92012 Freie Werkstätten: Aufholjagd gestartet - fuhrpark.de ...

9 2012
Das unabhängige Fachmagazin
für Fuhrparkbetreiber
Freie Werkstätten:
Aufholjagd gestartet
Fuhrparkmanagement:
Werkstattrecht
€ 4,– . 68239 / ISSN 1610-563X / 35. Jahrgang . Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover
Fokus:
Wohin mit dem Navi?
Transporter:
IAA Nutzfahrzeuge

HEUTE SCHON DIE ZUKUNFT FAHREN:
DER NISSAN LEAF. 100 % ELEKTRISCH.
Erleben Sie ein Auto, das kein Geräusch macht. Und trotzdem Sportwagen an der Ampel abhängt. Ein Auto, das Beschleunigung
in Katapultieren verwandelt. Fahren in Gleiten. Und Gedanken an Betriebs kosten in ein breites Grinsen. Erleben Sie den
ersten 100 % elektrischen, 100 % alltagstauglichen Kompakt wagen. Bewerben 2 Sie sich jetzt für eine 7-Tage-Probefahrt und testen
Sie den LEAF als einer der ersten Fuhrparkmanager in Deutschland. www.elektrik-leaf.de/7tageprobefahrt
Nissan. Innovation that excites.
TAGE PROBEFAHRT –
JETZT BEWERBEN! 2 7
AUS WATT
WIRD WOW.
Monatl. Rate 3 ab
329,– €
1 Stromverbrauch (kWh/100 km): kombiniert 17,3; CO2-Emissionen: kombiniert 0 g/km; Effizienzklasse: A+. Null CO 2-Emissionen bei Gebrauch (bei Verwendung
von Energie aus regenerativen Quellen). Verschleißteile nicht inbegriffen. NISSAN CENTER EUROPE GMBH, Postfach, 50319 Brühl. 2 Die Auswahl der Testfahrer erfolgt durch
NISSAN CENTER EUROPE GMBH, die Übergabe des LEAF durch Ihren betreuenden NISSAN Händler. Ob Sie dabei sind, erfahren Sie ab Oktober 2012. 3 Leasingsonderzahlung
6.135,– €, mtl. Leasingrate 329,– €, Laufzeit 36 Monate, Kilometerleistung p. a. 10.000 km. Ein Angebot der NISSAN LEASING, Geschäftsbereich der RCI Banque S.A.,
Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss, für Gewerbetreibende exkl. MwSt. Gültig bis zum 30.09.2012 bei teilnehmenden NISSAN Händlern.
1

Langsamer Wandel
bfp 09 2012
Liebe Leserin, lieber Leser,
Der Wandel im Flottenmarkt vollzieht sich langsam. Was
man bei den Importeuren schon seit Jahren beobachten
kann, zeigt sich auch auf dem Werkstattmarkt. Die Außenseiter,
die freien Werkstätten nämlich, nehmen Fahrt
auf. So hat nun eine Studie des Marktforschungsunternehmens
Tema-Q unter Fuhrparkbetreibern ermittelt,
dass sich freie Werkstätten wachsender Beliebtheit
erfreuen dürfen: „Bei Inspektionen und Reparaturen von
Firmenfahrzeugen haben Vertragswerkstätten zwar den
größeren Marktanteil, jedoch können freie Werkstätten
insgesamt eine höhere Kundenzufriedenheit verbuchen.
Neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis werden auch die
Kompetenz der Mitarbeiter und die Arbeitsqualität in
freien Werkstätten besser eingeschätzt“, heißt es in der
Studie (siehe Seite 26).
Wer hätte das noch vor ein paar Jahren gedacht?
Zwar geht der Wandel auch dort nicht in Riesenschritten
voran, doch die Basis dafür wurde von vielen Betrieben
und oft deren Systemzentralen gelegt. Mit Erfolg: „Die
Gesamtzufriedenheit der Studienteilnehmer mit der Leistung
von markenunabhängigen Werkstätten ist nämlich
höher als mit der von Herstellerwerkstätten. „88 Prozent
geben den Freien die Schulnoten 1 oder 2, die Markenbetriebe
werden nur von 82 Prozent mit diesen Bestnoten
ausgezeichnet“, lautet eine Erkenntnis aus der Studie.
Das ist beachtlich und sollte denen zu denken geben,
die einen möglichen Wechsel gar nicht erst in Betracht
ziehen, obwohl die nächste freie Werkstatt viel näher
liegt als der Markenhändler und womöglich günstiger
ist. Voraussetzung ist natürlich, dass der Service und die
Qualität für Firmenkunden stimmen. Worauf es da zu
achten gilt, erläutert Fuhrparkmanager Thorsten Klein
auf Seite 38. Gerade auf diesen Feldern haben sich eben
viele Werkstätten und Werkstattketten in den vergangenen
Jahren verbessert. Wer sich dazu zählen darf, lesen
Sie auf den Seiten 30 bis 33.
Hans-Joachim Mag, Chefredakteur
Editorial Informationen
003

Informationen Inhalt
Inhalt 9-2012
018
Die Altenative
Freie.Werkstätten.holen.in.der.Akzeptanz.bei.Flottenkunden.
auf.und.drängen.in.den.Markt..Was.man.beachten.sollte.und.
welche.Services.die.einzelnen.Anbieter.offerieren,.klärt.unser.
Schwerpunktthema.
048
Flugobjekte
Um.den.geldwerten.Vorteil.zu.sparen,.setzen.viele.Nutzer.auf.
Nachrüstnavis..Doch.was.muss.man.beachten.bei.deren.Befestigung.im.Auto?.Clemens.Velten.gibt.wichtige.Tipps.
056
Lust auf Transporter
In.wenigen.Tagen.öffent.die.64..IAA.Nutzfahrzeuge.in.Hannover.ihre.Tore..Wir.sagen.Ihnen,.welche.Neuheiten.bei.den.
Transportern.bis.3,5.Tonnen.präsentiert.werden.und.wer.sonst.
noch.vertreten.sein.wird..
004
Editorial......................................................................................................03
Markt
Titelthema.Umfrage:.„Nutzen.Sie.für.Ihren.Fuhrpark.
freie.Werkstätten?“,.wollte.Sabine.Neumann.wissen.......................................06
Kolumne:.Helmut.Pätz.über.schicke.Reifen..
und.Räder.am.Dienstwagen.............................................................................08
Gastbeitrag:.Thilo.von.Ulmenstein.über.Kostendruck..
als.Auslöser.von.Zukunftssorgen.....................................................................10
GEZ-Abwicklung:.VW.Leasing.und.der.BDL.einigen.sich..
mit.den.Rundfunkanstalten.............................................................................11
Top.5:.Die.meistgelesenen.Meldungen.auf.www.fuhrpark.de............................11
Kooperation.mit.ALD:.Hyundai.bietet.Fullservice-Leasing................................12
Versicherungspaket:.HDI-Gerling.startet.„Flotte.easy“.....................................12
CVO.2012:.Große.Firmen.mögen.Leasing.mit.Kilometervertrag........................14
Großauftrag:.Hypo-Vereinsbank.bestellt.224.Ford.Fiesta.................................14
Sicherheit:.Rettungskarte.gehört.ins.Auto........................................................14
BMW.Bank.bringt.Leasing.Card.auf.den.Markt................................................15
Kurzinterview:.Drei.Fragen.an.Philip.Kneissler,..
Geschäftsführer.von.Belmoto...........................................................................15
Personalien......................................................................................................15
..
Fuhrparkmanagement
Titelthema.Basis-Wissen.Recht:.Wenn.es.Probleme.mit.der.
Werkstatt.gibt.-.die.Rechte.des.Fuhrpark-Kunden...........................................18
Titelthema.Basis-Wissen.Steuer:.BFH.kippt.die.fiskalische.
Behandlung.von.Fahrtkosten.bei.Outsourcing-Tätigkeiten...............................22
Titelthema.Studie:.Freie.Werkstätten.haben.im.Vergleich.zu.
Vertragwerkstätten.aufgeholt...........................................................................26
Titelthema.Marktübersicht:.Immer.mehr.freie.Werkstätten.haben.
sich.zum.Kampf.um.den.Flottenkunden.gerüstet.............................................30
Titelthema.Interview:.Reinhard.Heesen.von.Karopartner.über.
die.Produktivität.freier.Werkstätten.und.deren.Auswirkungen..........................34
Titelthema.Aus.der.Praxis:.Wann.es.sich.lohnen.kann,.
zu.einer.freien.Werkstatt.zu.wechseln..............................................................38
Interview:.Silke.Schmitz.über.die.Probleme.bei.der..
Fahrzeugrückgabe............................................................................................40.
Service
Recht:.Verbraucht.ein.Fahrzeug.mehr.als.zehn.Prozent.als..
angegeben,.liegt.ein.erheblicher.Sachmangel.vor............................................42
Steuer:.Wie.der.Ein-Prozent-Abzug.bei.Elektro-Dienstwagen..
angewendet.wird..............................................................................................43
Flotten-Pakete:.Mercedes-Benz/Sondermodelle................................................44
Service.&.Reifen:.Die.Wartungskosten.bivalenter.Gasautos.............................45
Aktuelle.Urteile.................................................................................................46
bfp 09 2012

Veranstaltungen
AKADEMIE:.Das.Seminarprogramm.sowie.die.Lehrgänge..
zum.Zertifizierten.Fuhrparkmanager.2012................................................. 75
Fokus
Unbemannte.Flugobjekte:.Worauf.man.achten.sollte,..
wenn.man.Nachrüst-Navis.befestigt.und.wie..
die.Rechtslage.aussieht............................................................................. 48
Restwerte:.Welche.Prognosen.für.die.Fahrzeugklasse..
der.Kleinstwagen.gestellt.werden.............................................................. 54
Transporter
Neue.Autos:.Fiat.Professional.stellt.den..
Doblò.Cargo.Maxi.XL.vor............................................................................. 55
Vorschau:.Die.(Fahrzeug-)Neuheiten.auf.der..
Nutzfahrzeug-IAA.in.Hannover................................................................... 56
Fahrbericht:.Der.Nissan.NV.400.ist.praktisch..
und.sparsam.............................................................................................. 59
Porträt:.Plastipol-Scheu.setzt.auf.Stabilität..
bei.seinen.Einbauten................................................................................. 60
Interview:.Geschäftsführer.Dieter.Rudolph.und.Verkaufsleiter..
Wieland.Veil.über.die.Stärken.des.Einbau-Systems.................................... 62
Auto+Kosten
Der.Bewerber:.Hyundai.möchte.den.i30.cw.auch.an..
Flottenkunden.verkaufen............................................................................ 64
Fahrbericht:.Audis.kompakter.Q3.kann.vieles,.ist.aber..
auch.kein.Sonderangebot........................................................................... 65
Fahrbericht:.Mit.dem.CX-5.scheint.Mazda..
ein.großer.Wurf.gelungen........................................................................... 66
Fahrbericht:.Mercedes.hat.die.B-Klasse.neu.erfunden..
und.mit.vielen.Helfern.ausgestattet........................................................... 67
Praxistest:.Was.lange.währt....–.der.Ford.Mondeo.Turnier..
ist.ein.zuverlässiges.und.ausgereiftes.Fahrzeug..
mit.nur.wenigen.Schwächen.geworden...................................................... 68
Informationen
Impressum................................................................................................. 45
Vorschau,.Parkplatz................................................................................... 74
bfp 09 2012
Das FPM-Buch!
Das.Tagesgeschäft.eines.Fuhrparkleiters.ist.vielfältig.und.sehr.komplex.
Der.bekannte.Fuhrpark-Profi..Helmut.Pätz.hat.21.Arbeiten.der.erfolgreichsten.Absolventen.mit.hohem.Praxisbezug.für.komplizierte.Fragen,.aber.auch.für.den.täglichen.
Ablauf.zusammengestellt.
Ob.Fuhrpark-Profi..oder.Neueinsteiger,.dieses.Buch.bietet.Ihnen.ein.umfassendes.
Wissenswerk.für.praxistaugliche.Lösungen..So.wird.der.Einstieg.in.die.komplexe.Welt.
des.Fuhrparkmanagements.ganz.einfach.
Das überzeugt mich!
Individuell im Angebot. Kompetent im Service.
Als herstellerunabhängiges Leasing-Unternehmen setzen wir auf
maximale Wirtschaftlichkeit, Fairness und Kostentransparenz.
Wir kennen keine Standardlösungen, sondern zeigen Ihnen Optimierungspotentiale.
Die Nutzung Ihrer Fahrzeugflotte gestalten
wir so flexibel, wie Sie es wollen – selbstverständlich frei von
Herstellerinteressen.
Fragen Sie uns!
www.hla.de oder rufen Sie uns an +49 (0)89 324 901 0
NEU
Fuhrparkmanagement –.
Aus.der.Praxis.für.die.Praxis
Zertifi.zierte.Fuhrparkmanager.legen.ihre.
Erfolgsmethoden.offen
ISBN.978-3-00-034639-2
49,95.EUR.(D)
Bestellung.im.Buchshop
unter.www.fuhrpark.de

Markt Umfrage
Sabine Neumann
„Wir arbeiten seit
15 Jahren mit
unserer Werkstatt
zusammen. Das
funktioniert bestens“
006
„Gute Erfahrungen“
„Nutzen Sie für Ihren Fuhrpark freie Werkstätten?“,
wollte Sabine Neumann in diesem Monat wissen.
GAR NICHT
„Freie Werkstätten nutzen wir gar nicht.
Solange die Fahrzeuge noch Garantie
haben, schicken wir sie ausschließlich
zu Vertragswerkstätten. Ist der Gewährleistungszeitraum
vorbei, dann machen
wir über den Kundendienst alles selbst.“
Hans Baitinger, Jakob Noe Nachf.
Stuttg. Baugerät Industrie GmbH,
Möglingen
IMMER
„Wir nutzen eigentlich immer eine freie
Werkstatt. Sie ist bei uns im Ort. Da besteht
ein Vertrauensverhältnis, und wir
wissen, dass wir uns jederzeit dorthin
wenden können. Das kann dann auch
mal außer der Reihe sein. Wir wissen,
dass wir auf jeden Fall schnelle Hilfe
bekommen. Wenn es sich um spezifischere
Probleme handelt, dann schalten
wir eine Vertragswerkstatt beziehungsweise
den Händler ein, bei dem
wir die Wagen gekauft haben.“
Martina Rehn, Walter Kroll GmbH,
Kirchberg
GUTE ERFAHRUNGEN
„Freie Werkstätten kommen bei uns
immer bei Fahrzeugen zum Einsatz,
die in den Leasingverträgen kein Wartungs-
und Verschleißpaket haben oder
es abgelaufen ist. Auch bei Bestandsfahrzeugen
lassen wir den Service und
die Reparaturen in freien Werkstätten
durchführen.
Wir haben damit bisher immer gute Erfahrungen
gemacht und mittlerweile einige
Partner, denen wir vertrauen. Wichtig
ist dabei, dass die Ersatzmobilität
gesichert ist. Natürlich muss auch der
Preis stimmen, die Arbeit sollte sauber
gemacht werden und es darf zu keinen
großen Reklamationen unserer Fahrer
kommen. Dann sind wir zufrieden.
Ilona Pfänder, Endress-Elektrogerätebau
GmbH, Bempflingen
NUTZER BESTIMMT
„Wir haben als Einzelhändler nur relativ
wenige Fahrzeuge, die wir meist
auch selbst kaufen. Deshalb ist es für
uns am einfachsten, die Vertragswerkstätten
zu nutzen. Generell kümmert
sich jeder Dienstwagenfahrer jedoch
selbst darum, zu welcher Werkstatt er
sein Fahrzeug bringt. Da handelt jeder
eigenverantwortlich und so, wie es in
seinen Tagesablauf am besten passt.
Es muss nur mit den Vorschriften für
die Gewährleistung und die Mobilitätsgarantie
konform gehen.“
Herr Kölbl, Josef Tretter GmbH & Co.KG,
München
EINE AUSNAHME
„Für Service- und Wartung nutzen wir
eigentlich immer Vertragswerkstätten.
Allerdings gibt es eine Ausnahme. Diese
freie Werkstatt an einem unserer Standorte
war früher ein Vertragshändler.
Dessen Vertrag wurde gekündigt, aber
wir sind mit den Leistungen zufrieden
und er ist standortnah. Das ist ganz
wichtig für uns.
Bei Karosseriearbeiten arbeiten wir eigentlich
immer mit freien Werkstätten
zusammen. Durch langjährige Erfahrung
haben wir mittlerweile drei Partner, die
auch voneinander wissen. Dennoch ist
es gesund, dass es den Wettbewerb gibt.
Denn so bemüht sich jeder, immer bestmögliche
Leistung zu erbringen.“
Thomas Vetter, Blutspendedienst des
BRK GmbH, Wiesentheid
KEINE EXPERIMENTE
„Wir lassen alles nur über Vertragswerkstätten
laufen. Freie Werkstätten kommen
bei uns gar nicht in Betracht, da
wir jegliches Problem mit den Leasinggebern
vermeiden wollen. Abgesehen
davon, dass Service und Wartung im
Leasingvertrag geregelt sind, möchten
wir auch sichergehen, dass die Gewähr-
leistung für das Fahrzeug auf jeden Fall
bestehen bleibt. So sind wir auch sicher,
dass jederzeit der Anspruch auf Mobilitätsdienstleistungen
besteht.“
Elke Ulrich, Jenoptik AG, Jena
GEBUNDEN
„Unsere Fahrzeuge sind alle geleast.
Vertraglich ist festgelegt, eine Werkstatt
des Herstellers zu nutzen. Es ginge
also gar nicht, eine freie Werkstatt zu
beauftragen. Ehrlich gesagt, wollen wir
es auch gar nicht. Wir arbeiten seit 15
Jahren mit unserer Werkstatt zusammen.
Das funktioniert bestens. Man
hat ein Vertrauensverhältnis und weiß,
worauf es ankommt. Wir können uns
immer sicher sein, dass die Fahrzeuge
in Ordnung sind.“
Joachim Funke, MKM Mansfelder Kupfer-
und Messing GmbH, Hettstedt
GROSSE UNTERSCHIEDE
„Ja, sicher nutzen wir freie Werkstätten.
Wenn es passt, dann lassen wir dort
auch Service- und Wartungsarbeiten
durchführen. Welches Fahrzeug in eine
Vertragswerkstatt geht und welches zu
einem unabhängigen Anbieter, hängt
von unterschiedlichen Faktoren ab. Bei
Dienstwagen, die aus der Gewährleistung
sind, ziehen wir beispielsweise
eher eine freie Werkstatt in Betracht.
Manchmal ist es aber auch eine regionale
Frage. Wichtig ist uns, dass die Autos
schnell wieder einsatzbereit sind und es
zu keinen langen Ausfallzeiten kommt.
Einige Werkstätten bieten ja auch Ersatzwagen
an, aber da gibt es die größten
Unterschiede. Man hat uns auch
schon eine Straßenbahnkarte oder ein
Fahrrad vorgeschlagen. Das ist dann
schon etwas merkwürdig. Doch letztendlich
muss jeder Händler und jede
Werkstatt selbst wissen, was sie tun.
Ulrich Henning, Cherier Elektrohandel
und Elektromontage GmbH, Leipzig
bfp 09 2012

DAS HERZ SAGT: JA.
DER KOPF SAGT: STIMMT GENAU.
DER RENAULT MÉGANE GRANDTOUR
ALS FIRMENWAGEN.
2
Leasingsonderzahlung: 3.000 € 1
Laufzeit: 36 Monate
Gesamtlaufl eistung: 60.000 km
Leasingrate: 138 €/Monat 1
Technik-Service: 11 €/Monat 1,2
www.renault.de
Flottina Award 2012
1. Platz: Beste Großkundenbetreuung
der
Importeure
Flottenmanagement
03/2012
€ ¹
DER BESTE MÉGANE GRANDTOUR ALLER ZEITEN
®
®
€
Renault empfiehlt
¹ Preise sind Nettoangaben zzgl. gesetzlicher USt. Ein Angebot für Gewerbekunden von Renault Fleet Services. RENAULT FLEET SERVICES ist ein Produkt der ALD AutoLeasing D
GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg in Kooperation mit der RCI Banque S.A. Niederlassung Deutschland. ² Der Technik-Service deckt die Kosten für alle Wartungsarbeiten,
Wartungskosten und Verschleißreparaturen (gemäß AGB) für die Vertragslaufzeit ab. Bei allen teilnehmenden Renault Partnern. Abbildung zeigt Mégane GT.

Markt Kolumne
Helmut Pätz
Fuhrparkexperte
Nur mit diesen
Premiumreifen ist
man(n) doch auch
richtig gekleidet
008
„Erfolg hängt an
Reifen und Rädern!“
HELMUT PÄTZ ZUR FUHRPARKLAGE
Mal ganz ehrlich, also so richtig ehrlich. Sind die Reifen eines Autos
nicht etwas so richtig Schickes? Also, ich meine hier nicht diese
No-Name-Dinger. Ja, ich meine diese Contis, Dunlops, Pirellis,
Michelins und so weiter. Also die Reifen, aus denen Weltmeister
gemacht werden.
Nur mit diesen Premiumreifen ist man(n) doch auch richtig
gekleidet. Also nicht wirklich man(n), sondern mehr so der
Dienstwagen. Also zu einem Markendienstwagen gehören doch
unbedingt Premiummarkenreifen, genauso wie zum Boss-Anzug
Schuhe von Lloyd gehören. Und was ist mit den Socken? Das ist
wie mit Radkappen, die im Winter auf den Stahlfelgen sitzen,
wenn es schon keine Alu-Felgen gibt. Gehen wir im Winter ohne
Socken oder mit Billigsocken vom NKD oder Tedi? Na also, dann
brauchen wir im Winter auch Markenradkappen oder Alus für
unseren geliebten Premium-Dienstwagen.
Ansonsten ist man(n) doch ganz schnell ein Loser, geschäftlich,
gesellschaftlich und zwischenmenschlich! Und mit dem zwischenmenschlichen
Erfolg fängt doch alles erst an. Die restlichen Erfolge
kommen dann von ganz allein.
Und mal ehrlich. Ist es nicht einfach so richtig schön, wenn
wir an der Ampel stehen und uns den Ampelflirt mit der Dame
im Mini neben uns gönnen? Und wenn wir Glück haben, dann
lächelt die Dame im Mini glatt zurück. Sie schaut uns an (Siegertyp),
sie sieht unser Auto an (klar, dass wir ein Siegerauto fahren).
Und nun, nun wandert Ihr Blick – das wissen wir
ganz genau – hinab zu unseren Reifen und Felgen.
Und wehe, wir haben hier keine Markenschuhe und
-socken für unser Auto, dann fällt der restliche Flirt
an der nächsten Ampel aus.
Und dann? Loser! Alle weiteren Kunden- und
Mitarbeitergespräche werden in die Hose gehen.
Wir werden vielleicht sogar einen Kunden verlieren.
Keine neuen Kunden akquirieren können, denn der
Loser-Frust sitzt tief. Ganz tief!
Und warum? Nur weil unser Fuhrparkleiter
und unser Einkäufer meinten, Geld sparen zu müssen.
Natürlich wieder mal am falschen Ende!
Wie immer bei Dienstwagen. Oder?
bfp 09 2012

DIE ROTE
KARTE
GEGEN HOHE
KRAFTSTOFF-
PREISE!
1.000
KARTEN-TESTER GESUCHT!
3 MONATE OHNE GRUNDGEBÜHR!*
JETZT ANMELDEN UNTER
WWW.NOVOFLEET.COM
DIE FLOTTENKARTE, DIE 2MAL SPAREN KANN.
1. Sie tanken in einem Verbund von Niedrigpreisnetzen
mit über 2.500 Stationen in Deutschland, die in der
Regel günstiger sind als Tankstellen großer Mineralölkonzerne.***
*Das Angebot richtet sich ausschließlich an gewerbliche Kunden mit Flotten
bis max. 100 Fahrzeuge. Die Grundgebührbefreiung gilt für die ersten
1.000 bis zum 31.12.2012 eingegangenen Card-Anträge für 3 Monate ab
Genehmigungsdatum. (Danach 2,– € pro Card/Monat.) **Nachlass gilt
für alle bei uns bis zum 31.12.2012 eingegangenen Card-Anträge und wird
über die gesamte Vertragsdauer gewährt. ***Quelle: eigene periodische
Erhebung, letzte Erhebung 01.08.2012. Nähere Informationen unter der
kostenfreien Service line 00800 700 30 200 oder www.novofl eet.com
2. Mit Ihrer Karten-Abrechnung erhalten Sie zusätzlich
den speziellen NOVOFLEET-Nachlass von 1 Cent/l
Diesel-Kraftstoff.**
Die clevere Flottenkarte.

Markt Gastbeitrag
Thilo v. Ulmenstein
Geschäftsführer
fleetcompetence europe GmbH
Dieser Gastbeitrag stammt von
Thilo v. Ulmenstein, Geschäftsführer
fleetcompetence europe GmbH,
Schweiz.
Der Gastbeitrag nimmt in bfp einen
festen Platz ein. Einen Gastbeitrag zu
verfassen steht jedem offen, der eine
Botschaft oder eine Meinung zu Themen
im Fuhrparkmarkt veröffentlichen
möchte.
Bitte wenden Sie sich an:
Redaktion bfp fuhrpark + management,
Rheinallee 193, 55120 Mainz,
info@fuhrpark.de
Die Redaktion behält sich vor, Artikel
zu redigieren oder abzulehnen.
Foto: MEV
010
Bitte auspacken!
Kostendruck steht im Zentrum der Zukunftssorgen der Flottenmanager –
dies ergab eine Studie des VMF. Sind die Sorgen berechtigt?
VON THILO V. ULMENSTEIN
In der Ende Juni in dieser Zeitschrift vorgestellten und vom
VMF beauftragten Studie „Trends im Fuhrparkmanagement“
stehen die Zukunftssorgen der Flottenmanager vor zunehmendem
Kostendruck im Vordergrund. Wenn ich in vergleichbare
Befragungen der vergangenen Jahre schaue, so wiederholt sich
das Thema Kostendruck regelmäßig. Warum ist dies so?
In Deutschland hat sich ein Flottenmarkt mit hohem Reifegrad
entwickelt. Er hat ein umfassendes Dienstleistungsangebot
rund um die Firmenwagenflotte etabliert. So können
sämtliche Finanzierungsformen abgerufen, diese mit Servicebausteinen
kombiniert oder Letztere ohne Finanzierung eingekauft
werden. Wer auf ein Inhouse-Flottenmanagement setzt,
findet Lösungsanbieter von der Verwaltungssoftware bis zum
Fahrzeugkonfigurator. Auch die neuen Mobilitätsformen wie
Carsharing sind im Markt etabliert. Daneben gibt es spezialisierte
Dienstleister, die von der Führerscheinkontrolle bis zum
Reifenwechsel jeden Prozess im Flottenzyklus bedienen. Last
but not least gibt es die AKADEMIE dieser Fachzeitschrift, die
ausgefeilte Seminarangebote bereitstellt.
Da der Markt zudem eine breite Anbieterfächerung aufweist,
besteht eine umfassende Wahl- und Kombinationsmöglichkeit.
Vor diesem Hintergrund müsste ich als Flottenmanager
doch eigentlich ein zufriedenes Lächeln im Gesicht zeigen
und nicht – wie in der VMF-Studie genannt - Sorgenfalten auf
der Stirn. Was sind die Ursachen für das Auseinanderklaffen
von Angebotspalette und den Sorgen der Flottenmanager?
Ich sehe die Handlungsschwerpunkte für
künftige Kostensenkungen insbesondere in den
folgenden zwei Bereichen:
Bislang wenig beachtet oder ausgeblendet
wird, dass der „Faktor Mensch“ einen signifikanten
Einfluss auf die Flottenkosten hat. Dieser
Punkt taucht daher zu Recht auch in der VMF-
Studie auf. Die Vorschläge zum Beeinflussen des
Fahrerverhaltens, die dort genannt werden, klingen
aber eher antiquiert: Ermahnungen an den
unfallträchtigen Fahrer oder Bonus für den vorsichtigen
Lenker; das war gestern. Es lohnt sich
hier der Blick über die Grenzen auf Unternehmen,
die hierzu erprobte innovative Lösungen
vorweisen können.
Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld liegt
in der Organisationsoptimierung. Ich sehe hier
Chancen, aber weniger in Teilprozessoptimierungen,
für die bereits ausreichend Werkzeuge
im Markt bereit gestellt werden. Ein signifikantes
Potential kann gehoben werden, in dem national,
aber auch international, zentrale Flottenfunktionen
zusammengeführt werden. Solche Konzepte
ermöglichen es, bestehende „best practices“ mit
hoher Effizienz in der Gesamtorganisation umzusetzen.
Verknüpft mit entsprechenden Werkzeugen
können hier erhebliche Synergien gehoben
werden.
Unternehmen, die entsprechende Konzepte
umgesetzt haben, können mit hoher Effektivität
die Angebote im Flottenmarkt nutzen. Die vermehrt
zu beobachtende Priorisierung des Themas
Mobilität durch die Vorstände führt dazu, dass
diesem unternehmensintern das erforderliche
Gewicht beigemessen wird. Nur dies eröffnet den
Flottenmanagern den Handlungsspielraum, der
für das Betreiben einer kostenoptimierten und
nachhaltigen Flotte in den kommenden Jahren
notwendig ist. Die richtigen Schritte sind daher:
• Erkennen der Bedeutung des Themas Mobilität
und Umsetzung eines Kompetenzkonzepts
• „Aufräumen“ im eigenen Haus: Nur dann ist
eine effiziente Nutzung externer Dienstleistungen
möglich
• Intelligente Auswahl aus der Dienstleistungspalette
unter Vermeidung von Abhängigkeiten
und mit Werkzeugen für Transparenz und Steuerung
Zurück zur Ausgangsfrage: Sind die Sorgen
der Flottenmanager vor Kostensteigerungen daher
berechtigt? Ich meine, nein. Der Werkzeugkasten
zur nachhaltigen Kostensenkung steht
bereit. Er muss nur ausgepackt werden.
bfp 09 2012

Lösung für die ganze Branche
GEZ-Abwicklung: VW Leasing und BDL einigen sich
mit Rundfunkanstalten.
Die Volkswagen Leasing GmbH hat
für die Entrichtung des Rundfunkbeitrags
ab 2013 für gewerblich genutzte
Fahrzeuge im Rahmen des Fullservice-
Leasings eine Lösung für die gesamte
Branche gefunden. Gemeinsam mit den
Rundfunkanstalten und dem Bundesverband
Deutscher Leasing-Unternehmen
(BDL) habe man sich auf die Möglichkeit
der Fortführung der bestehenden
Abwicklung geeinigt. Für den Kunden
ändere sich nicht viel.
Zum Hintergrund: Ab dem 1. Januar
2013 tritt der neue Rundfunkbeitragsstaatsvertrag
in Kraft. In Zukunft richtet
sich der Rundfunkbeitrag (heute noch
Rundfunkgebühr) nicht mehr nur nach
der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge,
sondern auch nach der Anzahl der Betriebsstätten
des Unternehmens und der
dort Beschäftigten. Dabei ist ein Fahrzeug
pro Betriebsstätte beitragsfrei.
Ziel der Umstellung war eine generelle
Abkehr von einem geräteabhängigen
Ansatz und eine Vereinfachung der
Abwicklung, die aber in der Fuhrparkmanagement-Praxis
zu einem erheblichen
Mehraufwand geführt hätte. Denn
viele Leasinggeber wären aufgrund der
neuen Regelung nicht mehr in der Lage
gewesen, die Dienstleistung aufrecht zu
erhalten. Die Leasingnehmer hätten sich
dementsprechend selbst um die Entrichtung
ihrer Kfz-bezogenen Rundfunkbeiträge
und die damit einhergehende
An- und Abmeldung ihrer Fahrzeuge
kümmern müssen. „Das hätte bei den
Fuhrparkmanagern zu einem erheblichen
Mehraufwand geführt“, betont Gerhard
Künne, Geschäftsführer der Volkswagen
bfp 09 2012
Leasing GmbH. Und: „Aus diesem Grund
haben wir uns mit den Landesrundfunkanstalten
in Verbindung gesetzt und eine
für alle Beteiligten gute Lösung gefunden,
von der die gesamte Branche profitiert.“
Das gemeinsame Übereinkommen
können, so das Unternehmen, nämlich
auch andere Leasingunternehmen für
sich nutzen, um die GEZ-Abwicklung
im Dienstleistungsportfolio aufrecht zu
erhalten.
Der Ansatz bringe nur wenige Änderungen
der bisherigen Praxis mit sich.
Zu zahlen habe der Kunde weiterhin nur
den anfallenden Rundfunkbeitrag. Die
gesamte Abwicklung der Verwaltungsmodalitäten
übernehme die Volkswagen
Leasing GmbH ohne Vergütung. Dazu
gehören die An- und Abmeldung der
Fahrzeuge sowie die termin- und fristgerechte
Zahlung der Beiträge. Die einzige
Einschränkung liegt bei dieser Abwicklung
darin, dass der Vorteil des beitragsfreien
Fahrzeuges pro Betriebsstätte
nicht realisiert werden könne.
Natürlich könne der Kunde den Rundfunkbeitrag
auch selbst zahlen. „Die
Kostenersparnis durch die beitragsfreien
Fahrzeuge hängt maßgeblich von der
Anzahl der Betriebsstätten ab, fällt aber
im Verhältnis zum damit einhergehenden
administrativen Mehraufwand normalerweise
relativ gering aus“, betont Künne.
„Die Kunden müssen prüfen, ob die zusätzliche
Ersparnis den Mehraufwand
bei der Eigenverwaltung rechtfertigen
würde. Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis
sehr zufrieden und freuen uns,
dass wir unseren Kunden die Dienstleistung
weiterhin anbieten können.“
Künftig richtet sich
der Rundfunkbeitrag
nicht mehr nur nach der
Anzahl der Fahrzeuge,
sondern auch nach der
Anzahl der Betriebsstätten
und der dort
Beschäftigten.
W
W
W
W
W
TOP-5
der meistgelesenen Artikel
auf www.fuhrpark.de
News Markt
Audi top, BMW flop
In den Top ten der Zulassungsstatistik im relevanten
Flottenmarkt dominieren im Juli 2012 die Minuszeichen,
nachdem insgesamt ein Minus von 2,3 Prozent
zu Buche steht. Am heftigsten traf es BMW mit einem
Minus von 28,8 Prozent, gefolgt von Skoda mit minus
11,6 Prozent und Ford mit minus 7,8 Prozent. Den Gegenpol
bildet Audi. Die Ingolstädler legten gegen den
Trend um satte 22,3 Prozent zu. Gut lief es auch bei
Mercedes mit einem Plus von 7,5 Prozent.
www.fuhrpark.de/topten
VCD-Umweltliste: Wechsel an der Spitze
Frei nach Asterix und Obelix: Ganz Japan besetzt die
Auto-Umweltliste des Verkehrsclubs Deutschland
(VCD). Ganz Japan? Nein! Ein kleines Dorf widerspenstiger
Niedersachsen leistet immer noch erbitterten
Widerstand.... - und hat jetzt die Führungsposition
eingefahren. Nach neun Jahren steht nun zum
ersten Mal wieder ein deutsches Auto auf Listenposition
eins: der erdgasbetriebene Kleinstwagen Eco
Up des Wolfsburger Autobauers Volkswagen. Und
damit ist auch erstmalig ein Erdgasauto Testsieger
geworden.
www.fuhrpark.de/vcd
Polizei-Fuhrparks veralten
Die Sparmaßnahmen der Polizei haben Auswirkungen
auf die Verkehrssicherheit. Kilometerbeschränkungen
bei Einsatzfahrten führten laut „Auto Bild“ dazu,
dass weniger Verkehrsdelikte aufgeklärt werden. So
gingen beispielsweise in Karlsruhe die Einsatzfahrten
um 40 Prozent zurück, aber auch die Zahl der
aufgedeckten Fälle von Trunkenheit am Steuer verringerte
sich im gleichen Zeitraum deutlich.
www.fuhrpark.de/xxx
Neue Betrugsmasche bei Gebrauchten
Zur wichtigen Börse für gebrauchte Autos hat sich
das Internet entwickelt. Millionen von Gebrauchtfahrzeugen
stehen im Internet zum Verkauf, Tendenz
steigend. Das lockt Betrüger magisch an. Die jüngste
Masche: Mit dem Kennzeichen und der Versicherung
eines angebotenen Fahrzeugs rechnen Gangster fingierte
Schäden bei der Versicherung ab.
wwww.fuhrpark.de/sparen
Premiummarken verdienen am meisten
Die Premium-Marken verdienen im Autogeschäft am
besten, aber auch etliche Volumenhersteller erzielen
Profit, während einige Autohersteller im ersten
Halbjahr 2012 tief in den roten Zahlen stecken. Das
geht aus einer Veröffentlichung des Car-Center Automotive
Research an der Universität Duisburg-Essen
hervor.
www.fuhrpark.de/premium
011

Markt News
012
Hyundai bietet Fullservice-Leasing
Kooperation mit ALD Auto Leasing
vereinbart.
Die Hyundai Motor Deutschland GmbH
bietet Gewerbekunden ab dem 1. September
unter der Marke “Hyundai Leasing“ Fullservice-Leasing
an. Über eine Kooperation mit
dem Hamburger Leasing- und Fuhrparkmanagement-Spezialisten
ALD Automotive
will Hyundai seine Präsenz im gewerblichen
Leasingmarkt ausbauen und unterstreicht
seine Ambitionen, den Marktanteil auch im
gewerblichen Markt weiter zu erhöhen.
Unterschrieben wurde die ohne Befristung
abgeschlossene Kooperation Anfang August von
Markus Schrick (Geschäftsführer der Hyundai
Motor Deutschland GmbH, Foto unten)
und Karsten Rösel (Geschäftsführer ALD Auto
Leasing D GmbH). Jeder Hyundai-Händler
könne damit ab September seinen Kunden das
komplette Spektrum des gewerblichen Fullservice-Leasings
anbieten, teilt Hyundai mit. Diese
haben aus den umfassenden Servicemodulen
der ALD Automotive die Wahl der gewünschten
Servicetiefe: Technik- und Reifenservice,
Schadenhandling, Versicherungsservice, Tankservice
sowie Rentservice und Abwicklung von
Kfz-Steuern und GEZ.
„Mit der ALD Automotive haben wir einen
der führenden Fullservice-Dienstleister im
Bereich Leasing- und Fuhrparkmanagement
als Partner gewonnen und sind mit dieser
starken Allianz nun im gewerblichen Markt
deutlich wettbewerbsfähiger aufgestellt. Mit
Hyundai Leasing und unseren Modellneuheiten
i30 cw und Santa Fe bin ich zuversichtlich,
dass wir auch in diesem Jahr bei den
echten gewerblichen Zulassungen zweistellig
wachsen können“, erklärt Markus Schrick.
„Durch unsere Service-Qualität und unser
Know-how kann Hyundai Leasing vom Beginn
an die komplette Bandbreite des Fullservice-Leasing
anbieten und damit Geschäftskunden
attraktive Angebote unterbreiten“,
sagt Karsten Rösel, Geschäftsführer der ALD
Auto Leasing D GmbH und Regionaldirektor
der ALD International.
Christian Böttcher,
Kraftfahrt-Experte
HDI-Gerling Industrie
Versicherungspaket für
kleine Fuhrparks
HDI-Gerling startet „Flotte easy“.
Die HDI-Gerling Industrieversicherung
AG hat ein neues Flottenprodukt für
kleine und mittlere Unternehmen ins
Leben gerufen. Mit „Flotte-Easy“ können
diese ihren Fuhrpark seit dem 1.
September 2012 besonders einfach
gegen Haftpflicht- und Kaskoschäden
absichern: Neue Fahrzeuge erhalten
bereits ab Zulassung den gültigen
Schadenfreiheitsrabatt der jeweiligen
Fahrzeuggruppe. Ein weiterer Vorteil ist,
dass Weiterstufungen nicht nach Schadenaufwand,
sondern auf Basis der
Enterprise an drei weiteren Flughäfen
Stationsnetz wuchs um 20 Standorte
Schadenhäufigkeit innerhalb des jeweiligen
Versicherungsjahres erfolgen. Das
Angebot richtet sich an Unternehmen
mit einem Fuhrpark zwischen drei und
30 Fahrzeugen.
Zur Tarifierung werden nur noch die
Kilowatt (kW)-Leistung und die Regionalklasse
des Fahrzeugs herangezogen.
Der Beitragssatz wird hingegen nicht
für jedes einzelne Fahrzeug, sondern
je Fahrzeuggruppe berechnet. Pkw,
Nutzfahrzeuge und Krafträder verfügen
damit jeweils über einen einheitlichen
Schadenfreiheitsrabatt (SF). „Anders
als im Markt üblich, richtet sich die SF-
Stufung allein nach der Schadenhäufigkeit.
Für das Unternehmen hat dies den
Vorteil, dass ein Schadenfall nicht automatisch
zu einer Rückstufung führt“,
sagt Christian Böttcher, verantwortlicher
Kraftfahrt-Experte bei HDI-Gerling
Industrie.
Für später hinzukommende Fahrzeuge
entsteht kein zusätzlicher administrativer
Aufwand: Sie werden einfach in
die geltende SF-Klasse eingestuft und
sind damit vom ersten Tag an abgesichert.
Beschränkungen im Hinblick auf
Fahrer, Kilometerleistung oder Baujahr
gibt es nicht.
Enterprise Rent-A-Car baut seine Präsenz an deutschen Flughäfen weiter
aus: In den kommenden Wochen eröffnet der Autovermieter neue Filia-
len an den Flughäfen Düsseldorf, Hannover und München. Darüber
hinaus hat Enterprise Rent-A-Car sein Stationsnetz in den letzten zwölf
Monaten um 20 Standorte auf nun über 180 Filialen in Deutschland
erweitert.
So habe das Unternehmen allein in den letzten zwölf Monaten 20 neue
Stationen in Betrieb genommen. An mittlerweile 180 Standorten in
Deutschland können geschäftlich und privat Reisende sowie Personen,
die einen Ersatzwagen benötigen, auf die Angebote des Autovermieters
zurückgreifen.
bfp 09 2012

SELEZIONE
Es gibt viele gute Gründe, sich für die Flottenspezialisten zu entscheiden: wirtschaftliche, geräumige, sportliche,
elegante. Mit unserer einzigartigen Modellpalette und vielfältigen Serviceleistungen bieten wir für jeden Fuhrpark
die optimale Lösung. Auch für Ihren.
WIR HABEN DAS ANGEBOT. SIE HABEN DIE WAHL.
www.fl ottenspezialisten.de

Markt News
014
Große Firmen mögen Leasing…
…mit Kilometervertrag, sagt der CVO 2012.
Leasing mit Kilometervertrag ist die bevorzugte Finanzierungsmethode für den
Fuhrpark in deutschen Unternehmen ab 100 Mitarbeitern. Zu diesem Ergebnis
kommt die aktuelle Studie „CVO-Barometer 2012 – Trends im Fuhrparkmanagement“,
für die das Meinungsforschungsinstitut CSA im Auftrag des Corporate Vehicle
Observatory (CVO) mehr als 3.600 Flottenentscheider in zwölf EU-Ländern
befragte (Deutschland: 301 Befragte).
Unternehmen mit eigenem Fuhrpark können zwischen unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten
für ihre Dienstfahrzeuge wählen. Leasing mit Kilometervertrag
ist dabei besonders in Unternehmen mit 100 bis 999 Mitarbeitern und
Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern die beliebteste Art der Fuhrparkfinanzierung
(44% bzw. 48%). Auch im Langzeittrend seit 2008 verzeichnet diese Methode bei
Unternehmen mit 1.000 und mehr Mitarbeitern hohe Werte (2008: 48%; 2012:
48%). Nur 27 Prozent der Unternehmen dieser Größe finanzieren ihren Fuhrpark
durch Fahrzeugkauf (Grafik oben rechts).
„In den nächsten Jahren erwarten wir eine weitere Zunahme von Leasing mit
Kilometervertrag“, erläutert Ralf Woik, Sprecher für den CVO in Deutschland.
224 Fiesta für Hypo-Vereinsbank Rettungskarte gehört ins Auto
Neue Fahrzeuge für den Pool
Die Hypo-Vereinsbank wird ihren Fuhrpark im Rahmen der turnusmäßigen
Austauschaktion modernisieren. Ab Anfang 2013 wird die Bank
ihren Mitarbeitern für dienstliche Fahrten 224 Ford Fiesta 1,6 TDCi
Econetic als Poolfahrzeuge zur Verfügung stellen. Mit diesen neuen
Fahrzeugen möchte die Hypo-Vereinsbank eine deutliche Reduzierung
ihrer Pool-Fuhrparkkosten erzielen.
Der Auftrag für die neuen Poolfahrzeuge wurde von der Hypo-Vereinsbank
durch eine öffentliche Ausschreibung unter Beteiligung verschiedener
Kfz-Hersteller vergeben. Gewonnen hat diese Ausschreibung
Ford mit einem Fullservice-Leasingangebot von Mobility Concept.
Die neuen Ford Fiesta verbrauchen gemäß Herstellerangabe auf 100
Kilometer lediglich 3,3 Liter Diesel und stoßen mit 87 Gramm pro Kilometer
so wenig CO2 aus wie kein vergleichbar angebotenes Fahrzeug.
Andreas Grausam, Leiter Mobility Management der Hypo-Vereinsbank:
„Neben den erstklassigen Umweltdaten überzeugt der Fiesta durch eine
hervorragende Fahrdynamik, bequemen Sitzkomfort, ein modernes Design
und ein geräumiges Platzangebot.
„Gründe dafür liefert das diesjährige CVO-Barometer: Unternehmen, die angeben,
Leasing mit Kilometervertrag in den nächsten Jahren stärker ausbauen zu wollen,
entscheiden sich vor allem aus Kostengründen dafür. Budgetkontrolle und monatliche
Fixkosten sind für die Befragten die Hauptargumente für diese Art der
Fuhrparkfinanzierung.“
Auch aufgrund der schwer voraussagbaren Restwerte ist Leasing mit Kilometervertrag
immer beliebter bei Unternehmen. Denn bei dieser Leasingform liegt
das Restwertrisiko gänzlich beim Leasinggeber. Dass die Restwertproblematik
von den Unternehmen zunehmend als Risiko empfunden wird, verdeutlichen die
Ergebnisse des CVO-Barometers 2012: Über die Hälfte (51%) der Unternehmen
mit 100 bis 999 Mitarbeitern und ein Drittel (33%) der Unternehmen mit mehr
als 1.000 Mitarbeitern gehen von sinkenden Restwerten aus. Je knapp ein Viertel
(25% bzw. 27%) schätzen die Werte als gleichbleibend ein. Im Vorjahr prognostizierten
immerhin 47 Prozent der Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern
steigende Restwerte (Grafik oben links).
Die Studie kann unter www.arval.de kostenlos angefordert werden.
Wichtige Infos für die Retter
Eine Rettungskarte sollte neben Warndreieck und Verbandskasten in jedem
Auto vorhanden sein, rät der Tüv Nord. Denn darauf sind wichtige
Informationen für Feuerwehrleute hinterlegt, um das Fahrzeug nach einem
schweren Unfall sicher aufschneiden und so die Insassen schneller
retten zu können.
Vor allem bei Elektro- und Hybridfahrzeugen ist es für die Retter wichtig
zu wissen, wo Hochspannungskabel verlegt sind. Eine Beschädigung
der Kabel könnte für Helfer und Insassen gefährlich werden, schließlich
fließen bis zu 600 Volt durch die Leitungen. Auch bei Autos mit einem
Gastank ist es wichtig, keinesfalls die Leitungen oder Sicherheitsventile
zu zerstören.
Rettungskarten gibt es im Internet unter www.tuev-nord.de/rettungskarte
oder www.rettungskarte.de zum Ausdrucken. Sie sollte hinter der
Fahrersonnenblende angebracht werden, damit sie die Rettungskräfte
im Falle eines Unfalles sofort finden können. Zusätzlich bieten der Tüv
Nord und der ADAC Hinweisaufkleber für die Windschutzscheibe „Rettungskarte
im Fahrzeug“ an.
bfp 09 2012

Personalien
Die Carmacon GmbH, ein Beratungsunternehmen im Bereich Fuhrparkmanagement,
baut ihr Beraterteam aus: Andreas Gröner (Foto 1) besetzt nun die neu geschaffene
Position eines Senior Consultant. Gröner bringt langjährige Erfahrungen im Fuhrpark-
und Produktmanagement aus der Nutzfahrzeugindustrie mit. Der diplomierte Betriebswirt
werde die Beratung für Nutzfahrzeuge verantwortlich leiten und entwickeln,
so das Unternehmen. „Unser Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit von Lkw-Fuhrparks und
somit die Transporteffizienz unserer Kunden stark zu erhöhen“, so Marc-Oliver Prinzing,
geschäftsführender Gesellschafter der carmacon GmbH.
Zum 1. September haben die Gesellschafter den 41-jährigen Betriebswirt Tobias
Plester (Foto 2) zum weiteren Geschäftsführer der Junited Autoglas Deutschland GmbH
und Co. KG bestellt. Plester verfügt über langjährige Erfahrungen in verschiedenen
Führungspositionen. Nach seinem internationalen Betriebswirtschaftsstudium war er
zunächst für Mitsubishi Motors und Vodafone tätig. Anschließend wechselte er 2002 zu
Pilkington Automotive Deutschland. Mit dem geschäftsführenden Gesellschafter André
Herbrand wird Plester nun das operative Geschäft gemeinsam verantworten.
Die Christoph Kroschke GmbH, Servicepartner für nichttechnische Dienstleistungen rund
ums Kraftfahrzeug, hat ab sofort eine neue Führungsstruktur: Zu den bisherigen Geschäftsführern
Christoph Kroschke und Lars Häger stoßen nun auch Philipp Kroschke,
York Schmidt zur Nedden sowie Matthias Gauglitz (Foto 3) hinzu. Alle drei sind bereits
seit Jahren innerhalb der Unternehmensgruppe tätig.
Dasselbe Team, mit Ausnahme von Christoph Kroschke, bildet mit sofortiger Wirkung
auch die neue Geschäftsführung der DAD Deutscher Auto Dienst GmbH, einer hundertprozentigen
Tochter des Unternehmens. Zum Jahresende wird Christoph Kroschke aus
der Geschäftsführung der Christoph Kroschke GmbH ausscheiden und sich auf seine
Tätigkeit im Beirat konzentrieren.
Wachstum mit Langzeitmiete
Drei Fragen an Philip Kneissler, Geschäftsführer von Belmoto, einem Makler für Langzeitmiet-Fahrzeuge.
bfp: Belmoto sieht sich als Makler von
Langzeitmiet-Fahrzeugen. Wie funktioniert
das?
Kneissler: Über unser Internetportal
www.belmoto.de stellen wir Kunden eine
breite Auswahl an Langzeitmiet-Fahrzeugen
zur Verfügung. Wir haben eine
dynamische Preisliste, die den Kunden
immer an Sonderangeboten partizipieren
lässt. Unsere Lieferanten sind neben
den klassischen Autovermietern auch
zahlreiche Autohäuser. Durch Volumenbündelung
können wir am Markt überdurchschnittlich
günstige Konditionen
realisieren. Dabei stellen wir aber auch
fest, dass jeder unserer Lieferanten
Stärken bei einzelnen Marken hat, die
sich konditionell vorteilhaft für unsere
bfp 09 2012
Kunden niederschlagen. Außerdem bieten
wir individuelle Kilometerfreigrenzen
an. So bekommt jeder Kunde ein auf
sich zugeschnittenes Produkt und spart
gegebenenfalls die Nachbelastung von
Mehrkilometern.
bfp: Was sind die wesentlichen Vorteile
des Konzeptes? Für welche Einsatzbereiche
eignet es sich besonders?
Kneissler: Jeder Kunde hat bei uns einen
festen Ansprechpartner, der ihn betreut.
Dieser hilft bei der Fahrzeugauswahl,
koordiniert die Auslieferung und
unterstützt bei allen Fragen während
der Laufzeit des Vertrages. In vielen
Unternehmen wird die Langzeitmiete
bei neuen Mitarbeitern als Vorabfahr-
1
2
3
zeug in der Probezeit genutzt oder zur
Überbrückung von Lieferzeiten. Wir können
aber auch hier schon auf konkrete
Vorstellungen in Sachen Modellauswahl
oder Ausstattung eingehen – flexibler
als die meisten Autovermieter.
bfp: Seit wann ist Belmoto am Markt?
Wie ist die Geschäftsentwicklung?
Kneissler: Belmoto wurde 2009 gegründet
und hat den Firmensitz in Hamburg.
Dieses Jahr planen wir rund 1.500
Fahrzeugauslieferungen im Bereich
Leasing und Langzeitmiete. In 2013 wollen
wir in unserem Bestand auf 5.000
Fahrzeuge wachsen. Die Chancen stehen
gut, da viele Kunden bei ihren Fuhrparks
zunehmend auf Flexibilität setzen.
News Markt
Neue Leasingkarte der BMW Bank
Diverse Prozesse automatisiert
Privat- und Firmenkunden der BMW Bank
erhalten seit Anfang 2012 die neue BMW Leasing
Card und Mini Leasing Card. Die BMW
Bank nutzt die Karte zur Abwicklung des kostenlosen
Ersatzwagen- Services für Leasingnehmer
und erschließt sich somit die Möglichkeiten
kartenbasierter Kundenbindung.
BMW und Mini stellen Leasingkunden
gemeinsam mit Händlern und Niederlassungen
bei Inspektions- oder Werkstattterminen
kostenlos einen Ersatzwagen zur Verfügung.
Die Papiergutscheine hierfür wurden den
Kunden der BMW Bank bisher jährlich per
Post zugestellt. Mit den neuen Karten können
Kunden den besonderen Service jetzt einfach
per Karte in Anspruch nehmen. Sie verwenden
dabei über die gesamte Vertragslaufzeit
dieselbe Leasing Card. Neukunden erhalten
die Card mit ihrem Leasingfahrzeug, die rund
270.000 Bestandskunden wurden seit Anfang
2012 mit der neuen Karte ausgestattet. BMW
Händler nehmen die Einlösung der Ersatzwagen-Service
Gutschrift über ihre Easycash-
Zahlungsterminals vor.
„Die Leasing Card ist für uns ein weiterer,
wichtiger Schritt zu noch komfortableren
und attraktiveren Service-Leistungen für
den Kunden“, sagt der Leiter Marketing und
Vertriebsservices der BMW Bank, Dr. Peter-
Oliver Wagner. „Für Vertragshändler und
Niederlassungen wie auch für unsere internen
Mitarbeiter bedeutet die Karte eine deutliche
prozessuale Verbesserung.“
Philip Kneissler,
Geschäftsführer
Belmoto
015

Ab 2013 ändert sich bei den Rundfunkbeiträgen viel. Nicht für die Kunden der
Volkswagen Leasing. Genießen Sie weiterhin unseren exzellenten Service und
überlassen Sie uns die Rundfunkgebühren-Abwicklung Ihrer über uns geleasten
Fahrzeuge – kostenlos. Überzeugen Sie sich selbst: www.volkswagenleasing.de

Auch in Zukunft:
Rundfunkgebühren-Abwicklung
kostenlos.
www.volkswagenleasing.de

Fuhrparkmanagement Basis-Wissen-Recht
Reparaturaufwand
Ein Kunde ist lediglich
verpflichtet, die
Symptome des Mangels
zu beschreiben
Illustration: Tom Kaldewey
018
Wenn es Probleme mit der Werkstatt gibt:
die Rechte des (Fuhrpark-)Kunden.
VON DR. KATJA LÖHR-MÜLLER
Klappert irgendetwas am Fahrzeug, macht der Motor merkwürdige
Geräusche, ist die Klimaanlage ausgefallen oder leuchten
bei einem nagelneuen Wagen unvermittelt Warnlämpchen,
ohne dass man sich die Ursache erklären kann? Stimmt also
irgendetwas mit dem Fahrzeug nicht, wird der Wagen in die
Werkstatt gebracht. Nicht nur private Fahrzeughalter können
ein Lied davon singen, was manchen Kunden dann erwartet.
Die meisten betrieblich eingesetzten Fahrzeuge sind nur
wenige Jahre alt und verfügen über ein umfassendes elektronisches
System. Da heißt es erst einmal: Fehler auslesen. Hat
man Glück, wurde die Warnleuchte für den Airbag nur wegen
eines Wackelkontakts in der Elektronik der Sitzeinstellung für
den Beifahrer ausgelöst. Der Fehler ist schnell gefunden und
beseitigt. Wenn es weniger gut läuft, sagt das System, dass alles
in Ordnung ist, obwohl überhaupt nichts in Ordnung ist.
Der Kunde wird dann mit den Worten nachhause geschickt,
man habe nichts gefunden, das Fahrzeug liefe doch einwandfrei;
bis eine Woche später der frustrierte Autofahrer wieder
bei der Werkstatt vorspricht, weil der Wagen eben doch nicht
einwandfrei läuft.
Für Flottenmanager bedeuten defekte Fahrzeuge
im Fuhrpark immer einen erheblichen
Arbeitsaufwand. Das gilt für Poolwagen in besonderem
Maße, weil hier die Fuhrparkverantwortlichen
regelmäßig selbst eine Reparatur zu
organisieren haben. Aber auch für Fahrzeuge, die
Mitarbeitern fest zugeordnet sind, ist der Aufwand
im Fuhrpark nicht unerheblich. So heißt
es hier Reparaturen freizugeben, gegebenenfalls
für den Fahrer einen Mietwagen zu organisieren
und die Abrechnung mit der Werkstatt vorzunehmen.
Wenn dann auch noch Probleme auftreten,
weil der tatsächliche Fehler nicht gefunden oder
vielleicht nur ungenügend oder schlecht repariert
wird, ist Rechtsrat dringend nötig.
Wenige Urteile
Weist ein Fahrzeug bereits bei Kauf einen Mangel
auf und geht es um Gewährleistungsfragen,
wird man eine unüberschaubare Anzahl von
bfp 09 2012

Gerichtsentscheidungen zu jedem Gewährleistungsaspekt
finden. Das gilt
nicht, wenn sich über die Reparatur
an einem Fahrzeug gestritten wird.
Hier sind nur relativ wenige Urteile zu
finden. Allerdings bedeutet das nicht,
dass sich deutsche Gerichte mit der
Frage einer fachgerechten Reparatur
nicht auseinandersetzen.
Wird ein Fahrzeug in eine Werkstatt
zur Reparatur gegeben, liegt ein
so genannter Werkvertrag vor. Die
Werkstatt als Auftragnehmer schuldet
als vertragliche Leistung nicht nur
die Durchführung von Tätigkeiten,
sondern einen Erfolg, sprich den Reparaturerfolg.
Anders als bei einem
Dienstleistungsvertrag besteht die
Hauptpflicht bei einem Werkauftrag
in dem Arbeitserfolg. Das Risiko, ob
dieser Erfolg, (z.B. Beseitigung eines
Mangels am Fahrzeug) gelingt, trägt
ausschließlich die Werkstatt. Ob ein
Schaden an einem Fahrzeugmotor repariert
wird oder es um eine Installation
einer Wasserleitung in einem Haus
geht: Die rechtlichen Grundlagen zur
Durchführung eines solchen Auftrages
sind identisch. Deshalb können
Urteile über nahezu jede Form eines
Werkauftrages auf Reparaturen durch
eine Kfz-Werkstatt übertragen werden.
„Sowieso-Kosten“
In diesem Zusammenhang ist eine
Entscheidung des Bundesgerichtshofs
vom 2. September 2010 (Az: VII ZR
110/09) von wesentlicher Bedeutung.
Hierbei ging es darum, wer die Kosten
der Ursachenforschung zu tragen hat,
wenn zu vermuten ist, dass ein Werkauftrag
nicht ordnungsgemäß durchgeführt
worden ist. So ist ein Kunde
lediglich verpflichtet, die Symptome
des Mangels zu beschreiben. Er schuldet
nach Ansicht des BGH dagegen
nicht die objektive Klärung der Mangelursache.
Alles, was zur Erforschung
der Fehlerursache notwendig ist, liegt
danach allein im Risikobereich des
Unternehmens, welches zuvor Handwerksleistungen
erbracht hat. Dieses
Urteil bedeutet letztlich für Werkstätten
folgendes: Wird eine Reparatur
an einem Fahrzeug durchgeführt und
erklärt, der Mangel sei beseitigt worden
und tritt später dasselbe Problem
doch wieder auf, gehen die Kosten der
Fehlersuche zulasten der Werkstatt.
Der Kunde muss nur erklären, dass
etwa die Kontrollleuchte wieder aufgeflackert
hat oder das merkwürdige
Motorgeräusch immer noch vorliegt.
bfp 09 2012
Weder darf die Werkstatt vom Kunden eine so genannte Kostenübernahmeerklärung
für die Fehlersuche verlangen, noch darf in Allgemeinen Geschäftsbedingungen
der Kunde verpflichtet werden, nachträglich für diese
Kosten einzustehen, sollte der Fehler eine andere Ursache gehabt haben.
Stellt sich bei der erneuten Prüfung heraus, dass die vorangegangene
Reparatur nicht fachgerecht durchgeführt wurde, weil etwa das falsche
Teil ausgetauscht wurde oder Schrauben nicht wieder richtig festgezogen
worden sind, muss die Werkstatt für die weiteren Reparaturkosten aufkommen.
Sie kann dem Kunden nur das in Rechnung stellen, was auch
bei einer ersten ordnungsgemäßen Reparatur an Kosten angefallen wäre.
Man spricht hier von „Sowieso-Kosten“. Wurde allerdings beim ersten
Reparaturversuch eine Wasserpumpe ausgetauscht, obwohl dies überhaupt
nicht erforderlich war, liegt eine so genannte „aufgedrängte Bereicherung“
vor. Der Kunde hat zwar eine neue Pumpe erhalten und steht
damit besser da als vorher. Hätte er aber gewusst, dass die alte Pumpe
noch in Ordnung ist, wäre er an einem Austausch auf seine Kosten nicht
interessiert gewesen. In solchen Fällen kann der Kunde Rückerstattung
verlangen. Neben den Arbeits- und Materialkosten muss der Auftragnehmer
(Werkstatt) zudem die Transport- und Wegekosten für den erneuten
>>
WWW.LEASEPLAN.DE
WWW.LEASEPLAN.DE/LP_UEBERUNS.HTML
Basis-Wissen-Recht Fuhrparkmanagement
Werkstätten wird
ein zweimaliger
Nachbesserungsversuch
zugestanden
DIE WELTMARKE IM FUHRPARKMANAGEMENT UND
IHR EINZIGARTIGES FUHRPARK-VERWÖHNPROGRAMM
Messbar mehr Effi zienz: Wir fi nden Einsparpotentiale in Ihrem
Fuhrpark und helfen Ihnen mit Optimierungsanalysen die
Kosten zu senken. Dank unserer Markenunabhängigkeit
können Sie sich dabei auf absolute Neutralität, Wirtschaftlichkeit
und Objektivität verlassen. Stellen auch Sie fest:
It’s easier to leaseplan.

Fuhrparkmanagement Basis-Wissen-Recht
Erst wenn der Kunde
den Zusatzauftrag
erteilt, darf weiter-
gearbeitet werden
020
Reparaturversuch übernehmen. Solche Kosten sind vom Gewährleistungsanspruch
des Kunden umfasst.
Nachbesserungen
Leider kommt es bei einer mangelhaften Reparaturleistung
der Werkstatt immer wieder vor, dass Nachbesserungsversuche
scheitern. Im Rahmen der Gewährleistung wird Werkstätten
in Anlehnung an das Kaufrecht ein zweimaliger Nachbesserungsversuch
zugestanden. Ist das Problem dann immer noch
nicht beseitigt, muss sich der Kunde auf weitere Versuche in
der Regel nicht mehr einlassen. Er ist dann berechtigt, die Reparaturarbeiten
in einem anderen Fachbetrieb durchführen zu
lassen. Das gilt im übrigen auch, wenn sich die erste Werkstatt
geweigert hatte, Nachbesserungen an den Reparaturarbeiten
durchzuführen. Die Kosten der anderen Werkstatt kann der
Kunde dann von der Ursprungswerkstatt zurückverlangen.
Statt der so genannten Ersatzvornahme ist es auch möglich,
nach gescheiterten Nachbesserungsversuchen vom Werkvertrag
zurückzutreten. In diesem Fall muss die Werkstatt den
Werklohn zurückerstatten. In der Praxis stellt sich dies regelmäßig
als schwierig dar, weil meist zumindest Teilbereiche der
Reparatur ordnungsgemäß erfolgt sind. Für diese Teile besteht
der Vergütungsanspruch der Werkstatt fort. Meist werden solche
Fälle dadurch gelöst, dass die ursprüngliche Rechnung einfach
gemindert, also herabgesetzt wird.
Häufig kommt es vor, dass Schäden am Fahrzeug erst im
Rahmen einer Inspektion festgestellt werden. In solchen Fällen
darf die Werkstatt nicht einfach eine Reparatur durchführen
und dann in Rechnung stellen. Der Auftrag des Kunden hatte
ja lediglich die Durchführung einer Inspektion zum Inhalt.
Nur hierüber war ein Werkvertrag abgeschlossen worden. Vor
Durchführung von weiteren Maßnahmen ist die Kfz-Werkstatt
verpflichtet, zunächst den Kunden zu informieren und einen
Zusatzauftrag einzuholen.
Wer nun aber glaubt, der Mechaniker könne einfach den
Schaden links liegen lassen und sich nur um seinen eigentlichen
Auftrag kümmern, irrt. So treffen im Werkvertragsrecht
den Auftragnehmer (hier Werkstatt) Sorgfaltspflichten als Nebenpflichten
zum Auftrag. Besteht die Gefahr, dass der Wagen
wegen des festgestellten Schadens nicht verkehrssicher ist oder
eine spätere Reparatur mit wesentlich höheren Kosten verbunden
wäre, muss der Auftraggeber (Kunde) informiert werden.
Erst wenn der Kunde den Zusatzauftrag erteilt, darf weitergearbeitet
werden.
Verjährung
Wie auch beim Kauf eines Fahrzeugs gibt es im Werkvertragsrecht
Gewährleistungsregeln, die der Verjährung unterliegen.
Wird ein Wagen repariert und vom Kunden wieder an sich
genommen, spricht man von der Abnahme. Von
diesem Zeitpunkt an gilt nach dem Gesetz eine
zweijährige Gewährleistungsfrist für die erfolgten
Werkleistungen. Danach ist ein Anspruch wegen
Sachmängeln verjährt. Allerdings ist es zulässig,
diese Verjährungsfrist auf ein Jahr zu verkürzen.
Meist geschieht das in Form von Allgemeinen
Geschäftsbedingungen.
Richtig kompliziert wird es, wenn bei einer
Reparatur Original-Ersatzteile eingebaut werden
und diese später etwa einen Motorschaden verursachen.
War das Ersatzteil nicht als fehlerhaft zu
erkennen, liegt kein Verschulden der Werkstatt
vor. Sie haftet deshalb auch nicht für den später
entstandenen Schaden. Für das fehlerhafte Bauteil
haftet an sich der Hersteller nach den Grundsätzen
der Produkthaftung. Wird die Sache, hier
das Fahrzeug, jedoch gewerblich genutzt, kann
sich der Kunde nicht auf das Produkthaftungsgesetz
berufen. Dieses Gesetz gilt bei Sachschäden
nur für Privatpersonen, weil es dem Verbraucherschutz
dient (§ 1 Abs. 1 Produkthaftungsgesetz).
Rückruf
Allerdings ist ein Hersteller nach dem Produktsicherheitsgesetz
unter bestimmten Voraussetzungen
verpflichtet, für das Produkt einen Rückruf
vorzunehmen. Der Hersteller hat danach eine
Einschätzung vorzunehmen, ob ein Mangel oder
eine Fehlfunktion des Produkts zu Personen-
und/oder Sachschäden führen kann. Es muss
hierbei ein erhöhtes Maß an Risiko vorliegen.
Eine Rückrufpflicht besteht immer dann, wenn
von einem Mangel eine plötzliche, unvorhersehbare,
unabwendbare und unmittelbare ernste
Gefahr ausgeht. Bei Fahrzeugen handelt es sich
in der Regel um sicherheitsrelevante Bauteile wie
Airbag, Sicherheitsgurte, Lenkung oder Bremsen.
Der Kunde erfährt hiervon meist durch seinen
Vertragshändler.
Häufig bedienen sich Fahrzeughersteller aber
auch des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg.
Dort ist jedes Fahrzeug einem bestimmten Halter
zugeordnet, der im Fall eines erforderlichen
Rückrufs informiert werden kann. Auch wenn
der Hersteller gesetzlich nicht verpflichtet wäre,
ein Produkt zurückzurufen, ist es bei Fahrzeugherstellern
üblich, zweifelhafte Bauteile im Rahmen
der durchzuführenden Inspektion kostenfrei
auszutauschen.
Das geschieht meist still und ohne die Presse
zu informieren. Auch wenn das Produkt schadhaft
ist, kann so zumindest der Imageschaden
des Herstellers klein gehalten werden. Kunden
haben im übrigen keinen Anspruch darauf, dass
ein Hersteller ein Produkt zurückruft. Das entscheidet
der Hersteller selbst beziehungsweise die
Überwachungsbehörden. •
bfp 09 2012

www.citroen-business.de
HYBRID & DIESEL
CRÉATIVE TECHNOLOGIE
CITROËN DS5 Hybrid4
ab mtl. 429,– € zzgl. MwSt. 1
DER NEUE CITROËN DS5 Hybrid4
MIT 99 g BESTENS FÜR DIE CO 2-BILANZ IHRER FLOTTE.
EASY BUSINESS FULL SERVICE LEASING 1 INKLUSIVE:
• 3 Jahre Garantie 2
• 3 Jahre Übernahme aller Wartungskosten und Verschleißreparaturen 2
• 3 Jahre Mobilitätsgarantie „Premium Assistance“ 2
VOLLKOMMEN. ANDERS. Er sieht nicht nur hervorragend aus, er ragt tatsächlich hervor – aus der Masse der „normalen“
Geschäftswagen. Dazu verrät er viel über seinen Fahrer: über dessen Umweltbewusstsein, seinen Stil und darüber, wie viel Wert
er auf besonders hochwertige Ausstattung und dynamisches Fahrvergnügen legt.
1Ein Kilometer-Leasingangebot der Banque PSA Finance S.A. Niederlassung Deutschland, Geschäftsbereich CITROËN BANK, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, für Gewerbetreibende
zzgl. MwSt. und Fracht gültig bis zum 30. 09. 2012 für den CITROËN DS5 HYBRID4 AIRDREAM CHIC ohne Anzahlung, Laufzeit 36 Monate, 15.000 km Laufl eistung/Jahr. Bei allen teilnehmenden
CITROËN Vertragshändlern. 2Leistungen gemäß den Bedingungen des CITROËN FreeDrive à la carte Vertrages der CITROËN DEUTSCHLAND GmbH, André-Citroën-Straße 2, 51149 Köln.
Detaillierte Vertragskonditionen unter www.citroen.de. Abb. zeigt evtl. Sonderausstattung/höherwertige Ausstattung.
Kraftstoffverbrauch (bei 16“ oder 17“) innerorts 3,9 l/100 km, außerorts 3,8 l/100 km, kombiniert 3,7 l/100 km. CO 2-Emissionen kombiniert 99 g/km (VO EG 715/2007).

Fuhrparkmanagement Basis-Wissen Steuer
Widerspruch
Mit diesem Urteil haben
die Bundesfinanzrichter
den Begriff der regelmäßi-
gen Arbeitsstätte durch-
einander gewirbelt
Illustration: Tom Kaldewey
022
BFH kippt die fiskalische Behandlung von Fahrtkosten
bei Outsourcing-Tätigkeiten.
VON DETLEF G.A. JUHRICH
Outsourcing heißt das Zauberwort der Stunde. Der aus dem
angelsächsischen Wirtschaftsenglisch stammende Begriff bedeutet
Auslagerung. Damit wird die Abgabe von Aufgaben
und Strukturen eines Unternehmens an ein drittes Unternehmen
bezeichnet. Oftmals ist damit auch die Ausgliederung
von Arbeitsplätzen in kostengünstigere Tochter- oder Subunternehmen
verbunden.
Damit ergibt sich für den so ausgelagerten Arbeitnehmer
auch vielfach eine Neudefinition seiner regelmäßigen Arbeitsstätte,
weichen doch nun Arbeitgeber und Arbeitsort voneinander
ab. Dadurch stellt sich sowohl für den Fuhrparkbetreiber
als auch für den Dienstwagennutzer die Frage, wann
es sich hier noch um Fahrten zwischen Wohnung und regelmäßiger
Arbeitsstätte (Zuschlag 0,03-Prozent-Regel) oder
aber um Dienstfahrten (kein Zuschlag) handelt. Die ist umso
interessanter, als in der jüngeren Vergangenheit durch zahlreiche,
bereits in bfp vorgestellte, Urteile des Bundesfinanzhofs
der Begriff der regelmäßigen Arbeitsstätte völlig neu definiert
wurde.
Nunmehr liegt auch zum Thema regelmäßige
Arbeitsstätte in Outsourcing-Fällen ein aktuelles
Urteil (9.2.2012, Az.: VI R 22/10) des Bundesfinanzhofs
vor. Mit diesem Urteil haben die Bundesfinanzrichter
ihre bisherige Rechtsprechung zu
diesem Themenkomplex konsequent fortgeführt
und den Begriff der regelmäßigen Arbeitsstätte
weiter so durcheinander gewirbelt, dass die bisherige
hierzu von der Finanzverwaltung vertretene
Rechtsauffassung nunmehr wohl als überholt angesehen
werden kann.
Keine Änderungen
Während die Finanzverwaltung die Rechtsprechung
des Bundesfinanzhofs zur regelmäßigen
Arbeitsstätte eines bei einem Kunden des Arbeitgebers
eingesetzten Arbeitnehmers inzwischen
übernommen hat und keine Fahrten zwischen
Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte, son-
bfp 09 2012

dern Dienstreisen annimmt, ergeben sich nach
derzeitiger Auffassung der Finanzbehörden bei
der Beurteilung von Outsourcing-Fällen keine
Änderungen.
Zur Frage der regelmäßigen Arbeitsstätte in
Outsourcing-Fällen hatte die OFD Rheinland
bereits vor geraumer Zeit die Lohnsteuer-Richtlinien
mit Verfügung vom 13. Februar 2009 (S
2338 – 1001- St 215) mittels nachfolgend mit
„Outsourcing“ betiteltem Beispiel wie folgt interpretiert:
„Ein Automobil-Unternehmen lagert
einen Teil der in der Montage beschäftigten
Arbeitnehmer an eine Leiharbeitsfirma aus, die
ihrerseits die Arbeitnehmer an das Automobilunternehmen
entleihen. Dort üben sie die gleiche
Tätigkeit aus wie zuvor im Automobilunternehmen.“
Als Lösung für diesen Fall gab die OFD
Rheinland vor: „Es liegt ab dem ersten Tag der
Tätigkeit eine regelmäßige Arbeitsstätte in einer
außerbetrieblichen Einrichtung vor, denn die Tätigkeit
dort ist nicht vorübergehend, sondern auf
Dauer angelegt. Ein steuerfreier Reisekostenersatz/Abzug
von Reisekosten als Werbungskosten
ist somit nicht möglich. Nach H 9.4 „regelmäßige
Arbeitsstätte“ LStH kann ein Arbeitnehmer
innerhalb desselben Dienstverhältnisses auch
mehrere regelmäßige Arbeitsstätten nebeneinander
haben.“
bfp 09 2012
Diese Verwaltungsansicht war zwischenzeitlich durch ein
BMF-Schreiben vom 21. Dezember 2009 bestätigt und von
der OFD Rheinland mit einer erneuten Verfügung vom 29.
März 2012, offenbar als Schnellreaktion auf das oben genannte
BFH-Urteil, gefestigt worden. Nach der hier vorgetragenen
Verwaltungsauffassung sind die Fahrten eines Outsourcing-
Mitarbeiters von seiner Wohnung zum Betrieb somit als Fahrten
zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte zu
behandeln, das heißt es durfte nur die Entfernungspauschale
von 0,30 Euro je Entfernungskilometer angesetzt werden, beziehungsweise
bei Dienstwagennutuzung musste der Zuschlag
nach der 0,03-Prozent-Regel berücksichtigt werden. Bei Erstattung
der Entfernungspauschale durch den Arbeitgeber
musste diese pauschal versteuert werden.
BFH widerspricht
Dem hat nun der Bundesfinanzhof unter konsequenter Fortführung
seiner jüngeren Rechtsprechung zum Themenkomplex
Fahrten zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte
mit zitiertem Urteil widersprochen. Nach allerneuster
Finanzrechtsprechung sind in echten Outsourcing-Fällen Arbeitnehmer
mit ihrer Ausgliederung regelmäßig auswärts tätig,
vergleichbar mit bei Kunden ihres Arbeitgebers beschäftigten
Arbeitnehmern.
Das Ergebnis ist allerdings auf recht skurrile Art zustande
gekommen. Geklagt hatte ein Beamter der Telekom, dem eine
Tätigkeit bei einer 100-prozentigen Tochterfirma zugewiesen
worden war. Der klagende Beamte vertrat die Auffassung, dass
mit Zuweisung der neuen Tätigkeitsstätte die Fahrten dorthin
>>
Vertrieb Mobilitätsdienstleistungen für gewerbliche Pkw-Fuhrparks
Vertriebsleiter (m|w)
Unser Kunde ist ein markenübergreifender
Mobilitäts- und Servicedienstleister
im Einzugsgebiet einer attraktiven Großstadt
in NRW und bietet deutschlandweit
Services rund um die Fahrzeugflotte. Zu
den Kunden zählen schwerpunktmäßig
Leasingunternehmen, Fuhrpark-Management
Gesellschaften und Unternehmen
mit eigenem Fuhrpark. Dabei bietet unser
Kunde eine bargeldlose Unterwegsversorgung
sowie ein großes, markenunabhängiges
Netz von Servicepartnern an.
Um den überaus erfolgreichen Einstieg in
dieses spezielle Marktsegment zügig
weiterzuentwickeln, wird ein Nationaler
Vertriebsleiter (m/w) gesucht.
In Ihre Verantwortung fallen sowohl das
Key Account Management mit direktem
Kontakt zu Kunden mit größeren Fahrzeugflotten
als auch die fachliche Führung des
Telesales-Bereiches, der auf die Akquisition
und Betreuung des Kleinkundengeschäfts
spezialisiert ist. In enger Zusammenarbeit
mit der Geschäftsführung werden Sie die
Vertriebsstrategie und das Produktportfolio
weiterentwickeln, Vertriebsaktionen zur
weiteren Neukundengewinnung konzipieren,
durchführen und überwachen sowie
durch geeignete Maßnahmen den Bekanntheitsgrad
der Marke bei den Zielkunden
kontinuierlich verbessern.
Darüber hinaus stehen Sie in permanentem
intensiven Kontakt mit dem Lieferantenmanagement,
um auf Signale vom Markt
schnell reagieren zu können.
Erwartet werden neben einer qualifizierten
kaufmännischen/technischen Ausbildung
mehrjährige, nachweislich erfolgreiche
Erfahrungen im Vertrieb von anspruchsvollen
B2B-Dienstleistungen, idealerweise verbunden
mit guten Kenntnissen im Bereich
des Fahrzeugflottenmanagements. Darüber
hinaus sind Sie es gewohnt, eigeninitiativ
und sehr strukturiert zu arbeiten. Sie sind
außerordentlich dienstleistungs- und serviceorientiert,
verfügen über ein offenes,
gewinnendes Kommunikationsvermögen
Basis-Wissen Steuer Fuhrparkmanagement
Es ist allerdings zu be-
achten, dass die Finanz-
verwaltung mit ihren
Dienstanweisungen noch
hinterher hinkt
und können ein kleines engagiertes Mitarbeiterteam
motivierend führen.
Damen und Herren, die an dieser herausfordernden
Aufgabe interessiert sind,
können einen ersten Kontakt zu unserem
Berater Herrn Michael Tippmann unter der
Rufnummer 030/880199-16 bzw. per
E-Mail: tabata.kunji@kienbaum.de aufnehmen.
Diskretion, Vertraulichkeit und
strikte Beachtung von Sperrvermerken
sichern wir selbstverständlich zu.
Wir freuen uns über Ihre Unterlagen
(tabellarischer Lebenslauf, Zeugniskopien,
Angabe des Gehaltswunsches/Eintrittstermins).
Schicken Sie diese bitte unter
Angabe der Kennziffer: 0815937 an
Kienbaum Berlin GmbH –
Executive Consultants,
Potsdamer Platz 8, 10117 Berlin.
www.kienbaum.de
023

Fuhrparkmanagement Basis-Wissen Steuer
Aufgrund der
Aktualität der
Rechtsprechung hinkt
die Finanzverwaltung
hinterher
024
nicht mehr als Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte,
sondern nach Dienstreise-Grundsätzen zu behandeln seien.
Zum Leidwesen des Klägers folgten die Bundesfinanzrichter
dieser Ansicht jedoch nicht, da sie in dem vorgetragenen Fall
keine typische Outsourcing-Konstellation sahen. Dies lag den
erkennenden Richtern zufolge daran, dass der Arbeitnehmer
aufgrund der beamtenrechtlichen Besonderheiten die arbeits-
und dienstrechtlichen Beziehungen zum Dienstherrn nicht
beendet hatte und auch kein tatsächlicher Wechsel des Tätigkeitsorts
festgestellt wurde.
Auch wenn das Ergebnis für den klagenden Steuerpflichtigen
sehr ernüchternd gewesen sein muss, hat er doch die Genugtuung,
durch seine Klage ein Urteil erwirkt zu haben, was
für die Fortentwicklung der Rechtsprechung zum in Rede stehenden
Themenkomplex von enormer Wichtigkeit ist, da der
Bundesfinanzhof hierin seine bisherigen Rechtsgrundsätze zu
Fahrten in außerbetriebliche Arbeitsstätten ausdrücklich auch
auf Outsourcing-Fälle ausgedehnt hat. Ein typischer Outsourcing-Fall
wurde im Urteil wie folgt definiert: „Grundsätzlich
vergleichbar sind damit auch die Fälle, in denen Arbeitgeber
bestimmte Arbeitsbereiche auf andere rechtlich selbständige
Unternehmern übertragen, die arbeits- oder dienstrechtlichen
Beziehungen zwischen Arbeitnehmer und bisherigem Arbeitgeber
enden, die beim bisherigen Arbeitgeber tätigen Arbeitnehmer
künftig Arbeitnehmer der ausgegliederten Unternehmen
werden, aber – zunächst - weiter in den Einrichtungen
ihrer früheren Arbeitgeber tätig bleiben (Outsourcing). Denn
auch in diesen Fällen werden – dann allerdings nicht durch
den typischen Orts-, sondern durch einen Arbeitgeberwechsel
bedingt – die Arbeitnehmer auswärts tätig.“
Altes Arbeitsverhältnis beendet
Im Gegensatz zu einem Beamten-Arbeitsverhältnis mit gleichbleibendem
Dienstherrn wird beim typischen Outsourcing in
der freien Wirtschaft nämlich das alte Arbeitverhältnis beendet
und ein neues mit einem neuen, das Direktionsrecht ausübenden
Arbeitgeber begründet. Während es im Falle des untypischen
(unechten) Outsourcings also weiterhin bei Fahrten
zwischen Wohnung und Arbeitsstätte verbleibt, stellt der Bundesfinanzhof
das typische (echte) Instrument des Outsourcing
mit der Tätigkeit des Mitarbeiters im Betrieb eines Kunden des
Arbeitgebers gleich (BFH 10.7.2008).
Mit dieser schlüssigen Argumentationskette hat der Bundsfinanzhof
einerseits die typische von der untypischen (Beamten-)
Outsourcing-Konstellation abgegrenzt und andererseits
den Anschluss an die Fremdarbeit im Betrieb des Kunden sowie
an die Leiharbeit (BFH v. 17.6.2010) hergestellt und so
elegant die hierzu ergangene Verwaltungsanweisung ausgehebelt,
so dass in der Quintessenz bei all diesen Konstrukten die
Gleichbehandlung der anfallenden Fahrtkosten
stehen muss.
In einem typischen Outsourcing-Fall kann
nun die Situation eintreten, dass der outgesourcte
Mitarbeiter nach wie vor die gleiche Arbeitsstelle
anfährt, aber da er nunmehr Mitarbeiter
eines nicht dort ansässigen Fremdleisters ist, diese
Fahrten nach Dienstreisegrundsätzen berücksichtigen
darf. Bei Nutzung eines Dienstwagens
entfällt dann somit sowohl der Zuschlag nach
der 0,03-Prozent-Regel als auch eine mögliche
Pauschalversteuerung des Arbeitgeberersatzes zu
den Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitstelle.
Behörden hinken hinterher
Es ist allerdings zu beachten, dass aufgrund der
Aktualität der neuen Rechtsprechung die Finanzverwaltung
mit ihren Dienstanweisungen
noch hinterher hinkt. Aktuell gehen die Finanzbehörden
nämlich immer noch von ihrer oben
genannten Rechtsauffassung aus und nehmen in
allen derart gelagerten Fällen weiterhin Fahrten
zwischen Wohnung und Arbeitsstätte an. Die
Anpassung an die neue Rechtsprechung dürfte
jedoch nur eine Frage der Zeit sein.
Eine Frage am Rande drängt sich noch auf:
Kann der outgesourcte Arbeitnehmer nunmehr
auch Reisespesen geltend machen und vom Arbeitgeber
ersetzt bekommen? Hierzu ist im besprochenen
BFH-Urteil keine Rede, weil im zu
entscheidenden Fall Fahrten zwischen Wohnung
und Arbeitstelle vorlagen, die Reisespesen ausschließen.
In einem echten (typischen) Outsourcing-Fall
sind jedoch Dienstfahrten gegeben, so
dass der Ansatz von Verpflegungsmehraufwand
durchaus prüfenswert erscheint.
Dreimonatsfrist
Grundsätzlich gilt, dass für Auswärtstätigkeiten
am gleichen Ort (z.B. Großbaustelle, Einsatz im
Betrieb eines Kunden) beschränkt auf die ersten
drei Monate ab Arbeitsaufnahme Tagesspesen
für Verpflegungsmehraufwand geltend gemacht
beziehungsweise vom Arbeitgeber steuerfrei erstattet
werden können. Gerade in Outsourcing-
Fällen ist jedoch zu hinterfragen, wann die Arbeitsaufnahme
erfolgt ist und die Dreimonatsfrist
zu laufen beginnt.
Im einschlägigen Schrifttum wird hierzu die
Auffassung vertreten, dass die Dreimonatsfrist
nicht erst bei Umstellung auf das Outsourcing-
Arbeitsverhältnis, sondern schon früher, nämlich
bereits bei der erstmaligen Aufnahme der Tätigkeit
noch im alten Arbeitsverhältnis beginnt
und somit in der Regel schon bei Beginn des
Outsourcing-Arbeitsverhältnisses abgelaufen sein
dürfte. Endgültige Klarheit darüber kann nur der
Bundesfinanzhof schaffen. •
bfp 09 2012

DER KÜRZESTE WEG ZU
MEHR
EFFIZIENZ.
Die Volkswagen Flottenfahrzeuge. Ihre Erfolgswagen.
Der neue up! 4-Türer 1 zeigt, dass nur 3,54 Meter Länge genug Platz für außerge-
wöhnlich viele Vorteile bieten: mit dem größten Innenraum seiner Klasse
oder Technologien, die Sie sonst nur bei den Großen finden. Wie zum Beispiel
die optionale City-Notbremsfunktion oder das auf Wunsch erhältliche intelligente
Navigations- und Infotainmentsystem maps + more. Nur bei einer
Sache bleibt der up! so klein, wie es seine Maße versprechen: bei den Kosten.
1 Kraftstoffverbrauch des up! in l/100 km: kombiniert 4,7– 4,1, CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 108 – 95. Abbildung
zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
www.volkswagen.de/grosskunden

Fuhrparkmanagement Freie Werkstätten Studie
Siegeszug der Loyalität
In den vergangenen zehn
Jahren konnten die freien
Werkstätten ein Wachs-
tum auf 36 Prozent
Marktanteil verzeichnen
Foto: Robert Kneschke
Artwork: Tom Kaldewey
026
Wer bietet die bessere Servicequalität? Eine Studie hat die
Meinung von Fuhrparkbetreibern über die Leistung von
Vertragswerkstätten im Vergleich zu freien Werkstätten eingeholt.
VON SABINE BROCKMANN
Laut DAT-Report 2012 haben die freien Werkstätten gegenüber
den Vertragswerkstätten die Nase vorn. Zwar halten Markenwerkstätten
absolut gesehen nach wie vor mit 62 Prozent den deutlich
höheren Marktanteil bei den durchgeführten Wartungsarbeiten,
doch die Wachstumsraten bei den markenunabhängigen Betrieben
sind höher. Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, so
konnten die freien Werkstätten ein Wachstum von 23 Prozent
Marktanteil im Jahr 2002 auf 36 Prozent im Jahr 2011 verzeichnen.
Vertragswerkstätten hielten vor zehn Jahren hingegen 61 Prozent
und müssen sich heute mit 56 Prozent begnügen.
Eine ähnliche Erhebung wie die der Deutschen Automobil
Treuhand GmbH hat mit Blick auf das spezielle Marktsegment
Fuhrparkbetreiber Anfang dieses Jahres auch das Marktforschungsunternehmen
Tema-Q durchgeführt. Dafür haben
die Marktforscher insgesamt 1.393 Unternehmen zum Thema
Servicequalität bei Firmenfahrzeugen befragt. Dabei wurden
unter anderem Kundenzufriedenheit und Gründe für einen
Wechsel von einer Vertrags- zu einer freien Werkstatt untersucht.
Das Ergebnis: Bei Inspektionen und Reparaturen von
Firmenfahrzeugen haben Vertragswerkstätten zwar den größe-
ren Marktanteil, jedoch können freie Werkstätten
insgesamt höhere Kundenzufriedenheiten verbuchen.
Neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis
werden auch die Kompetenz der Mitarbeiter und
die Arbeitsqualität in freien Werkstätten besser
eingeschätzt.
Bestnoten für freie Werkstätten
Doch noch können sich Vertragswerkstätten auf
dem sanften Kissen der grundsätzlich konservativen
Haltung von Fuhrparkmanagern und deren
Loyalität zur Markenwerkstatt ausruhen. Für die
Durchführung von Inspektionen oder Reparaturen
beauftragt nämlich über die Hälfte der Firmen
ausschließlich eine Vertragswerkstatt, gut
ein Viertel der Firmen sucht stets eine freie Werkstatt
auf. Die übrigen Firmen wechseln zwischen
den Werkstätten je nach Bedarf, in manchen Fällen
werden die Arbeiten am Fahrzeug auch selbst
durchgeführt (vgl. Abb. 1).
bfp 09 2012

Ob dies eine echte Sicherheit darstellt oder etwa nur die
Ruhe vor dem Sturm sein könnte, kann noch nicht abschließend
geklärt werden. Doch eines steht fest: Selbst für Firmenkunden
stünde einer Wendung hin zur freien Werkstatt kein
sachliches Argument im Wege. Die Gesamtzufriedenheit der
Studienteilnehmer mit der Leistung von markenunabhängigen
Werkstätten ist nämlich höher als mit der von Herstellerwerkstätten.
88 Prozent geben den Freien die Schulnoten 1 oder 2,
die Markenbetriebe werden nur von 82 Prozent mit diesen Bestnoten
ausgezeichnet. Betrachtet man die Details, so findet sich
diese Tendenz meist bestätigt: Die Freundlichkeit der Mitarbeiter
verdient bei den freien Werkstätten zu 93 Prozent die Noten
1 oder 2, in der Vertragswerkstatt sind es nur 90 Prozent.
So auch die Kompetenz: 91 Prozent finden diese bei den
Freien sehr gut oder gut, nur 85 Prozent bei den Herstellergebundenen.
Folgerichtig wird auch die Arbeitsqualität der
markenunabhängigen Werkstätten (92 Prozent geben hier
eine 1 oder 2) besser bewertet als die der Markenwerkstatt (84
Prozent geben hier eine 1 oder 2). Besonders signifikant ist
der Unterschied im Preis-Leistungsverhältnis: 91 Prozent der
Umfrageteilnehmer geben freien Werkstätten gute und sehr
gute Schulnoten, lediglich 56 Prozent gönnen diese Bewertung
auch den Vertragswerkstätten der Hersteller. Lediglich das äußere
Erscheinungsbild wird bei den freien Werkstätten (68
Prozent mit 1 oder 2) deutlich schlechter als bei den Vertragswerkstätten
(88 Prozent mit 1 oder 2) bewertet (vgl. Abb. 2).
Ehrensache Loyalität
Damit müsste eigentlich – so sollte man meinen – einer Hinwendung
zur freien Werkstatt fast nichts mehr im Wege ste-
Freie Werkstätten Studie Fuhrparkmanagement
Selbst für Firmenkunden
stünde einer Wendung
hin zur freien Werkstatt
kein sachliches Argument
im Wege

Fuhrparkmanagement Freie Werkstätten Studie
Umso mehr mag es
verwundern, dass
fast drei Viertel der
Flottenbetreiber ihrer
Herstellerwerkstatt
treu bleiben
028
Mehr als die Hälfte der befragten Firmen lassen Inspektionen und Reparaturen
nur in Vertragswerkstätten durchführen, nur gut ein Viertel in freien Werkstätten
(Grafik oben). Die Kosten sind mit Abstand der wichtigste Grund, die Werkstatt zu
wechseln (Grafik unten).
hen. Befeuert werden könnte die Argumentation
noch durch die Einführung der so genannten
Aftermarket-GVO am 1. Juni 2010. Seitdem
können Hersteller ihre gesetzliche Gewährleistungspflicht
nicht mehr an Reparaturen in einer
Vertragswerkstatt knüpfen. Autobesitzer und
Flottenchefs haben also grundsätzlich freie Auswahl
bei der Beauftragung einer Werkstatt.
Umso mehr mag es da verwundern, dass laut
Studienergebnis von Tema-Q dennoch fast drei
Viertel (73 Prozent) der Flottenbetreiber ihrer
Herstellerwerkstatt zu 100 Prozent treu bleiben
wollen. Und noch mehr: Selbst fast das ganze verbleibende
Viertel (20 Prozent) schwört mit einer
Wahrscheinlichkeit von 76 bis 99 Prozent Loyalität.
Doch davon sollte man sich nicht täuschen
lassen. Als ebenso treu wie die Kunden von Markenbetrieben
erweisen sich Kunden von freien
Werkstätten: 77 Prozent werden mit 100-prozentiger
Wahrscheinlichkeit für die nächste Reparatur
oder Inspektion wieder eine Freie ansteuern,
19 Prozent immerhin mit einer Wahrscheinlichkeit
von 76 bis 99 Prozent (vgl. Abb. 3).
Beim Geld hört die Liebe auf
Wagt ein Fuhrparkmanager trotzdem die Veränderung,
dann hat er in der Regel handfeste
monetäre Gründe. Für 54 Prozent der befragten
Unternehmen sind die geringeren Kosten
in freien Werkstätten der wichtigste Grund für
einen Wechsel von der Vertragswerkstatt zur
markenunabhängigen Werkstatt. Gut ein Viertel
der Befragten geben als möglichen Wechselgrund
zudem die örtliche Nähe der freien Werkstatt als
Motivationsfaktor für den Wechsel an. Aspekte
wie zum Beispiel der Service, die Arbeitsqualität,
die abgelaufene Garantie oder eine schnellere Terminvergabe
würden für zehn Prozent und weniger
einen Grund zum Wechsel in die ungebundene
Werkstatt darstellen (vgl. Abb. 4).
So mag es nahe liegen, anzunehmen, dass
die Untersuchung des Marktforschungsinstituts
Tema-Q mehr Aufschluss über das Verhalten
von Flottenbetreibern als über die Leistung von
Werkstätten gibt. Ungeachtet aller sachlichen
Argumente – deutsche Unternehmen geben liebgewordene
Gewohnheiten nur ungern auf, und
Treue und Vertrauen spielen eine übergeordnete
Rolle. Für Werkstätten vielleicht eine Triebfeder,
dieses hohe Gut nicht zu verspielen.
bfp 09 2012

Ein Angebot nur für gewerbliche Kunden:
2010
PEUGEOT 5008: Gewinner des Flotten-Awards 2010,
2011 und 2012 in der Importwertung Kompaktvans,
Autoflotte, Ausgabe 04/2012.
Kraftstoffverbrauch (kombiniert) in l/100 km: 7,9–4,3;
CO 2-Emission (kombiniert) in g/km: 183–110. Nach amtlichem Messverfahren in der jeweils gültigen Fassung.
ab € 239,– mtl. 2
Für den PEUGEOT 5008
Access HDi FAP 110
2011
2011
EINE SERIE,
die wir gerne wiederholen.
Leasen Sie den Seriensieger PEUGEOT 5008 oder auch
den PEUGEOT 508 SW zum Dank jetzt mit besonders attraktiven Raten.
1 Zusätzlich zur Herstellergarantie gelten für 36 Monate bzw. eine Laufleistung von max. 60.000 km die Bedingungen des optiway-
ServicePlus-Vertrages. 2 Ein unverbindliches Leasingangebot der PEUGEOT BANK, Geschäftsbereich der Banque PSA Finance
S.A. Niederlassung Deutschland, Neu-Isenburg, für den PEUGEOT 5008 Access HDi FAP 110 und den PEUGEOT 508 SW Access
HDi FAP 115, zzgl. MwSt. und Überführung.
Die Angebote gelten für gewerbliche Kunden bei Vertragsabschluss bis 31.12.2012.
PEUGEOT 5008 UND 508 SW
2012
2012
EASY PROFESSIONAL LEASING
• 3 Jahren Garantie
• 3 Jahren Übernahme aller Wartungskosten und Verschleißreparaturen
• 3 Jahren Mobilitätsgarantie „Professional Assistance“
1
INKL.
peugeot-professional.de
Der PEUGEOT 5008 gewinnt zum dritten Mal in Folge den Flotten-Award.
Abb. enthalten Sonderausstattung.
ab € 259,– mtl. 2
Für den PEUGEOT 508 SW
Access HDi FAP 115
peugeotdeutschland –
Werden Sie Fan.

Fuhrparkmanagement Freie Werkstätten Marktübersicht
Fit für die Flotte?
Rund 17.600 Werkstätten
besaßen 2012 eine
Autorisierung zumindest
eines Fahrzeugherstel-
lers, die übrigen 20.400
waren freie Mehrmarken-
Werkstätten
Foto: Robert Kneschke
Artwork: Tom Kaldewey
Immer mehr freie Werkstattsysteme haben sich für den Kampf
um den Flottenkunden gerüstet. Eine Übersicht.
Autorisierung Werkstattmarkt
Autorisierung Werkstattmarkt
Hersteller Marken
Hersteller Systeme Flotten Marken
Systeme Flotten
030
VON SABINE BROCKMANN
Der deutsche Reparaturmarkt ist zweigeteilt. Auf der einen
Seite existieren die an einen Fahrzeughersteller gebundenen
autorisierten Markenbetriebe, auf der anderen Seite die freien
Werkstätten ohne Markenbindung. Der DAT-Report 2012,
die jährlich erscheinende „Branchenbibel“ der Deutschen Automobil
Treuhand GmbH, verzeichnet für das Jahr 2011 insgesamt
38.000 Kfz-Werkstätten in Deutschland. Rund 17.600
davon besaßen eine Autorisierung zumindest eines Fahrzeugherstellers,
die übrigen 20.400 Werkstätten waren freie
Mehrmarken-Werkstätten. In der Marktentwicklung 2012
gegenüber dem Vorjahr gehen die Freien eindeutig als Sieger
hervor. Sank die Gesamtzahl der Markenwerkstätten um 500
Betriebe, so stieg die der Mehrmarken-Werkstätten um 450
Betriebe an. Auch die Marktanteile bei den durchgeführten
Wartungsarbeiten stiegen im vergangenen Jahr bei den Freien
um drei Prozent von 30 auf 33 Prozent an, während er bei den
Markenwerkstätten bei 62 Prozent stagnierte.
Insgesamt sind zwar nur relativ schwache Marktbewegungen
zugunsten der freien Werkstätten zu beobachten,
doch die dahinter stehende Struktur insbesondere im freien
Markt unterliegt einer großen Dynamik. Denn das Wachstum
beim Marktanteil der Freien kommt nicht von ungefähr, es
ist das Ergebnis zunehmender Professionalisierung der freien
Mehrmarken-Betriebe – nicht zuletzt mit Hilfe von Fullser-
vice-Werkstattkonzepten freier Systemanbieter.
Hinter diesen Werkstattsystemen stehen vielfach
die Kooperationen des freien Teilehandels oder
führende Zulieferunternehmen.
Da verwundert es nicht, dass freie Werkstätten
zunehmend auch den umsatzträchtigen Flottenkunden
in den Fokus ihrer Vertriebsaktivitäten
nehmen. Dabei haben bereits viele erkannt, dass
es dem geneigten Firmenkunden nicht genügt,
wenn man ein neues Werkstattschild an die Tür
schraubt. Professionelle Unterstützung in der
technischen Ausstattung, beim Know-how und
beim Unternehmensauftritt bieten die zahlreichen
Systembetreiber, denen sich Einzelunternehmen
verstärkt anschließen. Entweder als
Franchisenehmer, als Konzernfilialist oder als
selbstständiger Partner eines Werkstattkonzepts
wollen sie Qualität und Image aufmöbeln und so
den Flottenmarkt aufrollen.
Wir schlagen eine Schneise in den Dschungel
der verschiedenen Werkstattsystem-Marken und
werfen einen Blick auf die Flotten-Fitness der
verschiedenen Werkstattkonzepte.
bfp 09 2012

ATR SERVICE GMBH
Marken und Profil
• AC Auto Check www.ac-autocheck.de
• Meisterhaft www.meisterhaft.com
AC Auto Check mit 650 und Meisterhaft mit 1.632
Standorten bundesweit sind die beiden Fullservice-
Werkstattkonzepte der ATR Service GmbH. Beide Konzepte
unterstützen und entlasten Kfz-Werkstätten,
ohne sie in ihrer unternehmerischen Freiheit zu beschränken.
Alle Konzepte der ATR Service GmbH sind
modular aufgebaut: Die umfangreichen Leistungen
können sowohl als Ganzes, aber auch Baustein für
Baustein nach individuellen Bedürfnissen in Anspruch
genommen werden. Schwerpunkte bilden dabei die
Unterstützung bei Marketingmaßnahmen, Schulungen
über die ATR-Akademie sowie eine Technische Hotline.
Flottenfitness
Aus Sicht der ATR Service GmbH ist das Flottengeschäft
aus mehreren Gründen nicht ganz einfach. Die meisten
Betreiber geben ihre Dienstwagen in markengebundene
Werkstätten, obwohl freie Werkstätten oftmals günstiger
arbeiten, die Standzeiten geringer ausfallen und zu
guter Letzt auch die Erreichbarkeit der Ansprechpartner
sehr gut ist. Aber, so der Werkstattbetreiber, scheint es,
dass die Flottenbetreiber immer noch fürchten, bei Garantieansprüchen
möglicherweise ins Leere zu laufen,
wenn die Fahrzeuge nicht in einer Vertragswerkstatt gewartet
wurden. Zudem seien die extrem hohen Forderungen
der Flottenbetreiber sowohl für die Konzeptzentralen
als auch für die Werkstattpartner schwer umsetzbar.
Derzeit gibt es keine zentrale Steuerung des Flottengeschäftes
aus der Konzeptzentrale von ATR, dennoch
erwartet das Unternehmen, dass die freie Werkstätten
im Großen und Ganzen in naher Zukunft für den Flottenmarkt
an Bedeutung gewinnen werden.
Prozessautomatisierung
k. A.
Ausblick und Herausforderung
k. A.
A.T.U HANDELS GMBH & CO. KG
Marken und Profil
• A.T.U www.atu.de
A.T.U betreibt Meisterwerkstätten mit mehr als 600
Standorten in Deutschland und 25 Standorten in
Österreich. Fahrzeugnutzer haben so immer kurze
Wege zu ihrem nächsten Werkstattpartner. A.T.U führt
Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten gemäß Herstellerangaben
an allen gängigen Fahrzeugen aller
Hersteller, Modelle und Motorisierungen durch. Dazu
gehören Inspektion & Wartung, Reifen & Felgen, Autoglas,
Smart Repair, die Führerscheinprüfung und die
Unfallverhütungsvorschrift (UVV).
bfp 09 2012
Flottenfitness
Der Autoservice wird ergänzt durch zahlreiche flottenrelevante
Dienstleistungspakete von der Online-Terminvereinbarung
über Wartungs- und Reifenpauschalen,
der A.T.U Flottencard mit Bezahlfunktion bis hin zur
vollständig automatisierten Rechnungsstellung und
kundenindividuellen Reportings. Aufgrund von Kooperationen
mit verschiedenen markenunabhängigen Leasinggesellschaften
können auch deren Fullservice-Flottenkunden
die Leistung von A.T.U in Anspruch nehmen.
Prozessautomatisierung
Von der Datenerfassung der Kundendaten im Werkstattauftragssystem
des Werkstattdienstleisters bis
zur Übernahme der Fahrzeugdaten in das Onlineportal
ist alles für den Kunden automatisch eingesteuert. Die
Rechnungslegung sowie das Reporting werden mit dem
Kunden abgestimmt und auch automatisch generiert.
Ausblick und Herausforderung
Die größte Herausforderung war für die Werkstattkette
nach eigenen Angaben in den letzten Jahren die Steigerung
der Effizienz. Aufgrund der durchgängigen Prozessoptimierung
und Bündelung der Dienstleistungen
habe man bis heute für Flottenkunden einen echten
Mehrwert geschaffen. Sixt bietet Fullservice-Leasing
inklusive Wartungspauschalen von A.T.U. Durch die
Kooperation mit Shell erschließe sich zudem für den
Flottenkunden nun auch die Möglichkeit, mit einer einzigen
Karte nicht nur beim Kraftstoff, sondern auch bei
der Wartung die Mobilität der Fahrzeuge sicherzustellen.
Alles was im Lebenszyklus eines Dienstfahrzeuges
abzuwickeln ist, könne der Kunde nun von einem Ansprechpartner
bekommen.
ROBERT BOSCH GMBH
Marken und Profil
• Bosch Car Service www.bosch-service.de
• Auto-Crew www.autocrew.de
Bosch Service und Auto-Crew Betriebe sind freie,
inhabergeführte Werkstätten und bieten Komplettservice
rund um das Fahrzeug. Für Service, Wartung
und Reparatur wird Bosch-Prüftechnik genutzt, und
die Inspektionen erfolgen gemäß Herstellervorgaben.
Die Bosch-Service Organisation bietet den kompletten
Service rund ums Auto für alle Marken. Zudem
zeichnen sich die Partnerbetriebe durch eine hohe
technische Kompetenz, insbesondere in den Bereichen
Elektrik/Elektronik, Brems- und Dieselsystemen aus.
Einheitliche Qualitätsstandards mit regelmäßigen
Werkstatttests, welche durch eine unabhängige Prüforganisation
durchgeführt werden, machen Bosch
Service nach eigenen Angaben zu einem kompetenten
Partner für Flotten und auch zu einer nachgefragten
Organisation für Telematik-Einbauten. Es gibt
über 1.100 Betriebe in Deutschland und über 15.000
Bosch-Service-Betriebe weltweit. Bosch Service ist
damit eines der größten markenunabhängigen Werk-
Freie Werkstätten Marktübersicht Fuhrparkmanagement
Marktübersicht
stattnetze weltweit. Das Auto-Crew-Netzwerk umfasst
in Deutschland 240 Betriebe.
Flottenfitness
Durch die Systemzentrale erfolgt eine zentrale Flottenbetreuung
für die gesamte Service-Organisation. Die
Umsatzanteile variieren stark unter den Betrieben. Generell
steigen die Umsatzanteile im Flottengeschäft im
zweistelligen Bereich. Für das Werkstattkonzept Auto-
Crew erfolgt derzeit keine zentrale Flottenbetreuung.
Prozessautomatisierung
Es gibt eine Bosch Service „Flottencard“ mit deutschlandweit
einheitlichen Serviceleistungen, die über 500
teilnehmende Betriebe anbieten. Aktuell arbeitet der
Anbieter an der Möglichkeit der elektronischen Rechnungsprüfung
und Abrechnung.
Ausblick und Herausforderung
Die aktuelle größte Herausforderung liegt in der Schaffung
eines zentralen Abrechnungsystems.
CARAT SYSTEMENTWICKLUNGS- UND MARKETING
GMBH & CO. KG
Marken und Profil
• ad-Auto Dienst www.ad-autodienst.de
• Auto Mobil Meisterwerkstatt
www.automobilmeisterwerkstatt.de
• Auto plus www.auto-plus.de
• Carcolor www.carcolor-werkstatt.de
ad-Auto Dienst ist ein Franchisesystem für Kfz-Werkstätten
mit Meister ab drei Mitarbeiter, die Marke Auto
Mobil steht für Kfz-Meisterwerkstätten, Auto plus heißen
die Fachmärkte von Carat mit integrierter Werkstatt
und unter Carcolor betreibt der Anbieter Karosserie-
und Lackierfachbetriebe. Insgesamt unterhält der
Systembetreiber mit seinen vier Konzepten rund 1.450
Partnerbetriebe.
Flottenfitness
Der Flottenanteil am Gesamtgeschäft der Werkstätten
ist nach Unternehmensangaben in den letzten Jahren
bis auf zehn Prozent gestiegen, größere Fachmärkte
verzeichneten einen Anstieg auf 30 Prozent.
Prozessautomatisierung
Eine vollautomatische Abwicklung von Prozessen wie
Clearing, zentraler Rechnungsstellung oder Reporting
sowie der Einsatz von Servicekarten stehen zur Verfügung
und können auf die Bedürfnisse des Kunden hin
ausgestaltet werden.
Ausblick und Herausforderung
Leistungsstarke freie Werkstätten seien im Privatkundenbereich
bereits eine echte Alternative zu den
Vertragswerkstätten der Automobilhersteller. Nach
Unternehmensangaben befinden sich sehr viele dieser
Werkstätten in einem der eigenen Werkstattsysteme.
Deren Stärken seien vor allem der Mehrmarken-Service,
ein hohes technisches Niveau und die Kundenorientierung.
Dies sei auch für den Fuhrparkkunden zu
leisten, indem man die Standards und Prozesse von
031

Fuhrparkmanagement Freie Werkstätten Marktübersicht
Marktübersicht
freien Werkstätten seinen Bedürfnissen anpasse und
so zu seiner Planungs- und Kostensicherheit beitrage.
CENTRO HANDELSGESELLSCHAFT MBH & CO. KG
Marken und Profil
• 1a Autoservice www.go1a.com
Die 1.520 selbstständigen Kfz-Meisterbetriebe, die
sich dem Konzept 1a Autoservice angeschlossen haben,
bieten kompletten Fullservice aus einer Hand
für nahezu alle Fahrzeugmarken im Bereich Pkw und
Transporter bis 7,5 Tonnen. Durch die Anbindung der
Centro Handelsgesellschaft an Bosch-Vertragsgroßhändler
bestehen ideale technische Vorrausetzungen
für Ausrüstung, Werkzeuge, Software sowie den Zugang
zu Herstellerdaten.
Flottenfitness
Sämtliche Leistungen erfolgen nach Herstellervorgaben,
so dass die Garantieansprüche des Flottenkunden
gegenüber dem Hersteller voll erhalten bleiben. Derzeit
erwirtschaftet das Werkstattkonzept rund 15 Prozent
seines Umsatzes mit gewerblichen Fuhrparkkunden.
Prozessautomatisierung
Durch die Möglichkeit des Einsatzes von Audacon
Controll in der Abwicklung bestehe eine ideale Abwicklungsplattform
für alle Prozesse. Je nach Kundenwunsch
werde eine zentrale Abwicklung der wichtigsten
Prozesse angeboten.
Ausblick und Herausforderung
Eine große Herausforderung sei es nach wie vor, das
Vertrauen der Flottenbetreiber für den freien Autoservice
Markt zu gewinnen.
COPARTS AUTOTEILE GMBH / GLOBAL AUTOMOTIVE
SERVICE GMBH (G. A. S.)
Marken und Profil
• Profiservice Werkstatt (Das europäische PKW-
Werkstattkonzept) www.profi-service-werkstatt.de
• Autoexcellent (PKW Werkstattkonzept)
www.autoexcellent.de
• COPARTS Plus System (Konzept für Handelspartner)
www.coparts-plus-system.de
• Top Truck (Das europäische NKW-Werkstattkonzept)
www.top-truck.de
Die Profiservice Werkstatt steht für eine Kooperation
inhabergeführter freier Werkstätten, die hinsichtlich
Ihrer Qualität, Leistungsstärke und Kostenorientierung
eine Alternative zur herstellerunterstützten Vertragswerkstatt
sein wollen. Das Leistungsspektrum reicht
von der Inspektion und HU/AU-Untersuchung über Reparaturen,
Reifen, Klimaanlagen und Elektronikdiagnosen
bis hin zu einem 24-Stunden-Service und Mobilitätsgarantie.
Bundesweit sind über 800 Werkstätten
dem System angeschlossen. Damit zählt die Profiser-
032
vice Werkstatt mit zu den größten und leistungsstärksten
Werkstattkonzepten in Deutschland. Außerdem
kooperiert die G. A. S. mit 600 Autoglas-Partnern und
300 Betrieben für Schadenmanagement..
Flottenfitness
Über die Systemzentrale erfolgt die Einsteuerung
der Kunden in das Werkstattnetzwerk. Die Werkstatt
verantwortet dann die Umsetzung eines von G. A. S.
entwickelten Dienstleistungspakets, das nach eigenen
Angaben als Komplett-Lösung deutliche Kosteneinsparungen
im Fuhrparkmanagement enthält.
Prozessautomatisierung
Die Rechnungsabwicklung erfolgt grundsätzlich zentral
über die G.A.S.
Ausblick und Herausforderung
Die Unsicherheiten selbst bei Flottenkunden im Themenbereich
Garantie und Gewährleistung sei nach
Angaben des Anbieters immer noch nicht ausgeräumt.
Außerdem stelle die Datenverwaltung eine besondere
Herausforderung dar.
HANS HESS AUTOTEILE GMBH
Marken und Profil
• Auto Sofort Service www.hess-ass.de
• Motoo.Die Werkstatt www.motoo.de
Auto Sofort Service ist ein Detailkonzept mit 300
Werkstätten, Motoo.Die Werkstatt ist ein Fullservice-
Konzept mit 176 Betrieben. Dazu kommen noch die 55
Standorte der Motoo.Autoteile. Die Werkstattkonzepte
finden ihre Verbreitung vor allem in den Regionen
Deutschlands, in denen eine exzellente Teilelogistik
garantiert werden kann. Derzeit sind das die Postleitzahlgebiete
4, 5 und 6.
Flottenfitness
Viele der angeschlossenen Motoo-Werkstätten zählen
auch gewerbliche Fuhrparks zum Kundenkreis. Der Anteil
am Umsatz liege bei etwa zehn Prozent.
Prozessautomatisierung
Insbesondere die Motoo-Werkstätten verfügen über
das moderne Dealermanagement System „Effizienz“,
dass alle Prozesse in der Werkstatt abbilde und vereinfache.
Ein elektronischer Teilekatalog, der zur
Fahrzeug- und Teileidentifikation dient und vielfältige
technische Informationen beinhaltet, sei mit dem Dealermanagement
System verknüpft. Über die Systeme
seien einwandfreie Reports lieferbar.
Ausblick und Herausforderung
Mitja Bartsch, Leiter Werkstattsysteme und Kundenschulungen
bei Hess, betrachtet die Rolle von Motoo und
anderen freien Werkstätten im Flottenmarkt differenziert:
„Wir beobachten die Aktivitäten vieler Hersteller
und Importeure im gewerblichen Geschäft interessiert.
Leider verstecken sich unserer Ansicht nach jedoch
häufig Hersteller-Subventionen hinter Flottenangeboten.
Die hat eine freie Werkstatt nicht. Das sorgt für eine
Wettbewerbsverzerrung, so dass es sich für viele freie
Werkstätten einfach nicht rechnet, mit Flottenkonditionen
des Wettbewerbs mitzugehen. Allerdings kann man
das nicht verallgemeinern, sondern muss von Fall zu
Fall entscheiden. Viele unserer Betriebe betreuen zum
Beispiel regionale gewerbliche Fuhrparks, bei denen die
Priorität auf flexiblen Reparaturzeiten liegt. Wir unterstützen
unsere Konzeptbetriebe gerne mit betriebswirtschaftlichen
Beratungen, wenn es beispielsweise um
die Frage der vertretbaren Preisuntergrenze oder um
eine Investitionsentscheidung geht.“
PIT-STOP SYSTEMPARTNER GMBH
Marken und Profil
• Pit-Stop www.pit-stop.de
Mit 330 Standorten und über eine Million Kunden gilt
Pit-Stop seit 40 Jahren als eine der bekanntesten
Anlaufstellen für Werkstatt-Service in Deutschland.
Das Unternehmen bietet Werkstattleistungen von der
Kontrolle des Auspuffs, Glasreparatur über Inspektion
bis hin zum Zahnriemenwechsel. Auch die Hauptuntersuchungen
können täglich von amtlich anerkannten
Prüforganisationen bei Pit-Stop durchgeführt werden.
Mit dem Wandel zum Familienunternehmen in 2010
hat Pit-Stop begonnen, die Filialen zu modernisieren,
mit neuer Ausrüstung auszustatten und das Dienstleistungsangebot
stetig weiter zu entwickeln sowie die
Mitarbeiter in der hauseigenen Akademie regelmäßig
zu neuen Technik-Trends und Reparaturmethoden zu
schulen. Das Unternehmen beschäftigt heute rund
1.400 Mechaniker, Mechatroniker und Kfz-Meister. Alle
Filialen sind Meisterwerkstätten und jeder Kunde habe
die Möglichkeit, direkt mit dem Meister zu sprechen
und bei der Fahrzeug-Untersuchung dabei zu sein.
Flottenfitness
Nach Unternehmensangaben zählen gewerbliche Pkw-
Fuhrparks zu den Pit-Stop Kunden und stellen ein bedeutendes
Geschäftsfeld dar.
Prozessautomatisierung
Durch stetige Prozessoptimierung sei bis heute laut
Anbieter ein sehr hoher Automatisierungsgrad mit
steigender Tendenz erreicht worden. Dafür finde die
so genannte Pit-Stop-Flottenkarte ihren Einsatz. Ein
eigenes IT-System für Flottenkunden sei in die Warenwirtschaft
eingebettet worden, in dem alle Kundendaten
mit Fahrzeugdaten, Aufträgen und Anforderungen
beziehungsweise Restriktionen individuell hinterlegt
sind. Wenn gewünscht, könne der Fuhrparkmanager
auf dieses IT-System zu Controlling- und Steuerungszwecken
auch selber zugreifen. Darüber hinaus gebe
es eine zentrale und elektronische Rechnungsstellung
sowie Reportings, die an den jeweiligen Kundenanforderungen
ausgerichtet ist.
Ausblick und Herausforderung
Für Sebastian König, verantwortlich für das Flottengeschäft
bei Pit-Stop, liegt die größte Herausforderung
darin, das Versprechen, jede Flottengröße ideal
bfp 09 2012

etreuen zu können, tagtäglich in die Realität umzusetzen:
„Jeder Fuhrpark ist individuell und hat unterschiedliche
Anforderungen. Hier gilt es, die richtige
Balance zwischen Individualität und Automatisierung
zu finden. Im Flottengeschäft generell ist es nach wie
vor eine große Herausforderung, die Vorbehalte von
Fuhrparkmanagern gegenüber freien Werkstattketten
abzubauen.“ Deshalb habe man zum Beispiel für die
Inspektion nach Herstellervorgaben gemeinsam mit
dem Tüv Rheinland und dem Tüv Nord eine Qualitätsoffensive
gestartet, in der sämtliche Inspektionen
im Umfang der Herstellervorgaben in allen Filialen
geprüft und zertifiziert werden.
SELECT AG
Marken und Profil
• ASP-Auto Service Partner www.asp-24.de
• Autoexcellent www.autoexcellent.de
• Motocrew www.autoteilepilot.de
ASP-Auto Service Partner ist das langjährige Qualitäts-Werkstattsystem
der Select AG. Die 623 freien
Meisterwerkstätten in Deutschland und Österreich
haben sich zu hoher Qualität bei fairen Preisen ver-
AURIS HYBRID
PRIUS+
pflichtet. Als freie Werkstätten unterliegen sie keinen
Bindungen an Lieferanten und müssen auch keinen
Verpflichtungen zur Gestaltung ihrer Räumlichkeiten
nachkommen. Neben dem üblichen technischen
Service profitieren Fuhrparkbetreiber bei ASP von
der Stellung eines Ersatzfahrzeugs für die Dauer der
Reparatur, einem Hol- und Bringservice sowie einem
24-Stunden-Notdienst an sieben Tagen in der Woche.
Im Juni 2010 gegründet, ist Autoexcellent ein
Fullservice-Werkstattsystem für freie, unabhängige
und inhabergeführte Kfz-Werkstätten, die sich auf
Wartung, Inspektion und Reparatur aller Marken, aller
Modelle spezialisiert haben. Autoexcellent-Betriebe
wollen hinsichtlich ihrer Qualität, Leistungsstärke und
Kostenorientierung eine Alternative zum gebundenen
Markt, also zu einer herstellerunterstützten Vertragswerkstatt,
darstellen.
Die Marke Motocrew unter dem Dach der Select AG soll
sich im Niedrigstpreissegment etablieren und kleine
Fuhrparks ansprechen.
Flottenfitness
Nach Unternehmensangaben haben die Werkstattkonzepte
zu einer stetigen Steigerung der gewerblichen
Pkw-Fuhrparks geführt. Einen nennenswerten Fuhrparkanteil
in der Kundenstruktur erziele das Werkstattkonzept
vor allem in Ballungsräumen.
HYBRID FÜR ALLE,
DIE PERFEKTE LÖSUNG
FÜR IHRE FLOTTE.
Z.B. im ersten Kleinwagen mit Vollhybridantrieb – dem neuen Yaris Hybrid.
169 € *
PRIUS
Flottina Gold-Awards:
Innovativste Importmarke
Umweltfreundlichste Importmarke
Freie Werkstätten Marktübersicht Fuhrparkmanagement
Marktübersicht
Prozessautomatisierung
Zum Jahresende sollen eine zentrale Rechnungsstellung
sowie die Online-Terminvereinbarung für
Fuhrparkkunden zur Verfügung stehen. Nach Unternehmensangaben
ist das dafür neu geschaffene
Softwaretool bereits als Pilotprojekt im Testbetrieb im
Einsatz. Den angeschlossenen Werkstattbetrieben des
Systembetreibers soll dann die IT-Infrastruktur als Angebot,
jedoch nicht als verpflichtendes Instrument zur
Verfügung stehen.
Ausblick und Herausforderung
Horst Regnath, Leiter Werkstattsysteme bei der Select
AG, sieht großes Potenzial: „Der Gesamtbereich
gewinnt auch für unsere Partnerwerkstätten zunehmend
an Bedeutung. Autofahrer erkennen vermehrt
die hochwertigen Leistungen, das steigende Angebot,
die Qualitätsersatzteile sowie die innovative Unternehmensstruktur
der freien Werkstatt. Unsere Werkstätten
sind keinem Druck seitens der Hersteller ausgesetzt
und bieten so eine überschaubare Kostenstruktur
sowie eine flexiblere Organisations- und Ablaufsteuerung,
was sich schließlich auch in den Stundenverrechnungssätzen
niederschlägt. So werden wir auch
weiterhin verstärkt unsere Partnerbetriebe für die besonderen
Anforderungen des Kundensegments sensibilisieren
und Unterstützungsmaßnahmen umsetzen.“
YARIS HYBRID
CO
toyota.de/hybrid
Leasingrate für
Yaris Hybrid ab mtl.
*Unser Mittelstandsleasingangebot 1
1
Auf Basis der unverbindlichen Preisempfehlung der Toyota Deutschland GmbH per Mai 2012 exkl. MwSt., zzgl. Überführung.

Fuhrparkmanagement Freie Werkstätten Interview
„Erhalten statt austauschen“
Beanstandungsfreie Instandsetzungsarbeiten
können nur von exzellenten
Handwerkern durchgeführt werden.
„Dabei sind Werkstatt-
kosten kein gottgegebenes
Faktum, das man als
Fuhrparkmanager
schicksalsergeben
hinnehmen muss“
Foto: Karopartner
034
Nur Werkstätten, die handwerklich und
betriebswirtschaftlich sauber arbeiten, haben
die Kompetenz, ihre Flottenkunden bei der
Senkung der Schadenkosten zu unterstützen.
INTERVIEW
Pro Unfall entsteht nach Angaben des Gesamtverbands der
Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Durchschnitt
ein Schaden von 3.600 Euro. Kosten, die die Kfz-Versicherung
zwar trägt, die aber das Flottenbudget auf dem Umweg über
die Versicherungsprämien doch wieder belasten. Dazu kommen
nach Einschätzung des Deutschen Verkehrssicherheitsrats
(DVR) noch 1.650 Euro indirekte Unfallkosten wie zum Beispiel
Verwaltungskosten, Arbeitszeitverlust oder Umsatzeinbußen,
die keine Versicherung trägt. So kann sich ein zunächst
scheinbar belangloser Blechschaden schnell zu einem unersättlichen
Kostenmonster entwickeln. Allein in der Werkstatt
muss man bei einer Unfallreparatur nach Expertenschätzungen
durchschnittlich weit über 2.000 Euro lassen. Das ist der Bärenanteil
der gesamten Unfallkosten, also eine Stellschraube,
an der es sich durchaus lohnen kann zu drehen, wenn man
seine Fuhrparkkosten optimieren will.
„Dabei sind Werkstattkosten kein gottgegebenes Faktum,
das man als Fuhrparkmanager schicksalsergeben hinnehmen
muss“, weiß Reinhard Heesen, Geschäftsführer von Karopartner
Deutschland. Mit dem nötigen Hintergrundwissen und
der richtigen Werkstattwahl lassen sich die Reparaturkosten
für Karosserie- und Lackarbeiten am Firmenwagen gerne mal
um bis zu 25 Prozent und mehr reduzieren. Im Interview mit
Sabine Brockmann erklärt Heesen, wie es zu hohen Werkstattkosten
kommt und was man dagegen tun kann.
bfp: Zocken Kfz-Werkstätten ihre Kunden ab?
Heesen: Nein. Die meisten Kfz-Werkstätten haben
selber Probleme, kostendeckend zu arbeiten. Der
Markt ist eng, und der Konkurrenzdruck ist groß.
Die hohen Werkstattrechnungen kommen nur
deshalb zustande, weil die Werkstätten selbst ihre
Kostenoptimierungspotenziale nicht ausschöpfen.
So passiert es, dass Karosserieschäden grundsätzlich
zu teuer behoben werden. Zu teuer für den Werkstattbetrieb
und zu teuer für den Flottenkunden.
bfp: In dieser Situation sitzt der Fuhrparkkunde
am kurzen Ende. Was kann er denn überhaupt
tun, um die Reparaturkosten an seinen Fahrzeugen
zu senken?
Heesen: Ganz einfach. Er muss die richtige Werkstatt
wählen. Inzwischen gibt es durchaus Werkstätten,
die selbst wirtschaftlich arbeiten und ihre
Kalkulationsvorteile an den Kunden weitergeben
können. Diese lassen sich zwar nicht pauschal an
irgendeinem offenkundigen Merkmal erkennen,
aber tendenziell würde ich sagen, dass freie Karosserie-
und Lackierfachbetriebe günstiger arbeiten
als Markenwerkstätten. Außerdem muss die Werkstatt
erkennbar nicht nur handwerkliches Know-
bfp 09 2012

how aufweisen, sondern auch betriebswirtschaftliches.
Das ist leider nicht immer der Fall.
bfp: Warum sind die Freien in der Tendenz immer
günstiger?
Heesen: Weil sie die Unfallinstandsetzung nicht
nur als Nebenleistung betreiben, sondern es deren
Kerngeschäft ist. Markenwerkstätten werden von
dem Kfz-Hersteller, dem sie angeschlossen sind,
angehalten, neben der Reparaturleistung zusätzliche
Umsätze über das Ersatzteilgeschäft zu erwirtschaften.
Ein Austausch erfordert zudem eine
geringere Handwerkerkompetenz, da greift ein
Werkstattmeister gern etwa zum neuen Kotflügel,
obwohl der verbeulte bei näherem Hinsehen recht
einfach instandzusetzen wäre. Das Ergebnis: Auf
der Rechnung landet ein großer Posten Ersatzteile
zusätzlich zum Posten Montagelohn. In Summe ist
das immer mehr Geld als die reine Instandsetzung.
Ein weiterer Punkt ist, dass das Gros der Markenwerkstätten
die Lackierarbeiten ohnehin meist
nicht selbst erledigen, sondern an Lackierereien
fremd vergeben. Dadurch entstehen zusätzlich unnötige
Verbringungskosten.
bfp: Bei neuen Teilen kann ich als Kunde aber sicher
gehen, dass neuwertige Qualität verbaut wurde und
ich am Ende der Nutzungsdauer des Firmenfahrzeugs
keine Minderwerte zu beklagen habe.
Heesen: Nicht unbedingt. Hier kommt es wiederum
auf die handwerkliche Kompetenz der Werkstatt
an. Ein professioneller Karosseriebauer kann
ein verbeultes Bauteil so bearbeiten, dass gegenüber
dem neuen Teil kein qualitativer Unterschied
festzustellen ist. Umgekehrt kann es passieren, dass
man beim Einsatz eines neuen Bauteils plötzlich
einen Farbtonunterschied zum benachbarten Bauteil
feststellt, da das komplette Teil mit Basislack
lackiert werden muss, und schon hat man mit
Restwertabschlägen zu rechnen. Sicher kann dies
durch einen Farbtonangleich eines eigentlich unbeschädigten
Bauteils verhindert werden, was aber
wiederum die Schadenkosten nach oben treibt.
bfp: Beißt sich hier die Katze nicht in den eigenen
Schwanz? Denn je mehr Reparaturzeit an einem
Bauteil benötigt wird, umso teurer wird es im Arbeitslohn.
Heesen: Ja, das ist richtig. Doch nach unseren Erfahrungen
und Analysen können wir bestätigen,
dass eine Werkstatt, die gut organisiert ist, die also
ihre betrieblichen Prozesse im Griff hat und das
Handwerk beherrscht, einfach schneller und intelligenter
arbeitet. So fährt sie mit der Instandsetzung
fast immer besser als mit der Erneuerung. Es muss
also beides gegeben sein: exzellentes handwerkliches
Können und eine erstklassige Betriebsorganisation.
Wenn also die Betriebskosten – und dazu gehören
Personal- und Organisationskosten – optimal sind,
dann weist die Instandsetzung immer das bessere
Preis-Leistungs-Verhältnis auf als der Teileaustausch.
bfp: Wie erkennt man denn einen gut organisierten
und professionellen Karosseriebetrieb?
bfp 09 2012
Heesen: Daran, dass er nicht umsatzgesteuert, sondern renditegesteuert
arbeitet. Viele Betriebe kalkulieren immer noch nach dem
Motto „viel hilft viel“ und schreiben in ihre Kostenvoranschläge
teure Ersatzteile, die gute Umsatzträger sind. Das ist ein Irrweg.
Einfach nur mit hohen Umsätzen ist noch längst nicht automatisch
viel Geld verdient. Gleichzeitig wird nämlich in vielen Betrieben
aufgrund von schlechter Organisation und unüberlegter
Reparaturen sehr viel Geld verbrannt, ohne dass es bemerkt wird.
bfp: Können Sie das belegen?
Heesen: Im Durchschnitt weisen die von uns untersuchten
Werkstätten eine verkaufte Produktivität von 63 Prozent auf.
Das heißt, ein Mitarbeiter, der am Tag acht Stunden arbeitet,
erbringt eine abrechenbare Leistung von weniger als fünfeinhalb
Stunden. Das bedeutet nicht, dass dieser Mitarbeiter die
verbleibenden rund zweieinhalb Stunden Pause macht. Ganz
im Gegenteil – in diesen zweieinhalb Stunden ist er mit hoher
Wahrscheinlichkeit sehr fleißig und erledigt Tätigkeiten, die
dem Betrieb wichtig sind. Dazu gehören zum Beispiel mehrfache
Rückfragen klären, lange Wege zur Beschaffung von Material
zurücklegen, Fehler beheben und so weiter. So etwas kann
aber leider auf keiner Rechnung auftauchen.
bfp: Was hat der Flottenkunde von einem optimal gesteuerten
und auf Effizienz ausgerichteten Werkstattbetrieb?
Heesen: Der Flottenkunde profitiert quasi vom Erfolg des Betriebes.
Ein renditeorientierter Betrieb muss nicht bei jedem
Auftrag gegen seine eigene Kostenspirale ankämpfen und nur
zur Kompensation der eigenen mangelnden Produktivität hohe
Werkstattrechnungen stellen. Ein renditeorientierter Betrieb
verdient gutes Geld, weil er seine Betriebskosten im Griff hat
und sich so auf die Bedürfnisse seiner Kunden konzentrieren
kann. Und die liegen auf der Hand: hohe Qualität, guter Service
und faire Abrechnungen.
bfp: Was macht genau diese hohe Qualität bei Werkstattleistungen
aus?
Heesen: Hohe Qualität heißt: Es fallen keine unnötigen Reparaturkosten
an, es werden die korrekten Stundenverrechnungssätze
angewendet, es werden wirklich alle Instandsetzungsmöglichkeiten
ausgenutzt, die Richtzeiten stimmen mit dem Aufwand
der Instandsetzung tatsächlich überein und es werden nur Ersatzteile
kalkuliert, die schadensbedingt erforderlich sind.
bfp: Vielen Dank für das Gespräch!
ZUR PERSON
Reinhard Heesen ist Geschäftsführer der Karopartner
Deutschland GmbH & Co. KG. Vor rund zwei Jahren gegründet,
unterhält das Werkstattnetz ein Franchise-System aus Karosserie-
und Lackierfachbetrieben.
Freie Werkstätten Interview Fuhrparkmanagement
„Die meisten Kfz-
Werkstätten haben selber
Probleme, kostendeckend
zu arbeiten. Der Markt
ist eng, und der Konkur-
renzdruck ist groß“
Reinhard Heesen, Geschäftsführer
von Karopartner Deutschland:
„Instandsetzungsarbeiten
an Fahrzeugen könnten viel
günstiger angeboten werden.“
035

Fuhrparkmanagement Freie Werkstätten Interview
An der Gestaltung einer Werkstatt
kann selbst der Laie bereits
erkennen, ob ein Betrieb
gut organisiert ist und effizient
arbeiten kann.
036
NACHGEFRAGT IN ZAHLEN
Woran erkennt man einen professionellen, kundenorientierten
Karosserie- und Lackierfachbetrieb? Reinhard Heesen, Geschäftsführer
der Karopartner Deutschland GmbH & Co. KG,
weiß es. Diese Fragen sollte man als Fuhrparkmanager seiner
Werkstatt ebenso wie seinem Dienstleister für die Schadensteuerung
stellen:
• Wie hoch sind die durchschnittlichen jährlichen Reparaturkosten
pro Schadenfall über alle Kunden hinweg?
• Wie hoch sind die Anteile Einsatz von Ersatzteilen versus
Instandsetzung bei der Fahrzeugreparatur? (Idealwert: 70%
Instandsetzung, 30% Erneuerung)
• Wie hoch ist die durchschnittliche Reparaturdauer in Tagen
über alle Kunden hinweg?
• Was ist die durchschnittliche Reparaturzeit in Stunden pro
Tag und Fahrzeug?
• Wie hoch sind die vereinbarten Provisionen zwischen
Schadensteuerer und Werkstätten?
• Mit welchen Maßnahmen wird die Reparaturqualität des
Betriebs nachhaltig für die Zukunft gesichert? (Investitionen
in Technik und Personal, Weiterentwicklung und Weiterbildung,
Expansion...)
Das Beispiel einer Kotflügelreparatur an einem
Audi A6 zeigt die Einsparpotenziale beim Flottenkunden
bei gleichzeitiger Renditeerhöhung
im Werkstattbetrieb auf.
Ein Schaden im vorderen Bereich des Kotflügels
aus Aluminium eines Audi A6 wird fachgerecht
repariert, so dass zum Ende der Nutzungszeit
des Firmenfahrzeugs kein Minderwert entsteht.
Es werden ein durchschnittlicher Stundenlohn
von 21 Euro sowie Mietwagenkosten (im Einkauf)
für den Werkstattbetrieb von 25 Euro pro
Tag zugrunde gelegt.
Erneuerung Instandsetzung
Umsatzerlöse (= Rechnungsanteile Lohn und Material)
Manuelle Instandsetzungskosten 0,00 € 1 262,50 €
De- & Montage (Zeit nach Herstellervorgabe) 697,50 € 2 427,50 €
Lackierarbeiten (Zeit nach Herstellervorgabe) 409,79 € 356,94 €
Lackiermaterial 143,43 € 124,93 €
Ersatzteile 274,75 € 26,20 €
Sonstiges 9,50 € 4,52 €
Ersatzfahrzeug (für Kunde kostenlose Mobilität) 0,00 € 0,00 €
Zwischensumme Umsatzerlös 1.534,97 € 1.202,59 €
Rabatt 5% (z.B. Provision Schadensteuerer) 76,75 € 60,13 €
Summe Umsatzerlös nach Abzug Rabatt 1.458,22 € 1.142,46 €
Kosten
Variable Kosten 4 457,37 € 223,13 €
Festkosten 5 830,42 € 671,10 €
Summe Kosten 1.287,79 € 894,23 €
Bruttoertrag Werkstatt 170,43 € 248,23 €
Reparaturdauer 5 Tage 4 Tage
Schadenkostenreduktion für Kunden 6 315,76 €
Margen-Erhöhung für Werkstatt 77,80 €
1 Fallen nicht an, da Einsatz eines Ersatzteils
2 Im Austauschfall muss wegen des drohenden Farbunterschieds die Fahrertüre abgerüstet und lackiert werden (Lackangleich).
3 Im Reparaturfall verbleibt das Bauteil am Fahrzeug, die Türe bleibt eingespart.
4 Einkauf Ersatzteile, Lackiermaterial, Ersatzfahrzeug
5 Darin enthalten sind die Lohnkosten der produktiven Mitarbeiter unter Berücksichtigung des Zeitverlustes auf Basis der Herstellervorgabe. Grund: Erfahrungsgemäß
werden durchschnittlich rund 10% mehr Zeit für Reparaturleistungen benötigt als es der Hersteller zugesteht und die Werkstatt somit abrechnen darf. Das
entstehende Delta muss von der Werkstatt selbst getragen oder an anderer Stelle der Leistungserbringung kompensiert werden.
6 Der CO² Anteil im Reparaturfall ist wesentlich geringer, die Wertminderung fällt aufgrund der geringeren Reparaturkosten geringer aus.
bfp 09 2012

A.T.U - Meister gegen den Verschleiß
Top-Leistungen in 600 A.T.U-Werkstätten in Deutschland
Inspektion exakt nach Herstellervorgaben mit Garantieerhaltung
Günstige Wartungspauschalen sowie Online-Terminvereinbarung
Verschleißreparaturen wie Bremsen, Auspuff, Lenkungsteile, Zahnriemenwechsel u. v. m.
Werkstattersatzwagen für Ihre Mobilität
Elektronik-, Klima- und Fahrwerksarbeiten
Reifen-Service inkl. kostengünstiger Einlagerung
Autoglas-Service (Steinschlagreparatur und Scheibentausch)
Reparatur von Lackschäden, Kratzern und Dellen (Smart-Repair)
Tests wurden
durchgeführt
von:
Werkstatt-Test
75 Werkstätten im Test 07/2011
„sehr gut“
(in der Teamwertung)
Ingenieurbüro Wagner
www.atu.de/b2b
Hotline 0180 5 33 44 00 *
( * 0,14 Euro/Min. , aus dt. Festnetz, Mobil max. 42 Ct./Min. )
Ausgezeichneter Service für Ihren Fuhrpark
Goldene Flottina 2012
Erster Platz in der Kategorie
„Beliebteste freie Werkstatt“
Silberne Flottina 2012
Zweiter Platz in der Kategorie
„Beliebtester Reifendienstleister“

Fuhrparkmanagement Aus der Praxis
Fuhrparkmanager Thorsten Klein
zu aktuellen Managementthemen
Vor allem für mittlere
bis größere Flotten mit
höherem Schadenvolumen
lohnt es sich mittlerweile,
Rahmenverträge selbst
abzuschließen
Foto: MEV
038
Qualität vor Preis
Freie Wahl bei freien Werkstätten – wem würden Sie
Ihr Auto anvertrauen?
VON THORSTEN KLEIN
Die Liberalisierung des Kfz-Marktes hat in den vergangenen
Jahren auch viele neue Möglichkeiten für den Fuhrparkmanager
im Bereich des Werkstattmanagements geöffnet. Die
Neuordnung der GVO und der sich daraus ergebenden Optionen
wie etwa die freie Vergabe von Reparatur- und Wartungsdienstleistungen
an freie Werkstätten bergen eine Fülle
von Einsparmöglichkeiten.
Allerdings setzt dies ein wirtschaftliches und administrativ
funktionsfähiges Inhouse-Gebilde in der Fuhrparkverwaltung
voraus. Denn dass die Nutzung von freien Werkstattketten,
eingesteuert durch den Leasinggeber, nicht reibungsfrei und
ohne „Kick-back-Verluste“ zu organisieren ist, haben viele
Flottenbetreiber mittlerweile gelernt. Vor allen Dingen für
mittlere bis größere Flotten mit höherem Schadenvolumen
lohnt es sich mittlerweile, Rahmenverträge selbst abzuschließen
und nicht auf die vom Hersteller oder Leasinggeber präferierten
Partner zurückzugreifen.
Allerdings sollte auch frühzeitig geprüft werden, inwieweit
die geplanten Konzepte mit den jeweiligen Leasingverträgen
konform gehen. Denn bei Reparaturen ab bestimmten Schadenhöhen
etwa hat zumeist der Leasinggeber ein Mitspracherecht.
Insofern geht es also beim Einsatz von freien Werkstätten
in erster Linie um Fuhrparks, die zumindest einen Großteil
des Schadenmanagements selbst organisieren.
Ob diese Flotten zentral oder dezentral unterwegs sind,
spielt hierbei eine untergeordnete Rolle. Wichtig für den Fuhrparkmanager
ist vor allem ein verlässlicher und in jedweder
Hinsicht zertifizierter Partner, der den Anforderungen des jeweiligen
Fuhrparks und dessen Nutzern Stand hält. Das kann
der kleine, aber feine Karosserie- und Lackierfachbetrieb um
die Ecke mit eigenem Abschleppwagen sein, genauso könnte
es aber auch eine bundesweit tätige große Werkstattkette mit
ihrem lokalen Betrieb vor Ort sein.
Neben dem vorhandenen Preisgefüge im Vergleich zu
den Vertragswerkstätten sind aber noch weitere „soft-facts“
zu beachten. Denn der integrale Punkt beim
Werkstattmanagement ist die Vertrauensbasis.
So ziemlich alle Marktteilnehmer, die sich im
Bereich Schadenmanagement bereits ihre Sporen
verdient haben, kennen die Problematik bei
Reparaturen: So kann die Lackierung eines Kotflügels
eines Mittelklassefahrzeuges bei drei verschiedenen
Werkstätten gerne mal von 250 bis
600 Euro variieren - genauso wie die Qualität der
jeweils geleisteten Arbeit.
Und genau hier muss der Fuhrparkmanager
höllisch aufpassen. Denn soweit es sich um Leasingfahrzeuge
handelt, die in freien Werkstätten
repariert werden, wird der Leasinggeber bei der
Rückgabe an diesen Stellen ganz besonders genau
hinschauen. Und wenn dann die Reparatur nicht
den angesetzten Standard erfüllt, dann wird es für
den Leasingnehmer gleich doppelt teuer.
Das heißt also einen vertrauenswürdigen,
kostengünstigen und qualitativ hochwertigen
Partner im Markt zu finden, der zudem auch
die individuelle Betreuung eines Fuhrparks sicherstellen
kann. Keine leichte Aufgabe für den
Flottenchef. Denn gerade bei größeren Flotten ist
mit der direkten Einsteuerung von verunfallten
Fahrzeugen in freie Reparaturwerkstätten eine
Menge administrativer Arbeit verbunden. Jede
individualisierte Dienstleistung, die hier die freie
Werkstatt anbieten kann, werden die meisten
Fuhrparkmanager dankend annehmen. Daher
kann es im Bereich Werkstattmanagement ausnahmsweise
mal nicht nur nach dem reinen Preis,
sondern vor allen Dingen nach der Qualität und
der Betreuungstiefe gehen.
Und genau an diesem Punkt haben die freien
Werkstätten, insbesondere die großen, bundesweit
agierenden Ketten, noch ihren wunden
Punkt. Denn die Vertragswerkstätten der Hersteller
haben über Jahrzehnte hinweg das Flottengeschäft
mit all den teils irrwitzigen Besonderheiten
in den Grundzügen erlernt, um ihre Kunden bei
der Stange zu halten und um diese langfristig
gut betreuen zu können. Dass dieses Know-how
und auch die zugehörige Dienstleistungsmentalität
bei der Flottenbetreuung bei vielen freien
Werkstattketten erst mühsam aufgebaut werden
musste, bevor man diesen Markt für sich erobern
konnte, war daher für Branchenkenner eigentlich
auch zu erwarten.
Selbst große Marktteilnehmer wie A.T.U und
Pit-Stop haben den Sprung auf den Flottenmarkt
bereits vor zehn Jahren eingeleitet, scheinen aber
erst jetzt richtig angekommen zu sein. Das zeigt,
wie schwierig es teilweise ist, in diesem inhomogenen
Flottenmarkt zu bestehen.
bfp 09 2012

Fuhrparkmanagement Fahrzeugrückgabe
Ende ohne Schrecken
„Das Ausmaß der
Schäden am Fahrzeug
und somit die Reparatur-
kosten beziehungsweise
Minderwerte unterliegen
immer einem gewissen
Ermessungsspielraum“
Foto: Jung
040
ABWERTUNGSTABELLE
Silke Schmitz ist zertifizierte Fuhrparkmanagerin und kann
auf neun Jahre Fuhrparkerfahrung auf Unternehmensseite
wie auf Anbieterseite zurückblicken. Zuletzt hat sie den
Fuhrpark eines internationalen Postdienstleisters mit 1.100
Fahrzeugen gemanagt. Seit März 2012 ist sie Leiterin der
Großkundenbetreuung in einem Autohaus der Emil Frey Gruppe
Deutschland. Außerdem ist sie als Fuhrparkberaterin und
Seminarleiterin tätig.
Wie der Friede der Leasingpartner über das Vertragsende hinaus
gewahrt bleiben kann, verrät die zertifizierte Fuhrparkmanagerin
Silke Schmitz im Interview.
INTERVIEW
Drei oder vier Jahre harmonische Partnerschaft, dann kommt
die Fahrzeugrückgabe und unterzieht das bis dato reibungslose
Zusammenspiel zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer
einer harten Zerreißprobe. Wie eine einvernehmliche Zusammenarbeit
der Leasingpartner über das Vertragsende hinaus gewahrt
bleiben kann, verrät die zertifizierte Fuhrparkmanagerin
Silke Schmitz im Gespräch mit Sabine Brockmann.
bfp: Bei der Rückgabe von Leasingfahrzeugen zeigen sich viele
Fuhrparkmanager gegenüber ihrer Leasinggesellschaft mindestens
verunsichert, wenn nicht sogar misstrauisch. Woran liegt das?
Schmitz: Der Tag der Fahrzeugrückgabe ist immer auch der
Tag der Abrechnung. Oft mussten Fuhrparkmanager schon
die Erfahrung machen, dass ihnen völlig überraschend sehr
hohe Rechnungen über Fahrzeugschäden ins Haus geflattert
kamen. Dabei können meiner Meinung nach beide Partner
– der Leasingnehmer und der Leasinggeber – mit wenigen
Mitteln schon viel dafür tun, dass die Partnerschaft auch zum
Vertragsende noch harmonisch ist.
bfp: Woher rühren denn in der Regel die Unstimmigkeiten?
Schmitz: Das Ausmaß der Schäden am Fahrzeug und somit die
Reparaturkosten beziehungsweise Minderwerte unterliegen
immer einem gewissen Ermessungsspielraum. Daran ändern
auch Schadenkataloge, die eine faire Rückgabe propagieren,
sowie detaillierte Zustandsberichte wenig bis nichts. Reizt die
Leasinggesellschaft diesen Ermessensspielraum zu weit nach
oben aus, dann schadet dies der Verhandlungsbasis.
bfp: Was können Fuhrparkmanager tun, um die Kosten zum
Vertragsende zu minimieren und die Zusammenarbeit mit der
Leasinggesellschaft nicht zu belasten?
Schmitz: Schon bei Abschluss des Leasingvertrags sollte man
an das Ende denken. Besonders wichtig ist hier die möglichst
genaue Anpassung der Laufzeit und der Laufleistung am Bedarf
des Fahrzeugnutzers. Wenn man das Fahrzeug mit deut-
lich mehr Kilometern als vereinbart zurück gibt,
wird das schnell teuer. Meist wird eine Toleranz
von 2.500 Kilometern geduldet, danach kostet
jeder Kilometer extra. Wenn man während der
Laufzeit schon feststellt, dass die Laufleistung aus
dem Ruder läuft, sollte man den Leasingvertrag
entsprechend ändern lassen. Doch auch hier ist
Vorsicht geboten, denn auch Vertragsanpassungen
sind nicht kostenlos.
bfp: In welchen Bereichen kann die Gestaltung
der Car policy vor bösen Überraschungen am
Vertragsende schützen?
Schmitz: Es sollten grundsätzlich nur Fahrzeuge
zugelassen werden, die nach der Nutzung eine realistische
Chance haben, auf dem Gebrauchtwagenmarkt
noch einen zufriedenstellenden Ertrag zu
erzielen. Dazu gehören vernünftige Ausstattungen
wie zum Beispiel die Klimaanlage, aber auch der
Verzicht auf Extravaganzen, wie zum Beispiel der
Kühlschrank im Handschuhfach. Je nach Fahrzeugklasse
ist auch ein Automatikgetriebe besser
verkäuflich als ein Schaltgetriebe. Das gilt vor allem
für Fahrzeuge der oberen Mittelklasse und aufwärts.
Und natürlich die Farbe: Grelle Fahrzeuglackierungen
finden kaum Käufer und erzielen so
nur schlechte Wiederverkaufswerte.
bfp: Mit welchen unternehmensinternen Maßnahmen
kann man gewährleisten, dass Leasing-
rückläufer keine einschneidenden Minderwerte
aufweisen?
Schmitz: An dieser Stelle sind die Fahrzeugnutzer
gefragt. Typische Rückgabeschäden sind Rangierschäden,
Auffahrschäden und Glasschäden.
Fahrzeuge, die auffällig viele solcher Schäden auf-
bfp 09 2012

weisen, werden in der Regel von Fahrern genutzt,
deren Fahrweise und Sorgfalt im Umgang mit dem
Fahrzeug verbessert werden sollten. Neben dem
persönlichen Gespräch zeigt der Griff in den Geldbeutel
eines solchen Fahrers meiner Erfahrung
nach nachhaltige Wirkung. Allerdings müssen bei
solchen Maßnahmen der Fahrerbeteiligung an der
Wertminderung oder den Reparaturkosten unbedingt
der Betriebsrat und die Geschäftsführung
hinter den Maßnahmen stehen. Umgekehrt kann
aber auch ein ausgeklügeltes Bonussystem für Fahrer,
deren Fahrzeuge keine Schäden aufweisen, positive
Auswirkungen auf alle haben.
bfp: Bei den im Flottenmarkt üblichen Kilometerverträgen
ist der Leasingnehmer vom Vermarktungsrisiko
befreit. Sollte ich mich trotzdem
dafür interessieren, wie meine Rückläufer vermarktet
werden?
Schmitz: Ja, in jedem Fall. Unterhält eine Leasinggesellschaft
ein professionelles Gebrauchtwagengeschäft,
dann kann man davon ausgehen, dass sie
für Leasingrückläufer auch gute Preise erzielt. Je
sicherer ein Leasinggeber seine Finanzierungslücke
durch die Gebrauchtwagenvermarktung schließen
kann, umso großzügiger kann er bei der Bewertung
der Fahrzeuge gegenüber dem Leasingnehmer
sein. Trotzdem sollte man sich vorbehalten,
nicht grundsätzlich alle Fahrzeuge der Leasinggesellschaft
zurückgeben zu müssen, sondern sollte
sich immer eine Option auf den Kauf von gebrauchten
Leasingfahrzeugen in den Rahmenvertrag
aufnehmen lassen.
bfp: In welchen Fällen macht eine solche Rückkaufoption
Sinn?
Schmitz: Wenn ein Fahrzeug nach der Nutzung
eine stark überhöhte Laufleistung aufweist und
sehr strapaziert ist, also viele Beulen, Glasschäden
oder Beschädigungen an den Sitzen hat, dann ist
davon auszugehen, dass hohe Minderwerte berechnet
werden. Solche Fahrzeuge habe ich als
Fuhrparkmanagerin immer aus dem Leasingvertrag
herausgekauft und über eine Gebrauchtwagenplattform
selbst an Gewerbetreibende verkauft.
Auch wenn man dafür keine hohen Erträge mehr
erwarten kann – die Abschläge, die als Minderwert
von der Leasinggesellschaft für ein solches Fahr-
zeug zu erwarten gewesen wären, konnte ich in der Regel durch
den Fahrzeugverkauf mehr als kompensieren.
bfp: Wie entscheidet man am klügsten, ob ein Fahrzeug mit
Minderwert an die Leasinggesellschaft zurück geht, ob es vorher
repariert werden sollte oder ob man es sogar selbst vermarktet?
Schmitz: Neben der eigenen Erfahrung hilft hier ein professioneller
Dienstleister. Ich habe mit der fahrzeugklinik GmbH einen
Werkstattbetrieb gefunden, der die komplette Abwicklung der
Fahrzeugrückgabe übernimmt. Bei der Bewertung heißt das, dass
ich für jedes Fahrzeug eine Vergleichskalkulation erhalte, die Reparaturkosten
mir smart repair den voraussichtlichen Wertminderung
gemäß den Bedingungen der Leasingrückgabe gegenüber
stellt. So kann man für jedes einzelne Fahrzeug entscheiden,
welche Alternative die wirtschaftlichste ist. Untern Strich konnte
ich mit dieser Verfahrensweise die Rückgabekosten um 30 bis
35 Prozent senken. Übernimmt das liefernde Autohaus die Vermarktung,
kann auch hier eine einvernehmliche Einigung getroffen
werden im Sinne der weiteren Zusammenarbeit.
bfp: Sollten für Leasingrückläufer grundsätzlich neutrale Wertgutachten
erstellt werden?
Schmitz: Nein, in den meisten Fällen stehen die Kosten für ein
Wertgutachten in keinem Verhältnis zur Erkenntnis, die man
daraus ziehen kann. Für die eigene Orientierung und für das
Gespräch mit der Leasinggesellschaft reicht die Zustandsbewertung
einer Kfz-Werkstatt. Ein professioneller Dienstleister hat
Flottenerfahrung und richtet sich bei der Zustandsbewertung
nach den Kriterien, die die jeweilige Leasinggesellschaft vorgibt.
In der Regel bedient er sich derselben Gutachterorganisation,
die auch von der Leasinggesellschaft beauftragt wird. So sind
tendenziöse Bewertungen, die nur die Interessen des zahlenden
Auftraggebers vertreten, ausgeschlossen.
bfp: Nicht selten entzündet sich der Streit an der Frage, wann
ein Schaden entstanden sein könnte. Während der Fahrzeugnutzung?
Während der Fahrzeugüberführung? Auf dem Stellplatz
der Leasinggesellschaft? Auf dem Parkplatz der Kfz-Werkstatt?
Schmitz: Je mehr Parteien an einer Fahrzeugübergabe beteiligt
sind, umso sensibler gestaltet sich diese Frage. Der Gefahrenübergang
zwischen Fahrzeugnutzer, Logistikunternehmen, Werkstatt,
Gutachter, Leasinggesellschaft und Vermarktungsgesellschaft ist
immer eine höchst brisante Angelegenheit, in der sich jeder möglichst
schadlos halten will. Da hilft nur eine sehr sorgfältige Dokumentation
des Fahrzeugzustands im Augenblick der Übergabe.
Neben der schriftlichen Dokumentation gehören unbedingt Fotos
des Fahrzeugs von allen Seiten sowie vom Innenbereich dazu.
Diese haben im Streitfall ausreichend Beweiskraft.
Fahrzeugrückgabe Fuhrparkmanagement
„Schon bei Abschluss
des Leasingvertrags
sollte man an
das Ende denken“
bott vario, die Fahrzeugeinrichtung
Fahrzeug weg?
Weitere Informationen zum
Thema Fuhrparkmanagement
finden Sie auch unter:
fuhrpark.de/news/
fuhrparkmanagement
Wenn Ihr Montagefahrzeug eines Morgens nicht auf dem Parkplatz steht,
könnte es daran liegen, dass Ihr Kollege es mit auf Urlaub genommen hat.
Weil er auch in seiner Freizeit nicht mehr auf dieses Ambiente verzichten will.
bott macht die Arbeitswelt
zum Lebensraum.

Service Recht
Recht
Dr. Katja Löhr-Müller
Rechtsanwältin
Ein erheblicher Sach-
mangel liegt vor, wenn
der Kraftstoffverbrauch
um mehr als zehn
Prozent abweicht
Foto: bluedesign
042
Spritschlucker
Immer wieder geht es um die Frage, ob man einen Pkw zurück
geben kann, wenn er zu viel verbraucht.
DR. KATJA LÖHR-MÜLLER
Nicht nur immer mehr Unternehmen schauen verstärkt auf
die CO2-Emissionswerte bei einem Firmenwagen, sondern
eben auch, wie viel das Fahrzeug an Benzin schluckt. Ein
Auswahlkriterium sind hierbei Angaben des Herstellers für
das jeweilige Fahrzeug oder gleichlautende Mitteilungen von
Fahrzeughändlern. So muss bei Neuwagen zwingend auch der
Benzinverbrauch angegeben werden. Man spricht hier von der
Energiekennzeichnungspflicht, die nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs
sogar für Luxuswagen gilt (BGH, Urteil vom
17.08.2010,Az: I ZR 66/09).
Da werden also Angaben über den durchschnittlichen Benzinverbrauch
eines Fahrzeugs gemacht. Dieser soll sich aus Werten
im Stadtverkehr, wie auch aus Überlandfahrten errechnen.
Das liest sich dann in etwa so: „Innerorts 10,3 l auf 100 km,
außerorts 6,2 l je 100 km und kombiniert 7,7 l je 100 km“. Was
passiert aber, wenn sich solche Angaben als nicht alltasgtauglich
erweisen? Da fährt der Autofahrer höchst effizient, setzt
alles um, was er bei einem Eco-Training, das sein Arbeitgeber
vielleicht noch finanziert hat, lernte: Und dennoch schafft er es
nicht, diese angegebenen Werte zu erreichen. Ist der tatsächliche
Benzinverbrauch höher als vom Verkäufer angegeben, kann
es sich um einen so genannten Sachmangel handeln, der unter
bestimmten Voraussetzungen zum Rücktritt vom Kfz-Kaufvertrag
berechtigen kann. Das gilt nicht nur für Fahrzeuge, die ein
Unternehmen selbst durch Kauf angeschafft hat, sondern auch
für Leasingfahrzeuge. So tritt regelmäßig der Leasinggeber seine
Ansprüche aus dem Kaufvertrag an den Leasingnehmer ab, zur
Geltendmachung in eigenem Namen. Der Leasingnehmer kann
sich also selbst in solchen Fällen auf Gewährleistungsrechte berufen.
Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs
liegt ein erheblicher Sachmangel gemäß Paragraf 323 BGB vor,
wenn der Kraftstoffverbrauch um mehr als zehn Prozent vom
angegebenen Durchschnittsverbrauch abweicht. In dem Fall
darf vom Kaufvertrag nach Paragraf 434 BGB zurückgetreten
werden, kann der Verkäufer den Mangel nicht abstellen.
Von Fahrzeughersteller- und Verkäuferseite
wird regelmäßig erklärt, man sichere doch überhaupt
keinen konkreten Spritverbrauch zu. Die
Ermittlung von Verbrauchswerten richte sich
nach dem Messverfahren RL 80/1268/EWG.
Demnach „handele es sich um Werte, die mit dem
tatsächlichen Verbrauch des Fahrzeugs im normalen
Straßenverkehr nichts zu tun haben, sondern
lediglich der Vergleichbarkeit verschiedener Fahrzeuge
dienen sollen“, so das Argument. Letztlich
handelt es sich bei diesem Messverfahren um eine
Messung unter extrem günstigen Bedingungen,
die im Labor simuliert worden ist. Darauf wird
dann allerdings meist nur in einer kleinen Fußnote
hingewiesen.
Genau das reicht Gerichten aber nicht. Das
Landgericht Wiesbaden hat in einem Urteil vom
30. Dezember 2010 (AZ: 3 O 208/09) entschieden,
dass „allein dieser Hinweis nicht genügt, um
den Käufer zutreffend über die Grundlagen der
Verbrauchsangaben zu informieren. Der Kunde
geht vielmehr vorrangig von den deutlichen Ankündigungen
in den sonstigen Veröffentlichungen
aus, die gerade den niedrigen Spritverbrauch deutlich
in den Vordergrund stellen. In Zeiten ständig
steigender Spritpreise ist dies auch unzweifelhaft
ein wesentlicher Faktor für die Kaufentscheidung.
Es hätte deshalb entweder eines deutlichen Hinweises
in der Produktbeschreibung bedurft oder einer
entsprechenden Aufklärung beim Beratungsgespräch,
dass die Angaben wenig Bezug zum realen
Verbrauch bei Nutzung dieses Fahrzeugs haben“,
so die Richter. Auch das Landgericht Bochum hat
sich kürzlich in einem Urteil vom 12. April 2012
(AZ 1-4 0 250/10, noch nicht rechtskräftig) so
entschieden. Statt des angegebenen durchschnittlichen
Verbrauchs von 7,7 Liter Benzin auf 100
Kilometer verbrauchte das verkaufte Fahrzeug je
nach Testmethode 11,7 beziehungsweise sogar
14,3 Prozent mehr Sprit im Fahrbetrieb.
Festhalten lässt sich also: Weicht der tatsächliche
Verbrauch um mehr als zehn Prozent von den
Angaben des Herstellers oder Verkäufers ab, liegt
ein beachtlicher Mangel am Fahrzeug vor, auch
wenn die Angaben auf Laborwerten beruhen.
Allerdings müssen Käufer eines wissen, wenn sie
den Klageweg beschreiten wollen: Die Überprüfung
des tatsächlichen Benzinverbrauchs eines
Fahrzeugs durch einen Sachverständigen kann
schnell über 8.000 Euro bis hin zu fünfstelligen
Beträgen kosten. Stellt sich dann heraus, dass die
Abweichung im Verbrauch die Zehn-Prozent-
Marke nicht überschreitet, muss der Käufer die
Kosten des Verfahrens und damit auch die Gutachterkosten
tragen.
bfp 09 2012

E-Förderung
Jahressteuergesetz 2013: Wie sich der Ein-Prozent-Abzug
für E-Dienstwagen berechnet.
DETLEF G.A. JUHRICH
Erwartungsgemäß ist das Jahressteuergesetz 2013
am 23. Mai 2012 vom Bundeskabinett als Regierungsentwurf
beschlossen worden. Nicht nur in
den noch strittigen Fragen haben sich die Koalitionsparteien
durch Zu- und Abtun auf Kompromisse
geeinigt. Auch beim vermeidlich unstrittigen
Punkt „Nachteilsausgleich bei der Ermittlung
der Privatnutzung bei Elektrofahrzeugen“ haben
sich Änderungen ergeben, die bei der Vorstellung
des Referentenentwurfs des JSTG 2013 (siehe
bfp Heft Nr.: 6/2012) noch nicht bekannt waren.
So wurden in letzter Minute die anfangs ausdrücklich
ausgeschlossenen Hybrid-Fahrzeuge
mit in den Förderkatalog aufgenommen, sofern
sie über extern aufladbare mechanische oder elektrochemische
Speicher verfügen. Die Kosten für
das aus den Anschaffungskosten herauszunehmende
Batteriesystem sollen aus Vereinfachungsgründen
pauschaliert werden. Für bis zum 31.
Dezember 2013 angeschaffte förderfähige Kraftfahrzeuge
wird der als Bemessungsgrundlage für
die Ein-Prozent-Regel dienende Bruttolistenneupreis
pauschal um 500 Euro pro kWh Speicherkapazität
der Batterie, maximal jedoch um 10.000
Euro gemindert. Diese Pauschale vermindert sich
für künftige Erwerbe jährlich um jeweils 50 Euro
pro kWh. Korrespondierend dazu reduziert sich
die Höchstgrenze um jährlich 500 Euro.
Ferner wurde die zeitliche Befristung der
Maßnahme noch großzügig erweitert. War im
Referentenentwurf noch eine Fünfjahresfrist im
Gespräch, begrenzt der Regierungsentwurf den
Nachteilsausgleich in der vorgenannten Staffelform
nunmehr auf Fahrzeugerwerbe, die bis zum
31. Dezember 2022 angeschafft werden. (Siehe
Beispiele)
bfp 09 2012
Zu bemerken ist, dass Elektroautos im derzeitigen Straßenverkehr
praktisch keine Rolle spielen. Ob das hier vorgestellte
Instrument der Bundesregierung von Fuhrparkbetreibern derart
stark genutzt werden wird, dass sich dies in Zukunft ändern
könnte, bleibt abzuwarten.
Einige Beispiele zur Veranschaulichung:
a) Erwerb eines Elektrofahrzeugs im Jahr 2013
mit einer Batteriekapazität von 15 kWh:
Minderung des Bruttolistenpreises:
15 x 500 € = 7.500 € (maximal 10.000 €). Es ist der niedrigere
Wert (7.500 €) vom Bruttolistenpreis abzuziehen.
b) Erwerb eines Elektrofahrzeugs im Jahr 2013
mit einer Batteriekapazität von 25 kWh:
Minderung des Bruttolistenpreises:
25 x 500 € = 12.500 € (maximal 10.000 €). Es ist der Maximalbetrag
von 10.000 € vom Bruttolistenpreis abzuziehen.
c) Wie unter b), aber
Erwerb des Fahrzeugs im Jahr 2016:
Minderung des Bruttolistenpreises:
25 x 350 € = 8.750 € (maximal 8.500 €). Es ist der
Höchstwert (8.500 €) vom Bruttolistenpreis abzuziehen.
d) Wie unter b), aber
Erwerb des Fahrzeugs im Jahr 2020:
Minderung des Bruttolistenpreises: 25 x 150 € = 3.750 €
(maximal 6.500 €). Es ist der niedrigere Wert (3.750 €)
vom Bruttolistenpreis abzuziehen.
Detlef G.A. Juhrich
Steuerberater
Steuer Service
So wurden in letzter
Minute die anfangs
ausdrücklich ausgeschlos-
senen Hybrid-Fahrzeuge
mit in den Förderkatalog
aufgenommen
Foto: Andrea Lehmkuhl
Artwork: Tom Kaldewey
043

Service Paket-Dienst, Sondermodelle
Paket-Dienst
Teil 48: Mercedes-Benz.
VON UTE KERNBACH
In dieser Ausgabe widmen sich die Marktexperten von Jato Dynamics dem Flotten-Paket von Mercedes-Benz für
die neue A-Klasse. Das Paket umfasst für den Fuhrpark interessante Features, die einen Preisvorteil von bis 22 Prozent
gegenüber den Einzelpreisen der enthaltenen Optionen bieten. Das Flottenpaket ist für alle Motorisierungen
und Ausstattungsversionen der neuen A-Klasse erhältlich.
Bei den anderen Herstellern/Importeuren sind keine Neuerungen beziehungsweise Änderungen zu vermelden.
Weitere Herstellerüberblicke sowie Änderungen folgen in den nächsten Ausgaben.
Kauf-Service
Marke Typ kW Kraftstoff Türen Datum Listenpreis
Citroën C4 Picasso e-HDi 110 Airdream Busin. Class EGS6 82 D 5 02.08.2012 22.720,00 €
BMW X5 xDrive30d Edition Exclusive 180 D 5 01.08.2012 49.915,97 €
Renault Mégane Grandtour Bose Edition Energy dCi 130 96 D 5 01.08.2012 22.092,44 €
Renault Mégane Bose Edition Energy dCi 110 81 D 5 01.08.2012 20.546,22 €
Škoda Roomster 1.6l TDI Ambition Plus Edition 66 D 5 01.08.2012 15.604,20 €
Škoda Superb 2.0 TDI Family Combi 103 D 5 01.08.2012 25.402,52 €
Škoda Superb 1.6 TDI Family 77 D 5 01.08.2012 22.881,51 €
Škoda Yeti 2.0 TDI Green tech Ambition Plus Edition 103 D 5 01.08.2012 22.764,71 €
BMW X6 xDrive40d M Sport Edition 225 D 5 17.07.2012 61.596,64 €
Renault Espace Edition 25th dCi 150 110 D 5 15.07.2012 32.470,59 €
Renault Grand Espace Edition 25th dCi 175 127 D 5 15.07.2012 34.907,56 €
Renault Scénic Bose Edition TCe 130 96 S 5 15.07.2012 20.294,12 €
Renault Grand Scénic Bose Edition dCi 160 118 D 5 15.07.2012 24.327,73 €
Fiat 500 1.2 8V Happy Birthday Edition C 51 S 2 09.07.2012 12.941,18 €
Citroën C4 Picasso HDi 110 Selection 82 D 5 03.07.2012 21.848,74 €
Citroën Grand C4 Picasso HDi 150 Selection 5-Sitzer 110 D 5 03.07.2012 24.243,70 €
Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTI ec 150 J. Opel 96 D 5 03.07.2012 27.403,36 €
Opel Insignia 2.0 CDTI 150 Jahre Opel 81 D 4 03.07.2012 24.890,76 €
Ford Mondeo 2,0TDCi Business Edi. Turnier 103 D 5 02.07.2012 26.932,77 €
Mazda MX-5 1.8 MZR Hamaki 93 S 2 02.07.2012 20.075,63 €
044
Modell Paketinhalt Preis in €(ohne MwSt.)
Mercedes A-Klasse
Alle Versionen der A-Klasse Flottenpaket: Das Großkundenpaket beinhaltet Audio 20 CD mit frei stehendem Farbdisplay,
CD-Player, Telefontastatur, Controller auf der Mittelkonsole sowie Bluetooth-Schnittstelle
mit Freisprecheinrichtung, Becker MAP Pilot Navigationsmodul, aktivem Park-Assistent mit
Parktronic und Sitzheizung vorne. Der Preisvorteil beträgt bis zu 445,- Euro, was einem Preisvorteil
von 22 Prozent entspricht gegenüber den Einzelpreisen der enthaltenen Optionen.
Quelle: Jato Dynamics
In jeder Ausgabe finden Sie eine Liste der neu hinzugekommenen
Sondermodelle, und im Internet wird unter www.fuhrpark.de
jeweils eine aktualisierte Excel-Liste zum Download bereit stehen,
die Sie detailliert über die aktuellen Sondermodelle informiert.
Marke Typ kW Kraftstoff Türen Datum Listenpreis
Mazda Mazda2 1.3 MZR Edition 55 S 3 02.07.2012 12.176,47 €
Mazda Mazda3 1.6 MZ-CD Edition 85 D 5 02.07.2012 19.235,29 €
Mazda Mazda5 1.6 MZ-CD Edition 40 Jahre 85 D 5 02.07.2012 22.672,27 €
Nissan Qashqai 1.6 dCi DPF i-Way 96 D 5 01.07.2012 23.563,03 €
Nissan Qashqai+2 1.5 dCi DPF i-Way 81 D 5 01.07.2012 23.067,23 €
Peugeot 308 SW Business-Line N1 e-HDi FAP 110 82 D 5 01.07.2012 19.525,21 €
Peugeot 508 SW Business. e-HDi FAP 115 EGS6 84 D 5 01.07.2012 26.183,19 €
Renault Kangoo TomTom Edition 1.5 dCi 90 66 D 5 01.07.2012 15.705,88 €
VW Up 1.0 Black Up 44 S 5 30.06.2012 11.911,76 €
Fiat 500 1.4 16V Rock Star 74 S 3 29.06.2012 13.109,24 €
Renault Laguna Grandtour Sportway dCi 110 eco2 81 D 5 27.06.2012 21.504,20 €
Citroën C1 1.0 Cool & Sound 50 S 3 22.06.2012 9.109,24 €
Fiat Bravo 1.6 16V Multijet Street 88 D 5 22.06.2012 19.151,26 €
Citroën C3 1.1 Cool & Sound 44 S 5 21.06.2012 11.672,27 €
Škoda Fabia 1.2l TSI Green tec Cool Edition 63 S 5 20.06.2012 12.503,36 €
Opel Astra Sports Tourer 1.3 CDTI 150 Jahre Opel 70 D 5 18.06.2012 19.689,08 €
Opel Astra 1.7 CDTI 150 Jahre Opel 81 D 5 18.06.2012 19.403,36 €
Opel Corsa 1.3 CDTI Ecoflex Color Edition 55 D 3 18.06.2012 14.915,97 €
Diese Tabelle ist ein Service von
bfp fuhrpark + management in Zusammenarbeit mit: und
1.590
bfp 09 2012

Service & Reifen
Wartungskosten bivalenter Gasautos.
VON UTE KERNBACH
In Zeiten hoher Benzin- und Dieselpreise will so mancher Fuhrparkmanager
die Kostenbremse ziehen. Eine Alternative beim Spritsparen sind
Gas-Fahrzeuge, da dieser Treibstoff noch bis 2018 steuerbegünstigt ist. Wie
sieht es aber bei der Wartung der Gasautos im Vergleich zu den Schwestermodellen
mit konventionellem Antrieb aus? Die Höhe der Wartungskosten
ausgewählter Fahrzeuge mit bivalentem Antrieb im Vergleich zu den herkömmlichen
Schwestermodellen haben die Experten von Audacon näher
unter die Lupe genommen.
Untersucht wurden Fahrzeuge verschiedener Klassen bei einer Haltedauer
von 36 Monaten und einer Gesamtlaufleistung von 120.000 Kilometer.
Mit Ausnahme des Mercedes E 200/E200 NGT lagen die Wartungskosten
bei den bivalenten Autos beachtlich über denen ihrer Schwestermodelle -
Wartungskosten kompakte SUV (Bei einer Haltedauer von 36 Monaten und einer Laufleistung von 120.000 Kilometern)
Kosten über kompletten Zeitraum inkl. Arbeitsaufwand ohne MwSt. in Euro
Marke Modell/Version kW/PS Verschleißteile Wartungskosten Reifen Gesamtkosten
Audi A4 (8K2, B8) 2,0 TFSI 132/180 2.060,75 1.321,80 2.801,99 6.184,54
Audi A4 (8K2, B8) 2,0 TFSI flexibel fuel 132/180 2.059,40 2.209,35 2.801,99 7.070,74
Fiat 500 1,2 51/69 1.098,26 1.198,78 721,09 3.018,13
Fiat 500 1,2 LPG 51/69 1.099,55 1.746,83 945,93 3.792,31
Fiat Grande Punto (199) 1,4 57/77 1.263,36 1.268,15 1.069,12 3.600,63
Fiat Grande Punto (199) 1,4 LPG 57/77 1.297,99 1.679,21 1.069,12 4.046,32
Ford Mondeo IV 2,0 107/145 1.812,24 1.261,64 2.155,67 5.229,55
Ford Mondeo IV 2,0 LPG 107/145 3.349,72 2.601,92 2.155,67 8.107,31
Mercedes E-Klasse (W212) E 200 135/184 2.721,47 1.360,70 2.748,77 6.830,94
Mercedes E-Klasse (W212) E 200 NGT 120/163 2.729,17 1.251,98 2.748,77 6.729,92
Opel Insignia 2,0 Turbo 162/220 1.798,74 981,89 2.621,94 5.402,57
Impressum
bfp ist das unabhängige Fachmagazin
für Fuhrparkbetreiber.
bfp unterstützt Fahrzeugfl ottenbetreiber mit
Informationen über Pkw/Transporter,
Fuhrparkmanagement, Leasing, Versicherung,
mobile Kommunikation und Telematik.
.............................................................................................
35. Jahrgang 2012
Herausgeber & Verlag:
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Postanschrift: 30130 Hannover
Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
Telefon 0511 8550-0, Telefax 0511 8550-2600
www.schluetersche.de
Verlagsleitung: Klaus Krause
Kfz- und Mobilitätsmedien
Leitung:
Eckhard Schulte
Telefon 0511 8550-2610, schulte@schluetersche.de
bfp 09 2012
Redaktion:
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Rheinallee 193, 55120 Mainz
Hans-Joachim Mag (Chefredakteur)
Telefon 06131 62776-11, mag@fuhrpark.de
Frank Jung, Telefon 06131 62776-12, jung@fuhrpark.de
Telefax 06131 62776-20
www.fuhrpark.de, info@fuhrpark.de
Events:
Sabine Janssen
Telefon 06131 62776-13, janssen@fuhrpark.de
Hubert Laininger
Telefon 06131 62776-14, laininger@fuhrpark.de
Petra Frank
Telefon 06131 62776-15, frank@fuhrpark.de
Anzeigenleitung:
Marion Bäre
Telefon 0511 8550-2645, baere@schluetersche.de
Anzeigenverkauf:
Gitta Lemke
Telefon 0511 8550-2648, lemke@schluetersche.de
Tanja Ehlerding
Telefon 0511 8550-2647, ehlerding@schluetersche.de
Wartungskosten kompakte SUV (Bei einer Haltedauer von 36 Monaten und einer Laufleistung von 120.000 Kilometern)
Kosten über kompletten Zeitraum inkl. Arbeitsaufwand ohne MwSt. in Euro
Marke Modell/Version kW/PS Verschleißteile Wartungskosten Reifen Gesamtkosten
Opel Insignia 2,0CNG Turbo 162/220 1.854,84 1.133,83 2.621,94 5.610,61
Seat Altea XL (5P5) 1,6 75/102 1.761,25 1.160,98 1.213,46 4.135,69
Seat Altea XL (5P5) 1,6 LPG 75/102 1.697,47 1.726,94 1.213,46 4.637,87
Skoda Octavia (1Z3) 1,6 75/102 1.667,61 995,45 1.176,17 3.839,23
Skoda Octavia (1Z3) 1,6 LPG 75/102 1.552,31 1.373,57 1.176,17 4.102,05
VW
Caddy III Kasten
(2KA, 2KH, 2CA, 2CH) 1,6
75/102 1.969,89 1.068,63 1.152,41 4.190,93
VW
Caddy III Kasten
(2KA, 2KH, 2CA, 2CH) 1,6 BiFuel
*kompletter Zeitraum inkl. Arbeitsaufwand, Quelle: audacon
Christian Welc
Telefon 0511 8550-2643, welc@schluetersche.de
Derzeit gültige Preisliste: Nr. 31 vom 1. 1. 2012
Druckunterlagen:
anzeigendaten-bfp@schluetersche.de
Telefon 0511 8550-2625, Telefax 0511 8550-2401
Producing: Tom Kaldewey
Vertrieb/Abonnement-Service:
Nadine Jerke
Telefon 0511 8550-2636, Telefax 0511 8550-2405
vertrieb@schluetersche.de
Erscheinungsweise: 10 x jährlich
Bezugspreise:
Inland: jährlich € 30,– inkl. Versandgebühren, inkl. MwSt.
Ausland: jährlich € 30,– zuzüglich € 21,– Versandgebühren
Einzelheft € 4,– inkl. MwSt. zuzüglich Versandgebühren
(EU-Steuerregelung wird berücksichtigt)
Bankverbindung:
Sparkasse Hannover (BLZ 250 501 80), Kto. 101 99 00
Wartung, Impressum Service
und zwar zwischen 208 Euro und bis zu über 2.800 Euro.
Besonders hoch sind die Unterschiede beim Ford Mondeo. Bei der 145
PS starken Limousine mit Benzinantrieb liegen die Folgekosten im gesamten
Zeitraum bei rund 5.229 Euro. Für die LPG-Variante müssen 8.107
Euro hingeblättert werden. Das liegt unter anderem darin begründet, dass
laut Audacon beim LPG-Ford beispielsweise das Ventilspiel im gesamten
Zeitraum drei Mal neu eingestellt werden muss. Das allein bedeutet schon
Mehrkosten von rund 505 Euro. Außerdem schlagen die Service-Arbeitskosten
mit rund 1.602 Euro zu Buche; beim Benziner betragen sie gerade
mal 538 Euro – also nur rund ein Drittel.
Einzig der bereits erwähnte E 200 NGT ist rund 101 Euro preisgünstiger
als der Benziner.
75/102 2.073,54 1.821,34 1.152,41 5.047,29
Gerichtsstand und Erfüllungsort: Hannover
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages unter
ausführlicher Quellenangabe gestattet. Gezeichnete
Artikel decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der
Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte haftet
der Verlag nicht.
Angeschlossen der Informationsgemeinschaft
zur Feststellung Feststellung der Verbreitung Verbreitung von
Werbeträgern (IVW).
Diese Ausgabe enthält eine Beilage
der SEAT Deutschland GmbH.
Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.
.............................................................................................
Die Titel der KFZ- und Mobilitätsmedien
im Überblick:
W amz – auto motor zubehör W www.amz.de
W bfp fuhrpark + management W www.fuhrpark.de
W GO BLOBAL BIZ W www.goglobalbiz.de
W NKW PARTNER W www.nkwpartner.de
.............................................................................................
Druck: CW Niemeyer Druck GmbH
Böcklerstraße 13, 31789 Hameln/Wangelist
045

Service Urteile
Unerlaubte Nutzung: keine Steuern
Privat genutzte Dienstwagen müssen versteuert werden. Das gilt jedoch nicht, wenn
das Auto gegen den Willen des Arbeitgebers für persönliche Zwecke genutzt wird, wie
nun das Niedersächsische Finanzgericht geurteilt hat.
In dem verhandelten Fall hatte ein Mitarbeiter eines Autohauses einen der Vorführwagen
auch für private Fahrten genutzt, obwohl das vom Arbeitgeber ausdrücklich
untersagt worden war. Als der Schwindel aufflog, gab es nicht nur Ärger mit dem Chef,
sondern auch mit der Steuerbehörde. Letztere sah den unerlaubt genutzten Dienstwagen
als geldwerten Vorteil an und rechneten ihn dem zu versteuernden Einkommen zu.
Zu Unrecht, wie das Gericht nun entschied. Von einer privaten Nutzung betrieblicher
Fahrzeuge könne keine Rede sein, da der Arbeitsvertrag diese ausdrücklich untersagte.
Dass das Verbot möglicherweise lediglich zum Schein ausgesprochen wurde, sei
nicht zu beweisen, zitiert die Deutsche Anwaltshotline (D-AH) aus dem Urteil.
(Az.: 1 K 284/11) SP-X
Teurer Sportwagen nicht betrieblich
Ein Kfz, das für den Unternehmer durchgehend horrend hohe Kosten verursacht, ist
weder geeignet noch dazu bestimmt, den Betrieb zu fördern. Zwar ist der Unternehmer
grundsätzlich frei in seiner Entscheidung, welche und wie viele Fahrzeuge er für
betriebliche Zwecke anschafft. Allerdings obliegt es ihm auch, darzulegen und glaubhaft
zu machen, dass es betriebliche und keine privaten Gründe waren, das Kfz zu
erwerben. Als Betriebsausgaben zu berücksichtigen sind die Kosten für die tatsächlich
durchgeführten betrieblichen Fahrten mit dem Fahrzeug, diese jedoch nur in angemessener
Höhe.
Aus den Gründen: „Insbesondere ist nicht erkennbar, welcher betriebliche Nutzen für
den Kläger bestanden haben soll, im Rahmen seiner Tätigkeit als Fachtierarzt für
Kleintiere neben dem Multivan ein weiteres Fahrzeug in die betriebliche Sphäre zu
überführen. Schließlich ist auch von Bedeutung, in welchem Masse die Anschaffung
eines Pkw die private Lebenssphäre des Steuerpflichtigen berührt...“.
(FG Nürnberg vom 27.01.2012 7 K 966/2009)
Gutachter muss bezahlt werden
Wird ein Autofahrer schuldlos in einen Unfall verwickelt, hat er das Recht, sich die
Schadenhöhe an seinem Fahrzeug von einem Gutachter ermitteln zu lassen. In dem
vor dem Amtsgericht Wolfsburg verhandelten Fall war die Stoßstange des Opfer-Pkws
beschädigt worden.
Will der Autofahrer durch Einschaltung des Sachverständigen ausschließen, dass
noch andere Teile am Auto verzogen oder beschädigt sind, muss auch dieser Teil der
Prüfung bezahlt werden. Die gegnerische Kfz-Haftpflichtversicherung darf die Zahlung
nicht auf den Bereich „Stoßstange“ reduzieren.
(AmG Wolfsburg, 12 C 102/11)
Identifizierung bei unscharfem Frontfoto
Ist ein bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung gefertigtes Frontfoto des Fahrers
nicht uneingeschränkt zu dessen Identifizierung geeignet, muss der über den Ver-
046
Aktuelle Urteile
kehrsverstoß entscheidende Strafrichter in seinem Urteil näher ausführen, warum er
trotz der eingeschränkten Bildqualität den Betroffen als Fahrer identifiziert hat. Dabei
sind die auf dem Foto erkennbaren charakteristischen Merkmale des Fahrers genau
zu benennen und zu beschreiben, die für die richterliche Überzeugungsbildung ausschlaggebend
waren. Ein Urteil, das diese Ausführungen nicht enthält, ist anfechtbar.
(OLG Bamberg vom 22.02.2012, Az. 2 Ss OWi 143/12) rp
Kasko: Leistungskürzung bei
Trunkenheitsfahrt
Der Bundesgerichtshof hält an seiner Rechtsprechung fest, dass in Einzelfällen bei
grob fahrlässiger Verletzung einer vertraglichen Obliegenheit durch den Versicherungsnehmer
nicht nur eine Kürzung, sondern auch die komplette Verweigerung der
Versicherungsleistung gerechtfertigt sein kann. Dabei ist stets eine Abwägung aller
Umstände des Einzelfalles vorzunehmen.
Eine vollständige Leistungskürzung sehen die Karlsruher Richter bei einer Trunkenheitsfahrt
des Versicherungsnehmers als zulässig an, bei der die für die absolute
Fahruntüchtigkeit maßgebliche Grenze von 1,1 Promille deutlich überschritten ist
(hier 2,1 Promille). Das Führen eines Fahrzeugs in fahruntüchtigem Zustand gehört
zu den schwersten Verkehrsverstößen überhaupt. Entlastende Momente konnte der
Autofahrer im entschiedenen Fall nicht vorbringen.
(BGH vom 11.01.2012, Az. IV ZR 251/10) rp
Unerlaubtes Telefonieren
Eine unerlaubte Benutzung des Mobiltelefons während einer Autofahrt liegt bereits
dann vor, wenn der Autofahrer das Handy beim Ertönen des Klingeltons aufnimmt, um
einen eingehenden Anruf zurückzuweisen („Wegdrücken“).
(OLG Köln vom 09.02.2012, Az. III-1 RBs 39/12) rp
bfp 09 2012

Ihre Homepage ist ja interessant*
Integrieren Sie doch unsere aktuellen bfp-News!
1. Ressorts wählen und Vorschau ansehen...
2. Widget per Knopfdruck erzeugen...
3. Sofort in die eigene Homepage einbauen!
bfp-News-Widget kinderleicht erstellen unter:
www.fuhrpark.de/widget
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: kfz@schluetersche.de
*aber irgendwie manchmal auch nicht?

Service Boxenstopp
Böse Überraschung
Das kann teuer werden:
Wenn außerordentliche Wartungsarbeiten nötig werden.
Auswahl außergewöhnlicher Boxenstopps
Anlass
Suzuki Swift 1,2 (60 kW) mit Schaltgetriebe und Klimaanlage
bei km-Laufleistung Gesamtpreis in €*1)
Schaltgetriebeöl und Kühlmittel erneuern
Mercedes E 220 CDI Coupé (125 kW) mit Automatikgetriebe (722.9)
45.000 km/36 Monate 85,00
Wechseln Automatikgetriebeöl inkl. Ölfilter
Audi A4 2,0 TDI quattro (130 kW) mit automatisiertem Schaltgetriebe
50.000 km/36 Monate 290,00
Ölwechsel DSG-Getriebe mit Flüssigkeitskupplung
Volvo S80 1,6D DRIVe (80 kW)
60.000 km 240,00
Partikelfilter erneuern 120.000 km 775,00
Quelle: Audacon, Bad Mergentheim / *1) Preise inklusive Arbeitszeit, Ersatzteile und MwSt. Bei den angegebenen Preisen handelt es sich um Zirka-Preise,
da die Arbeitskosten regional unterschiedlich sein können
Diese Kosten sollte
man vor dem Kauf
auf keinen Fall
außer acht lassen
Foto: Minerva Studio
048
VON UTE KERNBACH
Die Wartungsfreundlichkeit der Autos ist in den vergangenen
Jahren immer besser geworden. Der vor vielen Jahren übliche
Einfahr-Check nach 2.000 Kilometern ist längst passé. Auch
bei den Zahnriemen hat sich bei den neuen Automobilen einiges
getan. Dieser Riemen synchronisiert Nockenwelle und
Kurbelwelle und sorgt für die exakte Einhaltung der Steuerzeiten.
Ein Riss durch Materialalterung kann zu einem kapitalen
Motorschaden führen. Kostenpunkt: mehrere tausend Euro.
Früher gab es Modelle, die nach einer Laufleistung von
40.000 oder 60.000 Kilometer zum Riemenwechsel auf die
Hebebühne zitiert wurden. Heute sind diese Intervalle auf
ein Vielfaches verlängert worden. So muss beispielsweise ein
Golf V mit 1,4-Liter-Motorisierung aus dem Jahr 2007 nur
alle 150.000 Kilometer diese Prozedur über sich ergehen lassen.
Bei BMW- und Mercedes-Fahrzeugen wurde der Zahnriemen
durch eine Steuerkette ersetzt, und somit entfallen diese
Extra-Stopps in der Werkstatt. Bei den anderen Marken, die
noch nicht den Zahnriemen durch Steuerketten ersetzt haben
– so die Audacon-Experten – wurde das Zahnriemenmaterial
zwecks längerer Haltbarkeit erheblich verbessert. Dies hat zur
Folge, dass der Zahnriemenwechsel erst bei einer Laufleistung
von weit über 100.000 Kilometer geschehen muss.
Diese Kosten sollte man vor dem Kauf eines Automobils, wie
beispielsweise Wartungs- und Inspektionsintervalle, auf keinen
Fall außer acht lassen. Zwar sind in den vergangenen fünf Jahren
laut den Experten die Gesamtkosten für die Servicearbeiten relativ
stabil geblieben, dies liegt jedoch daran, dass die Arbeitszeiten
der normalen Servicearbeiten kürzer geworden sind.
Aber auch in Zeiten, in welchen man annimmt, dass die
regelmäßigen Servicearbeiten bei Fahrzeugen durch die Hersteller
auf ein Minimum begrenzt werden, stößt man bei genauerer
Suche doch immer wieder auf Ausnahmen. So muss
beispielsweise der Pilot eines Volvo S80 1,6D
Driv-e nach 120.000 Kilometer den Partikelfilter
erneuern. Die Erneuerung des guten Stücks kostet
rund 775 Euro. Oder wer hätte gedacht, dass
Suzuki seinen Swift 1,2 alle 45.000 Kilometer
zum Schaltgetriebeöl und Kühlmittel erneuern
auf die Hebebühne ruft? Laut Audacon kostet das
Ganze rund 85 Euro.
In andere preisliche Dimensionen stößt da
schon das Mercedes E 220 CDI Coupé mit Automatikgetriebe
vor. Beim Kilometerstand von
50.000 heißt es für den Stuttgarter Selbstzünder
Automatikgetriebeöl und Filter wechseln. Diese
Arbeiten schlagen mit zirka 290 Euro zu Buche.
Etwas preisgünstiger wird es beim Ingolstädter
Zweiliter-A4-Selbstzünder mit Allradantrieb und
DSG-Getriebe für rund 240 Euro, der zusätzlich
alle 60.000 Kilometer auf die Hebebühne zitiert
wird.
bfp 09 2012

Der Caddy mit der passenden Lösung für jede Anforderung.
www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de
Modellvarianten.
Für Helden, die jede
Aufgabe spielend meistern.
Damit die Helden des Alltags für jeden Spezialeinsatz eine maßgeschneiderte Fahrzeuglösung
finden, bietet der Caddy ® bis zu 330 Modellvarianten. So sind sie auf
Wunsch mit einer Vielzahl an Motorisierungen und Karosserielösungen, 4MOTION
Allradantrieb, BlueMotion Technology, Doppelkupplungsgetriebe DSG und vielen
weiteren Konfigurationsmöglichkeiten auch großen Aufgaben gewachsen. Das Elektronische
Stabilisierungsprogramm, ABS, der Berganfahr- und der Parklenkassistent
„Park Assist“ sorgen zudem für ein hohes Maß an Sicherheit, Komfort und Qualität.
Der Caddy. Erster seiner Klasse.
1 Caddy und Caddy Maxi, Kraftstoffverbrauch in l/100 km (m³/100 km bei Erdgas) für Benzin und Diesel: kombiniert
von 8,2 bis 4,9. Für Autogas (BiFuel): kombiniert von 10,5 bis 10,3. Für Erdgas (EcoFuel): kombiniert von 8,8 bis 8,7.
CO2-Emissionen in g/km für Benzin und Diesel: kombiniert von 191 bis 129. Für Autogas (BiFuel): kombiniert von 171
bis 167. Für Erdgas (EcoFuel): kombiniert von 157 bis 156. Der Produktname Caddy ® ist eine eingetragene Marke
von Caddie S. A. und wird von Volkswagen Nutzfahrzeuge mit freundlicher Genehmigung von Caddie S. A. benutzt.
Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.

Fokus Navihalterungen
Unbemannte Flugobjekte
Welches Befestigungs-
system am sichersten ist,
kann man pauschal
nicht sagen
Fotos: diez-artwork, Bäckersjunge
050
Nachrüstbare Navis haben auch einen Nachteil.
Man muss sie irgendwo sicher befestigen.
Worauf man achten muss und was erlaubt ist und was nicht.
VON CLEMENS VELTEN
Der große Vorteil portabler Navigationssysteme kann im Kollisionsfall
auch ihr großer Nachteil sein: die Flexibilität. Was
sich schnell befestigen lässt, kann sich unter widrigen Umständen
genauso schnell wieder lösen. Wer portable Lotsen häufig
einsetzt, kennt die Situation: Gerade hat man das Gerät mit
einer Saugnapf- oder Klemmbefestigung an der Windschutzscheibe
befestigt, schon fällt es wieder herunter. Oft hat dies
aber nichts mit der Qualität der Halterung zu tun, sondern nur
mit der falschen Befestigung. Dies kann an der Verschmutzung
der Innenscheibe oder des Saugnapfs liegen oder an der nicht
korrekten Anbringung.
Crashtests mit mobilen Navigationssystemen, durchgeführt
von ADAC und Dekra, bestätigen dies. Die größte Gefahr, so
die Tester, ist dabei die Richtungsänderung des Fahrzeugs, die
bei der überwiegenden Anzahl von Unfällen eintritt. Typische
Situation: die Missachtung der Vorfahrt. Fahrzeuge treffen
seitlich aufeinander und beginnen sich zu drehen. Selbst bei
Auffahrunfällen gibt es oft unerwünschte Richtungswechsel.
Sobald sich ein Auto dreht, steigt aber die Gefahr von umher
fliegenden portablen Geräten erheblich. Bei schweren Geräten
und abstehenden Halterungen ergibt sich daraus eine ziemlich
starke Hebelwirkung. Die Folge: Die elektronischen Wegweiser
fliegen im Trennungsfall nicht mehr nur in Richtung Armaturenbrett,
Fahrzeugboden oder Windschutzscheibe, son-
dern bewegen sich unkontrolliert durchs Auto.
Dies gilt für alle Halterungstypen gleichermaßen.
Saugnapfhalterungen sind sicher, wenn ...
Das Fazit des ADAC nach verschiedenen Crashversuchen
mit mobilen Lotsen lautet: Saugnapfhalterungen
an der Windschutzscheibe können
als sicher betrachtet werden, wenn die Scheibe
und die Saugglocke sauber sind und die Befestigung
sorgfältig erfolgt. Das gilt auch für Befestigungsmöglichkeiten
zum Nachrüsten. Voraussetzung:
Die Halterung ist für das entsprechende
Navi empfohlen, denn je größer das Navi, desto
stabiler muss die Halterung sein, um die bei einem
Crash entstehenden Kräfte zu bändigen.
„Halterungen, die ins Lüftungsgitter eingeclipst
werden, sind nicht sicher“, resümiert Helmut
Schmaler vom ADAC.
Allerdings ist die unzureichende Befestigung
der Halterung nur eines der Risiken. Probleme
können auch die Verbindungen zwischen
Halterung und Navi bereiten. So löste sich bei
einem vom ADAC durchgeführten Heckcrash
nicht der Saugnapf von der Scheibe, sondern
bfp 09 2012

das Navi aus der Halterung. Ähnliche Situation
bei einem durchgeführten Crash-Test im Dekra
Technology Center Klettwitz in Brandenburg:
Dabei simulierten die Experten einen typischen
Auffahrunfall mit 32 Kilometern pro Stunde.
Auch hier startete ein Navi Flugversuche, während
der Saugnapf samt Halterung stabil Kontakt
zur Scheibe hielt. Nach Aussagen der Tester kann
es vor allem bei der Bedienung der Halterungen
zu Problemen kommen. Zum Teil müssen Handy-
und Navihalter über zwei Stufen einrasten.
Das klappt nicht immer zuverlässig und führt zu
Fehlmontagen, sodass sich die Geräte bei Unfällen
unerlaubt ausklinken können. „Daher ist es
ganz wichtig, die Halterungen nach Bedienungsanleitung
anzubauen“, betont Versuchsleiter Olaf
Kretschmann. „Anschließend ist noch einmal
auf den richtigen Sitz der Saughalterung an der
Scheibe und das richtige Einrasten der Verriegelungen
zu achten.“
Welches Befestigungssystem am sichersten ist,
kann man pauschal nicht sagen. So können magnetische
Haltesysteme genauso gut oder schlecht
sein, wie Einrastsysteme, von denen es auch bessere
und schlechtere Lösungen gibt. Ausnahme:
verschraubbare oder besonders gesicherte Befestigungssysteme,
die unsichtbar, aber fest mit dem
Auto verbunden sind. So genannte semi-integrierte
Lösungen bieten Tom-Tom und Garmin in
Verbindung mit einigen Autoherstellern bereits
ab Werk an. Neben der Crashsicherheit sind auch
Vibrationen lästig. Besonders Halterungen mit
Schwanenhals sind hier kritisch“, urteilt Helmut
Schmaler vom ADAC.
Richtige Montage am richtigen Platz
Die meisten Navigationshersteller weisen zwar
eindringlich darauf hin, es nicht zu tun, trotzdem
befestigen Autofahrer ihre mobilen Lotsen
bfp 09 2012
Tipps zur richtigen Montage
Beschleunigen, Abbremsen, Richtungswechsel,
Vibrationen, kurze Erschütterungen, Eiseskälte
im Winter, große Hitze im Sommer, schwülwarme
Luft – Navi-Halterungen haben während einer
Autofahrt ganz schön was auszuhalten.
Sichere Bedienung
Navi in Sicht- und Reichweite des Fahrers anbringen, das gewährleistet
schnelle Wahrnehmung sowie sichere Bedienung.
Der Blick auf die Straße muss aber frei sein. Keine Montage im
Bereich der Beifahrer, sonst drohen bei Unfällen Verletzungen.
Platz für Airbags
Die Aufblasbereiche von Airbags freihalten. Andernfalls werden
Navis bei Kollisionen zu Geschossen!
Lenkrad freihalten
Portable Navis nicht in Lenkradnähe montieren, um ein unbeabsichtigtes
Einhaken zu verhindern.
Abstand zum Schalthebel
Auch das direkte Umfeld von Schalthebeln meiden. Dies gilt
vor allem für die Montage von Adaptertellern oder Lade- bzw.
TMC-Kabel.
Gründliche Reinigung
Vor der Befestigung die Oberfläche gründlich mit einem sauberen
Tuch und Glasreiniger säubern. Jeglicher Belag auf der
Scheibe, vor allem auch in Raucherfahrzeugen, vermindert
deutlich die Haftungsfähigkeit.
Temperatur beachten
Bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius die Scheibe vor dem
Befestigen anwärmen. Aber langsam, um Spannungsrisse zu
vermeiden.
Druckvolle Anbringung
Dann den Saugnapf mit festem Druck auf die gewünschte
Stelle pressen, und den Feststellhebel umlegen.
Regelmäßige Prüfung
Überprüfen Sie regelmäßig den sicheren Sitz der Halterung. Durch
Temperaturschwankungen kann die Saugwirkung nachlassen.
Extreme Hitze vermeiden
Große Hitze und direktes Sonnenlicht können Saugnäpfe beschädigen.
Bei großer Hitze besser abbauen.
Halterungen soll so
angebracht werden,
dass das Navi noch gut
bedient werden kann
Links:
Freizuhaltendes Fernsichtfeld
Navihalterungen Fokus
Rechts:
Raum der Handerreichbarkeit (Einhandzone)
051

Fokus Navihalterungen
Geldbußen können
verhängt werden, wenn
die Sicht des Fahrers
eingeschränkt wird
052
Lösungen
Semi-integrierte Lösungen von TomTom
Hersteller: Opel
Lösung: TomTom Connect for Opel
Modelle: Astra J, Corsa D, Meriva B,
Combo D und Insignia
Hersteller: Ford
Lösung: Lösung hat keine eigenen Namen bekommen
Modelle: Ford KA, Ford Fiesta, Ford Focus 2011,
Ford C-Max und alle LCV-Fahrzeuge von Ford
Hersteller: Fiat Gruppe
Lösung: Blue & Me TomTom und Blue & Me TomTom LIVE
Modelle: Fiat: Doblò, 500, 500C, New Fiat Panda,
Punto / Alfa-Romeo: Giulietta & Mito /
Lancia: Ypsilon / IVECO: Daily & EcoDaily
immer wieder im Explosionsbereich der Airbags.
Das beeinträchtigt nicht nur deren lebensrettende
Wirkung, sondern stellt zudem ein hausgemachtes
Verletzungsrisiko dar. Von den schnell
aufgeblasenen Luftsäcken extrem beschleunigt,
werden selbst kleine Geräte zu unkalkulierbaren
Geschossen und können schwerste Kopfverletzungen
verursachen.
Grundsätzlich gilt: Die Halterungen sollen so
angebracht werden, dass das Navi noch gut bedient
werden kann, dass die Sicht nicht übermäßig
eingeschränkt wird und dass der Öffnungsbereich
der Airbags nicht betroffen ist, rät der
ADAC. Bei der sicheren Montage einer Saugnapfhalterung
spielen vor allem die Position, die
Säuberung der Scheibe und die richtige Temperatur
eine wichtige Rolle. Aber auch alle anderen
Halterungsvarianten erfordern größtmögliche
Sorgfalt beim Montieren.
Rechtliche Situation
Die Verwendung von Navigationsgeräten mit
Saugnapfhaltern an der Windschutzscheibe ist
in Deutschland und im Ausland meist erlaubt,
wenn das Gerät sicher befestigt wurde und die
Sicht des Fahrers nicht einschränkt. Weder in den
Niederlanden noch in der Schweiz gibt es explizite
Regelungen, die Saugnapfhalterungen verbieten.
Geldbußen können aber verhängt werden,
wenn die Sicht des Fahrers eingeschränkt wird.
Maßgeblich sind aber immer die Umstände des
Einzelfalles. In Tschechien ist es zwar grundsätzlich
verboten, Gegenstände an der Windschutzscheibe
anzubringen, doch wird hier, so die Auskunft
des tschechischen Verkehrsministeriums
auf Anfrage des ADAC, bei Navigationsgeräten
eine Ausnahme gemacht, also kein Bußgeld verhängt.
Für den Fuhrparkverantwortlichen und den
Arbeitgeber stellt sich aber eine weitere wichtige
Frage: Ist ein portables Navigationssystem
eine Zuladung oder ein Einbau? Die Antwort
dazu ist nicht leicht zu geben und wurde auf
dem bfp Fuhrpark-FORUM in den Workshops
und Vorträgen diskutiert. Definiert ist ein Einbaugerät,
wenn der Ein- und Ausbau nur durch
Werkzeugeinsatz möglich ist. Zuladung hingegen
ist alles, was ohne Werkzeugeinsatz ein- oder ausgebaut
werden kann. Doch was ist ein Werkzeug,
was, wenn Schrauben durch Schnellverschlüsse
ersetzt werden? Im Zweifel entscheidet ein Richter,
was Einbau und was Zuladung ist, und zwar
nach einem Unfall.
Bei semi-integrierten Navigationssystemen
oder Festeinbau-Navis verpflichtet sich der
Hersteller Normen einzuhalten und Crashtests
durchzuführen. Bei erfolgreicher Prüfung des
Produkts erhält es eine Allgemeine Betriebserlaubnis
(ABE). Soll in einem Fuhrparkfahrzeug
eine entsprechende Halterung oder ein Festeinbau-Navi
eingesetzt werden, muss der Arbeitgeber
auf die fahrzeugspezifische ABE achten. Liegt
keine Produktprüfung (ABE) vor, kann die ABE
des Fahrzeuges verfallen.
bfp 09 2012

Für portable Navis, etwa mit integrierter
Saugnapfhalterung, ist keine ABE notwendig.
Aber der Arbeitgeber muss im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung
das eingesetzte Produkt
prüfen. Auch der Fahrzeugführer muss im Sinne
der Ladungssicherung den festen Halt des mobilen
Navis prüfen sowie sich davon überzeugen,
dass keine Sichtbehinderung oder weitere Gefahr
von dem Navi im Falle eines Unfalls ausgeht.
Wer sich differenzierter informieren möchte
gibt es die Informationsschrift BGI/GUV-I
8696 mit dem Titel: „Einsatz von bordeigenen
Kommunikations- und Informationssystemen
mit Bildschirmen an Fahrerarbeitsplätzen“. Zu
den wesentlichen Fragen der behinderungsarmen
Fahrzeugintegration finden sich praxisnahe Hinweise
für Anwender sowie betriebliche Beschaffer.
Zudem erscheint in diesen Tagen die Informationsschrift
BGI/GUV-I 8704: „Belastungen und
Gefährdungen mobiler IKT-gestützter Arbeit im
Außendienst moderner Servicetechnik“. Die aktuellsten
Erkenntnisse der Unfallforschung mit
Crashtests mit mobiler IT werden dort berücksichtigt.
Willkommen auf der automechanika 2012
Mit frischen Lösungen und Neuheiten
präsentieren wir uns in
diesem Jahr ganz nach Art des
Hauses. Auf unserem Messestand
erwarten Sie unsere innovativen
länderübergreifenden Lösungen
für die gesamte KFZ-Branche.
Mit dem neuen AuDaConPORTAL
zeigen wir jetzt noch mehr branchenorientierteInformationsmodule
auf Basis herstellerkonformer
Daten und Informationen.
Navihalterungen Fokus
Ein Navigationsgerät ist so anzubringen, dass es die Sicht nicht einschränkt, wie dies auf dem Bild rechts veranschaulicht wird.
Falls es doch dazu kommt, können Geldbußen verhängt werden.
Mit der neu entwickelten
AuDaConBASE wird Ihnen die Welt
in die Karosseriereparatur eröffnet.
Ein weiteres Highlight stellt in diesem
Jahr AuDaConCONNECT dar.
Die Systemlösung schafft mit der
rung eine optimale Verbindung zu
unserem neuen AuDaConPORTAL.
Besuchen Sie uns in Halle 9.1 Stand
D12 und werden Sie durch unsere
Produktneuheiten inspiriert.
Wir
erwarten Sie
in Halle 9.1
Stand D12
Come on and be inspired -
AuDaCon
www.audacon.com

Fokus Restwert-Prognosen: Kleinstwagen
Senkrechtstarter Up
Foto: Volkswagen
Marke Modell Kraftstoff Neuzul. 1-5/2012
Anteile
in %
In 2 Jahren 1)
Restwert in % Wertverlust in Euro
Chevrolet Spark Benzin 3.384 77,26% Spark 1,0 (50 kW/68 PS)
Neupreis in €
Insgesamt/Klassenanteil 4.465 5,13% 41,0 5.393 9.140
Citroen C1 Benzin 2.431 71,99% C1 1,0 Attraction 3-T. (50 kW/68 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 3.382 3,88% 41,0 5.576 9.450
Fiat 500 Benzin 5.483 73,11% 500 1,2 Pop (51 kW/69 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 7.715 8,86% 44,0 6.496 11.600
Fiat Panda/Panda Classic Benzin 3.405 55,59% Panda 1,2 Classic (51 kW/69 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 6.350 7,29% 43,0 5.409 9.490
Ford Ka Benzin 3.087 71,87% Ka 1,2 Start/Stopp Ambiente (51 kW/69 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 4.442 5,10% 45,0 5.390 9.800
Hyundai i10 Benzin 4.994 81,57% i10 1,1 Classic (51 kW/69 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 6.127 7,03% 38,0 6.380 10.290
Peugeot 107 Benzin 1.416 68,24% 107 70 Access 3-T. (50 kW/68 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 2.075 2,38% 42,0 5.597 9.650
Renault Twingo Benzin 4.207 46,84% Twingo 1,2 LEV 16V 75 Expression (55 kW/75 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 9.142 10,50% 42,0 5.794 9.990
Seat Mii Benzin 1.035 92,99% Mii 1,0 3-Türer (44 kW/60 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 1.115 1,28% 46,0 4.801 8.890
Skoda Citigo Benzin 1.003 87,98% Citigo 1,0 MPI Easy 3-T. (44 kW/60 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 1.141 1,31% 46,0 5.103 9.450
Smart Fortwo Benzin 4.693 39,17% Fortwo coupe mhd (45 kW/61 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 13.259 15,22% 40,0 6.165 10.275
Toyota Aygo Benzin 1.753 40,75% Aygo 3-Türer (50 kW/68 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 4.302 4,94% 42,0 5.214 8.990
VW UP Benzin 7.052 43,62% Up! Take up! 3-Türer (44 kW/60 PS)
Insgesamt/Klassenanteil 16.198 18,60% 48,0 5.122 9.850
Minicars insgesamt
Minicars gewerblich insgesamt
87.103
48.998
100,00%
56,20 %
Restwertprognosen Minicars:
VW-Konzern-Drillinge machen Furore.
„Das Konzept der
Norddeutschen
scheint aufzugehen“
Auswahl Minicars: Gewerbliche Neuzulassungen/Restwertverhalten in Prozent und Euro
Quelle: Jato Dynamics / 1) Bähr & Fess Forecasts / Stand Juni 2012 / Händler-EK Modellwechsel sind im Prognose-Zeitraum bereits berücksichtigt/Laufleistung 40.000 km/Jahr
054
VON UTE KERNBACH
Bedingt durch die explorierenden Benzinpreise
und den dadurch hohen Folgekosten überlegt
der eine oder andere Fuhrparkmanager,
auf kleinere fahrbare Untersätze umzusteigen.
In der Klasse der VW Ups und Smart Fortwos
liegt der gewerbliche Anteil derzeit immerhin
bei über 56 Prozent. In den ersten fünf Monaten
2012 fanden fast 49.000 Cityhopper ihre
Heimat im gewerblichen Einsatz.
Neu auf den Markt kamen die trendigen
Drillinge vom Volkswagen-Konzern Seat Mii,
Skoda Citigo und VW Up. Letzterer hat sich
bei den Restwerten als Senkrechtstarter entpuppt
und seine Mitbewerber bereits überflügelt.
„Das Imperium schlägt zurück. Zwar
nicht vom Todesstern, aber aus Wolfsburg.
Das Konzept der Norddeutschen scheint aufzugehen:
kompakte Außenmaße, eine Menge
Individualisierungsmöglichkeiten und bewährte
Konzerntechnik haben dem Up schon
frühzeitig die Spitzenregionen beim zukünftigen
Wiederverkauf gesichert“, so Dieter Fess,
Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH.
Der Mii verliert am wenigsten
Der Newcomer Up kann sich mit einem prognostizierten
Restwert von 48 Prozent in zwei
Jahren noch vor seinen Schwestermodellen
Skoda Citigo und Seat Mii (beide 46 %) platzieren.
Dicht dahinter können sich der Ford
Ka (45 %) und der kultige Fiat 500 (44 %)
behaupten. Wenn wir zusätzlich noch den
Wertverlust in Euro anschauen, sichert sich
der Mii den Goldplatz. So bescheinigen die
Saarländer dem 60-PS-Mii in zwei Jahren einen
Wertverlust von nur rund 4.800 Euro.
Im Restwert-Mittelfeld der ausgewählten
Cityhoppers können sich der Fiat Panda (43
%) und mit jeweils 42 Prozent der Peugeot
107, der Renault Twingo und der Toyota
Aygo platzieren. Der C1 von Citroën verliert
in diesem Zeitraum einen Prozentpunkt mehr
als seine Schwestermodelle 107 und Aygo.
„Die erste Generation des Twingo hatte den
Spitznamen Knutschkugel schon lange vor
dem Erscheinen des Fiat 500. Der Nachfolger
fiel dann unverständlicherweise ziemlich verwechselbar
und beliebig aus – gleichwohl war
er nicht unerfolgreich. Die aktuelle Generation
soll wieder zeitgeistiger werden, das Zeug
dazu hat sie“, so Dieter Fess.
bfp 09 2012

VON HANS-JOACHIM MAG
Der Fiat Doblò bietet seit jeher viel Auto für
recht wenig Geld und ist in seiner Kastenversion
auch bei gewerblichen Kunden beliebt. Jetzt bekommt
der italienische Alleskönner Verstärkung
in Form einer Version mit rund 34 Zentimetern
mehr Radstand auf nunmehr 3.105 Millimeter
und mit einer Außenlänge von nun 4,74 Meter.
Diese Variante bekommt den Namenszusatz XL
und wird zunächst von zwei Dieselmotoren mit
1,6 und 2,0 Liter Hubraum angetrieben, wobei
es den kleineren der beiden mit Schaltgetriebe
und 74 kW (100 PS) sowie mit einem automatisiertem
Schaltgetriebe namens MTA und
66 kW (90 PS) gibt. Ein wenig später soll wird
noch eine Benziner-Variante mit einem 1,4-Liter-
Motor verfügbar sein, der 70 kW (95 PS) leistet.
Die Preise beginnen für den 1,4-Liter bei 17.300
Euro netto, dicht gefolgt vom 1,6-Liter-Multijet-
Diesel mit 100 kW und 17.750 Euro, der gewerblichen
Kunden mehr liegen dürfte.
Das Gepäckabteil des Maxi XL verträgt 5,4
Kubikmeter Ladegut, und der große kleine Fiat
darf fast eine Tonne schleppen. Die Fiat-Verantwortlichen
weisen darauf hin, dass der kompakt
anmutende Mitnahmekönig die größte Ladefläche
im Wettbewerber-Umfeld besitzt. So biete
der Doblò Maxi XL die höchste Länge (2.170
mm, 3.400 mm mit umgeklapptem Beifahrersitz),
die größte Höhe (1.550 mm), die breiteste
seitliche Schiebetür (700 mm), die höchste Hecktür
(1.455 mm), den breitesten Raum zwischen
den Radkästen (1.230 mm) sowie die niedrigste
Ladekante (545 mm) auf.
Die Ausstattung ist in der Basisversion eher
spartanischer: So umfasst die serienmäßige Si-
bfp 09 2012
Fiat Dobló Maxi XL
LADE
HUN
GER
Fiat vergrößert den Dobló
und nennt ihn Maxi XL.
Daten und Preise Fiat Dobló Cargo Kasten Maxi XL
kW/PS kW/PS l/100 km max. Ladevolumen (m3) Nutzlast (kg) Preis in Euro (netto) Wartungsintervalle (km) Abgasnorm/DPF
1,4 T-Jet 120 88/120 7,7 5,4 925 17.300 30.000 Euro 5/179
1,6 Multijet
74/100
(66/90)
6,0 (5,7) 5,4 925 16.900 (18.050) 35.000 Euro 5/DPF/158 (150)
2,0 Multijet 99/135 6,2 5,4 925 17.950 35.000 Euro 5/DPF/163
Daten in Klammern für automatisiertes Schaltgetriebe MTA
cherheitsausstattung unter anderem Anti-Blockier-System
(ABS) für die Bremsen sowie Fahrer-Airbag und größere
Bremsscheiben vorn. ESP kostet 350 Euro Aufpreis. Serienmäßig
gibt es indes 16-Zoll-Räder, Stahltrennwand zum Laderaum,
verstellbare Rückenlehnen für Fahrer- und Beifahrersitz,
höhenverstellbares Lenkrad, Zentralverriegelung, elektrische
Fensterheber vorn und ein Reifenreparaturkit.
Alternativ steht die Ausstattungsvariante SX zur Verfügung
(ab 17.900 Euro), die zusätzlich unter anderem Beifahrer-
Airbag, Nebelscheinwerfer, Laderaumverkleidung inklusive
Schalldämmung der Trennwand, einen höhenverstellbaren
Fahrersitz mit Lordosenstütze, ein abschließbares Handschuhfach,
eine 12-Volt-Steckdose im Laderaum, elektrisch verstell-
und beheizbare Außenspiegel sowie Zentralverriegelung mit
Funkfernbedienung enthält.
Strada wieder da
Neue Autos Transporter
Darüber hinaus finden Pickup-Fans im Fiat-Programm einen
Viel Raum im kompakten Transporter: Der
alten Bekannten wieder: Nach etwa eineinhalb Jahren Pause
Doblo Cargo Maxi XL schluckt bis zu 5,4
kehrt der Strada zurück in die Händler-Schauräume. Das in
Kubikmeter Ladegut.
Brasilien gebaute Multitalent wird angetrieben von einem 70
kW (95 PS) starken und recht sparsamen (5,2 Liter je 100
km/138 g CO2) Diesel. Er kostet mindestens 17.017 Euro.
Damit der noch auf dem in Europa längst von der Bildfläche
verschwundenen Palio basierende Fronttriebler mit den robust
wirkenden Kunststoffplanen möglichst nie stecken bleibt, gibt
es für die 20.468 Euro teure Adventure-Ausführung eine elektronische
Differenzialsperre. Das Topmodell verfügt außerdem
serienmäßig über Klimaanlage (sonst 975 Euro Aufpreis), während
ein ESP leider gar nicht lieferbar ist. Mehr Fahrberichte unter: fuhrpark.de/fahrberichte
Fotos: Fiat Professional
055

Transporter IAA Nutzfahrzeuge
Große Lust auf kleine Laster
WOLFRAM NICKEL
Kompakte Transporter befinden sich weltweit
im Aufwind, und ein Ende dieses Höhenflugs
ist nicht abzusehen. Allein in Europa werden
jährlich rund 700.000 Lieferwagen in der Klasse
bis 3,5 Tonnen abgesetzt, wozu immer härtere
gesetzliche Auflagen, Abgaben und Durchfahrverbote
für schwere Nutzfahrzeuge beitragen.
Zusätzlich stimuliert wird die Nachfrage nach
Kleintransportern durch den gesellschaftlichen
Wandel zu mehr Dienstleistungsanbietern und
steigendes Versandaufkommen des e-Commerce.
Entsprechend groß ist das Angebot an leichten
Lastern auf der weltweit wichtigsten Branchenmesse,
der 64. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover
(20. bis 27. September 2012). Neben einer so
noch nie da gewesenen Vielfalt an Vans spiegelt
die IAA aber auch den immensen Kostendruck in
Transportgewerbe und Industrie. Hersteller setzen
bei der Entwicklung neuer Baureihen mehr
denn je auf Kooperationen und den Transporterkäufern
sind niedrige Preise vorläufig immer
noch wichtiger als elektrifizierte Antriebe und
elektronische Fahrassistenten. Vorgestellt werden
diese Techniken der Zukunft dennoch in immer
mehr Baureihen.
So auch bei Ford, einem der größten Publikumsmagneten
der diesjährigen Lastwagenschau.
Die Kölner erneuern ihre komplette Transporterflotte
und übernehmen dabei Techniken aus den
Pkw-Modellreihen. Dazu zählen etwa Fahrspur-
Assistent, Müdigkeitswarner, Notrufassistent,
Reifendruckkontrollsystem und die Sprachsteuerung
aller wichtigen Bordsysteme. Für niedrige
Verbrauchswerte in den drei neuen Baureihen
Transit Connect (Stadtlieferwagen), Transit Custom
(mit einer Tonne Nutzlast) und Transit (ein
bis zwei Tonnen Nutzlast) sorgen Dieselmotoren
056
Leichte Lieferwagen bis 3,5 Tonnen stehen im
Rampenlicht, wenn die IAA Nutzfahrzeuge ihre Tore öffnet.
Aber auch einige Dienstleister sind vor Ort.
mit Start-Stopp-System und Bremsenergierückgewinnung.
Ergänzt wird dieses Programm um die
Personentransporter Tourneo Connect und Tourneo
Custom. Besondere Spannung verspricht die
mittlere Linie Transit/Tourneo Custom, mit der
Ford erstmals Pkw-ähnliche Nutzfahrzeuge gegen
VW Transporter und Multivan lanciert. Abgerundet
wird die Ford-Palette durch den im Frühjahr
erneuerten Pickup Ranger, der erst jetzt in allen
Ausstattungslinien verfügbar ist.
Amarok mit Bluemotion
Auch Branchenprimus Volkswagen Nutzfahrzeuge
widmet beim Messe-Heimspiel in Hannover
seinem Pritschenwagen besondere Aufmerksamkeit.
Immerhin war es der Amarok, der die
winzige Pickup-Nische in Deutschland zu einem
Ford erneuert seine komplette Transporter-Reihe
und stellt auf der IAA die neue Transit-Generation
vor, den Transit Custom.
Auch Mercedes-Benz präsentiert ein nagelneues Modell:
den Citan, eine Koproduktion mit Renault.
Marktsegment machte. So darf der Amarok künftig
schwerere Anhängelasten von bis zu 3,2 Tonnen
ziehen, der Biturbo-Diesel mit Schaltgetriebe
erhielt eine Leistungssteigerung auf 132 kW (180
PS) und das Spritsparpaket Bluemotion ist für
weitere Antriebsversionen bestellbar. Auch der
VW Transporter und der Multivan sind in einer
weiteren Sparvariante lieferbar, dies als 103 kW
(140 PS) leistender 2,0-Liter-Bluemotion-Diesel
mit einem Normverbrauch von 6,9 Litern. Eine
Kennziffer, die künftig alle mittelgroßen Transporter
erreichen oder unterbieten wollen. Für extreme
Geländeeinsätze gerüstet zeigt sich dagegen
der VW Crafter, den es nun mit Allradantrieb in
Gewichtsklassen von 3,5 und 5,0 Tonnen gibt.
Derweil erregt der Zwillingsbruder des Crafter, der
Mercedes Sprinter, Aufsehen mit der ersten Sie-
bfp 09 2012

engang-Automatik dieser Klasse. Auch der kleinere
Vito E-Cell setzt auf die Glückszahl Sieben.
Er ist der erste in Serie produzierte Siebensitzer
mit rein elektrischem Antrieb. Im Mittelpunkt des
Messeauftritts von Mercedes-Benz steht jedoch
der neue kleine Stadtlieferwagen Citan. Bis auf die
Front- und Interieurgestaltung und eine straffere
Dämpferabstimmung ähnelt der im Renault-Werk
Maubeuge gefertigte City-Van seinem Genspender
Kangoo fast wie ein Zwilling, was aber für den Verkaufserfolg
nicht hinderlich sein muss. Volumenmotor
wird der vertraute 1,5-Liter-Diesel in drei
Leistungsversionen.
Renault zeigt Z.E.-Modelle
Renault wiederum forciert die Elektromobilität
mit dem Kangoo Z.E. und dem Kangoo Maxi
Z.E., die als erste elektrische City-Transporter in
Großserie produziert werden. Geschlagen geben
musste sich Mercedes übrigens gegenüber Renault
beim Medienpreis „Nutzfahrzeug des Jahres
2012“, der auf der IAA verliehen wird und den
der kürzlich modellgepflegte Renault Master in
der Kategorie bis 3,5 Tonnen gewann. Eine Auszeichnung
für die billigsten Lieferwagen hätte Dacia
verdient, denn die Typen Logan Pick-Up und
Logan Express (Kastenwagen) gibt es bereits für
8.211 Euro inklusiv MwSt.. Kaum teurer wird der
Dacia Dokker, der gegen VW Caddy & Co antritt.
Unter Strom steht auch die einzige asiatische
Kleintransportermarke in Hannover. Nissan hat
die Premiere eines elektrischen Kastenwagens angekündigt,
einen entsprechenden Hinweis gab
bereits in Detroit die Studie e-NV200 Concept.
Die Antriebstechnik für den Lastesel liefert der 80
kW (109 PS) starke E-Motor aus dem Nissan Leaf.
Auch Peugeot setzt seinen Fokus auf City-Vans
mit weißer Weste. Der Elektro-Kleinwagen Ion
geht in der Version Cargo an den Start. Transport-
bfp 09 2012
Renault setzt auf Elektroantrieb und zeigt die Z.E.-Modelle.
Einer der Vertreter ist der Kangoo Maxi Z.E.
NOCH
LEICHTER
NOCH
STABILER
NOCH
MEHR SERVICE
boxen und ein klappbarer doppelter Boden vom
Fahrzeugausbauer Sortimo machen aus dem Ion
ein lokal emissionsfreies Kurzstrecken-Servicefahrzeug.
Messepremiere feiern außerdem die aufgefrischten
Peugeot-Baureihen Expert und Partner.
Während der mittelgroße Expert neben neuen Design-Details
mit modernisierter Technik aufwartet,
so etwa einem Sechs-Stufen-Automatikgetriebe
in Kombination mit 120 kW (163 PS) starkem
2,0-Liter-Selbstzünder, stellt sich der Stadtlieferwagen
Partner mit frisch-forscher Spitzenmotorisierung
vor. Ein 84 kW (114 PS) entwickelnder
1,6-Liter-Selbstzünder macht den Eilfrachter 173
km/h schnell - bei einem Normverbrauch von relativ
bescheidenen 5,5 Liter auf 100 Kilometer.
Jumpy Transline
KOM KOMMEN MEN SI SIEE AAUF
UF DEN
IAA Nutzfahrzeuge Transporter
Citroën als zweite Marke des PSA-Konzerns hat
ebenfalls die kleinen und mittleren Transporterlinien,
also Berlingo und Jumpy, überarbeitet
und stellt diese auf der IAA als Messepremiere
vor. Der Jumpy debütiert außerdem als Version
Transline für Kurier-, Express- und Paketdienste
mit einem Laderaumausbau der Firma Sortimo.
Dagegen zeigen Citroën und Sortimo den Berlingo
Kastenwagen mit einem speziellen Regalsystem
für den Selbsteinbau. Großer Stauraum für
kleines Geld also, geeignet etwa für Handwerker.
Wie der Peugeot Partner wird in Hannover auch
IAA NUTZFAHRZEUGE IN HANNOVER
HALLE 13, STAND C55
057

Transporter IAA Nutzfahrzeuge
der Berlingo Kastenwagen mit 84 kW (114 PS)
starker Topmotorisierung gezeigt.
International aufgestellt ist die deutsche Marke
Opel im Transportergeschäft. Der Movano ist
fast baugleich mit Renault Master und Nissan
NV400 und geht mit sparsameren Motoren ins
neue Modelljahr. Der kleine Hochdachkombi
Opel Combo wurde erst im Frühjahr erneuert
und basiert auf dem Fiat Doblo. Derweil wird
der Doblo in Hannover mit der neuen Karosserieversion
Cargo Maxi XL vorgestellt. Bis zu 5,4
Kubikmeter Ladevolumen bei einer Nutzlast von
einer Tonne sind Klassenbestwert. Das Doblo-
Motorenprogramm bereichert zudem ein 88 kW
(120 PS)-Turbobenziner.
Überhaupt sind Benziner weiterhin wichtig für
Fiat Professional, die Nutzfahrzeugmarke der
Italiener. Schließlich liefern Benziner in verschiedenen
Baureihen die Basis für besonders wirtschaftliche
Versionen mit Erdgasantrieb. Auch
für Iveco ist der Erdgasantrieb beim großen
Transporter Daily immer noch von Bedeutung.
Vor allem aber sind wie bei Fiat diverse neue
Branchenlösungen Themenschwerpunkt des
Messestandes.
Wer fehlt bei der IAA? Nur die Nutzfahrzeug-Nebendarsteller
Hyundai und Isuzu. In zwei Jahren
könnte das schon anders sein, schließlich gewinnen
die kleinen Laster immer größere Bedeutung
wie gerade erst Toyota durch die Kooperation mit
PSA Peugeot Citroen bestätigt hat.
Einige Dienstleister
Doch der Weg nach Hannover lohnt nicht nur
wegen der Hersteller von Transportern. Auch viele
Dienstleister sind vor Ort. So etwa die Aral AG,
058
Bott bietet Unternehmen
nicht nur die
passende Einrichtung
an, das Unternehmen
sorgt auch für den
richtigen Design-
Auftritt des Fahrzeugs.
Citroën zeigt den Berlingo Kastenwagen mit einem
neuen Regalsystem von Sortimo.
die ihren Service rund um Tankkarten, elektronische
Mautabwicklung und Autohöfe präsentiert.
Und das Unternehmen verspricht, dass es an seinem
Messestand Angebote für Fuhrparkmanager
und Berufskraftfahrer gibt.
„Wir haben uns entschlossen, nach vielen Jahren
wieder auf der wichtigsten Messe für Transport
und Logistik vertreten zu sein“, sagt Thomas
Römermann, zuständig für das Tankkarten-Marketing
der Aral Card Truck. Wichtigstes Ziel des
Auftritts auf der IAA Nutzfahrzeuge sei die Kontaktaufnahme
zu verantwortlichen Fuhrparkmanagern.
„Wir wollen die Messe nutzen, mit den
Kunden ins Gespräch zu kommen, und natürlich
auch unsere Produkte und Services zu präsentieren“,
betont Römermann.
Gleich mit mehreren Neuheiten wird Bott auf der
diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge aufwarten. Hierbei
hat der führende Hersteller von Fahrzeug- und
Betriebseinrichtungen Themen wie den Systemausbau
ebenso im Fokus wie zusätzliche Einsatzbereiche
ganz neuer Produktapplikationen. Basis
der in Hannover zu erwartenden Innovationen ist
Bott Vario, die Fahrzeugeinrichtung für Service-
und Montagefahrzeuge aller Art.
Erstmalig auf der IAA Nutzfahrzeuge wird
der Spezialist von Fahrzeug- und Betriebseinrich-
Scannen im Handyformat: Der neue RFID-Kartenleser von
sz&p Zauner ermöglicht den Nutzern der Archivierungssoftware
Za-Arc eine automatische Führerscheinkontrolle und
ein Auslesen der Fahrerkarten. (Bild: sz&p Zauner)
tungen, außer den Neuheiten für mobile Werkstätten,
auch interessante Lösungen für Kfz- und
Nfz-Servicebetriebe präsentieren. Für Kenner
des Unternehmens ist diese nahtlose Verkettung
seiner beiden Geschäftsfelder nur eine logische
Konsequenz des Systemanbieters. So zeigt Bott
damit seine Kompetenz in der Gestaltung effizienter
Arbeitsplätze über alle Unternehmensbereiche
hinweg, ob mobil oder stationär, auf.
Mit einer Vielzahl an Innovationen, Neuheiten
und Servicemerkmalen hat sich die Sortimo
International GmbH für die Nutzfahrzeugmesse
in Hannover aufgestellt. Der Fahrzeugeinrichter
aus Zusmarshausen stellt die neuesten Entwicklungen
vor, deren oberstes Ziel es ist, dem
Kunden eine Basis für einen effizienten und wirtschaftlichen
Arbeitsalltag zu schaffen. So biete das
Unternehmen nicht nur Fahrzeugeinrichtungen,
sondern ein Rundum-Sorglos-Paket für Kunden
jeder Branche und Unternehmen jeder Größe.
Sortimo präsentiert auf der IAA die deutschlandweit
erste Kooperation zwischen Fahrzeugeinrichter,
Leasinggesellschaft und Fahrzeugherstellern.
Lease Plan Go, der Spezialist für
gewerbliches Fahrzeugleasing bis 30 Fahrzeuge,
wird in Zukunft Leasingfahrzeuge mit Standard-
einrichtungen von Sortimo direkt über den Leasing-Konfigurator
anbieten. Auf der IAA wird
Sortimo das leichte Handling über den Online-
Konfigurator demonstrieren, sowie alle weiteren
Details zur Kooperation vorstellen.
Zudem setzt man folgende Schwerpunkte:
• Service: integrierte intelligente Mobilität durch
neue Applikation.
• Konsequenter Leichtbau und Ressourceneffizienz:
Globelyst C und Studien zur Leichtbauweise.
• Neues Transportsystem für extreme Anforderungen.
In Halle 25 Stand C44 präsentiert Tom-Tom
Business Solutions die neuesten Technologien
für das Fuhrpark- und Flottenmanagement. Mit
den Worksmart-Flottenmanagementlösungen ermögliche
man Unternehmen jeder Branche und
Größe eine verbesserte Fahrsicherheit und die Reduktion
der Kraftstoffkosten. Mit im Gepäck hat
Tom-Tom Business Solutions die neue Blackbox
Link 510.
Auch das Softwarebüro Zauner GmbH & Co.
KG ist in Hannover wieder mit von der Partie.
Auf seinem Messestand in Halle 25 wird das
Unternehmen die Module seiner erfolgreichen
Fuhrparkmanagement-Komplettlösung „Zamik“
präsentieren, ein modernes System mit Web- und
Telematik-Funktionalität für die effiziente Flottensteuerung.
Damit aber nicht nur große Speditionen
vom technologischen Vorsprung der Zamik-Lösung
profitieren, zeigt Zauner auf der IAA
das System Za-Kom. Dabei handele es sich um
eine kompakte Fuhrpark-Management-Software,
die in Ausstattung und Funktionalität auf die
Anforderungen kleiner und mittlerer Fahrzeugflotten
abgestimmt ist. Dabei entspreche es der
Zauner-Philosophie, dass selbst diese kompakte
Lösung ausbaufähig ist.
bfp 09 2012

hoch
Dreimal
Der Nissan NV 400 ist der jüngste Zugang im
Nutzfahrzeugprogramm der Japaner.
Betriebskosten:
Fabrikat / Modell: Nissan NV 400 F 35.15 L3H2 Comf. Hochr.Kast.
Laufleistung jährlich: 40.000
Laufzeit: 36 48
Restwert von UPE €: 8.940,76 7.416,18
UPE incl. Ausstattung €: 25.840,34 25.840,34
Kosten pro Monat: 1.275,44 1.194,86
Kosten je Km: 0,383 0,358
Kosten gesamt: 45.915,93 57.353,12
VON FRANK JUNG
„Gut – gut – gut“. Wenn ein Auto einem Betrachter
diese drei Worte als ersten Kommentar
entlockt, dann kann das Fahrzeug so schlecht
nicht sein. Zumal das dreifache Hoch einer
durchaus realen Situation in Sachen Praxistauglichkeit
entsprungen ist. Da kommt man mit
einer Wasserflasche in der linken Hand, einem
Stapel Dokumente unter dem linken Arm und einer
ganzen Handvoll Krimskrams in der rechten
Hand am Nissan NV 400 an, öffnet die mittels
Funk leicht zu entriegelnde Fahrertür und wird
dort sofort seinen gesamten Ballast los. In der Tür
findet sich eine entsprechend geformte Ablage
für die Wasserflasche: Gut zum Ersten. Darunter,
ebenfalls in der Tür, ist ein tiefes Fach für die Dokumente:
Gut zum Zweiten. Direkt neben dem
Lenkrad gibt es ein kleines Staufach, in das man
den Kleinkram stopfen kann: Gut zum Dritten.
Kein schlechter Einstieg, im wahrsten Sinne.
Und wenn man sich auf den Fahrersitz
schwingt, dann geht es mit den Lobreden gleich
weiter. Allerdings haben wir es hier das erste Mal
mit einem aufpreispflichtigen Detail zu tun: Den
wirklich guten Schwingsitz für den Fahrer mit
Lendenwirbelstütze und Mittelarmlehne gibt es
bfp 09 2012
für 490 Euro netto. Doch den guten Sitz kann man nur haben,
wenn man auch noch das Fahrer-Assistenz-Paket mit Bordcomputer,
Licht- und Regensensor, Nebelscheinwerfer und
Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzer (350 Euro) dazu
kauft. Gut, für diese Leistung sind 350 Euro nicht viel Geld,
aber ärgerlich ist die Paketpolitik schon.
Viele Ablagen
Nissan NV400
Als weitere zusätzliche Ausgabe sollte man 300 Euro für ein
ESP einplanen, denn das Stabilitätssystem ist erst ab der Ausstattungslinie
Comfort Serie. Nicht verzichten sollte man auch
auf das „Cool & Sound“-Paket mit manueller Klimaanlage,
Pollenfilter, Radio-CD-Kombination mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung
und Lenkradsteuerung (999 Euro). Für ein Nutzfahrzeug
war das Radio dabei überraschend gut. Warum allerdings
das zum Radio gehörende Display weit oben über dem
Rückspiegel angebracht sein muss, erschloss sich uns nicht so
ganz. Ansonsten bietet der NV 400 ein klar gegliedertes Cockpit
mit vielen praktischen Ablagen, wie etwa der Dokumentenablage
auf den Armaturen oder die in unserer Hochdachversion
befindliche Ablage über der Frontscheibe.
Wir fuhren den NV 400 in der Version L3 H2, in der es bei
Frontmotorisierung ein üppiges Stauvolumen von 13 Kubikmetern
und einer Zuladung von 1.455 Kilo gibt. Die Ladekante
ist erfreulich niedrig und zur Ladungssicherung stehen ganze
zwölf Verzurrösen zur Verfügung. Auch wenn es inzwischen
Standard ist, so möchten wir doch die auch bei voller Beladung
gut zu öffnende linke Hecktür loben.
Wirklich gut ist der NV 400 mit dem 2,3-Liter-Diesel motorisiert,
der ihn mit einem Turbo-Fauchen rasch vorantreibt.
Bei einer Leistung von üppigen 107 kW (146 PS) verspricht
Nissan einen Verbrauch von 8,5 Liter. So lagen wir mit 8,8 Liter
ziemlich gut im Rennen, wobei wir diesen Wert – natürlich
– nur unbeladen erreichten. Aus diesem Verbrauch errechnete
unsere Expertin Anne Hübner Gesamtkosten von 38,85 Cent
je Kilometer.
Fahrbericht Transporter
Kräftiger und sparsamer Dieselmotor
und viele Ablagen rund um den
Fahrerplatz: Nissan NV 400.
Fotos: Nissan
Weitere Berichte zum Thema
Transporter und Nutzfahrzeuge
lesen Sie auch unter:
amz.de/news/nutzfahrzeuge
059

Transporter Ein- & Ausbau [Porträt]
Einrichtungen und mehr
Plastipol-Scheu beliefert Handwerker, Servicedienstleister und Vermessungs-
ingenieure mit Fahrzeug- und Betriebseinrichtungen.
Grundsätzlich
ist das System
für jeden
Transportertyp
geeignet
Fotos: Neumann
060
VON SABINE NEUMANN
Alles begann in den 60er Jahren. Die Firma Plastipol hatte sich als
Teil der Unternehmensgruppe Winter auf normierte und patentierte
Behälter aus Kunststoff und die dazugehörigen Lagersysteme
spezialisiert. Etwa zur gleichen Zeit kam Stahlbauer Paul Scheu
auf die Idee, die von ihm produzierten Werkbänke und -schränke
samt Schraubstock in einen „Bulli“ zu montieren. Seine Kunden
sollten damit besser und einfacher mobil arbeiten können.
Eine Idee, die Furore machte. 1973 stelle Scheu seinen Betrieb
ganz auf die Produktion von Einrichtungen für Werkstattfahrzeuge
um. Zehn Jahre ist es nun her, dass beide Unternehmen
unter dem gemeinsamen Dach „Plastipol-Scheu“ vom
heutigen Inhaber und Geschäftsführer Dieter Rudolph zusammengeführt
wurden. Dank der Kombination aus stabilen Regalen
mit leichten Kunststoffteilen kann seitdem eine optimale
Mischung aus Stabilität und Leichtigkeit in Fahrzeugen verbaut
werden. „Mir war es wichtig, dass beide Namen erhalten
bleiben – auch wenn die jeweiligen Geschäftsbereiche noch
heute mehr oder weniger getrennt voneinander arbeiten. Plastipol
bietet wie gehabt Katalog-Verkauf an, Scheu ausschließlich
Direktverkauf mit einer Außendienst-Mannschaft.“
Mittlerweile werden im hessischen Merenberg die Einrichtungen
entwickelt und in Limburg vier Produktlinien produziert
und vertrieben. Laut Rudolph ist die so genannte „Basic-
Line“ aus dem Wunsch heraus entstanden, dass selbst „kleine“
Handwerker damit aufhören sollen, Kanthölzer und Dachlatten
in ihr Fahrzeug zu schrauben, um Material zu transpor-
tieren. Das Einstiegssystem besteht aus 20 fertig
konfigurierten und vorinstallierten Modulen, die
mit den hauseigenen Kunststoff-Produkten wie
Sichtkästen, kleinen Transportboxen oder Schubladen
bestückt sind. Veränderungsmöglichkeiten
gibt es an den Bauteilen kaum, doch für den
schmalen Geldbeutel oder für Einsatzwecke mit
geringen Anforderungen sind sie absolut ausreichend.
Robust
Als besonders robust hingegen gilt die „Expert-
Line“. Sie ist die richtige Wahl für alle, die mit
schweren Ersatzteilen oder Werkzeugen unterwegs
sein müssen wie beispielsweise ein Hydraulik-Service,
der auf Autobahnen im 24-Stunden-Service
im Einsatz ist. Bei diesem System werden die einzelnen
Bauteile wie Lego-Bausteine miteinander
verbunden. Einerlei, ob es sich um ein Schubladenelement
oder um Untergestelle mit Schrankfach
handelt, alle Elemente haben ein eigenes, fest
montiertes Gehäuse aus Boden, Deckel und zwei
Seitenwänden. Damit hat die Einrichtung zwar
ein höheres Eigengewicht, ist aber besonders belastbar.
Gleichzeitig eignet sich diese Konstruktion
aber auch besonders gut für Sonderanfertigungen.
Höher, breiter oder tiefer – Plastipol-Scheu fertigt
die Teile bei Bedarf auf Maß.
Eine Option, die auch für die schon von Haus
aus besonders variable „Profi-Line“ zur Verfügung
steht. Bei ihr lassen sich zwischen die Seitenwände
(fünf Bauhöhen und drei Tiefen) unterschiedliche
Komponenten wie Schubladen (arretieren
selbstständig im geöffneten und geschlossenen
Zustand, bis 80 Kilo belastbar), Wannen oder
Schubladensätze verschrauben oder dazwischen
hängen. Alles kann ganz auf die Bedürfnisse der
Zunft beziehungsweise des Anwenders angepasst
werden. Der Kreativität sind da so gut wie keine
Grenzen gesetzt. Das Besondere an den Bauteilen
ist der gut drei Zentimeter starke Radius vorn an
den Seiten- und Mittelwänden. Er bewirkt ein
optimales Auffangen der Kräfte im Crashfall (siehe
Interview) und stellt gleichzeitig einen Schutz
der Schubladengriffe dar.
Einbau für Vermesser
Das eigentliche Steckenpferd der Merenberger
aber ist die Ausstattung eines optimalen Arbeitsplatzes
für Vermessungsingenieure. Die empfindliche
Technik inklusive Computer benötigt eine
sichere Unterbringungsmöglichkeit. Dazu kommen
Stative oder Dinge des täglichen Gebrauchs
bfp 09 2012

wie Regenschirm, Jacke oder Kühlschrank. Mit
drei Grundvarianten an Einrichtungslösungen
deckt Plastipol-Scheu die meisten Bedürfnisse ab.
Zahlreiche Fächer und Schubladen sind ebenso
mit an Bord wie Tisch und Bank oder ein Garderobenschrank
(Maxi-Variante).
Grundsätzlich ist das System für jeden Transportertyp
geeignet. Das gilt auch für die anderen
Produkte aus dem Westerwald. Mittlerweile
verzeichnen Rudolph und sein Team aber eine
immer größere Nachfrage nach Einrichtungen
für Vans oder gar Kombis – und reagieren dementsprechend
darauf. Während alle Standard-
Konfigurationen innerhalb von drei bis vier Tagen
beim Kunden sein können, dauert es auch
bei Sonderwünschen gerade einmal vier Wochen
von der ersten Konstruktionszeichnung bis zur
Auslieferung. „In dieser Hinsicht sind wir einer
der schnellsten Lieferanten in Deutschland“, sagt
Rudolph stolz und verweist darauf, alle Bauteile
aus deutscher Fertigung zu beziehen. So sei mehr
Flexibilität gegeben.
Einbau vor Ort
Auch die Nähe zur Fertigung in Limburg erleichtert
vieles. Von dort gehen Schuber und Schränke
als komplette Bauteile ins europäische Ausland und
müssen dort nur noch in die Fahrzeuge montiert
werden. In Ländern wie Russland bauen Partner
die Einrichtung aus Einzelteilen selbst zusammen.
Hierzulande haben die Kunden die Wahl, ihre Fahrzeugeinrichtung
in einer der 35 über Deutschland
verteilten Partner-Einbaustationen entwerfen und
einbauen zu lassen oder den Umbau vor Ort auf
dem eigenen Hof machen zu lassen.
In letzterem Fall kommen die Monteure mit der neuen
Einrichtung zu einem vereinbarten Termin zum Kunden
und befestigen die Bauteile in das vom Händler angelieferte
Fahrzeug. Es kann auch sein, dass die bisher genutzte Ausstattung
in ein neues Auto umgebaut werden soll und/oder nur
ergänzt werden muss. Den alten Wagen nehmen die Techniker
auf Wunsch mit, stellen den Originalzustand wieder her
und bringen ihn zum Händler oder Leasinggeber zurück.
Jede denkbare Variante der Anlieferung und des Umbaus sind
denkbar. Hauptsache, der Kunde kann so schnell wie möglich
wieder damit arbeiten und hat die geringsten Ausfallzeiten.
Samstagstermine stehen deshalb hoch im Kurs.
„Alles ist möglich“ gilt auch bei den Dienstleistungen, die
rund um das Fahrzeug und die Konstruktion des Innenlebens
anfallen. Von der Anmeldung bis zur Zulassung reicht das Leistungsportfolio.
Sei es die Beschriftung, das Fleet-Management,
der Einbau zusätzlicher Klima- oder Heizanlagen oder Freispecheinrichtungen,
die Tüv-Abnahme oder die Außeneinspeisung
von 220-Volt-Systemen. Das geht so weit, dass die Außendienstler
auf den Messen vorschlagen, das Fahrzeug auch
gleich noch passend zu den Nutzungswünschen anzubieten.
„Als Handwerker habe ich nicht unbedingt die Kapazitäten,
mich mit Neuerungen bei den Autos zu beschäftigen“, begründet
Rudolph das Engagement. Zudem bekäme der Interessent
so meist auch bessere Konditionen als bei seinem örtlichen
Händler beziehungsweise kann mit einem externen Angebot
besser verhandeln. So groß die Bemühungen um den Kunden
sind, so groß sind sie auch, das Produkt ständig zu verbessern.
Kritikpunkte, die man abstellen kann, werden aufgenommen
und bei der Produktion berücksichtigt. Und spätestens bei der
Nutzfahrzeug-IAA kann man ein weiteres Mal sehen, wie sehr
sich die Verbindung aus Kunststoff- und Stahl-Experten für
den Nutzer auszahlt: Ab diesem Zeitpunkt können bei der
Profi-Line beide Materialien plus Aluminium entsprechend
einer Bedarfsanalyse eingesetzt werden.
Ein- & Ausbau [Porträt] Transporter
Alles passt: Schubladensysteme können in
geöffnetem Zustand mit bis zu 80 Kilogramm
belastet werden.
Das eigentliche Stecken-
pferd der Merenberger
aber ist die Ausstattung
eines optimalen Arbeits-
platzes für Vermessungs-
ingenieure

Transporter Ein- & Ausbau [Porträt]
„Es wird gemacht“
Interview mit Geschäftsführer Dieter Rudolph und Verkaufsleiter Wieland Veil.
„Der Werkstoff Stahl bie-
tet enorme Vorteile – auch
wenn Aluminium wesent-
lich leichter ist“
Fotos: Neumann
062
INTERVIEW
Bei dem Namen Plastipol-Scheu vermutet man, dass der Anteil
an Kunststoff bei der Fahrzeugeinrichtung aus Merenberg
besonders hoch ist. Doch weit gefehlt. Über die wahren Qualitäten
des Produkts aus dem Westerwald sprach Sabine Neumann
mit Geschäftsführer Dieter Rudolph und Verkaufsleiter
Wieland Veil.
bfp: Steckt hinter „Plastipol-Scheu“ so viel Plastik wie es der
Name vermuten lässt?
Rudolph: Keineswegs. Unsere Fahrzeugeinrichtungen sind vor
allem aus hochfesten Stählen in Kombination mit Aluminium
und Kunststoffen, die bereits schon vor über 20 Jahren verbaut
wurden. Der Werkstoff Stahl bietet enorme Vorteile – auch
wenn Aluminium wesentlich leichter ist als Stahl. Wie aber unser
Firmendoppelname auch schon vermuten lässt, haben wir
neben Fahrzeugeinrichtungen noch ein zweites Standbein, ein
großes Programm an Lager- und Betriebseinrichtungen, die
wir herstellen und vertreiben.
bfp: Warum verwenden Sie bei Fahrzeugeinrichtungen in erster
Linie Stahl?
Rudolph: Unsere Einrichtungen zeichnen sich durch Stabilität
und Robustheit aus. Stahl hat eine hohe Festigkeit und hat
dennoch ein hohes Maß an Elastizität. Bei von uns durchgeführten
Crashtests hat sich die eine oder andere Schubkasten
zwar geöffnet, wurde aber nicht deformiert. Hätte man die
Seiten- und Mittelwände der Einrichtung ausgetauscht, wäre
die Schublade weiter zu verwenden gewesen. Somit legen wir
unseren Schwerpunkt, gerade bei den tragenden Rahmenteilen,
auf den Werkstoff Stahl. Aluminium bietet für derartige
Belastungen nicht die ausreichende Elastizität. Zudem glaube
ich nicht, dass Alu im gleichen Maße die Kräfte aufgenommen
hätte, sondern dass es stärker verformt oder gar
gebrochen wäre. Das heißt, wir hätten wesentlich
größere Wandstärken wählen müssen, um das
gleiche Ergebnis wie mit Stahl zu erreichen.
Veil: Man darf auch nicht vergessen, dass es gerade
in der jüngsten Vergangenheit bei Stahl eine
enorme Entwicklung gab. Er wird immer fester,
aber auch immer dünner. Bei gleichbleibender
Stabilität verwendet man heute anstelle von
1,2-Millimeter-Blechen nur noch eine Stärke von
0,8 Millimetern oder weniger. Das macht sich
natürlich auch beim Gewicht bemerkbar. Und
zu guter Letzt ist Stahl immer noch preisgünstiger
als Alu. Denn aufgrund der Energiekosten ist
der Rohstoffpreis bei Alu ja enorm gestiegen, was
letztendlich der Kunde zu zahlen hat.
Rudolph: Selbstverständlich verwenden auch wir
Aluminium und Kunststoff. Da, wo es unserer
Ansicht nach angebracht und sinnvoll ist. Diese
Mixtur werden wir in Zukunft in einem noch
größeren Umfang in unser Lieferprogramm integrieren.
Es ist immer eine Kombination aus
allem, was für den Kunden nützlich und am besten
ist. Doch vor allem soll er lange etwas von
seiner Einrichtung haben. Gerade erst haben wir
von einem Kunden nach 18 Jahren Fahrzeuge
zurückbekommen, in denen noch die erste Einrichtung
von uns war, aber es sich um das dritte
oder vierte Auto nach dem Ersteinbau handelte.
Unsere Schubkästen haben eine Tragkraft von 80
Kilogramm und sind getestet auf 50.000 Öffnungen
und Schließungen. Durch die etwas größeren
und stabileren Teleskopschienen an den Auszügen
der Schubkästen erreichen wir eine höhere
Belastbarkeit. Darauf legen wir größten Wert.
bfp: Wie groß ist der Gewichtsunterschied zwischen
ihrer Einrichtung und einer vergleichbaren,
die aus Aluminium gebaut ist?
Rudolph: Nach unseren Erfahrungen schwankt die
Differenz zwischen zehn und 30 Prozent. Wenn
ich eine einfache Einrichtung mit Wannen habe
anstelle von Schubkästen, also keine Teleskopschienen
brauche, dann würden die Einrichtungen
annähernd das gleiche wiegen. Wenn es aber
viele Schubkästen gibt, dann werden wir schwerer.
Wir bleiben jedoch bei unserer Devise, dass
Zuverlässigkeit und Qualität über allem anderen
steht. Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover
stellen wir unsere neue Generation Fahrzeugeinrichtung
vor, hier kann man je nach Anspruch
aus einem intelligenten Mix aus Stahl, Aluminium
und Kunststoff die Komponenten zusammenstellen.
Veil: In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen,
bfp 09 2012

Fakten
Plastipol-Scheu
GmbH & Co. KG
Gründungsdatum:
21.04.1960
Unternehmenssitz:
Merenberg
Vorsitzender des Aufsichtsrats:
./.
Geschäftsführung:
Dieter Rudolph
Leiter Key Account/ Flotten-
oder Businesskunden:
Wieland Veil
Mitarbeiterzahl weltweit/Deutschland:
129
Umsatz (2011):
5 Mio.
Ansprechpartner Großkunden:
Wieland Veil
Anzahl Gebietsverkaufsleiter:
6
Anzahl Servicestützpunkte:
35
Auslandsgesellschaften:
18
Produktionsstandorte:
Deutschland
Produkttests:
Crash/Tüv/GS/Dekra
Auszeichnungen:
Integrated Partner Volkswagen Nutzfahrzeuge
und Van-Partner Mercedes-Benz
bfp 09 2012
dass wir alle relevanten Bauteile auch einzeln auf ihre Konsistenz,
Zugkraft und viele andere Faktoren prüfen. Das macht
ein renommiertes Unternehmen für uns, das auch für die Automobilbranche
tätig ist. So können wir dem Kunden bei jedem
Einzelteil konkret sagen, was es aushält.
bfp: Bieten Ihre Produkte noch weitere Vorteile?
Rudolph: Wir legen großen Wert darauf, dass alles bei uns
„Made in Germany“ ist. Wir kaufen keine Produkte aus anderen
Ländern dazu, weil uns das die Flexibilität nimmt. So haben
wir hier alles in der Hand und können dank kurzer Wege
schnell reagieren. Unverzichtbar ist uns dabei die Kundennähe.
Wir sagen immer: „Der Kunde ist König.“ Egal, was er will, es
wird gemacht. Das geht aber nur, wenn wir stets im Kontakt
mit ihm sind. Geschäfte werden zwischen Menschen gemacht.
Und die entscheiden. Wenn diese Beziehung nicht stimmt,
dann fehlt die Basis. Dann läuft die Zusammenarbeit für eine
Zeit, aber irgendwann geht sie in die Brüche. Das gegenseitige
Vertrauen muss da sein. Gegenüber den Kunden ebenso wie
im Zusammenspiel mit den Lieferanten.
bfp: Auf welche Weise wissen Sie, was Ihre Kunden wünschen?
Veil: Wir machen regelmäßig mit allen Kunden eine so genannte
Kundenzufriedenheits-Analyse. Dazu nehmen wir nach einer
bestimmten Einsatzzeit der Einrichtung Kontakt mit dem
Kunden auf und fragen, ob alles in Ordnung ist oder ob es irgendwelche
Kritikpunkte gibt. Daraus können wir nur lernen
und entsprechend reagieren. Sollten größere Probleme auftreten,
würden wir unseren Außendienst zum Kunden schicken
und versuchen, schnellstens eine Lösung zu finden. Dies haben
wir auch bei unserer neuen Einrichtungsgeneration so umgesetzt
und unsere Kunden nach Ihrer Meinung gefragt.
Rudolph: Wesentlich ist auch unsere Nachkaufgarantie von
zehn Jahre für alle Teile, die wir ausgeliefert haben. Selbst wenn
wir einen Typenwechsel haben. Dann sind die neuen Produkte
entweder mit den alten kompatibel, oder aber wir haben die
alten Bauteile auf Vorrat beziehungsweise können sie nachproduzieren.
bfp: Mit nur 129 Mitarbeitern in Ihren und Partnerbetrieben
schaffen Sie es, dass neben Lager- und Betriebseinrichtungen
im Jahr etwa 2.500 von Ihnen ausgerüstete Fahrzeuge das
Werk verlassen. Wie gelingt das?
Rudolph: Wir haben sehr kurze Entscheidungswege. Bei uns
wird immer in einem Gremium aus Mitarbeitern und Geschäftsleitung
über Entwicklungsschritte oder Zukunftspläne
diskutiert und entschieden. Das geht meist sehr schnell. Wenn
jemand mit einem Anliegen zu mir kommt, dann wird abgewogen,
ob wir das jetzt machen oder nicht. Und dann fällt direkt
eine Entscheidung. Das liegt alles in meiner Hand. Niemand
muss also erst an die Geschäftsleitung schreiben und nach drei
Monaten fragen, wo die Antwort bleibt. Wir machen das auf
dem kurzen Dienstweg. Dieses Modell hat sich bewährt.
bfp: Vielen Dank für das Gespräch.
Ein- & Ausbau [Porträt] Transporter
„Man darf auch nicht
vergessen, dass es gerade in
der jüngsten Vergangen-
heit bei Stahl eine enorme
bfp_Transporter_BUs
Entwicklung gab“
„Wir machen regelmäßig Kundenzufriedenheits-
Analysen“: Dieter Rudolph (oben) und Wieland Veil.
063

Auto+Kosten Neue Autos
Aussichtsreicher Kandidat für den
Fuhrparkeinsatz: Hyundai i30 cw.
Flotte Bewerber
Der
Mit dem neuen i30 cw geht Hyundai
auf Flottenbedürfnisse ein.
Daten und Preise Hyundai i30cw
Modell kW/PS l/100 km KH/VK/TK Preis (€, brutto) Wartungsintervalle (km/Jahr) Abgasnorm/CO2 (g)/Effizienz
1,4 73/99 6,5 15/17/17 17.290 30.000/1 Euro 5/145/C
1.6 GDI 99/135 6,2 (6,8) 16/17/17 20.810 30.000/1 Euro 5/140 (160)/C (D)
1.4 CRDi 66/90 4,4 18/19/21 19.240 30.000/1 Euro 5/113/A
1.6 CRDi 81/110 4,3 (5,6) 18/19/21 21.950 30.000/1 Euro 5/113 (149)/A (C)
1.6 CRDi 94/128 4,5 (5,6) 18/20/21 25.250 30.000/1 Euro 5/117 (149)/A (C)
1.6 CRDi blue 94/128 4,2 18/20/21 22.970 30.000/1 Euro 5/110/A+
in Klammern Werte für Automatikgetriebe
HYUNDAI i30CW:
b b b FG b b
KOMPAKTKLASSE:
b b b FG b b
BEURTEILUNG BÄHR & FESS:
„Naja, die Hyundais gelten als preiswert
– auf der anderen Seite liegen aber auch
Astra und Co. nur unwesentlich darüber
und sind dafür meistens nochmals besser
im Wiederverkauf. Dennoch wird Hyundai
seinen Weg in die Phalanx der deutschen
Anbieter weiter erfolgreich gehen. Das
Design dürfte dafür noch ein wenig attraktiver
und die Dieselmotoren weniger
brummig werden.“
Mehr Fahrberichte unter: fuhrpark.de/fahrberichte
Fotos: Hyundai
064
VON SABINE NEUMANN
Schon in den vergangenen Jahren hat sich der Anteil an den
gewerblichen Zulassungen bei Hyundai schrittweise gesteigert.
„Wir wollen den jetzigen Anteil von acht Prozent an
den Gesamtzulassungen in den kommenden drei Jahren auf
15 Prozent steigern“, kündigt Geschäftsführer Markus Schrick
an. Letztendlich sind es aber auch in Zukunft vor allem die
Modelle, die das Interesse der Vielfahrer und Dienstleister wecken
sollen. Der kompakte i30 cw spielt dabei eine wesentliche
Rolle. Erstmals eingeführt vor vier Jahren, steht jetzt eine komplett
neue Generation bei den Händlern.
Vom etwas langweiligen Durchschnittsaussehen des Fahrzeugs
von 2008 ist nichts geblieben. Fast gleich geblieben sind
die Außenabmessungen des Viertürers. Mit 4,49 Metern Länge,
einer Breite von 1,78 Metern und einer Höhe von 1,50
Metern ist der i30 cw im Vergleich zum Vorgänger sogar ein
wenig kleiner geworden. Doch schon der Radstand von 2,65
Metern gibt einen ersten Hinweis darauf, dass die Passagiere
nicht darunter zu leiden haben. Im Gegenteil: selbst in der
zweiten Reihe ist die Beinfreiheit so tadellos, dass einer Geschäftsreise
zu viert nichts im Wege steht.
Auch an Platz für das Gepäck mangelt es wahrlich nicht.
Das Volumen des Kofferraums ist von 415 auf 528 Liter gewachsen;
mit wenigen Handgriffen lässt sich die Rücksitzbank
umlegen (im Verhältnis 60:40), und schon fasst das Gepäckabteil
1.642 Liter (zuvor 1.395). Mit einem serienmäßigen
Trennnetz (in zwei Positionen einzuhängen/Prüfung der Sicherheits-DIN-Norm
ist in Arbeit) und der integrierten Lade-
raumabdeckung wird der Arbeitsplatz mindestens
so sicher, wie er dank der hochwertigen und gut
verarbeiteten Innenausstattung zum Wohlfühlen
einlädt. Zahlreiche Ablagen sorgen für Ordnung
an Bord (Eineinhalb-Liter-Flaschen passen in die
Türfächer), die Sitze geben guten Halt und haben
eine angenehm hohe Rückenlehne.
Gute Argumente
Einen guten Job haben auch die Motorenentwickler
gemacht. Zwei Benziner und drei Diesel
stehen zur Wahl. Während der 99 PS starke
Einstiegs-Benziner bei vorwiegendem Einsatz
im städtischen Bereich ausreichen dürfte, überrascht
das Pendant auf Dieselseite (90 PS) mit
kraftvollem Durchzugsvermögen und spritzigen
Antritt. Zudem erweist er sich als ausgesprochen
zurückhaltend bei den Arbeitsgeräuschen, was
auch Überlandfahrten zu einer entspannten Sache
macht.
Entspannt zurücklehnen kann man sich auch
bei der Frage nach der Ausstattung. Neben einem
umfassenden Sicherheitspaket sind unter anderem
Klimaanlage, CD-Radio, Nebelscheinwerfer,
LED-Tagfahrlicht, Berganfahrassistent und eine
in drei Stufen zu schaltende Servolenkung mit an
Bord. Zudem gibt es mehrere Pakete mit Optionen
– darunter drei Business-Linien.
Bleibt die Frage nach dem Restwert des Kombis
– gerade bei Importeuren nicht immer zufriedenstellend.
Die Fünf-Jahresgarantie inklusive
der sich immer wieder verlängernden Mobilitätsgewährleistung
wirkt sich laut Flotten-Chef
Kai Hesselbach ebenso positiv aus wie die langen
Wartungsintervalle. Dazu kommen noch die
niedrige Versicherungseinstufung oder die relativ
geringen Kosten beim Reifenersatz und -wechsel
im Winter dank der standardisierten Größen.
bfp 09 2012

sportlich
Aller guten Dinge...
…sind drei: Audis kompakter SUV Q3 kann vieles,
ist aber kein Sonderangebot.
VON HANS-JOACHIM MAG
Man kann nicht behaupten, dass Audi beim Design neuer
Fahrzeuge sehr mutig ist. Auf jeden Fall aber kann man sagen,
dass es den Modellen nicht schadet. Beispiel Q3: Der kompakte
SUV sieht nicht nur ganz ähnlich aus wie der Q5, er bietet
auch die Qualitäten, wie man sie (nicht nur) vom großen Bruder
kennt: die Ordnung der Armaturen und Bedienelemente,
die Agilität, die Premium-Qualität. Freilich auch die hohe
Sitzposition und den Allradantrieb namens quattro.
Stellt man beide Qs indes nebeneinander, dann unterscheiden
sie sich durchaus, denn der Q5 wirkt besonders im Heck
wuchtiger, der Q3 sportlicher. Für Dienstwagenberechtigte
entscheidend könnte aber der Preis sein, denn der Unterschied
zwischen dem Q3 2,0 TDI mit 130 kW und dem gleichstarken
großen Bruder liegt bei exakt 4.118 Euro netto.
Große Einschränkungen muss der Nutzer des Q3 nicht
hinnehmen, denn vorne sitzt es sich kommod, vor allem auf
Sportsitzen (462 Euro), und hinten können durchaus auch
drei Passagiere Platz finden. Der Kofferraum fasst 460 Liter, die
Rücksitzlehnen lassen sich (geteilt) umlegen, dabei entsteht allerdings
eine hässliche Stufe. Ein Trennnetz sowie vier Zurrösen
gibt es serienmäßig, das Ablagenpaket kostet 130 Euro extra. Als
recht belastend für den Rücken erwies sich die hohe Ladekante.
Auf die Extras achten
So gesehen spricht also wenig gegen einen Einsatz des Q3 als
Dienstwagen. Aufpassen muss man nur, dass der Konfigurator
nicht allzu hoch zählt, denn in unserem Testwagen erhöhte sich
der Basispreis von 31.218 Euro auf mehr als 42.000 Euro netto.
Dafür bekommt man zu dem stärksten Diesel-Motor ein Siebengang-DSG-Getriebe,
das auch im Q3 überzeugt. In Kombination
mit dem 177 PS starken Motor lässt es sich souverän
cruisen und auch mal flott beschleunigen. Im Winter darf man
sich dank quattro über eine schöne Traktion freuen. Das Fahr-
bfp 09 2012
Betriebskosten:
Fabrikat / Modell: Audi Q3 2,0 TDI quattro
Laufleistung jährlich: 40.000
Laufzeit: 36 48
Restwert von UPE €: 20.400,56 17.329,96
UPE incl. Ausstattung €: 42.063,00 42.063,00
Kosten pro Monat: 1.443,16 1.365,73
Kosten je Km: 0,433 0,410
Kosten gesamt: 51.953,72 65.555,09
Audi Q3
werk wird vielen Ansprüchen gerecht, vor allem,
wenn man in eines mit Dämpferregelung investiert
hat (823 Euro); allzu weit ins Gelände sollte
es aber nicht gehen. Hier sind die Möglichkeiten
des recht niedrig liegenden Q3 begrenzt.
Sehr schön ist die Grafik des Navigationssystems
gelungen, der recht große Bildschirm
lässt sich allerdings nicht versenken. Auch waren
die TMC-Staumeldungen nicht sehr präzise.
Hier stellt sich die Frage, ob es nicht auch ein
Nachrüstsystem tut, zumal Audi für das Navigationspaket
knapp 1.000 Euro verlangt. Eine
Bluetooth-Schnittstelle sollte man aber ordern,
sie kostet 252 Euro netto.
Der Basispreis dürfte also kaum der Kaufpreis
sein, dafür erwartet den Nutzer an der Zapfsäule
eine nicht allzu hohe Rechnung: 7,3 Liter benötigte
der Q3 bei uns auf 100 Kilometer; das ist
nicht viel, wiewohl die Normangaben 5,9 Liter
nennen. Dass der Q3 dennoch kein Sonderangebot
ist, weist unsere Betriebskostenrechnung aus,
die auf Basis des Gesamtpreises von 42.000 Euro
berechnet wurde und auf 40,97 Cent je Kilometer
kommt. Einiges in der Aufpreisliste lässt sich
sicher auch einsparen, so dass die Kilometerkosten
durchaus auch günstiger ausfallen können.
Fahrbericht Auto+Kosten
Im Vergleich zum großen Bruder ein wenig
sportlicher: Den Q3 erkennt man an der
flacheren Hecklinie.
Mehr Fahrberichte unter: fuhrpark.de/fahrberichte
Fotos: Audi
065

Auto+Kosten Fahrbericht
Neues Kompakt-SUV mit neuer
Technologie: Mazda CX-5.
Mehr Fahrberichte unter: fuhrpark.de/fahrberichte
Fotos: Mazda
066
Mazda CX-5
Konkurrent
Später Wurf
Mazda könnte mit dem CX-5 der Konkurrenz im
SUV-Segment das Fürchten lehren.
VON FRANK JUNG
„Lieber spät als nie“ – so lautet der Wahlspruch des Gemischtwarenhändlers
Mister Hobbs aus „Der kleine Lord“. Und der
Freund von Cedie hätte mit dieser Floskel auch ganze gewiss
die Vorstellung des Mazda CX-5 kommentiert. Denn mit Besetzung
der Marktnische im Bereich der mittleren SUV hat
sich Mazda ganz schön Zeit gelassen. Während der große Bruder
CX-7 schon seit sechs Jahren auf deutschen Straßen rollt,
macht der CX-5 den Platzhirschen Tiguan, Qashqai und wie
sie heißen erst seit kurzem Konkurrenz. Und wie es aussieht,
könnte er sich ein gutes Stück des Segmentkuchens abschneiden,
denn der Japaner hinterließ im Test eine gute Figur.
Doch der Reihe nach. Von außen zeigt der CX-5 die zukünftig
in allen Mazda-Modellen zu findende Designsprache.
Sollte sie in den kommenden Fahrzeugen ähnlich attraktiv daher
kommen wir bei diesem Vorreiter, so kann man sich schon
auf die nächsten Modelle freuen.
Im Innenraum empfängt der CX-5 den Fahrer mit bequemen
und straffen Sitzen, die aber ein wenig mehr Seitenhalt
bieten könnten. Dafür lässt sich die Sitzposition optimal einstellen,
und die gut zu dosierende Lordosenstütze sorgt für guten
Sitzkomfort auch auf Langstrecken. Sowohl Bequemlichkeit als
auch eine Menge Stauraum bietet die Mittelarmlehne mit großem
Fach darunter. Getränkeflaschen lassen sich in den Türablagen
in Griffweite sicher platzieren. Die Armaturen sind sowohl
von der Funktionalität als auch der Gestaltung prima; alles ist
so positioniert, wie man es sich auch ohne langes Studium der
Bedienungsanweisung zur intuitiven Orientierung wünscht.
Prima Motor
Motorisiert war unser CX-5 mit dem 2,2 Liter großen Diesel
mit 110 kW (150 PS) und der neuen Skyactiv-Technologie
von Mazda. Und hier scheint dem Hersteller tatsächlich ein
großer Wurf gelungen zu sein, denn die 150 Pferdchen fühlen
sich in der Praxis auch in Verbindung mit dem Automatikgetriebe
wie 200 oder mehr an. In Sachen Fahrspaß hat er den
Mitbewerbern gegenüber somit die Nase vorn. Es mag genau
Betriebskosten:
Fabrikat / Modell: Mazda CX5 2,2 Skyactiv-D FWD Center-Line
Laufleistung jährlich: 40.000
Laufzeit: 36 48
Restwert von UPE €: 11.284,43 9.065,71
UPE incl. Ausstattung €: 23.857,14 23.857,14
Kosten pro Monat: 1.138,92 1.099,08
Kosten je Km: 0,342 0,330
Kosten gesamt: 41.001,19 52.755,89
jenem Fahrspaß geschuldet sein, dass unser Verbrauch
am Ende bei 6,9 Litern lag und damit
deutlich über den vom Hersteller angegebenen
5,3. Unsere Expertin Anne Hübner errechnete
daraus Gesamtkosten von 32,97 Cent je Kilometer,
was ein durchaus guter Wert ist. Positiv beim
Antrieb sei die Start-Stopp-Automatik erwähnt,
die die Maschine ebenso flink an- als auch ausschaltete.
Im Fond des CX-5 kommt das aus anderen
Mazda-Modellen bekannte Karakuri Sitz- und
Verstausystem zum Einsatz, das ein dreigeteiltes
Umlegen der Rücksitze im Verhältnis 40:20:40
erlaubt. Die Bedienung erfolgt bequem mit einem
Handgriff entweder über die Hebel an den
Seiten des Gepäckabteils oder über Knöpfe an
den Oberseiten der Sitze. Die Sitze lassen sich
dadurch praktisch zu einer ebenen Ladefläche
umklappen, ohne die Kopfstützen demontieren
zu müssen. Der SUV bietet 503 Liter Ladevolumen,
das sich durch Umlegen der Rücksitze auf
bis zu 1.620 Liter erhöhen lässt. Negativ ist die
klassentypisch hohe Ladekante. Für 203 Euro
gibt es ein Abstrenngitter, das jedoch nicht der
DIN NORM 75410-2 entspricht und damit
nicht UVV-gemäß ist. Aber auch so dürfte sich
der CX-5 ob seiner Mischung aus Sportlichkeit
und Praxistauglichkeit einen Platz in mancher
Car policy erkämpfen.
bfp 09 2012

Mercedes-Benz B-Klasse
jetzt neu
Aufgerüstet
Mercedes hat die B-Klasse neu erfunden und mit
vielen Helfern ausgestattet.
VON HANS-JOACHIM MAG
Auf sportlich macht die B-Klasse nicht. Ganz anders als der
jüngst vorgestellte kleine Bruder A-Klasse, der in der Version
2.0 scheinbar durch die Muckibude getrieben wurde, gibt sich
der Mittelklässler in zweiter Generation eher als Van-artiger
Vertreter. Was vor allem den Vorteil gebiert, dass man sich um
die Kopffreiheit – vorn sowie hinten - keine Gedanken zu machen
braucht. Auch die Sitzposition für den Fahrer wechselte
vom Horizontalen (wir erinnern uns: das Sandwichkonzept!)
zum Vertikalen. Das ist auf Dauer gemütlicher und somit entspannter.
Soweit die Eindrücke, die sich nach dem Einsteigen zuerst
den Weg in die Wahrnehmung des Nutzers bahnen. Die weiteren
Innovationen outen sich erst beim Fahren, denn Mercedes
hat das Auto mit Sicherheitssystemen aus den größeren Modellen
vollgepackt: radargestützte Kollisionswarnung samt adaptivem
Bremsassistenten, Müdigkeitserkennung und jede Menge
weiterer Assistenten, oft gegen Aufpreis, versehen mehr oder
weniger unauffällig ihren Dienst; man ist sich ihrer zunächst
nur aufgrund der Symbole im Fahrerdisplay bewusst. Darunter
befindet sich ein Kollisionswarner, der zu dichtes Auffahren
signalisiert und bei zu hohem Tempoüberschuss gegenüber
dem Vordermann Alarm schlägt. Warum das dazu notwendige
Radarsignal nicht auch verwendet wird, um den Tempomat
Abstand halten zu lassen, erschloss sich uns nicht.
So gut geschützt, vollzieht sich so manche Dienstfahrt angenehm,
zumal der kleine 180-CDI-Motor seinen Dienst unaufgeregt
versieht, willig beschleunigt und nur beim Anfahren
Dieselgeräusche vernehmen lässt. Insgesamt schlägt sich der
nur 108 PS starke Vierzylinder überaus achtbar.
36,75 Cent je Kilometer
Was für die Flottentauglichkeit der B-Klasse insgesamt gilt. So
bietet der Kofferraum vier Zurrösen an und eine Abdeckung.
Auch ein Trennnetz wird gegen Aufpreis angeboten (185
Euro), das sich sowohl hinter den Rück- als auch den Vordersitzen
anbringen lässt. Doch dieses muss man beim Neuwagen-
bfp 09 2012
Betriebskosten:
Fabrikat / Modell: Mercedes-Benz 180 CDI Blue Efficiency
Laufleistung jährlich: 40.000
Laufzeit: 36 48
Restwert von UPE €: 13.498,59 11.248,82
UPE incl. Ausstattung €: 32.139,50 32.139,50
Kosten pro Monat: 1.319,03 1.224,93
Kosten je Km: 0,396 0,367
Kosten gesamt: 47.485,13 58.796,49
kauf mitbestellen, es lässt sich nicht nachrüsten.
Die Rücksitzlehnen lassen sich flugs umlegen und
sind dann nahezu waagerecht, dennoch entsteht
eine hässliche Stufe. Mit 486 Liter ist der Kofferraum
nicht übermäßig groß, bei umgeklappten
Rücklehnen werden es 1.545 Liter.
Teuer wird es, wenn man das Command-
System ordert: Knapp 3.000 Euro werden dann
fällig, dafür gibt es auch jede Menge Service, bis
hin zu TMC-pro-Staumeldungen, ein klasse Display
mit toller Grafik, Spracheingabe und und
und. Überlegenswert wäre, einen Teil davon in
eine Vier-Wege-Lordosenstütze oder Sitzheizung
zu investieren.
Man sieht also wieder: Der Basispreis von
knapp 28.000 Euro brutto wird schnell Makulatur,
unser Testwagen kam, grob überschlagen, auf
38.250 Euro, und die müssen dann auch finanziert
werden. Wie auch der Konsum des bereits
erwähnten Vierzylinder-Dieselmotors, der vom
Hersteller mit Werten zwischen 4,4 und 4,6 Liter
auf 100 Kilometer angegeben wird. Die hat er auf
unseren, nicht besonders stressigen Touren bei
weitem nicht erreicht: Maß der Bordcomputer
einen Schnitt von 5,6 Liter, so stellten wir zuletzt
einen Durchschnittsverbrauch von 6,1 Liter fest.
Insgesamt berechneten wir Kilometerkosten von
36,75 Cent je Kilometer (48 Monate/160.000
km).
Fahrbericht Auto+Kosten
Fast schon Van: Die neue B-Klasse hat mit
ihrem Vorgänger kaum noch etwas gemein.
Mehr Fahrberichte unter: fuhrpark.de/fahrberichte
Fotos: Mercedes-Benz
067

Auto+Kosten Praxistest
Großer Kombi, der vieles kann und vieles
bietet: Der Ford Mondeo Turnier mit 103 kW
starkem Dieselmotor.
Ford Mondeo Turnier
Was lange währt...
Fotos: Mag
068
…ist letztlich gut geworden. Der Ford Mondeo Turnier bewährt sich im
Praxistest, könnte im Detail aber noch perfektioniert werden.
VON HANS-JOACHIM MAG
Gefühlt gibt es ihn schon ewig, den Ford Mondeo. Der Blick
in das allwissende Nachschlagewerk Wikipedia allerdings belehrt
uns, dass der Mondeo als Nachfolger des zuletzt glücklosen
Sierra 1993 das Licht der Autowelt erblickte, damals noch
als „eine von japanischen Herstellern abgeleitete Idee eines
Weltautos“. Freilich änderte sich im Laufe der vielen Jahre einiges
an Fords größtem Pkw-Modell – sowohl was das Design
als auch was die Technik angeht.
Eines aber hat sich eigentlich nie so recht geändert: Heute
wie damals gilt der Mondeo – vor allem als Kombi, Turnier
genannt – als einer der Pkw mit dem größten Laderaum, gepaart
mit Technologie auf der Höhe der Zeit. Zudem erweis er
sich im Laufe unseres Praxistests als ein weitgehend ausgereiftes
Fahrzeug ohne große Schwächen – sicherlich ein Resultat
konsequenter Weiterentwicklung und Fehlerbehebung.
In der Redaktion stellte er sich vor als Turnier mit 103 kW
starkem 2,0-Liter-Dieselmotor mit Sechsgangschaltung und
in der Ausstattungsstufe Titanium. In Kombination mit der
gedeckten Lackfarbe dürfte diese Zusammenstellung auch in
vielen Fuhrparks unterwegs sein. Denn wer in der Car policy
Kombis vorschreibt und der Nutzer gleichzeitig viel Platz
benötigt, der dürfte um einen Blick auf den Mondeo kaum
herumkommen. Warum auch nicht: Das ansprechende äußere
Design findet sein Fortsetzung im Inneren. Klare Linien und
eine übersichtliche Anordnung von Tasten und Bedienfeldern
schafften nicht nur eine angenehme Atmosphäre,
sondern auch schnelles Verstehen. In dieses Bild
passt die vorbildliche Grafik des Navi-Monitors
und dessen Bedienbarkeit. Denn die Menüführung
leuchtet auch den unbegabtesten Nutzern
ein, die Zielführung ist eindeutig und präzise,
die Karte weist rechtzeitig auf Abzweigungen hin.
Doch sollte man beim Eingeben des Ziels lieber
die Tasten bemühen, denn die Spracheingabe
funktionierte nicht immer – in dem Sinne, dass
es die Ziele akustisch nicht identifizieren konnte,
auch nicht durch buchstabieren. Macht nichts,
die Eingabe ist wie erwähnt ja über den Touchscreen
problemlos.
Gute Sitzposition
Gleiches gilt für die Einrichtung des Arbeitsplatzes.
Die Sitze sind absolut langstreckentauglich
und fahren in der Höhe weit genug nach unten,
das Lenkrad ist axial verstellbar, so dass auch große
Menschen kommod sitzen. Die Instrumente sind
gut ablesbar, ein wenig Eingewöhnung erfordert
lediglich der Bordcomputer, der über Tasten am
Lenkrad bedient und dessen vielseitige Angaben
zwischen Tacho und Drehzahlmesser angezeigt
bfp 09 2012

werden. Das Nullen des Tageskilometerzählers ist allerdings dort auch integriert,
woran wir uns nicht gewöhnen konnten. Sitzheizung und heizbare
Frontscheibe schaffen gerade in Wintermonaten nicht nur mehr Sicherheit,
sondern auch ein besseres Gefühl hinter dem Volant. Allein das einmal angemeldete
Mobiltelefon ließ sich nach einiger Zeit nicht mehr per Bluetooth
verbinden, und der USB-Eingang weigerte sich bisweilen, auf dem Stick
Gespeichertes wiederzugeben. Die Türtaschen sind groß genug für Literflaschen,
leider bieten sie diesen keinen ausreichenden Halt, so dass sie letztlich
waagerecht zu liegen kommen. Unter der Armablage findet sich ein geteiltes
Staufach, dass im oberen Teil etwas Flaches (Handy, Zigaretten), komplett
geöffnet auch CD-Hüllen oder eine weitere Flasche aufnehmen kann.
Die Größe des Mondeo ermöglicht auch den Hinterbänklern ein gutes
Auskommen und genügend Beinfreiheit. Ford setzt beim Vergrößern des
Laderaums auf hochklappbare Rücksitzflächen, wonach dann die Lehnen
gekippt werden und sich eine ebene Fläche von 1,92 Metern Länge und
1,14 Metern breite zwischen den Radkästen auftut. Diese ebene Fläche
existiert auch, wenn man den ausziehbaren Gepäckraumboden (480 Euro)
ordert. Dieser lässt sich in zwei Rasterungen arretieren und erleichtert so
das Be- und Entladen. Die vier Zurrösen sind seitlich an den Wänden
angebracht, so dass sich das Ladegut auch vorschriftsmäßig fixieren lässt.
Nachteil: Unter dem Boden gibt es keinen Stauraum mehr; ein Ersatzrad ist
demnach nicht an Bord. Über den Nutzen dieses Bodens gab es unter den
Nutzern während des Praxistests unterschiedliche Meinungen; fest steht: Es
wird Platz verschenkt.
Netz und Gitter
Geschützt werden die Passagiere durch ein Trennnetz hinter der Rückbank,
das oben wie gewohnt in Ösen im Dachhimmel aufgehängt wird; nach unten
finden sich zwei Gurte, die in Ösen eingehakt und gespannt werden
– nicht wie sonst von einem Rollokasten gehalten. Das macht den Umbau
ein wenig umständlicher; umso mehr, weil es für das untere Ende des Netzes
zwischen Rücklehnen und Laderaumabdeckung keinen Platz gibt und es
hässlich dazwischen eingeklemmt werden muss. Diese Lösung ist nicht zu
Ende gedacht. Das Trennnetz ist übrigens Teil des Traveller-Pakets für 220
Euro.
Und wer meint, dass sich dieses Netz auch hinter den Vordersitzen fixieren
lässt, irrt. Denn dessen Gurte reichen bei weiten nicht bis in die Ösen am
Fahrzeugboden. Was also tun? Ein Blick in die Gebrauchsanweisung und die
Preisliste gibt Aufschluss: Dafür ist es gar nicht gedacht. Hinter die Vordersitze
gehört ein massives Trenngitter (360 Euro), das mit einem festen Gestänge in
den Ösen verschraubt wird. Was zweierlei Nachteil zeitigt: Ausgebaut muss
man es irgendwo außerhalb des Fahrzeugs verstauen, und der Ein- und Ausbau
kostet Zeit und manchen Schweißtropfen. Das alles mutet doch recht
umständlich an, hier gibt es clevere Lösungen am Markt. Sehr fummelig war
zudem der Ein- und Ausbau der Halterung der Laderaumabdeckung.
Wenig zu mäkeln gibt es am Antrieb. Der Zweiliter-Dieselmotor mit
bfp 09 2012
Ford Mondeo Turnier
Nach dem Umlegen der
Rücksitzlehnen tut sich
im Laderaum eine Ladefläche
von 1,92 Metern Länge
und 1,14 Metern Breite auf
Praxistest Auto+Kosten
Trotz der vielen Informationen lässt sich
die Tachoeinheit gut ablesen.
Der große Navigationsbildschirm funktioniert
per Touchscreen. Die Routenführung
war einwandfrei, leider funktionierte die
Spracheingabe nicht sehr zuverlässig.
In der Ablage zwischen den Vordersitzen
lässt sich viel Kleinkram unterbringen – im
Notfall auch eine Wasserflasche.
Im Deckel der Ablage gibt es noch
einmal ein flaches Fach für Handy
oder ähnliches.
069

Auto+Kosten Praxistest
Die Flasche in der Fahrertür findet leider
wenig Halt, so dass sie wegrutscht.
Kleinere Dinge wie etwa der Autoschlüssel
lassen sich auch in einem Fach in der
Mittelkonsole unterbringen.
Der ausziehbare Laderaumboden erleichtert
das Be- und Entladen, ein zusätzliches
Staufach darunter entfällt allerdings.
Er lässt sich in zwei Längen arretieren, so
das er beim Packen nicht wegrutscht.
Draufstellen und reinschieben: Das rückenfeindliche
Vorbeugen beim Beladen entfällt.
070
Ford Mondeo Turnier
140 PS treibt den großen Kombi ausreichend flott an und harmoniert
gut mit dem sehr schönen Sechsgang-Getriebe; das
„Powershift“-Automatikgetriebe kostet 2.000 Euro Aufpreis,
wir haben es zu keiner Zeit vermisst. Das Fahrwerk hat sich
als wahrer Alleskönner entpuppt und so ziemlich alles weggeschluckt,
was die Straße so an Unebenheiten zu bieten hatte
und dabei stets ein überzeugendes Fahrgefühl vermittelt.
Einen vertieften Blick lohnt der Blick auf die Ausstattungsliste,
die auch bei Ford mittlerweile denen von Premiumanbietern
in nichts mehr nachsteht. Zunächst einmal gibt es fünf
Ausstattungsstufen: Ambiente, Trend, Titanium, Titanium S
und Titanium X. Nicht jede Motorisierung gibt es mit jeder
Linie; für unseren Motor stehen immerhin vier zur Verfügung.
Mit Titanium fuhren wir die zweithöchste, was schon einiges
an Luxus beinhaltet: unter anderem Tempomat, beheizbare
Frontscheibe, Bordcomputer, Multifunktionslenkrad, Regensensor,
automatisches Abblendlicht, beheizbare Sportsitze und
LED-Tagfahrlicht. Damit ist der Mondeo schon gut gerüstet,
INTERVIEW
„Normen erfüllt“
Fragen an Stefan Wieber, Manager Fleet and
Remarketing bei Ford, zum Mondeo:
bfp: Warum lässt sich das Laderaumtrennnetz
nicht hinter den Vordersitzen anbringen?
Entspricht es sowie das Gitter der
DIN 75410?
Wieber: Der Ford Mondeo Turnier erfüllt
die ISO 27955 - im Wesentlichen die
Nachfolgeregelung der DIN 75410-2 – in
vollem Umfang. Ein Laderaumtrennnetz
ist für die flexible und temporäre Nutzung
erhältlich. Eine permanente Lösung für
die Befestigung hinter den Vordersitzen,
welche die Anforderung der gewerblichen
Nutzer trifft, bieten wir in Form eines
Trenngitters ab Werk an.
bfp: Wie hoch ist der Anteil des Mondeo
Turnier an den gewerblichen Verkäufen bei
Ford?
Wieber: Der Anteil des Ford Mondeo an
den Flottenverkäufen beträgt 20 Prozent,
davon sind rund 90 Prozent Turnier. Deshalb
gibt es auch das attraktive Angebot
Business Sonderedition, das nur für Turnier
erhältlich ist.
bfp: Welches ist die meistgeorderte Motorisierung?
Wieber: Das ist der 2,0-Liter-Duratorq-
TDCi-Motor mit 140 beziehungsweise
163 PS.
bfp: Wen sehen Sie als Hauptkonkurrenten
im Markt für den Mondeo Turnier?
Wieber: Den VW Passat.
außerdem benötigt der Dienstwagenberechtigte
das Traveller-Paket für 220 Euro (Trennnetz) sowie
das Sicherheitsgitter (360 Euro), womit man
bei rund 33.000 Euro landet.
Zu raten wäre noch zum Kauf des Business-
Pakets I mit Touchscreen-Navi, USB-Anschluss
und Bluetooth, Klimaautomatik und Parkpilot
für 1.450 Euro, denn darin enthalten sind Features,
die den Wiederverkaufspreis zumindest
stärken. Das alternativ zu erwerbende Business-
Paket II beinhaltet ein höherwertiges Navi
(„Plus“), Rückfahrkamera, Premium-Sound-System,
Park-Pilot und Bluetooth, kostet aber 2.200
Euro. Ansonsten finden sich in der Liste der Extras
viele weitere Features, die den Preis wie auch
das Wohlbefinden hoch treiben.
Womit wir bei den Kosten angekommen
wären. Die Betriebskostenberechnung (Seite
bfp 09 2012

71) basiert auf dem genannten Preis für die Titanium-Ausstattung
von 32.500 Euro und einer
Jahresfahrleistung von 27.000 Kilometern. Recht
erfreulich entwickelte sich das Konsumverhalten
des Motors: Mit 6,83 Liter auf 100 Kilometer
gab er sich recht bescheiden; ausgewiesen sind
laut Norm und den Informationen von Ford 4,9
Liter, was freilich kaum zu schaffen sein dürfte.
Im Umweltranking wurde er mit „B“ eingestuft.
Servicekosten 1.836 Euro
Außerplanmäßige Werkstattaufenthalte fielen
nicht an, auch mussten wir uns niemals darüber
ärgern, dass er den Dienst verweigerte. Der
Wartungsplan weist für 36 Monate und 120.000
Kilometer Kosten von 1.836 Euro aus, was ebenfalls
in erfreulichem Rahmen liegt. Bei den Restwerten
tut er sich ein wenig schwer: So stehen
nach 48 Monaten und 108.000 Kilometer 32,9
Prozent zu Buche.
Unter dem Strich stehen Kilometerkosten von
42,98 Cent bei 48 Monaten und 46,08 Cent bei
36 Monaten. Es empfiehlt sich also, den Mondeo
länger als die üblichen drei Jahre zu nutzen.
Fazit: Der Mondeo Turnier ist ein ausgereiftes
und mit Augenmaß weiter entwickeltes Fahrzeug,
groß und zuverlässig. Die schönen Dieselmotoren
bieten Fuhrparkmanagern und Nutzern eine
große Auswahl, die Kosten bleiben im Rahmen.
Einzig beim Thema Laderaumabtrennung
(Trennnetz und -gitter) sollte Ford noch ein wenig
nachbessern.
Serviceleitfaden
Arbeiten Intervalle Anzahl
Einheiten*1
Betriebskosten
Ford Mondeo Turnier
Fabrikat / Modell: Ford Mondeo Turnier 2,0 TDCI Titanium
KW/PS 103/140
Kraftstoff: Diesel
Verbrauch komb. plus 10% auf 100 km: 6,83
CO2-Emission kombiniert: 129
CO2-Effizienz: B
Laufleistung jährlich:
kalkulatorische Daten:
27.000
Laufzeit: 36 48
Restwert von UPE €: 10.623,95 8.985,29
Nachlass in %: 10,00% 10,00%
Vollservice netto €: 54,10 51,85
Versicherung €: 224,44 224,44
Reifenverschleiß €: 22,48 25,30
UPE incl. Ausstattung €: 27.310,92 27.310,92
Nachlass in €: 2.731,09 2.731,09
EK netto €: 24.579,83 24.579,83
Restwert in %: 38,90% 32,90%
Gesamtlaufleistung: 81.000 108.000
Zinsen:
monatliche Kosten in €:
8,50% 8,50%
Leasingrate / Afa / Zinsen: 512,18 444,87
Versicherungskosten: 224,44 224,44
KFZ-Steuer: 19,00 19,00
Kraftstoffkosten: 179,80 179,80
Vollservice: 54,10 51,85
Reifenverschleiß: 22,48 25,30
Verwaltungskosten: 12,78 12,78
sonstige Kosten: 12,07 9,05
Kosten pro Monat: 1.036,85 967,09
Kosten je Km: 0,461 0,430
Kosten gesamt: 37.326,52 46.420,49
Einzelzeit/h
Einzel
Preis
Gesamt
Zeit/h
Gesamt
Preis*2
Gesamtpreis
Arbeitszeit
Preis insgesamt
Service alle 20.000 km/ 1 Jahr
benötigte Ersatzteile
alle 20.000 km/ 1 Jahr 4 x 1,10 67,35 € 4,40 296,34 € 296,34 €
Motorölfilter 4 x 16,04 € 64,16 € 64,16 €
Motoröl 22,6 l 14,40 € 325,44 € 325,44 €
Innenraumfilter(-satz) 4 x 23,05 € 92,20 € 92,20 €
Service alle 40.000 km/ 2 Jahr
benötigte Ersatzteile
alle 40.000 km/ 2 Jahr 4 x 1,30 67,35 € 5,20 350,22 € 350,22 €
Motorölfilter 4 x 16,04 € 64,16 € 64,16 €
Motoröl 22,6 l 14,40 € 325,44 € 325,44 €
Innenraumfilter(-satz) 4 x 23,05 € 92,20 € 92,20 €
Klimaanlage prüfen alle 3 Jahre 1 x 0,20 67,35 € 0,20 13,47 € 13,47 €
Korrosionsschutzkontrolle alle 2 Jahre 1 x 0,20 67,35 € 0,20 13,47 € 13,47 €
Kraftstofffilter erneuern
benötigte Ersatzteile
alle 60.000 km/ 3 Jahr 2 x 0,20 67,35 € 0,40 26,94 € 26,94 €
Kraftstofffilter 2 x 31,50 € 63,00 € 63,00 €
Luftfilter erneuern
benötigte Ersatzteile
alle 60.000 km/ 3 Jahr 2 x 0,10 67,35 € 0,20 13,47 € 13,47 €
Luftfilter 2 x 15,20 € 30,40 € 30,40 €
Bremsflüssigkeit erneuern
benötigte Ersatzteile
alle 2 Jahre 1 x 0,80 67,35 € 0,80 53,88 € 53,88 €
Bremsflüssigkeit 1,2 l 9,78 € 11,74 € 11,74 €
Gesamtsumme 1.068,74 € 767,79 € 1.836,53 €
*1 Service-/Mengeneinheit bis 160.000 km; *2 Ersatzteile/Flüssigkeiten, Quelle: AuDaCon
bfp 09 2012
PLUS
+ Laufruhiger, ausreichend
kräftiger Motor
+ Gut schaltbares Getriebe
+ Weitgehend übersichtliche
Bedienung
+ Ausgewogenes Fahrwerk
+ Gute Sitzposition
MINUS
Praxistest Auto+Kosten
– Kniffliger Ein- und Ausbau der
Gepäckabdeckung
– Trennnetz nur hinter Rücksitzen
– Massives Trenngitter hinter Vordersitzen,
aber umständlicher Einbau
– USB-Anschluss verweigert sich
bisweilen
Was uns sonst noch aufgefallen ist
• Tankdeckel ist in Klappe integriert
• Bisweilen leichtes Konstantfahrruckeln
• Armauflage in der Mitte zu kurz
• Kein Staufach unter Laderaum
wegen ausziehbarer Ladefläche
• Abdeckung der 12-Vold-Steckdose
ungünstig angebracht
Die Wartungskosten Ford Mondeo Turnier 2,0
TDCI (103kw) bei einer Laufzeit von 160.000
km/36 Monate.
071

Auto+Kosten Betriebskosten Mittelklasse
So viel sollte Ihr Fahrzeug
Importe vorn
Nicht viel teurer als die in der Ausgabe Juli/August berechneten
Kompaktwagen fahren die günstigsten Vertreter der für
den Fuhrparkmarkt so wichtigen Mittelklasse. Allen voran der
Škoda Octavia 1,6 TDI mit 105 PS, den unsere Experten mit
25,39 Cent je Kilometer berechnet haben (160.000 km/48
Monate). Ganze zweieinhalb Cent teurer ist der Renault Laguna
dCi 110 (110 PS) mit 27,91 Cent. Der VW Passat fährt als
Dritter mit 28,56 Cent je Kilometer nicht viel teurer.
Aus dem wichtigen Premium-Trio hat einmal mehr der
Audi A4 2,0 TSI (120 PS) mit 30,84 Cent die Nase vor dem
BMW 316d (116 PS) mit 31,50 Cent. Der C 200 CDI kostet
bereits 36,11 Cent je Kilometer.
Seit der Januar-Ausgabe 2003 von bfp fuhrpark+management
finden Sie nur noch die Ergebnisse der Betriebskosten-Berechnung
an gewohnter Stelle. Der komplette Datensatz – also die
Fahrzeugdaten und die zugrunde gelegten Kosten – können
Sie sich auf unserer Homepage www.fuhrpark.de als PDF-
Datei herunterladen.
Der gesamte Datensatz zum Download:
www.fuhrpark.de/betriebskosten
072
WAS DIE DATEN AUSSAGEN
Preis: Der Preis ist die unverbindliche Preisempfehlung des
Herstellers ohne Mehrwertsteuer in Euro. Handelsübliche Nachlässe
ohne Rahmenverträge wurden berücksichtigt.
Wertverlust: Für die Berechnung der Fahrzeugkosten wird
der Wertverlust des Fahrzeuges zugrunde gelegt, nicht die
Abschreibung, um Kauf- wie auch Leasingfahrzeuge in der
Kostenberechnung erfassen zu können. Als Quelle dienen die
Restwertprognosen von EurotaxSchwacke.
Finanzierung: Bei der Zinsberechnung wird ein durchschnittlicher
Zinssatz von 8,5 Prozent kalkuliert.
Kraftstoff: Als Berechnungsgrundlage dient ein bundesweit errechneter
Durchschnitt der Netto-Preise (Diesel: 1,06 €, Super:
1,22 €, SuperPlus: 1,29 €, Gas: 0,56 €). Der Durchschnittsverbrauch
basiert auf Angaben von automobile konzepte e.V..
Laufzeit/Laufleistung: Die Berechnungen basieren auf einer
Laufleistung von 40.000 Kilometern im Jahr bei zwei Laufzeiten:
36 und 48 Monate.
Servicerate: Die der Berechnung zugrunde gelegten Wartungs-
und Reparaturkosten basieren auf Angaben von automobile
konzepte e.V. und schließen Reifenersatz nicht ein.
Reifen: Berechnungsgrundlage ist eine Laufleistung von
50.000 Kilometern für Sommerreifen sowie für einen Reifen der
durchschnittlichen Preisklasse. Winterreifenumrüstung wurde
nicht in die Kalkulation aufgenommen.
Versicherung: Bei den Versicherungskosten wird die Haftpflicht
(KH) mit 85 Prozent und die Vollkasko (VK) mit 85
Prozent (Zulassung Hannover Stadt) angesetzt. Für die Haftpflicht-Versicherung
gilt sieben Millionen Euro Deckung, für die
Teilkasko 150 Euro Selbstbeteiligung und für die Vollkasko 500
Euro Selbstbeteiligung. Als Kalkulationsgrundlage werden die
Tarife von 78 Versicherungen herangezogen und ein Mittelwert
errechnet. Unter Berücksichtigung des Umstandes, dass in vielen
Fuhrparks das Stückprämien-Modell Geltung hat, wurden
Diesel und Benziner in der Berechnung gleich gestellt. Sollte
dies in Ihrem Fuhrpark nicht der Fall sein, neigt sich das Pendel
weiter zugunsten des Dieselmotors.
Kfz-Steuer: Steuerbefreiung Euro 4, Euro 5 sowie Steuererhöhung
ab 1.1.2004 sind in der Kalkulation mit eingerechnet.
Verwaltungskosten: Als Pauschale für die Verwaltungskosten
im eigenen Hause oder bei einem externen Dienstleister werden
12,78 Euro je Auto und Monat inklusive einer Fahrzeugwäsche
im Wert von 4,25 Euro angesetzt.
Sonstiges: Zulassungs- und Überführungskosten werden auf
die Laufzeit verteilt.
bfp 09 2012

Mittelklasse Betriebskosten Auto+Kosten
Fabrikat / Modell: Audi A4 1,8 TFSI Ambiente Audi A4 1,8 TFSI Ambiente Audi A4 2,0 TFSI Ambiente multitronic Audi A4 3,0 TFSI quattro S tronic Ambiente Audi A4 2,0 TDI DPF Ambiente
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.204,07 1.132,76 1.203,07 1.123,95 1.318,18 1.226,56 1.594,38 1.489,62 1.095,60 1.027,91
Kosten je Km: 0,361 0,340 0,361 0,337 0,395 0,368 0,478 0,447 0,329 0,308
Kosten gesamt: 43.346,44 54.372,26 43.310,65 53.949,79 47.454,31 58.874,76 57.397,58 71.501,54 39.441,69 49.339,58
Fabrikat / Modell: Audi A4 2,0 TDI DPF Ambiente Audi A4 2,0 TDI DPF Ambiente BMW 320i BMW 328i BMW 335i
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.115,15 1.048,46 1.153,77 1.080,68 1.210,75 1.144,54 1.341,42 1.262,65 1.552,06 1.460,66
Kosten je Km: 0,335 0,315 0,346 0,324 0,363 0,343 0,402 0,379 0,466 0,438
Kosten gesamt: 40.145,26 50.326,09 41.535,66 51.872,56 43.586,93 54.937,72 48.291,17 60.607,15 55.874,24 70.111,46
Fabrikat / Modell: BMW 316d DPF BMW 318d DPF BMW 320d DPF Fiat Sedici 1,6 16V 4x2 Pop Fiat Sedici 2,0 Multijet DPF 4x4 Easy
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.102,31 1.049,94 1.136,20 1.082,92 1.184,82 1.124,57 985,48 942,82 1.027,61 980,83
Kosten je Km: 0,331 0,315 0,341 0,325 0,355 0,337 0,296 0,283 0,308 0,294
Kosten gesamt: 39.683,31 50.396,88 40.903,22 51.980,37 42.653,46 53.979,57 35.477,40 45.255,32 36.994,14 47.079,87
Fabrikat / Modell: Ford Mondeo 1,6 Ti-VCT Trend Ford Mondeo 1,6 Eco Boost Start+St. Trend Ford Mondeo 2,0 Trend Ford Mondeo 1,6 TDCi Trend Ford Mondeo 2,0 TDCi Ambinete
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.193,15 1.121,47 1.218,95 1.144,66 1.295,92 1.220,93 1.143,03 1.067,34 1.151,51 1.075,47
Kosten je Km: 0,358 0,336 0,366 0,343 0,389 0,366 0,343 0,320 0,345 0,323
Kosten gesamt: 42.953,47 53.830,64 43.882,17 54.943,84 46.653,26 58.604,85 41.149,24 51.232,55 41.454,45 51.622,46
Fabrikat / Modell: Ford Mondeo 2,0 TDCi Trend Mazda 6 Sport 1,8 Edition Mazda 6 Sport 2,0 MZR DISI Edition Mazda 6 Sport 2,2 CD DPF Edition Mercedes Benz C 180 Blue Efficiency
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.181,83 1.102,84 1.227,55 1.155,45 1.243,88 1.169,64 1.172,13 1.103,25 1.327,92 1.229,04
Kosten je Km: 0,355 0,331 0,368 0,347 0,373 0,351 0,352 0,331 0,398 0,369
Kosten gesamt: 42.545,82 52.936,35 44.191,91 55.461,57 44.779,76 56.142,80 42.196,59 52.956,02 47.805,07 58.993,87
Fabrikat / Modell: Mercedes Benz C 200 Blue Efficiency M. Benz C 200 CDI DPF Blue Efficiency M. Benz C 220 CDI DPF Blue Efficiency M. Benz C 250 CDI DPF Blue Efficiency Opel Insignia 1,4 Turbo ecoFlex St.+St. Edi.
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.413,32 1.305,67 1.296,23 1.203,72 1.338,23 1.240,06 1.413,77 1.308,06 1.206,62 1.123,32
Kosten je Km: 0,424 0,392 0,389 0,361 0,401 0,372 0,424 0,392 0,362 0,337
Kosten gesamt: 50.879,45 62.672,01 46.664,17 57.778,47 48.176,14 59.522,82 50.895,72 62.786,66 43.438,23 53.919,21
Fabrikat / Modell: Opel Insignia 1,6 Selection Opel Insignia 2,0 Turbo Edition Opel Insignia 2,0 CDTi Selection Opel Insignia 2,0 CDTi Edition Peugeot 508 120 Vti EGS6 Access
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.160,60 1.094,03 1.449,87 1.356,33 1.057,28 988,06 1.142,23 1.066,79 1.164,34 1.097,04
Kosten je Km: 0,348 0,328 0,435 0,407 0,317 0,296 0,343 0,320 0,349 0,329
Kosten gesamt: 41.781,49 52.513,23 52.195,28 65.103,91 38.062,07 47.426,77 41.120,12 51.205,68 41.916,25 52.658,12
Fabrikat / Modell: Peugeot 508 155 THP Active Peugeot 508 FAP 115 Access Peugeot 508 FAP 140 Active Peugeot 508 FAP 160 Autom. Active Renault Laguna 2,0 Tce 170 Autom. GT
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.222,00 1.145,91 1.120,60 1.053,04 1.168,82 1.099,82 1.261,18 1.186,19 1.388,26 1.309,64
Kosten je Km: 0,367 0,344 0,336 0,316 0,351 0,330 0,378 0,356 0,416 0,393
Kosten gesamt: 43.992,12 55.003,49 40.341,56 50.545,72 42.077,41 52.791,59 45.402,49 56.937,25 49.977,47 62.862,80
Fabrikat / Modell: Renault Laguna dCi 110 FAP Expression Renault Laguna dCi 150 FAP Dynamique Saab 9-3 1,9 TTiD DPF Griffin Saab 9-3 1,9 TTiD DPF Griffin Skoda Octavia 1,4 TSI Family
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 993,64 930,44 1.145,30 1.068,33 1.146,94 1.056,20 1.183,23 1.087,26 1.006,99 948,98
Kosten je Km: 0,298 0,279 0,344 0,320 0,344 0,317 0,355 0,326 0,302 0,285
Kosten gesamt: 35.771,12 44.660,93 41.230,83 51.279,77 41.289,96 50.697,83 42.596,24 52.188,39 36.251,48 45.550,85
Fabrikat / Modell: Skoda Octavia 1,8 TSI Ambition Skoda Octavia 1,6 TDI DPF DSG Active Skoda Octavia 2,0 TDI DPF Family Toyota Avensis 1,8 Life Toyota Avensis 2,0 D-4D Life
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.088,23 1.027,31 889,10 846,49 964,27 917,60 1.155,09 1.092,10 1.052,01 993,22
Kosten je Km: 0,326 0,308 0,267 0,254 0,289 0,275 0,347 0,328 0,316 0,298
Kosten gesamt: 39.176,34 49.310,74 32.007,68 40.631,63 34.713,85 44.044,80 41.583,40 52.420,62 37.872,38 47.674,53
Fabrikat / Modell: Toyota Avensis 2,2 D-CAT Executive Volvo S60 T3 Volvo S60 T4 Volvo S60 D5 VW Passat 1,4 TSI Trendline
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.231,96 1.158,79 1.194,65 1.111,68 1.301,52 1.210,15 1.247,18 1.154,26 1.061,73 1.000,48
Kosten je Km: 0,370 0,348 0,358 0,334 0,390 0,363 0,374 0,346 0,319 0,300
Kosten gesamt: 44.350,58 55.622,09 43.007,29 53.360,61 46.854,89 58.087,07 44.898,31 55.404,32 38.222,34 48.022,88
Fabrikat / Modell: VW Passat 1,8 TSI Comfortline VW Passat 2,0 TSI Comfortline VW Passat 1,6 TDI DPF BlueMotion VW Passat 2,0 TDI DPF Blue Trendline Passat 2,0 TDI DPF BlueMo. Techn. Comfortl.
Laufzeit (Mon.) bei 40.000 km/Jahr 36 48 36 48 36 48 36 48 36 48
Kosten pro Monat: 1.198,41 1.126,21 1.282,19 1.200,43 1.015,89 952,01 1.072,32 1.006,73 1.175,02 1.102,29
Kosten je Km: 0,360 0,338 0,385 0,360 0,305 0,286 0,322 0,302 0,353 0,331
Kosten gesamt: 43.142,76 54.057,88 46.159,00 57.620,54 36.571,94 45.696,26 38.603,53 48.323,23 42.300,79 52.909,71
bfp 09 2012
073

Informationen Parkplatz
10 2012
Das unabhängige Fachmagazin
für Fuhrparkbetreiber
Fuhrparkmanagement:
Hilfe von außen
bfp Kongress 2012:
Erste Infos
074
€ 4,– . 68239 / ISSN 1610-563X / 35. Jahrgang . Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover
Marktübersicht:
Elektronische Fahrtenbücher
Autos:
BMW 7er, Chevrolet Volt
Vorschau
Vorschau 10-2012
Fuhrparkmanagement: Marktübersicht: Reines Fuhrparkmanagement
Wintercheck: Worauf man achten sollte
Veranstaltungen: Erste Infos zum bfp-KONGRESS 2012
Fokus: Winterreifen: Die neuen Pneus für Matsch und Schnee
Marktübersicht: Elektronische Fahrtenbücher
Autos: Neue Autos: BMW Siebener
Fahrbericht: Chevrolet Volt
Betriebskosten: Obere Mittelklasse
Anzeigenschluss: 12.09.2012
Erscheinungstermin: 05.10.2012
DIESE BEWERTUNGSSKALA GILT FÜR
ALLE RESTWERTBETRACHTUNGEN
DER VORANGEGANGENEN SEITEN!
Restwertbewertung *
6: SEHR GUT b b b b b b
5: GUT b b b b b b
4: BEFRIEDIGEND b b b b b b
Virenalarm
3: AUSREICHEND b b b b b b
2: MANGELHAFT b b b b b b
1: UNGENÜGEND b b b b b b
* UNGEWICHTETER KLASSENDURCHSCHNITT; QUELLE: BÄHR & FESS FORECASTS GMBH, SAARBRÜCKEN
Nun also auch das Auto. Müssen wir uns künftig nicht nur an Computern
mit Viren und der unvermeidlichen Schutzsoftware herumschlagen? Müssen
wir bald befürchten, dass auch unser Auto von einem Virus befallen
wird und vielleicht Dinge Dinge tut, die die wir nicht wollen? wollen? Diese Tage erreichten
uns diesbezüglich Besorgnis erregende Nachrichten.
So haben Forscher Verfahren entdeckt, aus der Ferne direkt in die Fahr-
zeugelektronik einzudringen. Haben sie den Wagen erst einmal gehackt,
stehen ihnen Möglichkeiten offen, von denen gewöhnliche Kriminelle bis
her nur träumen konnten. Über das Mobilfunknetz ließen sich die Weg
fahrsperre lösen, Türen öffnen und sogar Bremsen deaktivieren. Kriminelle
können von überall aus Unfälle provozieren und Menschenleben gefährden.
Denn die Elektronik des Autos ist noch völlig ungeschützt. Über ihre
Schnittstellen spricht sie nämlich meist bereitwillig mit einem beliebigen Ge
genüber – ob es die Diagnosesoftware der Werkstatt oder der Laptop eines
Kriminellen ist. Zwei amerikanische Forscherteams fanden gar Zugriff auf
den sogenannten Can-Bus. Dieser Datenkanal befehligt die fürs Fahren und
Bremsen nötige Elektronik. Darüber ließen sich theoretisch auch Funktionen
des Fahrzeugs sabotieren. Denkbar, bislang aber nicht dokumentiert, wäre
beispielsweise die Übertragung von Schadcode durch kriminelle Mitarbeiter.
Doch sie fanden noch wesentlich elegantere Wege, Schaden anzurichten.
Sie bauten das CD-Radio eines Fahrzeugs aus und entdeckten darin eine seri
elle Schnittstelle, über die sie die Firmware des Radios entschlüsseln konnten.
Mithilfe dieser Informationen konstruierten sie eine bösartige Audio-Datei,
die den Arbeitsspeicher der Radio-Elektronik mit Datenmüll zustopfte. Ein
solcher „Pufferüberlauf“ ist in der Computerwelt ein ebenso bewährtes wie
beliebtes Mittel, Schadcode auf einen Rechner zu schleusen. Beim Auto ließe
sich auf diesem Wege auch in die Bordelektronik eindringen.
Das Bestürzende an diesem Angriff: Wer unauffällig einen womöglich fatalen
Unfall auslösen will, muss dem Opfer in Zukunft also nur die passende
CD fürs Auto brennen.
bfp 09 2012

Praxiswissen für Fuhrparkmanager
Seminare, die sich auszahlen
Einzelseminare
Schon über
1.200 Teilnehmer
seit 2001
Zertifi zierter
Fuhrparkmanager
Schon über
450 Absolventen
seit 2001
Die bfp-AKADEMIE wird unterstützt von:
Schadenmanagement und
Versicherungskonzepte:
5.–6. November 2012, Bensheim
Fuhrparkrecht (Basisseminar):
5.–6. September 2012, Nürnberg
7.–8. November 2012, Hannover
Fuhrparkrecht (Aufbauseminar):
20.–21. September 2012, Düsseldorf
Kompakt: 5 Bausteine inkl. Zertifi zierung und Tutorenbetreuung
Kompetent: Nur dta-zertifi zierte Fachtrainer
Konzept: Seit mehr als 10 Jahren bewährtes Seminarkonzept
2012/2013
Termine auf Anfrage
Fuhrparkmanagement compact:
15.–16. Oktober 2012, Düsseldorf
Leasing und Full-Service-Leasing:
25.–26. Oktober 2012, Bensheim
NEU: 1-Tages-Workshop Car Policy:
18. Oktober 2012, Bensheim
Weitere Infos: Hotline 06131 62776-16 oder unter www.fuhrpark.de/akademie