Ausbildungskonzept Sozialpädagogik - Fachhochschule ...
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<strong>Ausbildungskonzept</strong><br />
<strong>Sozialpädagogik</strong><br />
Verfasserinnen:<br />
Heidi Stauffacher (Bildungsverantwortliche)<br />
Claudia Rothenberger (Gruppenleiterin in der Abteilung Kinderhaus)<br />
Désirée Yardong (Sozialpädagogische Mitarbeiterin Mutter-Kind-Wohngruppe)<br />
Auftrag:<br />
Zentrumsleitung (verantwortlich Manuela Morson)<br />
Zürich, März 2013
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung ....................................................................................................................... 3<br />
2. Das Zentrum Inselhof ..................................................................................................... 3<br />
3. Praxisausbildung ............................................................................................................ 4<br />
3.1 Stellenwert der Praxisausbildung im Zentrum Inselhof ............................................ 4<br />
3.2 Ziele der Praxisausbildung ...................................................................................... 5<br />
4. Funktionen und Zuständigkeiten ..................................................................................... 5<br />
4.1 Die Bildungsverantwortliche .................................................................................... 5<br />
4.2 Die Praxisausbildenden (PA’s) ................................................................................ 6<br />
4.3 Die Studierenden .................................................................................................... 7<br />
5. Umgang mit Krisen ......................................................................................................... 8<br />
6. Abteilungswechsel innerhalb der Ausbildung .................................................................. 8<br />
7. Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten ........................................................................ 9<br />
8. Rahmenlehrplan ............................................................................................................. 9<br />
9. Anhang ..........................................................................................................................11<br />
Leitbild ...........................................................................................................................12<br />
Organigramm ................................................................................................................13<br />
Ausbildungsplan ............................................................................................................14
1. Einleitung<br />
Soziale Arbeit und <strong>Sozialpädagogik</strong> erfüllen einen hohen gesellschaftlichen Auftrag.<br />
Insbesondere dort, wo Menschen sich in einer ausserordentlichen, oft mehrfach<br />
problematischen Lebenssituation befinden. Da wo die privaten Problemlösungsressourcen<br />
zur Bewältigung nicht mehr ausreichen, unterstützen, ergänzen oder ersetzen<br />
Sozialpädagoginnen, Fachpersonen Betreuung Kind und Menschen aus anderen<br />
berufsverwandten Feldern wesentliche Aufgaben der Familie. Um dieser Aufgabe gerecht zu<br />
werden, braucht es Fachleute, die mittels ihrer eigenen Persönlichkeit, ihrer sozialen Bildung<br />
sowie ihrem Fachwissen in der Lage sind, soziale Problemstellungen zu erfassen, zu<br />
beschreiben, zu erklären und zu bearbeiten.<br />
Das Zentrum Inselhof übernimmt Ausbildungsverantwortung und stellt herausfordernde und<br />
attraktive Stellen zur Verfügung.<br />
Das <strong>Ausbildungskonzept</strong> dient der Studierenden, der Praxisanleiterin und der Bildungsverantwortlichen<br />
sowie der Zentrumsleitung als Grundlage für die inhaltliche und formelle<br />
Ausbildung in verschiedenen Berufsfeldern der <strong>Sozialpädagogik</strong>. Es regelt die strukturellen<br />
und inhaltlichen Bedingungen und gibt Auskunft über Anstellung, Rechte und Pflichten von<br />
Studierenden und deren Anleitenden und dient den Ausbildungsstätten als<br />
Orientierungsgrundlage. Im nachfolgenden Text wird eine weibliche oder neutrale<br />
Schreibweise gewählt, da die Mitarbeitenden des Zentrums Inselhof zu über 95% Frauen<br />
sind.<br />
2. Das Zentrum Inselhof<br />
Trägerschaft des Zentrums Inselhof ist der Verein Inselhof Triemli, der in seiner über 100-<br />
jährigen Tätigkeit immer wieder die Zeichen der Zeit erkennt und Angebote schafft, die auf<br />
die Bedürfnisse der jeweiligen Zeit zugeschnitten sind. Aus einem „Haus für gefallene<br />
Mädchen“ hat sich im Lauf der Jahrzehnte ein Kompetenzzentrum für Kinder, Mütter und<br />
belastete Familien entwickelt. Mit einer breiten Palette von Angeboten werden<br />
massgeschneiderte Lösungen mit einer hohen Professionalität unter einem Dach angeboten.<br />
Die Abteilung Familie umfasst vier Angebote: die Kindertagesstätte, die Eltern-Kind-<br />
Begleitung und die Mutter-Kind-Wohngruppe für minderjährige Mütter bis zum 20. Altersjahr<br />
und ihren Babys sowie die Mutter-Kind-Units mit Wohneinheiten für belastete Mütter und ihre<br />
Babys, bzw. Kleinkinder.<br />
Die Abteilung Kinderhaus umfasst vier Wohngruppen für je 7-8 Kinder von 0-9 Jahren, die<br />
aufgrund einer vormundschaftlichen Massnahme platziert wurden. Ein teilstationäres<br />
Angebot, die Tagesstruktur Plus, für 12 Kinder im Vorschulalter, die interne Spieltherapie,<br />
der Vorkindergarten und das Malatelier vervollständigen das Angebot.<br />
Im Leitbild sind Werte und Haltungen festgehalten, welche von Mitarbeitenden und<br />
Vorstandsmitgliedern entwickelt und formuliert wurden (siehe Anhang 1). Das Organigramm<br />
gibt eine Übersicht über die einzelnen Abteilungen und Bereiche (siehe Anhang 2).<br />
Die Abteilung Kinderhaus und jeder Bereich der Abteilung Familie verfügen über ein<br />
Rahmenkonzept. Die einzelnen Bereiche und Gruppen haben spezifische Feinkonzepte<br />
daraus abgeleitet und festgehalten (diese liegen in den Abteilungen und Bereichen zur<br />
Einsicht auf).<br />
Das Erlernen sowie das Weiterentwickeln von Fähigkeiten stehen nicht nur bei den Familien,<br />
Müttern und Kindern im Vordergrund, sondern sollen auch bei allen Mitarbeitenden gefördert<br />
3
werden. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Ausbildung von Fachpersonen<br />
gelegt.<br />
Das Zentrum Inselhof setzt sich zum Ziel, sich als Ausbildungsort für Fachpersonal in den<br />
Bereichen <strong>Sozialpädagogik</strong> FH und HF, Fachperson Betreuung Kind (beide Fachrichtungen<br />
bestehend), sowie in den unterstützenden Bereichen wie im kaufmännischen, technischen<br />
und hauswirtschaftlichen Bereich (in Planung) einzusetzen.<br />
Das Zentrum Insehof bietet Platz für 4 geschützte Arbeitsplätze für IV-Anlehr-<br />
Abgängerinnen, die im Hauswirtschaftsbereich der Wohngruppen der Abteilung Kinderhaus<br />
mitarbeiten.<br />
3. Praxisausbildung<br />
3.1 Stellenwert der Praxisausbildung im Zentrum Inselhof<br />
Die Praxisausbildung hat im Zentrum Inselhof einen hohen Stellenwert. Die vielfältigen<br />
Ausbildungsplätze und die Heterogenität des Klientels bieten eine optimale Grundlage, gut<br />
ausgebildete Mitarbeitende zu gewinnen. Für Mitarbeitende besteht ein attraktives Angebot<br />
zur beruflichen Entwicklung innerhalb des Zentrums. Im Zentrum wird grossen Wert auf die<br />
Qualitätsentwicklung gelegt, wobei die Auseinandersetzung mit den Ausbildungsinhalten<br />
einen wichtigen und geschätzten Beitrag leistet. Insgesamt werden laufend insgesamt 20<br />
Praktikums- und Ausbildungsplätze angeboten und die dazu notwendigen personellen und<br />
finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt (Vor- und Schulpraktikum, Lehrstellen<br />
Fachfrau Betreuung Kind, mindestens 5 Studienplätze für Sozialpädagoginnen HF/FH).<br />
Eine Ausbildung im Bereich Soziale Arbeit/<strong>Sozialpädagogik</strong> kann studienbegleitend oder als<br />
Praxisjahr innerhalb der Vollzeitausbildung absolviert werden. Die Studierenden der<br />
berufsbegleitenden Ausbildung sind zu 60-70% angestellt. Im Praxisjahr der<br />
Vollzeitausbildung sind die Studierenden in der Regel zu 80% angestellt.<br />
Der zeitliche Aufwand für die Studien sowie die -kosten werden von den Studierenden<br />
getragen.<br />
Das Zentrum Inselhof bietet den Ausbildungsplatz an und sorgt für eine angemessene<br />
Begleitung während der Praxisausbildung.<br />
Ausbildungen im Bereich Fachperson Betreuung Kind können in drei Jahren absolviert<br />
werden. Die Auszubildenden arbeiten zu 70-80% auf einer Gruppe, bzw. in einem Bereich<br />
der beiden Fachabteilungen, und besuchen an 1-1 ½ Tagen pro Woche die Berufsschule.<br />
Das Zentrum Inselhof bietet zudem regelmässig Praktikumsplätze zur Berufsorientierung<br />
sowie zum Erwerb der Zulassungsbedingungen für die <strong>Fachhochschule</strong>n und die höheren<br />
Fachschulen an (separates Konzept).<br />
Je nach Arbeitsplatz wird im regelmässigen zeitlichen Rahmen (Tagesstruktur und<br />
teilstationäres Angebot) gearbeitet, oder mit unregelmässigen Arbeitszeiten mit Wochenendund<br />
Feiertagsdiensten (stationärer Bereich Kinderhaus sowie Mutter-Kind-Wohngruppe und -<br />
Units). Das Zentrum Inselhof verpflichtet sich, die Ausbildungssituation so zu gestalten, dass<br />
die Studierenden ihre Kontaktstunden an den Ausbildungsstätten wahrnehmen können.<br />
Das Zentrum Inselhof fördert aktiv den Austausch zwischen den Ausbildungsstätten und dem<br />
Zentrum. Die fachlichen Impulse aus der Ausbildung werden als Bereicherung und<br />
Möglichkeit zur Professionalisierung genutzt und integriert. Das Zentrum Inselhof bezieht<br />
sich auf Forschungsergebnisse und lässt sie punktuell und gezielt in die Weiterentwicklung<br />
der Kernaufgaben einfliessen (z.B. Bindungstheorie, Lerntheorien, etc.).<br />
4
3.2 Ziele der Praxisausbildung<br />
Die Praxisausbildung hat zum Ziel, Zusammenhänge zwischen Theorie und Praxis<br />
aufzuzeigen und bietet den Studierenden ein Lernfeld, um die erworbenen Fach- und<br />
Methodenkompetenzen anzuwenden.<br />
In der Praxisausbildung werden Professionswissen und -handeln in ausgewählten Settings<br />
resp. Anleitungssitzungen vermittelt, die auf den individuellen Lernprozess und den<br />
vorgegebenen Kompetenzerwerb der Studierenden ausgelegt sind. Die Studierenden<br />
erhalten über die ganze Praxisausbildung hinweg spezifische Reflexions-, Verarbeitungsund<br />
Integrationshilfen.<br />
Folgende Ausbildungsziele werden in der Praxisausbildung verfolgt:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Studierenden entwickeln die Fähigkeit, komplexe soziale Problemstellungen in<br />
deren Kontext zu erkennen, zu beschreiben und zu beurteilen sowie die<br />
entsprechende Interventionen zu planen, durchzuführen und zu evaluieren<br />
Die Studierenden sind in der Lage, theoretische Konzepte und Modelle sowie deren<br />
Methoden mit der Alltagspraxis zu verknüpfen, zu verstehen und zu überprüfen<br />
Die Studierenden reflektieren fortlaufend das eigene berufliche Handeln und<br />
entwickeln eine professionelle Berufsidentität<br />
Die Studierenden erwerben praktische Kenntnisse über Systeme und Organisationen<br />
im Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe<br />
Die Studierenden erwerben spezifische Methoden in der Arbeit mit den Klientinnen<br />
und Klienten, im Team, in der Praxisorganisation und mit weiteren Akteuren<br />
spezifische Inhalte der einzelnen Abteilungen zum Kompetenzerwerb, wie z.B. die<br />
KOSS-Methodik, werden im Ausbildungsplan detailliert beschrieben (siehe Anhang)<br />
4. Funktionen und Zuständigkeiten<br />
4.1 Die Bildungsverantwortliche<br />
Das Zentrum Inselhof beschäftigt seit 2011 eine Bildungsverantwortliche (BV), welche unter<br />
anderem für die Auszubildenden, Praktikantinnen und die Mitarbeiterinnen der geschützten<br />
Arbeitsplätze in unterschiedlichem Mass und Umfang zuständig ist. Während der<br />
Ausbildung zur Sozialpädagogin übernimmt die BV auch Begleitmandate, je nach Situation<br />
und Bedürfnis der Auszubildenden und der entsprechenden Gruppe, bzw. des<br />
entsprechenden Bereichs.<br />
Ein guter Informationsfluss zwischen Studierenden, Praxisausbildenden und BV muss<br />
gewährleistet werden. Ist die BV nicht direkt in der Anleitung beteiligt, findet ein- bis zweimal<br />
jährlich ein kurzer Informationsaustausch statt.<br />
Aufgaben und Verantwortlichkeiten der BV<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Erstellung, Umsetzung und Weiterentwicklung des <strong>Ausbildungskonzept</strong>es<br />
Mitverantwortung für alle Ausbildungsverhältnisse<br />
Rekrutierung und Begleitung der Praktikantinnen in Zusammenarbeit mit den<br />
Fachabteilungen<br />
Mitverantwortung bei der Rekrutierung der Auszubildenden<br />
Lernaustauschgespräche und Coaching von Praktikantinnen, Lernenden und<br />
Studierenden sowie deren Ausbildnerinnen<br />
5
Info- und Anlaufstelle für alle Ausbildungsfragen<br />
Koordination zwischen Studierenden, Ausbildungsstätten und Praxis<br />
Organisation von internen Weiterbildungen<br />
Verantwortung für die internen Bildungsangebote des Zentrums<br />
Sicherstellung von Austausch- und Sitzungsgefässen für die Praxisausbildung<br />
4.2 Die Praxisausbildenden (PA’s)<br />
Das Zentrum Inselhof stellt Praxisausbildende zur Verfügung, welche die Studierenden<br />
während ihrer Ausbildung im Praxisalltag begleiten, anleiten, ausbilden, beraten und<br />
qualifizieren. Sie sind für die Planung und Ausgestaltung der berufspraktischen Ausbildung<br />
verantwortlich und koordinieren die Lerninhalte der Ausbildungsstätten sowie die Anliegen<br />
der Praxisorganisation. Zudem verlangt die Funktion der Praxisausbildenden qualifiziertes<br />
Fachwissen, didaktisch-methodisches Geschick in der Lernbegleitung, eine gefestigte<br />
Persönlichkeit, Transfer- und Transformationskompetenz, Anleitungskompetenz und eine<br />
geklärte Berufsidentität.<br />
Anforderungen<br />
Die Praxisausbildenden weisen ein HFS- bzw. FHS-Diplom als Sozialpädagogin aus. Sie<br />
verfügen über eine anerkannte Weiterbildung als Ausbildnerin und, wenn möglich, über<br />
mehrjährige Berufserfahrung im stationären Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Bei<br />
fehlender Voraussetzung muss ein Äquivalenzverfahren durchlaufen werden.<br />
Aufgaben der Praxisausbildenden<br />
Der Aufgabenkatalog der Praxisausbildenden ist vielschichtig und herausfordernd. Die<br />
nachfolgend aufgeführten Punkte gehören zu den Hauptaufgaben der Praxisausbildenden:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Einführung der Studierenden ins Zentrum Inselhof und seine spezifischen Aufgaben,<br />
Leitbild und Konzepte, Rahmenbedingungen sowie Arbeitsweisen<br />
Zuteilung und Sicherung sozialpädagogischer Tätigkeiten, die dem Können der<br />
Studierenden angepasst sind und der Zielerreichung der Praxisausbildung dienen<br />
Erarbeitung gezielter Lernsituationen im Praxisfeld, in dem die Lernziele der<br />
Studierenden, die Lerninhalte der theoretischen Ausbildung der Ausbildungsstätte<br />
(Theorieansätze, Handlungsmodelle, Denkfiguren etc.) auf die praktische<br />
Anwendbarkeit überprüft werden können<br />
Unterstützung und Beratung der Studierenden beim Erwerb der Kompetenzen<br />
(Coaching)<br />
Durchführung von regelmässig stattfindenden Ausbildungsgesprächen<br />
Vertretung der Anliegen aus der Praxisausbildung im Team<br />
Qualifikation der Studierenden und regelmässiges Verfassen der Berichte<br />
Teilnahme an den von der Ausbildungsstätte organisierten Standortgesprächen<br />
Teilnahme an den Tagungen für Ausbildende (PA’s) in Absprache mit der<br />
Bildungsverantwortlichen<br />
Rechtzeitige Thematisierung allfälliger Lernschwierigkeiten und Konfliktsituationen/<br />
Konfliktlösung in Absprache mit der Bildungsverantwortlichen<br />
Regelung der Ferienstellvertretung während der Abwesenheit der PA<br />
6
4.3 Die Studierenden<br />
Von den Studierenden wird erwartet, dass sie Selbstverantwortung und Eigeninitiative für<br />
ihren persönlichen Lernprozess und ihre Lernziele übernehmen. Vorausgesetzt wird<br />
Motivation und Lernbereitschaft über die gesamte Praxisausbildung. Die Arbeit mit<br />
belasteten Familien und Kindern erfordert fortlaufende Selbstreflexion und das Erkennen der<br />
eigenen Grenzen sowie eine hohe Belastbarkeit.<br />
Anforderungen<br />
Studierende in der Abteilung Kinderhaus erfüllen ein Mindestalter von 20 Jahren, die<br />
Ausbildung in den Mutter&Kind-Bereichen der Abteilung Familie erfordert ein Alter von<br />
mindestens 25 Jahren. Die Studierenden bringen häufig Erfahrungen und spezifische<br />
Fähigkeiten im Kleinkindbereich mit, welche in einer Erstausbildung, in Vorpraktikas, an<br />
Kursen oder auch bedingt durch die eigene Biografie erworben wurden.<br />
Aufgaben<br />
Die Studierenden sind Teil eines bestehenden Teams und werden in sämtliche<br />
berufsrelevante Aufgabenbereiche der Institution eingeführt. Sie übernehmen Aufgaben in<br />
ihrer Funktion als Studierende und in ihrer Rolle als Teammitglied. Unter Berücksichtigung<br />
der erworbenen Kompetenzen wird ihnen ermöglicht, entsprechende Handlungserfahrungen<br />
zu sammeln und grösstmögliche Verantwortung zu übernehmen.<br />
Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Studierenden<br />
Einhaltung des Ausbildungsvertrags<br />
Einhaltung des Dienstplans<br />
Nutzung der vorhandenen Lernangebote<br />
Formulieren der individuellen Kompetenzplanung<br />
Organisation der regelmässigen Austauschgespräche mit der Praxisanleitenden,<br />
sporadisch auch mit der Bildungsverantwortlichen<br />
Koordination zwischen Ausbildungsstätte und -institution<br />
Augenmerk auf die Selbstregulation des eigenen Energiehaushalt und genügend<br />
Erholung und Ausgleich in der Freizeit<br />
Beachtung der eigenen Grenzen und Belastungen im Team und/oder im Austausch<br />
mit der PA ansprechen<br />
Gruppenspezifische Aufgaben wie:<br />
o Teilnahme und Organisation von Gruppenlagern<br />
o Leiten von Themenabenden, Gruppensitzungen<br />
o Ressortverantwortung<br />
1 Exemplar der Diplomarbeit bzw. Bachelor-Thesis wird dem Zentrum Inselhof zur<br />
Verfügung gestellt<br />
Die Diplomarbeit bzw. Bachelor-Thesis wird im Rahmen eines internen<br />
Fachkolloquiums den andern Mitarbeitenden vorgestellt<br />
Das <strong>Ausbildungskonzept</strong> wurde gelesen und unterschrieben<br />
7
5. Umgang mit Krisen<br />
Trotz intensiver Begleitung und regelmässigem Austausch, kann es zu Krisen während der<br />
Ausbildung kommen.<br />
Bei aussergewöhnlichen Vorkommnissen wird die Bildungsverantwortliche (BV) informiert.<br />
Diese bespricht zusammen mit den an der Ausbildung beteiligten Personen das weitere<br />
Vorgehen. In der Regel findet ein Gespräch mit Studierender, PA und BV statt. Je nach<br />
Thema werden interne Massnahmen in Absprache mit der Zentrumsleitung geprüft und<br />
ergriffen. Unter Umständen wird der Einbezug einer externen Fachperson in Betracht<br />
gezogen.<br />
Auch wird die Studienbegleitung der Ausbildungsstätte beigezogen, wenn die Situation eine<br />
erfolgreiche Weiterführung der Ausbildung gefährdet.<br />
Neben dem Kompetenzerwerb gemäss Vorgaben der Ausbildungsstätten wird eine<br />
zusätzliche Zielvereinbarung mit der Auszubildenden gemacht, die sie bei der Bewältigung<br />
der aufgetretenen Schwierigkeiten unterstützen soll. Von allen Beteiligten wird erwartet, dass<br />
sie sich auf diesen Entwicklungsprozess einlassen.<br />
6. Abteilungswechsel innerhalb der Ausbildung<br />
Für eine Studierende der drei-, bzw. vierjährigen Ausbildung zur Sozialpädagogin besteht die<br />
Möglichkeit, in anderen Bereichen zu hospitieren. Zudem kann die Studierende Erfahrungen<br />
in einem andern Aufgabenbereich sammeln und weitere Arbeitsmethoden und -ansätze<br />
kennenlernen. Ein vertieftes Verständnis für die Arbeit anderer wird gefördert. Dieser<br />
besondere Kompetenzerwerb wird in die Lernziele aufgenommen und auch ausgewertet.<br />
Den Studierenden stehen im zweiten und im dritten Ausbildungsjahr je fünf Arbeitstage pro<br />
Jahr für einen solchen Einsatz zur Verfügung. Diese Arbeitstage können in einem einzigen<br />
oder in unterschiedlichen Arbeitsbereichen absolviert werden. Bei 5 Arbeitstagen im selben<br />
Bereich, in der gleichen Gruppe, können die ersten 3 Tage wenn möglich am Stück und die<br />
übrigen 2 Tage gesondert eingesetzt werden. Eine Rückmeldung zu den Erfahrungen an den<br />
Gast-Bereich/die Gast-Gruppe gehört zum Abschluss.<br />
Voraussetzungen zu einem solchen Einsatz sind:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Motivation<br />
Rechtzeitige Planung und Vorbereitung<br />
Personalsituation des Stammbereichs/Stammgruppe wie auch jene des Gast-<br />
Bereichs/der Gast-Gruppe lässt einen Wechsel zu<br />
die Studierenden arbeiten am neuen Ort mit, ersetzen aber keine Mitarbeitenden des<br />
jeweiligen Teams<br />
8
7. Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten<br />
Das Zentrum Inselhof arbeitet mit folgenden Ausbildungsstätten der Sozialen Arbeit<br />
zusammen:<br />
<br />
<br />
<br />
Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften zhaw<br />
<strong>Fachhochschule</strong> Nordwestschweiz Olten und Basel fhnw<br />
Höhere Fachschule für <strong>Sozialpädagogik</strong> Luzern hsl<br />
Folgende Ausbildungsstätten werden auf Anfrage in Betracht gezogen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Höhere Fachschule für <strong>Sozialpädagogik</strong> Zürich agogis<br />
Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales Aarau HFGS<br />
Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule Bern, BFF<br />
Ostschweizerische höhere Fachschule für <strong>Sozialpädagogik</strong>, Rorschach<br />
Und weitere<br />
Das Zentrum Inselhof verpflichtet sich, an den Praxistagungen der Ausbildungsstätten mit<br />
mindestens einer Mitarbeiterin teilzunehmen, in der Regel der Bildungsverantwortlichen oder<br />
der Praxisausbildenden. Ebenso nimmt mindestens die Praxisausbildende an den<br />
Standortsitzungen oder den Qualifikationsgesprächen der Ausbildungsstätten teil. Die PA ist<br />
zusammen mit der BV zuständig für die Qualifikation und Praxispromotion der Studierenden.<br />
In Absprache zwischen der PA und der BV werden die Leistungsberichte, bzw.<br />
Qualifikationsbögen erstellt und mit den Unterschriften der PA, der BV und der Studierenden<br />
an die Ausbildungsstätte eingereicht.<br />
8. Rahmenlehrplan<br />
Im Folgenden wird beschrieben, welche Kompetenzen im Zentrum Inselhof erworben werden<br />
können. Die Auflistung bezieht sich in der Regel auf ein berufsbegleitendes Studium von 4<br />
Jahren und bezieht beide Fachabteilungen Kinderhaus und Familie mit ein. Bei kürzeren<br />
Studienpraktikas, z.B. während einer Vollzeitausbildung, werden die Anforderungen dem<br />
Zeitrahmen der verbleibende Ausbildungs-, bzw. Praktikumszeit angepasst.<br />
Selbstkompetenz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Biografiearbeit (z.B. Lernbiografie, Werte-/Normenthematik, etc.)<br />
Selbstreflexion<br />
Work-, Live-Balance<br />
Entwickeln einer beruflichen Identität<br />
Auseinandersetzung mit Werten, Haltungen<br />
Sozialkompetenz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Zusammenarbeit im Team, mit Eltern (Abteilung KH) und Aussensystemen<br />
Beziehungsgestaltung<br />
Kommunikationsfähigkeit<br />
Konfliktfähigkeit<br />
9
Wissens- und Methodenkompetenz (Fachkompetenz)<br />
Systemorientierte <strong>Sozialpädagogik</strong><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kenntnisse über die zentralen Entwicklungsaufgaben, Muster und Themen der<br />
Klientel<br />
Kenntnisse bezüglich psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen und deren<br />
Auswirkungen<br />
Kenntnisse zur Gestaltung Bindungsaufbau, Risiko- und Schutzfaktoren<br />
Grundlagenwissen im Bereich des Kinderschutzes<br />
Auseinandersetzung mit Haltungen und Menschenbild<br />
Kompetenzorientierung im stationären Setting (KOSS)<br />
Ressourcenorientierung, Selbstwirksamkeits- und Resilienzförderung<br />
Prozessgestaltung Eintritts-, Kern, bzw. Trainingsphase und Austrittsphase<br />
Partizipationsthematik<br />
Genderkompetenz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Geschlechtsspezifische Sozialisation, Entwicklung und Pädagogik<br />
Vorbildfunktion<br />
Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung<br />
Erkennen von geschlechtsspezifischen Lebensbedingungen der Klientel<br />
Gestalterische Kompetenz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Lernsettings der Klientel bewusst gestalten<br />
Improvisationsvermögen…<br />
Ausdruck der Kreativität auf verschiedenen Ebenen<br />
Einbezug der Klientel in kreative Aktivitäten<br />
Transkulturelle Kompetenz<br />
<br />
<br />
<br />
Bewusstsein über eigene kulturelle Orientierung<br />
kulturelle Unterschiede wahrnehmen, reflektieren und einordnen<br />
Kenntnisse über Grundzüge von Migration<br />
Der Ausbildungsplan gibt über die detaillierten Lerninhalte Auskunft (siehe Anhang).<br />
Das Zentrum Inselhof stellt das <strong>Ausbildungskonzept</strong> jeder Studierenden, Praxisausbildenden<br />
sowie den Ausbildungsstätten zur Verfügung und reicht Neuanpassungen unaufgefordert<br />
ein. Alle fünf Jahre wird das <strong>Ausbildungskonzept</strong> überprüft und gegebenenfalls überarbeitet.<br />
Das <strong>Ausbildungskonzept</strong> wurde bewilligt:<br />
Zentrum Inselhof<br />
Co-Zentrumsleitung<br />
Co-Zentrumsleitung<br />
Manuela Morson<br />
Dietmar Bechinger<br />
Zürich, 9. April 2013<br />
10
9. Anhang<br />
Leitbild<br />
Organigramm<br />
Ausbildungsplan (folgt)<br />
11
Leitbild<br />
12
Organigramm<br />
13
Ausbildungsplan<br />
(in Überarbeitung – folgt)<br />
14