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STIFTUNG TERRA VECCHIA<br />

ARBEITS- UND WOHNGEMEINSCHAFT MELCHENBÜHL<br />

<strong>AUSBILDUNGSKONZEPT</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Angaben zur Stiftung Terra Vecchia<br />

Das Praxisfeld in der Arbeits- und Wohngemeinschaft Melchenbühl<br />

Praktikums / Ausbildungsplatz Berufsbild und Rahmenbedingungen<br />

Ausbildungsauftrag<br />

Zusammenarbeit mit der Ausbildungsinstitution und der Arbeits- und<br />

Wohngemeinschaft Melchenbühl<br />

Anhang<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>AUSBILDUNGSKONZEPT</strong> .......................................................................................................................1<br />

Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................................2<br />

1. Angaben zur Stiftung Terra Vecchia ........................................................................................3<br />

1.1. Leitbild und Stiftungszweck.................................................................................................3<br />

1.2. Menschenbild .......................................................................................................................3<br />

1.3. Geschichte und Entwicklung .............................................................................................3<br />

1.3.1. Gemeinschaft Bordei ...................................................................................................3<br />

1.3.2. Terra Vecchia ................................................................................................................4<br />

1.3.3. Schlüssel ..........................................................................................................................4<br />

1.3.4. Corte di sotto .................................................................................................................4<br />

1.3.5. Die Melchenbühlgruppe .............................................................................................4<br />

1.3.6. Brienzwiler .......................................................................................................................4<br />

2. Das Praxisfeld in der Arbeits- und Wohngemeinschaft Melchenbühl ................................5<br />

2.1. Übergeordnete Therapieziele der stationären Drogentherapie..................................5<br />

2.1.1. Umfassendes Therapieziel............................................................................................5<br />

2.1.2. Persönlichkeit .................................................................................................................5<br />

2.1.3. Sucht und Gesundheit .................................................................................................6<br />

2.1.4. Arbeit...............................................................................................................................6<br />

2.1.5. Freizeit .............................................................................................................................6<br />

2.1.6. Umfeld, Beziehungen ...................................................................................................6<br />

3. Praktikums- / Ausbildungsplatz Berufsbild und Rahmenbedingungen...............................7<br />

3.1. Grundsätzliches zu den Ausbildungsplätzen in der Stiftung..........................................7<br />

3.1.1. Grundsätzliche Ausbildungshaltung und Voraussetzungen für die<br />

Praxisanleitung..............................................................................................................................7<br />

3.1.2. Stellenschlüssel...............................................................................................................7<br />

3.1.3. Arbeitszeiten / Lohnfragen ..........................................................................................7<br />

3.1.4. Pflichten und Kompetenzen des/r Praktikantin .......................................................8<br />

4. Ausbildungsauftrag .....................................................................................................................9<br />

4.1. Zielsetzung und Ausbildungsauftrag im Melchenbühl ...................................................9<br />

4.2. Praktikumsformen .................................................................................................................9<br />

4.2.1. Vorpraktikum..................................................................................................................9<br />

4.2.2. Einjähriges Ausbildungspraktikum ..............................................................................9<br />

4.2.3. Praxisbegleitende Ausbildung ....................................................................................9<br />

4.3. Verantwortlichkeiten und Kompetenzen innerhalb der Praxisausbildung...............10<br />

4.4. Ausbildungsinhalte .............................................................................................................11<br />

4.4.1. Interne Praxisausbildungsgespräche.......................................................................12<br />

4.4.2. Weitere Ausbildungsgefässe.....................................................................................12<br />

5. Zusammenarbeit mit der Ausbildungsinstitution und der Arbeits- und<br />

Wohngemeinschaft Melchenbühl .................................................................................................13<br />

5.1. Qualifikation ........................................................................................................................13<br />

5.2. Schnittstellen der Ausbildung und Praxis ........................................................................13<br />

6. Anhang:.......................................................................................................................................13<br />

2


1. Angaben zur Stiftung Terra Vecchia<br />

1.1. Leitbild und Stiftungszweck<br />

Terra Vecchia ist eine schweizerische Stiftung mit Sitz in Bern.<br />

Der Namen ist nach einem kleinen verlassenen Dorf zwischen Rasa und Bordei im<br />

Centovalli im Tessin benannt.<br />

Die Stiftung hilft Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die in der Auseinandersetzung<br />

mit sich und der Heutigen Welt bedroht und gefährdet sind. Die Hilfe besteht im Angebot<br />

des Erlebens einer Gemeinschaft, die etwas Sichtbares aufbaut und unsichtbare<br />

Fundamente zu einer sinnvollen Existenz legt.<br />

1.2. Menschenbild<br />

Wir sind in fünf therapeutischen Gemeinschaften zusammengeschlossen. Die einzelnen<br />

Therapien bieten jungen Menschen Raum, in einem verbindlichen Rahmen zusammen zu<br />

leben und sich in offener, ideologisch nicht festgelegter Form auseinander zu setzen.<br />

Im Sinne eines in die Tat umgesetzten humanistischen Menschenbildes achten wir jeden<br />

Menschen in seiner Einzigartigkeit und akzeptieren seine Persönlichkeit und seine<br />

Lebensgeschichte mit ihren Defiziten und Stärken. Wir gehen davon aus, dass jeder<br />

Mensch eigene Entfaltungsmöglichkeiten braucht. Wir leiten die Betreuten dazu an, ihre<br />

Fähigkeiten zu entdecken und Verantwortung für sich selber zu übernehmen. Wir<br />

möchten ihnen einen gangbaren Weg zu zeigen, mit ihnen ein Stück dieses Weges gehen<br />

und sie wieder zur Selbstverantwortung zu befähigen.<br />

Die uns anvertrauten Menschen sollen im Zusammenleben die Erfahrung machen, dass<br />

ein erfülltes Leben nur in gegenseitiger Achtung und Verpflichtung möglich ist. Das schafft<br />

bleibende Werte, die über die Aufenthaltszeit in der Stiftung Terra Vecchia hinaus tragen<br />

helfen.<br />

Zu unseren Therapien gehören auch Nachsorge, Kontakte über die Zeit des Aufenthalts<br />

hinaus und wenn nötig Rückkehrmöglichkeiten.<br />

1.3. Geschichte und Entwicklung<br />

Die Stiftung Terra Vecchia wurde 1972 gegründet. Heute gehören fünf grössere Projekte<br />

und diverse Unterprojekte dazu.<br />

1.3.1. Gemeinschaft Bordei<br />

1972 wurde die Gemeinschaft Bordei im Centovalli als erstes Terra Vecchia Projekt<br />

eröffnet. Dort haben junge nach 68ziger Aussteiger und Sozialarbeiter begonnen mit einer<br />

kleinen Gruppe verhaltensauffälligen Jugendlichen zerfallene Häuser, Ruinen wieder<br />

aufzubauen und instand zu stellen. Heute sind mehrere Häuser aufgebaut und renoviert,<br />

ebenfalls die Kirche. Die sozialtherapeutische Gemeinschaft bietet10 Plätze für meist<br />

suchtmittelabhängige Menschen an.<br />

3


1.3.2. Terra Vecchia<br />

Das Dorf Terra Vecchia, 30 Gehminuten von Bordei ist noch im Aufbau. Geplant ist ein<br />

Schul- und Wohnprojekt für verhaltensauffällige Jugendliche innerhalb der obligatorischen<br />

Schulzeit.<br />

1.3.3. Schlüssel<br />

1975 entstand die Gemeinschaft Schlüssel mitten im Dorf in einem alten Landgasthof in<br />

Detligen. Heute für 14 ehemals Suchmittelkonsumierende Menschen. Seit Jahren kann<br />

man im Gasthof, der durch Mitarbeiter und Therapieteilnehmern betrieben wird Freitags<br />

Pizza essen.<br />

Die Gemeinschaft Schlüssel bietet zudem ein Familienprojekt mit 14 Plätze in<br />

Bauernfamilien an. In der Gemeinschaft „Saurenhorn“ leben 10 Menschen, die an<br />

Substitutionsprogrammen im Raum Bern teilnehmen.<br />

1.3.4. Corte di sotto<br />

Das Corte, ebenfalls unterhalb Rasa im Centovalli, ist ein grösserer bäuerlicher<br />

Familienbetrieb mit 3 abstinenzorientierten Plätzen<br />

1.3.5. Die Melchenbühlgruppe<br />

Arbeits- und Wohngemeinschaft Melchenbühl<br />

1983 wurde das Melchenbühl eine sozialtherapeutische Arbeits- und Wohngemeinschaft<br />

in einem stattlichen alten Patrizierhaus am Rande der Stadt Bern gegründet.<br />

IPA<br />

Integrationsprogramm bietet als Arbeitsintegrationsprojekt 28 eine Tagestruktur<br />

Programmteilnehmerinnen.<br />

Gewürzmühle<br />

Eine Schlosserei für 14 Menschen mit einer IV-Rente und das Ratzenbergli, ein Wohnprojekt<br />

für psychisch erkrankte Menschen gehört ebenfalls zur Betriebsgruppe Melchenbühl.<br />

1.3.6. Brienzwiler<br />

1990 im Berneroberland beitreibt Landwirtschaft mit Alpprojekt, eine kleine Schreinerei<br />

und eine Metallwerkstatt und hat Platz für 16 ehemals Suchtmittelabhängige.<br />

4


2. Das Praxisfeld in der Arbeits- und Wohngemeinschaft<br />

Melchenbühl<br />

In der Gemeinschaft Melchenbühl werden verschiedene soziale Projekte beherbergt. In<br />

der stationären Drogentherapie werden bis zu achtzehn ehemals Drogenabhängige<br />

Menschen zwischen 20 und 40 Jahren stationär und teilstationär betreut. Im<br />

Arbeitsbereich der Gemeinschaft werden zu dem 12 geschützte Arbeitsplätze für<br />

Menschen aus externen Institutionen angeboten.<br />

Von Dienstag bis Freitag arbeiten die Klient/innen mit Handwerker/innen und<br />

Betreuer/innen im Bereich Bau, Schreinerei, Schlosserei, Malerei, Garten und Haushalt. Der<br />

Montag ist für Teamsitzungen und die Gruppensitzung mit der Wohngruppe reserviert.<br />

Wochenenden und Abende werden vorwiegend von der Wohngruppe mit jeweils einer<br />

Person des Betreuungsteams gestaltet.<br />

Der/die Praktikantin erhält während des Praktikums vor allem im Betreuungsbereich<br />

Gelegenheit verschiedene Einsätze zu leisten. Eingebettet in den obenerwähnten<br />

Rahmen kann er/sie in folgenden Bereichen Einfluss nehmen und Erfahrungen sammeln:<br />

• Teamsitzungen, Fallbesprechungen und Haussitzungen<br />

• Teilnahme an der internen Weiterbildung zum Thema Einzelberatung und<br />

Konzeptarbeit<br />

• Freizeitbetreuung, d. h. Abend- und Wochenenddienste<br />

• Bezugspersonenarbeit<br />

• Verfassen von Berichten<br />

• Eltern- und Behördenkontakte<br />

• Gestalten von Kreativabenden und Projektwochen<br />

• Teilnahme an Gruppengesprächen<br />

• Teilnahme an Intervisionen und Supervisionen<br />

2.1. Übergeordnete Therapieziele der stationären Drogentherapie<br />

2.1.1. Umfassendes Therapieziel<br />

Umfassendes Therapieziel ist die Wiedererlangung der Selbständigkeit und die<br />

Verbesserung der Lebensqualität der Klient/innen. Diese sollen nach Beendigung der<br />

Therapie befähigt sein, ein ihren Fähigkeiten entsprechendes selbständiges und<br />

eigenverantwortliches Leben führen zu können.<br />

2.1.2. Persönlichkeit<br />

Ziele sind die Erkennung und Förderung der individuellen Ressourcen, die Stärkung und<br />

Entwicklung von Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit und die Erhöhung der<br />

Frustrationstoleranz. Im zwischenmenschlichen Bereich ist angestrebt, die Konfliktfähigkeit,<br />

Beziehungsfähigkeit, Vertrauensfähigkeit und die kommunikativen und sozialen<br />

Kompetenzen der Klient/innen zu verbessern und zu fördern.<br />

5


2.1.3. Sucht und Gesundheit<br />

Die Klientinnen setzen sich im Rahmen der Biographiearbeit mit ihrer eignen<br />

Suchtgeschichte auseinander und lernen ihre individuellen Motive, Suchtmittel zu<br />

konsumieren, kennen. Das Suchtverhalten wird reflektiert auch hinsichtlich<br />

Essgewohnheiten und „leichten“ Drogen (Nikotin, Alkohol) sowie substanzunabhängigen<br />

Suchtformen (Spielen, Fernseh- und Videokonsum, Sport, u.a.). Besonderer Wert gelegt<br />

wird auch auf gesundheitsfördernde Faktoren wie Ernährung, Schlaf, Erholung, Hygiene<br />

und Fitness. Ziel ist die Befähigung der Klient/innen, eigene Wege und Mittel zu<br />

Wohlbefinden und Entspannung zu finden und einzuüben. Ein weiteres Ziel liegt darin,<br />

Klient/innen zu befähigen, Risikosituationen zu antizipieren und sich entsprechend darauf<br />

einzustellen.<br />

2.1.4. Arbeit<br />

Im Arbeitsbereich ist es ein wesentliches Ziel, dass sich die KlientInnen wieder an einen<br />

geregelten Tages- und Wochenrhythmus gewöhnen und sich schrittweise auf den<br />

Arbeitsalltag vorbereiten können. Des weiteren wird angestrebt, dass die Klient/innen ihre<br />

Kompetenzen und Fähigkeiten wiedererlangen oder neue Kompetenzen erwerben<br />

können. Die in realitätsnahen Arbeitsfeldern gemachten Erfahrungen werden zusammen<br />

mit der Bezugsperson und den Vorgesetzten im Arbeitsbereich ausgewertet.<br />

2.1.5. Freizeit<br />

Der Freizeitbereich ist mit verschiedenen wichtigen Therapiezielen verbunden. Einerseits<br />

sind die Klient/innen aufgefordert, ihre individuelle Freizeit zu gestalten und auszunutzen,<br />

sei es im geschützten Rahmen der Therapie oder dann im Bereich von individuellem<br />

Ausgang und Kursen, andererseits geht es auch um das Mitgestalten von<br />

Freizeitaktivitäten innerhalb der Gruppe. Bei der Gestaltung der individuellen Freizeit sollen<br />

die Klient/innen Interessen entdecken und Hobbys pflegen lernen und so der Freizeit einen<br />

eigenen Stellenwert für die persönliche Entwicklung und das Wohlbefinden zumessen<br />

lernen. Auch für den Aufbau und die Pflege von Beziehungen ist die Freizeit ein zentrales<br />

Übungs- und Betätigungsfeld.<br />

2.1.6. Umfeld, Beziehungen<br />

Im Beziehungsbereich ist es ein Ziel, zu den Eltern und Geschwistern oder anderen<br />

Familienangehörigen die Beziehung wieder aufzunehmen und allenfalls zu klären.<br />

Dasselbe gilt für wichtige andere Bezugspersonen und den/die Partner/in. Ein tragendes<br />

Beziehungsnetz ist unumgänglich für die Stabilisierung und die Reintegration.<br />

Während der Therapiezeit wird eine Schuldenregulierung angestrebt.<br />

6


3. Praktikums- / Ausbildungsplatz Berufsbild und<br />

Rahmenbedingungen<br />

3.1. Grundsätzliches zu den Ausbildungsplätzen in der Stiftung<br />

Im Stiftungsprospekt wird das Ausbildungsangebot explizit erwähnt:<br />

Die Stiftung trägt auch zur Berufsbildung bei, indem sie angehenden Sozialarbeiter/innen,<br />

Sozialpädagogen/innen und Psychologen/innen Gelegenheit zu halbjährigen und<br />

ganzjährigen Praktika gibt.<br />

3.1.1. Grundsätzliche Ausbildungshaltung und Voraussetzungen für die<br />

Praxisanleitung<br />

In der Betreuungsarbeit mit den Bewohnern der stationären Drogentherapie treten die<br />

verschiedensten Aufgaben und Rollenansprüche an den/die Praktikanten/in heran. Im<br />

Verlaufe des Praktikums sollen zunehmend die für die spätere sozialberufliche Tätigkeit<br />

nötigen fachlichen Kompetenzen aufgebaut werden. In diesem Prozess soll sich der/die<br />

Praktikantin Zeit lassen und eigene Erfahrungen sammeln dürfen.<br />

Unser therapeutisches Konzept basiert auf einem Ressourcen orientierten Ansatz. Diese<br />

Arbeitshaltung kommt auch in der Praxisanleitung zum tragen.<br />

Als Ausbildungsinstitution ist das Melchenbühl bestrebt, sich mit den Anforderungen der<br />

Schulen auseinander zu setzen und eine professionelle Praxisanleitung anzubieten.<br />

Das Betreuungsteam orientiert sich in der professionellen Tätigkeit im Berufsverband VSD<br />

innerhalb der Fachgruppe „stationären Drogentherapie“. Als übergeordnete<br />

Koordinationsstelle sind wir der KOSTE angeschlossen.<br />

3.1.2. Stellenschlüssel<br />

Die Betreuungsstellen sind wie folgt aufgeteilt:<br />

Leitung Betreuung 100 %<br />

Therapeutische Leitung 30 %<br />

Betreuung intern verteilt auf 4<br />

Personen 260 %<br />

Praktikant/in / Sozialpädagoge in<br />

Ausbildung 80 – 100 %<br />

Betreuung extern verteilt auf 2<br />

Personen 150 %<br />

3.1.3. Arbeitszeiten / Lohnfragen<br />

Vom/n der/dem Praktikanten/in wird die Bereitschaft zu unregelmässiger Arbeitszeit<br />

erwartet. Die Wochenarbeitszeit beträgt bei einer 100 % Anstellung 42 Stunden.<br />

Wir gehen von folgenden Grundbelastungen aus:<br />

• Pro Woche ein Abenddienst von 17 – 23.30 Uhr<br />

• Zusätzlich ein Wochenendturnus im Monat (Samstag ab 11 Uhr bis Sonntag 21.30<br />

Uhr)<br />

7


• Monatlich ein Freitagabend<br />

• Teilnahme an Freizeitlagern im Rahmen von 1 – 2 Wochen<br />

Der/die Praktikant/in hat Anrecht auf 5 Wochen Ferien.<br />

Der Lohn richtet sich nach den Ausbildungsrichtlinien der Ausbildungsinstitutionen.<br />

3.1.4. Pflichten und Kompetenzen des/r Praktikantin<br />

Aufgaben:<br />

• Aktive berufliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Tätigkeiten des<br />

Praxisfeld der stationären Drogentherapie<br />

• Verschiedenste betriebliche Aushilfstätigkeiten<br />

• Begleiten von Bewohner/innen<br />

• Vorbereiten und aktive Teilnahme an den Praktikumsgesprächen<br />

• Information an die Praxisanleitung über wichtige Belange der Ausbildungsstelle<br />

Die detaillierten Aufgaben und Kompetenzen sind im „Therapiemanual“ genau geregelt.<br />

Der/die Praktikantin steht betreffend Daten und Informationen, die die Bewohner/innen<br />

betreffen unter Schweigepflicht.<br />

8


4. Ausbildungsauftrag<br />

4.1. Zielsetzung und Ausbildungsauftrag im Melchenbühl<br />

Am Ausbildungsplatz im Melchenbühl werden während des Praktikums an den/die<br />

Auszubildende folgende Erwartungen gestellt:<br />

• Anwendung, Umsetzung der Lernziele die von der Schule vermittelt werden oder<br />

worden sind.<br />

• Bereitschaft zur Auseinandersetzung in der praktischen Arbeit im Team und mit<br />

unseren Bewohnern im Bereich der stationären Drogentherapie.<br />

• Entwicklung einer Berufsidentität durch eine zunehmende sozialberufliche<br />

Professionalisierung.<br />

4.2. Praktikumsformen<br />

4.2.1. Vorpraktikum<br />

Wir bieten zur Zeit kein Vorpraktikum an.<br />

4.2.2. Einjähriges Ausbildungspraktikum<br />

Grundsätzlich soll der/die Praktikantin nach einem Jahr die wesentlichen Themen der<br />

Lernziele der Schule in der Praxis behandelt haben. In bezug auf die fachspezifische<br />

Drogenarbeit erwarten wir, dass der/die Ausgebildete nach einem Jahr über Fremd- und<br />

Selbstbeurteilung seine/ihre Fähigkeiten und Grenzen kennengelernt hat.<br />

Wir erwarten nicht, dass der/die Praktikanten/in innerhalb eines Jahres alle Abläufe und<br />

Haltungen internalisiert. Wir gehen davon aus, dass das sozialpädagogische Arbeitsfeld<br />

ganzheitlich erfahren wurde.<br />

4.2.3. Praxisbegleitende Ausbildung<br />

Da sich die praxisbegleitende Ausbildung zum/r Sozialpädagogen/in über 4 Jahre<br />

ausdehnt, steht dem/der Auszubildenden dementsprechend mehr Zeit in der Praxis zur<br />

Verfügung. Die Zielsetzungen und Schwerpunkte werden entsprechend der Ausbildung<br />

gewichtet. Der/die Sozialpädagoge/in in Ausbildung soll die Möglichkeit erhalten<br />

Ausbildungserfahrungen im Alltag anwenden zu lernen. Der die Auszubildende soll bis zum<br />

Abschluss betriebliche Abläufe und Haltungen verinnerlicht und muss bis Ende der<br />

Ausbildung theoretisches Grundlagenwissen in die Praxis umsetzten können.<br />

9


4.3. Verantwortlichkeiten und Kompetenzen innerhalb der<br />

Praxisausbildung<br />

Funktion Verantwortlichkeit Aufgaben und Kompetenzen<br />

Gesamtleitung<br />

• Arbeitsvertrag<br />

Leitung Betreuung<br />

• Arbeitszeitkontrolle<br />

• Ressortverteilung<br />

• Controlling<br />

Praxisbegleitung<br />

• Ausgewählte Teilnahme an den<br />

Ausbildungsgesprächen<br />

• Durchführung des<br />

Mitarbeiterqualifikationsgesprächs<br />

• Arbeitszeugnis<br />

PAL • Praxisbegleitung • Regelmässiges Durchführen von<br />

Praktikumsgesprächen<br />

• Begleitung und Anleitung in den<br />

verschiedenen Arbeitsfeldern<br />

• Gemeinsames Festlegen von<br />

Ausbildungszielen<br />

• Teilnahme an den<br />

Ausbildungsgesprächen<br />

• Teilnahme an den<br />

Praxiskonferenzen<br />

• Verfassen sämtlicher schriftlicher<br />

Qualifikationen:<br />

Beurteilungsbögen,<br />

Praktikumsberichte (die Leitung der<br />

Betreuung muss Berichte<br />

unterzeichnen)<br />

Andere<br />

Mitarbeiter/innen<br />

• Teamebene<br />

• Verantwortlichkeiten bei<br />

Unternehmungen muss<br />

mit der Leitung geprüft<br />

werden.<br />

• Alltagsanleitung<br />

• Durchführen von Freizeitaktivitäten<br />

und Lagern<br />

• Feedback einmal jährlich<br />

10


4.4. Ausbildungsinhalte<br />

In Anlehnung des 5 – Phasenmodells nach Bernler/Johnsson stützen wir uns auf den unten<br />

aufgeführten Praktikumsplan.<br />

Einsatzbereiche / Aufgaben des/r<br />

Praktikanten/in<br />

• Einsätze auf dem Bau oder in Werkstätten<br />

im Rahmen einer Woche<br />

• Praktische Büroarbeiten<br />

• Teilnahme an Sitzungen<br />

• Bei Gruppenaktivitäten einfach mit dabei<br />

sein<br />

• Kennen lernen der<br />

MitarbeiterinnenInformationsfluss<br />

• Präsenzzeit hauptsächlich im<br />

Betreuungsbereich<br />

• Einarbeiten in erste selbständige<br />

Betreuungsaufgaben auf der<br />

Wohngruppe<br />

• Übernahme kleiner Aufgaben und<br />

Verantwortungen<br />

• Einarbeitung / Einbezug im<br />

Abenddienstturnus<br />

• Kennen lernen von Wochenenddienst,<br />

Miteinbezug bei Wochenendaktivitäten<br />

• Präsenzzeit nur noch im<br />

Betreuungsbereich<br />

• Aufnahme der Bezugspersonenarbeit<br />

• Aktenführung<br />

• Feste Einteilung in Abend- und<br />

Wochenturnus<br />

• Thematische Gestaltung von geplanten<br />

Gruppenaktivitäten<br />

• Generell planen und auswerten<br />

• Mitarbeit beim Organisieren von Lagern<br />

und Projekten<br />

• Übernimmt komplexere Verantwortungen<br />

• Entwickelt einen eigenen Stil<br />

• Selbständige Fallführung<br />

Lernphasen<br />

Einführungsphase (3 – 4 Wochen)<br />

Aufgaben und wenig betreutenzentriert<br />

„Handeln ohne Verstehen“ (1 – 2 Monate)<br />

Erste Erfahrungen mit Betreuungsaufgaben<br />

werden gesammelt. Zunehmende<br />

Sensibilisierung auf pädagogische<br />

Fragestellungen.<br />

„Verstehen nach Handeln“<br />

(Zeitliche Beanspruchung der Ausbildungsform<br />

entsprechend)<br />

Erste Fachliche Auseinandersetzungen in bezug<br />

auf pädagogisches Handeln über das Planen<br />

und Auswerten.<br />

Ausbildungsziele sollen nun formuliert werden.<br />

Verstehen vor Handeln<br />

(Zeitliche Beanspruchung der Ausbildungsform<br />

entsprechend)<br />

Umsetzen von Theorie in die Praxis. Der/die<br />

Praktikant/in versteht sich als professionell und<br />

kann neue berufliche Zielsetzungen selbständig<br />

angehen.<br />

Für die Vermittlung der in der Tabelle erwähnten thematischen Inhalte greift die<br />

Praxisbegleitung hauptsächlich auf die Lernzielplanung der Schule zurück.<br />

11


Innerhalb der Institution besteht zusätzlich eine ergänzende Lernzielplanung für<br />

Praktikanten im Praxisfeld der stationären Drogentherapie.<br />

4.4.1. Interne Praxisausbildungsgespräche<br />

Die Praktikumgespräche finden 14 täglich im Rahmen von 90 Minuten statt. Der/die<br />

Praktikant/in führt ein Beschlussprotokoll. Die Sitzungen werden flexibel zu folgenden<br />

Rubriken gestaltet:<br />

• Rückblick Ausbildung und Praxis<br />

• Aktuelle Bezüge zum Betreuungsalltag und der Bezugspersonenarbeit<br />

• geplantes Thema wie z. B. Projektarbeit, Umgang mit Widerstand, Sanktionen<br />

• Festlegen von Zielen<br />

• Auswertung der Sitzung<br />

• Ausblick für die nächsten 2 Wochen<br />

Die Gesprächsformen sind frei in gegenseitiger Absprache wählbar. Wir arbeiten mit<br />

Rollenspielen, gestalterisch und hauptsächlich übers Gespräch.<br />

Ausbildungsziele werden schriftlich festgehalten und im vom Praxisbegleiter und dem<br />

Studierenden gemeinsam angelegten Ordner dokumentiert.<br />

4.4.2. Weitere Ausbildungsgefässe<br />

Der die Praktikantin nimmt an der internen Weiterbildung teil. Über die Teilnahme an<br />

Supervisionen muss im Einzelfall entschieden werden. Die Dauer und der Standort des<br />

Praktikums sind für das Setting ausschlaggebend.<br />

Während der Ausbildung werden von der Gemeinschaft Melchenbühl grundsätzlich keine<br />

anderen Weiterbildungen unterstützt.<br />

12


5. Zusammenarbeit mit der Ausbildungsinstitution und der<br />

Arbeits- und Wohngemeinschaft Melchenbühl<br />

5.1. Qualifikation<br />

Die gemeinsam verfassten Zielsetzungen werden halbjährlich ausgewertet. Diese<br />

Auswertungen dienen als Grundlage für die Ausbildungsgespräche und die<br />

Schlussqualifikation.<br />

5.2. Schnittstellen der Ausbildung und Praxis<br />

Die Gemeinschaft Melchenbühl wird in Ausbildungsangelegenheiten vom Praxisanleiter<br />

vertreten. Das betrifft Praxisausbildungskonferenzen sowie Ausbildungsgespräche.<br />

Konfliktsituationen<br />

Besondere Vorkommnisse am Praxisplatz werden der Ausbildungsinstitution gemeldet.<br />

In Konfliktsituationen kann folgender Weg beschritten werden: Praxisanleiter, Leitung<br />

Betreuung, KOSTE in Bern (Schweizerische Koordinationsstelle im Suchtbereich, Eigerplatz<br />

5, 3007 Bern)<br />

6. Anhang:<br />

Informationsflyer:<br />

• Stiftung Terra Vecchia<br />

• Wohn- und Arbeitsgemeinschaft Melchenbühl<br />

Ergänzende Lernzielplanung für Praktikanten im Praxisfeld der stationären Drogentherapie<br />

13

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