure<br />

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