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92012 Freie Werkstätten: Aufholjagd gestartet - fuhrpark.de ...

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Fuhrparkmanagement Aus <strong>de</strong>r Praxis<br />

Fuhrparkmanager Thorsten Klein<br />

zu aktuellen Managementthemen<br />

Vor allem für mittlere<br />

bis größere Flotten mit<br />

höherem Scha<strong>de</strong>nvolumen<br />

lohnt es sich mittlerweile,<br />

Rahmenverträge selbst<br />

abzuschließen<br />

Foto: MEV<br />

038<br />

Qualität vor Preis<br />

<strong>Freie</strong> Wahl bei freien <strong>Werkstätten</strong> – wem wür<strong>de</strong>n Sie<br />

Ihr Auto anvertrauen?<br />

VON THORSTEN KLEIN<br />

Die Liberalisierung <strong>de</strong>s Kfz-Marktes hat in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren auch viele neue Möglichkeiten für <strong>de</strong>n Fuhrparkmanager<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Werkstattmanagements geöffnet. Die<br />

Neuordnung <strong>de</strong>r GVO und <strong>de</strong>r sich daraus ergeben<strong>de</strong>n Optionen<br />

wie etwa die freie Vergabe von Reparatur- und Wartungsdienstleistungen<br />

an freie <strong>Werkstätten</strong> bergen eine Fülle<br />

von Einsparmöglichkeiten.<br />

Allerdings setzt dies ein wirtschaftliches und administrativ<br />

funktionsfähiges Inhouse-Gebil<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Fuhrparkverwaltung<br />

voraus. Denn dass die Nutzung von freien Werkstattketten,<br />

eingesteuert durch <strong>de</strong>n Leasinggeber, nicht reibungsfrei und<br />

ohne „Kick-back-Verluste“ zu organisieren ist, haben viele<br />

Flottenbetreiber mittlerweile gelernt. Vor allen Dingen für<br />

mittlere bis größere Flotten mit höherem Scha<strong>de</strong>nvolumen<br />

lohnt es sich mittlerweile, Rahmenverträge selbst abzuschließen<br />

und nicht auf die vom Hersteller o<strong>de</strong>r Leasinggeber präferierten<br />

Partner zurückzugreifen.<br />

Allerdings sollte auch frühzeitig geprüft wer<strong>de</strong>n, inwieweit<br />

die geplanten Konzepte mit <strong>de</strong>n jeweiligen Leasingverträgen<br />

konform gehen. Denn bei Reparaturen ab bestimmten Scha<strong>de</strong>nhöhen<br />

etwa hat zumeist <strong>de</strong>r Leasinggeber ein Mitspracherecht.<br />

Insofern geht es also beim Einsatz von freien <strong>Werkstätten</strong><br />

in erster Linie um Fuhrparks, die zumin<strong>de</strong>st einen Großteil<br />

<strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>nmanagements selbst organisieren.<br />

Ob diese Flotten zentral o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentral unterwegs sind,<br />

spielt hierbei eine untergeordnete Rolle. Wichtig für <strong>de</strong>n Fuhrparkmanager<br />

ist vor allem ein verlässlicher und in jedwe<strong>de</strong>r<br />

Hinsicht zertifizierter Partner, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s jeweiligen<br />

Fuhrparks und <strong>de</strong>ssen Nutzern Stand hält. Das kann<br />

<strong>de</strong>r kleine, aber feine Karosserie- und Lackierfachbetrieb um<br />

die Ecke mit eigenem Abschleppwagen sein, genauso könnte<br />

es aber auch eine bun<strong>de</strong>sweit tätige große Werkstattkette mit<br />

ihrem lokalen Betrieb vor Ort sein.<br />

Neben <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Preisgefüge im Vergleich zu<br />

<strong>de</strong>n Vertragswerkstätten sind aber noch weitere „soft-facts“<br />

zu beachten. Denn <strong>de</strong>r integrale Punkt beim<br />

Werkstattmanagement ist die Vertrauensbasis.<br />

So ziemlich alle Marktteilnehmer, die sich im<br />

Bereich Scha<strong>de</strong>nmanagement bereits ihre Sporen<br />

verdient haben, kennen die Problematik bei<br />

Reparaturen: So kann die Lackierung eines Kotflügels<br />

eines Mittelklassefahrzeuges bei drei verschie<strong>de</strong>nen<br />

<strong>Werkstätten</strong> gerne mal von 250 bis<br />

600 Euro variieren - genauso wie die Qualität <strong>de</strong>r<br />

jeweils geleisteten Arbeit.<br />

Und genau hier muss <strong>de</strong>r Fuhrparkmanager<br />

höllisch aufpassen. Denn soweit es sich um Leasingfahrzeuge<br />

han<strong>de</strong>lt, die in freien <strong>Werkstätten</strong><br />

repariert wer<strong>de</strong>n, wird <strong>de</strong>r Leasinggeber bei <strong>de</strong>r<br />

Rückgabe an diesen Stellen ganz beson<strong>de</strong>rs genau<br />

hinschauen. Und wenn dann die Reparatur nicht<br />

<strong>de</strong>n angesetzten Standard erfüllt, dann wird es für<br />

<strong>de</strong>n Leasingnehmer gleich doppelt teuer.<br />

Das heißt also einen vertrauenswürdigen,<br />

kostengünstigen und qualitativ hochwertigen<br />

Partner im Markt zu fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r zu<strong>de</strong>m auch<br />

die individuelle Betreuung eines Fuhrparks sicherstellen<br />

kann. Keine leichte Aufgabe für <strong>de</strong>n<br />

Flottenchef. Denn gera<strong>de</strong> bei größeren Flotten ist<br />

mit <strong>de</strong>r direkten Einsteuerung von verunfallten<br />

Fahrzeugen in freie Reparaturwerkstätten eine<br />

Menge administrativer Arbeit verbun<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong><br />

individualisierte Dienstleistung, die hier die freie<br />

Werkstatt anbieten kann, wer<strong>de</strong>n die meisten<br />

Fuhrparkmanager dankend annehmen. Daher<br />

kann es im Bereich Werkstattmanagement ausnahmsweise<br />

mal nicht nur nach <strong>de</strong>m reinen Preis,<br />

son<strong>de</strong>rn vor allen Dingen nach <strong>de</strong>r Qualität und<br />

<strong>de</strong>r Betreuungstiefe gehen.<br />

Und genau an diesem Punkt haben die freien<br />

<strong>Werkstätten</strong>, insbeson<strong>de</strong>re die großen, bun<strong>de</strong>sweit<br />

agieren<strong>de</strong>n Ketten, noch ihren wun<strong>de</strong>n<br />

Punkt. Denn die Vertragswerkstätten <strong>de</strong>r Hersteller<br />

haben über Jahrzehnte hinweg das Flottengeschäft<br />

mit all <strong>de</strong>n teils irrwitzigen Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

in <strong>de</strong>n Grundzügen erlernt, um ihre Kun<strong>de</strong>n bei<br />

<strong>de</strong>r Stange zu halten und um diese langfristig<br />

gut betreuen zu können. Dass dieses Know-how<br />

und auch die zugehörige Dienstleistungsmentalität<br />

bei <strong>de</strong>r Flottenbetreuung bei vielen freien<br />

Werkstattketten erst mühsam aufgebaut wer<strong>de</strong>n<br />

musste, bevor man diesen Markt für sich erobern<br />

konnte, war daher für Branchenkenner eigentlich<br />

auch zu erwarten.<br />

Selbst große Marktteilnehmer wie A.T.U und<br />

Pit-Stop haben <strong>de</strong>n Sprung auf <strong>de</strong>n Flottenmarkt<br />

bereits vor zehn Jahren eingeleitet, scheinen aber<br />

erst jetzt richtig angekommen zu sein. Das zeigt,<br />

wie schwierig es teilweise ist, in diesem inhomogenen<br />

Flottenmarkt zu bestehen.<br />

bfp 09 2012

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