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Berufspraktische Studien Logopädie Manual zum Praktikum 6

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Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong><br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> <strong>Logopädie</strong><br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6<br />

Version 4.2 / 29.07.2013 / gültig ab Herbstsemester 2013<br />

«Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie ist blind.» Immanuel Kant<br />

Der <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> im Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> ermöglicht den Studentinnen und<br />

Studenten durch die Integration von Theorie und Praxis die professionelle Entwicklung zu Logopädinnen und Logopäden.<br />

Die <strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong> bieten Lern- und Reflexionsanlässe, die den Aufbau spezifischer Kompetenzen<br />

für die Praxis in den verschiedenen logopädischen Handlungsfeldern ermöglichen. Die Studierenden können<br />

durch die Verknüpfung von Aktion, Reflexion und fachlichem Wissen jene Kompetenzen entwickeln, mit denen sie die<br />

Anforderungen der Berufspraxis verantwortungsbewusst und erfolgreich bewältigen, die professionellen Aufgaben als<br />

Logopädin, Logopäde selbstbewusst, kompetent und wissenschaftlich fundiert wahrnehmen sowie Entwicklungen im<br />

Berufsfeld initiieren oder mitgestalten können.<br />

Die Verknüpfung von Theorie und Praxis bewirkt eine wechselseitige Erweiterung und Übertragung: Wissenschaftliche<br />

Konzepte und Theorien stellen Grundlagen und Instrumente für das Nachdenken und Reden über Gegebenheiten<br />

und verschiedene Praktiken zur Verfügung. Sie können aber für sich alleine keine ausreichende Grundlage für<br />

professionelles logopädisches Handeln sein. Erfolgreiches Planen, Handeln und Kommunizieren sowie zielorientierte<br />

Interaktionen und logopädische Interventionen in der Praxis erfordern wiederum Theorie, damit sie begründet, vermittelt<br />

und gelernt werden können.<br />

Die Studierenden verknüpfen in den <strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong> Aktion und Reflexion und setzen dabei wissenschaftliches<br />

Wissen, biografisches Erfahrungswissen und praktisches Handeln konstruktiv in Beziehung zueinander. Sie<br />

erweitern ihren Wissensbestand mit neuem erziehungs- und berufswissenschaftlich fundiertem Wissen und legen<br />

damit die Basis für ihre logopädische Kompetenz, deren Weiterentwicklung nach abgeschlossenem Studium eine<br />

kontinuierliche professionelle Aufgabe bleibt.<br />

Das <strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 beinhaltet alle relevanten Informationen und alle gültigen Prozessbeschreibungen <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6. Alle im Rahmen des<br />

<strong>Praktikum</strong>s zu verwendenden Formulare und Unterlagen sind im <strong>Manual</strong> erwähnt und stehen jederzeit in der aktuellen Version im Praxisportal der<br />

<strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong> der PH FHNW für die Studierenden, <strong>Praktikum</strong>sleitenden und Dozierenden des ISP <strong>zum</strong> Download bereit:<br />

www.fhnw.ch/ph/praxis/logopaedie<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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Inhalt<br />

A Grundlagen 3<br />

1. Modulplan Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> 3<br />

2. <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>: Curricularer Aufbau und Schwerpunkte 6<br />

3. Module im <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> 8<br />

3.1 Praktika 8<br />

3.2 Reflexionsseminare 8<br />

3.3 Mentorat 8<br />

4. Rollen, Funktionen, Aufgaben in den <strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong> 9<br />

4.1 <strong>Praktikum</strong>sleiterin, <strong>Praktikum</strong>sleiter (PXL) 9<br />

4.2 Leiterin, Leiter der Reflexionsseminare 9<br />

4.3 Mentorin, Mentor 9<br />

4.4 Leiterin, Leiter <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie 9<br />

5. Portfolio «<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>» 10<br />

B Prozesse 11<br />

1. Anmeldung auf Modulanlässe der <strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong> 11<br />

2. Anmeldung für das <strong>Praktikum</strong> 6 11<br />

3 Beurteilung der <strong>Studien</strong>leistung im <strong>Praktikum</strong> 6 11<br />

4 Leistungsnachweis <strong>Praktikum</strong> 6 11<br />

C Praxisbeurteilung und Instrumente 12<br />

1. Beurteilung der Praktika 12<br />

2. Kompetenzen und Kompetenzbereiche 12<br />

3. Aufbau des Kompetenzrasters 12<br />

4. Funktion des Kompetenzrasters 13<br />

5. Verwendung des Kompetenzrasters 13<br />

6. Abschliessende Beurteilung 14<br />

D <strong>Praktikum</strong> 6 15<br />

1. Kontext 15<br />

2. Workload 15<br />

3. Lernziele 15<br />

4. Aufgaben der Studentin, des Studenten 16<br />

5. Aufgaben der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, des <strong>Praktikum</strong>sleiters 16<br />

6. <strong>Praktikum</strong>sbesuch 17<br />

7 Rückmeldung der <strong>Praktikum</strong>sleitung 17<br />

8 Leistungsnachweis <strong>Praktikum</strong> 6: Fallstudie 17<br />

E Literaturhinweise 20<br />

F Adressen, Links, Personen 21<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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A<br />

Grundlagen<br />

1. Modulplan Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong><br />

Erstes <strong>Studien</strong>jahr<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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Zweites <strong>Studien</strong>jahr<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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Drittes <strong>Studien</strong>jahr<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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2. <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>: Curricularer Aufbau und Schwerpunkte<br />

Die Studierenden erbringen im <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong> eine <strong>Studien</strong>leistung von 54 der insgesamt<br />

180 ECTS-Kreditpunkte (CP) des <strong>Studien</strong>gangs. In den berufspraktischen <strong>Studien</strong> werden verschieden Dimensionen<br />

logopädischen Handelns in thematischen Praxisphasen bearbeitet, um den Studierenden die Entwicklung spezifischer<br />

Kompetenzen zur erfolgreichen Bewältigung der komplexen Aufgaben in der logopädischen Therapie und in<br />

der Kooperation zu ermöglichen.<br />

Die thematischen Schwerpunkte der einzelnen Praxisphasen finden ihren Ausdruck in den Praktika mit den dazugehörenden<br />

Reflexionsseminaren, im Mentorat sowie auch in Modulen der anderen <strong>Studien</strong>bereiche des <strong>Studien</strong>gangs,<br />

damit spezifische Querbezüge zwischen den bezugs-, handlungs- und berufswissenschaftlichen <strong>Studien</strong>bereichen<br />

hergestellt werden können. Die Praxisphasen mit ihren thematischen Schwerpunkten sind wie folgt gegliedert:<br />

1. Praxisphase: Logopädisches Handeln im schulischen und klinischen Umfeld<br />

Im 1. <strong>Studien</strong>jahr mit <strong>Praktikum</strong> & Reflexionsseminar 1 und 2:<br />

Kennenlernen des logopädischen Handels im schulischen und im klinischen Umfeld und Durchführen logopädischer<br />

Übungen.<br />

2. Praxisphase: Logopädische Interventionen in unterschiedlichen logopädischen Settings<br />

Im 2. und 3. <strong>Studien</strong>jahr mit <strong>Praktikum</strong> & Reflexionsseminar 3 und 4:<br />

Vertiefung der Kompetenzen bei der Planung und Durchführung logopädischer Einzel- und Gruppensettings sowie<br />

bei der Diagnostik und Beurteilung sprachlicher Beeinträchtigungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.<br />

3. Praxisphase: Beratung und interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

Im 2. und 3. <strong>Studien</strong>jahr mit <strong>Praktikum</strong> & Reflexionsseminar 5 und 6:<br />

Erweiterung der logopädischen Handlungskompetenzen bezüglich Beratung und interdisziplinärer Zusammenarbeit.<br />

Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten im institutionellen Handeln innerhalb und ausserhalb der Schule.<br />

1. <strong>Studien</strong>jahr<br />

Reflexionsseminar 1<br />

Mentorat 1<br />

<strong>Praktikum</strong> 1<br />

Logopädisches<br />

Handeln<br />

4 CP<br />

Reflexionsseminar 2<br />

3 CP<br />

7 CP<br />

<strong>Praktikum</strong> 2<br />

2. <strong>Studien</strong>jahr<br />

Logopädische<br />

Intervention<br />

Beratung und<br />

interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit<br />

3. <strong>Studien</strong>jahr<br />

Logopädische<br />

Intervention<br />

Beratung und<br />

interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit<br />

4 CP<br />

Reflexionsseminar 3<br />

3 CP<br />

Reflexionsseminar 4<br />

3 CP<br />

Reflexionsseminar 5<br />

2 CP<br />

Reflexionsseminar 6<br />

2 CP<br />

Mentorat 2<br />

2 CP<br />

Mentorat 3<br />

Total 18 CP 7 CP 18 CP<br />

2 CP<br />

2 CP<br />

<strong>Praktikum</strong> 3*<br />

Pädagogischtherapeutisches<br />

Setting<br />

6 CP<br />

<strong>Praktikum</strong> 4*<br />

Medizinischtherapeutisches<br />

Setting<br />

8 CP<br />

<strong>Praktikum</strong> 5*<br />

Wahlpraktikum<br />

(Setting nach Wahl)<br />

3 CP<br />

<strong>Praktikum</strong> 6*<br />

Wahlpraktikum<br />

(Setting nach Wahl)<br />

3 CP<br />

* Die Praktika 3 - 6 können<br />

im <strong>Studien</strong>jahr 2 oder 3 absolviert<br />

werden.S<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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Übersicht Praktika 1 - 6<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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3. Module im <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong><br />

3.1 Praktika<br />

Praktika sind Lernanlässe für situations- und fallbezogenes professionelles Handeln im Berufsfeld der <strong>Logopädie</strong>. Sie<br />

zielen auf den Kompetenzerwerb der Studierenden für die logopädische Arbeit in Interaktion mit Kindern, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen und für die Kooperation mit Fachpersonen, Eltern oder Dritten.<br />

In den Praktika setzen sich die Studentinnen und Studenten - unterstützt von kompetenten Logopädinnen oder Logopäden<br />

in der Funktion als <strong>Praktikum</strong>sleiterinnen und <strong>Praktikum</strong>sleiter - auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen<br />

Kontexten mit den professionellen Aufgaben und Anforderungen an die logopädischen Fachpersonen<br />

auseinander. Sie erweitern damit die Grundlage für die fachliche Reflexion und die weitere Professionalisierung.<br />

Die Studierenden absolvieren insgesamt sechs Praktika. Die Praktika 5 und 6 sind Wahlpraktika; sie werden in logopädischen<br />

Arbeitsfeldern absolviert, die von den Studierenden entsprechend ihrer besonderen Interessen gewählt<br />

werden.<br />

Dozentinnen, Dozenten aus dem Kernteam <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> des ISP (in der Regel Dozierende aus der Professur<br />

für <strong>Logopädie</strong>) besuchen die Studierenden einmal pro Jahr im <strong>Praktikum</strong>. Sie beobachten zusammen mit der<br />

<strong>Praktikum</strong>sleiterin, dem <strong>Praktikum</strong>sleiter die Arbeit der Studierenden und geben ihnen danach eine fundierte Rückmeldung.<br />

3.2 Reflexionsseminare<br />

Reflexionsseminare sind Veranstaltungen in Gruppen von ca. 15 Studierenden; sie werden von Dozierenden des ISP<br />

oder von externen Refererentinnen, Referenten geleitet. Die Reflexionsseminare beziehen sich organisatorisch und<br />

inhaltlich weitgehend auf die im gleichen Semester laufenden Praktika.<br />

Die Reflexionsseminare sind nicht als Lehrveranstaltung konzipiert, wo fachliche Inhalte vermittelt werden. Sie bieten<br />

den Studierenden vielmehr die Möglichkeit zur kollektiven Reflexion von beruflichen Anforderungen, Herausforderungen<br />

und Problemstellungen, zur Auseinandersetzung mit ihrem Professionalisierungsprozess als Logopädinnen, Logopäden<br />

und zur Entwicklung beruflicher Problemlösekompetenz. Die Leiterinnen und Leiter der Reflexionsseminare<br />

moderieren die kollektiven Reflexion der Studierenden, zeigen Bezüge zu berufswissenschaftlichen Konzepten und<br />

Theorien auf und beraten die Studierenden bei ihren Projekten <strong>zum</strong> forschenden Lernen.<br />

Die Studierenden können Erlebnisse, Erfahrungen und Fragestellungen aus den Praktika aktiv zur Diskussion stellen,<br />

die Verbindung mit wissenschaftlichem Wissen suchen und Aufgaben forschenden Lernens planen und auswerten.<br />

Sie können in der Gruppe methodische Aspekte reflektieren und neue Therapiearrangements konstruieren, die<br />

sie in der Praxis erproben und evaluieren können.<br />

Die Studierenden erarbeiten im Rahmen des Reflexionsseminars 1 mit Unterstützung der Leiterin, des Leiters des<br />

Reflexionsseminars Beobachtungsstrukturen und -kriterien, die sie im <strong>Praktikum</strong> 1 anwenden.<br />

3.3 Mentorat<br />

Das Lernen und die professionelle Entwicklung der einzelnen Studentinnen und Studenten sind individuelle Prozesse.<br />

Der Professionalisierungsprozess wird im Studium teilweise strukturell gerahmt und angeleitet, muss jedoch von<br />

den Studentinnen und Studenten weitestgehend selbständig, eigenmotiviert und selbstverantwortlich gesteuert und<br />

realisiert werden, damit er nachhaltig gewinnbringend ist.<br />

Die Studentinnen und Studenten erhalten in ihrem persönlichen Professionalisierungsprozess während des Studiums<br />

in den Modulen «Mentorat» eine Begleitung und Unterstützung durch eine Dozentin oder einen Dozenten des ISP.<br />

Das Nachdenken und Sprechen über Verbindungen im Dreieck von Inhalten der Lehrveranstaltungen, Erfahrungen in<br />

der praktischen Arbeit und persönlichen Lern- und Entwicklungsschritten stehen im Mentorat im Zentrum. Die Studierenden<br />

thematisieren im Mentorat aktiv ihre Portfolioarbeit und erhalten von der Dozentin, dem Dozenten Rückmeldungen<br />

und Anregungen für die weitere Portfolioarbeit.<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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4. Rollen, Funktionen, Aufgaben in den <strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong><br />

4.1 <strong>Praktikum</strong>sleiterin, <strong>Praktikum</strong>sleiter (PXL)<br />

<strong>Praktikum</strong>sleiterinnen und -leiter (in der Folge als «PXL» bezeichnet) sind von der EDK anerkannte Logopädinnen<br />

und Logopäden mit hoher professioneller Kompetenz und einer mindestens zweijährigen Berufspraxis. Sie arbeiten<br />

als Ausbildnerinnen und Ausbildner in der Praxis mit dem ISP zusammen. Sie geben den Studierenden einen Einblick<br />

in ihr spezifisches Arbeitsfeld und den lokalen Kooperationskontext. Sie ermöglichen ihnen, vielfältige Erfahrungen<br />

in kontextuellem logopädischem Handeln zu machen, und sie unterstützen sie beim Aufbau beruflicher Handlungskompetenzen<br />

bei der Planung, Durchführung und Reflexion von logopädischen Interventionen und Interaktionen.<br />

Die PXL thematisieren und diskutieren mit den Studierenden die Kompetenzbeschreibungen des Beurteilungsinstruments<br />

und deren Bedeutung im Kontext des <strong>Praktikum</strong>s und treffen mit den Studierenden darauf bezogene Lern- und<br />

Zielvereinbarungen. Sie geben den Studentinnen und Studenten Rückmeldungen zu ihrer Arbeit, zu beobachteten<br />

Kompetenzen und zu Wirkungen ihrer Handlungen und Kommunikation. Sie reflektieren mit den Studierenden Konzepte,<br />

Ziele und Annahmen, die der Planung und Handlung logopädischer Interventionen zugrunde liegen, und sie<br />

diskutieren pädagogisch-therapeutische und medizinisch-therapeutische Werte und Überzeugungen.<br />

Die PXL können sich an einer vom ISP durchgeführten Informationsveranstaltung vor dem <strong>Praktikum</strong> über alle relevanten<br />

Aspekte betreffend der Durchführung des <strong>Praktikum</strong>s sowie der Aufgaben für die Studierenden und für die<br />

PXL im <strong>Praktikum</strong> informieren.<br />

4.2 Leiterin, Leiter der Reflexionsseminare<br />

Die Leiterinnen und Leiter der Reflexionsseminare sind Mitglieder des Kernteams <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> aus der<br />

Professur für <strong>Logopädie</strong> des ISP.<br />

Die Leitenden der Reflexionsseminare planen, organisieren und moderieren mit Orientierung an den Allgemeinen<br />

Kompetenzzielen des <strong>Studien</strong>gangs <strong>Logopädie</strong> und an den Kompetenzbeschreibungen im Beurteilungsinstruments<br />

des jeweiligen <strong>Praktikum</strong>s die Arbeit im Reflexionsseminar.<br />

4.3 Mentorin, Mentor<br />

Die Mentorinnen und Mentoren sind Dozierende des ISP oder kompetente externe Fachpersonen. Sie begleiten und<br />

unterstützen Studierende jeweils während mindestens eines ganzen <strong>Studien</strong>jahrs in ihrem persönlichen professionellen<br />

Lern- und Entwicklungsprozess. Sie führen mit den Studierenden einzeln oder in Gruppen Standortgespräche<br />

durch, diskutieren mit ihnen zentralenFragestellungen aus der Portfolioarbeit der Studierenden, und sie leiten den<br />

Erfahrungsaustausch im Rahmen von Treffen der Mentoratsgruppe.<br />

4.4 Leiterin, Leiter <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

Die Leiterin, der Leiter <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie ist verantwortlich für die inhaltliche,<br />

organisatorische und strategische Qualität und für das Budget im <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>.<br />

Sie, er sorgt für die Weiterentwicklung der Strategie, des Konzepts und der Veranstaltungsformen des <strong>Studien</strong>bereichs<br />

und ist verantwortlich für die Durchführung der Module im <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>. Sie, er hat<br />

die fachliche Verantwortung gegenüber Dozierenden der Professuren des ISP in ihren Aufgaben in den <strong>Berufspraktische</strong>n<br />

<strong>Studien</strong> (Mentorat, Leitung Reflexionsseminare, Entwicklungsarbeiten) und kann ihnen in Absprache mit den<br />

zuständigen Leiterinnen, Leitern der Professuren fachliche Entwicklungsaufträge erteilen.<br />

Die Leiterin, der Leiter <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> ist die primäre Kontaktperson für die PXL, ist verantwortlich für die<br />

Gewinnung neuer PXL und für die Vorbereitung der PXL für die Praktika. Die Leiterin, der Leiter <strong>Berufspraktische</strong><br />

<strong>Studien</strong> ist auch für die Studierenden die primäre institutionelle Ansprechperson bei Problemstellungen im Zusammenhang<br />

mit den <strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong>.<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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5. Portfolio «<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>»<br />

Der Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> bietet den Studierenden den Rahmen, um weitgehend selbstgesteuert Wissen<br />

und Handlungskompetenzen zu erwerben. Die Lehrveranstaltungen, wo Dozierende den Studierenden u. a. ausgewählte<br />

Wissensbestände vermitteln, sind nur ein Teil der Lernstruktur. Den Studierenden steht im gleichen Mass Zeit<br />

zur Verfügung, um zielgerichtet, selbstbewusst und weitestgehend autonom individuelle Entwicklungsfelder, Interessensgebiete<br />

oder thematische Schwerpunkte zu bearbeiten. Die Studentinnen und Studenten verfügen mit dem<br />

«Portfolio <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>» über ein Arbeitsmittel zur reflexiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Lernen<br />

beim Aufbau logopädischer Kompetenz. Sie führen das Portfolio bis <strong>zum</strong> erfolgreichen Abschluss aller Module im<br />

<strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>.<br />

Die Studierenden erstellen Struktur und Inhalt des Portfolios weitestgehend nach einer selbst gewählten Konzeption<br />

und in geeigneter Form: digital, auf Papier oder mit Kombination verschiedener Medien. Inputs für Einträge ins Portfolio<br />

<strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong> können die Studierenden in Lehrveranstaltungen, in Reflexionsseminaren, in Praktika,<br />

im Mentorat und im selbstgesteuerten <strong>Studien</strong>anteil erhalten und aufnehmen.<br />

Neben der Dokumentation der persönlichen Lern- und Entwicklungsprozesse mit Zielsetzungen, Wegbeschreibungen<br />

und Reflexion legen die Studierenden im Portfolio auch eine Sammlung von Materialien an, denen sie in ihrem Professionalisierungsprozess<br />

eine bestimmte Bedeutung <strong>zum</strong>essen. Die Studierenden begründen im Portfolio die Auswahl<br />

der Dokumente und die Bedeutung des Materials für ihre Arbeit als logopädische Fachperson. Bei der Art und<br />

Weise der thematischen Auseinandersetzung und bezüglich Strukturierung und Design des Portfolios besteht sehr<br />

grosser Freiraum. Die Studierenden können in der Portfolioarbeit experimentieren, individuelle Wege begründen und<br />

beschreiten.<br />

<strong>Studien</strong>leistung<br />

Die Studentinnen und Studenten führen im <strong>Studien</strong>bereich <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> ihres <strong>Studien</strong>gangs ein «Portfolio<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>». Die Portfolioarbeit wird nicht als Leistungsnachweis normativ beurteilt, ist jedoch im<br />

Rahmen des Moduls «Mentorat» eine verbindliche <strong>Studien</strong>leistung.<br />

Kommunikation, Rückmeldungen<br />

Die Studierenden bringen im Modul «Mentorat» ihre Portfolioarbeit aktiv zur Sprache. Ausgangspunkt der Gespräche<br />

im Mentorat sind die im Portfolio dokumentierten Lern- und Entwicklungsprozesse. Die Studierenden thematisieren<br />

und gewichten dabei insbesondere jene Aspekte, zu denen ihnen eine Rückmeldung durch eine Dozentin, einen Dozenten<br />

besonders wichtig ist.<br />

Form<br />

Die Studierenden können Konzeption, Form und Struktur ihres Portfolios selbst bestimmen; es gibt von Seiten des<br />

ISP keine formalen Vorgaben.<br />

Einführung Portfolioarbeit, kollegialer Austausch<br />

Studierende, für welche die Portfolioarbeit als Lernform von besonderem Interesse ist oder eine besondere Herausforderung<br />

darstellt, können fakultative Angebote zur Einführung in die Portfolioarbeit und zur kollegialen Reflexion<br />

und Diskussion der laufenden Portfolioarbeiten (geleitet von einer Dozentin) nutzen.<br />

Die Termine im <strong>Studien</strong>jahr 2012/13 (jeweils Montag, 12.15 - 13.45 Uhr):<br />

Einführung in die Portfolioarbeit: 24.09.2012<br />

Austausch Portfolioarbeit: 05.11.2012 / 10.12.2012 / 04.03.2013 / 29.04.2013<br />

Im Dokument «Portfolio <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>» wird die Portfolioarbeit näher umschrieben (abrufbar im Webportal<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>).<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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B<br />

Prozesse<br />

1. Anmeldung auf Modulanlässe der <strong>Berufspraktische</strong>n <strong>Studien</strong><br />

Die Studierenden melden sich jeweils vor Semesterbeginn online auf der EventoWeb-Plattform der PH FHNW<br />

(http://eventoweb.fhnw.ch) für jene Module aus den drei Fachbereichen (Bezugswissenschaft, Didaktik/Therapie/Beratung,<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong>) an, die sie im kommenden Semester belegen. Sie werden von der Zentralen <strong>Studien</strong>administration<br />

(ZSA) rechtzeitig über die Anmelde-Zeitfenster sowie über das Vorgehen informiert. Die Buchung<br />

des Moduls «<strong>Praktikum</strong>» erfolgt ebenfalls online mit EventoWeb.<br />

Die Studierenden sind selbst verantwortlich für die korrekte Anmeldung aller Module und damit für die korrekte Kreditierung<br />

ihrer <strong>Studien</strong>leistungen.<br />

2. Anmeldung für das <strong>Praktikum</strong> 6<br />

Die Studierenden suchen sich selbstständig einen <strong>Praktikum</strong>splatz, wahlweise in einem pädagogisch-therapeutischen<br />

oder in einem medizinisch-therapeutischen Kontext. Sie vereinbaren mit der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, dem <strong>Praktikum</strong>sleiter<br />

das <strong>Praktikum</strong> und dokumentieren dies mit dem Formular «<strong>Praktikum</strong>s-Ausbildungsvereinbarung». Das<br />

Original der signierten Vereinbarung geben die Studierenden innert einer Arbeitswoche den Leitenden ihres Reflexionsseminars<br />

ab; je eine Kopie der Vereinbarung bleibt bei der Studentin, dem Studenten und der <strong>Praktikum</strong>sleiterin,<br />

dem <strong>Praktikum</strong>sleiter.<br />

Die Studierenden buchen auf EventoWeb während des definierten Zeitfensters den Modulanlass «<strong>Praktikum</strong> 6». Bei<br />

der Buchung des Leistungsnachweises (Evento-Anlassbezeichnung «Berufspraxis 6 Leistungsnachweis») muss das<br />

Ende des <strong>Praktikum</strong>s berücksichtigt werden:<br />

Endet das <strong>Praktikum</strong> vor dem 31. August (<strong>Praktikum</strong> im Frühjahrssemester) oder dem 31. Januar (<strong>Praktikum</strong> im<br />

Herbstsemester), muss der Leistungsnachweis des jeweiligen <strong>Praktikum</strong>s im entsprechenden Semester gebucht<br />

werden. Endet das <strong>Praktikum</strong> danach, erfolgt die Buchung des Leistungsnachweises im darauf folgenden Semester.<br />

3. Beurteilung der <strong>Studien</strong>leistung im <strong>Praktikum</strong> 6<br />

Zum Abschluss des <strong>Praktikum</strong>s beurteilt die PXL mit Anwendung des Kompetenzrasters die <strong>Studien</strong>leistung der Studentin,<br />

des Studenten als «erfüllt» oder «nicht erfüllt». Zeichnet sich während des <strong>Praktikum</strong>s ein Nichterfüllen der<br />

Anforderungen durch die Studentin, den Studenten ab, infomiert die PXL möglichst frühzeitig die Leiterin, den Leiter<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> des ISP.<br />

Die PXL erläutert und begründet der Studentin, dem Studenten <strong>zum</strong> Abschluss des <strong>Praktikum</strong>s in einem Gespräch<br />

die Beurteilung. PXL und Studentin, Student signieren das Beurteilungsdokument. Eine Kopie wird von der Studentin,<br />

dem Studenten im Portfolio abgelegt. Das Originaldokument wird von der Studentin, vom Studenten innert einer Woche<br />

nach Abschluss des <strong>Praktikum</strong>s der Leiterin, dem Leiter Reflexionsseminar abgegeben.<br />

4. Leistungsnachweis <strong>Praktikum</strong> 6<br />

Der Leistungsnachweis im <strong>Praktikum</strong> 6 umfasst das Erstellen und die Präsentation einer Fallstudie. Details siehe S.<br />

17, 8. Leistungsnachweis <strong>Praktikum</strong> 6.<br />

Bachelorstudiengang <strong>Logopädie</strong> PH FHNW<br />

<strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

<strong>Manual</strong> <strong>zum</strong> <strong>Praktikum</strong> 6 (V. 4.2 / 29.07.2013)<br />

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C<br />

Praxisbeurteilung und Instrumente<br />

«Besitzt eine Person Kompetenz, so kann sie etwas, ist handlungsfähig und übernimmt für sich und andere Verantwortung.<br />

Sie besitzt die Kompetenz, so tätig zu werden, dass sie eine Absicht, ein Ziel oder einen Zweck unter Beachtung<br />

von Handlungsprinzipien, Werten, Normen und Regeln, mit Bezug auf konkrete, die jeweilige Handlungssituation<br />

bestimmende Bedingungen, zu erreichen vermag. Wer Kompetenz besitzt, ist erfolgreich, vernünftig und reflexiv<br />

tätig. Somit kann man Kompetenz als ein Bündel von körperlichen und geistigen Fähigkeiten bezeichnen, die<br />

jemand benötigt, um anstehende Probleme zielorientiert und verantwortungsvoll zu lösen, die Lösung zu reflektieren<br />

und zu bewerten und das eigene Repertoire an Handlungsmustern weiterzuentwickeln.» Andreas Frey (2006, S.31)<br />

1. Beurteilung der Praktika<br />

Jede, jeder Studierende der PH FHNW erhält am Ende eines <strong>Praktikum</strong>s eine Beurteilung der <strong>Studien</strong>leistung, d. h.<br />

eine Einschätzung der <strong>Studien</strong>leistungen während des <strong>Praktikum</strong>s. Diese Einschätzung wird mit Hilfe des entsprechenden<br />

Kompetenzrasters vorgenommen und dokumentiert.<br />

Die Kompetenz und Verantwortung für die abschliessende Beurteilung der <strong>Studien</strong>leistung im <strong>Praktikum</strong> - ob «erfüllt»<br />

oder «nicht erfüllt» - liegt bei der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, dem <strong>Praktikum</strong>sleiter.<br />

2. Kompetenzen und Kompetenzbereiche<br />

Kompetenzen sind, in Anlehnung an Weinert (2001), bei Individuen verfügbare und erlernbare Fähigkeiten und Fertigkeiten,<br />

um bestimmte Probleme zu lösen oder Aufgaben zu bewältigen. Sie stützen sich auf kognitive, emotionale,<br />

motivationale und soziale Voraussetzungen und Bereitschaften. Kompetenzen haben somit eine doppelte Referenz:<br />

die Anforderungen des Handlungsfeldes einerseits und die subjektiven Voraussetzungen zu ihrer Bewältigung andererseits.<br />

Die Pädagogische Hochschule FHNW hält sich an die Definition der OECD (OECD 2003, S. 2, übersetzt von<br />

Gnahs, 2007, S. 22f): «Eine Kompetenz ist die Fähigkeit, zur erfolgreichen Bewältigung komplexer Anforderungen in<br />

spezifischen Situationen. Kompetentes Handeln schliesst den Einsatz von Wissen, von kognitiven und praktischen<br />

Fähigkeiten genauso ein wie soziale und Verhaltenskomponenten (Haltungen, Gefühle, Werte und Motivationen).<br />

Eine Kompetenz ist also z. B. nicht reduzierbar auf ihre kognitive Dimension, sie beinhaltet mehr als das».<br />

Im vorliegenden Beurteilungsinstrument werden in Anlehnung an eine gängige Unterscheidung (vgl. Erpenbeck et al.<br />

2003) vier Kompetenzbereiche unterschieden: Sach- oder Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz<br />

und Selbstkompetenz. Erst aus der Verknüpfung dieser vier Kompetenzbereiche ergibt sich eine spezifische berufliche<br />

Handlungskompetenz, weshalb oft keine eindeutigen Zuweisungen vorgenommen werden können.<br />

3. Aufbau des Kompetenzrasters<br />

Das Kompetenzraster definiert 20 zu beurteilende Kompetenzen in den Bereichen Fachkompetenz, Methodenkompetenz,<br />

Sozialkompetenz und Selbstkompetenz. Da Praktika unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen, werden aus<br />

einer Vielzahl von Kompetenzen die unseres Erachtens jeweils relevanten für jede Praxisphase und Stufe ausgewählt.<br />

Für jede zu beurteilende Kompetenz bilden vier Qualitätsbeschreibungen in Stufen von 1 (ungenügende Kompetenz)<br />

bis 4 (sehr gute Kompetenz) die Grundlage zur Beurteilung. Die Kompetenzstufen 2 und 3 decken grundsätzlich den<br />

Kompetenzbereich ab, der von den Studierenden – unter Berücksichtigung ihres jeweiligen Ausbildungsstandes –<br />

erwartet werden muss oder erwartet werden kann.<br />

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Beurteilung Stufe 1: Fehlende/ungenügende Kompetenz<br />

Stufe 1 beschreibt ungenügende Kompetenz, die auch mit Berücksichtigung des Ausbildungsstandes den Anforderungen<br />

nicht genügt.<br />

Beurteilung Stufe 2: Genügende Kompetenz<br />

Stufe 2 beschreibt die Kompetenz, die mit Berücksichtigung des Ausbildungsstandes von Studierenden mindestens<br />

erwartet werden muss.<br />

Beurteilung Stufe 3: Gute Kompetenz<br />

Stufe 3 beschreibt eine gut ausgeprägte Kompetenz, die mit Berücksichtigung des Ausbildungsstandes von Studierenden<br />

erwartet werden kann.<br />

Beurteilung Stufe 4: Sehr gute Kompetenz<br />

Stufe 4 beschreibt eine sehr gute professionelle Kompetenz, welche die Erwartungen an die Studierenden deutlich<br />

übertrifft.<br />

4. Funktion des Kompetenzrasters<br />

Kompetenzraster helfen, die Aufmerksamkeit der Beobachtenden auf relevante Kompetenzen zu fokussieren. Als<br />

Beobachtungsinstrument dienen sie der Erfassung von generellen und kontextspezifischen Kompetenzen und damit<br />

dem Feststellen von problematischen Aspekten in der logopädischen Arbeit. Die Beobachtungen anhand des Kompetenzrasters<br />

sollen Ausgangspunkt und Inhalt der Reflexion sein und auf vorhandenes Potenzial und auf Entwicklungsbedarf<br />

der, des Studierenden hinweisen. Das Raster erlaubt das Erstellen von Stärke-Schwäche-Profilen zur<br />

gezielten Arbeit an einzelnen Kompetenzen. Dementsprechend soll das vorliegende Instrument dazu beitragen, sowohl<br />

methodisches und didaktisches wie auch fachwissenschaftliches Wissen und Können zu fördern und den weiteren<br />

Lernprozess der Studierenden in ihrem professionellen Handeln zu unterstützen.<br />

Andererseits beinhalten die Niveaubeschreibungen der Kompetenzraster qualitative Ansprüche an das logopädische<br />

Handeln. Die explizite Formulierung von Kompetenzanforderungen schafft Klarheit bei den Zielsetzungen der <strong>Berufspraktische</strong>n<br />

<strong>Studien</strong>. Dies bildet eine wichtige Voraussetzung für die Professionalisierung in den verschiedenen<br />

Ausbildungsbereichen: Für die theoretische Ausbildung in den Modulen; für die Vorbereitung der Studierenden auf<br />

die jeweiligen Praktika und die einzelnen Therapielektionen resp. Fördereinheiten; für die <strong>Praktikum</strong>sleiterin, den<br />

<strong>Praktikum</strong>sleiter zur unterstützenden Beratung und zur Einschätzung der Studierenden. Die Beurteilungskriterien<br />

ermöglichen eine transparente Beurteilung der Fähigkeiten während der Praktika.<br />

Kompetenzraster sind unverzichtbare Instrumente für die differenzierte Beobachtung, für aussagekräftige Rückmeldungen<br />

und transparente Beurteilungen und damit zur Qualifizierung des logopädischen Handelns.<br />

5. Verwendung des Kompetenzrasters<br />

Das Kompetenzraster soll nicht nur zur normativen Beurteilung am Schluss des <strong>Praktikum</strong>s verwendet werden, sondern<br />

soll regelmässig während des ganzen <strong>Praktikum</strong>s zur strukturierten Beobachtung der Arbeit der Studierenden<br />

und für formative Rückmeldungen eingesetzt werden.<br />

Es lassen sich nie alle Kompetenzen gleichzeitig beurteilen. Es empfiehlt sich, in Absprache zwischen der <strong>Praktikum</strong>sleiterin,<br />

dem <strong>Praktikum</strong>sleiter und der Studentin, dem Studenten festzulegen, welche Kompetenzbereiche in<br />

welcher Sequenz fokussiert beobachtet werden. Dabei können Kompetenzen, die als besonders förderungswürdig<br />

auftreten, wiederholt Schwerpunkt der Beobachtung sein.<br />

Nachbesprechungen und gemeinsame Reflexionen bilden nachhaltige Lerngelegenheiten für die Studierenden, wenn<br />

sich die formativen Rückmeldungen auf protokollierte Aspekte des Handelns beziehen. Aus dem Vergleich logopädischer<br />

Handlungen in verschiedenen Situationen kann mit Hilfe des Rasters auf die Ausprägung relevanter logopädischer<br />

Kompetenzen geschlossen werden. Das Instrument lässt sich für Selbsteinschätzungen von einzelnen Kompe-<br />

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tenzen oder Kompetenzbereichen einsetzen, die mit den Fremdbeurteilungen verglichen werden können, woraus<br />

weitere Zielsetzungen oder Entwicklungsschritte abgeleitet werden können.<br />

6. Abschliessende Beurteilung<br />

Im Gegensatz zu schriftlichen und empirisch validierten Evaluationsinstrumenten handelt es sich beim Kompetenzraster<br />

nicht um ein Messinstrument, sondern um ein Beobachtungsinstrument, welches die Lernziele und Leistungsstandards<br />

(Niveau 2 ist genügend, Niveau 3 entspricht einer guten und Niveau 4 einer ausgezeichneten Kompetenz)<br />

transparent macht. Gültig ist in jedem Fall das Urteil der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, des <strong>Praktikum</strong>sleiters (PXL) als fachlicher<br />

Expertin, fachlichem Experte, was der nicht hintergehbaren Interpretativität der Beurteilung Rechnung trägt.<br />

Die PXL entscheidet <strong>zum</strong> Abschluss des <strong>Praktikum</strong>s anhand der Beurteilungen im Kompetenzraster, ob die <strong>Studien</strong>leistungen<br />

im Modul «<strong>Praktikum</strong>» erfüllt oder nicht erfüllt sind. Sie erläutert und begründet der Studentin, dem Studenten<br />

in einem Gespräch die Beurteilung.<br />

PXL und Studentin, Student signieren das Beurteilungsdokument. Eine Kopie wird von der Studentin, dem Studenten<br />

im Portfolio abgelegt. Das Originaldokument wird von der Studentin, vom Studenten innert einer Woche nach Abschluss<br />

des <strong>Praktikum</strong>s der Leiterin, dem Leiter Reflexionsseminar abgegeben.<br />

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D <strong>Praktikum</strong> 6<br />

1. Kontext<br />

Das <strong>Praktikum</strong> 6 wird wahlweise in einem pädagogisch-therapeutischen oder in einem medizinisch-therapeutischen<br />

Kontext durchgeführt.<br />

2. Workload<br />

Das <strong>Praktikum</strong> 6 umfasst 90 Arbeitsstunden (3 CP).<br />

Der Workload ergibt sich aus der Summe<br />

- der zeitlichen Investition in die Vor- und Nachbereitung und in die persönliche Reflexion,<br />

- der Präsenzzeit mit Arbeitsstunden für die Durchführung von logopädischen Interventionen, für das Führen oder<br />

die Teilnahme an Gesprächen mit Angehörigen oder interdisziplinären Gesprächen und für die Reflexion mit der<br />

<strong>Praktikum</strong>sleitung (PXL),<br />

- der Arbeitszeit für die fachliche Nachbearbeitung von diagnostischen oder therapeutischen Interventionen und<br />

den fachlichen Austausch über Diagnoseverfahren und Therapieansätze gemeinsam mit der <strong>Praktikum</strong>sleitung,<br />

- der Arbeitsstunden für die Arbeit an der Fallstudie.<br />

Vorbereitung, Nachbereitung und persönliche Reflexion (25 Std.)<br />

Für die Vorbereitung, die Nachbereitung und die Reflexion der Arbeit während der Präsenzzeiten stehen 25 Arbeitsstunden<br />

(inkl. Selbststudienzeiten und Portfolioarbeit) zur Verfügung. Diese Zeit kann in Absprache mit der PXL auch<br />

teilweise in der Einrichtung verbracht werden, um beispielsweise die Zugänglichkeit von Diagnostik- und Therapiematerialien<br />

zu nutzen. Die Studierenden dokumentieren im Portfolio ihre Auseinandersetzung mit Kompetenzielen<br />

und persönlichen Entwicklungsfeldern und formulieren Fragestellungen zu ihren Erfahrungen, die sie im Reflexionsseminar<br />

einbringen wollen.<br />

Präsenzzeit (58 Std.)<br />

Die Arbeitsstunden für die Durchführung von logopädischen Interventionen, für das Führen oder die Teilnahme an<br />

Gesprächen mit Angehörigen oder an interdisziplinären Gesprächen umfassen ca. 39 Stunden.<br />

Für die gemeinsame Reflexion mit der PXL (Nachbereitung von diagnostischen bzw. therapeutischen und beraterischen<br />

Interventionen in Reflexionsgesprächen und im fachlichem Austausch) und für die eigene Reflexionen (insbesondere<br />

des eigenen Verhaltens in interdisziplinären Gesprächen und Beratungssituationen) stehen den Studierenden<br />

ca. 19 Std. zur Verfügung.<br />

Leistungsnachweis (7 Std.)<br />

Für die Arbeit an der Fallstudie stehen sieben Arbeitsstunden zur Verfügung.<br />

3. Lernziele<br />

Die Studentin, der Student<br />

- kennt die speziellen Bedingungen der <strong>Praktikum</strong>sinstitution und des Klientels und passt dementsprechend diagnostisches,<br />

therapeutisches und beraterisches Handeln an,<br />

- kann einen diagnostischen Bericht mit den entsprechenden Empfehlungen für die Angehörigenberatung resp. die<br />

interdisziplinären Gespräche verfassen,<br />

- ist in der Lage während der praktischen Arbeit und im Anschluss an die Lektionen die logopädischen Erfolge und<br />

Schwierigkeiten des Kindes bzw. der Patientin, des Patienten, die Interaktion zwischen Therapeutin, Therapeut<br />

und dem Kind bzw. der Patientin, dem Patienten sowie den Methodeneinsatz zu reflektieren,<br />

- kann aus der Reflexion ein Fazit formulieren und im Rückblick Alternativen für das Vorgehen nennen,<br />

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- kann Angehörige, Eltern und/oder Fachpersonen beraten und bezieht sie auf der Ebene der Aktivität und Partizipation<br />

in die Therapie ein (mit Unterstützung der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, des <strong>Praktikum</strong>sleiters),<br />

- ist in der Lage, Ergebnisse mit Eltern, Angehörigen und/oder Fachpersonen unter dem Blickwinkel von Aktivität<br />

und Partizipation und unter Berücksichtigung bekannter Beratungsmodelle sowie der Individualität des Betroffenen,<br />

der Betroffenen zu besprechen,<br />

- kann erste Schritte in der Öffentlichkeitsarbeit lancieren.<br />

4. Aufgaben der Studentin, des Studenten<br />

Durchführung von Teildiagnostiken und vollständigen Abklärungsverfahren<br />

- Planung und Durchführung einer dem Kind bzw. dem Patienten individuell angepassten Diagnostik<br />

- Ableitung von Therapiezielen und therapeutischen Massnahmen aufgrund diagnostischer Überlegungen<br />

- Teilnahme an Befundgesprächen mit Betroffenen, Angehörigen und im interdisziplinären Team und Übernahme<br />

von einzelnen Beratungs-/Informationssequenzen<br />

Logopädische Therapien<br />

- Selbstständige Planung, Durchführung und Evaluation von Therapieeinheiten<br />

Reflexion und Evaluation logopädischer Interventionen<br />

- Strukturierte Reflexion durchgeführter Interventionen mit der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, dem <strong>Praktikum</strong>sleiter<br />

- Selbstkritische Reflexion und konkrete Vorschläge zu Optimierungsmöglichkeiten der eigenen therapeutischen<br />

Intervention und der beraterischen Kompetenzen<br />

Teilnahme an Eltern- bzw. Angehörigengesprächen und/oder interdisziplinären Gesprächen<br />

- Führen von Beratungsgesprächen mit Unterstützung der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, des <strong>Praktikum</strong>sleiters<br />

- Besprechen von Ergebnissen mit Eltern bzw. Angehörigen unter dem Blickwinkel von Aktivität und Partizipation<br />

mit Unterstützung der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, des <strong>Praktikum</strong>sleiters<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Beteiligung an Öffentlichkeitsarbeiten der logopädischen Abteilung und/oder Institution<br />

Rückmeldung an die <strong>Praktikum</strong>sleiterin, den <strong>Praktikum</strong>sleiter<br />

Die Studentin, der Student gibt der PXL <strong>zum</strong> Abschluss des <strong>Praktikum</strong>s ein Feedback über die Zusammenarbeit und<br />

Unterstützung während des <strong>Praktikum</strong>s. Sie, er verwendet dafür das Formular «Rückmeldung der Studentin, des<br />

Studenten an die <strong>Praktikum</strong>sleitung» und lässt eine Kopie des Formulars der auf dem Formular vermerkten Person<br />

zukommen<br />

5. Aufgaben der <strong>Praktikum</strong>sleiterin, des <strong>Praktikum</strong>sleiters<br />

Die folgenden Punkte dienen als Orientierungspunkte. Kontext- und situationsbedingte Anpassungen sind möglich.<br />

Die <strong>Praktikum</strong>sleiterin, der <strong>Praktikum</strong>sleiter<br />

- gibt der Studentin, dem Studenten kontinuierlich Gelegenheit, Diagnostiken und Therapien zu planen, durchzuführen<br />

und zu evaluieren,<br />

- gibt der Studentin, dem Studenten die Möglichkeit, bei Angehörigengesprächen und bei interdisziplinären Gesprächen<br />

anwesend zu sein und dabei einzelne Informations- oder Beratungssequenzen zu übernehmen,<br />

- begleitet die Therapiesequenzen der Studentin resp. des Studenten, gibt fachliche Rückmeldungen und beurteilt<br />

die diagnostische, therapeutische und beratende Arbeit,<br />

- begründet und erläutert ihr resp. sein eigenes therapeutisches Handeln und macht fachliche Überlegungen und<br />

Entscheidungen transparent,<br />

- strukturiert Reflexions- und Lerngespräche, sichert fachliches Wissen im Praxisbezug, zeigt ggf. Lernziele auf<br />

und vereinbart Handlungsschritte,<br />

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- führt die Studentin, den Studenten in Teile der Öffentlichkeitsarbeit ein,<br />

- füllt mehrmals im Verlaufe des <strong>Praktikum</strong>s mit der, dem Studierenden gemeinsam das Kompetenzraster aus,<br />

- beurteilt in Anwendung des Kompetenzraster für das <strong>Praktikum</strong> 6, ob die <strong>Studien</strong>leistungen der Studentin, des<br />

Studenten «erfüllt» oder «nicht erfüllt» sind.<br />

6. <strong>Praktikum</strong>sbesuch<br />

Jede Studentin, jeder Student wird ein Mal pro Jahr von einer Dozentin, einem Dozenten aus dem Kernteam <strong>Berufspraktische</strong><br />

<strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie in einem <strong>Praktikum</strong> besucht. Die <strong>Praktikum</strong>sbesuche ermöglichen<br />

ein zusätzliches Feedback an die Studierenden von Seiten der Ausbildungsinstitution und sie fördern die<br />

Zusammenarbeit zwischen dem ISP und den Ausbildnerinnen und Ausbildnern in der Praxis. Die Dozierenden nehmen<br />

mit der PXL und der Studentin, dem Student frühzeitig Kontakt auf, um einen Besuchstermin zu vereinbaren.<br />

Die Studentin, der Student erstellt für den Besuchstermin einen Therapieplan und verwendet dazu das Raster, welches<br />

auch für die Prüfung «Therapie» im <strong>Praktikum</strong> 3 zur Anwendung kommt. Dabei wird eine 30 - 45 Minuten dauernde<br />

Therapie mit mindestens zwei Sequenzen geplant und vorbereitet. Die Studentin, der Student lässt diese Planung<br />

und Vorbereitung spätestens zwei Arbeitstage vor dem Besuchstermin der PXL und der Dozentin, dem Dozenten<br />

per E-Mail zukommen.<br />

Am Besuchstermin beobachten die Dozentin oder der Dozent des ISP und die PXL die therapeutische Arbeit der<br />

Studentin, des Studenten. Danach besprechen sie zusammen während ca. 20 Minuten ihre Beobachtungen und Einschätzungen,<br />

während die Studentin, der Student selbst den Verlauf der Therapie reflektiert. In der darauf folgenden<br />

Besprechung erhält die Studentin, der Student eine Rückmeldung der Dozentin, des Dozenten zur Planung und <strong>zum</strong><br />

Verlauf der Therapie. Im Gespräch werden exemplarische Aspekte der Therapievorbereitung, der Therapiedurchführung<br />

und der Selbstreflexion thematisiert.<br />

7. Rückmeldung der <strong>Praktikum</strong>sleitung<br />

Die PXL lässt der Leiterin, dem Leiter <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> mit dem Formular «Rückmeldung der <strong>Praktikum</strong>sleiterin,<br />

des <strong>Praktikum</strong>sleiters» ein Feedback über Ablauf und inhaltliche Konzeption des <strong>Praktikum</strong>s zukommen.<br />

8. Leistungsnachweis <strong>Praktikum</strong> 6: Fallstudie<br />

Der Leistungsnachweis im <strong>Praktikum</strong> 6 umfasst das Erstellen und die Präsentation einer Fallstudie. Im Leistungsnachweises<br />

zeigen die Studierenden ihre Kompetenz, einen Fall vertieft darzustellen, die zugrunde liegenden therapeutischen<br />

und fachlichen Überlegungen transparent aufzuzeigen, daraus Hypothesen für das weitere Vorgehen<br />

abzuleiten und diese Fallstudie vor einem Fachpublikum zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen.<br />

Für die Arbeit am Leistungsnachweis stehen den Studierenden im Rahmen des <strong>Praktikum</strong>s sieben Arbeitsstunden<br />

zur Verfügung.<br />

8.1 Inhalt der schriftlichen Fallstudie<br />

Die Studierenden dokumentieren in der Fallstudie mit einem Umfang von 5 - 8 Seiten transparent und für andere<br />

Fachpersonen nachvollziehbar die therapeutische Planung, therapeutische Interaktion und Evaluation einer logopädischen<br />

Intervention, die sie im Rahmen des <strong>Praktikum</strong>s 6 selbst geplant und durchgeführt haben. Mit Literaturangaben<br />

dokumentieren sie die theoretischen Bezüge<br />

Die Studierenden dokumentieren entlang des Modells des Handlungszyklus in der Speziellen Pädagogik (Abb. S. 18)<br />

nach Richiger-Näf (2008, 12) den Verlauf zweier aufeinanderfolgender Therapiesequenzen, wobei sie im zweiten<br />

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Zyklus die Veränderungen und Anpassungen, die sich aus der Evaluation des ersten Zyklus ergeben, plausibel berücksichtigen<br />

und beschreiben sollen.<br />

Abb.: Der Handlungszyklus in der Speziellen Pädagogik (Richiger-Näf 2008: 12)<br />

Möglicher Aufbau der Fallstudie:<br />

1. Informationen <strong>zum</strong> Kind resp. zur Patientin, <strong>zum</strong> Patienten<br />

- Name (anonymisiert), Alter, Schule/Beruf, Geschlecht<br />

- Anamnese<br />

- Angaben <strong>zum</strong> sozialen Kontext<br />

- Medizinische Diagnose (falls vorhanden)<br />

- Logopädische Diagnose<br />

- Bisherige logopädische Therapie (Daten und Therapieschwerpunkte)<br />

- Aktueller Stand<br />

2. Planung, Durchführung und Evaluation Sitzung 1<br />

- Ausgangslage und Lernvoraussetzungen<br />

- Zielformulierung<br />

- Planung der logopädischen Intervention<br />

- Prozess, Durchführung der logopädischen Intervention (Beobachtung des tatsächlichen Ablaufs)<br />

- Ergebnis des Lernprozesses, Interpretation des tatsächlichen Ablaufs<br />

- Evaluation und Ableitung weiterer Schritte<br />

3. Planung, Durchführung und Evaluation Sitzung 2<br />

- wie 2.<br />

4. Zusammenfassung und Ausblick<br />

5. Anhang<br />

- Therapievorbereitungen<br />

- Auswertungen von Diagnostiken (sofern relevant für die Fallstudie)<br />

- Notizen während der Stunde etc.<br />

8.3 Präsentation<br />

Die Fallstudien werden von den Studierenden im Rahmen des Reflexionsseminars im gleichen Semester, in welchem<br />

sie das <strong>Praktikum</strong> 6 abschliessen, präsentiert und diskutiert. Die Studierenden vereinbaren zu Beginn des Semesters<br />

aktiv mit der Leiterin, dem Leiter des Reflexionsseminars einen Termin für ihre Präsentation. Spätestens drei Arbeits-<br />

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tage vor diesem Termin gibt die Studentin, der Student die abgeschlossene, signierte Fallstudie in doppelter Ausführung<br />

der Leiterin, dem Leiter des Reflexionsseminars ab.<br />

Für die Präsentation steht den Studierenden ein Zeitrahmen von insgesamt 20 Minuten zur Verfügung. Für die Präsentation<br />

der Fallstudie können 10 - 15 Minuten eingesetzt werden, die restliche Zeit für eine kurze Diskussion.<br />

Die Präsentation soll gut strukturiert aufgebaut und prägnant sein. Der Einsatz von technischen und digitalen Mitteln<br />

zur visuellen oder auditiven Unterstützung des Vortrags ist ausdrücklich erwünscht. Um die Diskussion zu eröffnen<br />

und anzuregen, bereitet die Studentin, der Student mindestens zwei Fragen oder Statements vor bzgl. der Fallstudie.<br />

8.4 Beurteilung des Leistungsnachweises<br />

Die Beurteilung der Fallstudie als Leistungsnachweis für das <strong>Praktikum</strong> 6 erfolgt durch die Leiterin, den Leiter des<br />

Reflexionsseminars, in dem die Präsentation stattfindet (Beurteilungskriterien: → Dokument «Beurteilung P6 Fallstudie»»,<br />

im Webportal <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> abrufbar).<br />

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E<br />

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Standortbestimmung zu bereits publizierten Instrumenten. Zeitschrift für Pädagogik, Kompetenzen und Kompetenzentwicklung,<br />

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Graves, D. & Sunstein, B. S. (Hrsg.) (1992). Portfolios Portraits. Portsmouth, HH: Heinemann.<br />

Häcker, Th. (2009). Vielfalt der Portfoliobegriffe. Annäherung an ein schwer fassbares Konzept. In: Brunner, I.,<br />

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Lehrerbildung (3. Aufl.). Seelze-Velber: Kallmeyer in Verbindung mit Klett, 33-39.<br />

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Oelkers, J. & Oser, F. (Hrsg.) (2001). Die Wirksamkeit der Lehrerbildungssysteme. Von der Allrounderbildung zur<br />

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F<br />

Adressen, Links, Personen<br />

ISP<br />

Assistentin Institutsleitung<br />

Leiterin Kanzlei ISP<br />

Assistentin <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong><br />

Leiter <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik<br />

und Psychologie<br />

Mitglieder Kernteam <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong><br />

(Dozierende Professur für <strong>Logopädie</strong>)<br />

Pädagogische Hochschule FHNW<br />

Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

Elisabethenstrasse 53<br />

4002 Basel<br />

061 206 90 80<br />

Marina Boger<br />

marina.boger@fhnw.ch<br />

061 206 90 61<br />

Sandra Polloni<br />

sandra.polloni@fhnw.ch / praxis.isp.ph@fhnw.ch 061<br />

206 90 45<br />

Beat Richiger-Näf<br />

beat.richiger@fhnw.ch<br />

061 206 90 83<br />

Sandra Bucheli<br />

sandra.bucheli@fhnw.ch<br />

061 206 90 64<br />

Ute Schräpler<br />

ute.schraepler@fhnw.ch<br />

061 206 90 67<br />

Homepage ISP<br />

Webportal <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> <strong>Logopädie</strong><br />

Prüfungs- und <strong>Studien</strong>ordnung Pädagogische Hochschule<br />

FHNW (PH FHNW)<br />

www.fhnw.ch/ph/isp<br />

www.fhnw.ch/ph/praxis/logopaedie<br />

www.fhnw.ch/ph/download/rechtserlasse/ausbildung<br />

Basel, 29. Juli 2013<br />

Beat Richiger-Näf<br />

Leiter <strong>Berufspraktische</strong> <strong>Studien</strong> Spezielle Pädagogik und Psychologie<br />

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