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Carsharing Fuhrparkmanagement<br />
<strong>de</strong>r Fuhrpark um durchschnittlich zehn Prozent<br />
verkleinert wer<strong>de</strong>n. „Unser carsharing-system<br />
funktioniert unabhängig vom Hersteller und ist<br />
für alle Fahrzeuge verfügbar“, erklärt Jesko Frommeyer,<br />
mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsführung bei Ge<br />
capital Fleet services. „Die vorteile liegen auf<br />
<strong>de</strong>r Hand. Die mobilität <strong>de</strong>r mitarbeiter steigt,<br />
gleichzeitig sinken die kosten, weil ausgaben für<br />
Taxi o<strong>de</strong>r mietwagen entfallen. Zu<strong>de</strong>m können<br />
sich versicherungsprämien reduzieren.“<br />
Frommeyer sieht in corporate carsharing<br />
ein konzept mit Zukunft: „nach<strong>de</strong>m die menschen<br />
in ballungsgebieten bereits immer mehr<br />
Gebrauch von carsharing-mo<strong>de</strong>llen machen,<br />
wer<strong>de</strong>n diese Lösungen mittelfristig auch in gewerblichen<br />
Fuhrparks einzug halten. beson<strong>de</strong>rs<br />
mittelständische und große Flotten sind offen<br />
dafür. sie profitieren beson<strong>de</strong>rs von einer optimierten<br />
nutzung und steuerung <strong>de</strong>r ansonsten<br />
stehen<strong>de</strong>n Firmenfahrzeuge.“ Das eröffne ein<br />
nicht unerhebliches einsparpotenzial.<br />
nach angaben <strong>de</strong>s bun<strong>de</strong>sverbands carsharing<br />
profilieren sich <strong>de</strong>rzeit rund 110 anbieter<br />
auf <strong>de</strong>m markt <strong>de</strong>r geteilten mobilität. Ganz<br />
alte Hasen, die ihre Wurzeln noch aus <strong>de</strong>r Zeit<br />
<strong>de</strong>r Ökofreaks haben, gehören ebenso dazu wie<br />
die jüngsten anbieter, die mo<strong>de</strong>rne Technologien<br />
wie smartphones mit ihren apps, komplexe<br />
Telematiklösungen und online-buchungsplattformen<br />
als Grundlage ihres Geschäfts betrachten.<br />
Differenzierte Geschäftsmo<strong>de</strong>lle<br />
Derzeit lassen sich drei wesentliche Geschäftsmo<strong>de</strong>lle<br />
in diesem bewegten markt i<strong>de</strong>ntifizieren:<br />
1. Free-Floating-systeme als standplatzunabhängige<br />
Fahrzeugverleihangebote. Hier stehen im<br />
zentralen bereich von Großstädten Fahrzeuge<br />
zur verfügung, die auf minutenbasis ausgeliehen<br />
wer<strong>de</strong>n können. reservierungen sind für kurze<br />
Zeit möglich. abgestellt wer<strong>de</strong>n können die<br />
Fahrzeuge wie<strong>de</strong>r an je<strong>de</strong>m legalen, öffentlichen<br />
Parkplatz im Geschäftsgebiet. Zumeist richten<br />
sich diese angebote an Privatkun<strong>de</strong>n, doch zählen<br />
zum beispiel Drive now, einer <strong>de</strong>r größten<br />
Free-Floating-anbieter, auch Geschäftsleute zu<br />
seinem kun<strong>de</strong>nportfolio.<br />
2. Der stationsbetrieb, bei <strong>de</strong>m ein carsharing-anbieter<br />
Fahrzeuge unterhält, die an im Geschäftsgebiet<br />
(in <strong>de</strong>r regel eine stadt) festgelegten<br />
stationen geparkt wer<strong>de</strong>n. Dort übernimmt man<br />
als nutzer das Fahrzeug und muss es nach ablauf<br />
<strong>de</strong>r nutzungsdauer an dieselbe station zurückführen.<br />
auch hier sind die meisten nutzer<br />
Privatleute, doch mit einem steigen<strong>de</strong>n anteil<br />
Geschäftskun<strong>de</strong>n. möglich wird das durch differenzierte<br />
abrechnungssysteme und Tarifmo<strong>de</strong>lle,<br />
die während <strong>de</strong>r klassischen Geschäftszeiten für<br />
Firmen beson<strong>de</strong>rs günstig sind. Je nach kun<strong>de</strong>ngröße<br />
richten carsharing-anbieter oftmals auch<br />
neue Fahrzeugstationen in <strong>de</strong>r nähe eines Großkun<strong>de</strong>n<br />
ein, überlassen ihm zu Geschäftszeiten<br />
die Fahrzeuge zur exklusiven nutzung und geben<br />
sie nur abends, nachts und am Wochenen<strong>de</strong> zur<br />
allgemeinen nutzung frei.<br />
3. carsharing als intelligente Form <strong>de</strong>r Poolfahrzeugverwaltung<br />
im Unternehmen. Diese Form von carsharing wird oft<br />
von gewerblichen Leasinggesellschaften angeboten, die damit<br />
gleichzeitig eine ganze Fahrzeugflotte an ihre Firmenkun<strong>de</strong>n<br />
verleasen. Der anbieter übernimmt allerdings die komplette<br />
Fahrzeugverwaltung und stellt die iT-Landschaft zur verfügung.<br />
Das Plus gegenüber <strong>de</strong>m klassischen Fahrzeugpool ist<br />
die verbesserte auslastung, <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>r regel dürfen die mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens die carsharing-Fahrzeuge außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Geschäftszeiten gegen entgelt auch privat nutzen.<br />
einige anbieter bieten ihre Dienstleistung gleich in mehreren<br />
<strong>de</strong>r genannten Geschäftsmo<strong>de</strong>lle an. Dabei wird beson<strong>de</strong>rs<br />
<strong>de</strong>utlich, dass es die mehr und mehr schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Grenzen<br />
zwischen <strong>de</strong>r geschäftlichen und <strong>de</strong>r privaten nutzung eines<br />
Fahrzeugs ist, die die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n vorteile bringen. Der<br />
wichtigste vorteil dabei ist die kostenoptimierung durch die<br />
erhöhte auslastung <strong>de</strong>s einzelnen Fahrzeugs. Doch auch unter<br />
<strong>de</strong>n aspekten <strong>de</strong>r mitarbeitermotivation zeigt sich die Überlegenheit<br />
von carsharing, <strong>de</strong>nn mitarbeiter haben die möglichkeit,<br />
attraktive Fahrzeuge für kleines Geld für private Zwecke<br />
flexibel zu nutzen.<br />
Kostenoptimierung durch Flottenauslastung<br />
Zu <strong>de</strong>n ganz neuen anbietern gehört citee car, <strong>de</strong>r seit rund<br />
einem Jahr in fünf <strong>de</strong>utschen Großstädten Teil-Fahrzeuge betreibt.<br />
Jetzt will <strong>de</strong>r Dienstleister auch ins Geschäftskun<strong>de</strong>ngeschäft<br />
einsteigen, wie marketing manager Heiko barnerssoi<br />
erklärt: „stationäres carsharing ist die sinnvolle und logische<br />
Weiterentwicklung von Firmen<strong>fuhrpark</strong>s. Durch die bedarfsgenaue<br />
nutzung sind immense sparpotenziale möglich, die<br />
auswirkungen auf kostenstruktur, Umwelt und sogar Unternehmenskultur<br />
haben. Firmen halten so keine teuren Fuhrparks<br />
mehr vor und können sich maßgeschnei<strong>de</strong>rt mit mobilität<br />
ein<strong>de</strong>cken.“<br />
Die kostenreduktion durch maximale auslastung <strong>de</strong>r Firmenflotte<br />
kann dann noch optimiert wer<strong>de</strong>n, wenn die Fahrzeuge<br />
nicht nur geschäftlich, son<strong>de</strong>rn auch privat von <strong>de</strong>n<br />
mitarbeitern genutzt wer<strong>de</strong>n dürfen. Der münchner computerchiphersteller<br />
infineon beispielsweise fährt dieses mo<strong>de</strong>ll:<br />
seit Februar 2012 nutzen mehr als 600 mitarbeiter <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
die mitnehm-Fahrzeuge <strong>de</strong>s carsharing anbieters<br />
alphacity. Wer möchte, kann das Dienstauto auch privat nutzen.<br />
Pro mitarbeiter wer<strong>de</strong>n dann einfach zwei rechnungsprofile<br />
angelegt. ist die Fahrt dienstlich, rechnet alphacity über<br />
infineon ab, wird vom Privatkonto gebucht, erfolgt die abrechnung<br />
per kreditkarte.<br />
so funktioniert es auch bei Drive now, wie Geschäftsführer<br />
nico Gabriel erklärt: „Firmenkun<strong>de</strong>n nutzen unser angebot<br />
genauso wie Privatkun<strong>de</strong>n. sie haben die option, bei <strong>de</strong>r<br />
registrierung eine Firmenadresse und eine Firmenkreditkarte<br />
zu hinterlegen. vor Fahrtantritt kann <strong>de</strong>r kun<strong>de</strong> im Fahrzeug<br />
dann angeben, ob er privat o<strong>de</strong>r geschäftlich fahren möchte. Je<br />
nach auswahl erfolgt dann die abrechnung, und das entsprechen<strong>de</strong><br />
Zahlungsmittel wird belastet.“<br />
Voraussetzung: Ausgefeilte Softwarelösung<br />
Die vielzahl <strong>de</strong>r nutzer auf <strong>de</strong>n meist nur kurzen strecken<br />
ebenso wie <strong>de</strong>r Zugang und die abgabe <strong>de</strong>r Fahrzeuge rund<br />
um die Uhr an unterschiedlichen standorten erfor<strong>de</strong>rt eine<br />
ausgefeilte Technologie und software im Hintergrund, die das<br />
unkomplizierte Teilen erst möglich macht. kernleistungen <strong>de</strong>r<br />
meisten Telematik-systeme für carsharing sind eine reservierungsplattform,<br />
eine schlüssellose rFiD-Technik zum Öffnen<br />
und starten <strong>de</strong>s Fahrzeugs sowie die abrechnung direkt auf die<br />
Durch die mehrfache<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Fahrzeuge<br />
könne <strong>de</strong>r Fuhrpark um<br />
durchschnittlich zehn<br />
Prozent verkleinert<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
bfp 11 2013<br />
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