Mehrjähriges Arbeitsprogramm 2014-2018 - ECHA - Europa
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<strong>Mehrjähriges</strong> <strong>Arbeitsprogramm</strong> <strong>2014</strong>-<strong>2018</strong> 15<br />
schüssen der <strong>ECHA</strong>. Angesichts des potenziellen großen Bereichs und der großen Anzahl von Interessenvertretern,<br />
die an der Zusammenarbeit mit der <strong>ECHA</strong> interessiert sind, hat die Agentur fünf<br />
Kriterien ausgearbeitet, die eine Organisation akkreditierter Interessenvertreter erfüllen muss.<br />
2.2.5 Wissenschaftliche Szene<br />
Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie können eine große Auswirkung auf die Arbeit der<br />
<strong>ECHA</strong> haben, daher besteht die Notwendigkeit einer Schnittstelle mit der wissenschaftlichen und<br />
akademischen Gemeinschaft. So verzeichnen etwa technologische Entwicklungen wie die Nanotechnologie<br />
rasante Fortschritte und die regulatorische Wissenschaft muss entsprechend reagieren, um<br />
sicherzustellen, dass potenzielle Risiken derartiger Stoffe angemessen beurteilt werden können: Unternehmen,<br />
die Stoffe in Nanoform herstellen, müssen die potenziell unterschiedlichen Auswirkungen<br />
ihrer Stoffe in ihren unterschiedlichen Formen in ihren Registrierungsdossiers erklären. Die<br />
<strong>ECHA</strong> wiederum berücksichtigt diese wissenschaftlichen Entwicklungen dadurch, dass sie Beurteilungen<br />
über die Angemessenheit der in den Dossiers bereitgestellten Informationen abgibt.<br />
Aus dem gleichen Grund haben Entwicklungen bei der Beurteilung der Eigenschaften von Stoffen<br />
anhand der Verwendung neuer Versuchsmethoden und Vorhersagetechniken wie Extrapolation und<br />
Berechnungsmethoden ebenfalls eine bedeutende Auswirkung auf wissenschaftliche Begründungen,<br />
die von Unternehmen dargelegt werden , sowie die Prüfung derselben durch die <strong>ECHA</strong>.<br />
Die <strong>ECHA</strong> unterstützt Schulungen für junge Fachkräfte, die in der regulatorischen Wissenschaft arbeiten<br />
möchten.<br />
2.2.6 Weltweite Szene<br />
Obwohl die EU die weltweit ehrgeizigsten Rechtsvorschriften über Chemikalien besitzt, ist sie nicht<br />
die einzige Institution, die Risiken verringern und dafür sorgen möchte, dass Chemikalien sicherer<br />
verwendet werden. Die <strong>ECHA</strong> wird Erfahrungen mit der wachsenden Anzahl an Ländern und dort<br />
sowohl mit Behörden als auch mit der Industrie austauschen, die Rechtsvorschriften über Chemikalien<br />
in Anlehnung an REACH erlassen. Außerdem wird die Agentur Dateninhaber ermutigen, Daten<br />
über die verschiedenen regulatorischen Bereiche hinweg gemeinsam zu nutzen.<br />
Die <strong>ECHA</strong> wird weiterhin mit internationalen Organisationen, insbesondere mit der OECD, bei Aktivitäten<br />
von gegenseitigem Interesse zusammenarbeiten. Die REACH-Verordnung verlangt, dass die<br />
Agentur die Pflege und Weiterentwicklung des IUCLID-Werkzeugs übernimmt, das unter Federführung<br />
der OECD entwickelt wurde. Die gemeinsame Arbeit mit der OECD umfasst aber auch Methoden<br />
für die Beurteilung von Gefahren und Risiken, international harmonisierte Prüfverfahren, Berechnungswerkzeuge<br />
wie die QSAR-Toolbox sowie den Aufbau von Datenbanken, die es der<br />
Industrie ermöglichen, einmal Daten einzugeben und sie für viele Zwecke in anderen Rechtsordnungen<br />
zu verwenden, und dabei für Aufsichtsbehörden und die Öffentlichkeit maximalen Online-Zugriff<br />
auf Daten zu Chemikalien gestatten. Im Hinblick auf Wettbewerb und Innovation ist es ein großer<br />
Vorteil für Aufsichtsbehörden und Unternehmen, wenn die gültigen Rechtsvorschriften weltweit eine<br />
gemeinsame wissenschaftliche Grundlage haben.<br />
Die <strong>ECHA</strong> wird weiterhin mit den Regulierungsbehörden von Ländern zusammenarbeiten, mit denen<br />
sie Absichtserklärungen hat, d. h. Australien, Kanada, Japan und die U.S.A., um Best Practices und<br />
Informationen auszutauschen sowie zu lernen. Die Agentur wird auch weiterhin die EU-Außenpolitik<br />
unterstützen, wie z. B. EU-Beitritt oder Nachbarländer, und die Europäische Kommission bei der Vertretung<br />
der EU in multilateralen Übereinkommen über die Stoffsicherheit unterstützen, wie z. B. die<br />
Stockholmer und Rotterdamer Übereinkommen sowie das Strategische Konzept für ein internationales<br />
Chemikalienmanagement (SAICM) 4 .<br />
Diese weltweite Szene macht es auch erforderlich, dass sich die <strong>ECHA</strong> an Zielgruppen außerhalb der<br />
EU wendet, insbesondere an Hersteller oder Importeure von Stoffen, Gemischen oder Erzeugnissen,<br />
die von REACH, CLP, BPR oder PIC geregelt werden, und andere Interessensvertreter, welche die<br />
Entwicklungen unter den EU-Stoffsicherheitssystemen genau verfolgen.<br />
4<br />
Das am 6. Februar 2006 in Dubai auf der Internationalen Konferenz über Chemikalienmanagement (ICCM) vereinbarte Strategische<br />
Konzept für ein internationales Chemikalienmanagement (SAICM) ist ein politischer Rahmen zur Förderung einer<br />
reibungslosen Verwaltung von Chemikalien.