DICHT.DAZWISCHEN.SÄEN - Competitionline
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<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong><br />
Interdisziplinärer Wettbewerb für temporäre Realisierung von Interventionen in<br />
Nürnberg, Fürth, Erlangen<br />
ein Projekt des<br />
Bund Deutscher Architekten<br />
Kreisverband Nürnberg-Mittelfranken-Oberfranken<br />
im Rahmen<br />
der Architekturwoche A6
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong><br />
TEIL I - Inhaltlicher Teil<br />
1. DIE ARCHITEKTURWOCHE<br />
"<br />
2002 veranstaltete der BDA Landesverband<br />
Bayern die Erste Architekturwoche A1 in<br />
München. Sie war Auftakt für ein Veranstaltungskonzept,<br />
das seither im 2-Jahresrythmus mit<br />
unterschiedlichen Themen durchgeführt wird.<br />
Seit 2004 werden die Architekturwochen auch in<br />
Augsburg, Nürnberg, Würzburg, Regensburg und<br />
weiteren Orten in allen Kreisverbänden veranstaltet.<br />
Kooperationspartner sind die jeweiligen<br />
Kommunen, die Oberste Baubehörde im Staatsministerium<br />
des Innern und die Bayerische<br />
Architektenkammer.<br />
Die Kernaufgabe der Architekturwoche ist es, die<br />
Qualität des Planens und Bauens in Verantwortung<br />
für Gesellschaft und Umwelt zu fördern,<br />
sowie das Interesse und das kritische Bewusstsein<br />
für den gebauten Raum zu stärken. Die<br />
große Resonanz der vergangenen Veranstaltungen<br />
bestätigt dieses Konzept.<br />
Der BDA- Kreisverband Mittelfranken-Oberfranken<br />
nahm erstmals 2006 an der Architekturwoche<br />
A3 unter dem Motto „Geld Macht Schön“<br />
teil. Zentraler Ort war dabei das Pellerhaus in<br />
Nürnberg. Im Jahr 2008 folgte die Architekturwoche<br />
A4 unter dem Motto „Zeitmaschine<br />
Architektur“, die unter anderem Leerstände<br />
entlang der Nürnberger Altstadt thematisierte.<br />
2010 folgte schließlich die Architekturwoche A5<br />
unter dem Motto „Umbruch. Abbruch. Aufbruch.<br />
Dabei war das Neue Museum Nürnberg<br />
Kooperationspartner des BDA und zentraler Veranstaltungsort.<br />
Unter dem Motto "<strong>DICHT</strong> <strong>SÄEN</strong>" setzt nun die<br />
sechste Architekturwoche vom 17. bis 25. Mai<br />
2014 den Rahmen für Projekte, die sich mit den<br />
Entwicklungspotenzialen in der Stadt, am Stadtrand<br />
und in der Landschaft beschäftigen. Er<br />
möchte das Interesse für die Wiederentwicklung<br />
und die Verdichtung räumlicher Strukturen<br />
wecken und darüber hinaus das Bewusstsein für<br />
die Erweiterung von Nutzungspotenzialen im<br />
schon Bestehenden schärfen.<br />
"<br />
"<br />
2. DAS LOKALE PROJEKT<br />
Das lokale Projekt in Mittelfranken trägt den<br />
Namen <strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> und wird<br />
sich mit den Zwischenzonen der Stadtlandschaft<br />
beschäftigen, jenen oft unsichtbaren Nischen<br />
und vergessenen Räumen, die im Übergang<br />
unterschiedlicher urbaner Nutzungsteppiche<br />
entstehen. Diese vermeintlichen Resträume<br />
können gleichzeitig auch Möglichkeitsräume für<br />
verschiedenste temporäre und permanente<br />
Kleinstnutzungen bilden, welche dort durch<br />
offizielle, oft aber auch durch informelle<br />
Aneignungstaktiken platziert werden.<br />
"<br />
In Nürnberg, Fürth und Erlangen wird als<br />
Handlungs- und Interaktionsraum jeweils das<br />
unmittelbare Bahnhofsumfeld der Metropolen<br />
betrachtet. Hier treffen die zentralen Transitzonen,<br />
Knotenpunkte mit hoher Verkehrsdichte<br />
und Fluktuation auf die benachbarten urbanen<br />
Quartiere und Stadtteile. Gegensätzlicher können<br />
die Qualitäten und Ansprüche der beiden Stadträume<br />
nicht sein. Aber genau das macht ihre<br />
Übergangsbereiche umso interessanter. Oft sind<br />
es harte Brüche, die hier vorzufinden sind.<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> |<br />
2 von 37
Welche Potentiale bieten diese Grenzbereiche?<br />
Was kann man hier säen? Wie dicht kann man<br />
hier säen? Was kann hier gedeihen?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> ist eine Bestandsaufnahme,<br />
gleichzeitig aber auch bewusste Intervention<br />
und handlungsbasierte Raumanreicherung.<br />
Die Bahnhofsumfelder werden analysiert<br />
und räumliche Besonderheiten, Qualitäten und<br />
Defizite werden aufgespürt. Dabei kommen alle<br />
Sinne als Werkzeug zum Einsatz. Soziale Aspekte<br />
und subjektive Empfindungen ergänzen die rein<br />
objektiven Raumanalysen. Diese Raumsondierung<br />
ist dann Grundlage für Minimalinterventionen<br />
und temporäre Aktionen. Dadurch<br />
sollen Raumpotentiale freigelegt und auf<br />
eventuell vorhandene defizitäre Situationen<br />
aufmerksam gemacht werden.<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> soll zum<br />
Nachdenken und Weiterhandeln anregen.<br />
"<br />
3. DER WETTBEWERB<br />
"<br />
Der interdisziplinäre Wettbewerb sucht nach<br />
künstlerischen, architektonischen und freiraumplanerischen<br />
Beiträgen für die Architekturwoche.<br />
Die Grenzen zwischen den Disziplinen sollen<br />
dabei bewusst aufgeweicht werden, um die<br />
Zwischenräume einer ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />
zu unterziehen.<br />
"<br />
An jeweils festgelegten Bereichen und Orten der<br />
drei Bahnhofsumfelder werden die im Wettbewerb<br />
ermittelten Interventionen in das Gesamtprojekt<br />
mit eingebunden:<br />
Während der Architekturwoche finden in den drei<br />
Städten Touren in den Zwischenzonen der Bahnhofsbereiche<br />
statt. Diese können auf eigene<br />
Faust erfolgen, anhand einer zur Verfügung gestellten<br />
Karte. An den 3 Haupttagen werden aber<br />
auch geführte Touren angeboten. Dabei werden<br />
bisher unbekannte Orte in den Focus gestellt und<br />
deren Geschichten erzählt. Verschiedene<br />
Installationen und Aktionen werden die Potentiale<br />
dieser Orte aufzeigen oder ihre Defizite offenlegen.<br />
"<br />
Die Ausgestaltung der Inszenierungen der Wettbewerbsbeiträge<br />
ist offen. Alle Formen der Darstellung<br />
sind erlaubt, sofern sie einen Bezug zur<br />
Thematik und zum Ort aufweisen.<br />
In der Folge werden die Wettbewerbsgebiete<br />
näher betrachtet und die zur Verfügung<br />
stehenden Orte beschrieben. Es stehen den<br />
Wettbewerbsteilnehmern mehr Orte zur Verfügung<br />
als Aktionen umgesetzt werden. Das ist<br />
eine bewusste Entscheidung des Auslobers, um<br />
den Teilnehmern ein möglichst großes Spektrum<br />
an Spielräumen zu bieten. Die Projekte können<br />
natürlich auch mehrere Orte miteinander in Beziehung<br />
setzen. Die Teams dürfen mit der gleichen<br />
Minimalintervention aber auch an mehreren<br />
der zur Verfügung stehenden Orte agieren. Es<br />
können vom gleichen Team auch mehrere Projektvorschläge<br />
für verschiedene Orte eingereicht<br />
werden.<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 3 von 37
4. DIE WETTBEWERBSGEBIETE<br />
"<br />
Seit 1835 sind Eisenbahnen Teil der Infrastruktur<br />
und des städtischen Lebens der Franken- Metropolen.<br />
Seit dieser Zeit prägen sie natürlich auch<br />
ihre unmittelbaren Umfelder, sowohl in architektonischer,<br />
als auch freiraumplanerischer, sozialer<br />
und kultureller Hinsicht. Alle drei heutigen Bahnhöfe<br />
entstanden während der Industrialisierungsphase<br />
im 19. Jahrhundert - Nürnberg (1847),<br />
Fürth (1864), Erlangen (1844) - sie wurden im<br />
Laufe der Zeit mehrfach umgebaut oder sogar<br />
nach Kriegszerstörungen wieder aufgebaut. Auch<br />
das direkte Bahnhofsumfeld ist bis zum heutigen<br />
Tage einem ständigen Trans-formationsprozess<br />
ausgesetzt gewesen und wird auch in Zukunft<br />
nicht zur Ruhe kommen. Ein ständiger Wechsel<br />
von Verdichtung und Brache, von Resträumen<br />
und temporären Nutzungen. Dieses Umfeld gilt<br />
es zu analysieren und mit geeigneten Taktiken zu<br />
bespielen. <br />
4.1 DAS BAHNHOFSUMFELD<br />
NÜRNBERG<br />
"<br />
Der Nürnberger Hauptbahnhof ist der größte<br />
Bahnhof Nordbayerns. Er fungiert als zentrale<br />
Verkehrsdrehscheibe der Stadt. Auf seinen 23<br />
Bahnsteigen bewegen sich täglich mehr als<br />
180.000 Personen. Er wurde als typischer<br />
linearer Durchgangsbahnhof konzipiert. Dadurch<br />
trennt er die Nürnberger Südstadt von den<br />
zentralen und nördlichen Stadtteilen ab.<br />
"<br />
Die Südstadt gilt seit jeher als Arbeiterviertel, ein<br />
Stadtteil mit hoher Bevölkerungsdichte und<br />
hohem Migrantenanteil. Eine dichte Wohnbebauung<br />
und ein geringer Anteil an Grünanlagen<br />
prägen hier das Stadtbild. In der Südstadt gibt es<br />
aber auch viele Gewerbebetriebe und ehemalige<br />
Fabrikanlagen. Die räumliche Nähe zum Bahnhof<br />
war ein günstiger Faktor für diese Entwicklung,<br />
die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
begann, als die meisten Betriebe aus der Altstadt<br />
in die umliegenden Stadtgebiete abwanderten.<br />
Als Plattform und Eingangstor zur Südstadt dient<br />
der Nelson-Mandela-Platz am Südausgang des<br />
Hauptbahnhofes. Der Nelson-Mandela-Platz<br />
befindet sich in einem desolaten und ungeordneten<br />
Zustand. Er ist in seiner momentanen Gestalt<br />
und Funktion eigentlich nicht als Platz erkennbar.<br />
Er wird zum Parken und als vorübergehender<br />
Busbahnhof genutzt. Der Platz verfügt lediglich<br />
auf seiner Süd- und Ostseite über dominante<br />
Raumkanten. Im Westen wird er durch den Südstadtpark<br />
als Freifläche fortgeführt.<br />
"<br />
Nördlich des Bahnhofes schließen sich die Altstadt,<br />
die Marienvorstadt und der Stadtteil Tafelhof<br />
an. Die Altstadt formuliert den historischen<br />
Stadtkern Nürnbergs, der trotz der großen<br />
Kriegszerstörungen in seinem Grundriss bis<br />
heute weitestgehend erhalten blieb. Als touristisches<br />
Magnet bildet er das Hauptziel der ankommenden<br />
Bahnreisenden. Dementsprechend ist<br />
die Achse vom Bahnhof über den Bahnhofsvorplatz<br />
bzw. durch die Unterführung zur Königsstraße<br />
eine der hauptfrequentierten Verbindungen.<br />
Als reine Durchgangsräume sind diese Bereiche<br />
jedoch seit längerem stadtplanerisch<br />
vernachlässigt <br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 4 von 37
worden, was die mangelnden<br />
Aufenthaltsqualitäten und die ästhetischen<br />
Mängel bezeugen. Der zentrale Bahnhofsvorplatz<br />
liegt zudem wie eine isolierte Insel inmitten der<br />
Verkehrsströme. Ein oderir-discher Zugang ist<br />
nur erschwert oder gar nicht möglich. Die<br />
Hauptzuwegung erfolgt über das unterirdische<br />
Tunnelsystem der U-Bahnhöfe. Von Stadterlebnis<br />
oder Stadtannäherung kann in den Katakomben<br />
nicht die Rede sein, man wird von dieser Terra<br />
Incognita verschlungen und am an-deren Ende<br />
wieder ausgespuckt. <br />
<br />
Die Marienvorstadt ist historisch gesehen die<br />
erste planmäßige Stadterweiterung außerhalb der<br />
mittelalterlichen Stadtmauern. Ursprünglich war<br />
sie als Wohnviertel für wohlhabende<br />
bürgerliche Kreise ge-dacht, mit eher offener<br />
Bauweise, Vorgärten und Grünflächen. Das letzte<br />
Grundstück wurde 1886 verkauft.<br />
Hauptverkehrsader war damals die Marienstraße.<br />
Während des zweiten Weltkrieges wurde die<br />
Marienvorstadt fast vollständig zer-stört. In den<br />
Nachkriegsjahren entstand hier ein Konglomerat<br />
aus Mietswohnungen, Büros und Geschäftshäusern.<br />
Stellplätze waren hier seit jeher Mangelware.<br />
Entlang der Bahntrasse ent-standen im<br />
Laufe der Zeit auch mehrere Stand-orte der<br />
Ohm-Hochschule, zuletzt das 2013 be-zogene<br />
Ge-bäude der Architekturfakultät. Der Bereich<br />
der Bahnhofstrasse wird momentan zur<br />
Hotelachse ausgebaut und verdichtet, zahlreiche<br />
Investoren versuchen hier den Bedarf an zentrums-<br />
und bahnhofsnahen Übernachtungsmöglichkeiten<br />
zu nutzen. Ob diese Rechnung<br />
wirklich aufgeht, wird sich in den nächsten <br />
"<br />
Jahren zeigen.<br />
"<br />
Die Siedlung Tafelhof wurde 1825 von Nürnberg<br />
eingemeindet. Der Bau der Eisenbahn-strecke,<br />
des Bahnhofes und des alten städtischen<br />
Krankenhauses veränderten den Charakter des<br />
ehemaligen Dorfes.<br />
"<br />
Die in der Gründerzeit verstärkt einsetzende<br />
Wohnbebauung wurde hier nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg weitestgehend durch Verwaltungsgebäude,<br />
Geschäftsgebäude und Hotels ersetzt.<br />
"<br />
Die einzigen und wichtigsten Bindeglieder<br />
zwischen den nördlichen und südlichen Bahnhofsumfeldern<br />
sind die verschiedenen Fußgängertunnel,<br />
Auto- und Straßenbahnunterführungen.<br />
Im Wettbewerbs-gebiet gibt es insgesamt<br />
5 solcher Verbindungen. Die Zahl der<br />
täglichen Nutzer ist immens, die Lärm- und Luftbelastung<br />
durch den Autoverkehr ist be-denklich.<br />
Auch die Tunnel und Unterführungen sind auf ihre<br />
Funktion als Durchgangsräume reduziert und<br />
deshalb jahrzehntelang vernachlässigt worden.<br />
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47/5<br />
46<br />
49<br />
48<br />
46/1<br />
VI 6<br />
zu 52/6<br />
Hauptbahnhof Nürnberg<br />
52/47<br />
Bahnhofsplatz<br />
H514<br />
52/55<br />
"<br />
a. Das Vorratslager<br />
"<br />
4.1.1 Die Wettbewerbsorte<br />
Das kleine Häuschen liegt dem Bahnhof seitlich<br />
vorgelagert, direkt am Eingang zur Celtis-<br />
Unterführung. Lange Zeit wurde hier ein Antiquitätenladen<br />
betrieben. Die abseitige Lage und<br />
eine fehlende direkte Anbindung an die<br />
hauptfrequentierten Nutzerströme des neu ausgebauten<br />
Bahnhofes stellten jedoch recht ungünstige<br />
Voraussetzungen für eine rentable<br />
Bewirtschaftung dar. Die unmittelbare Nähe zum<br />
lauten Autoverkehr ist auch nicht gerade<br />
förderlich, einen gestalteten Vorbereich mit<br />
Aufenthaltsqualität gibt es nicht. Die gesamte<br />
äußere Erscheinung des in der Ecke vergessenen<br />
Gebäudes ist nicht unbedingt einladend. Deshalb<br />
hat der ehemalige Mieter den Laden aufgegeben.<br />
Im Moment wird er deshalb nur als Vorratslager<br />
für die Bahnhofsgeschäfte genutzt.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Durch welche Intervention könnte der Laden<br />
wieder mehr Aufmerksamkeit in seinem Umfeld<br />
erlangen? Wie könnte er wieder einer attraktiven<br />
Nutzung zugeführt werden? Durch welche<br />
Maßnahmen könnte man die Reisenden aus dem<br />
Bahnhofsbereich dorthin bringen? Wodurch<br />
könnte man die Aufenthaltsqualität vor dem<br />
Laden erhöhen ohne den Verkehr zu<br />
beeinträchtigen oder zu gefährden?<br />
47/2<br />
5 V<br />
35/3<br />
52/52<br />
PS<br />
IV 2<br />
52/8<br />
Celtisunterführung<br />
52/54<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 6 von 37
VII<br />
Ta<br />
Tie<br />
15 VII<br />
35/2<br />
9 IV<br />
Eilgutstraße<br />
14<br />
6<br />
Eilgutstraße<br />
35<br />
52/51<br />
52/57<br />
8<br />
52/50<br />
II<br />
32<br />
V 10<br />
Sandstraße<br />
II38<br />
65/44<br />
Karl -<br />
Bröger -<br />
Tunnel<br />
341<br />
52/14<br />
b. Der Friseurladen<br />
"<br />
Die Familie Wurzer betreibt bereits in dritter<br />
Generation ihren Damen und Herren Salon am<br />
Karl-Bröger-Tunnel. Die ehemaligen Bahnbedienstetenhäuschen<br />
in der Tafelhofstraße 29<br />
flankieren den Zugang zum Fußgängertunnel. Im<br />
größeren der beiden Gebäude befindet sich der<br />
Friseursalon, im kleineren die Toilette, der Sozialraum<br />
und die Umkleide. Der Salon steht als<br />
Beispiel einer positiven Nischennutzung. Der<br />
Laden hat natürlich, wie andere Friseure auch,<br />
mit der Konkurrenz am Markt zu kämpfen. Er<br />
kann aber, vielleicht auch durch die schrullige<br />
bauliche Situation begünstigt, auf eine feste<br />
Stammkundschaft verweisen. 2009 wurde sogar<br />
ein zweiter Standort in Fürth eröffnet, auch in<br />
einem ehemaligen Bahnbedienstetenhäuschen. <br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Mit welchen temporären Aktionen oder<br />
Installationen könnte man den Friseursalon<br />
während der A6 bespielen?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 7 von 37
V 4<br />
3 V<br />
I<br />
26<br />
26/4<br />
52/49<br />
Celtisunterführung<br />
22/12 22/28<br />
22/27<br />
22/25<br />
22/24<br />
22/13<br />
22/8<br />
22/7<br />
27<br />
26/2 26/3<br />
zu 27<br />
26/5<br />
22/6<br />
Celtisstraße<br />
61<br />
Celtisplatz<br />
24<br />
10<br />
22/31 60/21<br />
V<br />
18<br />
V 16<br />
IX<br />
22/30<br />
22/32<br />
c. Der Südstadtpark<br />
"<br />
Am Südausgang der Celtis-Unterführung findet<br />
man eine öffentliche Grünanlage, den „Südstadtpark".<br />
Hier gibt es einen kleinen Spielplatz, Parkbänke<br />
und Ruhezonen. Eine kleine Oase als<br />
Auftakt zur Südstadt? Der Spielplatz wird in den<br />
Sommermonaten gut angenommen. Jedoch<br />
fungiert der Rest der Anlage eher als Transitraum.<br />
Der normale Südstadtbürger verweilt eher selten<br />
auf einer der Parkbänke, lediglich die Clochards<br />
des Bahnhofsumfeldes nutzen diese als Nachtoder<br />
Taglager.<br />
Der Ort ist trotz des Grüns geprägt durch die<br />
Hektik des Alltages. Erhöhte Lärm- und Luftbelastung<br />
durch PKW und Bahn sind weitere<br />
Negativfaktoren.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Mit welchen einfachen Maßnahmen könnte man<br />
den Park und dessen Aufenthaltsqualitäten<br />
aufwerten? Welche temporären Installationen<br />
könnten die Potentiale der Anlage aufzeigen?<br />
22/17<br />
Endterstrafle<br />
V<br />
14<br />
22/21<br />
22/9<br />
22/22<br />
Tiefgarage<br />
60/18<br />
II<br />
60/20<br />
60/19<br />
4<br />
V<br />
6<br />
61/15<br />
U-Bahnlinie 1<br />
1 V<br />
61/8<br />
H100<br />
5<br />
V 7<br />
IV<br />
V<br />
VI<br />
/7<br />
61/6<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 8 von 37
62<br />
35II<br />
53<br />
53/5<br />
24<br />
Hinterm Bahnhof<br />
d. Der Kirchenhof<br />
"<br />
Die Gemeinde der Siebenten Tags Adventisten<br />
befindet sich Hinterm Bahnhof 30 in unmittelbarer<br />
Nähe zum Nelson-Mandela-Platz. Das<br />
Kirchengebäude ist ein schlichter einschiffiger<br />
Hallenbau mit Satteldach, umsäumt von einer 35<br />
eingeschossigen hofbildenden Struktur von<br />
Nebengebäuden. Dadurch schottet sich die<br />
Bebauung zum Straßenraum hin ab und ist im<br />
öffentlichen Raum kaum wahrnehmbar. Im<br />
Inneren des Hofes herrscht eine angenehm kon-3templative<br />
Atmosphäre, die Hofsituation erinnert<br />
an mediterrane Siedlungsstrukturen. Eine eigene<br />
kleine Welt abseits des hektischen Stadtlebens<br />
tut sich auf.<br />
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist<br />
eine protestantische Freikirche, die im 19. Jahrhundert<br />
in den Vereinigten Staaten gegründet<br />
wurde. Der Name “Siebenten-Tags-Adventisten“<br />
nimmt darauf Bezug, dass die Kirchenmitglieder<br />
an eine baldige Wiederkehr Jesu Christi glauben<br />
und den siebenten Wochentag nach der biblischen<br />
Zählung, den Samstag, heilig halten -<br />
anders als die meisten Christen, die den ersten<br />
Wochentag (nach der kirchlichen Zählung der<br />
Sonntag) als Tag der Auferstehung feiern. Die<br />
Kirche zählt weltweit ca. 25 Mio. Mitglieder. <br />
Die deutsche Adventsgemeinde teilt sich die<br />
Anlage Hinterm Bahnhof zusammen mit einer<br />
kleinen äthiopischen Adventsgemeinde.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Welche temporäre Installation oder Performance<br />
wäre im Kirchhof denkbar? Wie könnte sich die<br />
Glaubensgemeinde in Zukunft nach außen hin<br />
artikulieren? Welche neuen gestalterischen<br />
Elemente könnten den Kirchhof in seiner Wirkung<br />
noch stärken?<br />
22<br />
IV<br />
37/9<br />
II<br />
V 24<br />
26a<br />
37/10<br />
V26<br />
37/12<br />
11<br />
II 28a<br />
37/7<br />
37/5<br />
37/14<br />
37/13<br />
28b II<br />
I<br />
30<br />
37/8<br />
37/6<br />
4 IV<br />
II<br />
Widhalmstrafle<br />
7<br />
IV<br />
IV<br />
IV 3<br />
1<br />
38/8<br />
38/6<br />
V 26<br />
38/5<br />
38/10<br />
5<br />
Allersberger Straße<br />
38/4<br />
IV 28<br />
38<br />
IV 32<br />
38/9<br />
Allersberger<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 9 von 37
52<br />
5 II<br />
II<br />
43/63<br />
44/8<br />
3 I<br />
43/20<br />
Unterführung<br />
2<br />
Allersberger<br />
H283<br />
Köhnstraße<br />
VI 4<br />
48/22<br />
6<br />
VI<br />
48/23<br />
2<br />
52/58<br />
55/12<br />
55/6<br />
55/11<br />
II 4<br />
6<br />
55/13<br />
Allersberger<br />
Straße<br />
VI7<br />
48/20<br />
48/19<br />
9<br />
VI<br />
VI<br />
48/21<br />
11 VI<br />
48/31<br />
48<br />
13VI<br />
48/30<br />
53<br />
55/14<br />
e. Der Bibelladen<br />
"<br />
Am Südeingang der Allersberger Unterführung<br />
findet man den alten "Leder Bibelladen - das<br />
älteste Fachgeschäft am Platze". Das Gebäude<br />
steht schon sehr lange leer und verfällt zunehmend.<br />
Deshalb ist eine Bespielung des Innenbereiches<br />
nicht möglich. Die Erdgeschossfenster<br />
und Türen sind irgendwann mal zugemauert<br />
worden. An der Fassade des Gebäudes zeugt ein<br />
alter Schriftzug von besseren Tagen, an denen<br />
noch genügend Laufkundschaft am Laden<br />
vorbeikam. Im Moment wird unmittelbar neben<br />
dem Gebäude ein Studentenwohnheim errichtet. <br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Wie könnte man gestalterisch mit der Fassade<br />
des Bibelladens umgehen? Welche temporäre<br />
Funktion könnte sie im Stadtraum übernehmen,<br />
welche Impulse könnte sie auslösen?<br />
17<br />
V<br />
II<br />
48/33<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 10 von 37
52<br />
5 II<br />
f. Die Wärmestube<br />
"<br />
Die Wärmestube wird zusammen von der Nürnberger<br />
Caritas und der Stadtmission betrieben.<br />
Es ist ein schützender und sicherer Ort für Menschen<br />
mit unterschiedlichsten Nöten. Hierher<br />
kommen vor allem wohnungslose Menschen.<br />
Niemand muss begründen, warum er hier ist.<br />
Aber jeder findet Gelegenheit zu einem Gespräch,<br />
wenn er oder sie es braucht. Mittags wird<br />
ein warmes Essen angeboten und am Spätnachmittag<br />
ein Abendessen. Während der<br />
Öffnungszeiten stehen für die Besucher Duschen,<br />
Waschmaschinen und Trockner, sowie<br />
eine Kleiderkammer zur Verfügung. Außerdem<br />
kann die Wärmestube als Postanschrift und das<br />
Telefon zur Arbeits- und Wohnungssuche genutzt<br />
werden.<br />
Das eingeschossige Gebäude ist direkt an den<br />
Bahndamm gebaut. Zur Bahnseite und zum<br />
Kreuzungsbereich hin gibt es einen kleinen<br />
Gartenhof mit Sitzmöglichkeiten und Tischtennisplatte.<br />
Im Inneren sind die verschiedenen<br />
Serviceräume funktional miteinander in Beziehung<br />
gesetzt. Die Einrichtung ist zu ihren<br />
Öffnungszeiten ein vielbesuchter Ort, was ihre<br />
Funktion als wichtige soziale Anlaufstelle<br />
unterstreicht.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Welche Interventionen wären im Hofbereich der<br />
Wärmestube denkbar? Welchen dauerhaften<br />
Mehrwert könnte man dadurch für die Besucher<br />
der Wärmestube erzeugen?<br />
52/58<br />
55/12<br />
55/6<br />
55/11<br />
55/14<br />
Unterführung<br />
2<br />
II 4<br />
Allersberger<br />
6<br />
55/13<br />
H283<br />
Allersberger<br />
Straße<br />
43/63<br />
VI7<br />
48/20<br />
48/19<br />
9<br />
VI<br />
3 I<br />
VI 2<br />
48/21<br />
11 VI<br />
48/31<br />
II<br />
44/8 Tiefgarage<br />
Köhnstraße<br />
VI 4<br />
43/20<br />
48/22<br />
48<br />
VI<br />
6<br />
VI<br />
48/23<br />
4a<br />
13 15 VI<br />
48/30<br />
48/29<br />
VI 8<br />
48/24<br />
48/28<br />
VI 10<br />
48/25<br />
14VI 12VI VI<br />
10<br />
48/26<br />
48/27<br />
45/49<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 11 von 37
43<br />
Marientunnel<br />
43/45<br />
35<br />
43/3<br />
44/3<br />
43/64<br />
43/20<br />
43/57<br />
H1536<br />
43/2<br />
I<br />
43/24<br />
2 I<br />
43/83<br />
45/22<br />
IV 3<br />
1<br />
IV<br />
43/21<br />
43/34<br />
III 38<br />
II<br />
Köhnstraße<br />
43/22<br />
III<br />
46<br />
III 42<br />
44<br />
II<br />
43 IV<br />
43/32<br />
IV<br />
45 IV<br />
43/20<br />
g. Bahnhäuschen am Marientunnel<br />
"<br />
Am südlichen Zufahrtsbereich des Marientunnels<br />
findet man ein kleines leerstehendes Bahnbedienstetenhäuschen.<br />
Es schaut von außen recht<br />
heruntergekommen aus. Im Inneren befindet sich<br />
eine Ansammlung von Müll - Matratzen, Tüten,<br />
Essensreste etc. Scheinbar diente es längere Zeit<br />
als informelle Notunterkunft von Obdachlosen.<br />
Das Schloss ist aufgebrochen, aber wurde<br />
wieder so hin drapiert, dass man das von Weitem<br />
nicht wahrnimmt. Der Verkehrslärm am Tunnelausgang<br />
ist zu Stoßzeiten extrem.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Welche Potentiale besitzt das Gebäude und wie<br />
könnte man diese zukünftig nutzen? Wie könnte<br />
man das während der Architekturwoche temporär<br />
aufzeigen?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 12 von 37
h. Plakatwände<br />
"<br />
Um den gesamten Bahnhofsbereich herum stößt<br />
man immer wieder auf Gruppen von Plakatwänden.<br />
Sie werden zum Wegbegleiter der<br />
Zwischenzonen, ja geradezu schon zum Wegweiser.<br />
Sie präsentieren Dinge, die in den<br />
Zwischenzonen normalerweise nicht zu haben<br />
und nicht zu finden sind. Sie locken Passanten<br />
und Autofahrer zurück in die vermeintlich heile<br />
Welt der Konsumarchitektur und des Spektakels.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Wie könnte man die Plakatwände für die A6<br />
nutzen? Welchen Informationsgehalt könnten sie<br />
haben? Könnte man daraus ein Leitmotiv für die<br />
Tour entwickeln?<br />
<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 13 von 37
4.2 DAS BAHNHOFSUMFELD<br />
FÜRTH<br />
"<br />
Die Stadt Fürth bildet mit der im Osten liegenden<br />
Stadt Nürnberg eine Art Zwillingsstadt. Die<br />
beiden Zentren liegen ca. sieben Kilometer<br />
voneinander entfernt. Seitdem die Bayerische<br />
Ludwigsbahn im Jahre 1835 ihre erste Strecke<br />
zwischen Nürnberg und Fürth eröffnete, sind<br />
beide Städte auch eng über das Bahnnetz<br />
miteinander verbunden. Damals war der Haltepunkt<br />
in Fürth, der sogenannte Ludwigsbahnhof<br />
noch hundert Meter weiter nördlich gelegen, auf<br />
der heutigen Fürther Freiheit. Nachdem man die<br />
Strecke auf ihre heutige Position verlegte, wurde<br />
1864 auch ein neues Bahnhofsgebäude eingeweiht.<br />
Architekt war Eduard Rüber, ein Schüler<br />
Friedrich von Gärtners. Von ihm stammt auch der<br />
Entwurf für den Bahnhof in Erlangen. 1904<br />
ergänzte man die Seitenflügel am Bahnhof und<br />
1914 den Vorbau. Der alte Bahnhof an der<br />
Fürther Freiheit war parallel dazu bis 1922 in<br />
Benutzung, er wurde 1932 abgerissen. Das alte<br />
Schienennetz wurde dann bis 1981 von der<br />
Straßenbahnlinie Nürnberg-Fürth übernommen.<br />
"<br />
Auch der heutige Fürther Bahnhof ist ein<br />
typischer Durchgangsbahnhof. Er besitzt neun<br />
Gleise bzw. acht Bahnsteige. Eines der Gleise ist<br />
ein Überholgleis für Güterzüge. Dadurch ist die<br />
Fläche, die der Bahnverkehr hier einnimmt<br />
wesentlich kleiner als beim Nürnberger Hauptbahnhof.<br />
Auch in Fürth teilt das lineare Schienensystem<br />
die Stadt in zwei Hälften, nämlich in den<br />
Bereich der Fürther Südstadt und in die nördlichen<br />
Stadtbereiche mit der Innenstadt. Eine<br />
Sichtverbindung über die Gleisanlage hinweg ist<br />
hier in großen Teilen vorhanden. In der letzten<br />
Zeit wurde aber damit begonnen, Lärmschutzmaßnahmen<br />
entlang der Bahnstrecke<br />
durchzuführen, die diese Sichtverbindung<br />
zukünftig aufheben wird. Die gelben Lärmschutzwände<br />
werden von den Bewohnern Fürths mit<br />
gemischten Gefühlen betrachtet, besonders die<br />
optische Gestaltung der Wände stößt auf breites<br />
Unverständnis.<br />
Nördlich der Bahnlinie schließen sich im Betrachtungsbereich<br />
die Stadtteile Innenstadt, Stadtpark,<br />
und Stadtgrenze an. Im Süden ist es die<br />
Südstadt. Die Südstadt ist der bevölkerungsreichste<br />
Stadtteil von Fürth. Im Westen ist sie<br />
begrenzt durch das Rednitzufer, im Osten von<br />
der Stadtgrenze zu Nürnberg. Zwischen 1864<br />
und 1914 erlebte Fürth einen rasanten Bevölkerungszuwachs.<br />
Die Altstadt konnte diese Menschen<br />
nicht mehr aufnehmen, deshalb wurde das<br />
Stadtgebiet nach Süden und Südosten hin<br />
erweitert.<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 14 von 37
Auch die damalige neue Stellung Fürths als Garnisonsstadt<br />
fand ihre bauliche Umsetzung in der<br />
Südstadt. Ab 1890 entstanden dort mehrere Kasernen,<br />
die nach dem zweiten Weltkrieg vom US-<br />
Militär weitergenutzt wurden. Die Kasernenflächen<br />
wurden letztendlich nach Abzug der<br />
Truppen anderen, zivilen Nutzungen zugeordnet. <br />
Das bahnhofsnahe Umfeld der Südstadt entlang<br />
der Karolinenstraße ist geprägt von einem<br />
heterogenen Bebauungsmix. Alte Mietsblockränder<br />
wechseln sich mit Gewerbeflächen und<br />
Bürogebäuden ab. Typisch für die alten Blockränder<br />
ist die größtenteils noch erhaltene Vorgartenzone,<br />
die als Abstandsgrün eine ganz<br />
eigene Qualität im Straßenraum entwickelt. <br />
Ansonsten ist die Fürther Südstadt eher wie eine<br />
zartbittere Schokolade mit Haselnüssen und<br />
Rosinen. Als Ganzes nicht unbedingt jedermanns<br />
Geschmack, aber im Einzelnen ist für jeden<br />
etwas dabei. Viele Kontraste, soziale Brennpunkte<br />
und gentrifizierte Inseln, aber auch Orte,<br />
an denen die Vergangenheit und die bewegte<br />
Geschichte des Quartiers noch in voller Blüte<br />
erlebbar sind. <br />
"<br />
Auf der Nordseite der Bahnlinie schließt sich<br />
zentral der Innenstadtbereich an. Über den<br />
Bahnhofsvorplatz ist es nicht weit bis zu den<br />
Einkaufspassagen der Altstadt und zur Fürther<br />
Freiheit.<br />
Der Bahnhofsvorplatz mit dem Centaurenbrunnen<br />
war früher begrünt. Der Brunnen wurde<br />
1890 eingeweiht und war das Geschenk einer<br />
jüdischen Stiftung. Heute ist der Platz geprägt<br />
durch die aus den 80er Jahren stammenden<br />
postmodernen Einbauten, Ergebnis eines<br />
Gestaltungswettbewerbes. Täglich bieten<br />
Marktstände allerlei Obst- und Gemüse an. Die<br />
fußläufige Verbindung Bahnhof-Innenstadt<br />
scheint gut zu funktionieren.<br />
Im westlichen Verlauf der Bahnlinie findet man<br />
das Postzentrum, welches sich auf dem<br />
ehemaligen Gelände der alten Post und des alten<br />
Krankenhauses befindet, und die gegenüberliegende<br />
Hauptzentrale der Sparkasse aus dem<br />
Jahre 1974. Über die Schwabacher Straße hinweg<br />
folgt das Gastspieltheater "Comödie" im<br />
Berolzheimerianum aus dem Jahre 1906. In der<br />
Theresienstraße sind auch die staatlichen Berufsschulen<br />
II und III angesiedelt. Über die Theresienstraße,<br />
Hirschenstraße und Badstraße gelangt<br />
man schließlich in den Wiesengrund der Rednitz<br />
mit der markanten Siebenbogenbrücke. Die neue<br />
Uferpromenade wurde im Jahre 2007 eingeweiht.<br />
Nordöstlich des Bahnhofes befindet sich das<br />
Quartier des Stadtparks mit der Gebhardtstraße<br />
als Schnittstelle. Der Stadtpark selbst befindet<br />
sich zwei Parallelstraßen entfernt außerhalb des<br />
unmittelbaren Bahnhofsumfeldes. Vom<br />
Bahngelände aus gibt es mehrere Durchstoßpunkte<br />
zur Hornschuchpromenade und zur<br />
Königswarterstraße, den Fürther Prachtstraßen<br />
der "Belle Époque". Architektonisch sind sie<br />
durch Bauten des Historismus und Jugendstils<br />
geprägt. <br />
Die Straßen markieren den Verlauf der ehemaligen<br />
Ludwigsbahn. Heute sind die Hornschuchpromenade<br />
und die Königswarter Straße<br />
begehrte Adressen für die gehobenere Mittelschicht<br />
Fürths, für Kanzleien und Arztniederlassungen.<br />
Die Bebauung an der gleisnahen<br />
Gebhardtstraße dagegen ist geprägt von<br />
Gewerbebetrieben, leerstehenden Einkaufszentren,<br />
einigen sanierten aber auch vielen<br />
vernachlässigten Wohnhäusern der Gründerzeit<br />
und Lückenbebauungen aus den 60-70er Jahren.<br />
An der Jakobinerstraße treffen Gebhardtstraße<br />
und Hornschuchpromenade zusammen. An<br />
dieser Schnittstelle liegt, etwas abgesenkt, der<br />
Platz für die Opfer des Faschismus. Der Platz ist<br />
gleichzeitig auch Auftakt zur U-Bahnstation.<br />
Auch in Fürth bilden die Fußgängertunnel und<br />
Autounterführungen die wichtigsten Bindeglieder<br />
zwischen den nördlichen und südlichen Stadtteilen.<br />
Im Wettbewerbsgebiet gibt es 6 solcher<br />
Verbindungen. Die verschiedenen Fußgängertunnel<br />
im Bahnhofsbereich wurden zwischen<br />
1901 und 1929 angelegt und sind bis heute<br />
weitestgehend in Originalzustand erhalten. 1985<br />
wurde im Zuge der U-Bahnbauarbeiten die Gleisunterführung<br />
nochmal erweitert und man hat<br />
seitdem einen direkten Anschluß von der<br />
Südstadt in das Bahnhofsgebäude und in die U-<br />
Bahn. <br />
Die Autounterführungen sind zu Stoßzeiten<br />
Durchgangspunkte mit hoher Verkehrsdichte und<br />
den entsprechenden negativen Begleiterscheinungen.<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 15 von 37
1040/18<br />
84<br />
1039/2<br />
25<br />
1034/7<br />
1039<br />
1039/3<br />
1112/8<br />
Platz der Opfer des Faschismus<br />
1042/3<br />
1039/1<br />
1127/2<br />
1109/31<br />
28<br />
1109/78<br />
1109/70<br />
1109/86<br />
1109/87<br />
1109/88<br />
1109/72<br />
"<br />
"<br />
4.2.1 Die Orte<br />
a. Der Ticketshop<br />
Zwischen Jakobinerstraße, Gebhardtstraße und<br />
Zähstraße liegt als Auftakt zur Hornschuchpromenade<br />
eine kleine abgesenkte Parkanlage.<br />
Vom Park aus gibt es einen Anschluss zur<br />
Unterführung, zugleich Zugang zur U-Bahn. Auf<br />
der rechten Seite des Tunneleingangs befindet<br />
sich der alte Ticketshop für die U-Bahn. Seit<br />
Einführung der Kartenautomaten wird dieser<br />
kioskähnliche Laden nicht mehr benutzt. <br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Wie könnte der Ticketshop zukünftig genutzt<br />
werden. Mit welcher temporären Intervention,<br />
Installation oder Performance könnte man die<br />
angedachte Nutzung visualisieren?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 16 von 37
1109/14 1109/35<br />
1109/30<br />
5010<br />
45<br />
47<br />
118 120<br />
1043/2<br />
1043/6<br />
1139/18<br />
1043/9<br />
1043/7<br />
1043/8<br />
6 4 2<br />
Ritterstraße<br />
b. Der Friseurladen<br />
"<br />
Der Friseurladen am Tunnel zur Ritterstraße ist<br />
das Pendant zu dem Nürnberger Salon am Karl-<br />
Bröger-Tunnel. Die Familie Wurzer betreibt<br />
bereits in dritter Generation ihre Damen und<br />
Herren Salons. Auch hier wird ein ehemaliges<br />
Bahnbedienstetenhäuschen als Ladengeschäft<br />
genutzt. Auch hier steht der Salon als Beispiel<br />
einer positiven Nischennutzung. Im Moment wird<br />
auch das gegenüberliegende Häuschen von der<br />
Familie Wurzer ausgebaut. Hier soll zukünftig ein<br />
Café seinen Platz haben. <br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Mit welchen temporären Aktionen oder<br />
Installationen könnte man den Friseursalon<br />
während der A6 bespielen?<br />
2<br />
1044/11<br />
1<br />
1044/3<br />
1044/2<br />
Karolinenstraße<br />
1044<br />
126<br />
128<br />
1044/14<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 17 von 37
108 102<br />
104<br />
1105/8<br />
Karolinenstraße<br />
106<br />
1104<br />
c. Pförtnerhäuschen Fränkische<br />
Pelzindustrie<br />
"<br />
Die Firma Fränkische Pelzindustrie Märkle & Co<br />
(später bekannt unter dem Namen Marco Pelzveredelungs<br />
GmbH) war ein bedeutendes Fürther<br />
Unternehmen im Bereich der Pelzindustrie. In der<br />
Karolinenstraße 104-108 hatte das Unternehmen<br />
seit den frühen 1950er Jahren ihren Stammsitz.<br />
In der Blütezeit zwischen 1950-1970 zählte das<br />
Unternehmen über 1000 Mitarbeiter. 1983 ging<br />
die Firma aufgrund von Marktveränderungen und<br />
der zu späten Reaktion darauf in Konkurs.<br />
Die Gebäude werden heute größtenteils zu<br />
Wohnzwecken genutzt, hauptsächlich von osteuropäischen<br />
Einwandererfamilien.<br />
Der Hofbereich ist Treffpunkt, Spielplatz und<br />
soziale Plattform für die verschiedenen Hausbewohner.<br />
Das ehemalige Pförtnerhäuschen<br />
steht seit langem leer und bietet deshalb<br />
Potentiale für entsprechende Zwischennutzungen.<br />
<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Welche Funktion könnte das Pförtnerhäuschen in<br />
Zukunft übernehmen? Mit welchen Mitteln<br />
könnte man das während der Architekturwoche<br />
demonstrieren. Welchen Mehrwert könnte eine<br />
Reaktivierung für das unmittelbare Wohnumfeld<br />
erzeugen? Welchen sozialen und integrativen<br />
Effekt könnte man für die Bewohner des Hauses<br />
erzielen?<br />
Gießereistraße 1043/3<br />
5<br />
3<br />
1103/12<br />
1103/8<br />
1103/14<br />
1103/10<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 18 von 37
1110<br />
168<br />
15 17<br />
66<br />
2/14<br />
1109/6<br />
1109<br />
19<br />
16<br />
1109/66<br />
18<br />
1192<br />
20<br />
1192/28<br />
/19<br />
/20<br />
1192/29<br />
1193/21<br />
1468/136<br />
78 76<br />
74 72<br />
1468/115<br />
59<br />
57<br />
53<br />
1195<br />
Karolinenstraße<br />
1195/2<br />
1195/48<br />
1151/9<br />
II<br />
24<br />
1151/8<br />
26<br />
1151/6<br />
30 28<br />
1151/12<br />
1151/7<br />
32<br />
1151/2<br />
1195/19<br />
"<br />
61<br />
d. Der Eckleerstand<br />
1195/17<br />
/18<br />
Das Gebäude in der Schwabacher Straße 53,<br />
Ecke Karolinenstraße ist angeblich das älteste<br />
Haus der Südstadt. Das markante Gebäude steht<br />
schon seit längerer Zeit leer. Es ist umgeben von<br />
einer größeren Gartenfläche auf einem Hochplateau.<br />
Verschiedene Bebauungsvorschläge und<br />
Lückenschließungen wurden für das Grundstück<br />
bereits entwickelt. Wie lange das Grundstück<br />
noch brachliegen wird, ist ungewiss. <br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Mit welchen temporären Installationen könnte<br />
man den Garten und/oder die Fassade des<br />
Eckhauses beleben? Welcher Mehrwert könnte<br />
dadurch für das unmittelbare Umfeld entstehen?<br />
Welche Zwischennutzung wäre hier denkbar?<br />
1195/20<br />
III<br />
1151/10<br />
5<br />
II<br />
1195/23<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 19 von 37
1265/7<br />
5126<br />
Siebenbogenbrücke<br />
e. Die Brückenbögen<br />
"<br />
Die Siebenbogenbrücke liegt am Wiesengrund<br />
und ist die Überführung der Bahnstrecken<br />
Nürnberg-Bamberg, Nürnberg-Würzburg und der<br />
Rangaubahn über das Rednitztal in Fürth. Sie ist<br />
186,7m lang und eines der markantesten<br />
Brückenbauwerke Fürths. Die Brücke wurde<br />
1863 fertiggestellt. Die Stützweiten der sieben<br />
Bögen betragen jeweils 20,4m. Im Laufe der<br />
Jahre wurde die Brücke mehrfach verbreitert und<br />
erweitert. Im Jahre 2011 wurde eine zweite<br />
Bogenbrücke für die S-Bahnlinie fertiggestellt.<br />
Die Gestalt der neuen Brücke lehnt sich an die<br />
der historischen Brücke an. Unter den<br />
Brückenbögen verläuft der Uferpromenadenweg<br />
parallel zur Rednitz. Die Bögen fassen einen<br />
Raum mit besonderer Atmosphäre. Einen ganz<br />
speziellen Ausblick eröffnet sich dem Betrachter<br />
zwischen den beiden Brücken.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Welche Potentiale birgt dieser Ort? Wie könnte<br />
man die durch eine temporäre Installation<br />
aufzeigen? Durch welche Maßnahmen könnte<br />
man diesen Ort aufwerten?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 20 von 37
1133/2<br />
1159/10<br />
62 60<br />
Schwabacher Straße<br />
1157<br />
5<br />
42<br />
44<br />
zu1162<br />
27a 29<br />
1133/8<br />
1134/6 1134/7<br />
An der Post<br />
7<br />
11<br />
1152/4<br />
1112/12<br />
51<br />
1152/3<br />
Hauptpost<br />
10<br />
f. Die Vitrinen<br />
"<br />
Am Fahrzeughof der Post, gegenüber der<br />
Hauptsparkasse findet man mehrere Glasvitrinen.<br />
Durch ihre Lage direkt am Gehweg und durch<br />
ihre Wabenform springen sie dem Passanten<br />
direkt ins Auge. In den Vitrinen hängen überwiegend<br />
Werbeplakate für Versicherungen und<br />
Sparkonten. Das eigentliche Potential der raumgreifenden<br />
Vitrinen wird nicht genutzt, ein Wetterschutz<br />
für Plakatwerbung könnte man auch einfacher<br />
gestalten. <br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Wie könnte man die Vitrinen während der<br />
Architekturwoche nutzen? Welche Aufwertung<br />
erfolgt dadurch für die Straße an der Post?<br />
Welche Impulse könnte man dadurch für<br />
zukünftige Nutzungen geben?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 21 von 37
g. Plakatwände<br />
"<br />
Um den gesamten Bahnhofsbereich herum stößt<br />
man immer wieder auf Gruppen von Plakatwänden.<br />
Sie werden zum Wegbegleiter der<br />
Zwischenzonen, ja geradezu schon zum Wegweiser.<br />
Sie präsentieren Dinge, die in den<br />
Zwischenzonen normalerweise nicht zu haben<br />
und nicht zu finden sind. Sie locken Passanten<br />
und Autofahrer zurück in die vermeintlich heile<br />
Welt der Konsumarchitektur und des Spektakels.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Wie könnte man die Plakatwände für die A6<br />
nutzen? Welchen Informationsgehalt könnten sie<br />
haben? Könnte man daraus ein Leitmotiv für die<br />
Tour entwickeln?<br />
<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 22 von 37
4.3 DAS BAHNHOFSUMFELD<br />
ERLANGEN<br />
"<br />
Der Erlangener Bahnhof liegt am Westrand der<br />
Altstadt und erstreckt sich in Nord-Südrichtung<br />
vom "Altstädter Friedhof" bis zur Überführung an<br />
der Güterhallenstraße. Er befindet sich direkt an<br />
einer natürlichen Plateaukante, die nach Westen<br />
hin abfällt. Der Bahnhof ist wie die beiden<br />
anderen Bahnhöfe in Nürnberg und Fürth auch<br />
als Durchgangsbahnhof konzipiert, hat aber im<br />
Vergleich dazu die geringste Gleisfläche. Er<br />
verfügt über vier Gleise, wovon die Gleise 1 und<br />
4 für durchfahrende Fern- und Regionalzüge und<br />
die Gleise 2 und 3 für die in Erlangen startenden<br />
und endenden S-Bahnen genutzt werden. Alle<br />
Bahnsteige sind über eine Fußgängerunterführung<br />
miteinander verbunden. Außerdem gibt<br />
es mehrere direkte Anbindungen an den westlichen<br />
Großparkplatz mit Busbahnhof und an den<br />
Bahnhofsvorplatz. Die Bahnsteige besitzen<br />
unterschiedliche Überdachungen aus verschiedensten<br />
Zeiten. Das Gesamtbild wirkt dadurch<br />
recht inhomogen. <br />
"<br />
Das Bahnhofsgebäude wurde 1844 eingeweiht.<br />
Architekt war Eduard Rüber, der später auch den<br />
Fürther Bahnhof entworfen hat. Rüber errichtete<br />
einen eingeschossigen Sandsteinquaderbau.<br />
"<br />
Dieser bestand aus einem offenen Mittelbau, an<br />
den sich im Norden und im Süden je ein Wartesaal<br />
für die Reisenden anschloss. Zwischen 1868<br />
und 1870 erfolgte der erste Umbau durch<br />
Friedrich Bürklein, bei dem das gesamte<br />
Gebäude um ein Geschoss aufgestockt und<br />
die Veranda zu einer offenen Loggia mit<br />
Neurenaissanceelementen umgebaut wurde. In<br />
den 1950er Jahren wurde ein moderner Wartesaal<br />
hinzugefügt. 1991 wurde ein neuer<br />
Innenraum mit historisierendem Äußeren<br />
hergestellt. <br />
"<br />
Zu beiden Seiten des Bahnhofes gibt es insgesamt<br />
1262 Fahrradstellplätze, die zum Teil überdacht<br />
sind. Generell trifft man in der<br />
"Fahrradstadt Erlangen" überall auf größere Ansammlungen<br />
geparkter Fahrräder.<br />
"<br />
Im Unterschied zu Nürnberg und Fürth trennt die<br />
Gleisanlage in Erlangen den Innenstadtbereich<br />
von einer eher suburban anmutenden Zone mit<br />
Sonderflächen ab. Diese Vorzone zieht sich bis<br />
zur A73 bzw. zur Regnitzaue hinunter. <br />
Im Norden ist sie durch den Altstädter Friedhof,<br />
im Süden durch den Neustädter Friedhof und die<br />
Stadtwerke begrenzt. Von den Erlangenern wird<br />
sie deshalb auch scherzhaft "die Todeszone"<br />
genannt.<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 23 von 37
Dazwischen liegt der Großparkplatz, ein Parkhaus<br />
und der Busbahnhof, sozusagen am<br />
"Eingangstor" zur Altstadt. Dementsprechend<br />
hoch ist die Frequentierung an dieser<br />
Schnittstelle.<br />
Die alte Gerberei an der Münchner Straße<br />
erstreckte sich ursprünglich bis zum heutigen<br />
Parkhaus an der Friedrich-List Straße. Verschiedene<br />
Verkehrsplanungen und daran angepasste<br />
städtebauliche Entwicklungen führten im Laufe<br />
der Zeit immer wieder zum Rückbau von Teilen<br />
der historischen Gerberei. Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
wurden einige Gebäude der Gerberei<br />
von der Möbius & Ruppert KG übernommen. Der<br />
Konstrukteur Theodor Paul Möbius erfand 1908<br />
den ersten kegelförmig gebohrten Bleistiftanspitzer.<br />
Aus dieser Erfindung entwickelte sich<br />
in Erlangen ein ganzer Industriezweig, der bis in<br />
die 1980er Jahre hinein florierte. Die von Möbius<br />
genutzten Gebäude wurden 1988 in ein Gründerzentrum<br />
umgewandelt. Die Gründungsgesellschaft<br />
Gerbereigelände mbH erhielt das Gelände<br />
für eine Laufzeit von 30 Jahren in Erbpacht von<br />
der Stadt Erlangen. Die Mischnutzung als Büro-,<br />
Gewerbe- und Kulturstandort funktioniert bis<br />
heute sehr gut.<br />
Zwischen Gerberei und Altstädter Friedhof<br />
schließen sich mehrere gesichtslose Bauten,<br />
teilweise Gewerbe, teilweise Wohnhäuser, aus<br />
den 60er-90er Jahren an.<br />
"<br />
Auf der Innenstadtseite findet man entlang des<br />
Bahnhofsumfeldes verschiedenste Nutzungen.<br />
Im Norden tangiert ein weiterer Parkplatz die<br />
Gleisanlage. Daran schließt sich das ehemalige<br />
Elektrizitätswerk an, welches seit mehr als 25<br />
Jahren erfolgreich als Kulturzentrum genutzt<br />
wird. Der Altstadtmarkt ist der nächste große<br />
Stadtbaustein im unmittelbaren Anschluß an das<br />
E-Werk. Mitte der 70er Jahre musste hier die<br />
Henninger Reifbräu dem Einkaufszentrum<br />
weichen. Der große neue SB-Markt samt Parkhaus<br />
und die angeliederten Geschäfte in der<br />
Passage galten einst als chic und waren gut<br />
besucht. Doch der sich wandelnde Zeitgeist und<br />
eine eher zurückhaltende Investitionsbereitschaft<br />
seitens der seinerzeit Verantwortlichen hatten<br />
über die Jahre gewaltig an der bestehenden<br />
Struktur genagt. Die Revitalisierung der Anlage<br />
ist gerade in der Diskussion, der Vorplatz wurde<br />
bereits mit neuen Außenanlagen und Stadtmöbeln<br />
bestückt.<br />
Im unmittelbaren Umfeld des Bahnhofsgebäudes<br />
ist die historische Orthogonalstruktur der Erlangener<br />
Neustadt erkennbar. Die auch Christian-<br />
Erlang genannte Planstadt wurde vom markgräflichen<br />
Oberbaumeister Johann Moritz Richter<br />
unter Anwendung des Goldenen Schnittes<br />
entworfen. Die Grundsteinlegung war 1686. Die<br />
rechteckige Anlage ist durch ihre Symmetrieachse<br />
und die daran angelagerten Plätze<br />
charakterisiert. Es kam Richter nicht auf die<br />
individuelle Gestaltung der einzelnen Gebäude<br />
an, sondern auf die übergreifende Einheitlichkeit<br />
der ganzen Stadt. Noch heute wird dieser<br />
Bereich Erlangens geprägt von den einheitlichen,<br />
relativ schmucklosen Fassaden der zwei- und<br />
dreigeschossigen in schnurgeraden Reihen, mit<br />
der Traufseite zur Straße stehenden Häuser.<br />
Nach Gründung der Neustadt gab es in Erlangen<br />
zahlreiche Einwanderungswellen französicher<br />
Hugenotten, die fortan auch die weitere Entwicklung<br />
der Stadt, ihre Kultur und ihre Lebensart<br />
mit beeinflussten.<br />
Nachdem 1706 ein Großbrand fast die gesamte<br />
Altstadt Erlangens zerstört hatte, wurde auch<br />
diese nach dem Vorbild der Neustadt wieder<br />
aufgebaut und mit begradigten Straßen- und<br />
Platzfronten und zweigeschossigen Haustypen in<br />
das Gesamtbild integriert. Die noch bis 1812<br />
selbstständig verwaltete Altstadt Erlangens ist<br />
deshalb sogar baugeschichtlich jünger als die<br />
Neustadt.<br />
"<br />
Den südlichen Abschluß unseres<br />
Betrachtungsraumes bildet das Areal um die<br />
Güterhallenstraße. Hier ist die ehemalige Grenze<br />
der Erlangener Neustadt klar als Zäsur erkennbar,<br />
Teile der Stadtmauer sind noch erhalten. Südlich<br />
der Neustadt schließen sich die Erlangener<br />
Arcaden und mehrere ehemalige Industrieflächen<br />
an, die momentan brachliegen. in den Arcaden<br />
sind auf drei Etagen 103 Geschäfte und<br />
gastronomische Betriebe untergebracht.<br />
Zusätzlich auch ein Parkhaus mit 600 Stellplätzen.<br />
Gegenüber der Arcaden, zwischen Güterbahnhofstraße<br />
und Nägelsbachstraße soll das<br />
zukünftige Landratsamt Erlangen-Höchstadt<br />
entstehen.<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 24 von 37
1<br />
17<br />
11<br />
1634/4 Gerberei<br />
980/2<br />
8<br />
980/4<br />
44 42<br />
58<br />
59<br />
60<br />
12<br />
14<br />
988/3<br />
988/4 988/2 987/2 986/2<br />
Westliche Stadtmauerstraße<br />
40 38<br />
61/1<br />
61<br />
16<br />
"<br />
"<br />
4.3.1 Die Orte<br />
a. Das Frauenzentrum<br />
Im Haus Gerberei 4 ist das Erlangener<br />
Frauenzentrum untergebracht. Ursprünglich<br />
wurde es von einem eingeschossigen<br />
Nachbarhaus, Gerberei 5, flankiert, welches<br />
jedoch 1986 abgebrochen wurde. Es galt als<br />
eines der ältesten Gebäude Erlangens. Auf der<br />
Fläche dieses Hauses entstand schließlich der<br />
Zugang und Vorbereich zum heutigen<br />
Frauenzentrum. Auch das Gebäude des<br />
Frauenzentrums sollte im Zuge möglicher S-<br />
Bahn-Baupläne beseitigt werden. Es wurde<br />
jedoch von Architekten, dem Verein Frauenzentrum<br />
e.V. und der Stadt gerettet, 1985-87<br />
dann unter partieller Selbsthilfe der Frauen und<br />
mit Unterstützung arbeitsloser Jugendlicher<br />
minimal-saniert. Hier hat sich politische Geduld<br />
und der Wille, Denkspielräume zu geben,<br />
bewährt. Ein Ergebnis von Mut und der Lohn der<br />
Langsamkeit unter Missachtung der<br />
Konvention des Zeitgeistes. Das Frauenzentrum<br />
e.V. ist eine feministische Kultur- und<br />
Bildungseinrichtung von Frauen für Frauen. Hier<br />
gibt es ein kleines Café, eine Informations- und<br />
Anlaufstelle und einen Gruppenraum. Der Verein<br />
engagiert sich gegen die Benachteiligung von<br />
Frauen im Alltag bzw. in allen Lebensbereichen,<br />
betreibt dementsprechend Öffentlichkeitsarbeit,<br />
bietet Fortbildungen und Schulungen an und lädt<br />
zu Diskussionsabenden ein. <br />
990<br />
mögliche Ansatzpunkte: <br />
Welche temporären Installationen und Aktionen<br />
wären auf der Fläche vor dem Frauenzentrum<br />
denkbar? Wie könnte der Stadteingang an dieser<br />
Stelle dauerhaft urbaner und einladender<br />
werden? Wie könnte das Frauenzentrum dadurch<br />
987/3<br />
988<br />
3<br />
2<br />
4<br />
987<br />
986<br />
996/13<br />
102/3<br />
102<br />
mehr Aufmerksamkeit im Umfeld erzeugen? Wie<br />
könnten Passanten auf subtile Art und Weise<br />
informiert und eingebunden werden? Welchen<br />
Mehrwert könnten diese dem Haus und seinen<br />
Nutzern bringen?<br />
102/2<br />
36<br />
62<br />
12<br />
Paulistraße<br />
112<br />
110<br />
111<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 25 von 37<br />
18<br />
113<br />
114<br />
20 III
. Der Altstädter Friedhof - Genius<br />
Loci und Sonus Loci<br />
930<br />
928<br />
927<br />
932<br />
1<br />
1634/85<br />
110<br />
16a<br />
1529 Der Altstädter 1528 Friedhof wurde zu Beginn des 18.<br />
Jahrhunderts auf dem Martinsbühl errichtet. Ein<br />
Sandsteinportal ziert bis heute den Eingang zum<br />
Friedhof. Hinter dem Portal eröffnet sich vor den<br />
Augen des Besuchers ein wie von einem Landschaftsmaler<br />
geschaffener Genius Loci. Auf<br />
einem Hügel thront die Friedhofskirche St.<br />
Martin, umrahmt von regelmäßig angeordneten<br />
Gräbern 1531 und Gruften. Das Gesamtbild wird jedoch<br />
schnell zur Irritation, wenn man die Situation<br />
hinter den Friedhofsmauern mit einbezieht.<br />
Der Friedhof wird nämlich von drei<br />
Hauptverkehrsadern in ein seltsam anmutendes<br />
Korsett gezwängt. Im Westen grenzt direkt und<br />
auf gleicher Höhe der Frankenschnellweg an, im<br />
Osten die 1844 erbaute Bahntrasse und im<br />
Norden auf abgesenktem Niveau die<br />
I<br />
I<br />
1<br />
Staatsstraße 2240. Der Friedhof liegt wie eine<br />
Insel inmitten der Wogen den Verkehrs. Die<br />
Bilder- und Geräuschvielfalt ist einmalig.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Welche temporäre Installation wäre auf dem<br />
Friedhof denkbar? Wie könnte dadurch die<br />
Aufenthaltsqualität der Friedhofsbesucher<br />
verbessert werden? Wie könnte man den Genius<br />
Loci und dessen kontemplativen Charakter<br />
herauskristalisieren? Muss ein Ort der Totenruhe<br />
das entsprechende akustische Milieu aufweisen?<br />
Die Installationen und Interventionen sollten<br />
angemessen und respektvoll mit dem Ort<br />
umgehen!<br />
934/4<br />
953<br />
Martinsbühler Straße<br />
934<br />
2<br />
996<br />
5036<br />
7<br />
996/2<br />
Altstädter Friedhof<br />
963/1<br />
Bahnli<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 26 von 37
0<br />
164<br />
1 1a<br />
2<br />
170/3<br />
66<br />
169<br />
1<br />
244/2<br />
165<br />
1013/6<br />
Parkplatz<br />
983<br />
1<br />
166<br />
166/2<br />
1a<br />
168<br />
Güterhallenstraße<br />
1012/2<br />
13<br />
1644/5<br />
1012<br />
c. Das Bahnwärterhaus<br />
"<br />
An der Güterhallenstraße befindet sich direkt an<br />
der Gleisanlage ein altes Bahnwärterhaus. Dieses<br />
Stellwerk ist seit längerer Zeit ungenutzt und<br />
steht deshalb leer. Die Fenster und Türen sind<br />
"zugenagelt". Das Gebäude steht wie ein Relikt<br />
aus alten Zeiten am Gleis und trotzt dem Lauf der<br />
Dinge. Neben dem Haus findet man eine größere<br />
brachliegende Fläche mit alten Schienen- und<br />
Baumaterialien. <br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Welche zukünftige Nutzung wären in dem<br />
ehemaligen Bahnwärterhäuschen vorstellbar. Mit<br />
welcher temporären Intervention, Installation oder<br />
Bahnlinie Nürnberg - Bamberg<br />
Performance könnte man die angedachte<br />
Nutzung visualisieren? Welchen Mehrwert schafft<br />
man dadurch und für wen?<br />
Parkplatz<br />
1644<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> |<br />
27 von 37
1<br />
4<br />
1597/3<br />
980<br />
1597/10<br />
17<br />
11<br />
1634/4 Gerberei<br />
11a<br />
980/2<br />
8<br />
980/4<br />
988/4 988/2 987/2 986/2<br />
988/3<br />
988<br />
3<br />
987<br />
987/3<br />
2<br />
986<br />
996/13<br />
990<br />
998<br />
Parkplatzstraße<br />
latz am Bahnhof<br />
998/11<br />
989<br />
998/10<br />
"<br />
998/5<br />
d. Parkhaus am Großparkplatz West<br />
Am Großparkplatz im Bereich des Busbahnhofes<br />
befindet sich ein größeres Parkhaus, in dem<br />
neben öffentlichen gebührenpflichtigen Parkplätzen<br />
auch Dauerparker angeboten werden.<br />
Die Mietparkplätze befinden sich im Untergeschoss<br />
(63,89 Euro/Monat) und auf der 4. Parkebene<br />
(45,64 Euro/Monat). Die Lage in der Nähe<br />
der Gerbereiunterführung ist für viele Ladenbesitzer<br />
und Bewohner der Innenstadt<br />
ausschlaggebend für die Nutzung des Angebotes.<br />
Das Gebäude selbst ist als Beton-<br />
Verbundkonstruktion errichtet, der Zahn der Zeit<br />
hat aber auch hier seine Spuren hinterlassen.<br />
Nach Angaben der Stadt soll das Parkhaus in<br />
den nächsten Jahren abgerissen werden, Pläne<br />
für eine Umnutzung der Flächen werden gerade<br />
erarbeitet. Von der obersten Ebene des Gebäudes<br />
aus hat man einen wunderbaren Panoramablick<br />
über die gesamte Situation im Bahnhofsumfeld<br />
und über die Dachlandschaft der Erlanger<br />
Neustadt.<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Für den Wettbewerb steht die oberste, nichtüberdachte<br />
Parkebene zur Verfügung. Welche<br />
temporären Aktionen oder Installationen könnten<br />
hier stattfinden? Welche ungenutzten Potentiale<br />
könnten hier aufgezeigt werden? Welche Nutzungen<br />
in kleine oder großen Maßstab könnten an<br />
diesem Ort in Zukunft stattfinden und wie könnte<br />
man diese visualisieren?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 28 von 37
27<br />
1583/6<br />
Westliche<br />
3<br />
3<br />
1587<br />
1<br />
800<br />
799<br />
798<br />
794<br />
795<br />
68<br />
796<br />
77 79 81<br />
76<br />
74<br />
64<br />
797<br />
75<br />
72<br />
125/6<br />
4<br />
Engelstraße<br />
1/2<br />
21<br />
1<br />
73<br />
70 68<br />
62<br />
71<br />
125/8<br />
2<br />
66 64 62 60<br />
60<br />
65 67 69<br />
7<br />
58<br />
5<br />
8<br />
9<br />
10<br />
63<br />
125/5<br />
11<br />
12<br />
61<br />
59<br />
21<br />
56a<br />
23/2<br />
23<br />
19<br />
e. Steg am Altstadtmarkt<br />
"<br />
14<br />
Im Bereich der Engelstraße gibt es einen Aufgang<br />
mit Verbindungssteg 20<br />
zum Altstadtmarkt. Das aus<br />
den 70er Jahren 19<br />
21<br />
stammende 18 Betonbauwerk sieht<br />
stark vernachlässigt aus. Leere Pflanztröge<br />
zeugen von ihrem ehemaligen Potential als<br />
Stadtgrün. Die angrenzenden Läden wirken<br />
durch diesen Zustand nicht unbedingt einladend.<br />
10 8 6<br />
17<br />
15<br />
30<br />
13<br />
4<br />
9<br />
2<br />
Kuttlerstraße<br />
32<br />
1 3 5 7<br />
34<br />
35<br />
14/2<br />
36<br />
2a<br />
37<br />
Vom Steg aus hat man jedoch einen sehr interessanten<br />
Blick auf die Westliche Stadtmauerstraße<br />
und die Dächer des gegenüberliegenden<br />
Einkaufszentrums und des E-Werkes. Der benachbarte<br />
Altstadtmarkt ist bereits im Außenbereich<br />
saniert worden und erhielt eine neue<br />
grüne Vorzone, um qualitative Verbesserungen im<br />
Stegbereich 38 wurde sich noch nicht bemüht.<br />
"<br />
55<br />
39<br />
Hauptstraße<br />
53<br />
51<br />
40<br />
49<br />
148/2<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Wie kann die Aufenthaltsqualität in diesem<br />
öffentlichen Raum verbessert werden? Welche<br />
Potentiale bietet dieser Ort und seine Funktion<br />
als fußläufige Verbindung? Wie können die<br />
angrenzenden Läden von der Intervention<br />
profitieren, ohne das ein Konsumzwang entsteht?<br />
Könnten die Pflanztröge in das Konzept mit<br />
eingebunden werden?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 29 von 37
100<br />
70/2<br />
20 III<br />
102/3<br />
102<br />
112<br />
98<br />
97<br />
9 11<br />
111<br />
113<br />
22<br />
96<br />
36<br />
102/2<br />
13<br />
103<br />
103/4<br />
10<br />
28 26 24<br />
114<br />
110<br />
30a<br />
109<br />
32<br />
108/2<br />
115<br />
108<br />
Goethestraße<br />
15<br />
95/2<br />
95<br />
8<br />
94<br />
6<br />
116/2<br />
108/3<br />
19<br />
103/2<br />
Helmstraße<br />
7 9 11<br />
126<br />
127<br />
30<br />
117/2<br />
116<br />
117<br />
32<br />
17<br />
131<br />
30<br />
34<br />
118<br />
15 17<br />
125/3<br />
103/3<br />
19<br />
104/2<br />
"<br />
996<br />
104<br />
f. Das "Atelier Pinsl"<br />
28<br />
119/2<br />
26<br />
Das Atelier Pinsl liegt in der westlichen 120 Stadtmauerstraße<br />
und 105ist das ehemalige Feuerwehrspritzenhaus<br />
der Erlangener Neustadt. Es stand<br />
eine Zeit lang als offenes Atelier 122<br />
121<br />
den Erlangener<br />
Künstlern zur Verfügung. In den 80er Jahren<br />
124<br />
überlegte das Baureferat kurzzeitig, 123 die gesamte<br />
Zollmauer der Stadt von stadtseitiger Bebauung<br />
freizustellen. Erlangener Architekten und Journalisten<br />
besetzten daraufhin symbolisch 125/2 125<br />
das Gebäude<br />
und wiesen so nachdrücklich auf dessen<br />
Erhalt hin. Darauf wurde eine vorbereitende<br />
Untersuchung nach Baugesetzbuch vorgenommen<br />
und die Wichtigkeit der stadtseitigen Bebauung<br />
an der Mauer nachdrücklich bestätigt.<br />
Der stadtbekannte Kunstmaler und Lebenskünstler<br />
Erhard Königsreuther, genannt "Pinsl",<br />
residierte bis 2009 in diesem Spritzenhaus. Dabei<br />
litt er Not und nutzte das Dachgebälk teilweise<br />
106/2<br />
11<br />
24<br />
106<br />
22 20<br />
120/2<br />
6<br />
119<br />
36<br />
38<br />
40<br />
44<br />
21<br />
23<br />
135<br />
als Heizmaterial. Seit seinem Tod steht das Gebäude<br />
nun leer und ist zum Verkauf angeboten.<br />
Als"öffentliche Einrichtung" wäre dieser Ort<br />
sicherlich weiterhin eine gute Anlaufstelle für die<br />
wenigen Existentialisten und Lebenskünstler in<br />
der vornehmlich von der Ratio geprägten Stadt<br />
Erlangen.<br />
Welche Nutzungen in kleinem oder großem<br />
Maßstab könnten an diesem Ort in Zukunft<br />
stattfinden und wie könnte man diese<br />
visualisieren?<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 30 von 37
g. Plakatwände<br />
"<br />
Um den gesamten Bahnhofsbereich herum stößt<br />
man immer wieder auf Gruppen von Plakatwänden.<br />
Sie werden zum Wegbegleiter der<br />
Zwischenzonen, ja geradezu schon zum Wegweiser.<br />
Sie präsentieren Dinge, die in den<br />
Zwischenzonen normalerweise nicht zu haben<br />
und nicht zu finden sind. Sie locken Passanten<br />
und Autofahrer zurück in die vermeintlich heile<br />
Welt der Konsumarchitektur und des Spektakels.<br />
"<br />
mögliche Ansatzpunkte:<br />
Wie könnte man die Plakatwände für die A6<br />
nutzen? Welchen Informationsgehalt könnten sie<br />
haben? Könnte man daraus ein Leitmotiv für die<br />
Tour entwickeln?<br />
<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 31 von 37
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong><br />
TEIL II - Formaler Teil<br />
1. GEGENSTAND DES<br />
WETTBEWERBES<br />
"<br />
"<br />
1.1 Ziel des Wettbewerbes<br />
Ziel ist es, kostengünstige temporäre Architekturen,<br />
Installationen und urbane Intervention<br />
jeglicher Art für die vorgesehenen Standorte im<br />
definierten Bahnhofsumfeld von Nürnberg, Fürth<br />
und Erlangen zu schaffen, die nicht nur während<br />
der A6 image-prägend wirken, sondern im Idealfall<br />
zukunftsweisende Impulse für die weitere<br />
urbane Entwicklungen darstellen. Gesucht ist<br />
eine Idee, die eine Funktion für das Umfeld<br />
übernimmt, einen besonderen architektonischen<br />
bzw. künstlerischen Wert besitzt und in entsprechender<br />
Weise mit dem vorgefundenen Ort<br />
umgeht. Für den Entwurfsprozess soll eine<br />
fächerübergreifende Herangehensweise maßgebend<br />
sein, deshalb ist das Arbeiten in<br />
interdisziplinären Teams zwingende Voraussetzung.<br />
"<br />
1.2 Art des Wettbewerbes<br />
"<br />
Der Wettbewerb wird als offenes, zweistufiges<br />
Verfahren zur Erlangung von temporären Entwurfskonzepten<br />
durchgeführt, wobei die<br />
Anonymität der Teilnehmer über die Dauer des<br />
Verfahrens bis zum Abschluss der 1. Wettbewerbsstufe<br />
erhalten bleibt. Wettbewerbssprache<br />
ist Deutsch.<br />
"<br />
1.3 Rechtsgrundlagen und<br />
Verfahrensregeln<br />
"<br />
Mit der Einreichung nimmt jeder Teilnehmer<br />
sämtliche in dieser Wettbewerbsausschreibung<br />
enthaltenen Bedingungen an. Jeder Teilnehmer<br />
nimmt ausdrücklich zur Kenntnis, dass die Entscheidung<br />
der Juryin allen Fach- und Ermessensfragen<br />
endgültig und unanfechtbar ist. <br />
"<br />
1.4 Wettbewerbsverfahren<br />
"<br />
Anmeldung!<br />
Eine Anmeldung für den Wettbewerb ist bis zum<br />
18.Januar 2013 möglich. Die Anmeldung erfolgt<br />
über die Internetseite<br />
"<br />
Erste Wettbewerbsstufe – Bearbeitung!<br />
In der 1. Wettbewerbsstufe reichen die Teilnehmer<br />
ihre Beiträge für einen oder mehrere der<br />
ausgewählten Standorte bis zum 08.02.2014,<br />
18.00 Uhr beim Wettbewerbsbetreuer ein. Nach<br />
der Vorprüfung und Jurierung werden 6 Beiträge<br />
für die 2. Wettbewerbsstufe zugelassen, jeweils 2<br />
pro Stadt. Der Auslober behält sich das Recht<br />
vor, mehr Arbeiten, gegebenenfalls auch weniger<br />
Arbeiten für die Umsetzungsphase zuzulassen.<br />
"<br />
Zweite Wettbewerbsstufe – Umsetzung!<br />
Bei Qualifizierung für die 2. Wettbewerbstufe<br />
erfolgt vom 08.05.–16.05.2014 die Umsetzung<br />
des eingereichten Beitrags am gewählten Standort<br />
in Nürnberg, Fürth oder Erlangen.<br />
https://www.competitionline.com/de/ausschreibungen/156003/anmeldung<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> |<br />
32 von 37
"<br />
2.1 Auslober<br />
"<br />
Bund Deutscher Architekten<br />
Nürnberg-Mittelfranken-Oberfranken<br />
Vorsitzende Annemarie Bosch,<br />
Hofmannstraße 33, 91052 Erlangen<br />
"<br />
2.2 Wettbewerbsmanagement und<br />
Vorprüfung<br />
"<br />
2. WETTBEWERBSBETEILIGTE<br />
Bund Deutscher Architekten BDA, Kreisverband<br />
Nürnberg-Mittelfranken-Oberfranken<br />
Vorsitzende Annemarie Bosch,<br />
Hofmannstraße 33, 91052 Erlangen<br />
nuernberg@bda-bayern.de<br />
Telefon Rene Rissland 0179 113 80 93<br />
"<br />
Die eingereichten Beiträge werden auf Erfüllung<br />
der formalen Wettbewerbsbedingungen (termingerechte<br />
Abgabe, Vollständigkeit) vom A6 Team<br />
überprüft. Missachtung der formalen Bedingungen<br />
können zum Ausschluß der Arbeit führen.<br />
Die Entscheidung darüber obliegt ausschließlich<br />
und unanfechtbar der Jury.<br />
"<br />
2.3 Teilnehmer<br />
"<br />
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die<br />
Vorprüfer, Jurymitglieder, sowie Personen, die an<br />
der Vorbereitung des Wettbewerbes beteiligt<br />
waren.<br />
Aufgerufen zur Wettbewerbsteilnahme sind<br />
Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner,<br />
Designer, Künstler und Kulturschaffende mit<br />
Wohnsitz in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Um eine möglichst breite Vielfalt an<br />
Konzepten und Ideen zu erhalten, ist ein<br />
Zusammenschluss von interdisziplinären Teams<br />
vom Auslober ausdrücklich gefordert. Das interdisziplinäre<br />
Team muss mindestens aus einem<br />
Architekten oder Stadtplaner oder Landschaftsarchitekten<br />
in Zusammenarbeit mit mindestens<br />
einem Designer oder Künstler oder Kulturschaffenden<br />
bestehen. Architekten, Stadtplaner oder<br />
Landschaftsarchitekten haben ihre Mitgliedschaft<br />
in einer entsprechenden Kammer nachzuweisen<br />
bzw. ein erfolgreiches Diplom / einen erfolgreichen<br />
Masterabschluss im jeweiligen Fach<br />
vorzulegen. Mit Abgabe der 1. Wettbewerbsstufe<br />
ist dieser Nachweis mitzuliefern.<br />
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die<br />
Vorprüfer, Preisrichter und Ersatzpreisrichter<br />
sowie Personen, die den Versuch unternehmen,<br />
ein Mitglied des Preisgerichtes in seiner Entscheidung<br />
als Preisrichter zu beeinflussen. Es<br />
gelten außerdem die nachfolgend angeführten<br />
Ausschlusskriterien:<br />
Nichteinhaltung der Ausschreibungsbedingungen<br />
dieses Wettbewerbes, verspätete Abgabe des<br />
Wettbewerbsbeitrages, Verletzung der<br />
Anonymität etc. Die Teilnehmerzahl ist unbeschränkt.<br />
"<br />
Die teilnehmenden Teams verpflichten sich, im<br />
Falle einer Qualifizierung für die 2.<br />
Wettbewerbsstufe ihren Entwurf ausführungsreif<br />
auszuarbeiten, vor Ort zur Realisierung zu<br />
bringen, die Betreuung durchzuführen und den<br />
Wiederabbau sicherzustellen.<br />
Für die Leistungen der 2. Wettbewerbsstufe steht<br />
je ein Betrag von bis zu 3000,- Euro brutto für<br />
das Material und Projektkosten zur Verfügung.<br />
Ein Vorschuss wird bei Erreichen der 2.<br />
Wettbewerbsstufe gewährt. Die restlichen Mittel<br />
werden erstattet sobald der Rechnungsnachweis<br />
vorliegt. Unter Umständen kann die<br />
Materialbeschaffung durch kooperierende Firmen<br />
übernommen werden. Den Teilnehmern der<br />
Umsetzungsphase werden anfallende Reisekosten<br />
für maximal 2 Personen erstattet , unter<br />
vorheriger Abstimmung und Freigabe durch den<br />
Auslober. Die Kosten dafür sind auf das notwendige<br />
Minimum zu begrenzen. Die Unterbringung<br />
während der Umsetzungsphase vor Ort wird vom<br />
Auslober organisiert und übernommen.<br />
"<br />
2.4 Jury<br />
"<br />
Die Jury besteht aus ausgewählten Fachpersonen<br />
der Bereiche Architektur, Landschaftsarchitektur,<br />
Stadtforschung, Gestaltung, Kunst,<br />
Kultur und Politik. Sie entscheidet über die Gewinnerpositionen<br />
und behält sich das Recht vor,<br />
bei nicht zufriedenstellenden Einreichungen<br />
keinen Gewinner zu küren.<br />
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Fachjury (7)!<br />
• Markus Bader (Architekt/Urbanist)<br />
• Jesko Fezer (Architekt/Urbanist)<br />
• Dr. Jörg Heiler (Architekt/Urbanist)<br />
• Carsten Stabenow (Künstler/Kurator)<br />
• Georg Winter (Künstler)<br />
• Tobias Baldauf (Landschaftsarchitekt)<br />
• Sandra Bartoli (Landschaftsarchitektin)<br />
"<br />
Sachjury (4)!<br />
• Siegfried Dengler (Stadt Nürnberg / Leiter des<br />
Stadtplanungsamts)<br />
• Christine Lippert (Stadt Fürth / Bauaufsicht)<br />
• Annette Willmann-Hohmann (Stadt Erlangen /<br />
leitende Baudirektorin)<br />
• Dr. Angelika Nollert (Neues Museum<br />
Nürnberg)<br />
"<br />
Berater ohne Stimmrecht!<br />
• Annemarie Bosch<br />
• Roland Nörpel<br />
• Brigitte Sesselmann<br />
• René Rissland<br />
• Michael Sattler<br />
• Claus Hirche<br />
• Roland Bachmann<br />
"<br />
3. BUDGET UND PREISE<br />
"<br />
Sechs Projekte werden für die Zweite<br />
Wettbewerbsstufe ausgewählt. Der Auslober behält<br />
sich das Recht vor, mehr Arbeiten, gegebenenfalls<br />
auch weniger Arbeiten für die Umsetzungsphase<br />
zuzulassen.<br />
"<br />
Für die Umsetzung stehen pro Projekt jeweils bis<br />
zu 3.000,- brutto zur Verfügung (Material,<br />
technische Ausstattung etc.). Den Teilnehmern<br />
steht es frei, eventuelle Sponsoren zu aquirieren,<br />
um das Budget für die Umsetzung ihrer Projekte<br />
zu erhöhen. Die Sponsoren und die Summe<br />
dieser Budgets sind in der Projektmappe bzw. in<br />
der Kalkulation mit anzugeben. Die beste<br />
Umsetzung der zweiten Wettbewerbsphase<br />
erhält ein ein Preisgeld von 2.000,- netto. Der<br />
Preisträger wird durch das Publikum der<br />
Architekturwoche ausgewählt.<br />
"<br />
4. WETTBEWERBSLEISTUNGEN<br />
"<br />
Der Wettbewerbsbeitrag muss den Entwurf auf<br />
max. 2 DIN A1 Blättern präsentieren. Eine CD mit<br />
sämtlichen Dateien ist zur Dokumentation hinzuzufügen.<br />
Ebenso eine Projektmappe mit den<br />
unten aufgeführten erforderlichen Unterlagen. Die<br />
DIN A1- Pläne müssen in der rechten oberen<br />
Ecke mit einer selbst gewählten 6- stelligen<br />
Kennziffer versehen werden. Ebenfalls ist der<br />
Umschlag der Verfassererklärung, der Verpflichtungserklärung<br />
und aller anderen Unterlagen mit<br />
dieser Kennziffer zu versehen.<br />
"<br />
DIN A1- Pläne (max. 2 Stück)!<br />
• Titel des Beitrages<br />
• Erläuterungstext auf den Plänen (Analyse und<br />
Interpretation des Ortes / Idee / Konzept,<br />
Technische Umsetzung, Materialien) <br />
• Darstellung des Entwurfes, die Art der<br />
Darstellung ist frei wählbar (Grundrisse,<br />
Schnitte, Ansichten, Perspektiven, Skizzen,<br />
Piktogramme in geeigneten Maßstäben)<br />
• Relevante Details in geeigneten Maßstäben<br />
"<br />
Projektmappe DIN A4!<br />
• Baubeschreibung<br />
• Kostenkalkulation für die Umsetzung (Aufund<br />
Abbau, Material usw.)<br />
• Zeitplanung der Montage/Aufbau<br />
• Liste benötigter Werkzeuge<br />
• Materialkonzept<br />
• Empfehlung zu einer Strategie der<br />
Bespielung, Öffentlichkeitsarbeit und<br />
eventueller Nachnutzung<br />
• Berücksichtigung der öffentlichen und<br />
privatrechtlichen Belange, insbesondere der<br />
Verkehrssicherungspflichten und des Brandschutzes<br />
"<br />
Ergänzende Medien freier Wahl!<br />
Wenn die Verfasser zur Verdeutlichung ihrer<br />
Konzepte zusätzliche Medien (Videos,<br />
Animationen etc.) oder Modelle verwenden<br />
möchten, können diese ergänzend eingereicht<br />
werden.<br />
"<br />
Verfassererklärung und Nachweise!<br />
(verschlossenen Umschlag)<br />
• Benennung der Mitglieder des Teams<br />
• Unterzeichnete Verfassererklärung <br />
• Verpflichtungserklärung<br />
• Nachweis eines abgeschlossenen Masters<br />
oder Diploms oder Eintragung in die Kammer<br />
(für Architekten, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten),<br />
mindestens 1 Person pro Team<br />
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CD/DVD mit Daten!<br />
• Titel der Arbeit<br />
• Kurze Vita der Verfasser / des Teams (max. 10<br />
Zeilen / Person)<br />
• Pläne, Visualisierungen, Texterläuterungen als<br />
PDF- Datei (300dpi)<br />
• Erläuterungstext des Beitrags (max. 4.000<br />
Zeichen) <br />
• Videos und Animationen können ergänzend<br />
eingereicht werden<br />
"<br />
Einlieferungsadresse für die Wettbewerbsbeiträge:!<br />
Bund Deutscher Architekten<br />
Nürnberg-Mittelfranken-Oberfranken<br />
Vorsitzende Annemarie Bosch,<br />
Hofmannstraße 33, 91052 Erlangen<br />
"<br />
5. BEURTEILUNGSKRITERIEN<br />
"<br />
Für eine Überprüfung und Bewertung der Einreichungen<br />
ist die Vollständigkeit der Unterlagen<br />
maßgebend. Die vorgelegten Wettbewerbsprojekte<br />
werden von der Jury nach folgenden<br />
Kriterien bewertet:<br />
"<br />
Künstlerische und architektonische Kriterien!<br />
• Ästhetische Bearbeitung / Umsetzung der<br />
Anforderungen im Innen- und Außenraum<br />
• Atmosphärische Wirksamkeit am Aktionsort<br />
und im Umfeld<br />
• Stärke der Idee / Visionärer Charakter /<br />
Potentiale<br />
• Neuartigkeit und Innovationsgehalt<br />
"<br />
Funktionalität und gesellschaftliche Relevanz!<br />
• Einfluss des Konzeptes auf die langfristige<br />
stadträumliche Qualität<br />
• Nutzungsmöglichkeiten und soziale Relevanz<br />
• Einbindung des Umfeldes<br />
• Kooperationen und Verknüpfungen mit Einrichtungen/Funktionen<br />
vor Ort<br />
• Funktionalität der Gesamtlösung im Zusammenhang<br />
mit dem Gesamtprojekt der A6<br />
"<br />
Ökonomische Leistungsfähigkeit!<br />
• Wirtschaftlichkeit der Gesamtlösung bei<br />
Realisierung und Betrieb<br />
• Einhaltung des Kostenrahmens<br />
"<br />
Ökologische Verantwortung!<br />
• Wiederverwendbarkeit der Materialien<br />
• Sparsamer Umgang und sinnvolle Verwendung<br />
der Ressourcen<br />
"<br />
6. ALLGEMEINE<br />
ANFORDERUNGEN<br />
"<br />
Benutzbarkeit und Sicherheit!<br />
Insbesondere in Innenräumen ist aus Gründen<br />
der Sicherheit und der Erreichbarkeit darauf zu<br />
achten, dass ausreichend breite Wege für die<br />
Besucher vorhanden sind. Besucher und Teams<br />
sollen sich an den Aktionsorten so bewegen<br />
können, dass für niemanden Verletzungsgefahr<br />
besteht (Kabel, scharfe Kanten, bewegliche Teile<br />
etc.) Fluchtkorridore sowie Notausgänge sollen<br />
als solche erkennbar sein. Im Außenraum ist darauf<br />
zu achten, dass der Verkehr nicht beeinträchtigt<br />
oder sogar gefährdet wird. Ebenfalls<br />
sollten Gehwege ausreichend begehbar bleiben.<br />
Allgemein gültige Sicherheitsbestimmungen<br />
müssen unbedingt beachtet werden. <br />
Zusätzliche Anforderungen können in den jeweiligen<br />
Profilen der Aktionsorte nachgelesen<br />
werden.<br />
"<br />
Die Maßnahmen sollten so robust gestaltet<br />
werden, dass diese auch einen Zeitraum von 2<br />
Wochen nach Fertigstellung überstehen können.<br />
Auch Vandalismusaspekte sollten Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Eventuell notwendige Genehmigungen und<br />
Nachweise müssen vom Wettbewerbsteilnehmer<br />
im Vorfeld einkalkuliert und abgeklärt werden, die<br />
Kosten dafür müssen in den zur Verfügung stehenden<br />
Projektkosten enthalten sein und dürfen<br />
diese nicht übersteigen. <br />
"<br />
Auf- und Abbau!<br />
Bei der Konzeption sollte darauf geachtet<br />
werden, das die Beiträge im zeitlichen Rahmen<br />
von 6 Tagen realisiert werden können. Ebenso<br />
sollte die Demontage möglichst unkompliziert<br />
möglich sein. Die Transportfähigkeit von Materialen/Modulen<br />
muss durch entsprechende Wiederverwendung<br />
oder Nachnutzung der Materialien<br />
und Konstruktionen wird positiv bewertet.<br />
<strong>DICHT</strong>.<strong>DAZWISCHEN</strong>.<strong>SÄEN</strong> | 35 von 37
https://www.competitionline.com/de/ausschreibungen/156003/anmeldung<br />
Personal!<br />
Bereits bei der Planung sollte berücksichtigt<br />
werden, dass wertvolle Gegenstände und<br />
technische Geräte durch Abdeckungen oder<br />
ähnliches vor äußeren Einflüssen geschützt<br />
werden müssen. Der BDA übernimmt dafür keine<br />
Haftung. Insbesondere sollte die Benutzung,<br />
Ausübung und Bewachung der Installation kein<br />
zusätzliches Personal beanspruchen. Es ist<br />
darauf zu achten, dass die verwendeten<br />
Gestaltungselemente diebstahlsicher sind.<br />
"<br />
7. TERMINE<br />
"<br />
"<br />
7.1 Rückfragen<br />
Rückfragen können bis 20.12.2013 gestellt<br />
werden und werden auf der Internetplattform <br />
(link zur site siehe oben) beantwortet.<br />
Ergänzungen der Auslobungsunterlagen werden<br />
ebenfalls dort veröffentlicht. Zur Wahrung der<br />
Anonymität der Wettbewerbsteilnehmer sind<br />
direkte Anfragen an Jurymitglieder unbedingt zu<br />
unterlassen.<br />
"<br />
"<br />
7.2 Ortsbegehung<br />
Am 16.12.2013 werden in den 3 beteiligten<br />
Städten Ortsbegehungen entlang der<br />
Projektrouten angeboten. Die Ortsbegehungen<br />
finden zeitlich versetzt statt, sodass alle 3<br />
Veranstaltungen nacheinander besucht werden<br />
können. Nähere Informationen bzw. Treffpunkt<br />
und Uhrzeiten werden rechtzeitig auf der<br />
Internetseite bekannt gegeben.<br />
Generell wird eine Ortsbegehung durch die<br />
Teilnehmer empfohlen. Die meisten Standorte<br />
des Wettbewerbs sind öffentlich zugänglich und<br />
können deshalb jederzeit auch selbst besichtigt<br />
werden. <br />
"<br />
"<br />
7.3 Einlieferung der Arbeiten<br />
Einlieferungstermin für die Wettbewerbsbeiträge<br />
ist der 08.02.2014, 18.00 Uhr bei der<br />
Wettbewerbsbetreuung. Bitte beachten Sie, dass<br />
spätestens zu diesem Termin die Unterlagen bei<br />
der Einlieferungsadresse eingegangen sein<br />
müssen. Es gilt nicht der Poststempel. Zu spät<br />
eingelieferte Unterlagen werden vom weiteren<br />
Verfahren ausgeschlossen.<br />
"<br />
"<br />
7.4 Preisgerichtssitzung<br />
Die Preisgerichtssitzung findet voraussichtlich<br />
am 28.02.2014 statt. Die ausgewählten<br />
Teilnehmer der zweiten Wettbewerbsphase<br />
werden zeitnah über ihr Weiterkommen<br />
informiert. <br />
Alle Wettbewerbsbeiträge werden während der<br />
Architekturwoche der Öffentlichkeit präsentiert,<br />
der Ort der Ausstellung wird rechtzeitig bekannt<br />
gegeben.<br />
"<br />
7.5 weitere Bearbeitung<br />
"<br />
Die Gewinner der ersten Wettbewerbsstufe<br />
nehmen automatisch an der 2. Wettbewerbsstufe<br />
teil. Für die Umsetzungsphase werden weitere<br />
Koordination- bzw. Arbeitstreffen stattfinden. Die<br />
Termine werden rechtzeitig in Abstimmung mit<br />
den Teilnehmern festgelegt werden.<br />
"<br />
7.6 Terminübersicht<br />
"<br />
Wettbewerbsstufe Eins!<br />
07.12.2013 - Veröffentlichung der<br />
Wettbewerbsunterlagen<br />
"<br />
07.12.2013 - Beginn der Anmeldungsphase<br />
(online) und Downloadmöglichkeit für zusätzliche <br />
Unterlagen auf der Internetsite.<br />
"<br />
16.12.2013 - Ortsbegehung in Nürnberg Fürth<br />
Erlangen (eine zweite Ortsbegehung kann bei<br />
Bedarf im Januar vereinbart werden)<br />
"<br />
08.02.2014 - Abgabe der anonymisierten Wettbewerbsbeiträge<br />
<br />
"<br />
"<br />
10.02.2014 - Ende der Vorprüfung<br />
28.02.2014 - Jurysitzung Auswahl der Arbeiten<br />
für die 2. Wettbewerbsstufe<br />
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Wettbewerbsstufe Zwei!<br />
01.03.2014 - Beginn der 2. Wettbewerbsstufe<br />
(Ort und Uhrzeit der Koordinations- und<br />
Vorbereitungstermine wird noch bekannt<br />
gegeben)<br />
"<br />
09.05.-16.05.2014 - Realisierung der Siegerentwürfe<br />
der 1. Wettbewerbsstufe<br />
"<br />
17.05.-25.05.2014 - Architekturwoche A6 /<br />
Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge<br />
"<br />
25.05.2014 - Prämierung der besten Umsetzung<br />
"<br />
26.05.-30.05.2014 - Abbau (oder eventuelle<br />
Nachnutzung)<br />
"<br />
"<br />
8. Eigentum und Urheberrecht<br />
Die eingereichten Arbeiten sind und bleiben<br />
Eigentum der/des jeweiligen Wettbewerbsteams.<br />
Die Teilnehmer gestatten jedoch dem Auslober<br />
die Veröffentlichung und Ausstellung aller<br />
eingereichten Arbeiten. Mit jedem von der Jury<br />
ausgewählten Team wird ein Vertrag über die<br />
Umsetzung und Präsentation während der<br />
Architekturwoche geschlossen. Die<br />
Auftragnehmer gestatten dem Auslober, das<br />
Projekt zu dokumentieren und im Rahmen der<br />
Öffentlichkeitsarbeit der Architekturwoche A6 zu<br />
verwenden und damit zu werben. Der Auslober<br />
behält sich das Eigentumsrecht für Teile der<br />
Arbeiten vor, die im Rahmen der Realisation<br />
benötigt werden (z.B. technische Zusatzgeräte<br />
und Leihgeräte). Der Vertrag regelt alle weiteren<br />
finanziellen, juristischen, urheberrechtlichen und<br />
organisatorischen Fragen zwischen dem<br />
Auslober und den Auftragnehmern.<br />
"<br />
Sämtliche Urheber- und Nutzungsrechte<br />
verbleiben bei den Verfassern.<br />
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