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Ausgabe 04/2013 - Bardowick

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Viertes Jahrhunderthochwasser fordert<br />

<strong>Bardowick</strong>er Feuerwehren im Juni 12 Tage<br />

Was viele Feuerwehrkameraden in den Tagen zuvor durch die Berichterstattung in den<br />

Medien schon geahnt hatten, wurde am Dienstagabend, <strong>04</strong>. Juni Realität. Das vierte<br />

sogenannte Jahrhunderthochwasser begann an diesem Abend gegen 17.45 Uhr für die<br />

neun Ortsfeuerwehren der SG <strong>Bardowick</strong>. Noch ahnte zu diesem Zeitpunkt keiner,<br />

dass dieses wohl einer der größten und längsten Feuerwehreinsätze werden würde,<br />

die es je in der Geschichte der Samtgemeindefeuerwehr <strong>Bardowick</strong> gab. Nur das<br />

Elbehochwasser 2002 dürfte ähnliche Ausmaße gehabt haben.<br />

Die ersten vier Tage war die Samtgemeindefeuerwehr in der Ortschaft Stiepelse (Amt<br />

Neuhaus) eingesetzt. Teilweise rund um die Uhr wurden hier in Zusammenarbeit mit<br />

Kreisfeuerwehrbereitschaften aus ganz Niedersachsen ca. 400.000 Sandsäcke abgefüllt<br />

und auf Paletten gestapelt. Zudem wurden die Deiche auf mehreren Kilometern<br />

erhöht („Aufkaden“ heißt dies im Fachjargon).<br />

Ab Samstag, 08. Juni wechselten die Einsatzbereiche für die Samtgemeindefeuerwehr<br />

<strong>Bardowick</strong> innerhalb des Amtes Neuhaus. In den Ortschaften Raffatz, Bitter<br />

und Pommau wurden weitere Einsatzabschnitte abgearbeitet. Zeitweise dauerten<br />

die Einsatzschichten über 12 Stunden und Grenzen der körperlichen Belastbarkeit<br />

wurden erreicht. Nach den anfänglichen Versorgungsschwierigkeiten wurde die<br />

Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort in Eigenregie durchgeführt.<br />

Stetig änderten sich die Prognosen zum Pegel, rund 4.300 Helfer von Feuerwehr,<br />

Bundeswehr, THW, Polizei und Rettungsdiensten waren zu diesem Zeitpunkt im<br />

gesamten Landkreis Lüneburg im Einsatz. Aufgrund der zu erwarteten Pegel wurde<br />

die Deicherhöhung auf rund 76 Kilometern Länge Ost- und Westseits der Elbe vom<br />

Katastrophenschutzstab um Landrat Nahrstedt angeordnet. Zudem wurden in besonders<br />

gefährdeten Gebieten Evakuierungsmaßnahmen vorbereitet. Dass die Pegel letzten<br />

Endes doch nicht so hoch eintrafen wie erwartet, war wohl auch dem Deichbruch<br />

bei Fischbek geschuldet. Bis auf die Überflutungen der Häuser im Deichvorland im<br />

Bleckeder Hafen und am Fischerzug in Hohnstorf blieb der Landkreis Lüneburg von<br />

größeren Schäden verschont.<br />

Die Einsatzkosten allerdings dürften nach ersten Schätzungen in die Millionen gehen.<br />

Der Einsatz für die Samtgemeindefeuerwehr <strong>Bardowick</strong> endete für die letzten Kameraden<br />

am Sonntag, 15. Juni.<br />

Neben den zahlreichen Kräften am Deich, waren auch mehrere Kameraden in der<br />

technischen Einsatzleitung (TEL) in Scharnebeck eingesetzt. Insgesamt waren 224<br />

Feuerwehrfrauen und -männer aus der Samtgemeinde <strong>Bardowick</strong> im Einsatz.<br />

Ein besonderer Dank geht an die Arbeitgeber und die zahlreichen Helfern, die die<br />

Einsatzkräfte unterstützt haben.<br />

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