Zur Eröffnung: - Gießener Allgemeine
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BLICKPUNKT<br />
den diskutiert. Später sollte das Multiplex<br />
direkt am Berliner Platz – und nicht wie jetzt<br />
nach hinten versetzt – entstehen. Einige der<br />
Säle wollten die Verantwortlichen zunächst<br />
unterirdisch anlegen. Dann kam die Idee der<br />
zwei seperaten Gebäudeteile auf, verbunden<br />
durch eine Glasbrücke, um die Einfahrt<br />
zur Tiefgarage unter dem Berliner Platz nicht<br />
abzuschneiden. Wirklich tragisch wurde es<br />
aber im April dieses Jahres, als ein Arbeiter<br />
von einem Schalelement erschlagen wurde.<br />
Nach ersten Erkenntnissen hatte er Sicherheitsvorschriften<br />
missachtet.<br />
Währenddessen fuhren viele <strong>Gießener</strong> weiter<br />
nach Marburg oder Lich. Dort sahen sie<br />
die Blockbuster im Cineplex und die besonderen<br />
Streifen in den kleinen Häusern. Insbesondere<br />
für Letztere wird das Multiplex<br />
am Berliner Platz zur Gefahr. Roxy und Heli<br />
haben keine Zukunft. Beide Traditionshäuser<br />
werden schließen. Das ist bereits klar.<br />
Doch was wird aus den kleineren Kinos etwa<br />
in Lich? Wenn das Kinocenter sein Programm<br />
umstellt, dürfte dort ein harter Kampf<br />
beginnen.<br />
Zu stark scheinen die nackten Zahlen und<br />
Fakten, die das Multiplex am Berliner Platz<br />
vorweisen kann. Und es kommen noch weitere<br />
Argumente hinzu: Die in Richtung Leinwand<br />
steil abfallende Amphietheaterbestuhlung<br />
in allen Sälen zum Beispiel. Oder der<br />
vergleichsweise große Reihenabstand für<br />
mehr Beinfreiheit. Die Nackenstützen an<br />
allen Sitzen. All das klingt, als könnte mit<br />
der <strong>Eröffnung</strong> für viele <strong>Gießener</strong> eine<br />
Liebesgeschichte beginnen. »Es ist schon<br />
alles ziemlich komfortabel«, erklärt Theile<br />
lapidar.<br />
Ein Umstand, den auch die Studenten der<br />
THM zu schätzen wissen werden, wenn sie<br />
ab dem kommenden Semester im Rahmen<br />
einer deutschlandweit fast einzigartigen Kooperation<br />
(auf Seite 38 mehr dazu) in den<br />
Hörsälen unterrichtet werden. Dagegen<br />
müssen sich die Theaterbesucher noch einen<br />
Moment gedulden, wird sich die <strong>Eröffnung</strong><br />
der neuen Studiobühne, die eigentlich bereits<br />
ab Herbst das TiL ersetzen sollte, noch<br />
eine Weile hinziehen. Vor Frühling wird die<br />
unterirdisch gelegene Studiobühne nicht bespielt<br />
werden.<br />
Schon gewusst?<br />
Da die Studiobühne noch keinen<br />
Namen hat, freut sich das Stadttheater<br />
über zahlreiche Vorschläge, die per<br />
Post, per Mail oder über Facebook eingesendet<br />
werden können. Unter allen<br />
Teilnehmern wird eine exklusive Führung<br />
durch die neuen Theaterräume<br />
verlost. Selbstverständlich wird der Namensgeber<br />
als Ehrengast zur <strong>Eröffnung</strong><br />
eingeladen. Namensvorschlag können<br />
per Mail an dialog@stadttheatergiessen.de<br />
gesendet werden.<br />
Während das Untergeschoss des Vorderhauses<br />
faktisch nicht genutzt wird, geht es im<br />
1. Stockwerk langsam los mit Büros, weiteren<br />
Seminarräumen für Studenten und dem<br />
Ticketverkauf. Letzterer dürfte für viele Besucher<br />
allerdings kaum noch interessant<br />
sein, können sie ihre Tickets doch nun auch<br />
zu Hause ausdrucken und vor Ort direkt<br />
zum Saal abbiegen. Ihr Weg führt sie dann<br />
über die Glasbrücke ins Hinterhaus, dessen<br />
Dimensionen vom Berliner Platz nur schwer<br />
zu erfassen sind. Hier deutet die »Python«<br />
am Boden etwa drei Wochen vor <strong>Eröffnung</strong><br />
erst an, dass die Gastronomie inklusive einer<br />
kleineren Lounge ihren Platz finden soll.<br />
Dazu kommen die Abzweigungen zu den<br />
Kinosälen, die auf mehrere Etagen verteilt<br />
liegen.<br />
Der größte von ihnen fasst knapp 500 Besucher.<br />
»Das ist nicht so unglaublich groß,<br />
wenn man bedenkt, dass auch das Roxy fast<br />
diese Größe hatte«, erklärt Gregory Theile<br />
als Geschäftsführer. Tatsächlich erscheint<br />
der Saal durch die steil abfallende Amphietheaterbestuhlung<br />
sogar fast etwas gedrungener<br />
als das alte Roxy am Ludwigsplatz.<br />
Dennoch sind die Dimensionen im neuen<br />
Kinopolis beeindruckend.<br />
Für Marburg und Lich kann das nichts Gutes<br />
bedeuten: Da haben es die <strong>Gießener</strong> tatsächlich<br />
doch noch geschafft. Nach etwa<br />
15 Jahren. Für die Mitbewerber könnte sich<br />
ein Drama auftun.<br />
Florian Dörr<br />
Rund 100 Kilometer Netzwerkkabel werden verlegt.<br />
Die Projektoren sind geliefert.<br />
12/2013 streifzug 5