92012 Freie Werkstätten: Aufholjagd gestartet - fuhrpark.de ...

Fuhrparkmanagement Freie Werkstätten Studie
Umso mehr mag es
verwundern, dass
fast drei Viertel der
Flottenbetreiber ihrer
Herstellerwerkstatt
treu bleiben
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Mehr als die Hälfte der befragten Firmen lassen Inspektionen und Reparaturen
nur in Vertragswerkstätten durchführen, nur gut ein Viertel in freien Werkstätten
(Grafik oben). Die Kosten sind mit Abstand der wichtigste Grund, die Werkstatt zu
wechseln (Grafik unten).
hen. Befeuert werden könnte die Argumentation
noch durch die Einführung der so genannten
Aftermarket-GVO am 1. Juni 2010. Seitdem
können Hersteller ihre gesetzliche Gewährleistungspflicht
nicht mehr an Reparaturen in einer
Vertragswerkstatt knüpfen. Autobesitzer und
Flottenchefs haben also grundsätzlich freie Auswahl
bei der Beauftragung einer Werkstatt.
Umso mehr mag es da verwundern, dass laut
Studienergebnis von Tema-Q dennoch fast drei
Viertel (73 Prozent) der Flottenbetreiber ihrer
Herstellerwerkstatt zu 100 Prozent treu bleiben
wollen. Und noch mehr: Selbst fast das ganze verbleibende
Viertel (20 Prozent) schwört mit einer
Wahrscheinlichkeit von 76 bis 99 Prozent Loyalität.
Doch davon sollte man sich nicht täuschen
lassen. Als ebenso treu wie die Kunden von Markenbetrieben
erweisen sich Kunden von freien
Werkstätten: 77 Prozent werden mit 100-prozentiger
Wahrscheinlichkeit für die nächste Reparatur
oder Inspektion wieder eine Freie ansteuern,
19 Prozent immerhin mit einer Wahrscheinlichkeit
von 76 bis 99 Prozent (vgl. Abb. 3).
Beim Geld hört die Liebe auf
Wagt ein Fuhrparkmanager trotzdem die Veränderung,
dann hat er in der Regel handfeste
monetäre Gründe. Für 54 Prozent der befragten
Unternehmen sind die geringeren Kosten
in freien Werkstätten der wichtigste Grund für
einen Wechsel von der Vertragswerkstatt zur
markenunabhängigen Werkstatt. Gut ein Viertel
der Befragten geben als möglichen Wechselgrund
zudem die örtliche Nähe der freien Werkstatt als
Motivationsfaktor für den Wechsel an. Aspekte
wie zum Beispiel der Service, die Arbeitsqualität,
die abgelaufene Garantie oder eine schnellere Terminvergabe
würden für zehn Prozent und weniger
einen Grund zum Wechsel in die ungebundene
Werkstatt darstellen (vgl. Abb. 4).
So mag es nahe liegen, anzunehmen, dass
die Untersuchung des Marktforschungsinstituts
Tema-Q mehr Aufschluss über das Verhalten
von Flottenbetreibern als über die Leistung von
Werkstätten gibt. Ungeachtet aller sachlichen
Argumente – deutsche Unternehmen geben liebgewordene
Gewohnheiten nur ungern auf, und
Treue und Vertrauen spielen eine übergeordnete
Rolle. Für Werkstätten vielleicht eine Triebfeder,
dieses hohe Gut nicht zu verspielen.
bfp 09 2012