Projekt "Energiewende" - Gemischter Chor der Polizei Berlin e. V.
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Rockerclub für Polizisten<br />
Blaue Ritter auf Tour in Bremen<br />
Wer Rocker hört, denkt meist an gefürchtete<br />
Gangs wie die Hells Angels.<br />
Es gibt aber auch an<strong>der</strong>e Clubs: Bei<br />
den Blauen Rittern fahren nur die<br />
guten Jungs mit - Polizisten, Zollbeamte,<br />
Justizangestellte. Die Rocker<br />
zeigen ihre soziale A<strong>der</strong> und kämpfen<br />
für Toleranz.<br />
Bremen (dpa/lni) - Die einen geraten beim<br />
Anblick blitzen<strong>der</strong> Chromteile und Zylin<strong>der</strong><br />
ins Schwärmen, die an<strong>der</strong>en fürchten das<br />
Wummern <strong>der</strong> Motoren und wittern unter<br />
den Helmen gefährliche Rocker: Motorradfahrer<br />
spalten die Geister. Gegen das<br />
schlechte Image kämpft eine beson<strong>der</strong>e Rockertruppe,<br />
die Blue Knights (Blaue Ritter).<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> sind das Gegenteil von bösen<br />
Buben: Polizisten, Zoll- und Justizbeamte.<br />
Ihre Wurzeln haben die Blue Knights in den<br />
USA. Dort gründeten Polizisten Mitte <strong>der</strong><br />
70er Jahre die ersten «Chapter» (Ortsgruppen).<br />
Der Klub verstand sich als Gegenpart<br />
zu den Hells Angels. 1989 folgte <strong>der</strong> erste<br />
deutsche Ableger, mittlerweile sind es 34.<br />
«Mitmachen können Leute mit Festnahmerechten»,<br />
erklärt <strong>der</strong> «President» des seit<br />
1995 bestehenden Bremer Chapters Ralf<br />
Hübner. In <strong>der</strong> Hansestadt reicht das Mitglie<strong>der</strong>spektrum<br />
vom Kriminalbeamten bis zum<br />
Verkehrspolizisten, das Durchschnittsalter<br />
liegt bei 45 Jahren. «Wir wollen das Bild des<br />
Motorradfahrers in <strong>der</strong> Öffentlichkeit verbessern.»<br />
Weltweites Erkennungszeichen <strong>der</strong> Blue<br />
Knights sind die hellblaue Le<strong>der</strong>kluft und das<br />
Ritterwappen. Die Farbe ist den US-<strong>Polizei</strong>uniformen<br />
entlehnt. «Wir sind keine Engel.<br />
Fast je<strong>der</strong> ist bestimmt schon mal zu schnell<br />
gefahren», räumt Hübner ein. «Aber wir fahren<br />
deutlich gesitteter als an<strong>der</strong>e.»<br />
«Wenn auf <strong>der</strong> Autobahn einer in hellblau<br />
steht, hält man an und hilft», erklärt <strong>der</strong> altgediente<br />
Ritter Dieter Hajek. «Es gibt ja noch<br />
Leute die sagen: Kutten sind böse. Aber wir<br />
wollen Toleranz auf die Straße bringen.»<br />
Seine Weste ist mit Ansteckern und Aufnähern<br />
übersät. Auch ein Emblem in Trauerfarben<br />
ist darunter. «Chapter I, das ist da oben»,<br />
meint er und deutet zum Himmel.<br />
«Wir sind ein sozialer Klub», stellt Hübner<br />
klar. «Wo wir helfen können, da helfen wir.»<br />
Das weltweite Spendenaufkommen <strong>der</strong> Blue<br />
Knights liege bei 20 Millionen Dollar im Jahr<br />
- sei es in Form von Geld, Arbeitsstunden, Patenschaften<br />
o<strong>der</strong> Sachspenden.<br />
Wer bei den Blauen Rittern mitfahren will,<br />
sollte mindestens über 125 Kubik verfügen.<br />
«Man muss die Maschine beherrschen», erklärt<br />
Mitglied Mladen Pavlek. «Die größte<br />
Gefahr ist, sich selbst zu überschätzen.»<br />
Manche Ortsgruppen bieten zum Saisonstart<br />
Sicherheitstrainings an, etwa mit Fahrlehrern<br />
<strong>der</strong> Bereitschaftspolizei. Bei ihren Ausfahrten<br />
bilden die Blue Knights Kolonnen, sie fahren<br />
versetzt nebeneinan<strong>der</strong>. «Die Gruppe bleibt<br />
immer zusammen.<br />
Die schnelleren fahren<br />
vorne, die langsameren<br />
hinten.»<br />
Die Vielfalt an Bikes<br />
ist groß. Pavlek fährt<br />
eine «Monster<br />
Ninja», die von seinen<br />
Klubkameraden<br />
wegen <strong>der</strong> vielen<br />
Bildquellenangabe: Petra Bork / pixelio.de<br />
Plastikteile liebevoll «Joghurtbecher» genannt<br />
wird. Bernhard Skuczik hingegen<br />
schwört auf seine 20 Jahre alte «Gold Wing».<br />
Das sei eine bequeme Reisemaschine, meint<br />
er und streichelt liebevoll über die breiten<br />
Sitze. «Motorrä<strong>der</strong> mögen Kurven.»<br />
«Bei uns ist im Moment keine fahrende<br />
Frau», bedauert Hübner. Dennoch seien Partner<br />
und Kin<strong>der</strong> oft eingebunden. «Losgelöst<br />
von den Motorrä<strong>der</strong>n sind wir ein stinknormaler<br />
Verein.» Von April bis Oktober gibt es<br />
verschiedene nationale und internationale<br />
Blue Knights-Treffen. Laut Chef Hübner gründen<br />
sich immer mehr Ortsgruppen. «Und<br />
somit immer neue Ziele, die man anfahren<br />
kann.»<br />
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48 DAS BEHÖRDENMAGAZIN Ausgabe 4/2013<br />
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