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Das war Gießen 2013 - Gießener Allgemeine

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7. Jahrgang · 1/2014<br />

Magazin für Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>war</strong> <strong>Gießen</strong> <strong>2013</strong>:<br />

Ein Quiz zum Abschied<br />

Rampenlicht<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Geskes über die<br />

Landesgartenschau in<br />

<strong>Gießen</strong>. Seite 16<br />

Stadtgespräch<br />

Die Sch<strong>war</strong>ze Szene<br />

trifft sich regelmäßig<br />

zur »E-Porn-Party«<br />

im MuK. Seite 20


6. Jahrgang<br />

Magazin für Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

Asphaltcowboys:<br />

Der harte Alltag<br />

<strong>Gießen</strong>er Taxi- und<br />

Mini-Car-Fahrer<br />

Stadtgespräch<br />

Quo vadis, Kaufhof?<br />

Unsere Ideen für den<br />

Leerstand im Herzen<br />

<strong>Gießen</strong>s. Seite 18<br />

Campus<br />

Magazin für Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

Zur Eröffnung:<br />

Warum Studenten<br />

über Facebook Geld<br />

für Vorlesungsplätze<br />

bieten. Seite 38<br />

Ein Heft über das neue Großkino<br />

am Berliner Platz<br />

Stadtgespräch<br />

Hello Mellow: Neue<br />

Luxus-Marshmallows<br />

aus einer <strong>Gießen</strong>er<br />

<strong>Das</strong> <strong>war</strong> <strong>Gießen</strong> <strong>2013</strong>:<br />

Manufaktur. Seite 18<br />

Weihnachten<br />

Alle Jahre wieder?<br />

Wir verraten, was bei<br />

uns an Heiligabend<br />

anders wird. Seite 20<br />

6. Jahrgang · 12/<strong>2013</strong><br />

Magazin für Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

7. Jahrgang · 1/2014<br />

• Interviews und<br />

Reportagen<br />

• Kultur<br />

• Sport<br />

• Universität<br />

• Trends<br />

• Veranstaltungskalender<br />

• Kino<br />

• Gastro-Führer<br />

• Frankfurt-Tipps<br />

Ein Quiz zum Abschied<br />

Rampenlicht<br />

Stadtgespräch<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Geskes über die<br />

Landesgartenschau in<br />

<strong>Gießen</strong>. Seite 16<br />

Die Sch<strong>war</strong>ze Szene<br />

trifft sich regelmäßig<br />

zur »E-Porn-Party«<br />

im MuK. Seite 20<br />

Inserieren Sie in der<br />

FEBRUAR-AUSGABE<br />

Sie finden das hochwertige und informative Kultur- und Veranstaltungsmagazin<br />

im handlichen DIN-A4-Format am Donnerstag, dem 30. Januar 2014, in der Ausgabe<br />

der <strong>Gießen</strong>er/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n und an über 250 Auslagestellen in Stadt<br />

und Landkreis. Sichern Sie sich schon heute Ihren Anzeigenplatz in einem informativen<br />

und ansprechenden Umfeld!<br />

Erscheinungstermin Februar-Ausgabe: Donnerstag, 30. Januar 2014<br />

Anzeigenschluss: Freitag, 17. Januar 2014<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

<strong>Gießen</strong>er <strong>Allgemeine</strong> · Anzeigenverkaufsleitung<br />

In Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong>...<br />

...die Nr.<br />

Tel. 0641/30 03-2 23, -2 24 · Fax 06 41/30 03-3 00


Editorial<br />

Mein Kollege Florian Dörr und ich haben den Jahreswechsel schon hinter uns. Am 18. Dezember mussten wir diese<br />

Januar-Ausgabe den Druckern zur Verfügung stellen, damit sie rechtzeitig fertig werden konnte. <strong>Das</strong> hat eine Menge<br />

Nachteile, aber auch Vorteile. Den Kater haben wir zum Beispiel schon lange überstanden. Die Rückblick-Melancholie<br />

ebenfalls. Die guten Vorsätze treiben auch schon wieder im Wasser. Und uns ist mittlerweile längst klar: Auch im<br />

neuen Jahr geht es weiter wie bisher. Wir sind mittendrin in 2014 und freuen uns auf alles, was das neue Jahr uns<br />

<strong>Gießen</strong>ern bringen wird. Im Großen sicher die Landesgartenschau und alle damit verbundenen Neuerungen, im Kleinen<br />

solch liebevolle Projekte wie Rugstore, Free-School oder Hinterhaus, die wir für Sie ausgegraben haben. Erstmals<br />

wird man in <strong>Gießen</strong> auch Fußball-WM-Spiele im Kino sehen können. Ausverkauft werden dabei aber nicht nur die<br />

DFB-Partien sein, sondern auch die Duelle des Iran. Denn in diesem Team steht Daniel Davari im Tor. Wenn alles<br />

klappt, wird er der erste <strong>Gießen</strong>er sein, der bei einer WM dabei ist. Im Sommer. Ja. <strong>Das</strong>s wir schon ein bisschen weiter sind, haben Sie<br />

doch auf dem Cover selbst gesehen. Die Blumen sind die Vorboten der LGS. Ach ja, die Ratgebersprüche für 2014 haben wir auch schon<br />

durch. Mein Liebling: »Es reicht nicht, bis aufs Sprungbrett zu kommen. Wenn du oben bist, musst du auch springen«.<br />

Marc Schäfer<br />

Inhalt<br />

Foto: Schepp<br />

BLICKPUNKT 4<br />

Von <strong>2013</strong> bis 2014: Davon werden Sie hören: Neue Projekte aus <strong>Gießen</strong> · In Erinnerung an<br />

das alte Jahr: Ein Rückblick in Quizform · Hui oder pfui: <strong>Das</strong> wird sich für <strong>Gießen</strong>er ändern<br />

RAMPENLICHT 16<br />

Landschaftsarchitekt Christof Geskes über<br />

das <strong>Gießen</strong>-Ereignis 2014<br />

BRAD SHAWS KOLUMNE 9<br />

Unser Kolumnist schreibt über<br />

das Glücklichsein<br />

MEDIATHEK 19<br />

<strong>Das</strong> Musikjahr 2014 · App im Test<br />

STADTGESPRÄCH 20<br />

Die sch<strong>war</strong>ze Szene: Ein Besuch bei DJ<br />

Andipendent im MuK<br />

BLICK IN DIE REGION 22<br />

Käse zum Selbermachen: Ein<br />

Selbstversuch mit Einsteigerset<br />

AUSLESE 24<br />

UNTERWEGS 26<br />

Neu in der Innenstadt: Italienisches<br />

Pasta-Handwerk im Il Cilanto<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER 27<br />

AM MAIN 33<br />

Gemischte Gefühle: Eine Saisonbilanz von<br />

Eintracht Frankfurt · Cherilyn MacNeil in<br />

der Brotfabrik<br />

CAMPUS 36<br />

JLU-Rechtsmediziner Dettmeyer im Interview<br />

· Ein Jahr nach der Legalisierung des<br />

Fernbusmarktes fährt der streifzug nach<br />

Münster<br />

KULTUR 40<br />

Georg Stefan Troller liest und erzählt in<br />

<strong>Gießen</strong> aus Paris und Wien<br />

SPORTWELT 42<br />

Eisspaß in der Innenstadt<br />

VINOTHEK 44<br />

Wein des Monats<br />

SPERRSITZ 45<br />

Neu im Kino<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />

E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co.<br />

KG, Marburger Straße 20, 35390 <strong>Gießen</strong> (zugleich auch<br />

ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen),<br />

Sitz: <strong>Gießen</strong>, Amtsgericht <strong>Gießen</strong> HRA 4409;<br />

PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH, Sitz: <strong>Gießen</strong>, Amtsgericht <strong>Gießen</strong> HRB<br />

8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (<strong>Gießen</strong>), Dr. Max<br />

Rempel (<strong>Gießen</strong>); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: <strong>Gießen</strong>, Amtsgericht<br />

<strong>Gießen</strong> HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel<br />

(<strong>Gießen</strong>), Dr. Max Rempel (<strong>Gießen</strong>).<br />

Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />

»<strong>Gießen</strong>er <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n<br />

Zeitung« sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />

Auslagestellen. Auflage: 40 000 Exemplare<br />

Anzeigenleitung: Jens Trabusch<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigen tarif Nr. 4 vom 1. Januar <strong>2013</strong><br />

streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

Titelbild: bf<br />

Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elek tronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die<br />

erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter<br />

Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland GmbH<br />

& Co. KG. © Streifzug, <strong>Gießen</strong><br />

1/2014 streifzug 3


BLICKPUNKT<br />

Davon werden<br />

Sie 2014 hören<br />

Nein. Nicht nur die Landesgartenschau wird im Jahr 2014 das Leben in <strong>Gießen</strong> bestimmen.<br />

Vielmehr werden es die kleinen Dinge sein, die das Leben in unserer Stadt ausmachen<br />

und versüßen. So wie im vergangenen Jahr auch. Wir haben uns auf die Suche gemacht,<br />

nach Projekten, die wir mögen, die wir gut finden, denen wir eine Zukunft zutrauen, die<br />

uns gefehlt haben – und die wir deswegen unterstützen möchten. Lassen Sie sich vom streifzug<br />

überraschen und von drei Ideen aus <strong>Gießen</strong>. Wir sind uns sicher, von denen werden<br />

Sie im neuen Jahr noch hören.<br />

<strong>Gießen</strong> in 2014<br />

»Trotz schwieriger finanzieller Bedingungen und Schutzschirmzwängen wird <strong>Gießen</strong> weiterhin<br />

eine soziale, lebens- und liebenswerte Stadt bleiben«, sagt Claudia Boje. <strong>Das</strong> sei doch<br />

eine schöne Botschaft zum neuen Jahr«, meint <strong>Gießen</strong>s Pressesprecherin. Recht hat sie. Allerdings<br />

wird 2014 auch nicht alles gut für unsere Leserinnen und Leser. Der streifzug hat etwas<br />

genauer hingeschaut und einige Dinge gefunden, die sich in unserer Stadt verändern werden.<br />

Manches wird besser, manches schlechter, manches wir sch<strong>war</strong>z, manches wird weiß,<br />

manches ist wichtig, manches unwichtig. Aber entscheiden Sie selbst.<br />

4 streifzug 1/2014


BLICKPUNKT<br />

Der Name ist Programm. Auf dem Seltersweg<br />

ist vom »Hinterhaus« kaum etwas zu erkennen,<br />

auch wenn die Adresse besagt, dass es<br />

hier sein muss. Versteckt liegt der Durchgang<br />

zu dem Laden von Vanessa und Daniela Neumann<br />

auf Höhe der Plockstraße. Man muss<br />

fast schon reingehen in den Juwelier, der in<br />

erster Reihe steht, um den Weg zu finden.<br />

Und dann: Eine ganz andere Atmosphäre. Ruhig.<br />

Warm. Ein riesiges Regal, das einst in einer<br />

Scheune stand, haben die <strong>Gießen</strong>erinnen<br />

aufgemöbelt. Nun stellt es selbst gemachte<br />

Schlüsselbretter, Buttons, Ohrringe aus. »<strong>Das</strong><br />

Regal bekommen wir nie wieder raus, weil<br />

der Durchgang zum Seltersweg umgebaut<br />

wurde«, verrät Vanessa Neumann. Den Tresen<br />

haben sie selbst gezimmert. Auch wer das<br />

»Hinterhaus« noch nicht gefunden hat, dem<br />

kommen die Betreiberinnen vielleicht bekannt<br />

vor. »Wir sind eine große Familie. Jeder<br />

<strong>Gießen</strong>er kennt irgendeinen von uns«, sagt<br />

Daniela Neumann, die Jüngere der beiden.<br />

Aber auch wenn nicht: Auf dem Flohmarkt in<br />

den Hessenhallen <strong>war</strong>en sie lange Stammaussteller.<br />

Oder man kennt sie vom WG-Flohmarkt<br />

im Sommer, als sie erstmals ihren Laden<br />

einer breiteren Öffentlichkeit präsentierten.<br />

»Damals hatten wir die Räume erst neu angemietet.<br />

Es <strong>war</strong> noch einiges zu tun«, erinnert<br />

sich Daniela Neumann. Zwischen März und<br />

Oktober haben die beiden – eine ist Innenarchitektin,<br />

die andere Architektin – ihren Laden<br />

vom Kopf auf die Füße gestellt. Bis auf das Verlegen<br />

von Leitungen alles in Eigenleistung.<br />

Vielleicht hätte man das auch in ein paar Wochen<br />

durchziehen können. Doch Daniela<br />

Neumann, die während des Studiums angefangen<br />

hatte, Buttons über das Internet zu vertreiben,<br />

und damit den Grundstein gelegt hatte,<br />

blieb nur Zeit nach der Arbeit. Vanessa<br />

Neumann konnte nur renovieren, wenn die<br />

kleine Tochter schlief.<br />

In der einstigen Galerie Remmele hat sich das »Hinterhaus« eingenistet.<br />

Im Hintergrund<br />

Foto: Schepp<br />

Nun sind sie fertig, der Laden läuft langsam<br />

an. »In Berlin hätten wir uns das nicht getraut.<br />

Aber in <strong>Gießen</strong> gab es nichts Vergleichbares«,<br />

meint Vanessa Neumann. Auch im Internet<br />

über www.bunterun.de verkaufen die Schwestern<br />

ihre selbst gemachten Kissen, Memoboards,<br />

Haarreifen. Um das »Hinterhaus«<br />

trotzdem noch bekannter zu machen, planen<br />

die beiden Gießerinnen für 2014, auch Kurse<br />

anzubieten, Anleitungen zum Selbermachen.<br />

»Beschreiben können wir, wie wir vorgehen.<br />

Auch wenn wir oft erklären müssen, was man<br />

mit den Sachen denn soll. So ist das mit Dingen,<br />

die vor allem schön sind«, sagt Daniela<br />

Neumann. Denkbar sind auch Kooperationen,<br />

etwa mit der Free School <strong>Gießen</strong>.<br />

Ebenfalls in diese Richtung geht, was die Architektin<br />

und die Innenarchitektin im ersten<br />

Stockwerk des »Hinterhauses« veranstalten.<br />

Hier kümmern sie sich um Planung von Umbauten<br />

und Möbeln, geben Farb- und Materialberatung,<br />

aber helfen auch bei Layouts, etwa<br />

von Einladungen. »Wahrscheinlich werden<br />

wir in <strong>Gießen</strong> keine Möbel für viel Geld verkaufen.<br />

Aber der Preis ist sowieso keine Garantie<br />

dafür, dass es am Ende gut aussieht«,<br />

erklärt Vanessa Neumann. Stattdessen wollen<br />

sie, den Kunden beraten, wie er seine Wohnräume<br />

selbst gestalten kann, Denkanstöße geben.<br />

»Wir sind die Helfer im Hintergrund.«<br />

Passt ja auch irgendwie zur Lage. Die Alternative<br />

für einen vergleichbaren Preis wäre ein<br />

Laden irgendwo abseits gewesen. »So müssen<br />

wir nur gefunden werden.« Einfach ist das<br />

nicht, doch wer den Durchgang zum »Hinterhaus«<br />

gefunden hat, wird nicht enttäuscht. fd<br />

///<br />

Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von<br />

9.30 bis 15.00 Uhr. Donnerstag und Freitag<br />

von 9.30 bis 18.30 Uhr. Beratungen auch nach<br />

Absprache. Auf www.bunterun.de findet sich<br />

der Onlineshop.<br />

– Zweitwohnsitzsteuer<br />

Ab 1. Januar kommt die Zweitwohnsitzsteuer, das heißt<br />

vor allen Dingen Studenten, die in ihrer Heimatstadt<br />

angemeldet bleiben, müssen künftig 10 Prozent der<br />

Kaltmiete an die Stadt abdrücken. <strong>Gießen</strong> zieht mit<br />

dieser Maßnahme mit anderen Uni-Städten gleich.<br />

Gleich zeitig soll das Angebot für Erstwohnsitznehmer<br />

weiterentwickelt werden. Die 100-Euro-Prämie für<br />

das Ja! zu <strong>Gießen</strong> gibt es schon seit Januar <strong>2013</strong> nicht<br />

mehr, dafür hat die Stadt im vergangenen Jahr Kino- und<br />

Theaterkarten vergeben – solche Aktionen sollen auch<br />

2014 kommen.<br />

+ Fußball-WM im Kino<br />

Endlich ist es da das neue Großkino. Und es wird im<br />

Sommer 2014 für ein Novum sorgen. Erstmals wird man in<br />

<strong>Gießen</strong> wohl Spiele einer Fußball-Weltmeisterschaft im<br />

Kinosessel verfolgen können. Public Viewing de Luxe. Wenn<br />

alles läuft, wie gewünscht, wird bei der WM 2014 auch zum<br />

ersten Mal ein Kicker aus <strong>Gießen</strong> mitwirken. Der gebürtige<br />

Pohlheimer Keeper Daniel Davari steht im Aufgebot der<br />

iranischen Nationalmannschaft. Wer nicht auf Fußball steht,<br />

kann vielleicht bald schon im Kino auch andere Sportarten<br />

verfolgen. Handball mit der HSG Wetzlar soll es bald geben,<br />

und vielleicht auch Basketball mit den 46ers?<br />

1/2014 streifzug 5


BLICKPUNKT<br />

Sie bringen jene zusammen, die zusammen<br />

gehören, davon bislang aber noch nicht wussten.<br />

Charlott Bodenschatz, Alexandra Böckel<br />

und Jesse Jacovini sind die Gesichter hinter<br />

der Free School <strong>Gießen</strong>. »Wir sind aber nicht<br />

die Betreiber. Alle sind die Betreiber«, erklärt<br />

Jacovini die Idee. Konkret bedeutet das: Die<br />

drei geben Leuten, die Kurse oder Veranstaltungen<br />

anbieten wollen, eine Bühne und veröffentlichen<br />

entsprechende Termine auf ihrer<br />

Website. Mehr ist es eigentlich nicht. Jeder<br />

kann alles anbieten. Einzige Bedingungen ist,<br />

dass es umsonst und frei zugänglich ist. Die<br />

Free School <strong>Gießen</strong> ist nur die Plattform. Eine<br />

Klammer, die die Angebote zusammenhält.<br />

Erst vor einigen Monaten haben Bodenschatz,<br />

Böckel und Jacovini ihr Konzept publik gemacht.<br />

Doch schon jetzt ist das Programm<br />

bunt: Es reicht von einer Fahrradwerkstatt über<br />

Sprachkurse bis zu Flamenco für Männer.<br />

Selbst bei Veranstaltungen zu eher sperrigen<br />

Themen wie Permakultur sind die Besucherzahlen<br />

zweistellig. Nachfrage gebe es eigentlich<br />

immer, meinen die drei. Klingt nachvollziehbar:<br />

Man wäre ja damals gerne zur Schule<br />

gegangen, hätte man sich Stunden- und Lehrplan<br />

nach den persönlichen Vorlieben zusammenstellen<br />

können.<br />

Ein großer Plan für 2014 steht bereits: »Richtig<br />

toll wäre, wenn wir eine Art Repaircafé auf die<br />

Beine stellen könnten«, meint Alexandra Böckel.<br />

In anderen Städten reparieren hier ehrenamtliche<br />

Tüftler zusammen mit den Besitzern<br />

etwa elektronische Geräte. In Frankfurt<br />

oder Wiesbaden feiern entsprechende Angebote<br />

bereits Erfolge. Sie sind die Antwort des<br />

kleinen Mannes auf die Vermutung, Hersteller<br />

konstruierten ihre Produkte absichtlich so,<br />

dass deren Lebensdauer begrenzt ist, damit<br />

Besitzer ihre Geräte häufiger wegwerfen und<br />

neue kaufen. »Um ein Repaircafé umzusetzen,<br />

brauchen wir allerdings noch mehr Leute<br />

Den Anfang machte die Free School <strong>Gießen</strong> mit einem Stricktreff.<br />

Schule für alle<br />

mit Fachwissen«, verrät Bodenschatz und will<br />

damit nicht nur junge Leute ansprechen. »Sogar<br />

in Altersheimen schläft Potenzial.« Genauso<br />

sind aber auch Ingenieure oder Studenten<br />

interessant für ein mögliches Repaircafé.<br />

Den Anfang machte die Free School <strong>Gießen</strong><br />

mit einem Näh- und Stricktreff. »Da läuft es<br />

bereits so, dass Schülerinnen mitmachen, aber<br />

auch ältere Damen. Für die Jüngeren ist es<br />

häufig auch eine tolle Erfahrung, dass sie das<br />

Endergebnis ihrer Arbeit sehen. <strong>Das</strong> ist heute<br />

ja nicht mehr selbstverständlich«, sagt Bodenschatz.<br />

Regelmäßig treffen sie sich in der »Küché«<br />

an der Moltkestraße. »In Kalifornien, wo<br />

die Idee herkommt, machen Free Schools<br />

auch viel draußen oder in Wohnzimmern«,<br />

erzählt Jacovini von seiner Heimat. Die Free<br />

School <strong>Gießen</strong> arbeitet derweil vor allem mit<br />

der Kümmerei zusammen oder jener Gruppe,<br />

die in der Schanzenstraße 1 seit einiger Zeit<br />

kulturelle Veranstaltungen organisiert.<br />

Foto: Friedrich<br />

Trotzdem bleibt der Platz für die Kurse und<br />

Veranstaltungen das größte Problem. Denn<br />

die Free School <strong>Gießen</strong> hat kein Budget und<br />

– das bringt die Idee bei all ihrem Charme mit<br />

sich – generiert keine Einnahmen. Miete oder<br />

Pacht können Charlott Bodenschatz, Alexandra<br />

Böckel und Jesse Jacovini also niemandem<br />

zahlen. »Genauso, wie wir offen sind für neue<br />

Angebote, die Leuten organisieren wollen,<br />

sind wir auch ständig auf der Suche nach neuen<br />

Räumen«, verrät Böckel und ergänzt: »Die<br />

Idee ist vielen vielleicht noch etwas fremd,<br />

weil man Zeit und Muße investiert, aber nichts<br />

Zählbares zurückbekommt. Doch es findet ein<br />

gegenseitiges Befruchten statt.« Etwas Passendes<br />

findet jeder. Auch wenn er vielleicht noch<br />

nichts davon weiß.<br />

fd<br />

///<br />

Fast jeden Tag veröffentlicht die Free School<br />

<strong>Gießen</strong> aktuelle Kurse und Veranstaltungen<br />

aus dem Programm auf Facebook.<br />

– Grundsteuer steigt<br />

Ab 1. Januar wird die Grundsteuer erhöht. <strong>Das</strong> trifft<br />

zunächst nur Grundbesitzer, wird natürlich aber gerne<br />

an die Mieter weitergegeben. »Ja«, sagt Claudia Boje,<br />

»das Leben in <strong>Gießen</strong> wird ein wenig teurer. <strong>Das</strong> ist<br />

dem Schutzschirm geschuldet, denn wir müssen<br />

Einnahmen erhöhen, um Leistungen aufrechtzuerhalten«.<br />

In Zahlen: Die Grundsteuer steigt um satte 58 Prozent.<br />

Ein Einfamilienhaus mit einer alten Jahressteuer von<br />

182,84 Euro kostet 2014 288,69 Euro.<br />

+ Boom-Town <strong>Gießen</strong><br />

<strong>Das</strong>s in <strong>Gießen</strong> ständig gebaut wird, ist ja kein Geheimnis.<br />

Nicht alle Baustellen haben aber mit der Landesgartenschau<br />

zu tun. Makler bestätigen, dass trotz der Erhöhung der Grundsteuer<br />

(links) ein regelrechter Run auf Baugrundstücke losgegangen<br />

ist. <strong>Das</strong> heißt: Investoren setzen auf <strong>Gießen</strong>. Diese<br />

Bauprojekte werden 2014 fertig: Heyligenstaedt (100 Wohneinheiten),<br />

Bergkaserne (80 WE), Schlangenzahl (32 WE),<br />

Zu den Mühlen (38 Senioren-Wohnungen), Paul-Schneider-<br />

Straße (38 Reihenhäuser), Poppe (40 WE), Wilhelm-Leuschner-Straße<br />

(40 Reihenhäuser, Leihgesterner Weg (80 WE),<br />

Marshall-Siedlung (54 WE).<br />

6 streifzug 1/2014


BLICKPUNKT<br />

Lukas Sicha hatte ein Problem. »Wer in <strong>Gießen</strong><br />

als Mann bezahlbare Klamotten jenseits<br />

von H&M sucht, der hat kaum eine Auswahl«,<br />

meint er. Wenn es um Secondhand gehe, sei<br />

die Lage noch schlimmer. »Es gibt z<strong>war</strong> den<br />

einen oder anderen Laden für Secondhand,<br />

etwa in der Bahnhofstraße, aber da bekommt<br />

man als Mann nichts. Jungs kommen zu kurz<br />

in der Stadt, nicht nur im Seltersweg«, sagt der<br />

<strong>Gießen</strong>er. Also fasste sich Sicha im Laufe des<br />

Frühjahrs ein Herz und hob den »Rugstore«<br />

aus dem Boden. Inzwischen verkauft er auch<br />

gebrauchte Klamotten für Frauen, doch den<br />

Großteil seines Sortiments bilden weiterhin<br />

Hemden, Hosen, Pullover, Jacken, Schuhe für<br />

Männer.<br />

Früher hatte hier, am Schiffenberger Weg 45,<br />

eine Schreinerei ihr Domizil. Später sogar ein<br />

Bootsbauer. Anschließend dann ein Möbelladen.<br />

»Seit April habe ich umgebaut, im Juli<br />

<strong>war</strong> dann Eröffnung. Pünktlich zur vorlesungsfreien<br />

Zeit«, erzählt der studierte Geograf<br />

mit einem Grinsen. War natürlich alles<br />

andere als ideal, will er sagen, besteht der<br />

Großteil seiner Kunden doch aus Studenten.<br />

Z<strong>war</strong> liegt der »Rugstore« fernab der Innenstadt,<br />

doch ist es nur einen Katzensprung zum<br />

Philosophikum: »Nach den Seminaren kommen<br />

viele auf dem Heimweg vorbei und<br />

schauen sich nach gebrauchten Klamotten<br />

um«, sagt Lukas Sicha, der selbstverständlich<br />

auch immer auf der Suche nach interessanten<br />

Waren ist.<br />

Die etwa 120 Quadratmeter große Halle wirkt<br />

<strong>war</strong>m, massive Holzdielen bedecken den Boden,<br />

schwere Möbel wie ein Tisch aus Baggerzinken<br />

stehen kreuz und quer herum, Waren<br />

hängen auf Kleiderstangen, die der<br />

<strong>Gießen</strong>er aus Wasserleitungen gefertigt hat.<br />

Im Keller des »Rugstore« ist inzwischen eine<br />

Schneiderin eingezogen, die auf das Reparieren<br />

von Jeans spezialisiert ist. »Sie ist aber<br />

Erst hatte Lukas Sicha ein Problem. Nun hat er einen Laden.<br />

Mal für Männer<br />

auch mehr als fähig, ein Hemd oder eine Hose<br />

aus dem Secondhand-Laden auf den Körper<br />

des Kunden zuzuschneiden«, freut sich<br />

Lukas Sicha über die Zusammenarbeit. Anfang<br />

des Jahres soll zudem ein Tätowierer einziehen,<br />

den man bereits aus der Stadt kennt.<br />

»Ich verfolge ein bisschen die Idee eines<br />

Shops im Shop«, erklärt der Eigentümer. Die<br />

verschiedenen Nutzer können die Pacht teilen<br />

und den großen Raum mit Leben füllen. Auch<br />

Veranstaltungen gab es bereits: Etwa eine Modenschau<br />

im November. Fotos vom Event genauso<br />

wie von neuen Klamotten im Sortiment<br />

gibt es auf Facebook. »Die Modenschau <strong>war</strong><br />

ein echter Erfolg. Künftig werde ich einmal im<br />

Monat eine Veranstaltung organisieren. Demnächst<br />

wird es eine Kleidertauschparty geben«,<br />

verrät der <strong>Gießen</strong>er. Erst vor Kurzem<br />

platzte bei einer ähnlichen Veranstaltung das<br />

DGB-Haus aus allen Nähten. Gegenüber Kooperationen<br />

mit anderen Initiativen sei Sicha<br />

Foto: Schepp<br />

aufgeschlossen. Auch Ausstellungen hält er<br />

für möglich, im Keller etwa, der derzeit voller<br />

Möbel aus den 50er Jahren steht. Im Verkaufsraum<br />

haben bereits Skulpturen eines befreundeten<br />

Bildhauers Platz gefunden. »Wenn sich<br />

Künstler bei mir melden, habe ich immer ein<br />

offenes Ohr«, meint Sicha.<br />

Die Idee – gebrauchte Klamotten verkaufen<br />

und Leuten, an die man glaubt, gegen kleines<br />

Geld einen Raum anbieten – ist ungewöhnlich,<br />

zumindest für <strong>Gießen</strong>, doch im Fall des<br />

»Rugstore« scheint sie aufzugehen. »Ich werde<br />

nicht reich damit, aber der Laden trägt sich<br />

bereits selbst«, verrät der Inhaber. Und jenseits<br />

vom Finanziellen hat Sicha, der einst ein<br />

Problem hatte, natürlich noch etwas davon:<br />

Endlich einen Secondhand-Laden, in dem –<br />

auch – Männer etwas finden können. fd<br />

///<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12.00 bis<br />

18.00 Uhr. Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr.<br />

– Kita-Plätze teurer<br />

Auch den jungen Familien geht es an den Geldbeutel.<br />

2014 werden die Kita-Gebühren erhöht. »Die Kosten<br />

sind gestiegen, gleichzeitig gab es lange keine Erhöhung.<br />

Dabei steigen aber die Angebote und die Sozialstaffel<br />

gilt weiterhin. Wer wenig hat, muss auch wenig zahlen«,<br />

erklärt Boje. Steigen werden die Kosten um 10 Prozent.<br />

Für einen Ganztagsplatz in einem städtischen Kindergarten<br />

sind bei einem Kind maximal 224 Euro pro Monat<br />

fällig.<br />

+ Dynamische Infos<br />

Großstadtflair am Busbahnhof? Ab April werden Fahrgäste am<br />

gerade neu eröffneten Bahnhofsvorplatz an allen Wartehallen<br />

der Busse mit einem topmodernen dynamischen Fahrgastinformationssystem<br />

verwöhnt. Großstädter kennen das schon<br />

längt, ab April wird dann auch jeder <strong>Gießen</strong>er immer ablesen<br />

können, welche Verbindung er wann und wohin hat. »Überhaupt<br />

wird der Bahnhof 2014 noch an Attraktivität gewinnen<br />

und endlich zu einem schönen und praktischen Eingangstor<br />

zu unserer Stadt«, sagt Boje.<br />

1/2014 streifzug 7


BLICKPUNKT<br />

Bitte vormerken:<br />

Do., 23. 1.<br />

Tschick-Premiere<br />

Von Wolfgang Herrndorf,<br />

Bühnenfassung von Robert<br />

Koall, für Jugendliche und<br />

Erwachsene.<br />

20.00 TiL-Studiobühne,<br />

Löbershof 8<br />

Sa., 8. 2.<br />

Ralf Schmitz<br />

»Schmitzpiepe«<br />

<strong>Das</strong> aktuelle Comedy-<br />

Programm.<br />

20.00 Kongresshalle<br />

<strong>Gießen</strong>, Berliner Platz 2<br />

So., 30. 3.<br />

<strong>Gießen</strong> 46ers –<br />

Science City Jena<br />

Letzter Hauptrunden-Spieltag<br />

der ProA<br />

20.00 Sporthalle <strong>Gießen</strong>-<br />

Ost, Karl-Reuter-Weg<br />

Fr., 7. 3.<br />

Dietrich Faber:<br />

Tote Hunde beißen nicht<br />

Die Show zum neuen Buch.<br />

20.00 Kongresshalle<br />

<strong>Gießen</strong>, Berliner Platz 2<br />

So., 2. 3.<br />

Antik & Trödel<br />

Großer Hallenflohmarkt.<br />

Weitere Infos: www.antiktroedel-markt.de<br />

8.00 Ausstellungszentrum<br />

Hessenhallen,<br />

An der Hessenhalle 11<br />

Großer Fastnachtsumzug<br />

13.33 <strong>Gießen</strong>,<br />

ab Eichgärtenallee<br />

Mo., 14. 4.<br />

Vorlesungsbeginn<br />

Sommersemster 2014<br />

Sa., 26. 4. – So., 27. 4.<br />

Eröffnungswochenende<br />

der Landesgartenschau 2014<br />

in <strong>Gießen</strong><br />

Mit musikalischen Highlights<br />

auf dem Gelände,<br />

verschiedensten Vorführungen<br />

und einem bunten<br />

Bühnenprogramm.<br />

10.00 <strong>Gießen</strong>,<br />

Landesgartenschau-<br />

Gelände Wieseckaue<br />

Sa., 26. 4. – So., 5. 10.<br />

Landesgartenschau 2014 in<br />

<strong>Gießen</strong>: Auf zu neuen Ufern!<br />

Landesgartenschau <strong>Gießen</strong><br />

2014 Weitere Infos: www.<br />

landesgartenschaugiessen.de<br />

<strong>Gießen</strong>, Landesgartenschau-Gelände<br />

Wieseck-<br />

Aue und Lahnufer<br />

Do., 29. 5 – So, 1. 6<br />

Straße der Experimente<br />

Diesmal auf dem Gelände<br />

der Landesgartenschau<br />

So., 8. 6.– Mo., 9. 6.<br />

<strong>Gießen</strong>er Pfingst-Regatta<br />

Traditionelle Ruder-Regatta<br />

auf der Lahn.<br />

<strong>Gießen</strong>, Regattastrecke<br />

auf der Lahn<br />

Do., 12. 6. – So., 13. 7.<br />

Public Viewing 2014 –<br />

WM-Arena <strong>Gießen</strong><br />

Alle Deutschland-Spiele,<br />

ausgewählte Gruppenspiele<br />

und die gesamte Finalrunde<br />

der Fußball-WM in Brasilien<br />

auf LED-Großbildwand<br />

<strong>Gießen</strong>, WM-Arena<br />

Schiffenberger Tal,<br />

Karl-Glöckner-Straße<br />

Mi., 18.6.<br />

Sport Dies<br />

<strong>Gießen</strong>s größte Party<br />

am Kugelberg<br />

Fr., 18. 7.<br />

Vorlesungsende<br />

Sommersemester 2014<br />

Di., 22. 7.<br />

In Extremo – Kunstraub<br />

Open Air Tour 2014<br />

Konzert.<br />

19.00 <strong>Gießen</strong>, WM-<br />

Arena Schiffenberger Tal,<br />

Karl-Glöckner-Straße<br />

25. 7. – 27. 7.<br />

Golden Oldies<br />

Wettenberg<br />

Fr., 1. 8.<br />

Kaya Yanar, Landesgartenschau<br />

<strong>Gießen</strong> 2014<br />

Comedy-Open-Air<br />

20.00 <strong>Gießen</strong>,<br />

Landesgartenschau-<br />

Gelände Wieseckaue<br />

Fr., 8. 8. – Sa., 9. 8.<br />

Lichterzauber im Park,<br />

Landesgartenschau<br />

<strong>Gießen</strong> 2014<br />

»Traumgarten bei Nacht«<br />

mit Kleinkunst, Theater,<br />

Live-Musik und Lebenslust<br />

<strong>Gießen</strong>, Landesgartenschau-Gelände<br />

Wieseckaue<br />

Fr., 15. 8. – So., 17. 8.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Gießen</strong>er Stadtfest<br />

3 Tage Stadtfest mit<br />

Live-Musik open air,<br />

Kulinarischem und sportlichem<br />

Rahmenprogramm<br />

Fußgängerzone<br />

Sa., 27. 9. – So., 5. 10.<br />

Michel Autokino<br />

Ausstellungszentrum<br />

Hessenhallen,<br />

An der Hessenhalle 11<br />

<strong>Gießen</strong>er Herbstmesse<br />

Traditioneller Vergnügungspark<br />

mit den neuesten<br />

Karussells, Imbissbuden,<br />

Feuerwerk u. v. m.<br />

Messeplatz an der<br />

Ringallee, Ringallee<br />

So, 14. 9.<br />

Rund ums Stadttheater<br />

Radrennen.<br />

<strong>Gießen</strong>, Innenstadt<br />

Sa., 4. 10. – So., 5. 10.<br />

Abschlusswochenende<br />

der Landesgartenschau,<br />

Landesgartenschau<br />

<strong>Gießen</strong> 2014<br />

Abschlusswochenende<br />

der Landesgartenschau mit<br />

großer Abschlussveranstaltung<br />

und Staffelübergabe<br />

an die 6. Hessischen<br />

Landesgartenschau Bad<br />

Schwalbach 2018<br />

<strong>Gießen</strong>, Landesgartenschau-Gelände<br />

Wieseckaue<br />

Mo., 13. 10. und<br />

Di., 14. 10.<br />

Badesalz – »Dö Chefs!«<br />

Hessische Kult-Comedy.<br />

20.00 Kongresshalle<br />

<strong>Gießen</strong>, Berliner Platz 2<br />

Fr., 28. 11. – Mo., 22. 12.<br />

Der <strong>Gießen</strong>er<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Weihnachtsmarkt mit<br />

traditionellen Buden<br />

und Imbissständen und<br />

Eisbahn<br />

Fußgängerzone<br />

Do., 4. 12.<br />

Gernot Hassknecht:<br />

<strong>Das</strong> Hassknechtprinzip<br />

In zwölf Schritten zum<br />

Choleriker – Comedy.<br />

20.00 Kongresshalle<br />

<strong>Gießen</strong>, Berliner Platz 2<br />

<strong>Das</strong> verspricht die Stadt für 2014:<br />

»Wir werden weiterhin intensiv am Ausbau<br />

der Kinderbetreuung arbeiten, an der sozial -<br />

gerechten Ausgestaltung der Kita-Gebühren<br />

festhalten und den Umbau unserer Schulen<br />

hin zu Ganztagsbetrieben und zu inklusiven<br />

Schulformen voranbringen. Wir werden<br />

auch weiterhin einen <strong>Gießen</strong>-Pass haben,<br />

der es allen <strong>Gießen</strong>erinnen und <strong>Gießen</strong>ern<br />

ermöglicht, am gesellschaftlichen Leben –<br />

wie zum Beispiel Schwimmbäder, Theater,<br />

Busse, Volkshochschule – in unserer Stadt<br />

teilzuhaben. Aber auch bezahlbarer Wohnraum<br />

wird weiterhin ein wichtiges Thema<br />

sein: Wir sind froh und dankbar, die Wohnbau<br />

zu haben, die nach wie vor dafür sorgt,<br />

dass man in <strong>Gießen</strong> gut unterkommt – auch<br />

wenn man nicht viel Geld hat. Außerdem<br />

werden sich weiterhin verschiedenste<br />

Gruppen in und für unsere Stadt engagieren,<br />

sei es im Prozess um die Altenhilfeplanung,<br />

um die Erarbeitung eines Integrationskonzeptes,<br />

in Sportvereinen, in<br />

Kulturvereinen und -initiativen, in der Freiwilligen<br />

Feuerwehr, für die Landesgartenschau<br />

oder für viele andere Bereiche. Wir<br />

sind froh, dass es uns als – finanziell gesehen<br />

– armer Stadt gelungen ist, das städtische<br />

Angebot vielseitig zu halten. <strong>Das</strong> ist<br />

keine Selbstverständlichkeit. Es ist eine große<br />

Errungenschaft, dass es auch unter den<br />

Auflagen des kommunalen Schutzschirms<br />

gelungen ist, Einsparungen zu formulieren,<br />

die unsere Infrastruktur nicht nachhaltig<br />

schwächen. Wir erhalten trotz erheblichem<br />

finanziellen Druck unsere das städtische<br />

Leben prägende Angebote: Kultur, Freizeit,<br />

Sport, soziale Teilhabe, Bildung und voran<br />

der Ausbau der Kinderbetreuung. Ein Höhepunkt<br />

wird die Landesgartenschau mit neuen<br />

Ansichten auf ein Gebiet, das man so<br />

noch nicht gesehen hat. Noch 2014 werden<br />

die Zäune abgebaut und zurück bleibt ein<br />

neuer Bürgerpark. Aufgewertet wird auch<br />

die Lahn mit einer neuen Brücke, das<br />

Lahnufer wird attraktiver. All das bleibt.«<br />

8 streifzug 1/2014


BRAD SHAWS KOLUMNE<br />

Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />

für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />

der Journalist sie im Netz auf<br />

www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />

sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />

und Kultur – und immer wieder mit<br />

der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />

Dankbarkeit<br />

Manchmal erreichen wir sie wirklich, die kleinen<br />

Inseln. Die kleinen Inseln mitten im Strom, mitten<br />

im Winter. Vielleicht seltener als wir sie es uns<br />

herbeiwünschen, aber immer wieder. Immer<br />

dann, wenn wir für einen kurzen Moment Abstand<br />

nehmen. Von allem, was uns sonst mitreißt<br />

– zu neuen Höhenflügen oder alten Abgründen,<br />

zu hohen Zielen oder niederen Instinkten, instinktiv<br />

zum Guten oder<br />

zum Schlechten. Zumeist<br />

weg von den Säulen, auf<br />

denen wir stehen. Oder den<br />

Sachen, für die wir stehen.<br />

Weil wir uns meistens derart<br />

um uns selbst drehen, dass<br />

wir immer seltener sehen,<br />

wo wir sind. Meistens nur,<br />

wo wir hin wollen oder herkamen.<br />

Dann kommt plötzlich der<br />

Moment, an dem wir eine<br />

dieser Inseln erreichen und<br />

durchatmen. Wenn wir erst<br />

auf festem Boden ankommen,<br />

fällt es plötzlich leichter,<br />

den eigenen Standort zu<br />

bestimmen und genau hinzusehen,<br />

wo wir wirklich<br />

stehen. Und <strong>war</strong>um. Ich<br />

hatte ein turbulentes Jahr<br />

hinter mich gebracht und<br />

mich mitreißen lassen,<br />

manchmal auch niederreißen.<br />

Bis gerade eben <strong>war</strong><br />

ich hin und her gerissen, ob<br />

ich ein gutes oder ein schlechtes Jahr hatte. Ob<br />

die Höhepunkte höher <strong>war</strong>en als die Tiefpunkte<br />

tief – wenn man Licht und Schatten überhaupt<br />

gegeneinander aufwiegen kann, versteht sich.<br />

Weil Schatten bekannterweise nur dort sind, wo<br />

Licht ist.<br />

Wahrscheinlich liegt es in der Natur der Sache,<br />

dass plötzlich ein wenig Besinnlichkeit aufkommt,<br />

sobald die ersten Feuerwerkskörper den<br />

Himmel erobern, oder die letzten. Einfach weil<br />

wir wieder spüren, dass sich ein Jahr dem Ende<br />

neigt und wir in Endphasen immer dazu neigen,<br />

zielgerichtet Resümee zu ziehen. Dann entscheiden<br />

wir, ob wir auf Kurs bleiben oder lieber die<br />

Kurve kriegen, bevor sich das neue Jahr mit dem<br />

alten kreuzt. Denn an jeder Kreuzung haben wir<br />

kurz die Wahl. Zumeist wählen wir den Weg zum<br />

nächsten Etappenziel, wo wir die nächste Insel<br />

wähnen.<br />

Glücklich ist, wer diese Insel erreicht, und feststellt,<br />

dass er vielleicht Umwege gegangen, aber<br />

sicherlich auf dem richtigen Weg geblieben ist,<br />

sich freigeschwommen hat. Im letzten Jahr habe<br />

ich mich zweimal wie im falschen Film gefühlt,<br />

beziehungsweise in der falschen Rolle. Dieses<br />

Gefühl hat mich von der Rolle gebracht, nicht<br />

aber weg von der Route. Auch wenn ich das<br />

erst später verstanden habe – genauer gesagt<br />

gerade eben: Als ich mich dazu entschloss, an<br />

den Schreibtisch zu gehen und eben nicht<br />

darüber zu schreiben, wohin ich 2014 will, oder<br />

wen. Sondern einen Text über Dankbarkeit. Für<br />

all die schönen Dinge,<br />

die im letzten Jahr passiert<br />

sind.<br />

Könnte ich Licht und<br />

Schatten gegeneinander<br />

aufwiegen, wähnte ich<br />

mich genau jetzt auf der<br />

Sonnenseite. Und die ist<br />

gerade inmitten des<br />

Winters wie eine Insel.<br />

Vielleicht die schönste,<br />

weil sie die viel beschriebene<br />

Insel der<br />

Glückseligkeit meint,<br />

die wir seltener erreichen<br />

als wir sie uns herbeiwünschen<br />

– aber immer<br />

dann, wenn wir uns<br />

nichts wünschen, sondern<br />

einfach glücklich<br />

mit dem sind, was wir<br />

haben. Hand aufs Herz:<br />

Wenn wir genauer darüber<br />

nachdenken, ist das<br />

meistens mehr als wir<br />

manchmal meinen.<br />

Heute ist ein weiterer Tag, um dankbar zu sein.<br />

Eigentlich sollten wir viel öfter dankbar sein.<br />

Gerade für die kleinen Dinge, die uns täglich<br />

wie Selbstverständlichkeiten erscheinen.<br />

Sind sie selbstverständlich selten.<br />

Sehr selten.<br />

Brad Shaw<br />

Magazin für Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

7. Jahrgang · 1/2014<br />

@<br />

<strong>Das</strong> <strong>war</strong> <strong>Gießen</strong> <strong>2013</strong>:<br />

Ein Quiz zum Abschied<br />

Werde Freund und erfahre, was<br />

in deiner Stadt passiert und<br />

was im Nachtleben angesagt ist!<br />

Rampenlicht Stadtgespräch<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Geskes über die<br />

Landesgartenschau in<br />

<strong>Gießen</strong>. Seite 16<br />

Die Sch<strong>war</strong>ze Szene<br />

trifft sich regelmäßig<br />

zur »E-Porn-Party«<br />

im MuK. Seite 20<br />

1/2014 streifzug 9


BLICKPUNKT<br />

So <strong>war</strong> <strong>2013</strong> in <strong>Gießen</strong><br />

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich viel getan in der Stadt. Einiges – vor allem die<br />

Baustellen – konnte man auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder an die Hochschule bestaunen.<br />

Anderes durften wir im streifzug verkünden. Nun, zum Jahreswechsel, fragen wir das<br />

ab. Was aus <strong>2013</strong> ist hängengeblieben?<br />

6. Fast fertig wurde <strong>2013</strong> der neue Steg<br />

über die Lahn. Benannt ist er nach Ludwig<br />

Christoph Rübsamen. Durch welchen<br />

Sport wurde er über die Grenzen<br />

<strong>Gießen</strong>s hinaus bekannt?<br />

Basketball<br />

Schwimmen<br />

Handball<br />

Rudern<br />

2. Welcher Laden feierte <strong>2013</strong> sein<br />

15-jähriges Bestehen?<br />

Madame Ching<br />

Fuhr<br />

Punkt & Strich<br />

Music Attack<br />

3. Um welche Besonderheit soll das Elefantenklo<br />

erweitert werden?<br />

Spülung<br />

Waschbecken<br />

Funktionierender Aufzug<br />

Klobrille<br />

1. Die Herbstmesse fand in diesem<br />

Jahr erstmals an einem neuen<br />

Ort statt. Welcher ist gemeint?<br />

Hessenhallen<br />

Schiffenberger Tal<br />

Nordstadt<br />

Schlachthof<br />

4. An welchem markanten Gebäude<br />

bröckelte im Januar die Fassade?<br />

Rathaus<br />

Kongresshalle<br />

Alte Post<br />

Liebigmuseum<br />

5. Wer verschwindet mit dem Jahresende<br />

<strong>2013</strong> aus dem Stadtbild?<br />

Schlammbeiser<br />

Bushäuschen am Marktplatz<br />

Freiwilliger Polizeidienst<br />

Baustellen<br />

7. Im Oktober erschütterte der Verdachtsfall<br />

K. die Stadt. Einem Kreistagsabgeordneter<br />

wurde vorgeworfen, drei<br />

Mädchen und einen Jungen in über<br />

160 Fällen sexuell missbraucht zu<br />

haben. Welcher Partei gehört K. an?<br />

CDU<br />

SPD<br />

Grüne<br />

FDP<br />

8. Im November mussten Teile eines<br />

Stadtteils evakuiert werden, weil bei<br />

Bauarbeiten eine Fliegerbombe gefunden<br />

worden <strong>war</strong>. Welcher Stadtteil <strong>war</strong><br />

betroffen?<br />

Nordstadt<br />

Südstadt<br />

Weststadt<br />

Oststadt<br />

9. Im Sommer feierte das Stadttheater<br />

gleich zwei Festivals. Zum einen wurde<br />

Georg Büchner gefeiert. Zum anderen<br />

die Hessischen Theatertage begangen.<br />

Mit welchem Hilfsmitteln wurde beim<br />

bezaubernden »Woyzeck on the Highveld«<br />

aus Südafrika gearbeitet?<br />

Puppen<br />

Hologramme<br />

Tiere<br />

Laien<br />

10 streifzug 1/2014


10. Im April brachten Ok Kid ihr Debütalbum<br />

bei Four Music heraus. Als was<br />

besagen die drei Musiker ihre Heimatstadt<br />

<strong>Gießen</strong>?<br />

Stadt ohne Stil<br />

Stadt ohne Meer<br />

Stadt ohne Charme<br />

Stadt ohne Geld<br />

11. Ein Gebäude, das seit vielen Jahren das<br />

Stadtbild prägt, feierte in diesem Jahr<br />

seinen 150. Geburtstag. Welches ist<br />

gemeint?<br />

Alte Post<br />

Liebigmuseum<br />

Uni-Hauptgebäude<br />

Altes Schloss<br />

15. Rund um die Miller-Hall tat sich <strong>2013</strong><br />

einiges. Was soll an der Seite zur Fröbelstraße<br />

entstehen?<br />

Parkhaus<br />

Bis zu fünf Meter hohe Lärmschutzwand<br />

Tennisplätze<br />

Gastronomie mit Terrasse<br />

12. Frank-Walter Steinmeier ist nicht der<br />

einzige im neuen Kabinett von Angela<br />

Merkel, der einst in <strong>Gießen</strong> studierte.<br />

Welcher der folgenden vier Politiker<br />

<strong>war</strong> jedoch nie an der Justus-Liebig-<br />

Universität eingeschrieben?<br />

Helge Braun<br />

Brigitte Zypries<br />

Jörg Asmussen<br />

Ursula von der Leyen<br />

13. Die <strong>Gießen</strong> 46ers spielen nach dem<br />

Abstieg erstmals in der Pro A. Gegen<br />

welche Mannschaft geht es in dieser<br />

Liga nicht?<br />

Oettinger Rockets Gotha<br />

Rent4office Nürnberg<br />

Erdgas Ehingen<br />

Rasta Vechta<br />

16. Der Wahlkampf führt im Herbst<br />

zahlreiche Politiker nach <strong>Gießen</strong>.<br />

Wer sprach auf dem Schiffenberg?<br />

Angela Merkel<br />

Philipp Rösler<br />

Claudia Roth<br />

Sigmar Gabriel<br />

17. Im Juni spielte Nena auf Einladung der<br />

Stadtwerke vor rund 5000 Zuschauern.<br />

Aber was hatte die SWG eigentlich zu<br />

feiern?<br />

10-Jähriges<br />

25-Jähriges<br />

50-Jähriges<br />

75-Jähriges<br />

18. <strong>Das</strong> Krimifestival feierte <strong>2013</strong> ein<br />

Jubiläum. Welcher Star gab sich in der<br />

Sparkasse die Ehre?<br />

Friederike Kempter<br />

Nora Tschirner<br />

Andrea Sawatzki<br />

Maria Furtwängler<br />

19. Immer mehr Flüchtlinge zogen im<br />

Laufe des Jahres in das ehemalige<br />

US-Depot. Wo aber ist die Hessische<br />

Erstaufnahmeeinrichtung für<br />

Flüchtlinge?<br />

Eulenkopf<br />

Grünberger Straße<br />

Meisenbornweg<br />

Europaviertel<br />

14. Wie protestierten Demonstranten<br />

<strong>2013</strong> gegen eine NPD-Kundgebung?<br />

Äpfel essen<br />

Birnen jonglieren<br />

Kirschkerne spucken<br />

Steine werfen<br />

20. Ein Diebstahl sorgte im Dezember<br />

kurzzeitig für große Aufregung.<br />

Welcher ist gemeint?<br />

Mütze am Kugelbrunnen<br />

Einer der Drei Schwätzer<br />

Goldener Engel am Marktplatz<br />

Städtischer Weihnachtsbaum<br />

21. Im November entschied die Justus-<br />

Liebig-Universität, dass Frank-Walter<br />

Steinmeier seinen Doktortitel behalten<br />

darf. Welche Zeitschrift hatte zuvor von<br />

Plagiatsvorwürfen berichtet und <strong>war</strong> im<br />

Laufe der Debatte selbst in die Kritik<br />

geraten?<br />

Stern<br />

Focus<br />

Spiegel<br />

Cicero<br />

Fotos: bf<br />

1/2014 streifzug 11


22. Worüber führt dieses <strong>2013</strong><br />

errichtete Bauwerk?<br />

Lahn<br />

Schwanenteich<br />

Wieseck<br />

Neuer Teich<br />

31. Im Vorderhaus des neuen Großkinos<br />

am Berliner Platz eröffnete im März<br />

eine neue Gastronomie. Welche ist<br />

gemeint?<br />

Shrug<br />

Bolero<br />

Dufflecoat<br />

Jersey<br />

32. Mit Tess Wiley brachte eine der besten<br />

Singer-/Songswriterinnen der Stadt ein<br />

neues Album heraus. Mitglied welcher<br />

Band <strong>war</strong> sie vor ihrer Solokarriere?<br />

The Joy Over The Lost Penny<br />

Gary<br />

Sixpence None The Richer<br />

The Corrs<br />

23. Der <strong>Gießen</strong>er Daniel Davari spielt<br />

seit <strong>2013</strong> in der Bundesliga Fußball.<br />

Für welchen Verein hütet er das Tor?<br />

Eintracht Braunschweig<br />

Hertha BSC<br />

Eintracht Frankfurt<br />

FC Augsburg<br />

24. Mit der Ludwigstraße 6 schloss ein<br />

studentisches Kulturprojekt seine Pforten.<br />

Wo machte der Nachfolger auf?<br />

Mühlgasse<br />

Fasanenweg<br />

Lindenplatz<br />

Schanzenstraße<br />

25. Im März gab es Proteste gegen das<br />

Konzert einer Band, der vor ihrem<br />

Auftritt im MuK Sexismus und Drogenverherrlichung<br />

vorworfen wurde.<br />

Plakate wurden überklebt, das MuK<br />

mit Farbbeuteln beworfen. Von welcher<br />

Band ist die Rede?<br />

Eskimo Callboy<br />

KIZ<br />

Trailerpark<br />

Kollegah<br />

26. Zu welcher Eröffnung rückten im<br />

Dezember viele <strong>Gießen</strong>er schon ab<br />

dem frühen Morgen an, weil es<br />

etwas zu gewinnen gab?<br />

Bahnhofsvorplatz<br />

Großkino<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Bauhaus<br />

27. <strong>Das</strong> Brecht’sche Schauspiel um Herrn<br />

Puntila eröffnete die Spielzeit im<br />

Großen Haus des Stadttheaters. Wie<br />

heißt der Knecht in der Parabel über<br />

Klassenzugehörigkeit und den Versuch,<br />

sich über sie hinwegzusetzen?<br />

Matti<br />

Harry<br />

Matt.O<br />

Maggi<br />

28. Baustellen <strong>war</strong>en ein großes Thema im<br />

vergangenen Jahr. Auf welchem Teil des<br />

Anlagenrings rollten im August die<br />

Bagger an und sperrten zwei von vier<br />

Spuren?<br />

Nordanlage<br />

Südanlage<br />

Westanlage<br />

Ostanlage<br />

29. Weshalb machten etwa 400 Demonstranten<br />

im September mächtig Lärm im<br />

Seltersweg?<br />

DSDS-Truck in der Stadt<br />

Geplanter Abriss der Alten Post<br />

NPD-Kundgebung<br />

Schließung des Heli<br />

30. Welcher Pharmahersteller gab im<br />

April bekannt, seine Niederlassung in<br />

<strong>Gießen</strong> zu schließen?<br />

Barbara<br />

Angela<br />

Alessandra<br />

Lilly<br />

33. Denis Wucherer trainiert seit diesem<br />

Jahr die <strong>Gießen</strong> 46ers. Mit welchem<br />

Verein feierte er als Spieler die größten<br />

Erfolge?<br />

Alba Berlin<br />

Telekom Baskets Bonn<br />

FC Bayern München<br />

Bayer Leverkusen<br />

34. <strong>Gießen</strong>s einziger Superstar feierte in<br />

diesem Jahr seinen 50. Geburtstag.<br />

Wer soll die Hauptrolle im nächsten<br />

Film von Til Schweiger spielen?<br />

Maximilian Schell<br />

Mario Adorf<br />

Didi Hallervorden<br />

Bruno Ganz<br />

12 streifzug 1/2014


BLICKPUNKT<br />

35. In der Bahnhofstraße eröffnete eine<br />

neue Institution in Sachen Gastronomie.<br />

Wie heißt sie?<br />

Bar jeder Vernunft<br />

Gutburgerlich<br />

Kostbar<br />

Brot und Spiele<br />

36. Die Band, die als Hauptact auf dem<br />

Stadtfest spielen durfte, hatte einen<br />

großen Hit. Wie hieß er?<br />

King Of My Castle<br />

Lemon Tree<br />

We No Speak Americano<br />

Freed From Desire<br />

40. Thorsten Schäfer-Gümbel und Volker<br />

Bouffier trafen sich nach der Landtagswahl<br />

im Oktober in einem <strong>Gießen</strong>er<br />

Hotel zu ersten Sondierungsgesprächen.<br />

Welches Hotel ist gemeint?<br />

Kübel<br />

Alt <strong>Gießen</strong><br />

Köhler<br />

Steinsgarten<br />

37. Auf welche fast schon traditionelle<br />

Bühne mussten die Besucher des<br />

S tadtfests in diesem Sommer<br />

verzichten?<br />

Ulenspiegel<br />

Selterstor<br />

Kaplansgasse<br />

Plockstraße<br />

38. Im März verabschiedete sich eine<br />

Institution aus <strong>Gießen</strong>s Kneipenszene:<br />

Siggi Jox-Meißner und Bruno Meißner<br />

verließen ihr Lokal und machten Platz<br />

für Maurice Zach-Zach. Welche Kneipe<br />

ist gemeint?<br />

Hawwerkasten<br />

Türmchen<br />

Klimblim<br />

Kaffee Wolkenlos<br />

39. Eines der großen Aufregerthemen<br />

<strong>2013</strong> <strong>war</strong>en die Umbauten an der<br />

Ostanlage. Die Unterführung wurde<br />

zugeschüttet. Ein Übergang für<br />

Fußgänger soll entstehen. Welches<br />

Graffiti wurde dabei vergraben?<br />

Justus Liebig von JLU<br />

Nordstadtverein<br />

Juri Gagarin von THM<br />

Kinder- und Jugendtelefon<br />

41. Im März strahlte die ARD den ersten<br />

»Tatort« mit <strong>Gießen</strong>s erstem Ermittler<br />

Til Schweiger alias Nick Tschiller aus.<br />

Wie hieß er?<br />

Kopfgeld<br />

Summ, Summ, Summ<br />

Taxi nach Leipzig<br />

Willkommen in Hamburg<br />

42. Der heimische Autor Lars Amend<br />

schaffte es mit seinem neuen Buch in<br />

die Bestsellerlisten. Wie heißt sein<br />

aktuelles Werk?<br />

Bushido<br />

Dieses bescheuerte Herz<br />

Rock Your Life<br />

Mit einem Bein im Modelbusiness<br />

43. Dietrich Faber tourte mit seinem Buch<br />

»Der Tod macht Schule« durchs Land.<br />

Wie heißt der Hund seines Kommissars<br />

Henning Bröhmann?<br />

Berlusconi<br />

Putin<br />

Hollande<br />

Sche<strong>war</strong>dnadse<br />

44. Im Februar verließ Frank »The Tank«<br />

Loth die Stadt. Was hatte er bis dahin<br />

in seinem Laden an der Bahnhofstraße<br />

verkauft?<br />

Skateboards<br />

Burger<br />

Kaffee<br />

Bartschneider<br />

45. Schauspielerin Friederike Kempter <strong>war</strong><br />

<strong>2013</strong> zu Gast beim Krimifestival. In<br />

welchem »Tatort« ist sie regelmäßig zu<br />

sehen?<br />

München<br />

Köln<br />

Münster<br />

Berlin<br />

46. Eine Einrichtung, die auch im neuen<br />

Großkino am Berliner Platz ziehen soll,<br />

wurde <strong>2013</strong> nicht ganz fertig. Welche<br />

ist gemeint?<br />

Fitnessstudio<br />

Konzertsaal<br />

Videothek<br />

Studiobühne<br />

1/2014 streifzug 13


BLICKPUNKT<br />

47. Mit welchem renommierten Preis, der<br />

in <strong>Gießen</strong> vergeben wird, wurde Anna<br />

Viebrock im April diesen Jahres<br />

ausgezeichnet?<br />

Hein-Heckroth-Preis<br />

Axel-Pfeffer-Preis<br />

Weigel-Greilich-Preis<br />

Justus-Liebig-Preis<br />

48. Welches Festival richtete im Juni sein<br />

Zentrum am Lahnufer unter einer<br />

Brücke ein?<br />

Hessische Theatertage<br />

Büchner International<br />

WG-Festival<br />

Theatermaschine<br />

49. Eine heimische Webserie feierte im<br />

Dezember Premiere und ließ <strong>Gießen</strong><br />

mit Wetzlar verschmelzen. Wie heißt<br />

sie?<br />

Number Of Silence<br />

Sound Of Silence<br />

Number Of The Beast<br />

Of Mice And Men<br />

50. Welches prägende Graffiti von<br />

Roswitha Berger-Gentsch direkt<br />

an der Wieseck wurde <strong>2013</strong><br />

überpinselt?<br />

Liebe<br />

Wunderbar<br />

Ja<br />

Bitte<br />

51. Ein Gebäude einer <strong>Gießen</strong>er Schule<br />

wurde im September wegen einer<br />

ungewöhnlich hohen Schadstoffbelastung<br />

gesperrt. Die Schüler<br />

welcher Schule mussten in<br />

Con tainern unterrichtet werden?<br />

Liebigschule<br />

Gesamtschule <strong>Gießen</strong>-Ost<br />

Herderschule<br />

Ricarda-Huch-Schule<br />

52. Welche Band trat im Mai auf dem Sport<br />

Dies am Kugelberg auf?<br />

Juli<br />

Ok Kid<br />

Bosse<br />

Am Leben Forbei<br />

53. Welches Gelände wurde <strong>2013</strong><br />

eingezäunt?<br />

Schiffenberg<br />

Theaterpark<br />

Universitätsplatz<br />

Schwanenteich<br />

54. Auf welchem Gebiet eröffnete<br />

im Dezember eine Filiale von<br />

Bauhaus?<br />

Poppe<br />

US-Depot<br />

Bänninger<br />

Schlangenzahl<br />

55. Welcher <strong>Gießen</strong>er Zeichner veröffentlichte<br />

im Juni einen Comic, der in<br />

seiner Heimatstadt spielt?<br />

Flix<br />

Andreas Eikenroth<br />

Marijpol<br />

Beetlebum<br />

56. Im Familienstück zu Weihnachten<br />

widmete sich das Stadttheater in diesem<br />

Jahr einer Gans. Wie hieß das<br />

Tier?<br />

Luitpold<br />

Isolde<br />

Lohengrin<br />

Auguste<br />

57. Der wiedereröffenete Bahnhofsvor platz<br />

sorgte im Dezember bei vielen<br />

<strong>Gießen</strong>ern für Verwirrung. Was suchten<br />

sie?<br />

Stadtbusse<br />

Fahrradständer<br />

Toilettenhäuschen<br />

Bahnhofsmission<br />

58. Im Januar brachte das empfehlenswerte<br />

<strong>Gießen</strong>er Medizinerkabinett sein drittes<br />

Bühnenstück heraus. Wie heißt die<br />

Gruppe?<br />

Rubber Island<br />

Berlin Place<br />

Roof Coffeehouse<br />

Elephant Toilet


60. An welchem Wochentag zogen auch<br />

<strong>2013</strong> regelmäßig Skater durch die Stadt?<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

59. Mit welchem Film wurde das neue<br />

Großkino am Berliner Platz eröffnet?<br />

Hobbit 1<br />

Eiskönigin<br />

Die unendliche Geschichte<br />

Hobbit 2<br />

61. Welche Bühne feierte beim Stadtfest<br />

Premiere?<br />

Kupferschmiede<br />

Schanzenstraße<br />

Brandplatz<br />

Ludwigstraße<br />

62. Wer zieht in das im Winter geschlossene<br />

Roxy an der Grünberger Straße?<br />

Dunkelrestaurant<br />

Nagelstudio<br />

THM<br />

Tebartz van-Elst<br />

Lösungen:<br />

31. Bolero<br />

Text und Idee: Florian Dörr<br />

47. Hein-Heckroth-Preis<br />

1. Schlachthof<br />

16. Angela Merkel<br />

32. Sixpence None The Richer<br />

48. Theatermaschine<br />

2. Punkt & Strich<br />

17. 75-Jähriges<br />

33. Bayer Leverkusen<br />

49. Number Of Silence<br />

3. Spülung<br />

18. Andrea Sawatzki<br />

34. Didi Hallervorden<br />

50. Wunderbar<br />

4. Alte Post<br />

19. Meisenbornweg<br />

35. Gutburgerlich<br />

51. Herderschule<br />

5. Freiwilliger Polizeidienst<br />

20. Mütze am Kugelbrunnen<br />

36. Lemon Tree<br />

52. Ok Kid<br />

6. Rudern<br />

21. Focus<br />

37. Ulenspiegel<br />

53. Schwanenteich<br />

7. Grüne<br />

22. Lahn<br />

38. Hawwerkasten<br />

54. Bänninger<br />

8. Weststadt<br />

23. Eintracht Braunschweig<br />

39. Kinder- und Jugendtelefon<br />

55. Andreas Eikenroth<br />

9. Puppen<br />

24. Schwanzenstraße<br />

40. Steinsgarten<br />

56. Auguste<br />

10. Stadt ohne Meer<br />

25. Trailerpark<br />

41. Willkommen in Hamburg<br />

57. Stadtbusse<br />

11. Alte Post<br />

26. Bauhaus<br />

42. Dieses bescheuerte Herz<br />

58. Elephant Toilet<br />

12. Ursula von der Leyen<br />

27. Matti<br />

43. Berlusconi<br />

59. Eiskönigin<br />

13. Rasta Vechta<br />

28. Ostanlage<br />

44. Skateboards<br />

60. Dienstag<br />

14. Äpfel essen<br />

29. NPD-Kundgebung<br />

45. Münster<br />

61. Kupferschmiede<br />

15. Lärmschutzwand<br />

30. Lilly<br />

46. Studiobühne<br />

62. THM<br />

1/2014 streifzug 15


aMpenlicht<br />

»<strong>Gießen</strong> <strong>war</strong> eine<br />

herausforderung«<br />

Die Landesgartenschau vom 26. April bis zum 5. Oktober wird 2014 das größte Ereignis<br />

in <strong>Gießen</strong> sein. Keine Frage. Rechtzeitig zum Jahresbeginn wirft der streifzug einen Blick vorraus.<br />

Im Interview spricht Landschaftsarchitekt Christof Geskes von Geskes & Hack in Berlin<br />

über die LAGA an der Lahn. Gemeinsam mit seinem Team hat der gebürtige Frankfurter den<br />

Bereich in der Wieseckaue rund um den Schwanenteich zu verantworten. Er freut sich schon<br />

darauf, ab April beobachten zu können, wie die <strong>Gießen</strong>er und ihre Besucher seine Gestaltungen<br />

annehmen werden. »Ich werde auch häufig vor Ort sein und den Sonnenuntergang<br />

genießen«, sagt Geskes. Einer seiner Lieblingsplätze ist die neugestaltete Nordseite des<br />

Schwanenteichs. Der Stadt verspricht er ein tolles Erbe.<br />

16 streifzug 1/2014


RAMPENLICHT<br />

Die wichtigste Frage vorneweg. Was wird<br />

<strong>Gießen</strong> von der Landesgartenschau nach<br />

deren Ende bleiben?<br />

CG: Die <strong>Gießen</strong>er werden einen hoch attraktiven<br />

Park bekommen, indem die Defizite,<br />

die vorher bestanden haben, deutlich<br />

verbessert wurden. Eine Sache, die uns im<br />

Wettbewerb aufgefallen<br />

ist, <strong>war</strong>, dass die Grundstruktur<br />

z<strong>war</strong> attraktiv ist,<br />

aber dass viele Bereiche<br />

sehr schlecht erschlossen<br />

<strong>war</strong>en. Wir haben Möglichkeiten<br />

geschaffen, dass die Leute an den<br />

Teich herantreten können. Es wird neue attraktive<br />

Aufenthaltsorte am Wasser geben.<br />

Zum Beispiel?<br />

CG: Einmal der Platz an der THM, das<br />

Bistro am neuen Teich, der Endpunkt der<br />

Wissenschaftsachse und die Nordseite des<br />

Schwanenteichs. Es wird eine Vielzahl von<br />

Möglichkeiten unterschiedlicher Gestaltqualität<br />

geben, sich am Wasser<br />

aufzuhalten.<br />

Sie haben schon an einigen Landesgartenschauen<br />

mitgewirkt. Was ist das Besondere<br />

an der Landesgartenschau 2014 in <strong>Gießen</strong><br />

in Ihrem Bereich?<br />

CG: Grundsätzlich haben wir es mit einem<br />

Park zu tun, der zum Teil in den 30er- und<br />

60er-Jahren entwickelt wurde. Uns ging es<br />

darum, diesem Park nichts komplett Neues<br />

überzustülpen, sondern die Ideen, die die<br />

»Attraktivität<br />

punktuell erhöht«<br />

Kollegen früher hatten, spannungsreich<br />

weiterzuentwickeln. <strong>Das</strong> ist das Besondere.<br />

Die Lage des Parks unmittelbar in der Nähe<br />

der Innenstadt ist attraktiv, wir haben versucht<br />

diese Attraktivität durch punktuelle<br />

Eingriffe zu erhöhen.<br />

Auf was freuen Sie sich<br />

persönlich am meisten?<br />

CG: Es gibt einige Lieblingsorte,<br />

an denen ich<br />

mich im Sommer mit<br />

meinem Bauleiter hinsetzen<br />

und den Sonnenuntergang genießen<br />

werde. Die Wissenschaftsachse, der sehr<br />

experimentelle Quellgarten oder die Nordseite<br />

vom Schwanenteich. Wirklich, ich<br />

freue mich darauf, mich dort aufhalten zu<br />

können.<br />

Sie sind gebürtiger Frankfurter. Was hat<br />

<strong>Gießen</strong> im Blick des großen Nachbarn gefehlt,<br />

was sich nun durch die Landesgartenschau<br />

verbessert hat?<br />

CG: Uns ist aufgefallen,<br />

dass <strong>Gießen</strong> eine sehr<br />

junge Stadt mit vielen<br />

jungen Leuten im Straßenbild<br />

ist. <strong>Das</strong> hat man<br />

in anderen Städten nicht so sehr. <strong>Das</strong> macht<br />

den Reiz von <strong>Gießen</strong> aus. Als ich nach vielen<br />

Jahren wieder nach <strong>Gießen</strong> gekommen<br />

bin, ist mir aufgefallen, dass das Bahnhofsumfeld<br />

nicht sehr einladend gewirkt hat.<br />

<strong>Das</strong> <strong>war</strong> ein eher unwirtlicher Ort. Seltsam,<br />

»<strong>Gießen</strong> hat das<br />

vorbildlich gemacht«<br />

da die meisten Studenten von dort aus pendeln.<br />

Ich habe mich schon gefragt, <strong>war</strong>um<br />

das so ist. Durch die Landesgartenschau<br />

sind jetzt aber einige Punkte im öffentlichen<br />

Raum angegangen worden. Der ist<br />

mehr in den Fokus gerückt. Ich glaube, dass<br />

es wichtig ist, dass die Qualität des öffentlichen<br />

Raums nicht vernachlässigt wird. <strong>Das</strong><br />

hat mit Selbstwertgefühl zu tun. Ich denke,<br />

dass es durch die Landesgartenschau und<br />

ihre dezentrale Struktur an neuralgischen<br />

Punkten eine deutliche Qualitätsverbesserung<br />

geben wird.<br />

Mit welchen Problemen mussten Sie in<br />

<strong>Gießen</strong> kämpfen?<br />

CG: Es gab am Anfang ja vonseiten einiger<br />

Bürger eine Kontra-Haltung. <strong>Das</strong> ist aber<br />

heutzutage üblich bei Großprojekten und<br />

gehört zum Planungsprozedere dazu. Viele<br />

Bevölkerungsschichten wollen gefragt werden.<br />

<strong>Das</strong> wurde in <strong>Gießen</strong> aus meiner Sicht<br />

vorbildlich gemacht – mit Bürgerbeteiligung,<br />

Spaziergängen,<br />

Workshops für Kinder<br />

und Einbeziehung von<br />

Sportvereinen.<br />

Vorbildlich.<br />

War Ihr Zeitplan durch die anfänglichen<br />

Proteste in Gefahr?<br />

CG: Wir mussten viel aufholen, aber jetzt<br />

sind wir im Soll. Natürlich gibt es bis zum<br />

Schluss wie bei jeder anderen Gartenschau<br />

noch Feinarbeiten zu erledigen. <strong>Das</strong> wird<br />

Animation Foto:<br />

Die Füße im Wasser: Viele Jahre <strong>war</strong> das in <strong>Gießen</strong> nicht so stilvoll möglich wie ab April.<br />

1/2014 streifzug 17


aMpenlicht<br />

bis fünf Minuten vor der Eröffnung so sein.<br />

Aber auch das gehört dazu.<br />

Auf Ihrer Homepage findet man <strong>Gießen</strong><br />

2014 schon in der Kategorie »Abgeschlossene<br />

Projekte«. Wenn ich an die vielen<br />

Baustellen in der Stadt denke, muss ich da<br />

aber grinsen.<br />

CG: Dann ist es vielleicht<br />

in die falsche Kategorie<br />

gerutscht (lacht). Aber<br />

weitgehend ist ja wirklich<br />

alles fertiggestellt.<br />

Ist eine Landesgartenschau für einen Landschaftsarchitekten<br />

so etwas wie die Champions<br />

League für einen Fußballer?<br />

CG: Man kann das vielleicht nicht ganz genau<br />

vergleichen, aber Gartenschauen sind<br />

schon immer eine besondere Herausforderung<br />

für uns, weil wir in einer relativ überschaubaren<br />

Zeit in einer Kommune maßgeblich<br />

Weichen stellen können. <strong>Das</strong> ist<br />

etwas Tolles. Landschaftsarchitekten haben<br />

nicht immer solche großen Projekte. Wir<br />

machen auch Autobahn- und Hinterhofbegrünungen.<br />

Im Vergleich ist eine Landesgartenschau<br />

etwas ganz Herausragendes. Und<br />

für mich ist <strong>Gießen</strong>, dadurch dass ich in<br />

Frankfurt geboren und in Friedrichsdorf aufgewachsen<br />

bin, noch mal mehr besonders.<br />

Wegen der Heimtagefühle. <strong>Das</strong>s ich in Hessen<br />

eine Gartenschau machen durfte, hat<br />

mich schon sehr gefreut.<br />

Um beim Fußball zu bleiben: Sie mussten<br />

sich im Vorfeld gegen 27 andere Mannschaften<br />

durchsetzen und müssen sich den<br />

»Die Stadt mit<br />

dem Park verzahnt««<br />

Pokal sozusagen nun auch noch mit einem<br />

Gegner teilen. A24 Landschaft aus Berlin<br />

gestaltet die Lahnaue. Ist das nicht<br />

unbefriedigend?<br />

CG: Überhaupt nicht. Der Wettbewerb <strong>war</strong><br />

von Anfang an auf zwei Teile ausgelegt und<br />

wir haben uns sehr stark auf die Wieseckaue<br />

fokussiert. Die Kollegen<br />

haben auch sehr viel Erfahrung.<br />

Ich sehe es eher<br />

als bereichernd. Vor allem<br />

für die Stadt <strong>Gießen</strong>.<br />

Ist der Landesgartenschau-Markt in der<br />

Branche umkämpft und mit Renommee<br />

verbunden?<br />

CG: Er ist sogar mit sehr viel Renommee<br />

verbunden. Es ist nicht leicht, so einen<br />

Wettbewerb zu gewinnen. Allerdings wird<br />

dabei oft nicht gesehen, welche Arbeit in<br />

den Büros dahintersteckt.<br />

Es geben regelmäßig 30<br />

bis 40 Büros Bewerbungen<br />

ab. Alle investieren<br />

sehr viel Geld und versuchen,<br />

die tragende Idee zu<br />

entwickeln. <strong>Das</strong> ist harte Arbeit. Wahrscheinlich<br />

gibt es keinen anderen Bereich –<br />

außer Grafik und Design – wo man derart in<br />

kostenlose Vorleistung geht, um Aufträge zu<br />

akquirieren. Ich finde den Wettbewerbsgedanken<br />

aber super. Wir haben uns sehr damit<br />

auseinandergesetzt. Die Kommunen bekommen<br />

so von den vielen guten Arbeiten<br />

die beste. Und das ist doch sinnvoll.<br />

Warum haben Sie den Zuschlag<br />

bekommen?<br />

»In keinem Bereich solch<br />

kostenlose Vorleistung«<br />

CG: <strong>Das</strong> <strong>war</strong> eine Vielzahl von Kriterien.<br />

Wir haben sehr stark die Schwachpunkte<br />

des Parks erkannt. Zum Beispiel die fehlende<br />

Verknüpfung mit der Stadt. Es ist ein<br />

60er-Jahre-Park gewesen, der durch Freibad,<br />

Parkdeck, Festplatz und Verkehrsschule<br />

richtig eingepfercht <strong>war</strong>. Dieses Defizit<br />

konnten wir durch den Platz an der THM,<br />

den Quellgarten und die Wissenschaftsachse<br />

beheben. Die offene Terrasse ist nun eine<br />

Einladung. Oder durch den Rückbau einer<br />

Straße. Es ist ein Novum, dass man als<br />

Landschaftsarchitekt eine Straße zurückbauen<br />

darf. Dadurch haben wir den Park direkt<br />

an die Stadt herangeführt. Wir haben es an<br />

mehreren Punkten geschafft, die Stadt mit<br />

dem Park zu verzahnen.<br />

<strong>Das</strong> Motto in <strong>Gießen</strong> heißt »Auf zu neuen<br />

Ufern«. Wie sind Sie darauf eingegangen?<br />

CG: Ich finde, dass wir<br />

das exemplarisch sehr<br />

gut umgesetzt haben, indem<br />

wir es den <strong>Gießen</strong>ern<br />

ermöglichen, an ihre<br />

Ufer heranzutreten.<br />

Unter ökologischen Aspekten. Und das entspricht<br />

doch schon mal dem Motto.<br />

Braucht man als Landschaftsarchitekt<br />

eigentlich auch einen grünen Daumen?<br />

CG: Natürlich. Sie müssen sich gut mit<br />

Pflanzen und Bodenverhältnissen<br />

auskennen.<br />

Wie weit gehen Ihre Aufgaben bei einer<br />

Landesgartenschau. Entscheiden Sie auch,<br />

welche Farbe eine Blume haben wird?<br />

Der Quellgarten:<br />

Durchaus experimentell<br />

Animation<br />

18 streifzug 1/2014


MEDIATHEK<br />

CG: Der Schwerpunkt ist eher der Rahmen des Ganzen. Aber<br />

wir haben auch Pflanzungen realisiert. Die Bepflanzung extra<br />

für die Landesgartenschau wird aber von einer Kollegin gemacht,<br />

die darauf spezialisiert ist.<br />

Mussten Sie die Planung im Laufe der Bauarbeiten korrigieren?<br />

CG: Wissen Sie, so ein Vorhaben ist immer in der Entwicklung.<br />

Ein eingereichter Beitrag ist nie das Ende, sondern nur der Anfang.<br />

Daher verändert sich bis zum realisierten Projekt immer<br />

wieder etwas. Aber die Grundprämisse – das ist für mich entscheidend<br />

– haben wir bis zum Ende durchgehalten. Die Stadt<br />

ist an den Park herangerutscht und die Ufer sind zugänglicher<br />

geworden.<br />

Haben Sie bei Ihrer Arbeit die Grenzen des Budgets gespürt?<br />

CG: Die spürt man immer. Die Frage ist, ob man innerhalb des<br />

Budgets Qualität herstellen kann. Ich denke, das ist gelungen.<br />

Ich vermute, dass wir wegen unserer Haltung, nicht zu viel zu<br />

machen und nicht zu überschwänglich sondern fokussiert an<br />

Projekte heranzugehen, öfter mal Wettbewerbe gewinnen.<br />

Gerade haben wir zum Beispiel zu unserer großen Freude den<br />

Zuschlag für die Internationale Gartenschau erhalten, die 2017<br />

in der Hauptstadt Berlin stattfinden wird.<br />

War die Arbeit in <strong>Gießen</strong> für Sie eine besondere Heraus -<br />

forderung?<br />

CG: Auf jeden Fall. Wir hatten vorher zum Beispiel noch nie<br />

die Situation, in einem bestehenden Park zu arbeiten. Vorher<br />

hatten wir die Konversion einer Militärfläche oder die einer<br />

Industriebrache. Die Aufgabenstellung <strong>war</strong> immer eine andere.<br />

Hier mit einem Park zu arbeiten, den ein in den 1960er Jahren<br />

sehr angesehener Landschaftsarchitekt entworfen hat, <strong>war</strong> eine<br />

große Herausforderung. Auch weil wir sein Werk natürlich<br />

nicht zerstören wollten, aber dennoch neue Akzente setzen<br />

wollten. Wir sind respektvoll mit den Schwachstellen<br />

umgegangen.<br />

Viele <strong>Gießen</strong>er freuen sich auf das neue Café am Wasser.<br />

CG: Ja. Zunächst bleibt es temporär. Wir haben überlegt, wo<br />

der richtige Ort dafür sein kann. Und wir sind interessanterweise<br />

auf den Punkt gekommen, der auch in den 60ern schon<br />

dafür vorgesehen <strong>war</strong>. Wir haben kritisch geprüft, aber die<br />

Lösung ist ähnlich. <strong>Das</strong> Café sieht natürlich anders aus, aber<br />

es ist ein exponierter Ort.<br />

Wie gehen Sie bei so etwas vor?<br />

CG: Unser Handwerk ist das Skizzieren. Wir beurteilen immer<br />

wieder die räumliche Situation. Bei der Landschaftsarchitektur<br />

handelt es sich um eine permanente Entwurfsarbeit, die immer<br />

im Fluss ist.<br />

In <strong>Gießen</strong> gibt es immer noch Gegner der Landesgartenschau,<br />

wenngleich ihre Stimmen leiser geworden sind. Was würden<br />

Sie ihnen entgegenhalten?<br />

CG: Ich glaube, Argumente austauschen macht wenig Sinn,<br />

denn jeder hat seine Haltung. Deswegen würde ich sie gern mit<br />

meinem Werk überzeugen und umstimmen. Ich fände es schön,<br />

wenn sie nächstes Jahr auf das Gelände kommen und sich unbefangen<br />

alles anschauen würden. Ich bin überzeugt davon –<br />

das haben wir bei anderen Gartenschauen auch erlebt – dass<br />

selbst Kritiker letztendlich begeistert sind. Marc Schäfer<br />

Musikjahr 2014<br />

Wenn wir mal ehrlich sind: Viel wird nicht bleiben aus<br />

den vergangenen zwölf Monaten. Die Rückkehr von<br />

Daft Punk natürlich. Oder die aktuelle Platte von Tocotronic.<br />

Hoffentlich auch jene von James Blake, Casper, Moderat,<br />

Vampire Weekend und Foals. Aber dann wird es<br />

auch schon dünn. Richten wir den Blick also schnell<br />

nach vorn. Was hält das Musikjahr 2014 für uns bereit?<br />

Schon früh im Jahr melden sich die Broken Bells und The<br />

Notwist zurück. Im März – etwa zehn Jahre nach seinem<br />

Tod – wird eine neue Platte von Johnny Cash erscheinen.<br />

Neues von Jay-Z und Kanye West soll es im Sommer geben. Im Oktober<br />

veröffentlichen dann die Fantastischen Vier mit »Rekord« ihr<br />

nächstes Album. Ebenfalls auf unserer Liste stehen Adele, Professor<br />

Green, Frank Ocean, U2, Beck, The Hidden Cameras, Lily Allen,<br />

We Invented Paris oder die fabelhafte Lana Del Rey. Die Hoffnung<br />

also, dass wir in zwölf Monaten an dieser Stelle einen anderslautenden<br />

Einstieg für unseren Kurzjahresrückblick schreiben können,<br />

stirbt demnach zuletzt. Und: <strong>Das</strong> beste sind ja sowieso meist die<br />

Überraschungen, mit denen niemand gerechnet hat.<br />

fd<br />

»Flugzeuge im Blick«<br />

Am Himmel über Mittelhessen sind sie oft zu sehen:<br />

Flugzeuge, die in Frankfurt landen werden oder dort<br />

gestartet sind. Schon oft habe ich mir die Frage gestellt:<br />

Wo kommt der Jumbo her? Wo will er hin? Eine Antwort<br />

auf diese und weitere Fragen gibt die Android-App Radar<br />

Spotter, die nach Angaben der Entwickler alle Flugzeuge am Himmel<br />

kennt – nicht nur deren Startpunkt und Ziel, sondern auch,<br />

um welche Maschine es sich handelt oder wie schnell und wie<br />

hoch sie gerade fliegt. Radar Spotter nutzt Augmented Reality und<br />

schaltet beim Start in eine Kameraansicht. Danach muss man sein<br />

Smartphone so in den Himmel halten, dass das Flugzeug im Bild<br />

zu sehen ist. Automatisch findet die App bei eingeschaltetem GPS<br />

den eigenen Standort heraus, überprüft den Blickwinkel und sucht<br />

dann in einer Online-Datenbank nach dem passenden Flieger.<br />

Wird ein Rahmen um das Flugzeug herum gezeichnet, liegen die<br />

Daten vor. Ein Fingertipp auf den Bildschirm<br />

ruft dann die gewünschten Informationen<br />

inklusive offizieller Flugnummer<br />

und Fluggesellschaft ab. Die App<br />

für Android-Geräte ist in der Basisversion<br />

kostenlos, liefert aber für zwei Euro<br />

zusätzliche Premiuminhalte wie Fotos<br />

vom Cockpit und dem Fliegertyp sowie<br />

eine Kompassfunktion.<br />

kus<br />

1/2014 streifzug 19


STADTGESPRÄCH<br />

Sch<strong>war</strong>ze Szene<br />

Fotos: bf<br />

»Sch<strong>war</strong>z in Sch<strong>war</strong>z« heißt ein Album der Mittelalter-Rocker Subway to Sally. Die Band besingt<br />

darin das »sch<strong>war</strong>ze Meer« aus Besuchern, die sich vor ihrer Bühne drängen. Genauso gut<br />

passt der Titel auf die Besucher der <strong>Gießen</strong>er Party-Reihe »Electronic Porn«. Auch dort präsentiert<br />

sich regelmäßig ein Meer in Sch<strong>war</strong>z. Nur musikalisch geht die Veranstaltung in eine<br />

andere Richtung: Die Mukke ist elektronisch. Schon seit zehn Jahren steigt die »E-Porn« alle zwei<br />

Monate im MuK. Am 25. Januar lädt Initiator DJ Andypendent zur 70. Ausgabe in den Bunker.<br />

Die Party rief Andypendent ins Leben, um<br />

auch Nicht-Insidern die Möglichkeit zu geben,<br />

einmal in die »Sch<strong>war</strong>ze Szene« hineinzuschnuppern<br />

und diese kennenzulernen.<br />

Einen Dresscode, wie bei zahlreichen anderen<br />

Partys in der Szene, gibt es im MuK nicht.<br />

Dennoch ist zumeist ein einheitlich sch<strong>war</strong>zes<br />

Bild zu sehen, nur einige Wenige<br />

kommen anders gekleidet. Doch ein Aspekt<br />

ist wichtig: Einlass zur Party erfolgt erst ab<br />

18 Jahren. Denn der Name ist Programm,<br />

kommen bei der »Electronic Porn« neben<br />

der elektronischen Musik wie EBM (Electronic<br />

Body Music), Industrial, Dark Wave<br />

sowie Future- und Synthiepop auch die<br />

expliziten Inhalte nicht zu kurz: Während<br />

im Keller des Bunkers, der ansonsten der<br />

Öffentlichkeit meistens vorenthalten bleibt,<br />

20 streifzug 1/2014


STADTGESPRÄCH<br />

eindeutige Filme über die Leinwand flimmern<br />

und ein Gynäkologenstuhl seinen Platz<br />

behauptet, baumeln im Saal Gummipuppen<br />

von der Decke.<br />

Provokationen, Tabus<br />

und große Namen<br />

Provokation und Tabuthemen gehören zur<br />

»sch<strong>war</strong>zen Szene« eben genauso dazu wie<br />

die entsprechende Musik und die damit<br />

einhergehende außergewöhnliche Mode –<br />

von Rüschen über Korsagen und Nietengürtel<br />

bis hin zur schweren Lederkluft und pechsch<strong>war</strong>z<br />

gefärbten Haaren ist dabei die<br />

gesamte Bandbreite vertreten, die man als<br />

Nicht-Insider ansonsten nur aus Katalogen<br />

von einschlägigen Labels kennt.<br />

Besonderheit der »E-Porn«: Mit der Partyreihe<br />

versucht Andypendent, den Besuchern immer<br />

eine Mischung aus Party und Live-Konzert<br />

zu bieten; denn im Laufe des Abends tritt<br />

neben den verschiedenen Discjockeys auf<br />

den unterschiedlichen Ebenen (Softcore-,<br />

Hardcore- und Dark Floor) auch immer mindestens<br />

eine Liveband auf. Dabei ist es Andypendent<br />

gelungen, auch große Namen der<br />

Szene in den Muk-Bunker zu bekommen:<br />

Neben Agonize, Dive, Patenbrigade Wolff<br />

<strong>war</strong>en auch schon Eisenfunk zu Gast sowie<br />

Projekte von in der Szene bekannten Größen<br />

wie etwa dem Belgier Len Lemeire. Wichtig<br />

ist Andypendent bei der Auswahl der Bands,<br />

dass die Musik tanzbar ist und die Musiker<br />

keine Starallüren an den Tag legen. Maximales<br />

Erlebnis zum niedrigen Eintrittspreis, das<br />

möchte er seinen Gästen bieten. Doch nicht<br />

nur Live- und DJ-Musik gab es in der Vergangenheit<br />

bei der »E-Porn«. Auch Performances<br />

und Fotoausstellungen wurden bereits umgesetzt,<br />

außerdem gibt es an jeder Party ganz<br />

festivalmäßig Verkaufsstände, die neben CDs<br />

mit einschlägiger Musik auch verschiedenste<br />

Accessoires anbieten. Frank Niggenaber, 44,<br />

aus Bad Nauheim, kennt die »E-Porn« schon<br />

seit vielen Jahren; seit sechs Jahren besucht<br />

er die Reihe regelmäßig. Er erinnert sich an<br />

eine ganz besondere Geschichte, über die er<br />

heute noch lachen muss. Ein Verkaufsstand<br />

auf der Party bot regelmäßig die in Szene-<br />

Kreisen bekannte Haarfärbecreme von<br />

»Direction« an. »Es <strong>war</strong>en feierwütige Besucher<br />

da, die nicht der Szene angehörten«,<br />

erinnert er sich. »Die haben die Dose aufgemacht,<br />

konnten in ihrem angetrunkenen<br />

Kopf damit nichts anfangen und haben angefangen,<br />

sich damit einzucremen – an den<br />

Armen, im Gesicht, den freien Oberkörper.«<br />

Die Farbe dringt tief in die Poren ein, es<br />

dauert also eine ganze Weile, bis man sie<br />

wieder abwaschen kann. »Ich stelle mir vor,<br />

wie die am Montagmorgen ins Büro sind«,<br />

sagt Niggenaber und lacht. Er selbst beschreibt<br />

die Partyreihe als »großes Wohnzimmer«.<br />

Man kenne fast jeden. »Es ist wie<br />

eine große Familie und man findet schnell<br />

Anschluss.«<br />

Dennoch: Gemäß Andypendents Ziel, die<br />

Party auch Szenefremden zugänglich zu machen,<br />

ist hier jeder willkommen. Wer sich<br />

allerdings an den expliziten Inhalten und<br />

dem extravaganten Aussehen der Besucher<br />

stört, der sollte lieber wegbleiben, denn<br />

»Anderssein« ist hier an der Tagesordnung.<br />

<strong>Das</strong> Einzugsgebiet ist weitläufig: Die Gäste<br />

kommen regelmäßig nicht nur aus Mittelhessen,<br />

sondern auch aus Frankfurt, Koblenz<br />

oder gar Köln. Ansonsten falle es schwer,<br />

die Partyreihe wirklich zu beschreiben.<br />

»Die Party mit dem gewissen Etwas«, sagt<br />

Niggenaber, »provokant anders, ein bisschen<br />

verrucht. Elektronisch ›pornös‹ eben. Ob die<br />

Geschichten stimmen, die so erzählt werden,<br />

was zu später Stunden in den Nischen des<br />

Kellergeschosses und rund um den Gynäkologenstuhl<br />

so vor sich gehen soll, oder ob es<br />

sich dabei um Legenden handelt, wird nicht<br />

verraten. Die »E-Porn« muss man einfach<br />

selbst erlebt haben.<br />

Sabine Glinke<br />

3 Fragen<br />

Erzählen Sie uns von der Idee die<br />

»Electronic Porn« entstehen zu lassen.<br />

Was <strong>war</strong> der Hintergrund?<br />

DJ Andypendent: Der Hintergrund <strong>war</strong>,<br />

auch Nicht-Insidern die Möglichkeit zu<br />

geben, einmal in die Musik der Szene<br />

hineinzuschnuppern. Deswegen verzichten<br />

wir auch auf den in anderen<br />

Läden üblichen Dresscode. Außerdem<br />

wollte ich versuchen, dem Publikum<br />

bei so niedrigem Eintritt wie möglich<br />

das maximale Party- und Live-Konzerterlebnis<br />

zu bieten. Da das Ganze für<br />

mich nur Hobby ist, steht der finanzielle<br />

Aspekt ganz am Ende.<br />

Warum fiel die Wahl des Veranstaltungsortes<br />

auf das MuK?<br />

DJ Andypendent: Ich bin als DJ vor 15<br />

Jahren mit dem Laden groß geworden<br />

und die verschiedenen Ebenen bieten<br />

sich dafür perfekt an. Damals gab es in<br />

Mittelhessen auch noch keine andere<br />

Party mit einem solchen Rahmen.<br />

Gibt es langjährige Wegbegleiter<br />

der »E-Porn«?<br />

DJ Andypendent: Es gibt echte Hardcore-Fans,<br />

die jeden einzelnen Flyer<br />

gesammelt haben und die bei nahezu<br />

jeder Party dabei <strong>war</strong>en. Am längsten<br />

sind aber wohl die Mitglieder vom<br />

Muk dabei. Aber was bleibt denen<br />

auch anderes übrig? Die müssen da<br />

durch!<br />

sag<br />

Sch<strong>war</strong>ze Szene …<br />

Die sch<strong>war</strong>ze Szene entwickelte sich seit den späten 1980ern aus der Anhängerschaft<br />

des Dark Wave als soziokulturelles Milieu. Gemeinsamkeit bildet ein ästhetisches,<br />

selbstdarstellerisches und individualistisches Konzept. Hierbei ist die »Szene« nicht<br />

als homogene, in sich geschlossene Gruppe zu verstehen, sondern als ein Umfeld, in<br />

dem sich Menschen ähnlicher Interessen und Vorlieben bewegen. Als kleinster gemeinsamer<br />

Nenner der Szene wird die Farbe Sch<strong>war</strong>z mit all ihren Symbolwerten<br />

gesehen. Zu den gemeinsamen Interessen der Szene zählen Musik, Kunst und Mode<br />

sowie die Auseinandersetzung mit philosophischen oder von der Durchschnittsgesellschaft<br />

als negativ wahrgenommenen Themen- und Tabubereichen. Dazu gehört in<br />

Teilen auch die Über lagerung mit der BDSM-Szene. (Quelle: Wikipedia)<br />

1/2014 streifzug 21


BLICK IN DIE REGION<br />

Fotos: Schleenbecker<br />

<strong>Das</strong> ist kein Käse<br />

Unsere Mitarbeiterin Constanze Schleenbecker-Büttner ist stolz – auf sich und noch viel<br />

mehr auf ihren Käse. Im Selbstversuch hat sie für den streifzug ihren ersten richtigen Laib<br />

hergestellt. <strong>Das</strong> Starterkit dazu gibt’s bei der Käsescheune in Hungen.<br />

»Ich habe da mal was vorbereitet?« Nein. So<br />

wie es die vielen Fernsehköche immer wieder<br />

tun, um Zeit zu sparen und alles schön<br />

aussehen zu lassen, mache ich es nicht. Ich<br />

will jeden Schritt gehen auf dem Weg zum<br />

selbst gemachten Käse. Prozesse beschleunigen<br />

oder gar schummeln gilt nicht. Ich will<br />

sehen und erleben, wie sich die Milch in Käse<br />

verwandelt. Und dazu braucht man Zeit,<br />

das merke ich schnell. Denn einen selbst gemachten<br />

Käse schüttelt man sich nicht einfach<br />

so aus dem Ärmel. Z<strong>war</strong> sind die Utensilien<br />

und Zutaten schnell zusammengesucht,<br />

aber die Liste <strong>war</strong> nicht gerade kurz.<br />

Topf, Schüssel, ein bisschen Buttermilch,<br />

Thermometer, Lab, Milch, Messer, Käseform<br />

mit Deckel, Schöpflöffel und Teigschaber.<br />

Vieles davon hatte ich zu Hause, den Rest<br />

habe ich im Supermarkt besorgt. Die spezielle<br />

Käseform und das Lab, das ist das Enzym,<br />

das die Milch dick werden lässt, habe ich<br />

aus der Hungener Käsescheune. Dort gibt es<br />

das Starter-Kit für Käsemacher, samt Grundrezept,<br />

das ich mit Kräutern und Salz beliebig<br />

verfeinern kann. Knapp 20 Euro kostet<br />

das Käse-do-it-Yourself-Paket, das Lab reicht<br />

für mehr Käse als ich mit meiner Familie essen<br />

kann. Ich habe mich für die Variante<br />

»Kräuter der Provence« entschieden und ein<br />

Päckchen Tiefkühlkräuter gekauft. <strong>Das</strong> Rezept<br />

lese ich aufmerksam durch, denn ich<br />

weiß, beim Käsen muss man präzise arbeiten.<br />

Schließlich will ich nicht wegen eines<br />

törichten Fehlers scheitern.<br />

Also halte ich mich auch penibel an die Anweisung,<br />

die Milch zunächst auf 34 Grad<br />

22 streifzug 1/2014


BLICK IN DIE REGION<br />

Die Hungener Käsescheune<br />

In der Käsescheune in Hungen wird Handwerkskunst zum Erlebnis. Unter dem Dach<br />

eines Fachwerkensembles in der Brauhofstraße 3 – 7 im historischen Herzen der<br />

Stadt Hungen ist eine Schaukäserei entstanden. Es gibt Räume für Käseseminare und<br />

-verkostungen, Reifekeller, einen Gastraum, einen Laden sowie den »Erlebnisraum<br />

Schaf und Natur – Unterwegs in den Wetterauer Hutungen«. Führungen, Seminare,<br />

Verkostungen und Schaukäsen oder geführte Erlebniswanderungen werden angeboten.<br />

Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 9 bis 23 Uhr. Weitere Informationen<br />

im Internet unter www.hungener-kaesescheune.de.<br />

Celsius zu erwärmen. Nicht 33,8 Grad und<br />

auch nicht 35,1. Sicher ist sicher. Während<br />

ich die Milch auf kleiner Flamme langsam<br />

erwärme und mit einem Schneebesen rühre,<br />

und mit der anderen Hand das elektrische<br />

Thermometer in den Topf halte, stelle ich mir<br />

schon vor, wie er aussehen wird. Mein Käse.<br />

Ich kann ihn sogar schon schmecken. Und<br />

ich freue mich, mal etwas selbst zu machen.<br />

Dank der Anleitung und den Profiutensilien<br />

sollte es doch klappen. Schließlich hat Käsemeister<br />

Rainer Wechs aus Hungen das Käseset<br />

ganz bewusst ins Sortiment der Käsescheune<br />

aufgenommen. Er möchte, dass die<br />

Menschen erleben, wie Lebensmittel entstehen.<br />

Auch ein Grund, <strong>war</strong>um er in der Hungener<br />

Käsescheune selbst Seminare anbietet,<br />

in denen er Käse macht. Ich versuche es aber<br />

erstmal lieber alleine.<br />

Also weiter im Rezept, denn die Milch hat<br />

die richtig Temperatur erreicht. Als nächstes<br />

sollen das mit Wasser verdünnte Lab und<br />

vier Esslöffel Buttermilch in die <strong>war</strong>me Milch<br />

eingerührt werden. Dann heißt es <strong>war</strong>ten.<br />

Nach rund einer Dreiviertelstunde prüfe ich<br />

voller Spannung und mit zusammengekniffenen<br />

Lippen und wachen Augen mit der Spitze<br />

des Messers vorsichtig, ob sich die Gallerte<br />

vom Rand lösen lässt, also ob die Milch<br />

schon dickgelegt ist. Nein, ist sie nicht. Also<br />

weiter <strong>war</strong>ten.<br />

Ich habe Zeit, um nachzudenken, was für ein<br />

tolles Ding die Käsescheune ist. Denn dort<br />

können Besucher durch große Glasscheiben<br />

direkt in die Sennerei schauen und sehen,<br />

wie Käse entsteht. Der wird dann im sogenannten<br />

Affinagekeller, also einem Keller, in<br />

dem der Käse veredelt wird und reift, gelagert,<br />

bis er im Laden verkauft wird. Alles unter<br />

einem Dach. <strong>Das</strong> ist hessenweit einmalig.<br />

Außerdem gibt es in der Hungener Käsescheune<br />

auch ein Informationszentrum, eine<br />

Art kleines Museum, in dem gezeigt wird,<br />

wie die Schafshaltung die Wetterauer Landschaft<br />

mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt seit<br />

Jahrhunderten prägt. In Zusammenarbeit mit<br />

der Stadt Hungen werden auch Wanderungen<br />

über die Wetterauer Hutungen, also die<br />

Weideflächen der Schafe, angeboten. Natürlich<br />

mit Einkehr in der Käsescheune, denn<br />

Vinothek und Restaurant gibt es auch.<br />

Mittlerweile ist mein Käse bereit, in Bruch<br />

geschnitten zu werden. Denn die Milch ist<br />

dick. Ich nehme ein Messer und schneide<br />

beherzt längs und quer durch die Masse.<br />

Die erste Molke löst sich vom Rest und tritt<br />

aus. Danach heißt es wieder <strong>war</strong>ten, bis ich<br />

nach rund 15 Minuten den Bruch mit einem<br />

Teigschaber von unten nach oben vorsichtig<br />

umrühren darf. Dann noch mal die Stücke<br />

mit dem Messer kleiner schneiden und, na<br />

klar, <strong>war</strong>ten.<br />

Erst jetzt kommen die Kräuter und das Salz<br />

zum Einsatz. Ich streue so viel in den Topf bis<br />

ich denke, dass es reicht. Pi mal Daumen. Im<br />

Dank Einsteigerset<br />

sind die<br />

Utensilien bald<br />

zusammen<br />

Waschbecken schütte ich die Masse nun in<br />

die Käseform, sodass die Molke direkt in den<br />

Abfluss laufen kann. Im Abstand von 30 Minuten,<br />

zwei Stunden und vier Stunden stürze<br />

ich die Käsemasse anschließend von Form zu<br />

Form, sodass sie jedes auf den Kopf gedreht<br />

wird. Über Nacht muss der Käse dann ruhen<br />

– in einem Suppenteller, sodass weitere Molke<br />

auslaufen kann. Am nächsten Morgen<br />

werde ich überrascht sein, wie wenig Käse<br />

von drei Litern Milch übrig geblieben ist.<br />

Aber lecker sieht er aus.<br />

Zum Abschluss reibe ich den Käse mit Salz<br />

ein. Nach einem weiteren Tag Lagerung ist er<br />

fertig. Nun könnte ich ihn in Salzlake oder<br />

Öl einlegen, um ihn haltbar zu machen. Darauf<br />

verzichte ich aber, denn ich will wissen,<br />

wie er pur schmeckt. Meine Er<strong>war</strong>tungen<br />

sind übrigens nicht besonders groß, denn sie<br />

wurden schon im Rezept auf Babybelgröße<br />

reduziert. »Alle Käsesorten sind oft durch Zufälle<br />

des Käsers oder der Natur entstanden –<br />

lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn der<br />

eine oder andere Käse nicht Ihren Vorstellungen<br />

entspricht – er ist immer essbar und entfaltet<br />

oft die tollsten Geschmäcker«, hieß es<br />

da. Nach dem ersten Biss bin ich positiv<br />

überrascht. Z<strong>war</strong> hätte etwas mehr Salz gutgetan,<br />

aber mein erster eigener Käse ist echt<br />

lecker. Nachmachen empfohlen.<br />

Constanze Schleenbecker-Büttner<br />

1/2014 streifzug 23


AUSLESE<br />

Humorvolle Musiker<br />

Die U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern kommen am<br />

25. Januar um 20 Uhr mit ihrem neuen Programm »Wir lassen uns das<br />

Singen nicht verbieten« in die Kongresshalle <strong>Gießen</strong>. Am 1. Mai 2009<br />

gab die Kombo eigentlich ihr Abschiedskonzert und beendete nach<br />

17 Jahren eines der erfolgreichsten A-cappella-Projekte der Musikgeschichte.<br />

Wenn sie Bock auf die Bühne haben, unterbrechen die<br />

Herren ab und zu ihren Ruhestand. Mit einer exklusiven Mini-Tour<br />

versprühen sie auf der Bühne wahnsinnige Energie und sorgen für<br />

Begeisterungsstürme, unabhängig von Alter und Musikgeschmack.<br />

»Ausgezeichnet singen können sie sowieso, doch außerdem verfügen<br />

die fünf Kontrollöre über eine skurrilen, manchmal geradezu grotesken<br />

Humor«, schrieb die »Frankfurter <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«. »Unermesslicher<br />

Blödsinn in vokaler Perfektion«, lobte das »Rheiner<br />

Voksblatt«.<br />

GLANZ-<br />

LICHTER<br />

DES MONATS<br />

Powerfrau von den Bergen<br />

Am Mittwoch, 29. Januar, gastiert Christina Stürmer um 20 Uhr in der<br />

Kongresshalle <strong>Gießen</strong>. Die sympathische Powerfrau aus Österreich<br />

präsentiert dort ihr aktuelles Album »Ich hör auf mein Herz«, das<br />

genauso authentisch und interessant ist wie Christina Stürmer selbst.<br />

Bisher hat die Linzerin über<br />

1,5 Millionen Alben verkauft.<br />

Ihren Durchbruch in<br />

Deutschland hatte sie 2005<br />

mit der Single »Ich lebe«, die<br />

bis auf Rang vier stieg. Ihr<br />

aktuelles Album wurde im<br />

vergangenen September mit<br />

der Goldenen Schallplatte<br />

ausgezeichnet.<br />

Klezmer meets Jazz<br />

Am Donnerstag,<br />

9. Januar, kommt<br />

es in Marburg in<br />

der Elisabethkirche<br />

zu einem besonderen<br />

Konzertereignis,<br />

wenn<br />

es heißt »Klezmer<br />

meets Jazz«.<br />

Giora Feidman,<br />

der große alte<br />

Mann der Klezmer-<br />

und Weltmusik,<br />

begibt sich<br />

wieder einmal in<br />

neue Gefilde –<br />

zusammen mit<br />

seinem neuen Ensemble,<br />

das sich aus drei jungen Musikern der internationalen<br />

Jazz-Szene zusammensetzt. Los geht’s um 20 Uhr. Feidman<br />

entstammt einer Familie von Klezmer-Musikern, deren<br />

Tradition er in der vierten Generation fortsetzt. 1997 und<br />

2003 gewann der heute 77 Jahre alte Künstler den deutschen<br />

Musikpreis Echo Klassik in der Kategorie »Klassik ohne<br />

Grenzen«.<br />

<strong>Das</strong> Mädchen aus dem Meer<br />

Die zehnte Produktion des Jugendclub Tanz des Stadttheaters <strong>Gießen</strong> beschäftigt sich mit<br />

der Geschichte »<strong>Das</strong> Mädchen aus dem Meer« von Hans Christian Andersen. Die Premiere<br />

steigt am 31. Januar um 20 Uhr im TiL. Darin geht es um ein Mädchen namens Darya, das<br />

am Grunde des Ozeans unter dem Volk der Meermenschen lebt. Als eines Tages ein<br />

schrecklicher Sturm ein Schiff hinunter in die Tiefe reißt, rettet sie einem der ertrinkenden<br />

Männer das Leben. Sie kann ihn nicht mehr vergessen. Durch einen Pakt mit dem Meereshexer<br />

gelingt es ihr, das Wasser zu verlassen. Einmal an Land, stellt Darya jedoch schnell<br />

fest, dass sie niemals in die fremde Welt oberhalb des Meeres gehören kann und ihre grenzenlose<br />

Liebe wird lediglich mit kameradschaftlicher Neugier erwidert. Eine Rückkehr ist<br />

allerdings nur unter einer grausamen Bedingung möglich.<br />

24 streifzug 1/2014


AUSLESE<br />

Ein Stück Afrika in Wetzlar<br />

»Exotische Zauberwelt voller Körperkunst«, »Magie eines Kontinents«, »Ein zauberhaftes<br />

Fest für alle Sinne« oder »Magische Momente afrikanischer Art« – dies ist nur<br />

eine kleine Auswahl der Schlagzeilen, mit denen verschiedene Medien die neue<br />

»Umlingo«-Tournee von Mother Africa im Frühjahr <strong>2013</strong> feierten. »Umlingo« ist die<br />

bereits sechste Mother-Africa-Produktion – und die bislang erfolgreichste: Mehr als<br />

100 000 Besucher ließen sich von der neuen Show elektrisieren und begeistern und<br />

dankten den mehr als 40 afrikanischen Künstlern mit Standing Ovations für einen<br />

Abend voller Tempo, Musik und Akrobatik, für ein Stück afrikanische Kultur und vor<br />

allem Lebensfreude. Am 30. Januar kommen die Künstler in die Wetzlarer Rittal-<br />

Arena. Los geht’s um 20 Uhr.<br />

Jazz-Dynamik<br />

Am 11. Januar gibt Geoff Farina ab 19.30<br />

Uhr seine musikalische Visitenkarte in der<br />

Alten Kupferschmiede in <strong>Gießen</strong> ab. Der<br />

Künstler aus Bos ton kam mit den Glo rytel<br />

lers, Secret Stars und vor allem mit Kara<br />

te in ein ge weih ten Krei sen zu Ehren<br />

und ist neben Bands wie Cho ke bo re, Low<br />

und Cod ei ne zur Ga li ons fi gur der In die-<br />

Spiel art des so ge nann ten Slow- oder Sadcore<br />

er klärt worden. Seitdem lässt es der<br />

Mu sik hoch schul do zent nun etwas ru hi ger<br />

an ge hen. Auch da auf grund zu vie ler lauter<br />

Kon zer te im Laufe der Jahre Ge hör proble<br />

me auf tra ten. Ge blie ben ist je doch<br />

sein Sta tus als Szen ele gen de, eine Stahlsai<br />

ten gi tar re und ein vir tuo ses Ge spür für<br />

dis so nan te Me lo di en und Jazz-Dy na miken.<br />

Ebenfalls an diesem Tag dabei ist der<br />

<strong>Gießen</strong>er Arlito. Er ist auf dem Skate board<br />

groß ge wor den, seine Songs klin gen nach<br />

Chi ca go und Tim Kin sel la und er zäh len<br />

Ge schich ten mit einem Au gen zwin kern.<br />

Neues Zeitalter der Magie<br />

Mit ihrer ersten Deutschland-Tournee im<br />

Dezember 2012 und Januar <strong>2013</strong> begeisterten<br />

die Ehrlich Brothers in 30 Städten<br />

mehr als 55 000 Zuschauer. Seitdem<br />

spricht man über die Zauber-Brüder aus<br />

Bünde. Mit ihrem unvergleichlichen Stil –<br />

und ihrem Charme – haben die Ehrlich<br />

Brothers die Welt der Magie in ein neues<br />

Zeitalter geführt. Ihre Tricks sind sensationell,<br />

der technische Aufwand atemberaubend.<br />

Die Künstler bieten die perfekten Illusionen.<br />

»Unsere Zuschauer dürfen sogar<br />

von hinten auf manche Illusionen gucken.<br />

<strong>Das</strong> ist für viele Menschen sehr faszinierend«,<br />

sagt Chris Ehrlich. Die Brüder haben<br />

eine herausragende Bühnenpräsenz<br />

und sichtbar Freude am Spiel mit dem Publikum.<br />

Ihre teils gigantischen Illusionen<br />

sind selbst entwickelt. Am 4. Januar verzaubern<br />

sie die Stadthalle Wetzlar.<br />

S<br />

hadowland<br />

– Am Mittwoch,<br />

15. Januar, gastiert<br />

das beeindruckende<br />

Schattentheater »Shadowland«<br />

in der Wetzlarer Rittal-Arena<br />

(20 Uhr). <strong>Das</strong> Pilobolus Dance<br />

Theatre zeigt mit Akrobatik und<br />

Poesie, dass der Mensch auch Tier,<br />

Pflanze, eine Landschaft und das<br />

Universum schlechthin sein kann.<br />

Da verwandeln sich die Schatten<br />

der Tänzer in fahrende Autos,<br />

Elefanten, aufgehende Blüten, Burgen<br />

oder Zentauren. Bei ihrem<br />

letzten Auftritt in Wetzlar wurden<br />

die Künstler gefeiert.<br />

1/2014 streifzug 25


UNTERWEGS<br />

»Il Cilento«<br />

Neue Bäue 23 · 35390 <strong>Gießen</strong> · Telefon 06 41/96 98 86 88<br />

»Hausgemachtes schmeckt einfach besser<br />

als Fertigprodukte«, erklärt Rosy Giovanna<br />

Tangredi nicht ohne Stolz. Sie ist als Juniorchefin<br />

Teil des in Familienhand geführten<br />

Restaurants »Il Cilento«, das kürzlich in den<br />

Räumlichkeiten des ehemaligen Burghofs in<br />

der Neuen Bäue in <strong>Gießen</strong> seine Pforten<br />

öffnete und traditionelle italienische Küche<br />

anbietet. Während es in <strong>Gießen</strong> Pizza-<br />

Lieferservices wie Sand am Meer gibt, hebt<br />

sich »Il Cilento« von diesen insofern ab,<br />

dass der Gast hier ausschließlich frisch<br />

zubereitete Zutaten serviert bekommt,<br />

während vorgefertigte Produkte tabu sind.<br />

<strong>Das</strong>s die verwendeten Ingredienzien ebenso<br />

wie der servierte Wein original aus<br />

Süditalien kommen, versteht sich für die<br />

Familie von selbst.<br />

»Ich bin sehr streng bei solchen Sachen.<br />

Unsere Tradition soll nicht verloren gehen«,<br />

erläutert Nicola Tangredi, der Geschäftsgründer<br />

und -inhaber ist. Er ist der Vater<br />

von Rosy Giovanna Tangredi und auch ihre<br />

Mutter, ihr Cousin, ihr Onkel und ihr<br />

Schwager sorgen im Lokal für die Zufriedenheit<br />

des Gastes.<br />

26 streifzug 1/2014<br />

Fotos: Schepp<br />

Ursprünglich stammt die Familie aus Süditalien,<br />

nämlich aus der Region Cilento, die<br />

Namenspate für das Ristorante ist. Nachdem<br />

Vater Nicola das Kochhandwerk in seiner<br />

Heimat nahe der südwestlichen Küste<br />

zum Mittelmeer erlernte, ging er 1976 nach<br />

Deutschland, und er nahm seine Traditionen<br />

mit. Nachdem er sich Praxis in angesehenen<br />

Lokalitäten wie »Pizza Pie« oder<br />

dem »Hessischen Hof« angeeignet hatte,<br />

machte er sich vor über 18 Jahren mit dem<br />

»Cilento« in Wetzlar selbstständig. <strong>Das</strong><br />

Ristorante lief dort so erfolgreich, dass die<br />

Familie nun die Gelegenheit ergriff, sich zu<br />

vergrößern und in der <strong>Gießen</strong>er Innenstadt<br />

eine Filiale zu eröffnen.<br />

<strong>Das</strong> Erfolgsrezept ist das stete Feilen an den<br />

Gerichten, um den bestmöglichen Genuss<br />

herauszuholen. So macht das Ehepaar<br />

Tangredi alle Nudeln und alle Soßen selbst<br />

aus frischen Zutaten aus Cilento. Verwendet<br />

wird nur Büffelmozzarella aus Süditalien,<br />

der beispielsweise auch Bestandteil der Pizza-Margherita<br />

im »Cilento« ist. Denn während<br />

es sich mittlerweile verbreitet hat, dass<br />

eine Margherita eine Pizza mit Käse und<br />

Tomaten belegt ist, hält man sich im<br />

»Cilento« noch an das klassische Rezept,<br />

nach dem statt normalem Käse Mozzarella<br />

verwendet wird. Die Tradition soll eben<br />

nicht verloren gehen.<br />

Insgesamt ist die Speisekarte reichhaltig an<br />

traditionellen italienischen Speisen wie<br />

Pizzas, Fleisch- und Fischgerichten, Desserts<br />

wie Tiramisu oder Tartufo und selbst<br />

gemachten Antipasti wie Scauriatieddi,<br />

sprich von Mamma Tangredi selbst zubereitete<br />

frittierte Schleifchen aus pürierten<br />

Kartoffeln. Dies alles lässt sich selbstverständlich<br />

am besten genießen mit einem<br />

original italienischen Wein und verdauen<br />

mit einem Espresso. Doch das eigentliche<br />

Aushängeschild des »Cilento« ist die Pasta.<br />

Die zahlreichen Nudelgerichte sind allesamt<br />

hausgemacht und bestechen durch<br />

Geschmack und Vielfalt.<br />

Und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

überrascht positiv: Betritt man das »Il Cilento«,<br />

so erlebt man ein schickes, gepflegtes<br />

Ambiente mit professionellen, freundlichen<br />

Bedienungen. Selbst wenn man sich der liebevoll<br />

per Hand zubereiteten und aus Italien<br />

stammenden Zutaten nicht bewusst ist,<br />

so er<strong>war</strong>tet man zunächst durch das Drumherum<br />

und die zentrale Lage in der Innenstadt<br />

entsprechende Preise. Doch weit gefehlt.<br />

So bekommt man tatsächlich bereits<br />

für 3,50 Euro eine kleine Pizza Salame und<br />

für 4,50 eine große. <strong>Das</strong> Gros der Pizzas ist<br />

für rund 6 Euro zu haben. Und auch die<br />

Nudelspezialitäten, die das »Cilento« zu<br />

dem machen, was es ist, sind günstig: Die<br />

Mehrzahl der Gerichte kostet 6,50 Euro. Für<br />

hausgemachte Speisen aus italienischen<br />

Originalzutaten in <strong>Gießen</strong>er Innenstadtlage<br />

ein unschlagbarer Preis. »Es wird hier alles<br />

mit frischen Produkten gekocht und mit viel<br />

Liebe zubereitet«, erklärt Rosy Giovanna<br />

Tangredi, dass man sich dank des »Il Cilento«<br />

seit November nun also auch im kalten<br />

deutschen Winter wie im mediterranen Süditalien<br />

fühlen kann. Jan Sommerlad<br />

Im Überblick<br />

Sitzplätze: Innen 90 Plätze, auf der<br />

Sommerterrasse 70<br />

Küche: Traditionelle Küche aus<br />

Süditalien<br />

Spezialitäten: Hausgemachte Pasta<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis<br />

Sonntag 11.30 Uhr bis 23.30 Uhr.<br />

Montag ist Ruhetag<br />

Küche ★★★✩<br />

Ambiente ★★★✩<br />

Service ★★★✩<br />

Preise U U


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

Veranstaltungen Ihre<br />

Veranstaltungen in der<br />

Kongresshalle <strong>Gießen</strong><br />

1 MI<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Kaspar Häuser Meer<br />

20.00 Stadttheater<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Neujahrskonzert<br />

Mit dem Philharmonischen<br />

Orchester<br />

18.00 Stadttheater<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder ab 8 Jahren<br />

und Erwachsene<br />

14.00 Mathematikum<br />

2 DO<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Land Unter<br />

Elektronische<br />

Tanzmusik<br />

21.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder ab 8 Jahren<br />

und Erwachsene<br />

14.00 Mathematikum<br />

3 FR<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

I Wanna be<br />

loved by you<br />

Marilyn. <strong>Das</strong> Kind in<br />

der Frau – Musiktheater<br />

19.30 Stadttheater<br />

Siddhartha<br />

TanzArt ostwest.<br />

Tanzstück<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Indiepassion<br />

Tribute to Lou Reed<br />

21.00 Scarabée<br />

Party tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Fiesta Mexicana<br />

21.00 Haarlem<br />

Gib dem Affen Zucker<br />

22.00 Monkeys<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Laundry<br />

Rockcovers der 70er,<br />

80er und 90er<br />

21.00 Irish Pub<br />

Heuchelheim<br />

Happy Christmas<br />

Eine amerikanische<br />

Weihnacht.<br />

Wintertournee der<br />

Glory Gospel Singers<br />

19.30 Neue Martinskirche<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder ab 8 Jahren<br />

und Erwachsene<br />

14.00 Mathematikum<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

<strong>Das</strong> Dschungelbuch<br />

Freitag.Vier – Lesung<br />

mit Edgar Zeiss<br />

16.00 Stadtbibliothek<br />

4 SA<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Hans im Glück<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Ab heute heißt du Sara<br />

33 Bilder aus dem<br />

Leben einer Berlinerin<br />

19.30 Stadttheater<br />

True Dylan<br />

21.00 TiL<br />

Wetzlar<br />

Ehrlich Brothers<br />

Die Großmeister der<br />

Zauberei gehen auf<br />

Tournee<br />

20.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Guinness Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

90er Party<br />

21.00 Haarlem<br />

Rock of Ages<br />

21.00 Scarabée<br />

Best of Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

Alsfeld<br />

Après-Ski-Party & Hüttengaudi<br />

auf der Alm<br />

20.00 Hessenhalle<br />

FLOHMÄRKTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Trödelmarkt<br />

7.00 Rodheimer Straße<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

10.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

The 12 Tenors<br />

Welthits aus Klassik,<br />

Rock & Pop<br />

20.00 Kongresshalle<br />

SPORT<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Wohnmaxx-Firmenlauf<br />

5,3-km-Laufstrecke<br />

10.30 Wohnmaxx<br />

Basketball Pro A<br />

<strong>Gießen</strong> 46ers –<br />

Nürnberger BC<br />

20.00 Sporthalle<br />

<strong>Gießen</strong>-Ost<br />

5 SO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Lich<br />

Malerische Reisen<br />

Jahresausstellung des<br />

Künstlers und Galeristen<br />

Peter Seharsch<br />

14.00 Künstlerhof<br />

Seharsch<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Hans im Glück<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Tanz auf dem Pulverfass<br />

Die oberen Zehntausend.<br />

Tanzoperette<br />

19.30 Stadttheater<br />

<strong>Das</strong> Interview<br />

20.00 TiL<br />

Schwanensee<br />

Klassisches Russisches<br />

Ballett<br />

20.00 Kongresshalle<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Discofoxparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Happy Sunday<br />

21.00 Haarlem<br />

KONZERTE<br />

Wettenberg<br />

Wettenberger<br />

Winterkonzerte<br />

Mit festlichen Klängen<br />

ins neue Jahr –<br />

Sebastian Krystek,<br />

Christof Skupin (Trompete)<br />

und Jens Amend<br />

(Orgel) mit Werken<br />

von Bach, Vivaldi und<br />

Guilmant<br />

17.00 ev. Kirche<br />

Wißmar<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Antik & Trödelmarkt<br />

8.00 Hessenhallen<br />

Buseck<br />

Modellbaubörse<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Neujahrsbegrüßung<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

13.00 Innenstadt<br />

Eine Wahl,<br />

zwei Siegerinnen<br />

Miss Germany & pearl.<br />

tv-Model Germany –<br />

Miss-Hessen-Wahl mit<br />

Brautmodenschau<br />

14.00 Galerie<br />

Neustädter Tor<br />

Flamenco für Kinder<br />

Workshop mit Alma<br />

Gitana. Für 6- bis<br />

10-Jährige 14.00 bis<br />

15.30 Uhr/für 10- bis<br />

17-Jährige 16.00 bis<br />

17.30 Uhr<br />

14.00 MuK<br />

6 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Independant tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

04.01. | Freitag | 20 Uhr<br />

Dresdner Salondamen Depro-Concert GmbH<br />

08.01. | Dienstag | 20 Uhr<br />

Kanada - Dia-Vortrag<br />

www.michael-fleck.de<br />

11.01. | Freitag | 20.11 Uhr<br />

GFV-Inthronisation<br />

www.gfv-helau.de<br />

12.01. | Samstag | 20 Uhr<br />

Faberhaft Guth<br />

13.01. | Sonntag | 10-16 Uhr<br />

Modellbahnbörse<br />

18.01. | Freitag | 20 Uhr<br />

Musical Highlights<br />

www.star-concerts.de<br />

19.01. | Samstag | 20.11 Uhr<br />

Prinzenball der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

20.01. | Sonntag | 11-17 Uhr<br />

19. Puppen- und Bärenmarkt<br />

www.albrecht-kreativ.de<br />

23.-26.01. | Mi.-Sa. | 15 u. 20 Uhr<br />

Neujahrsvarieté<br />

www.ovag.de<br />

27.01. | Sonntag | 11-18 Uhr<br />

10. <strong>Gießen</strong>er Hochzeitsmesse<br />

www.juwelier-munk.de<br />

29.01. | Dienstag | 16-17 Uhr<br />

Puppentheater YAKARI »Schneeball in Gefahr«<br />

02.02. | Samstag | 20 Uhr<br />

Dave Davis »Live & in Farbe«<br />

www.s-promotion.de<br />

07.02. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

Weiberfassenacht der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

08.02. | Freitag | 20.11 Uhr<br />

Fremdensitzung der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

09.02. | Samstag | 13.30-16.30 Uhr<br />

Seniorennachmittag mit der GFV<br />

Amt für soziale Angelegenheiten<br />

09.02. | Samstag | 20.11 Uhr<br />

Große Prunksitzung der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

11.02. u. 12.02. | Mo. u. Di. | 14-17 Uhr<br />

Kinderfasching der GFV<br />

www.gfv-helau.de<br />

1/2014 streifzug 27


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

30.01. WETZLAR Rittal Arena<br />

04.01. WETZLAR Stadthalle<br />

25.01. GIESSEN Kongresshalle<br />

13.+14.03. WETZLAR Rittal Arena<br />

02.02. GIESSEN Kongresshalle<br />

04.04. GIESSEN Kongresshalle 16.05. GIESSEN Kongresshalle<br />

weitere termine in der region<br />

finden Sie in unserem Veranstaltungsflyer oder im internet.<br />

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KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Geoff Farina<br />

Singer-Songwirter.<br />

Support: Arlito<br />

19.30 Alte Kupferschmiede<br />

Kartenvorverkauf<br />

für Veranstaltungen<br />

in der Region<br />

Öffnungszeiten unserer<br />

Geschäftsstellen:<br />

<strong>Gießen</strong>, Marktplatz 7<br />

Mo. bis Fr. 10.00–14.00 Uhr<br />

14.30–17.00 Uhr<br />

Sa.<br />

09.00–13.00 Uhr<br />

Grünberg, Buchhandlung<br />

Reinhard, Marktgasse 10<br />

Mo. bis Fr. 09.00–18.00 Uhr<br />

Sa.<br />

09.00–14.00 Uhr<br />

1234567<br />

FÜHRUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

FamilienZeit<br />

Kurzführung durch die<br />

Sonderausstellung &<br />

Mitmachaktion<br />

16.00 Mathematikum<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

7 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Minimal rock da House<br />

Happy BeJamski<br />

21.00 Irish Pub<br />

Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

FÜHRUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

FamilienZeit<br />

Kurzführung durch<br />

die Sonderausstellung &<br />

Mitmachaktion<br />

16.00 Mathematikum<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder ab 8 Jahren<br />

und Erwachsene<br />

14.00 Mathematikum<br />

8 MI<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Namibia & Botswana<br />

Multimediashow von<br />

Michael Fleck<br />

20.00 Kongresshalle<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

FEBRUAR-AUSGABE<br />

› Erscheinungstermin: 30. 1. 2014<br />

› Anzeigenschluss: 17. 1. 2014<br />

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Fax 06 41/30 03-3 00<br />

anzeigenverkauf@giessener- allgemeine.de<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

MittanzZentrale<br />

Soul, Big Beat,<br />

Hip-Hop, Reggae,<br />

Dub, Electro<br />

21.00 Scarabée<br />

Fantastic Holidays<br />

21.00 Admiral<br />

Kultmittwoch<br />

21.00 Haarlem<br />

FÜHRUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

FamilienZeit<br />

Kurzführung durch<br />

die Sonderausstellung &<br />

Mitmachaktion<br />

16.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Mac Frayman<br />

Amerikanischer Folk<br />

Rock, Grunge<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder ab 8 Jahren<br />

und Erwachsene<br />

14.00 Mathematikum<br />

9 DO<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Land Unter<br />

Indiepassion<br />

21.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

FÜHRUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

FamilienZeit<br />

Kurzführung durch<br />

die Sonderausstellung &<br />

Mitmachaktion<br />

16.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Mac Frayman<br />

Amerikanischer Folk<br />

Rock, Grunge<br />

21.00 Irish Pub<br />

Marburg<br />

Klezmer meets Jazz<br />

The Giora Feidmann<br />

Jazz-Experience<br />

20.00 Elisabethkirche<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Bastelworkshop<br />

Für Kinder ab 8 Jahren<br />

und Erwachsene<br />

14.00 Mathematikum<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Sand im Getriebe<br />

Warum Kalifornier<br />

Wüstensand mit<br />

Marmor bedecken.<br />

Lichtbildervortrag von<br />

Prof. Hans-Rudolf Bork<br />

15.30 Altes Schloss,<br />

Netanya-Saal<br />

Chikwe –<br />

Es bleibt ein Traum<br />

Lesung und Autorinnengespräch<br />

mit Beatrice<br />

Onyegbule Onyele<br />

19.30 Café Amélie<br />

10 FR<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Poe-tische Stunde<br />

Texte von und über<br />

Edgar Allan Poe<br />

17.00 Stadttheater<br />

I wanna be<br />

loved by you<br />

Marilyn. <strong>Das</strong> Kind in<br />

der Frau. Musiktheater<br />

19.30 Stadttheater<br />

Sleepwalker<br />

Tanzstück von Tarek<br />

Assam und Paul Julius<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Die 90er <strong>war</strong>en zum<br />

Recyceln da<br />

Trashpop, Eurodance<br />

21.00 Scarabée<br />

Party tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Gib dem Affen Zucker<br />

22.00 Monkeys<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

FÜHRUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

FamilienZeit<br />

Kurzführung durch<br />

die Sonderausstellung &<br />

Mitmachaktion<br />

16.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Der Ramschladen<br />

Musikalische Spielwiese<br />

mit Western- und<br />

Baritongitarre, Glockenspiel,<br />

Mando line<br />

21.00 Café Amélie<br />

Garden of Delight<br />

Celtic Folk Rock Party<br />

21.00 Irish Pub<br />

Biebertal<br />

Rocknacht<br />

20.00 Zum Dünsberg<br />

Grünberg<br />

Berry Blue Band<br />

Jazzkonzert<br />

20.30 Jazzkeller<br />

»Zum Bahnhof«<br />

11 SA<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Grünberg<br />

Die Dritte Welt im<br />

Zweiten Weltkrieg<br />

Ausstellung zu einem<br />

vergessenen Kapitel der<br />

Geschichte (Eröff.)<br />

16.00 Hospitalkirche,<br />

Hintergasse<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Frau Holle<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Tanz auf<br />

dem Pulverfass<br />

Die oberen Zehntausend.<br />

Tanzoperette<br />

19.30 Stadttheater<br />

König Ödipus<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Rock of Ages<br />

21.00 Scarabée<br />

Wanna rock you<br />

Randgruppenbeschallung.<br />

2 Floors – 2 Partys<br />

22.00 MuK<br />

FLOHMÄRKTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Trödelmarkt<br />

7.00 Rodheimer<br />

Straße<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

10.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

28 streifzug 1/2014


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

Bosca<br />

Hip-Hop<br />

20.00 Jokus<br />

MeZZalero<br />

Finest ZZ-Top-Cover<br />

and More<br />

21.00 Irish Pub<br />

Lauterbach<br />

The Glory<br />

Gospel Singers<br />

19.00 ev. Bartholomäuskirche<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Alsfeld<br />

Hochzeitsmesse<br />

14.00 Stadthalle<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Inthronisation<br />

des <strong>Gießen</strong>er<br />

Prinzenpaares<br />

20.11 Kongresshalle<br />

12 SO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Lich<br />

Malerische Reisen<br />

Jahresausstellung<br />

des Künstlers und<br />

Galeristen Peter<br />

Seharsch<br />

14.00 Künstlerhof<br />

Seharsch<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Idomeneo<br />

Vorgestellt: Einführung<br />

mit Regieteam und<br />

Ensemblemitgliedern<br />

11.00 Stadttheater<br />

Frau Holle<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Kleine Engel<br />

Kinderstück. Premiere<br />

18.00 TiL<br />

Der Fliegende<br />

Holländer<br />

Romantische Oper<br />

19.30 Stadttheater<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Happy Sunday<br />

21.00 Haarlem<br />

FÜHRUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

ZEITich<br />

Sonderausstellung<br />

11.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Orgelvesper<br />

Mit Jakob Christoph<br />

Handrack und Werken<br />

von Bach, Händel und<br />

Froberger<br />

16.00 St. Thomas<br />

Morus-Kirche<br />

Maxim Kowalew<br />

don Kosaken<br />

Russisch-Orthodoxe<br />

Kirchengesänge sowie<br />

Volksweisen und<br />

Balladen<br />

19.30 Petruskirche<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Alsfeld<br />

Hochzeitsmesse<br />

11.00 Stadthalle<br />

Aßlar<br />

Musikinstrumentenbörse<br />

Ein Flohmarkt von<br />

Musikern für Musiker<br />

10.00 Stadthalle<br />

Buseck<br />

Antikmarkt<br />

9.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzcafé<br />

15.00 Astaire’s<br />

13 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Karaoke<br />

mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independant tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

14 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Study-Azubi-Nacht<br />

21.00 Irish Pub<br />

Heuchelheim<br />

Sauberer Himmel<br />

Monatstreffen<br />

der Bürgerinitiative<br />

19.30 Zum Treppchen<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Medizin Aktuell<br />

Tumorbehandlung im<br />

Kopf-Hals-Bereich –<br />

Vortrag von Dr. Claus<br />

Wittekindt<br />

17.00 Institut für<br />

Anatomie und<br />

Zellbiologie,<br />

Großer Hörsaal<br />

15 MI<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Musical Highlights<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Wetzlar<br />

Shadowland<br />

Schattenperformance<br />

der amerikanischen<br />

Tanzkompanie<br />

Pilobolus<br />

20.00 Rittal-Arena<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

MittanzZentrale<br />

Soul, Big Beat,<br />

Hip-Hop, Reggae,<br />

Dub, Electro<br />

21.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Seán Óg<br />

Irisch-schottischer Folk<br />

21.00 Irish Pub<br />

Marburg<br />

55° Nord – Dråpe<br />

Post-Rock, Indie,<br />

Dream Pop<br />

20.00 Kulturladen KFZ<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Gesunde Erzieherinnen<br />

und Erzieher<br />

Wie geht das in der<br />

Kita? Vortrag von<br />

Dipl.-Psych. Marleen<br />

Thinschmidt<br />

18.00 Phil. II, Haus<br />

B, Hörsaal B 030<br />

Die Entscheidungen<br />

der Transplantationskonferenz<br />

der Uniklinik<br />

Mit Prof. Winfried<br />

Padberg. Anschließend:<br />

Die Aufarbeitung der<br />

Transplantationsskandale<br />

von Prof.<br />

Thorsten Verrel<br />

18.15 Biochemisches<br />

Institut, Ernst-Leitz-<br />

Hörsaal<br />

Der Flughafen <strong>Gießen</strong><br />

Vortrag von<br />

Paul-Martin Lied<br />

20.00 Altes Schloss,<br />

Netanyasaal<br />

16 DO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Hubert Soltau<br />

Zeichnungen & Objekte<br />

19.00 Altes Schloss,<br />

Oberhessisches<br />

Museum (Eröff.)<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tschick<br />

Kostprobe: Öffentliche<br />

Probe und Einführung<br />

mit Regieteam und<br />

Ensemblemitgliedern<br />

20.00 TiL<br />

Wetzlar<br />

Martin Rütter –<br />

»Der tut nix!«<br />

20.00 Rittal-Arena<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Land Unter<br />

Elektronische<br />

Tanzmusik<br />

21.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Seán Óg<br />

Irisch-Schottischer Folk<br />

21.00 Irish Pub<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Restaurant<br />

Schlosskeller<br />

Peter und Frank Haas GbR<br />

Brandplatz 2 · 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Telefon 06 41/3 83 06<br />

www.schlosskeller-giessen.de<br />

1/2014 streifzug 29


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Flimmerkiste<br />

Les Misérables (Drama/<br />

Musical, UK 2012)<br />

20.00 Zeughaus<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Atacama & Altiplano<br />

Lichtbildervortrag. Eine<br />

Reise durch den großen<br />

Norden Chiles<br />

15.30 Altes Schloss,<br />

Netanya-Saal<br />

17 FR<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Lenz. Fragmente<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Der Untergrund lebt<br />

EBM, Gothic, Industrial<br />

21.00 Scarabée<br />

Party tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Gib dem Affen Zucker<br />

22.00 Monkeys<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

First Ladies<br />

Reihe <strong>Gießen</strong> hilft des<br />

Rotary Hilfsfonds.<br />

Benefizabend mit<br />

Sophie Berner, Bonita<br />

Hyman, Manuela<br />

Weichenrieder, Cordula<br />

Poos, Magdalena<br />

Stoyanova, Tanzkompanie<br />

19.30 Stadttheater<br />

Jo King Band &<br />

Kevin and the Justins<br />

Rock and Blues<br />

21.00 Irish Pub<br />

Wetzlar<br />

Goldschlager –<br />

die Hits von <strong>2013</strong><br />

mit Nik P, Nino de<br />

Angelo, Laura Wilde,<br />

Michelle, Olaf Henning,<br />

Peter Michael<br />

und vielen weitern<br />

Künstlern. Hits am<br />

laufenden Band.<br />

19.30 Rittal-Arena<br />

SPORT<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Basketball Pro A<br />

<strong>Gießen</strong> 46ers – BG<br />

Göttingen<br />

20.00 Sporthalle<br />

<strong>Gießen</strong>-Ost<br />

18 SA<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Froschkönig<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Crazy Broadway 2<br />

Jetzt wird’s wild.<br />

Musical-Hommage<br />

19.30 Astaire’s<br />

Idomeneo<br />

Premiere. Oper<br />

19.30 Stadttheater<br />

Steiners Theater<br />

<strong>Das</strong> ist mein Bett!<br />

Bayerische Boulevardkomödie<br />

19.30 Kongresshalle<br />

Die Verwirrungen<br />

des Zöglings Törleß<br />

20.00 TiL<br />

Stadtallendorf<br />

Dance Masters<br />

Best of Irish Dance<br />

20.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Rock of Ages<br />

21.00 Scarabée<br />

Back to the 80s<br />

21.00 Haarlem<br />

Samstagnacht<br />

22.00 Monkeys<br />

Ghettoblastin’<br />

22.00 MuK<br />

FLOHMÄRKTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Trödelmarkt<br />

7.00 Rodheimer Str.<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

10.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

New York Gospel Stars<br />

20.00 Petruskirche<br />

Sounds of Tremor<br />

Ignite The Massacre,<br />

Derelyction, Demoriel,<br />

Reflexor – Trash Metal<br />

20.30 Jokus<br />

Sophisticated<br />

Butcher Fingers<br />

Classic Rock<br />

21.00 Irish Pub<br />

Lauterbach<br />

Hohaus-Konzert<br />

Gastkonzert von<br />

hr2-kultur. Preisträgerkonzert<br />

Wettbewerb<br />

des Deutschen Musikrates<br />

<strong>2013</strong><br />

19.30 Hohaus-<br />

Museum<br />

Marburg<br />

Django 3000<br />

bayrischer Gypsy-Pop<br />

mit neuem Album<br />

»Hopaaa!«<br />

20.00 Kulturladen KFZ<br />

Wetzlar<br />

Kastelruther Spatzen<br />

»Planet der Lieder« heißt<br />

das neue Programm –<br />

und es wird bis in die<br />

Nacht geschunkelt, gesungen,<br />

gefeiert.<br />

19.30 Rittal-Arena<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Alsfeld<br />

Antik-, Sammler- &<br />

Trödelmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

Grünberg<br />

Hochzeitsmesse<br />

13.00 Gallushalle<br />

SONSTIGES<br />

Nidda<br />

Feuerwehrball<br />

Puppen-Comedy mit<br />

Jörg Jará, Showtänzen<br />

und der Tanzband<br />

Sunbow<br />

20.00 Bürgerhaus<br />

Wettenberg<br />

Pariser Abend<br />

Bal Musette mit der<br />

Freddy-Becker-Combo<br />

19.00 Burg Gleiberg<br />

19 SO<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Arsen und<br />

Spitzenhäubchen<br />

Kriminalkomödie<br />

15.00 Stadttheater<br />

Froschkönig<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Die Wanze<br />

Insektenkrimi<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Discofoxparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

EXKLUSIV IM KINOPOLIS GIESSEN<br />

KINOPOLIS <strong>Gießen</strong><br />

Ostanlage 43 – 45 • 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Mehr Infos im Kino und unter www.kinopolis.de<br />

30 streifzug 1/2014


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

Happy Sunday<br />

21.00 Haarlem<br />

FÜHRUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Führung durch<br />

das Mathematikum<br />

11.00 Mathematikum<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Puppen-, Bären- und<br />

Spielzeugbörse<br />

11.00 Kongresshalle<br />

Alsfeld<br />

Antik-, Sammler- &<br />

Trödelmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

Grünberg<br />

Hochzeitsmesse<br />

11.00 Gallushalle<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzcafé<br />

15.00 Astaire’s<br />

20 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Independant tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

3. Winterkonzert<br />

Young-Choon Park –<br />

Klavierabend. Sonaten<br />

von Scarlatti, Haydn,<br />

Schumann und Liszt<br />

20.00 Rathaus,<br />

Konzertsaal<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Auf der Highroad<br />

<strong>Das</strong> skandinavische System<br />

der Langfristpflege<br />

und Alltagsunterstützung<br />

älterer Menschen im<br />

Vergleich. Vortrag von<br />

Prof. Claudia Heintze<br />

18.00 Uni-Hauptgebäude,<br />

Senatssaal<br />

Homo Conflictus<br />

Zwischen Harmoniebedürfnis<br />

und Konfliktrealität.<br />

Von Tom Koenigs<br />

19.15 Uni-Hauptgebäude,<br />

Aula<br />

21 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

<strong>Gießen</strong> 46ers<br />

Bingo-Night<br />

21.00 Irish Pub<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Medizin Aktuell<br />

Knieendoprothetik im<br />

Spiegel der Zeit. Vortrag<br />

von Dr. Bernd Ishaque<br />

17.00 Institut für Anatomie<br />

und Zellbiologie,<br />

Großer Hörsaal<br />

22 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

MittanzZentrale<br />

Soul, Big Beat, Hip-Hop,<br />

Reggae, Dub, Electro<br />

21.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Louis Fitz<br />

Irish Folk Musik<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Poetry Slam<br />

20.00 Jokus<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Die ungeliebte<br />

Mittagsruhe!<br />

Bedürfnisgerechte<br />

Tagesgestaltung in Kitas.<br />

Vortrag von Prof.<br />

Christina Jasmund<br />

18.00 Phil. II, Haus<br />

B, Hörsaal B 030<br />

Polen und<br />

seine Nachbarn<br />

Feldstudien über die<br />

polnisch-ukrainische<br />

Vergangenheit und<br />

Gegen<strong>war</strong>t. Von Dr.<br />

Renata Makarska<br />

18.00 Phil. I,<br />

Hörsaal A5<br />

Wie entsteht Hass, der<br />

zum Verbrechen führt?<br />

Vortrag von Dr. Peter<br />

Möhring<br />

20.15 Institut für<br />

Psychoanalye und<br />

Psychotherapie<br />

23 DO<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tschick<br />

Premiere<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Land Unter<br />

Indiepassion<br />

21.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Miller & Heath<br />

Rock, Pop,<br />

Hessendreck’s<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Flimmerkiste<br />

Eine offene Rechnung<br />

(Thriller, USA 2010)<br />

20.00 Zeughaus<br />

24 FR<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Ab heute heißt du Sara<br />

33 Bilder aus dem<br />

Leben einer Berlinerin<br />

19.30 Stadttheater<br />

Sleepwalker<br />

Tanzstück von Tarek<br />

Assam und Paul Julius<br />

20.00 TiL<br />

Marburg<br />

Alf Ator – Theator<br />

hyperinteraktive<br />

One-Man-Multimedia-<br />

Comedy-Show<br />

20.00 Kulturladen KFZ<br />

Mücke<br />

Doris Theimann<br />

Weil ich die Liebe so<br />

liebe – Erotisch-<br />

Unartiges beim Abend<br />

nur für Erwachsene.<br />

Comedy/Kabarett<br />

18.30 KunstCafé am<br />

Windhainer See<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Nervous Shakedown<br />

50er und 60er<br />

21.00 Scarabée<br />

Party tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Gib dem Affen Zucker<br />

22.00 Monkeys<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

4. Meisterkonzert – Auf<br />

verwachsenen Pfaden<br />

Herbert Schuch Klavier<br />

20.00 Stadthalle<br />

Town of Saints &<br />

Ian Fisher<br />

Indie, Folk, Americana<br />

21.00 Irish Pub<br />

25 SA<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Hans im Glück<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Idomeneo<br />

Oper<br />

19.30 Stadttheater<br />

Ehnert vs. Ehnert<br />

mit Küss langsam<br />

Beziehungs-Action-<br />

Komödie<br />

21.00 Astaire’s<br />

Disco/Party<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Rock of Ages<br />

21.00 Scarabée<br />

Indie Fresse Party<br />

22.00 Monkeys<br />

FLOHMÄRKTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Trödelmarkt<br />

7.00 Rodheimer<br />

Straße<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

10.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

FÜHRUNGEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Führung durch<br />

das Mathematikum<br />

11.00 Mathematikum<br />

Eintritt 5€<br />

3. Hochzeits- und<br />

Eventmesse Buseck<br />

25. +26. Januar 2014<br />

Dirk Großhaus<br />

Maler- und Lackierermeister<br />

im Kulturzentrum am Schlosspark 2<br />

www.hochzeits-und-event-messe-buseck.de<br />

Geprüfter<br />

Restaurator<br />

im Maler- und<br />

Lackiererhandwerk<br />

COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung<br />

Raum- und Fassadengestaltung<br />

Unsere Stärken:<br />

Breites Leistungsspektrum –<br />

Kreativität – Individualität<br />

Besuchen Sie uns, an unserem<br />

Stand A 8, Halle 9 auf der Bau Expo<br />

in <strong>Gießen</strong> vom 6.–9. März 2014.<br />

Dirk Großhaus<br />

Telefon 0 64 04/6 15 79<br />

Weißenburgring 5 · 35415 Pohlheim-Garbenteich<br />

d.grosshaus@t-online.de<br />

Wünschen Sie Ihre Veranstaltung im<br />

streifzug<br />

Schreiben Sie bis zum 17. Januar per E-Mail<br />

an: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die Richtigkeit<br />

der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.<br />

Sa. +So. große<br />

Mordenschau<br />

und Live Musik<br />

1/2014 streifzug 31


VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

U-Bahn Kontrollöre<br />

in tiefgefrorenen<br />

Frauenkleidern<br />

Wir lassen uns das<br />

Singen nicht verbieten –<br />

A-capella-comedy<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Defeater<br />

Letters Home<br />

European Tour.<br />

Hardcore, Support-<br />

Bands: Caspian,<br />

Landscapes,<br />

Goodtime Boys<br />

20.00 Jokus<br />

Livercheese<br />

Booth Corporation<br />

FunkSoulRockPop<br />

21.00 Irish Pub<br />

Alsfeld<br />

The International<br />

Magic Tenors<br />

Best of Pop, Rock,<br />

Klassik<br />

20.00 Stadthalle<br />

Nidda<br />

Woodwind & Steel<br />

Irish Folk Konzert –<br />

10 Jahre Jubiläumstour<br />

20.00 Kulturbahnhof<br />

Lokschuppen<br />

Wetzlar<br />

Internationale<br />

Musikparade<br />

Rund 400 Militär- und<br />

Blasmusiker aus verschiedenen<br />

Nationen<br />

15.00 Rittal-Arena<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Buseck<br />

Hochzeits- &<br />

Eventmesse<br />

13.00 Kulturzentrum<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Sicher im Netz<br />

Workshop von 12 bis<br />

16 Jahren<br />

11.00 Jokus<br />

SPORT<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Basketball Pro A<br />

<strong>Gießen</strong> 46ers –<br />

BV Chemnitz 99<br />

20.00 Sporthalle<br />

<strong>Gießen</strong>-Ost<br />

www.immo-in-mittelhessen.de<br />

SONSTIGES<br />

Hungen<br />

Weiberfastnacht<br />

19.11 Mehrzweckhalle<br />

Inheiden<br />

Vogelsberg<br />

Höhenfastnacht<br />

19.10 Klubhaus<br />

Hoherodskopf<br />

26 SO<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Am Katzenmoor<br />

Vorgestellt: Einführung<br />

mit Regieteam und<br />

Ensemblemitgliedern<br />

11.00 Stadttheater<br />

Tanz auf<br />

dem Pulverfass<br />

Die oberen Zehntausend.<br />

Tanzoperette<br />

15.00 Stadttheater<br />

Hans im Glück<br />

Tinko-Theater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Die Wanze<br />

Insektenkrimi<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Happy Sunday<br />

21.00 Haarlem<br />

ist: Wenn aus<br />

zwei eins wird.<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Chance 2014<br />

Bildungs-, Job- und<br />

Gründermesse für<br />

Mittelhessen mit<br />

»Starte durch«<br />

9.00 Hessenhalle<br />

Hochzeitsmesse<br />

11.00 Kongresshalle<br />

Buseck<br />

Hochzeits- &<br />

Eventmesse<br />

10.00 Kulturzentrum<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzcafé<br />

15.00 Astaire’s<br />

27 MO<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Mein Leben<br />

Sonderveranstaltung zu<br />

Marcel Reich-Ranicki.<br />

Lesung von Mitgliedern<br />

des Schauspielensembles<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independant tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

KONZERTE<br />

Wettenberg<br />

Tenöre4You<br />

Welthits aus Pop, Klassik,<br />

Musical, Filmmusik<br />

19.30 Ev. Margarethenkirche<br />

Krofdorf-<br />

Gleiberg<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Chance 2014<br />

Bildungs-, Job- und<br />

Gründermesse für<br />

Mittelhessen mit<br />

»Starte durch«<br />

9.00 Hessenhalle<br />

28 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Affenkammer<br />

22.00 Monkeys<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Inkontinenz und<br />

Beckenbodenschwäche<br />

aus urologischer Sicht<br />

Vortrag von Prof.<br />

Florian Wagenlehner<br />

17.00 Institut für<br />

Anatomie und Zellbiologie,<br />

Großer<br />

Hörsaal<br />

29 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

MittanzZentrale<br />

Soul, Big Beat, Hip-Hop,<br />

Reggae, Dub, Electro<br />

21.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Christina Stürmer &<br />

Band<br />

Hör auf Dein Herz Tour<br />

20.00 Kongresshalle<br />

Gelon<br />

Acoustic Rock<br />

21.00 Irish Pub<br />

Aßlar<br />

The Glory<br />

Gospel Singers<br />

19.30 Christ-König-<br />

Kirche<br />

VORTRÄGE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Risiko- und<br />

Schutzfaktoren<br />

Psychische Gesundheit<br />

von Kindern und Jugendlichen.<br />

Vortrag von Prof.<br />

Ulrike Ravens-Sieberer<br />

und Dr. Fionna Klasen<br />

18.00 Phil. II, Haus<br />

B, Hörsaal B 030<br />

Polen und<br />

seine Nachbarn<br />

Fromme Polen, gottlose<br />

Tschechen – stimmen<br />

die Stereotype, wenn<br />

man das Sprachverhalten<br />

untersucht? Von<br />

Prof. Alicja Nagórko<br />

18.00 Phil. I,<br />

Hörsaal A5<br />

Luise Büchner<br />

als Historikerin<br />

Georg Büchner<br />

Gedenkjahre. Vortrag<br />

von Agnes Schmidt<br />

20.00 Altes Schloss,<br />

Netanyasaal<br />

30 DO<br />

BÜHNE<br />

Wetzlar<br />

Mother Africa<br />

Circus der Sinne<br />

20.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Land Unter<br />

Disco from Outta Space<br />

21.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tobias Wessel<br />

Rock Covers<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Flimmerkiste<br />

<strong>Das</strong> Leben des<br />

David Gale<br />

(Drama, USA 2003)<br />

20.00 Zeughaus<br />

31 FR<br />

BÜHNE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

<strong>Das</strong> Mädchen<br />

aus dem Meer<br />

Mit dem Jugendclub-<br />

Tanz des Stadttheaters<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Gib dem Affen Zucker<br />

22.00 Monkeys<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Lollar<br />

Scheunenflohmarkt<br />

Antikes und mehr<br />

15.00 Alte Schmiede<br />

Ruttershausen<br />

KONZERTE<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Tres Iguanas<br />

Rockabilly<br />

21.00 Scarabée<br />

Green Stuff<br />

Bluesrock<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Wendo<br />

Selbstbehauptung<br />

für Pädagoginnen<br />

9.00 Jokus<br />

VORTRÄGE<br />

Alsfeld<br />

Der Vulkan lässt lesen<br />

Herr Kiyak dachte, jetzt<br />

fängt der schöne Teil<br />

des Lebens an. Lesung<br />

mit Mely Kiyak<br />

20.00 Marktcafé<br />

32 streifzug 1/2014


Fotos: Sven Stinn<br />

Augen auf Südafrika<br />

»Ich hoffe ich werde singen können wie ein Vogel, na ja, im schlimmsten Fall wie eine Krähe«,<br />

meinte Cherilyn MacNeil vor den jüngsten Aufnahmen ihrer Band Dear Reader. Es ist<br />

dann letztlich doch wesentlich besser geworden. Den Beweis gibt es am 19. Dezember live<br />

in der Frankfurter Brotfabrik.<br />

<strong>Das</strong> hipste, was Südafrikas Musikszene in<br />

den vergangenen Jahren hervorgebracht hat,<br />

entsteht in einer Berliner Einzimmerwohnung.<br />

Cherilyn MacNeil alias Dear Reader<br />

erzählt in ihrem Indiepop, der erst mal vielmehr<br />

so klingt, als würde er aus England<br />

oder Kanada kommen, von den Abgründen<br />

und der Apartheid in ihrem Land. »Ich <strong>war</strong><br />

z<strong>war</strong> erst elf Jahre alt, als es die erste demokratische<br />

Wahl in Südafrika gab. Aber ich<br />

bin ein weißes Mädchen, das von einem<br />

teuflischen System profitiert hat. Ich fühle<br />

diese Schuld«, sagte MacNeill vor einiger<br />

Zeit. Am 19. Dezember gibt sich das Band-<br />

Projekt in der Frankfurter Brotfabrik die<br />

Ehre.<br />

Den drei Studioplatten von Dear Reader –<br />

vor einem knappen Jahrzehnt von MacNeil<br />

in Johannesburg gegründet – haftete stets<br />

schon etwas Sinfonisches an. Auch das Anfang<br />

April erschienene, wieder hervorragende<br />

Werk «Rivonia» wirkte so, als könnte<br />

eine zusätzliche Schicht Edellack zumindest<br />

nicht schaden. Kurz nach der Veröffentlichung<br />

<strong>war</strong> es dann auch schon so weit, als<br />

Cherilyn MacNeil und ihre derzeit drei Mitstreiter<br />

im April mit dem Deutschen Filmorchester<br />

Babelsberg ein Konzert aufführten.<br />

<strong>Das</strong> Ergebnis »We Followed Every Sound«<br />

<strong>war</strong> nicht nur für die zuletzt immer zahlreicher<br />

werdenden Anhänger von Dear Reader<br />

ein Geschenk.<br />

Wer edlen Pop mit dezenten Ethno-Einflüssen<br />

und prächtigen Musical-Arrangements<br />

mag, liegt damit gewiss richtig. Vor allem<br />

aber feiert »We Followed Every Sound«<br />

MacNeils klare Stimme. Selten hört man<br />

einer Künstlerin die reine, naive Freude am<br />

Gesang so an wie ihr. Dazu jubilieren die<br />

Babelsberger Streicher und Bläser, ohne die<br />

aus allen drei Vorgängeralben stammenden,<br />

zauberhaften Songs zuzukleistern.<br />

Am 19. Dezember in der Frankfurter Brotfabrik<br />

werden die Arrangements selbstredend<br />

nicht ganz so satt ausfallen. Doch bereits mit<br />

Geige, Keyboard und Akkordeon sind Dear<br />

Reader ein Genuss, von dem man sich vor<br />

nicht allzu langer Zeit auch im <strong>Gießen</strong>er<br />

MuK hatte überzeugen können. Die Stimmung<br />

ihrer Stücke beschreibt Cherilyn<br />

Cherilyn MacNeil singt von Abgründen und Apartheid.<br />

MacNeil selbst so: »Wenn du so viel fühlst,<br />

dass du glaubst zu explodieren, und anschließend<br />

darüber lachst, was für ein melodramatischer<br />

Kauz du gewesen bist.« Wer<br />

guten Indiepop hören will, muss nicht immer<br />

nach England oder Kanada schauen.<br />

///<br />

Tickets für das Konzert am 19. Dezember in<br />

der Frankfurter Brotfabrik kosten zwischen<br />

13 und 16 Euro. Unterstützt werden Cherilyn<br />

MacNeil und Band von Lost Lander. bf<br />

Foto: Maschwitz<br />

1/2014 streifzug 33


AM MAIN<br />

Zwischen Traum und Alptraum<br />

Gegensätzlicher hätte die Frankfurter Hinrunde nicht verlaufen können: Auf der Reise durch<br />

Europa feierte die Eintracht-Entourage ein Fußballfest nach dem anderen, in der Bundesliga<br />

dagegen erlebten die Hessen eine böse Überraschung.<br />

Was für ein Keulenschlag. Gleich zum Einstieg<br />

in die 51. Fußball-Bundesliga-Saison<br />

bekommt die Eintracht voll eine auf die<br />

Zwölf und reist mit heftigen Kopfschmerzen<br />

und einer 1:6-Niederlage im Gepäck<br />

aus Berlin zurück an den Main. Manchem<br />

Frankfurter dürfte angesichts der tristen,<br />

zuweilen angsterregenden Vorrunde noch<br />

immer der Schädel brummen. <strong>Das</strong>s diese<br />

mittlere Katastrophe als Vorbote für eine<br />

äußerst dürftige Hinrunde zu verstehen<br />

<strong>war</strong>, wurde spätestens am 22. September<br />

in Stuttgart deutlich. Von diesem sechsten<br />

Spieltag an nämlich sollten die Hessen für<br />

quälend lange zehn Partien ohne Sieg bleiben.<br />

Nach und nach dümpelte die Mannschaft<br />

von Armin Veh dem Unheil und den<br />

untersten Tabellenregionen der Bundesliga<br />

entgegen. Eins kam zum anderen, Korsettstangen<br />

wie Pirmin Schwegler oder Alex<br />

Meier fielen oder fallen monatelang aus.<br />

Die Eintracht ging immer mehr am Stock,<br />

die Alarmglocken im Stadtwald schrillten<br />

lauter. Der Adler befand sich zunehmend<br />

im Sturzflug. Nur einer blieb ruhig: Armin<br />

Veh. Schon nach dem Desaster von Berlin<br />

hatte der Fußballlehrer gesagt: »Bei mir<br />

gibt es keinen Aktionismus.«<br />

Die Souveränität und die Besonnenheit,<br />

mit der die Führungsriege die handfeste<br />

Krise managt, beeindruckt. »Wir sind von<br />

diesem Trainer überzeugt, weshalb sollten<br />

wir dann eine dumme Entscheidung treffen?<br />

Wir haben in den letzten Jahren eine<br />

tolle Entwicklung genommen und setzen<br />

weiter auf Kontinuität«, ließ Vorstandsvorsitzender<br />

Heribert Bruchhagen mitten im<br />

Abstiegskampf verlauten. Dabei schien<br />

sich teilweise einfach alles gegen die Adler<br />

zu wenden. Würden die Schiedsrichter die<br />

Bundesligapartien in dieser Saison nach<br />

85 Minuten abpfeifen, die Frankfurter wären<br />

frei von jeglichen Abstiegssorgen. Da<br />

das so schnell aber wohl nicht vorkommen<br />

wird, wanderten die Blicke der Zuschauer<br />

mit verlässlicher Regelmäßigkeit ängstlich<br />

gen Videotafel. Unerbittlich tickte der Zeiger,<br />

mit Minute 86 begannen die Alpträume<br />

der Mainstadt. Gegen Hamburg, Nürnberg,<br />

Mainz, Wolfsburg und Schalke<br />

kassierte die Eintracht immer wieder Tore<br />

kurz vor Schluss. Endlos viele Punkte blieben<br />

auf der Strecke. So erkannte Mittelfeld-Motor<br />

Sebastian Rode, dass auf jener<br />

Veranstaltungen in Frankfurt<br />

Freitag, 3. Januar<br />

The Voice of Germany<br />

Ach, herje: Die Finalisten der dritten Staffel<br />

gehen auf große Hallen-Tour und machen<br />

auch am Main Station. 20.00 Festhalle<br />

Donnerstag, 9. Januar<br />

Wladimir Kaminer<br />

Der »Lieblingsrusse der Deutschen« und<br />

Erfinder der »Russendisko« liest aus seinem<br />

aktuellen Werk. »Diessiets von Eden. Neues<br />

aus dem Garten« heißt das gute Stück und<br />

huldigt dem Grün vor der Tür.<br />

➛ 20.00 Batschkapp<br />

Hans-Joachim Heist<br />

Er ist mehr als Gernot Hassknecht, der<br />

Choleriker aus der »heute show« im ZDF.<br />

Mit seiner Hommage an Heinz Erhardt bringt<br />

Heist einen leider immer noch unterschätzten<br />

deutschen Komödianten zurück vor ein<br />

entzücktes Publikum.<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Freitag, 10. Januar<br />

Satirischer Jahresrückblick <strong>2013</strong><br />

Auch im Jubiläumsjahr präsentiert Bernd<br />

Gieseking Satire und Komik, Kommentar und<br />

Nonsens über den täglichen Wahnsinn <strong>2013</strong><br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Sonntag, 12. Januar<br />

Ivy Quainoo<br />

Okay, sie <strong>war</strong> in einer Casting-Show, hat sogar<br />

gewonnen. Sie hat ein Album aufgenommen,<br />

einen Nummer-2-Hit in den deutschen<br />

Single-Charts gelandet, hat einen Echo und<br />

zwei goldene Schallplatten für mehr als<br />

200 000 verkaufte Alben erhalten, ist über<br />

den Catwalk der Fashion Week gefegt. Gut<br />

ist die Musik von Ivy Quainoo trotzdem.<br />

➛ 20.00 Batschkapp<br />

Dienstag, 14. Januar<br />

Slut<br />

Mit »Alienation« ist es Slut gelungen, noch<br />

einmal über sich hinauszuwachsen. Sowohl<br />

musikalisch als auch textlich legt das Album<br />

einen Finger auf den Nerv der Zeit. Selbige<br />

wird es nun, ihre Musik auch in Frankfurt zu<br />

präsentieren<br />

➛ 21.00 Zoom<br />

Freitag, 17. Januar<br />

Bakchen<br />

Der Regisseur Felix Rothenhäusler inszeniert<br />

Raoul Schrotts Neudichtung dieses Stückes<br />

und untersucht die maximale Differenz<br />

zwischen dem Chaos und der Ordnung, dem<br />

Natürlichen und dem Künstlichen, dem<br />

Profanen und dem Metaphysischen.<br />

➛ 20.00 Kammerspiele<br />

Samstag, 18. Januar<br />

Kinder der Sonne<br />

Der in der Peter-Paul-Festung inhaftierte<br />

Maxim Gorki schrieb »Kinder der Sonne« als<br />

Reaktion auf die brutale Niederschlagung der<br />

friedlichen Demonstration am berüchtigten<br />

»Petersburger Blutsonntag« im Jahr 1905.<br />

➛ 19.30 Schauspiel<br />

34 streifzug 1/2014


AM MAIN<br />

86. Minute »ja fast schon ein Fluch« liege.<br />

»Wir schießen uns immer wieder selbst ins<br />

Bein.« Rode und Co. wehrten sich nach<br />

Kräften gegen den Trend, die Abwärtsspirale<br />

aber umfasste die Eintracht immer<br />

schneller. War es anfangs noch Pech, zeigte<br />

sich die Veh-Elf spätestens am 15. Spieltag<br />

gegen Hoffenheim völlig verunsichert<br />

und desillusioniert. »<strong>Das</strong> hat mit Bundesliga<br />

nichts zu tun«, kritisierte der Trainer,<br />

der zugleich feststellte: »Was wir können<br />

und was wir spielen – das ist momentan<br />

ein riesiger Unterschied.« Nur eine Woche<br />

später, als kein Mensch einen Cent mehr<br />

auf die Eintracht setzte, holte die Mannschaft<br />

zum großen Coup beim Tabellenzweiten<br />

aus Leverkusen aus, die Punkte<br />

12, 13 und 14 wurden nach dem 16. Spieltag<br />

eingefahren. In der Winterpause muss<br />

die Eintracht nun Wunden lecken, Alex<br />

Meier wieder in Schuss bringen und sich<br />

dann kontinuierlich aus dem Schlamassel<br />

arbeiten.<br />

Okay, die bisherigen Zeilen <strong>war</strong>en hart für<br />

Eintrachtler. Dabei hatte die Saison auch<br />

zahlreiche Glanzstücke zu bieten. Internationale<br />

Glanzstücke. Federleicht tänzelten<br />

die Hessen durch die Europa League.<br />

Kaum ein anderer Verein in Europa wusste<br />

die Fußballfeste derart zu zelebrieren wie<br />

die begeisterungsfähigen Frankfurter Fans.<br />

Die Sehnsucht nach Glanz und Gloria und<br />

früheren Erfolgszeiten ließ 12 000 Anhänger<br />

an den Atlantik nach Bordeaux reisen.<br />

Fünf Siege sammelte die Eintracht in ihrer<br />

Gruppe und er<strong>war</strong>tet nun den FC Porto in<br />

der K.-o.-Phase. Fluch und Segen zugleich:<br />

<strong>Das</strong> Renommee der Eintracht in Europa<br />

steigt, gleichzeitig aber schlauchen die Zugaben<br />

unter der Woche. Zu spüren bekamen<br />

das die Kicker in der Bundesliga, in<br />

der sie trotz aller Fußball-Märchen im<br />

internationalen Geschäft noch immer um<br />

den Abstieg bangen müssen. So wandelt<br />

die Eintracht im Winter <strong>2013</strong> zwischen<br />

Traum und Alptraum. Sven Nordmann<br />

Licht und Schatten zeigten Armin Veh und Eintracht Frankfurt zuletzt.<br />

Foto: dpa<br />

Nicolai Friedrich<br />

Der »beste Mentalist der Welt« verzaubert<br />

mit seinem aktuellen Programm den Mozart-<br />

Saal.<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Donnerstag, 23. Januar<br />

Alin Coen Band<br />

Die junge Singer-Songwriterin hat ihr<br />

aktuelles Album »We’re not the ones we<br />

thought we were« im Gepäck.<br />

➛ 20.00 Batschkapp<br />

Alice Sara Ott<br />

Die junge deutsch-japanische Pianistin<br />

erweckte 2004 mit einer reinen Liszt-CD als<br />

gerade einmal 16-Jährige erste Aufmerksamkeit<br />

in der Klassikwelt. Nun gastiert sie<br />

mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra<br />

am Main.<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Team & Struppi<br />

So jung und schon beim Kabarett gelandet,<br />

was steckt dahinter? Aufklärung gibt es von<br />

den Herren Neumeier und Diedrichsen,<br />

gestählte Poetry-Slammer aus dem Norden.<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Samstag, 25. Januar<br />

Dr. Eckart von Hirschhausen<br />

Mit seinem neuen Programm geht Dr. Eckart<br />

von Hirschhausen zurück an seine Wurzeln:<br />

Medizin und Magie. Was viele nicht wissen:<br />

bevor Hirschhausen mit medizinischem<br />

Kabarett bekannt wurde, stand er bereits als<br />

Zauberkünstler auf der Bühne.<br />

➛ 20.00 Festhalle<br />

Sonntag, 26. Januar<br />

Fauser, mon Amour<br />

1981 schafft der Frankfurter Schriftsteller Jörg<br />

Fauser mit »Der Schneemann« seinen künstlerischen<br />

Durchbruch. »Fauser, mon amour«<br />

ist ein Abend darüber.<br />

➛ 20.00 Box<br />

Montag, 27. Januar<br />

Poetry Slam Deluxe<br />

Immer wieder neu, immer wieder groß,<br />

immer wieder gut: Die Fortsetzung des<br />

legendären Poetry Slam Deluxe. In der Stadt<br />

der Dichter und Denker kürt das Publikum<br />

beim modernen Dichterwettkampf jedes Mal<br />

wieder einen neuen Goethe.<br />

➛ 20.00 English Theatre<br />

Donnerstag, 30. Januar<br />

<strong>Das</strong> Verhör<br />

Ein Krimi der Extraklasse von John<br />

Wainwright, ein Psychoduell auf Messers<br />

Schneide: fesselnd, raffiniert, brisant.<br />

➛ 20.00 Fritz-Rémond-Theater<br />

Freitag, 31. Januar<br />

Music Discovery Project<br />

Oliver Koletzki präsentiert eine Begegnung<br />

urbaner Gegen<strong>war</strong>tstrends der Musik von<br />

Klassik, House und Synthie-Pop<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

1/2014 streifzug 35


Zwischen Obduktion<br />

und Hörsaal<br />

Foto: Glinke<br />

Professor Dr. Dr. Reinhard B. Dettmeyer hat viel zu tun. «Wir sollten gleich<br />

einen Ausweichtermin vereinbaren. Es kann immer sein, dass ich kurzfristig<br />

obduzieren muss«, sagt der Leiter des Instituts für Rechtsmedizin<br />

der Universitätskliniken <strong>Gießen</strong> und Marburg in der Frankfurter Straße in<br />

<strong>Gießen</strong>. Im Interview mit dem streifzug spricht er über die Vielseitigkeit<br />

seiner Arbeit, erläutert das Vorgehen am Tatort und klärt auf, dass es<br />

einen Unterschied zwischen Pathologen und Rechtsmedizinern gibt.<br />

Aus dem »Tatort« wissen wir, dass Sie als Rechtsmediziner<br />

Leichen aufschneiden. Was gehört denn<br />

noch zu Ihren Aufgaben? Natürlich gehören die Obduktionen<br />

bei Todesfällen und die Klärung der Ursachen<br />

zum Spektrum. Dazu kommen Gewaltopferuntersuchungen,<br />

etwa bei Kindesmisshandlungen oder nach<br />

Schlägereien oder Messer stechereien. Dabei untersuchen<br />

wir das Opfer und den vermeintlichen Täter. Fälle<br />

häuslicher Gewalt gehören dazu. Des Weiteren gibt es<br />

noch die Blutalkoholbestimmung und Toxikologie, außerdem<br />

den Bereich der Spurenanalytik. Darüber hinaus<br />

machen wir Vaterschaftsgutachten und betreiben<br />

an der Universität Forschung und Lehre. Angehende<br />

Polizisten kommen mehrmals im Jahr zu Lehrobduktionen<br />

zu uns. Bei Feuerbestattungen schreibt der Gesetzgeber<br />

eine zweite Leichenschau vor, bei der die Angaben<br />

auf dem Totenschein noch einmal überprüft<br />

werden. Auch das gehört zu unseren Aufgaben.<br />

Angenommen, es ereignet sich eine Messerstecherei.<br />

Wie läuft Ihre Arbeit ab? Wenn die Verletzungen<br />

schwer sind, kommen die Beteiligten zunächst ins<br />

Krankenhaus. Die medizinische Versorgung hat immer<br />

Vorrang. Parallel ruft uns die Polizei an und bittet um<br />

rechtsmedizinische Untersuchung. Wenn es leichte<br />

Verletzungen sind, kann die Untersuchung auch auf<br />

der Polizeiwache stattfinden oder die Polizei kommt<br />

mit dem Opfer zu uns in die Ambulanz. Häufig muss<br />

die Untersuchung gar nicht unmittelbar nach der Tat<br />

stattfinden, denn Verletzungen, gerade Hämatome,<br />

werden im Laufe von Stunden meistens deutlicher. Die<br />

Untersuchung findet oft im Beisein des Erkennungsdienstes<br />

statt, der die Verletzungen dann auch fotografisch<br />

dokumentiert. Die Polizei macht die Vernehmungen,<br />

wir bekommen das Protokoll und schreiben ein<br />

Gutachten – so weit wir dazu Stellung nehmen<br />

können.


CAMPUS<br />

Welche Fälle werden untersucht? <strong>Das</strong><br />

kommt auf die Schwere der Tat an. Die Polizei<br />

hat einen Ermessensspielraum. Wenn sich<br />

Jugendliche prügeln und blaue Flecken davontragen,<br />

werden wir nicht gerufen. Wenn<br />

aber ein Messer zum Einsatz kommt, sind wir<br />

in einem ganz anderen Strafmaßbereich.<br />

Welche Straftat angeklagt wird, entscheidet<br />

später die Staatsanwaltschaft. Bei Gewaltdelikten<br />

ist dabei oft ausschlaggebend, ob die<br />

Verletzung lebensbedrohlich <strong>war</strong> – dann ist<br />

man im Extremfall schon beim versuchten<br />

Mord.<br />

Wie erkennen Sie, ob es sich bei einer<br />

Verletzung tatsächlich um eine Angriffsverletzung<br />

handelt oder ob sich jemand eine<br />

Wunde selbst zugefügt hat? Es gibt Erfahrungswerte,<br />

welche Verletzungen durch welches<br />

Geschehen verursacht werden. Klassische<br />

Sturzverletzungen sind an Stirnhöcker,<br />

Nasenspitze, Kinnspitze, Ellenbogen-Außenkante,<br />

Streckseite Knie, Streckseite Unterschenkel.<br />

Klassische Anstoßverletzungen finden<br />

sich an den Streckseiten der<br />

Unterschenkel, in Höhe der Rippenbögen<br />

und in Projektion auf die Hüftknochen. Dann<br />

gibt es Abwehrverletzungen und Schlagverletzungen.<br />

Abwehrverletzungen findet man<br />

klassischerweise an den Streckseiten der Unterarme<br />

oder in der Handinnenfläche. Es gibt<br />

Verletzungen, die nicht zu Stürzen passen:<br />

Rück seite und Gesäß bei Kindern zum Beispiel.<br />

Doppelstriemen sind hochgradig verdächtig.<br />

Es ist hochgradig unwahrscheinlich,<br />

dass ein Kind so gegen eine Kante stürzt, dass<br />

es einen Doppelstriemenabdruck hat. Es gibt<br />

aber keine 100-prozentige Sicherheit. Nur<br />

hohe Wahrscheinlichkeiten. Wer sich gut auskennt,<br />

kann auch uns Rechtsmediziner zunächst<br />

in die Irre führen, etwa durch gezielt<br />

selbst beigebrachte Verletzungen. Zum Glück<br />

kennen sich aber nur ganz wenige so gut aus.<br />

Klassischer TV-Krimifall: Eine Leiche wird<br />

gefunden, die Polizei geht von Fremdeinwirkung<br />

aus. Wie ist das Prozedere? In<br />

einem solchen Fall werden wir Tag und Nacht<br />

angerufen und fahren sofort raus. Meist treffen<br />

wir zusammen mit dem Erkennungsdienst<br />

am Fundort ein. Mit diesem stimmen wir ab,<br />

welche Beweise zuerst gesichert werden<br />

müssen und untersuchen den Leichnam unter<br />

Einbezug des Umfeldes. Sind da Tabletten?<br />

Alkohol? Tatwerkzeuge? Die Kleidung spielt<br />

auch eine Rolle. Ermittelt werden die Körperkerntemperatur<br />

und die Umgebungstemperatur.<br />

Wenn wir dann später bei der Obduktion<br />

das Gewicht der Leiche kennen, können wir<br />

mittels eines Todeszeit-Nomogramms Stellung<br />

nehmen zum etwaigen Todeszeitpunkt. Aber<br />

natürlich nicht so präzise wie im Fernsehen.<br />

Noch am Tatort wird ein Obduktionstermin<br />

abgesprochen. <strong>Das</strong> ist eine Frage von drei bis<br />

fünf Stunden maximal – auch Samstag und<br />

Sonntag. Wenn es nachts um 2 Uhr ist, kann<br />

man auch mal sagen, morgen früh um 8.30<br />

Uhr. Dann liegen mittags die Obduktionsergebnisse<br />

vor und man kann einen Beschuldigten<br />

in der Befragung damit konfrontieren.<br />

Wie präzise lässt sich der Todeszeitpunkt<br />

bestimmen? Wir können immer nur schmunzeln,<br />

wenn es im Fernsehen heißt, »der Tod<br />

<strong>war</strong> gestern Abend um 23.45 Uhr«. Unsere<br />

Möglichkeiten sind begrenzt. Möglich ist,<br />

vorausgesetzt wir haben alle Informationen<br />

zusammen, ein Todeszeitpunkt plus/minus<br />

von 2,8 Stunden zu bestimmen. Präziser geht<br />

es nicht. Im Todeszeit-Nomogramm werden<br />

Umgebungstemperatur und die tiefe Rektaltemperatur<br />

eingetragen. Ausgehend vom<br />

Körpergewicht, grenzt man das Ganze noch<br />

durch Umweltbedingungen ein – Lagen der<br />

Kleidung etwa, Luftzug, hat die Leiche an<br />

einer Heizung gelegen oder auf kalten Fliesen?<br />

Da spielt Erfahrung eine Rolle. <strong>Das</strong> Körpergewicht<br />

wird mit einem Korrekturfaktor<br />

multipliziert und dann können sie den Todeszeitpunkt<br />

im Nomogramm ablesen. Die Abweichung<br />

liegt oft in einem Bereich von plus/<br />

minus 4,5 Stunden. Eine vorläufige Aussage<br />

wie »gestern Abend zwischen 20 und 24<br />

Uhr« ist eine vertretbare Wahrscheinlichkeitsaussage.<br />

Schwierig wird es bei einem an einem<br />

regnerischen Abend im Wald abgelegten<br />

Leichnam, der teilweise mit Laub bedeckt ist,<br />

wo man Luftzug und Bodentemperatur nicht<br />

kennt, es nachts geregnet hat und man<br />

nicht weiß, wie lange die Leiche dort gelegen<br />

hat. Tatort ist ja auch nicht immer gleich<br />

Fundort. Da muss man vorsichtig sein, dass<br />

man nicht jemandem vorschnell ein Alibi<br />

verschafft.<br />

Warum werden in den Fernsehkrimis<br />

Dinge verfälscht wiedergegeben? Einige<br />

von uns sind nicht traurig darüber. Es vermittelt<br />

hohe Leistungsfähigkeit der Rechtsmedizin,<br />

die abschreckend wirkt. Für den Zuschauer<br />

ist ein Tötungsdelikt auch sicher<br />

spannender und gruseliger, als wenn jemand<br />

»nur« verprügelt wurde. Manchmal werden<br />

aber auch in Krimis blaue Flecke nach<br />

Gewalt gezeigt. Und die Drehbuchautoren<br />

von »Tatort« oder »SK Kölsch« fragen auch<br />

durchaus mal bei uns nach, ob manche Darstellungen<br />

plausibel sind. Es ist besser geworden<br />

als noch vor 20 Jahren.<br />

Der Beruf des Rechtsmediziners wird gerne<br />

mit dem des Pathologen verwechselt.<br />

Pathologen arbeiten im Auftrag von behandelnden<br />

Ärzten mit Proben von lebenden<br />

Patienten – herausgeschnittene Leberflecke<br />

etwa. Dazu kommt die Tumordiagnostik. Jede<br />

Gewebeprobe, auch ein amputiertes Bein,<br />

geht zum Pathologen, wird untersucht und<br />

befundet. Kommt aber ein Fremdverschulden<br />

in Betracht, ist das in Deutschland streng getrennt.<br />

Dann ist die Rechtsmedizin zuständig.<br />

Seit 1976 ist die Rechtsmedizin in Deutschland<br />

ein eigenständiges Fach, bereits seit<br />

1972 in der ehemaligen DDR. In anderen<br />

Ländern verschwimmen die Grenzen.<br />

Forschung und Lehre an der JLU gehören<br />

ebenfalls zu den Aufgaben des Instituts.<br />

Sind auch Studierende bei Obduktionen<br />

dabei? Rechtsmedizin ist Pflicht für Medizinstudenten.<br />

Wir bieten Seminare und Vorlesungen<br />

an, ein Praktikum und die Teilnahme<br />

an einer Obduktion.<br />

Spielt es für Sie eine Rolle, ob sie ein lebendes<br />

Gewaltopfer untersuchen oder einen<br />

Leichnam? <strong>Das</strong> ist ein Gewöhnungsprozess.<br />

Man muss eine emotionale Distanz<br />

aufbauen. Es ist sicher für Studenten und Ärzte<br />

nicht angenehm, wenn sie erstmalig ein<br />

Opfer haben, das heftigst verprügelt und zugerichtet<br />

wurde. Da ist es normal, schockiert<br />

zu sein.<br />

Findet durch die ständige Konfrontation<br />

mit Gewalt eine Abstumpfung statt? Nein.<br />

Man vergisst aber manchmal aus der professionellen<br />

Distanz heraus, dass andere diese<br />

Distanz nicht haben. Jemand mit psychischen<br />

Problemen ist in dem Beruf falsch. Man muss<br />

emotional stabil sein.<br />

Gibt es Vorfälle, die auch Sie schockieren?<br />

Ja. Immer, wenn die Hilflosigkeit von Menschen<br />

ausgenutzt wird. Bei Kindern oder bei<br />

pflegebedürftigen Menschen. Wenn jemand<br />

Hilflosigkeit ausnutzt, weil er Macht ausüben<br />

will, dann schockiert das schon.<br />

Im Januar startet in <strong>Gießen</strong> ein Online-<br />

Portal für Fragestellungen, die lebende<br />

Gewaltopfer betreffen. Was verbirgt sich<br />

dahinter? Wir richten das, gefördert vom<br />

Hessischen Sozialministerium, als Forensisches<br />

Konsil hier in <strong>Gießen</strong> ein. Dort können<br />

Sie in einem geschützten Bereich einen<br />

Tathergang schildern oder Bilder übermitteln.<br />

Ziel ist es, die Hemmschwelle, sich nach Gewaltakten<br />

zu melden, zu verringern. Gedacht<br />

ist es für Institutionen und Privatpersonen, die<br />

mit Gewaltopfern befasst sind sowie für die<br />

Opfer selbst, aber auch für Ärzte, die Zweifel<br />

haben, ob eine Frau mit blauen Flecken tatsächlich<br />

die Treppe heruntergefallen ist, oder<br />

die unsicher sind, ob eine Kindesmisshandlung<br />

vorliegen könnte. Sabine Glinke<br />

1/2014 streifzug 37


Foto: dpa<br />

Bequemer, günstiger und schneller<br />

Im Fernbusverkehr hat sich in Deutschland in einem einzigen Jahr eine<br />

Menge getan, seit das Monopol der Bahn durch verschiedene<br />

Gerichtsurteile am 1. Januar <strong>2013</strong> aufgehoben wurde. <strong>Gießen</strong> ist durch<br />

seine Lage und durch seine 30 000 Studenten zu einer lukrativen Station<br />

für die jungen Unternehmen geworden. Doch was bietet der Fernbus?<br />

Der streifzug hat das auf einer Fahrt nach Münster herausgefunden.<br />

Für Momente wie diesen wurde der Begriff »grauer<br />

Dezembermorgen« erfunden. Spärliches Licht dringt<br />

durch die Wolkenschleier, es ist neblig und kühl.<br />

Karl-Heinz Schäfer rollt seinen Reisebus, auf einen<br />

Parkplatz neben der Autobahnabfahrt Licher Straße in<br />

<strong>Gießen</strong>. Er kommt aus Marburg. An den Außenseiten<br />

des Busses prangt in Blau und Gelb das Logo von deinbus.de,<br />

hinter der Frontscheibe signalisiert ein Schild,<br />

dass es via Siegen und Dortmund nach Münster geht.<br />

Nur wenige Fahrgäste sitzen im Bus, als er pünktlich<br />

um 8.35 Uhr die triste Fernbushaltestelle wieder verlässt.<br />

Der Vorteil des Standortes am Stadtrand wird<br />

sofort klar: eine Minute später biegen wir schon wieder<br />

auf den <strong>Gießen</strong>er Ring. Doch wer kurz vor der Abfahrt<br />

noch etwas zu trinken oder einen Snack kaufen will, ist<br />

hier aufgeschmissen: Zwei Tankstellen gibt es in jeweils<br />

100 Metern Entfernung, mit Tankstellenauswahl<br />

zu Tankstellenpreisen. Von der Haltestelle Fasanenweg,<br />

die man mit der Stadtbuslinie 2 erreicht, muss man 150<br />

Meter Fußmarsch und drei Ampeln in Kauf nehmen.<br />

Fast könnte man meinen, mit der Fernbushaltestelle<br />

sollen den Busreisenden die schlechtesten aller Klischees<br />

über die Stadt <strong>Gießen</strong> bestätigt werden: Hässlich,<br />

langweilig und grau – aber wenigstens verkehrsgünstig<br />

gelegen. Über das Lautsprechersystem werden<br />

unterdessen die neuen Fahrgäste begrüßt und auf die<br />

Anschnallpflicht hingewiesen.<br />

Mittels Tablet, das per Saugnapf an der Windschutzscheibe<br />

befestigt ist, kontrolliert der Busfahrer beim<br />

Einstieg, ob ich auf seiner Liste stehe. Rein rechtlich<br />

gesehen mieten meine Mitfahrer und ich gemeinsam<br />

einen Reisebus und einigen uns auf die Abfahrtszeiten.<br />

Deinbus.de vermittelt alle Reisenden praktisch nur an<br />

ein Reiseunternehmen, in diesem Fall das Busunternehmen<br />

Becker aus Bad Endbach.<br />

Die Buchung der Reise <strong>war</strong> denkbar einfach: Auf der<br />

Homepage die gewünschte Fahrt anklicken, eine Bezahlart<br />

auswählen und kurze Zeit später landet schon<br />

die Bestätigungs-Mail in meinem elektronischen Postkasten.<br />

30 Euro werden dieses Mal für Hin- und Rückfahrt<br />

fällig, gebucht vier Tage vor Fahrtantritt. Die Bahn,<br />

lange Jahre in Doppelfunktion Verhinderer eines<br />

deutschlandweiten Fernbussystems und zeitgleich einziger<br />

Anbieter auf dem kleinen erlaubten Markt, verlangt<br />

für die gleiche Strecke ohne Bahncard zu diesem<br />

Zeitpunkt 122 Euro, und braucht dafür eine Stunde län-


CAMPUS<br />

ger – vorausgesetzt, ich würde in Siegen so<br />

pünktlich ankommen, dass die nicht gerade<br />

großzügige Sieben- Minuten-Frist zum Umsteigen<br />

reicht.<br />

Ruhig ist es im Bus. Während neben der Sauerlandlinie<br />

Dillenburg und Haiger im Nebel<br />

vorbeiziehen, hört man nur das Rauschen der<br />

anderen Autos, die sich an diesem Morgen<br />

ebenfalls in Richtung Nordrhein-Westfalen<br />

bewegen. Busfahrer Schäfer grüßt mit lässigen<br />

Handbewegungen seine Kollegen, die<br />

uns auf der Gegenfahrbahn passieren. Nur<br />

kurz telefoniert einer der Mitfahrer, die meisten<br />

haben die Augen schon kurz vor Wetzlar<br />

geschlossen und dösen lautlos ihrem Ziel entgegen.<br />

Der Bus bietet keinen Luxus wie<br />

Steckdosen oder WLAN, die in anderen Bussen<br />

vorhanden sind (Letzteres zum Beispiel in<br />

jenem, der auf der Rückfahrt eingesetzt werden<br />

wird), doch bequeme Sitze, in denen<br />

man sich noch ein gutes Stück zurücklehnen<br />

kann, sind in ausreichender Zahl vorhanden.<br />

Die Haltestelle in Siegen ist nahe des Bahnhofs<br />

gelegen. Eine Frau steigt zu. Nach drei<br />

Minuten in der Haltebucht geht die Reise<br />

weiter und kurze Zeit darauf erklimmt der<br />

Bus die Berge des Sauerlandes. In den Tälern<br />

hängt noch der Dunst, oben strahlt die Sonne<br />

aus einem wolkenlosen Himmel. Von den<br />

drei Grad, die das Busthermometer anzeigt,<br />

ist im Bus nichts zu spüren, es ist angenehm<br />

<strong>war</strong>m. Busfahrer Schäfer ärgert sich über<br />

»Elefantenrennen« zwischen Lkw-Fahrern<br />

und grummelt auf dem Fahrersitz.<br />

Zweieinhalb Stunden nach der Abfahrt in<br />

<strong>Gießen</strong> erreichen wir Dortmund, wo der Bus<br />

in die Gegenrichtung ebenfalls gerade eintrifft.<br />

Zwei Fahrgäste rauslassen, zurück auf<br />

die Straßen der Dortmunder Nordstadt. Für<br />

die letzten Kilometer steigt niemand mehr zu,<br />

sechs Fahrgäste und ein Busfahrer. Die Dame<br />

aus dem Navigationsgerät säuselt davon, dass<br />

Schäfer dem Straßenverlauf folgen soll, während<br />

er am Kamener Kreuz von der A2 auf<br />

die A1 wechselt. Der Flixbus von Dortmund<br />

nach Berlin, der uns kurz zuvor überholt, und<br />

der grüne meinfernbus.de auf der Gegenfahrbahn,<br />

den Schäfer noch vor Hamm grüßt,<br />

zeigen, dass Fernbusse schon zum normalen<br />

Autobahnbild gehören – und geben dem<br />

Fahrgast eine Vorstellung davon, dass da ein<br />

riesiger Markt sein muss, der jahrzehntelang<br />

nicht bedient werden durfte.<br />

Von <strong>Gießen</strong> aus fährt deinbus.de, einer der<br />

Pioniere auf dem Markt, mittlerweile nach<br />

Münster, Dortmund, Köln und Aachen. Siegen<br />

und Marburg dürfen zum Schutz des<br />

Nahverkehrs nicht direkt angefahren werden.<br />

Die Preise starten bei 9 Euro. Maximal zahlt<br />

man z. B. 24 Euro bis Aachen oder Münster.<br />

Wer im Internet bucht, profitiert von den<br />

günstigereren Online-Preisen. Ein Schmankerl:<br />

Zu Silvester gibt es ein Special von<br />

<strong>Gießen</strong> nach Amsterdam.<br />

»Große Sitzabstände, Toiletten, Getränkeund<br />

Snackangebot, WLAN und Klimaanlage<br />

gehören mittlerweile zum festen Repertoire<br />

unserer Fernbusse. Außerdem haben wir<br />

immer eine kleine ›On-Board-Bibliothek‹<br />

dabei«, sagt Pressesprecherin Jessica Masik.<br />

Für das Unternehmen gab es zwei Gründe in<br />

<strong>Gießen</strong> zwei Linien zu eröffnen. Die vielen<br />

Studenten und: »Die Bahnanbindung in Richtung<br />

NRW ist suboptimal. Mit unserem Angebot<br />

konnten wir in der Hinsicht Abhilfe schaffen.<br />

Und das Angebot wird mit erfreulicher<br />

Resonanz angenommen, wir sind zufrieden<br />

mit der Auslastung den Linien und freuen uns<br />

über das Feedback von <strong>Gießen</strong>er Studenten.<br />

Einer schrieb mal: ›Ihr seid der Lichtblick für<br />

meine Fernbeziehung‹«, erzählt Masik.<br />

Mit einem lachenden und einem weinenden<br />

Auge betrachtet das Unternehmen die Haltestellensituation.<br />

»Die Haltestelle bietet bei<br />

ungemütlicher Witterung keine Möglichkeit<br />

zum Unterstellen, zudem ist sie schlecht an<br />

den Nahverkehr angebunden. Charme versprüht<br />

sie auch nicht, so wie sie die An- und<br />

Abreisenden und Touristen begrüßt. Die Nähe<br />

zur Autobahn ist aber ein großer Pluspunkt.<br />

Dennoch würden wir uns wünschen,<br />

dass die Haltestelle an der Automeile keine<br />

Dauerlösung bleibt«, sagt Masik.<br />

Deinbus.de ist auf dem heiß umkämpften<br />

Markt im ersten Jahr stark gewachsen und hat<br />

die Zahl der angebundenen Städte mehr als<br />

verdreifacht. Derzeit wird geprüft, ob weitere<br />

Ziele ab <strong>Gießen</strong> möglich sind.<br />

Münster liegt an diesem Donnerstagmittag im<br />

Nebel. Es ist auch ein grauer Dezembermittag,<br />

an dem Schäfer seinen Bus überpünktlich<br />

um 12.07 Uhr auf den Busbahnhof am<br />

Hauptbahnhof steuert. Eine bequeme, preisgünstige<br />

Reise geht zu Ende. Die Bahn weiß,<br />

<strong>war</strong>um sie so erbittert gegen die Öffnung des<br />

Wenig Charme<br />

und wohl keine<br />

Dauerlösung<br />

Fernbusmarktes gekämpft hat, denn bequemer,<br />

günstiger und schneller wäre ich mit<br />

dem Zug nicht angekommen. <strong>Das</strong> sieht auch<br />

Ole so, der einen Tag später auf dem Weg zu<br />

seiner Freundin nach Marburg ist: »Seitdem<br />

es die Verbindung gibt, sparen wir beide uns<br />

die Bahnfahrten«, meint der 23-jährige Medizinstudent,<br />

der mit seinem Semesterticket<br />

z<strong>war</strong> kostenfrei bis an die Grenze Nordrhein-<br />

Westfalens fahren kann, aber danach zahlen<br />

muss. Mit seinen 1,94 Metern ist er allerdings<br />

froh, dass die Busse nur selten wirklich voll<br />

SCHON GEWUSST<br />

Ein Jahr nach der Liberalisierung des Fernbusmarktes<br />

können Reisende ein sprunghaft<br />

gestiegenes Angebot nutzen. <strong>Das</strong> zeigt eine<br />

Studie des Berliner Iges-Instituts. Fahrgäste<br />

können demnach aktuell aus 5100 innerdeutschen<br />

Fahrten pro Woche wählen – vor<br />

einem Jahr <strong>war</strong>en es 1540 Fahrten. Derzeit<br />

gibt es knapp 40 Betreiber am Markt. Die<br />

Zahl der Fernbuslinien, die Städte verbinden,<br />

sei um 123 Prozent gestiegen.<br />

sind: »Wenn man zwei Sitze in einer Reihe<br />

für sich allein hat, ist Beinfreiheit kein Problem«,<br />

sagt er und grinst. Am Freitagnachmittag<br />

kann es aber doch einmal eng werden:<br />

Zwischen Dortmund und <strong>Gießen</strong> sind alle<br />

Reihen besetzt, Studenten, die übers Wochenende<br />

weg wollen, nutzen den Bus ebenso<br />

wie Kinder, deren Eltern nicht an einem<br />

Ort wohnen. <strong>Das</strong>s der Bus zwischen Dortmund<br />

und Siegen nicht hält, nutzt eine alleinerziehende<br />

Mutter. Der Papa holt die Kids<br />

dann ab.<br />

Mit einer Viertelstunde Verspätung rollt der<br />

Bus auf den Platz am <strong>Gießen</strong>er Stadtrand. Für<br />

mich ist die Fahrt hier beendet. Für die Fernbusunternehmen<br />

hat die Reise wohl gerade<br />

erst begonnen.<br />

Martin Vogel<br />

Foto: Vogel<br />

1/2014 streifzug 39


Paris<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Wien<br />

Der Journalist, Schriftsteller<br />

und Dokumentarfilmer<br />

Georg Stefan Troller (92)<br />

liest und erzählt am 19. Januar<br />

von 11 Uhr an im Konzertsaal<br />

des <strong>Gießen</strong>er Rathauses.<br />

Foto: no<br />

Seit Jahrzehnten wohnt Georg Stefan Troller<br />

mit seiner Ehefau Kirsten in einer großräumigen<br />

Mansardenwohnung im siebten Pariser<br />

Arrondissement, mit Saint Germain des<br />

Près und Montparnasse als Nachbarbezirken<br />

auf der einen Seite, dem Eiffelturm und<br />

dem Invalidendom auf der anderen. Von<br />

dort aus durchstreift er die Stadt, die ihm<br />

Herausforderung <strong>war</strong> und uns – dank Trollers<br />

Arbeit als Schriftsteller und TV-Journalist<br />

– zum unvergleichlichen Lebens- und<br />

Kulturbiotop wurde. Von dort zog er aus,<br />

um uns mit seinen Dokumentarfilmen die<br />

Besonderheiten und Nischen der Welt näherzubringen.<br />

Dort blickt er auf Alltag und<br />

Zeitgeist in Frankreich, Deutschland, Europa<br />

und darüber hinaus. Dort schrieb und<br />

schreibt er. Und dort stellte er auch sein<br />

jüngstes Werk zusammen, das 253-seitige<br />

Buch »Mit meiner Schreibmaschine. Geschichten<br />

und Begegnungen«. Am Sonntag,<br />

19. Januar, macht Georg Stefan Troller auf<br />

seiner nach Wien führenden Reise Station<br />

in <strong>Gießen</strong>, liest von 11 Uhr an aus seinen<br />

Büchern, erzählt aus seinem Leben.<br />

Braucht es eine Begründung dafür, dass sich<br />

der streifzug ausführlich dem Leben und<br />

Werk eines 92-Jährigen widmet, wo doch<br />

ansonsten das Themenspektrum des Stadtund<br />

Regionalmagazins auf ein eher jüngeres<br />

Publikum ausgerichtet ist? Wenn ja,<br />

dann könnte dies ein Ansatz sein: Georg<br />

Stefan Troller ist das, was man gemeinhin<br />

einen Jahrhundertzeugen nennt – und die<br />

sind selten geworden, kommen nicht allzu<br />

oft ins Lahntal, könnten, ja sollten auch die<br />

Nachgeborenen interessieren.<br />

Er legt im besten Sinne Zeugnis ab für das,<br />

was ihm als gebürtigem Wiener jüdischen<br />

Glaubens widerfuhr. Er führt die Inhalte seiner<br />

Jahrzehnte währenden publizistischen<br />

Arbeit vor Augen, die ihm Passion und<br />

Selbstbefreiung gleichermaßen <strong>war</strong> –<br />

nicht zuletzt aufgrund der um die 700<br />

Interviews mit Menschen aller Provenienzen,<br />

mit Prominenten und Namenlosen.<br />

Und er plaudert über die Stadt, zu<br />

deren besten Kennern ihn das deutschsprachige<br />

Publikum unbedingt zählt –<br />

Paris.<br />

Troller, Jahrgang 1921, verließ Wien mit<br />

sechzehn, kurz nach den Novemberpogromen.<br />

Er floh vor der nationalsozialistischen<br />

Verfolgung über die Tschechoslowakei nach<br />

Frankreich, wo er – nach neunmonatiger Internierung<br />

– 1941 in Marseille ein amerikanisches<br />

Visum erhielt. In den USA wurde er<br />

zum Militärdienst eingezogen, kam als junger<br />

GI in einem Team deutschsprachiger<br />

Gefangenenvernehmer nach Deutschland<br />

und auch zurück nach Wien. Diese Zeit<br />

spiegeln vor allem Trollers Buch »Selbstbeschreibung«<br />

samt Verfilmung und die Axel-<br />

Corti-Filmtrilogie »Wohin und zurück«, die<br />

2011/12 über Monate in Pariser Programmkinos<br />

lief und die den Grimmepreis in Gold<br />

erhielt.<br />

Dem Studium der Anglistik und Theaterwissenschaften,<br />

unter anderem in Los Angeles,<br />

folgte 1949 die Rückkehr nach Europa: Troller<br />

wurde in Paris sesshaft, begann als Reporter<br />

für Zeitungen und Rundfunk zu arbeiten.<br />

Berühmt wurde er mit dem<br />

WDR-Fernsehmagazin »Pariser Journal«,<br />

das er über 50 Folgen hinweg von 1962 bis<br />

40 streifzug 1/2014


KULTUR<br />

1971, oft entgegen der vom Sender dirigierten<br />

Konventionen, moderierte und produzierte.<br />

(Wer diese Reihe allein aufgrund der<br />

späten Geburt verpasst haben sollte, findet<br />

Ausschnitte daraus in der DVD »Tage und<br />

Nächte in Paris« / Geo 2004). »Diese<br />

Sendung hat mich überhaupt erst zum<br />

Menschen gemacht«, resümierte Troller<br />

später.<br />

Einzigartig wie eigenwillig <strong>war</strong> die autodidaktische<br />

Annäherung an seine Gesprächspartner<br />

– unter ihnen zahllose Berühmtheiten<br />

ebenso wie »Exzentriker, Streuner,<br />

Mädchenaufreißer. <strong>Das</strong> wilde unbürgerliche<br />

Paris, das lebendige«, wie Troller in seiner<br />

»Selbstbeschreibung« anmerkt. Mit der<br />

persönlich verwurzelter Dringlichkeit des<br />

ewigen Emigranten und mit direkten, oft<br />

existenziellen Fragen entlockte er dem Gegenüber<br />

die jeweiligen Wahrheiten. Als<br />

ebenso charakteristisch gelten Trollers literarisch<br />

geschliffenen, oft von ironischem<br />

Humor durchdrungenen Kommentare, die<br />

etwa seine spätere Reihe »Personenbeschreibung«<br />

prägten.<br />

»Menschenbewunderer, Menschenerfasser,<br />

Menschenerforscher« und viel zitiert eben<br />

auch als »Menschenfresser«, so bezeichnete<br />

sich der unermüdliche Dokumentarist,<br />

der seine Arbeit unwiderruflich mit der<br />

existentiellen Angst der Verfolgung verbunden<br />

sieht: »Dieser passionierte Umgang<br />

mit Sprache, woher kommt er denn anders,<br />

als aus schmerzlicher Jugenderfahrung der<br />

Vertreibung, nicht nur von der Heimat,<br />

sondern auch ihrem Sprachraum. Und aus<br />

der geradezu grotesken Sehnsucht nach<br />

deutschen Worten, über Jahre der Emigration<br />

hinweg«, schrieb er in dem Porträtband<br />

»Lebensgeschichten« (2007). Und<br />

ausführlich erörtert er dieses Thema auch<br />

in »Mit meiner Schreibmaschine«.<br />

In Paris – wir trafen ihn zuletzt im Vorjahr<br />

zum Plauderabend in einem Restaurant an<br />

der Place de Breteuil – ordnet Troller sein<br />

Leben, schaut er in den zahllosen Kladden<br />

nach den Aufzeichnungen, die man vielleicht<br />

doch noch publizieren könnte. Immer<br />

wieder wird er hierzulande mit Preisen<br />

bedacht, vielerorts bekommt er seine Bühne;<br />

so wie unlängst beim Literaturfestival<br />

Berlin, wo er sich über »Altersweisheit«<br />

äußern sollte. Nicht einfach für ihn, wie er<br />

der »Stern«-Journalistin Sophie Albers<br />

verriet: Altersweisheit gebe es nicht. Er<br />

selbst spüre lediglich »eine zunehmende<br />

Wurschtigkeit«.<br />

Auf die Frage nach dem werten Befinden<br />

antwortet Troller heute wie vor 75 Jahren,<br />

wie es treffender nicht sein könnte: »Man<br />

überlebt!«<br />

Norbert Schmidt<br />

In <strong>Gießen</strong> wird Georg Stefan Troller u. a.<br />

aus dem Buch »Mit meiner Schreibmaschine.<br />

Geschichten und Begegnungen«<br />

(256 Seiten, Klappenbroschur,<br />

ISBN 978-3-930353-33-0, Preis 26 Euro)<br />

lesen. Erschienen ist es in der Edition<br />

Memoria, dem eigenen Worten zufolge<br />

einzigen ausschließlich Exilautoren publizierenden<br />

Verlag in Deutschland. Eine<br />

Rezension des Buches erscheint im Vorfeld<br />

der Lesung in der <strong>Gießen</strong>er <strong>Allgemeine</strong>n<br />

Zeitung. Veranstalter: Deutsch-Französische<br />

Gesellschaft Wettenberg und das Literarische<br />

Zentrum <strong>Gießen</strong>, mit Unterstützung<br />

des Kulturamtes und der Stadtbibliothek.<br />

Karten im VVK (10 Euro) gibt es beim LZG<br />

und in der Tourist-Info <strong>Gießen</strong> sowie der<br />

»Büchertreppe« in Krofdorf.<br />

Premieren im<br />

Theater<br />

Kleine Engel<br />

12. Januar, 18 Uhr, Til<br />

Kinderstück (ab 8 Jahren)<br />

Ganz weit draußen, am Rande der Stadt,<br />

steht eine Laterne. Dorthin soll gehen,<br />

wer eine neue Arbeit sucht. So will es<br />

der Mann im dunklen Mantel. Assunta<br />

folgt dem Rat, zu hoffnungslos ist ihre<br />

Lage. Aus dem Halbschatten tritt ihr<br />

Rocco entgegen. Ihm geht es nicht besser.<br />

Beide wünschen sich nur eines: endlich<br />

wieder gebraucht zu werden. Doch<br />

da ist keiner, der ihnen eine neue Aufgabe<br />

gibt, einen Weg in die Zukunft weist.<br />

Assunta und Rocco geben trotzdem<br />

nicht auf, sondern nehmen ihren ganzen<br />

Lebensmut zusammen. Sie offenbaren<br />

einander ihre Träume, lassen Geschichten<br />

ihrer Geschichte Revue passieren<br />

und machen ihre ersten eigenen Flugversuche.<br />

Und am Ende gehört auch ihnen<br />

ein Stück vom Himmel.<br />

Idomeneo<br />

18. Januar, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Oper in ital. Sprache mit Übertiteln<br />

Um aus Seenot gerettet zu werden, verspricht<br />

der griechische König Idomeneo<br />

dem Meeresgott Neptun ein Menschenopfer:<br />

Der erste Mensch, der ihm an Land<br />

begegnet, muss sterben. Sein Sohn Idamante<br />

hadert währenddessen mit einer<br />

aus politischen Gründen schier unmöglichen<br />

Liebe zur trojanischen Prinzessin<br />

Ilia. Als Idomeneo dem Meer entsteigt,<br />

trifft er am Strand auf seinen eigenen<br />

Sohn. In <strong>Gießen</strong> erklingt Mozarts Lieblingsoper<br />

in der Urfassung von 1781.<br />

Troller, der »Pariser Journal«-Macher, in den 60ern auf den Champs Élysées.<br />

Foto: bf<br />

Tschick<br />

23. Januar, 20 Uhr, TiL<br />

Tschick heißt eigentlich Andrej<br />

Tschichatschow, aber das können nicht<br />

einmal die Lehrer in Maiks Klasse aussprechen.<br />

Maik hieß für kurze Zeit mal<br />

»Psycho«, aber zur Geburtstagsfeier von<br />

Tatjana ist er trotzdem nicht eingeladen.<br />

Tatjana ist das schönste Mädchen auf der<br />

ganzen Welt – findet Maik. Und ohne<br />

sie wären er und Tschick niemals mit einem<br />

geklauten Auto in die Walachei gefahren.<br />

Wolfgang Herrndorfs preisgekrönter<br />

Jugendroman ist ein schräger<br />

Roadtrip zweier jugendlicher<br />

Außenseiter.<br />

1/2014 streifzug 41


SPORTWELT<br />

Fotos: Schepp<br />

Eisspaß in der Innenstadt<br />

Schlittschuhe an und ab aufs Eis: <strong>Das</strong> ist eine der beliebtesten Beschäftigungen der Deutschen<br />

im Winter. Kein Wunder, dass die Eisbahn auf dem <strong>Gießen</strong>er Kirchenplatz längt eine<br />

Erfolgsgeschichte geworden ist. Seit mittlerweile sieben Jahren sorgt das Rechteck dort im<br />

Dezember und Januar für »Riesengaudi«.<br />

Anfang Dezember wurde die 525 Quadratmeter große Fläche im<br />

Schatten des Stadtkirchenturms angefroren und lädt seitdem elf<br />

Stunden täglich zum Kufenspaß ein. Bis zum 12. Januar <strong>war</strong>tet die<br />

Eisbahn täglich ab 10 Uhr (bis 21 Uhr/sonntags und an den Feiertagen<br />

von 14 Uhr bis 20 Uhr) auf Gäste. Die Einzelkarte kostet 3<br />

Euro (erm. 2 Euro). Am 1. Januar bleibt die Bahn geschlossen. Veranstalter<br />

ist die Wohnbau Mieterservice <strong>Gießen</strong>, die dafür jedes<br />

Jahr rund 60 000 Euro in die Hand nimmt, wie Beate Weiland, Prokuristen<br />

bei der Wohnbau, verrät. Der Aufwand für das Projekt Eisbahn,<br />

die aus Dortmund gebracht und aufgebaut werden muss, sei<br />

nicht zu unterschätzen: »Wir sorgen für das Licht, die Beschallung,<br />

die Kasse und die Bandenwerbung, mit der wir einen Teil unserer<br />

Unkosten wieder reinholen«, erklärt Weiland.<br />

Jasmin und ihr Sohn Marko sind froh, dass es die Eisbahn gibt: »Es<br />

ist viel einfacher, mit dem Bus kurz in die Stadt zu fahren, als bis<br />

nach Bad Nauheim. <strong>Das</strong> ist ein echt cooler Freizeitspaß«, freut sich<br />

die junge Mutter, während der Achtjährige mit dem Lernpinguin<br />

über das Eis gleitet. Doch nicht nur Eltern mit Kindern und Schul-<br />

42 streifzug 1/2014


SPORTWELT<br />

klassen nutzen die Möglichkeit, auch einige<br />

Ältere leihen sich im Zelt am Rand des eisigen<br />

Rechtecks Schlittschuhe aus und drehen<br />

ein paar Runden auf den Kufen.<br />

Neben der Lage im Herzen der Stadt spielt<br />

auch die Einbindung in den Weihnachtsmarkt<br />

eine Rolle für die besondere Attraktivität<br />

der Eisbahn: Nicht wenige nutzen das<br />

Angebot, um kurz ein paar Runden auf<br />

dem Eis zu drehen, dann einen Glühwein<br />

und eine Bratwurst zu genießen – Winterfeeling<br />

pur. An den Vormittagen bevölkern<br />

indes Schulklassen das glatte Weiß, für die<br />

extra Zeiten reserviert werden.<br />

Für die Wohnbau ist das Projekt zu einem<br />

Imagegewinn geworden. <strong>Das</strong> <strong>war</strong> auch das<br />

Ziel. »Die Idee <strong>war</strong>, dass wir als Wohnbau<br />

Mieterservice uns in der Stadt präsentieren.<br />

Wir hatten in den ersten Jahren nicht den<br />

besten Ruf, und da wir sonst kaum Werbung<br />

machen, haben wir uns für die Eisbahn<br />

entschieden. In vielen anderen Städten<br />

gibt es so etwas ebenfalls – und wir<br />

<strong>war</strong>en der Meinung, es fehlt eine Attraktion<br />

in <strong>Gießen</strong>«, erzählt Weiland von der Entstehungsgeschichte<br />

der eisigen Veranstaltung.<br />

Ein besonderes Highlight auf der Eisbahn ist<br />

das Eisstockschießen, dass alljährlich am<br />

zweiten Weihnachtsfeiertag stattfindet:<br />

2012 gewann Giancarlo Biscardi, Wirt des<br />

»Gianoli« in der Plockstraße, mit seiner Belegschaft<br />

den Titel. Dabei sagt der Italiener:<br />

»Ich hatte vorher noch nie so ein Ding in<br />

der Hand.«<br />

Auch die Tatsache, dass sein Team ansonsten<br />

aus den Servicekräften Marco, ebenfalls<br />

aus dem Süden Italiens stammend (»Bis ich<br />

14 Jahre alt <strong>war</strong>, hatte ich noch nie Schnee<br />

gesehen«), und Nadja (Biscardi: »Sie kam<br />

mit 13 Zentimeter hohen Absätzen«) bestand<br />

und der einzige Mann mit Eisstock-<br />

Erfahrung zu spät kam, hielt die Truppe<br />

Wer spontan<br />

aufs Eis will,<br />

kann sich die<br />

Kufen leihen<br />

nicht auf. Mit der typisch italienischen<br />

Catenaccio-Spielweise (»Weniger ist<br />

manchmal mehr, da geht es oftmals um<br />

einen Zentimeter«/Biscardi) holten sich die<br />

Cool Runnings 2012 den Sieg. Dabei geht<br />

es bei diesem Wettkampf nur zum Teil ums<br />

Gewinnen: »Es ist eine Riesengaudi, wir<br />

würden auch wieder mitmachen, wenn wir<br />

nicht gewonnen hätten«, betont Biscardi.<br />

Auch bei der Wohnbau hat man sich über<br />

das Eisstockschießen als Bereicherung gefreut,<br />

doch eine Ausweitung der Events soll<br />

es nicht geben: »Natürlich könnte man sich<br />

das vorstellen, aber wir wollen einerseits<br />

die Anwohner am Kirchenplatz nicht zu<br />

sehr belasten, andererseits soll dort auch<br />

keine Partymeile aufgebaut werden. <strong>Das</strong><br />

würde die Kirchengemeinde sicher nicht<br />

gerne sehen. <strong>Das</strong> Eisstockschießen lässt<br />

sich gut einbinden, denn es ist nicht mit<br />

Krach verbunden«, meint Weiland. Sie ist<br />

mit der grundsätzlichen Ausrichtung der<br />

Eisbahn sehr zufrieden: »Man könnte sicher<br />

auch ein anderes Konzept machen, aber<br />

das wollen wir gar nicht. Wir sind etwas<br />

vom Wetter abhängig, also wäre ein Dach<br />

schön, aber das geht nicht, weil wir damit<br />

den Blick auf den Adventskalender am<br />

Wallenfels’schen Haus verstellen würden.«<br />

Wie viele Besucher die Eisbahn pro Saison<br />

hat, ist unklar: »Wir zählen das gar nicht.<br />

Die Schulklassen erhalten ermäßigten Eintritt,<br />

wir haben keine nummerierten Eintrittskarten<br />

und aus dem Erlös auf die Besucherzahl<br />

zu schließen, ist schwierig und<br />

ungenau«, erläutert Weiland. Am Ende trifft<br />

es wohl Biscardi am genausten, wenn er<br />

von einer »Riesengaudi« spricht. Denn das<br />

ist die Eisbahn am Kirchenplatz für Jung<br />

und Alt auf alle Fälle – und der Rest ist<br />

doch eigentlich erstmal völlig egal.<br />

Martin Vogel<br />

46ers@home<br />

Angekommen in der ProA sind die<br />

<strong>Gießen</strong> 46ers nun endgültig: Im Januar<br />

starten die Zweitliga-Basketballer<br />

schon in die Rückrunde ihrer Premierensaison<br />

im Basketball-Unterhaus.<br />

2014 wird mit drei Heimspielen eröffnet,<br />

die viel Spaß versprechen: Den<br />

Anfang macht am 4. Januar der Nürnberger<br />

BC. Die Franken haben vor der<br />

Saison einiges investiert und konnten<br />

sogar Robert Lewandowski von<br />

Borussia Dortmund verpflichten…<br />

kleiner Scherz: Robert Lewandowski<br />

kam aus Tschechien nach Nürnberg,<br />

ist 2,08 Meter groß und weder verwandt<br />

noch verschwägert mit seinem<br />

berühmten Namensvetter.<br />

Während die Nürnberger trotz hohen<br />

Etats nur am Rande der Playoffplätze<br />

agieren, zieht die BG Göttingen<br />

(17. Januar) einsam ihre Kreise an der<br />

Tabellenspitze. Galten die »Veilchen«<br />

vor der Saison als Topfavorit, gelten sie<br />

nach der Hinrunde als Top-Topfavorit.<br />

Trotzdem hatten die 46ers die Niedersachsen<br />

im Hinspiel am Rande einer<br />

Niederlage. Da ist also noch eine<br />

Rechnung offen.<br />

Am 25. beschließen die Chemnitz<br />

99ers die Heimspielserie der <strong>Gießen</strong>er<br />

um Falko Theilig (Foto) im Januar: Die<br />

Sachsen sind alte Hasen in der ProA,<br />

spielen bis jetzt eine fantastische<br />

Saison und sind bekannt für ihren<br />

lautstarken Anhang – die 46ers können<br />

also jede Unterstützung gebrauchen.<br />

Gemeinsam mit dem sportlichen Aushängeschild<br />

unserer Stadt verlosen<br />

wir für jedes der drei Heimspiele<br />

1x 2 Karten. Wer eine Partie live verfolgen<br />

möchte, sollte eine Mail mit<br />

dem Gegner als Kennwort im Betreff<br />

an streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

senden. Einsendeschluss jeweils vier<br />

Tage vor dem Spieltag.<br />

mv<br />

1/2014 streifzug 43


WEIN DES MONATS<br />

Vinothek Vinothek<br />

Wein<br />

des<br />

Monats<br />

Kellerei Kaltern<br />

Pinot Grigio, Südtirol, 2012, 14 Prozent<br />

Alkohol, 7,99 Euro, Bezug über<br />

den Rewe-Markt in Bad Nauheim<br />

Sonnenstunden<br />

Wenn draußen der Wind pfeift und das<br />

Schneegestöber wütet, die Kälte Raum<br />

greift und es stürmisch dunkelt, wird es<br />

drinnen Zeit für ein paar Sonnenstunden.<br />

Für einen generösen Gast, der Labsal bringt<br />

und Wohlgefühl, für den Pinot Grigio aus<br />

Südtirol, genauer aus der<br />

Kellerei Kaltern.<br />

Die Genossenschaft bewirtschaftet<br />

südlich von Bozen<br />

oberhalb des Kalterer Sees<br />

300 Hektar Rebstöcke. Sie<br />

füllt edle Tropfen ab, die aus<br />

dem Betrieb einen wichtigen<br />

Lieferanten für Qualitätswein<br />

machen. Der Passito aus<br />

Goldmuskatellertrauben<br />

Weinautor<br />

Manfred Merz<br />

erhält regelmäßig die begehrte Drei-Gläser-<br />

Auszeichnung in Italiens wichtigstem Weinführer,<br />

dem »Gambero Rosso«.<br />

Auch der Pinot Grigio, der Grauburgunder,<br />

in Südtirol die meistangebaute Weißweinsorte,<br />

verfügt über alle guten Eigenschaften,<br />

die einem Stoff aus dieser Traube eigen sein<br />

können: Schmelz, Frische und Gehalt. Der<br />

Jahrgang 2012 steht mit 14 Prozent Alkohol<br />

breitschultrig da, ist<br />

aber weder schwer noch<br />

behäbig, sondern ein<br />

Charmeur der eleganten<br />

Sorte – ein idealer Partner<br />

für die kalten Tage.<br />

Im Glas strohgelb. Blumige<br />

Nase, ergänzt um Ananas und<br />

Birne. Am Gaumen weich, saftig<br />

und üppig, mit leckerer reifer<br />

Frucht (wieder Ananas und<br />

Birne sowie Honigmelone und<br />

ein Spritzer Limone), dezenter<br />

Säure und kräftiger Würze, die<br />

dem mundwärmenden Alkohol<br />

erfolgreich Paroli bietet. Langes<br />

fruchtig-würziges Finale.<br />

Der Wein leistet gern beim Essen Gesellschaft.<br />

Er harmoniert mit Pasta ebenso wie<br />

mit Parmaschinken-Mozzarella-Pizza. Genießen<br />

Sie diesen Grauburgunder nicht<br />

kühlschrankkalt, die klamme Temperatur<br />

verdeckt die Aromen. Zehn bis zwölf Grad<br />

bieten beste Voraussetzungen, dem Winterfrost<br />

vor der Tür entspannt und gelassen die<br />

Stirn zu bieten.<br />

Musik<br />

zum <strong>Das</strong> neue Motörhead-Album<br />

Wein<br />

»Afterschock« trotzt dem Frost.<br />

Zum Wein heizen die Titel alter<br />

Machart à la »Knife« und »Dust and<br />

glass« ein. Bei Liebeskummer hilft der »Lost<br />

woman blues«. Laut hören, langsam trinken.<br />

mm<br />

Schreiben Sie an<br />

Manfred Merz:<br />

vinothek@mdv-online.de


SPERRSITZ<br />

12 Years a Slave<br />

Nach einer wahren Geschichte – Start: 16. Januar<br />

Nach seinen gefeierten, vielfach prämierten<br />

Meisterwerken »Shame« und »Hunger«<br />

verfilmte der Künstler, Fotograf und Ausnahmeregisseur<br />

Steve McQueen, Träger<br />

des renommierten Turner-Preises, nun mit<br />

»12 Years a Slave« die wahre und mitreißende<br />

Geschichte des Afroamerikaners<br />

Solomon Northup, der als freier Mann im<br />

US-Staat New York lebte und von skrupellosen<br />

Geschäftemachern gekidnappt, in die<br />

Südstaaten verschleppt und als Sklave verkauft<br />

wurde.<br />

Saratoga, wenige Jahre vor Beginn des<br />

Amerikanischen Bürgerkriegs. Der Afroamerikaner<br />

Solomon Northup (Chiwetel<br />

Ejiofor) lebt mit seiner Frau und zwei Kindern<br />

ein einfaches, aber glückliches Leben<br />

als freier Mann. Als zwei Fremde den virtuosen<br />

Geigenspieler für einen gut bezahlten<br />

Auftritt engagieren und danach noch zu<br />

einem Restaurantbesuch einladen, schöpft<br />

Solomon keinerlei Verdacht. Umso größer<br />

ist sein Entsetzen, als er sich am nächsten<br />

Morgen in Ketten gelegt auf einem Sklavenschiff<br />

Richtung Louisiana wiederfindet! Alle<br />

Proteste und Hinweise auf seine verbrieften<br />

Freiheitsrechte verhallen ungehört: Northup<br />

wird verkauft und muss unter schlimmsten<br />

Bedingungen Fronarbeit leisten.<br />

Zwölf lange Jahre sucht er, der Willkür und<br />

dem Sadismus des Sklavenhalters Edwin<br />

Epps (Michael Fassbender) ausgesetzt, nach<br />

einem Weg, sich aus der Gefangenschaft zu<br />

befreien. Sein Ziel heißt überleben – nur<br />

so bleibt ihm die Hoffnung, seine geliebte<br />

Familie wiederzusehen.<br />

Auf dem 38. Toronto International Film<br />

Festival wurde »12 Years a Slave« mit dem<br />

Publikumspreis ausgezeichnet und die<br />

Kritiker <strong>war</strong>en sich einig, dass der Film die<br />

Favoritenrolle für die anstehende A<strong>war</strong>d<br />

Season, insbesondere für die kommende<br />

Oscar-Verleihung, übernehmen wird. Sie<br />

verglichen den Film sogar mit »Schindlers<br />

Liste« von Steven Spielberg.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Der streifzug verlost mit den <strong>Gießen</strong>er Kinos<br />

3x 2 Tickets für die erste Vorstellung des<br />

Films »12 Years a Slave« am 16. Januar.<br />

Wer den Film sehen möchte, sollte bis zum<br />

10. Januar eine Karte mit dem Kennwort<br />

»Kino« an streifzug, Mar burger Straße 20,<br />

35390 <strong>Gießen</strong> oder eine Mail an streifzug@<br />

giessener-allgemeine.de senden.<br />

1/2014 streifzug 45


SPERRSITZ<br />

Neu im<br />

Kino<br />

<strong>Gießen</strong><br />

Kinocenter <strong>Gießen</strong><br />

Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08<br />

Kinopolis <strong>Gießen</strong><br />

Ostanlage 43–45, Telefon 06 41/5 65 57 89<br />

Kommunales Kino Jokus<br />

Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95<br />

Grünberg<br />

Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69<br />

Lich<br />

Kino »Traumstern«<br />

<strong>Gießen</strong>er Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10<br />

Diana<br />

Eine Legende erzählt nie die ganze Wahrheit – Start: 9. Januar<br />

Weitere Kino-Tipps<br />

finden Sie täglich in der <strong>Gießen</strong>er <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />

www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />

und<br />

präsentieren<br />

filmreif-<br />

Vorpremiere<br />

3D:<br />

I, Frankenstein<br />

Mittwoch,<br />

22.01.2014<br />

um 20:30 Uhr<br />

im KINOPOLIS<br />

Diana<br />

Sonntag,<br />

05.01.2014<br />

um 15:00 Uhr<br />

im Kinocenter<br />

Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 <strong>Gießen</strong><br />

KINOPOLIS • Ostanlage 43-45 • 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Heli Kinocenter • Frankfurterstraße • Bahnhofstraße 34 • 35390 34 <strong>Gießen</strong><br />

• 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Mehr Infos im Kino und unter onlinewww.die-giessener-kinos.de<br />

Diana (Naomi Watts) lebt im London des<br />

Jahres 1995 bereits von Prinz Charles getrennt<br />

in Kensington Palace und <strong>war</strong>tet auf<br />

die Scheidung. Während sie ihr Leben neu<br />

ordnen muss, begegnet sie eines Tages Dr.<br />

Hasnat Khan (Naveen Andrews) und ist<br />

sofort fasziniert von dem engagierten<br />

Herzchirurgen. Mit ihm findet Diana nicht<br />

nur das private Glück, nach dem sie sich<br />

immer gesehnt hat. Sie entdeckt, dass sie<br />

ihre Popularität nutzen kann und widmet<br />

sich verstärkt karitativen Zwecken.<br />

Die meistfotografierte Frau der Welt<br />

träumt von Normalität abseits des Rampenlichts<br />

und denkt sogar daran, mit Hasnat<br />

in dessen Heimat Pakistan zu leben.<br />

Doch den Mediziner schreckt die Idee ab.<br />

Er will die Beziehung geheim halten, denn<br />

Diana ist nach wie vor die Mutter des zukünftigen<br />

Königs von England – und wird<br />

auf Schritt und Tritt von Paparazzi verfolgt.<br />

Oliver Hirschbiegel, dessen »Untergang«<br />

eine Oscar-Nominierung erhielt, hat das<br />

Drehbuch von Stephen Jeffreys verfilmt.<br />

46 streifzug 1/2014


SPERRSITZ<br />

Nicht mein Tag<br />

Moritz Bleibtreu nimmt Axel Stein als Geisel – Start: 16. Januar<br />

Der biedere, aber aufstrebende Bankberater Till Reiners (Axel<br />

Stein) hat mal wieder keinen guten Tag. Er ist gelangweilt. Von<br />

seinem Job, seinem kleinstädtischen Leben und von sich selbst.<br />

Und er ist frustriert von seiner Ehe mit Miriam (Anna Maria<br />

Mühe), die irgendwo zwischen Alltagstrott und Windelwechseln<br />

ihr Feuer verloren hat. Soll das wirklich schon alles gewesen sein,<br />

was das Leben ihm zu bieten hat? Doch dann kommt plötzlich<br />

alles ganz anders.<br />

Walter Mitty<br />

Wilder als Tagträume – Start: 1. Januar<br />

Denn eines Tages überfällt Gelegenheitsgangster Nappo (Moritz<br />

Bleibtreu) ausgerechnet jene Bank, in der er arbeitet. Und nimmt<br />

ihn als Geisel. Dadurch wird eine wahnwitzige Kette von unvorhergesehenen<br />

Ereignissen in Gang gesetzt, die Tills und Nappos<br />

Leben in nur 48 Stunden kräftig durcheinanderwirbelt. Denn wie<br />

sich bald herausstellt, steckt in dem vermeintlichen Spießer Till<br />

Reiners weit mehr, als Nappo jemals ahnen konnte. Der Rest ist<br />

die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft und des<br />

schlimmsten Tages aller Zeiten.<br />

Walter Mitty (Ben Stiller) arbeitet seit Jahren im Fotoarchiv der Zeitschrift<br />

»Life«. Er ist ein Einzelgänger, der sich, um seinem grauen<br />

Alltag zu entfliehen, in abenteuerlichen, heldenhaften und romantischen<br />

Tagträumen verliert. Einziger Lichtblick ist die neue Kollegin<br />

Cheryl (Kristen Wiig), die Walter aus der Ferne bewundert.<br />

Eines Tages wird bekannt, dass »Life« zukünftig nur noch online<br />

erscheinen und eine letzte Printausgabe herausgebracht werden<br />

soll, die auf dem Titel ein Bild des berühmten »Life«-Fotografen<br />

Sean O’Connell (Sean Penn) zeigen soll. Doch das besagte Bild,<br />

das an Walter geschickt wurde, ist verschwunden. Motiviert durch<br />

Cheryl nimmt Walter all seinen Mut zusammen und begibt sich auf<br />

eine aufregende Reise ans andere Ende der Welt, die für ihn zu<br />

einem wunderbaren Abenteuer wird, das er sich auch in seinen<br />

Tagträumen nicht besser hätte herbeifantasieren können.<br />

The Wolf of Wall Street<br />

Hemmungslose Habgier – Start: 16. Januar<br />

Scorsese analysiert die Geschichte eines<br />

jungen, unerfahrenen New Yorker Börsenmaklers:<br />

Jordan Belfort (Leonardo<br />

DiCaprio) träumt den amerikanischen<br />

Traum – und wacht auf in der korrupten<br />

Realität des Kapitals, das nur eine Maxime<br />

kennt: hemmungslose Habgier. Als<br />

Broker jongliert Belfort bald mit Millionen,<br />

feiert Ende der 80er Jahre exzessive<br />

Erfolge. Der Film basiert auf einer<br />

wahren Begebenheit. Sie konnten allem<br />

widerstehen – außer der Versuchung:<br />

Belfort und seine Wolfsmeute ließen<br />

sich von keiner Behörde einschüchtern,<br />

Bescheidenheit ersetzten sie in ihrer<br />

Ellbogengesellschaft durch eiskalte<br />

Arroganz. Einfach immer mehr. Und<br />

selbst das <strong>war</strong> nie genug.<br />

1/2014 streifzug 47


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In Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

MDV-GmbH<br />

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V<br />

· Telef<br />

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· T on (0641) 3003-0<br />

Marburger Straße 20 · 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Postfach 100462 · 35334 <strong>Gießen</strong><br />

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(06 41) 30 03-3 05 (Red.), 30 03-3 00 (Anz.)<br />

http://www.giessener-allgemeine.de<br />

G 3266 A<br />

er-<br />

Rompuy,<br />

und<br />

nahgegen.<br />

In Stockholm wurden am selben Tag die<br />

wissenschaftlichen Nobelpreise, der Wirtschaftsnobelpreis<br />

und der Literaturnobelpreis an insgesamt<br />

neun Männer verliehen.<br />

ontinent des Friedens<br />

Friedens<br />

F<br />

nun selbstverständunmöglich<br />

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Stunden später über-<br />

Stockholmer<br />

Konhwedens<br />

König Carl<br />

den Nobelpreis für<br />

den chinesischen<br />

Mo Yan<br />

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(57). Die<br />

haftlichen Nobelpreise<br />

Medizin,<br />

Physik,<br />

Physik,<br />

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Chemie<br />

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Stockholm an acht<br />

Preisträger aus den<br />

paner Shinya Y<br />

Shinya Y<br />

Shin<br />

amanaka<br />

ya Yamanaka<br />

ya Y<br />

(50) für<br />

ihre Arbeiten zur Verjüngung<br />

Verjüngung<br />

V<br />

erwachsener Zellen. Den Nobelpreis<br />

für Physik<br />

Physik<br />

Ph<br />

teilten sich der<br />

68-jährige Serge Haroche aus<br />

Frankr<br />

Frankr<br />

F<br />

eich und sein US-Kollege<br />

David Wineland (68) für<br />

bahnbrechende Methoden, mit<br />

denen sich kleine Teilc<br />

Teilc<br />

T<br />

hen beobachten<br />

lassen. In der Sparte<br />

Chemie wurden die US-Amerikaner<br />

Robert Lefkowitz (69)<br />

und Brian Kobilka (57) für Erkenntnisse<br />

zur Kommunikation<br />

ersuchung<br />

erlangen nach<br />

Zucker ist<br />

Gewohnheit<br />

Seite 10<br />

Basketball /LTi<br />

/LTi<br />

/L <strong>Gießen</strong> 46ers<br />

Benjamin Raymond<br />

fällt durch den<br />

Medizincheck<br />

Sport Seite 15<br />

Land soll Zuschuss ablehnen<br />

MdL Greilich will<br />

geplanten Überweg<br />

an Ostanlage kippen<br />

Stadt <strong>Gießen</strong> – Seite 23<br />

Bürgermeisterwahl<br />

Stimmen<br />

gezählt:<br />

Wahlsieger<br />

Kreis<br />

HEU<br />

HEUTE MI<br />

TE MIT<br />

GR<br />

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ATIS-<br />

IS-RT<br />

RTV<br />

Deutschlands<br />

Deutschlands größ<br />

größte<br />

tes<br />

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-Mag<br />

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...die Nr.<br />

ie Nr.<br />

ie N<br />

Nummer 289 – 67. Jahrgang<br />

Mo. – Do. 1,30 EUR, Fr. u. Sa. 1,50 EUR<br />

Dienstag, 11. Dezember 2012<br />

MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

MDV-GmbH<br />

V-GmbH<br />

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Marburger Straße 20<br />

Postfach 100462<br />

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F<br />

(06 41) 30 03-3 05 (Red.),<br />

http://www.giessener<br />

Europäische Union in Oslo für Aussöhnung geehrt – Zeremonie auch in Stockholm<br />

Oslo/Stockholm (dpa). Für sechs Jahrzehnte<br />

erfolgreicher Aussöhnungspolitik hat die Europäische<br />

Union in Oslo den Friedensnobelpr<br />

Friedensnobelpr<br />

F<br />

eis erhalten.<br />

EU-Ratspräsident Herman Van<br />

Van<br />

V<br />

Rompuy,<br />

Kommissionspräsident José Manuel Barroso und<br />

Europaparlamentspräsident Martin Schulz nahmen<br />

die Auszeichnung am gestrigen Montag<br />

stellvertretend für 500 Millionen Europäer entgegen.<br />

In Stockholm wurden am selben Tag die<br />

wissenschaftlichen Nobelpreise, der Wirtschaftsnobelpreis<br />

und der Literaturnobelpreis an insgesamt<br />

neun Männer verliehen.<br />

Zur feierlichen Zeremonie in<br />

Oslo <strong>war</strong>en auch Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel und der<br />

französische Präsident François<br />

François<br />

F<br />

Hollande angereist. Nobelkomitee-Chef<br />

Thorbjörn Jagland hob<br />

in seiner Laudatio die deutschfranzösische<br />

Aussöhnung<br />

ussöhnung nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg<br />

Weltkrieg<br />

W<br />

als epo-<br />

Frieden<br />

Frieden<br />

F<br />

ist nun selbstverständlich.<br />

Krieg ist unmöglich geworden.«<br />

Wenige<br />

Wenige<br />

W<br />

Stunden später überreichte<br />

im Stockholmer Konzerthaus<br />

Schwedens König Carl<br />

XVI. Gustaf den Nobelpreis für<br />

Literatur an den chinesischen<br />

Schriftsteller Mo Yan<br />

Yan<br />

Y<br />

(57). Die<br />

paner Shinya Y<br />

Shinya Y<br />

Shin<br />

amanaka<br />

ya Yamanaka<br />

ya Y<br />

(50) für<br />

ihre Arbeiten zur Verjüngung<br />

Verjüngung<br />

V<br />

erwachsener Zellen. Den Nobelpreis<br />

für Physik<br />

Physik<br />

Ph<br />

teilten sich der<br />

68-jährige Serge Haroche aus<br />

Frankr<br />

Frankr<br />

F<br />

eich und sein US-Kollege<br />

David Wineland (68) für<br />

bahnbrechende Methoden,<br />

Methoden, mit<br />

denen sich kleine Teilc<br />

Teilc<br />

T<br />

hen be-<br />

OK<br />

OK<br />

1 / 40<br />

1 / 40<br />

In Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong><br />

MDV-GmbH<br />

V-GmbH<br />

V<br />

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· T on (06 41) 3003-0<br />

Marburger Straße 20 · 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Postfach 100462 · 35334 <strong>Gießen</strong><br />

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(06 41) 30 03-3 05 (Red.), 30 03-3 00 (Anz.)<br />

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G 3266 A<br />

soll Zuschuss ablehnen<br />

MdL Greilich will<br />

geplanten Überweg<br />

Bürgermeisterwahl in Linden<br />

Stimmen erneut<br />

gezählt: Jörg König als<br />

HEU<br />

HEUTE MI<br />

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1 / 40<br />

Im Kernverbreitungsgebiet...<br />

...die Nr.<br />

In Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong>...<br />

...die Nr.<br />

Nummer 289 – 67. Jahrgang<br />

Mo. – Do. 1,30 EUR, Fr. u. Sa. 1,50 EUR<br />

Dienstag, 11. Dezember 2012<br />

MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

MDV-GmbH · Telefon (0641) 3003-0<br />

Marburger Straße 20 · 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Postfach 100462 · 35334 <strong>Gießen</strong><br />

Fax (06 41) 30 03-3 05 (Red.), 30 03-3 00 (Anz.)<br />

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AUS DEM INHALT<br />

■<br />

WETTER<br />

Wechselhaft, bis 0 Grad<br />

Kultur 8<br />

Medizin · Gesundheit 10<br />

Fernsehen 11<br />

Verbraucherseite 21<br />

Mittelhessen 29<br />

Pinnwand mit <strong>Gießen</strong>-Info 30–31<br />

Wetter · Roman · Unterhaltung 44<br />

MEINE SEITE<br />

Turmbläser 34<br />

MITTAGSTISCH 20<br />

FAMILIENANZEIGEN 32–33<br />

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Zentrale 06 41/300 30<br />

Leserservice 06 41/3003 77<br />

Anzeigen 06 41/3003 33<br />

Redaktion 06 41/300 31 23<br />

www.giessener-allgemeine.de<br />

Ampel-Debatte angefacht<br />

FDP wendet sich nach Steinbrück-Rede gegen Spekulationen<br />

Berlin<br />

(Reuters). Die klare Absage von<br />

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück an<br />

eine große Koalition hat in der FDP eine Debatte<br />

über ein Ampel-Bündnis mit Sozialdemokraten<br />

und Grünen entfacht. Während<br />

Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki und andere<br />

Liberale gestern offen dafür plädierten,<br />

diese Option nicht aus dem Blick zu verlieren,<br />

schlossen andere führende FDP-Politiker<br />

eine solche Variante zumindest nicht aus.<br />

FDP-Chef Philipp Rösler sagte in Berlin,<br />

Steinbrück habe sich mit seiner Rede beim<br />

Parteitag am Wochenende von der FDP eher<br />

entfernt als sich ihr genähert. Er habe sich<br />

dem Linksflügel zu- und damit von der Mitte<br />

abgewandt. Steinbrück hatte in Hannover<br />

gesagt: »Ich will eine rot-grüne Mehrheit für<br />

dieses Land.« Für eine große Koalition stehe<br />

er nicht zur Verfügung. Kubicki wertete diese<br />

Aussage als Signal für eine mögliche Ampel-<br />

Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Der<br />

ehemalige Finanzminister sei ein intelligenter<br />

Mensch, sagte Kubicki. »Wenn er in keine<br />

große Koalition geht, hätte er nur die Alternative<br />

der Ampel. <strong>Das</strong>s Rot-Grün eine alleinige<br />

Mehrheit bekommt, ist ausgeschlossen.«<br />

Kubicki <strong>war</strong>nte vor einem Lagerwahlkampf<br />

Sch<strong>war</strong>z-Gelb gegen Rot-Grün. Für die FDP<br />

wäre dies das Schlimmste. Der schleswigholsteinische<br />

Fraktionschef betonte: »Mir ist<br />

jede Regierung unter Beteiligung der FDP<br />

lieber als ohne FDP.«<br />

Gutachten über<br />

Zschäpe geplant<br />

Karlsruhe/München (dpa). Die mutmaßliche<br />

Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe<br />

soll noch vor Prozessbeginn psychiatrisch<br />

begutachtet werden. Damit solle untersucht<br />

werden, ob die Voraussetzungen für eine Unterbringung<br />

in der Sicherungsverwahrung<br />

vorliegen, heißt es in einem Beschluss des<br />

Oberlandesgerichts München, der dpa vorliegt.<br />

Derartige Gutachten sind in solchen<br />

Fällen üblich. Zschäpe ist als Mittäterin an<br />

den Morden der Terrorgruppe Nationalsozialistischer<br />

Untergrund angeklagt. Die Hauptverhandlung<br />

gegen die 37-Jährige sowie vier<br />

mutmaßliche Helfer und Unterstützer der<br />

Terrorgruppe solle bis Mitte April beginnen,<br />

heißt es in dem Beschluss des OLG.<br />

Opel-Produktion in<br />

Bochum vor dem Aus<br />

Rüsselsheim/Bochum (AFP). Nach fünf<br />

Jahrzehnten ist bei Opel in Bochum Schluss<br />

mit der Autofertigung: Voraussichtlich ab<br />

2016 sei an dem Standort »keine Produktion<br />

von kompletten Fahrzeugen mehr geplant«,<br />

teilte das Unternehmen gestern in Rüsselsheim<br />

mit. Ganz geschlossen werden solle der<br />

Standort nicht; das Unternehmen will nun<br />

mit den Arbeitnehmern über den Aufbau einer<br />

Autoteilefertigung verhandeln.<br />

Über die Zukunft des Opel-Standorts Bochum<br />

wurde schon länger spekuliert. Im<br />

Sommer hatte Opel angekündigt, nach Auslaufen<br />

der Produktionsreihe des Familienautos<br />

Zafira keine neuen Modelle mehr zur Fertigung<br />

in das Werk im Ruhrgebiet zu vergeben.<br />

Gestern nun informierte das Management<br />

auf einer Betriebsversammlung über<br />

seine Pläne. In Bochum arbeiten für Opel<br />

bislang 3200 Menschen. Opel-Aufsichtsratschef<br />

Steve Girsky erklärte, das Unternehmen<br />

wolle nach Möglichkeiten suchen, in Bochum<br />

Opel-Mitarbeiter weiterzubeschäftigen. <strong>Das</strong><br />

Warenverteilzentrum mit 430 Mitarbeitern<br />

solle ebenfalls erhalten bleiben und »eventuell<br />

ausgebaut« werden. (Seite 7)<br />

CDU-Frauen bleiben hart<br />

Berlin (AFP). Die CDU-Frauen beharren<br />

trotz der Einschränkungen von Bundesfinanzminister<br />

Wolfgang Schäuble (CDU) auf<br />

einer raschen Besserstellung älterer Mütter<br />

bei der Rente. Die Verbesserung müsse<br />

»jetzt« und »mit Wirkung ab 2014« gesetzlich<br />

geregelt werden, erklärte die Vorsitzende der<br />

Frauen Union, Maria Böhmer, gestern.<br />

Schäuble hatte am Wochenende gesagt, er sehe<br />

im Haushalt <strong>2013</strong> ȟberhaupt keinen<br />

Spielraum« zur Gegenfinanzierung höherer<br />

Renten für ältere Mütter.<br />

Machtkämpfe in Rumänien<br />

Basescu zögert mit Unterstützung für Wahlsieger Ponta – Streit in Koalition<br />

Bukarest (dpa). Nach dem haushohen<br />

Sieg von Ministerpräsident Victor Ponta bei<br />

der Parlamentswahl in Rumänien zeichnen<br />

sich Machtkämpfe gleich an mehreren Fronten<br />

ab. So blieb am gestrigen Montag weiter<br />

unklar, ob Staatspräsident Traian Basescu<br />

seinen politischen Erzfeind Ponta bei der Regierungsbildung<br />

unterstützen wird. Zugleich<br />

kam es innerhalb von Pontas sozialliberaler<br />

Koalition USL zum Streit über eine mögliche<br />

Beteiligung der Ungarn-Partei UDMR an<br />

der Regierung.<br />

Ponta und Basescu sind verfeindet, unter<br />

anderem weil der Premier in diesem Sommer<br />

versucht hatte, den Staatschef abzusetzen.<br />

Die EU hatte das Verfahren scharf kritisiert.<br />

Im Wahlkampf hatte Basescu mehrfach angedeutet,<br />

dass er Ponta selbst im Fall eines<br />

Wahlsieges nicht zum Premier nominieren<br />

werde.<br />

Der Staatschef hat laut Verfassung das alleinige<br />

Recht, dem Parlament einen Kandidaten<br />

für das Amt des Regierungschefs vorzuschlagen.<br />

Basescu hat sich bislang nicht<br />

geäußert. Er reiste gestern zur Friedensnobelpreisverleihung<br />

nach Oslo. (Seite 5)<br />

Nobelpreise verliehen<br />

Europäische Union in Oslo für Aussöhnung geehrt – Zeremonie auch in Stockholm<br />

Oslo/Stockholm (dpa). Für sechs Jahrzehnte<br />

erfolgreicher Aussöhnungspolitik hat die Europäische<br />

Union in Oslo den Friedensnobelpreis erhalten.<br />

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy,<br />

Kommissionspräsident José Manuel Barroso und<br />

Europaparlamentspräsident Martin Schulz nahmen<br />

die Auszeichnung am gestrigen Montag<br />

stellvertretend für 500 Millionen Europäer entgegen.<br />

In Stockholm wurden am selben Tag die<br />

wissenschaftlichen Nobelpreise, der Wirtschaftsnobelpreis<br />

und der Literaturnobelpreis an insgesamt<br />

neun Männer verliehen.<br />

Zur feierlichen Zeremonie in<br />

Oslo <strong>war</strong>en auch Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel und der<br />

französische Präsident François<br />

Hollande angereist. Nobelkomitee-Chef<br />

Thorbjörn Jagland hob<br />

in seiner Laudatio die deutschfranzösische<br />

Aussöhnung nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg als epochale<br />

Friedensleistung heraus.<br />

Die EU habe entscheidend daran<br />

mitgewirkt, Europa von einem<br />

Kontinent des Krieges zu<br />

einem Kontinent des Friedens<br />

zu machen, sagte der Norweger<br />

weiter. EU-Ratspräsident Van<br />

Rompuy sagte in seiner Dankesrede:<br />

»Es hat funktioniert.<br />

Frieden ist nun selbstverständlich.<br />

Krieg ist unmöglich geworden.«<br />

Wenige Stunden später überreichte<br />

im Stockholmer Konzerthaus<br />

Schwedens König Carl<br />

XVI. Gustaf den Nobelpreis für<br />

Literatur an den chinesischen<br />

Schriftsteller Mo Yan (57). Die<br />

wissenschaftlichen Nobelpreise<br />

für Medizin, Physik, Chemie<br />

und<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

gingen in Stockholm an acht<br />

männliche Preisträger aus den<br />

USA, Japan, Großbritannien<br />

und Frankreich. Der Medizinnobelpreis<br />

ging an den Briten<br />

John Gurdon (79) und den Japaner<br />

Shinya Yamanaka (50) für<br />

ihre Arbeiten zur Verjüngung<br />

erwachsener Zellen. Den Nobelpreis<br />

für Physik teilten sich der<br />

68-jährige Serge Haroche aus<br />

Frankreich und sein US-Kollege<br />

David Wineland (68) für<br />

bahnbrechende Methoden, mit<br />

denen sich kleine Teilchen beobachten<br />

lassen. In der Sparte<br />

Chemie wurden die US-Amerikaner<br />

Robert Lefkowitz (69)<br />

und Brian Kobilka (57) für Erkenntnisse<br />

zur Kommunikation<br />

von Zellen ausgezeichnet. Der<br />

Wirtschaftsnobelpreis ging an<br />

Alvin Roth (60) und Lloyd<br />

Shapley (89). (Seiten 4 und 5)<br />

Bombenalarm am<br />

Bonner Hauptbahnhof<br />

Bonn<br />

(dpa). Funktionsfähige Bombe<br />

oder Attrappe: Eine verdächtige Tasche<br />

im Bonner Hauptbahnhof hat am Montagnachmittag<br />

einen Bombenalarm und<br />

einen Großeinsatz der Polizei nach sich<br />

gezogen. Ob die Tasche wirklich einen<br />

»zündfähigen Gegenstand« oder nur eine<br />

Attrappe enthielt, untersuchten Sprengstoffexperten<br />

des nordrhein-westfälischen<br />

Landeskriminalamtes auch am<br />

Abend noch. Der Fund sorgte für massive<br />

Behinderungen des Bahnverkehrs.<br />

Sorge um Kurs in Italien<br />

EU-Kollegen beunruhigt –Börsen reagieren – Monti hält sich Kandidatur offen<br />

Rom/Brüssel (dpa). Die Rücktrittsankündigung<br />

des italienischen Ministerpräsidenten<br />

Mario Monti und der Comeback-Versuch<br />

seines Vorgängers Silvio Berlusconi<br />

beunruhigen Politik und Finanzmärkte. Bundesaußenminister<br />

Guido<br />

Westerwelle<br />

<strong>war</strong>nte vor einem<br />

Ende der Reformpolitik<br />

in dem Land.<br />

»Italien darf jetzt<br />

nicht den begonnenen<br />

Reformweg abbrechen«,<br />

sagte er<br />

am Rande eines Treffens<br />

mit seinen EU-<br />

Kollegen gestern in<br />

Brüssel. Die europäischen<br />

Finanzmärkte<br />

reagierten mit deutlichen<br />

Abschlägen auf die italienische Regierungskrise.<br />

Italienische Staatsanleihen und<br />

Aktien gerieten unter Druck, während sichere<br />

Anlagen wie deutsche Staatstitel Zulauf<br />

erhielten. Monti hatte seinen Rückzug am<br />

Wochenende<br />

angekündigt,<br />

nachdem die<br />

Mitte-Rechts-Partei<br />

des früheren Premiers<br />

Berlusconi seiner<br />

Regierung die<br />

Unterstützung entzogen<br />

hatte. Berlusconi<br />

(76) will erneut kandidieren.<br />

Ob Monti<br />

bei der Parlamentswahl<br />

antreten wird,<br />

ließ er offen: »Ich<br />

weiß es wirklich<br />

nicht.« (Seite 4)<br />

Mailänder Börse im Scheinwerferlicht. (dpa)<br />

Kurzfristige Warnstreiks<br />

behindern Flugverkehr<br />

Berlin (dpa). Warnstreiks des privaten Sicherheitspersonals<br />

haben am Montagmorgen<br />

an deutschen Flughäfen für Verspätungen gesorgt.<br />

Die Gewerkschaft ver.di hatte in der<br />

Nacht überraschend zu Aktionen aufgerufen.<br />

Mehrere Hundert Mitarbeiter legten vorübergehend<br />

ihre Arbeit nieder. Hintergrund<br />

der Aktion sind stockende Verhandlungen<br />

über einen Manteltarifvertrag. Zum Sicherheitspersonal<br />

zählen auch die Mitarbeiter<br />

bei den Gepäck- und Personenkontrollen.<br />

Ehrung für die Europäische Union: Den Friedensnobelpreis 2012 nahmen (v. l.) EU-<br />

Ratspräsident Herman Van Rompuy, Kommissionspräsident José Manuel Barroso<br />

und Parlamentspräsident Martin Schulz in Oslo entgegen.<br />

(dpa)<br />

Ägypten<br />

Mursi überträgt<br />

Streitkräften<br />

Polizeibefugnisse<br />

Politik – Seite 2<br />

Süße Versuchung<br />

Verlangen nach<br />

Zucker ist<br />

reine Gewohnheit<br />

Medizin – Seite 10<br />

Basketball /LTi <strong>Gießen</strong> 46ers<br />

Benjamin Raymond<br />

fällt durch den<br />

Medizincheck<br />

Sport – Seite 15<br />

Land soll Zuschuss ablehnen<br />

MdL Greilich will<br />

geplanten Überweg<br />

an Ostanlage kippen<br />

Stadt <strong>Gießen</strong> – Seite 23<br />

Bürgermeisterwahl in Linden<br />

Stimmen erneut<br />

gezählt: Jörg König als<br />

Wahlsieger bestätigt<br />

Kreis <strong>Gießen</strong> – Seite 35 + 40<br />

4 194354 401302<br />

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1 / 40<br />

Im Kernverbreitungsgebiet...<br />

...die Nr.<br />

In Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong>...<br />

...die Nr.<br />

Nummer 289 – 67. Jahrgang<br />

Mo. – Do. 1,30 EUR, Fr. u. Sa. 1,50 EUR<br />

Dienstag, 11. Dezember 2012<br />

MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

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AUS DEM INHALT<br />

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www.giessener-allgemeine.de<br />

Ampel-Debatte angefacht<br />

FDP wendet sich nach Steinbrück-Rede gegen Spekulationen<br />

Berlin<br />

(Reuters). Die klare Absage von<br />

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück an<br />

eine große Koalition hat in der FDP eine Debatte<br />

über ein Ampel-Bündnis mit Sozialdemokraten<br />

und Grünen entfacht. Während<br />

Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki und andere<br />

Liberale gestern offen dafür plädierten,<br />

diese Option nicht aus dem Blick zu verlieren,<br />

schlossen andere führende FDP-Politiker<br />

eine solche Variante zumindest nicht aus.<br />

FDP-Chef Philipp Rösler sagte in Berlin,<br />

Steinbrück habe sich mit seiner Rede beim<br />

Parteitag am Wochenende von der FDP eher<br />

entfernt als sich ihr genähert. Er habe sich<br />

dem Linksflügel zu- und damit von der Mitte<br />

abgewandt. Steinbrück hatte in Hannover<br />

gesagt: »Ich will eine rot-grüne Mehrheit für<br />

dieses Land.« Für eine große Koalition stehe<br />

er nicht zur Verfügung. Kubicki wertete diese<br />

Aussage als Signal für eine mögliche Ampel-<br />

Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Der<br />

ehemalige Finanzminister sei ein intelligenter<br />

Mensch, sagte Kubicki. »Wenn er in keine<br />

große Koalition geht, hätte er nur die Alternative<br />

der Ampel. <strong>Das</strong>s Rot-Grün eine alleinige<br />

Mehrheit bekommt, ist ausgeschlossen.«<br />

Kubicki <strong>war</strong>nte vor einem Lagerwahlkampf<br />

Sch<strong>war</strong>z-Gelb gegen Rot-Grün. Für die FDP<br />

wäre dies das Schlimmste. Der schleswigholsteinische<br />

Fraktionschef betonte: »Mir ist<br />

jede Regierung unter Beteiligung der FDP<br />

lieber als ohne FDP.«<br />

Gutachten über<br />

Zschäpe geplant<br />

Karlsruhe/München (dpa). Die mutmaßliche<br />

Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe<br />

soll noch vor Prozessbeginn psychiatrisch<br />

begutachtet werden. Damit solle untersucht<br />

werden, ob die Voraussetzungen für eine Unterbringung<br />

in der Sicherungsverwahrung<br />

vorliegen, heißt es in einem Beschluss des<br />

Oberlandesgerichts München, der dpa vorliegt.<br />

Derartige Gutachten sind in solchen<br />

Fällen üblich. Zschäpe ist als Mittäterin an<br />

den Morden der Terrorgruppe Nationalsozialistischer<br />

Untergrund angeklagt. Die Hauptverhandlung<br />

gegen die 37-Jährige sowie vier<br />

mutmaßliche Helfer und Unterstützer der<br />

Terrorgruppe solle bis Mitte April beginnen,<br />

heißt es in dem Beschluss des OLG.<br />

Opel-Produktion in<br />

Bochum vor dem Aus<br />

Rüsselsheim/Bochum (AFP). Nach fünf<br />

Jahrzehnten ist bei Opel in Bochum Schluss<br />

mit der Autofertigung: Voraussichtlich ab<br />

2016 sei an dem Standort »keine Produktion<br />

von kompletten Fahrzeugen mehr geplant«,<br />

teilte das Unternehmen gestern in Rüsselsheim<br />

mit. Ganz geschlossen werden solle der<br />

Standort nicht; das Unternehmen will nun<br />

mit den Arbeitnehmern über den Aufbau einer<br />

Autoteilefertigung verhandeln.<br />

Über die Zukunft des Opel-Standorts Bochum<br />

wurde schon länger spekuliert. Im<br />

Sommer hatte Opel angekündigt, nach Auslaufen<br />

der Produktionsreihe des Familienautos<br />

Zafira keine neuen Modelle mehr zur Fertigung<br />

in das Werk im Ruhrgebiet zu vergeben.<br />

Gestern nun informierte das Management<br />

auf einer Betriebsversammlung über<br />

seine Pläne. In Bochum arbeiten für Opel<br />

bislang 3200 Menschen. Opel-Aufsichtsratschef<br />

Steve Girsky erklärte, das Unternehmen<br />

wolle nach Möglichkeiten suchen, in Bochum<br />

Opel-Mitarbeiter weiterzubeschäftigen. <strong>Das</strong><br />

Warenverteilzentrum mit 430 Mitarbeitern<br />

solle ebenfalls erhalten bleiben und »eventuell<br />

ausgebaut« werden. (Seite 7)<br />

CDU-Frauen bleiben hart<br />

Berlin (AFP). Die CDU-Frauen beharren<br />

trotz der Einschränkungen von Bundesfinanzminister<br />

Wolfgang Schäuble (CDU) auf<br />

einer raschen Besserstellung älterer Mütter<br />

bei der Rente. Die Verbesserung müsse<br />

»jetzt« und »mit Wirkung ab 2014« gesetzlich<br />

geregelt werden, erklärte die Vorsitzende der<br />

Frauen Union, Maria Böhmer, gestern.<br />

Schäuble hatte am Wochenende gesagt, er sehe<br />

im Haushalt <strong>2013</strong> ȟberhaupt keinen<br />

Spielraum« zur Gegenfinanzierung höherer<br />

Renten für ältere Mütter.<br />

Machtkämpfe in Rumänien<br />

Basescu zögert mit Unterstützung für Wahlsieger Ponta – Streit in Koalition<br />

Bukarest (dpa). Nach dem haushohen<br />

Sieg von Ministerpräsident Victor Ponta bei<br />

der Parlamentswahl in Rumänien zeichnen<br />

sich Machtkämpfe gleich an mehreren Fronten<br />

ab. So blieb am gestrigen Montag weiter<br />

unklar, ob Staatspräsident Traian Basescu<br />

seinen politischen Erzfeind Ponta bei der Regierungsbildung<br />

unterstützen wird. Zugleich<br />

kam es innerhalb von Pontas sozialliberaler<br />

Koalition USL zum Streit über eine mögliche<br />

Beteiligung der Ungarn-Partei UDMR an<br />

der Regierung.<br />

Ponta und Basescu sind verfeindet, unter<br />

anderem weil der Premier in diesem Sommer<br />

versucht hatte, den Staatschef abzusetzen.<br />

Die EU hatte das Verfahren scharf kritisiert.<br />

Im Wahlkampf hatte Basescu mehrfach angedeutet,<br />

dass er Ponta selbst im Fall eines<br />

Wahlsieges nicht zum Premier nominieren<br />

werde.<br />

Der Staatschef hat laut Verfassung das alleinige<br />

Recht, dem Parlament einen Kandidaten<br />

für das Amt des Regierungschefs vorzuschlagen.<br />

Basescu hat sich bislang nicht<br />

geäußert. Er reiste gestern zur Friedensnobelpreisverleihung<br />

nach Oslo. (Seite 5)<br />

Nobelpreise verliehen<br />

Europäische Union in Oslo für Aussöhnung geehrt – Zeremonie auch in Stockholm<br />

Oslo/Stockholm (dpa). Für sechs Jahrzehnte<br />

erfolgreicher Aussöhnungspolitik hat die Europäische<br />

Union in Oslo den Friedensnobelpreis erhalten.<br />

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy,<br />

Kommissionspräsident José Manuel Barroso und<br />

Europaparlamentspräsident Martin Schulz nahmen<br />

die Auszeichnung am gestrigen Montag<br />

stellvertretend für 500 Millionen Europäer entgegen.<br />

In Stockholm wurden am selben Tag die<br />

wissenschaftlichen Nobelpreise, der Wirtschaftsnobelpreis<br />

und der Literaturnobelpreis an insgesamt<br />

neun Männer verliehen.<br />

Zur feierlichen Zeremonie in<br />

Oslo <strong>war</strong>en auch Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel und der<br />

französische Präsident François<br />

Hollande angereist. Nobelkomitee-Chef<br />

Thorbjörn Jagland hob<br />

in seiner Laudatio die deutschfranzösische<br />

Aussöhnung nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg als epochale<br />

Friedensleistung heraus.<br />

Die EU habe entscheidend daran<br />

mitgewirkt, Europa von einem<br />

Kontinent des Krieges zu<br />

einem Kontinent des Friedens<br />

zu machen, sagte der Norweger<br />

weiter. EU-Ratspräsident Van<br />

Rompuy sagte in seiner Dankesrede:<br />

»Es hat funktioniert.<br />

Frieden ist nun selbstverständlich.<br />

Krieg ist unmöglich geworden.«<br />

Wenige Stunden später überreichte<br />

im Stockholmer Konzerthaus<br />

Schwedens König Carl<br />

XVI. Gustaf den Nobelpreis für<br />

Literatur an den chinesischen<br />

Schriftsteller Mo Yan (57). Die<br />

wissenschaftlichen Nobelpreise<br />

für Medizin, Physik, Chemie<br />

und<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

gingen in Stockholm an acht<br />

männliche Preisträger aus den<br />

USA, Japan, Großbritannien<br />

und Frankreich. Der Medizinnobelpreis<br />

ging an den Briten<br />

John Gurdon (79) und den Japaner<br />

Shinya Yamanaka (50) für<br />

ihre Arbeiten zur Verjüngung<br />

erwachsener Zellen. Den Nobelpreis<br />

für Physik teilten sich der<br />

68-jährige Serge Haroche aus<br />

Frankreich und sein US-Kollege<br />

David Wineland (68) für<br />

bahnbrechende Methoden, mit<br />

denen sich kleine Teilchen beobachten<br />

lassen. In der Sparte<br />

Chemie wurden die US-Amerikaner<br />

Robert Lefkowitz (69)<br />

und Brian Kobilka (57) für Erkenntnisse<br />

zur Kommunikation<br />

von Zellen ausgezeichnet. Der<br />

Wirtschaftsnobelpreis ging an<br />

Alvin Roth (60) und Lloyd<br />

Shapley (89). (Seiten 4 und 5)<br />

Bombenalarm am<br />

Bonner Hauptbahnhof<br />

Bonn<br />

(dpa). Funktionsfähige Bombe<br />

oder Attrappe: Eine verdächtige Tasche<br />

im Bonner Hauptbahnhof hat am Montagnachmittag<br />

einen Bombenalarm und<br />

einen Großeinsatz der Polizei nach sich<br />

gezogen. Ob die Tasche wirklich einen<br />

»zündfähigen Gegenstand« oder nur eine<br />

Attrappe enthielt, untersuchten Sprengstoffexperten<br />

des nordrhein-westfälischen<br />

Landeskriminalamtes auch am<br />

Abend noch. Der Fund sorgte für massive<br />

Behinderungen des Bahnverkehrs.<br />

Sorge um Kurs in Italien<br />

EU-Kollegen beunruhigt –Börsen reagieren – Monti hält sich Kandidatur offen<br />

Rom/Brüssel (dpa). Die Rücktrittsankündigung<br />

des italienischen Ministerpräsidenten<br />

Mario Monti und der Comeback-Versuch<br />

seines Vorgängers Silvio Berlusconi<br />

beunruhigen Politik und Finanzmärkte. Bundesaußenminister<br />

Guido<br />

Westerwelle<br />

<strong>war</strong>nte vor einem<br />

Ende der Reformpolitik<br />

in dem Land.<br />

»Italien darf jetzt<br />

nicht den begonnenen<br />

Reformweg abbrechen«,<br />

sagte er<br />

am Rande eines Treffens<br />

mit seinen EU-<br />

Kollegen gestern in<br />

Brüssel. Die europäischen<br />

Finanzmärkte<br />

reagierten mit deutlichen<br />

Abschlägen auf die italienische Regierungskrise.<br />

Italienische Staatsanleihen und<br />

Aktien gerieten unter Druck, während sichere<br />

Anlagen wie deutsche Staatstitel Zulauf<br />

erhielten. Monti hatte seinen Rückzug am<br />

Wochenende<br />

angekündigt,<br />

nachdem die<br />

Mitte-Rechts-Partei<br />

des früheren Premiers<br />

Berlusconi seiner<br />

Regierung die<br />

Unterstützung entzogen<br />

hatte. Berlusconi<br />

(76) will erneut kandidieren.<br />

Ob Monti<br />

bei der Parlamentswahl<br />

antreten wird,<br />

ließ er offen: »Ich<br />

weiß es wirklich<br />

nicht.« (Seite 4)<br />

Mailänder Börse im Scheinwerferlicht. (dpa)<br />

Kurzfristige Warnstreiks<br />

behindern Flugverkehr<br />

Berlin (dpa). Warnstreiks des privaten Sicherheitspersonals<br />

haben am Montagmorgen<br />

an deutschen Flughäfen für Verspätungen gesorgt.<br />

Die Gewerkschaft ver.di hatte in der<br />

Nacht überraschend zu Aktionen aufgerufen.<br />

Mehrere Hundert Mitarbeiter legten vorübergehend<br />

ihre Arbeit nieder. Hintergrund<br />

der Aktion sind stockende Verhandlungen<br />

über einen Manteltarifvertrag. Zum Sicherheitspersonal<br />

zählen auch die Mitarbeiter<br />

bei den Gepäck- und Personenkontrollen.<br />

Ehrung für die Europäische Union: Den Friedensnobelpreis 2012 nahmen (v. l.) EU-<br />

Ratspräsident Herman Van Rompuy, Kommissionspräsident José Manuel Barroso<br />

und Parlamentspräsident Martin Schulz in Oslo entgegen.<br />

(dpa)<br />

Ägypten<br />

Mursi überträgt<br />

Streitkräften<br />

Polizeibefugnisse<br />

Politik – Seite 2<br />

Süße Versuchung<br />

Verlangen nach<br />

Zucker ist<br />

reine Gewohnheit<br />

Medizin – Seite 10<br />

Basketball /LTi <strong>Gießen</strong> 46ers<br />

Benjamin Raymond<br />

fällt durch den<br />

Medizincheck<br />

Sport – Seite 15<br />

Land soll Zuschuss ablehnen<br />

MdL Greilich will<br />

geplanten Überweg<br />

an Ostanlage kippen<br />

Stadt <strong>Gießen</strong> – Seite 23<br />

Bürgermeisterwahl in Linden<br />

Stimmen erneut<br />

gezählt: Jörg König als<br />

Wahlsieger bestätigt<br />

Kreis <strong>Gießen</strong> – Seite 35 + 40<br />

4 194354 401302<br />

20150<br />

HEUTE MIT<br />

GRATIS-RTV<br />

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OK<br />

1 / 40<br />

Im Kernverbreitungsgebiet...<br />

...die Nr.<br />

In Stadt und Landkreis <strong>Gießen</strong>...<br />

...die Nr.<br />

Nummer 289 – 67. Jahrgang<br />

Mo. – Do. 1,30 EUR, Fr. u. Sa. 1,50 EUR<br />

Dienstag, 11. Dezember 2012<br />

MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

MDV-GmbH · Telefon (06 41) 3003-0<br />

Marburger Straße 20 · 35390 <strong>Gießen</strong><br />

Postfach 1004 62 · 35334 <strong>Gießen</strong><br />

Fax (06 41) 30 03-3 05 (Red.), 30 03-3 00 (Anz.)<br />

http://www.giessener-allgemeine.de<br />

G 3266 A<br />

AUS DEM INHALT<br />

■<br />

WETTER<br />

Wechselhaft, bis 0 Grad<br />

Kultur 8<br />

Medizin · Gesundheit 10<br />

Fernsehen 11<br />

Verbraucherseite 21<br />

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Ampel-Debatte angefacht<br />

FDP wendet sich nach Steinbrück-Rede gegen Spekulationen<br />

Berlin<br />

(Reuters). Die klare Absage von<br />

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück an<br />

eine große Koalition hat in der FDP eine Debatte<br />

über ein Ampel-Bündnis mit Sozialdemokraten<br />

und Grünen entfacht. Während<br />

Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki und andere<br />

Liberale gestern offen dafür plädierten,<br />

diese Option nicht aus dem Blick zu verlieren,<br />

schlossen andere führende FDP-Politiker<br />

eine solche Variante zumindest nicht aus.<br />

FDP-Chef Philipp Rösler sagte in Berlin,<br />

Steinbrück habe sich mit seiner Rede beim<br />

Parteitag am Wochenende von der FDP eher<br />

entfernt als sich ihr genähert. Er habe sich<br />

dem Linksflügel zu- und damit von der Mitte<br />

abgewandt. Steinbrück hatte in Hannover<br />

gesagt: »Ich will eine rot-grüne Mehrheit für<br />

dieses Land.« Für eine große Koalition stehe<br />

er nicht zur Verfügung. Kubicki wertete diese<br />

Aussage als Signal für eine mögliche Ampel-<br />

Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Der<br />

ehemalige Finanzminister sei ein intelligenter<br />

Mensch, sagte Kubicki. »Wenn er in keine<br />

große Koalition geht, hätte er nur die Alternative<br />

der Ampel. <strong>Das</strong>s Rot-Grün eine alleinige<br />

Mehrheit bekommt, ist ausgeschlossen.«<br />

Kubicki <strong>war</strong>nte vor einem Lagerwahlkampf<br />

Sch<strong>war</strong>z-Gelb gegen Rot-Grün. Für die FDP<br />

wäre dies das Schlimmste. Der schleswigholsteinische<br />

Fraktionschef betonte: »Mir ist<br />

jede Regierung unter Beteiligung der FDP<br />

lieber als ohne FDP.«<br />

Gutachten über<br />

Zschäpe geplant<br />

Karlsruhe/München (dpa). Die mutmaßliche<br />

Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe<br />

soll noch vor Prozessbeginn psychiatrisch<br />

begutachtet werden. Damit solle untersucht<br />

werden, ob die Voraussetzungen für eine Unterbringung<br />

in der Sicherungsverwahrung<br />

vorliegen, heißt es in einem Beschluss des<br />

Oberlandesgerichts München, der dpa vorliegt.<br />

Derartige Gutachten sind in solchen<br />

Fällen üblich. Zschäpe ist als Mittäterin an<br />

den Morden der Terrorgruppe Nationalsozialistischer<br />

Untergrund angeklagt. Die Hauptverhandlung<br />

gegen die 37-Jährige sowie vier<br />

mutmaßliche Helfer und Unterstützer der<br />

Terrorgruppe solle bis Mitte April beginnen,<br />

heißt es in dem Beschluss des OLG.<br />

Opel-Produktion in<br />

Bochum vor dem Aus<br />

Rüsselsheim/Bochum (AFP). Nach fünf<br />

Jahrzehnten ist bei Opel in Bochum Schluss<br />

mit der Autofertigung: Voraussichtlich ab<br />

2016 sei an dem Standort »keine Produktion<br />

von kompletten Fahrzeugen mehr geplant«,<br />

teilte das Unternehmen gestern in Rüsselsheim<br />

mit. Ganz geschlossen werden solle der<br />

Standort nicht; das Unternehmen will nun<br />

mit den Arbeitnehmern über den Aufbau einer<br />

Autoteilefertigung verhandeln.<br />

Über die Zukunft des Opel-Standorts Bochum<br />

wurde schon länger spekuliert. Im<br />

Sommer hatte Opel angekündigt, nach Auslaufen<br />

der Produktionsreihe des Familienautos<br />

Zafira keine neuen Modelle mehr zur Fertigung<br />

in das Werk im Ruhrgebiet zu vergeben.<br />

Gestern nun informierte das Management<br />

auf einer Betriebsversammlung über<br />

seine Pläne. In Bochum arbeiten für Opel<br />

bislang 3200 Menschen. Opel-Aufsichtsratschef<br />

Steve Girsky erklärte, das Unternehmen<br />

wolle nach Möglichkeiten suchen, in Bochum<br />

Opel-Mitarbeiter weiterzubeschäftigen. <strong>Das</strong><br />

Warenverteilzentrum mit 430 Mitarbeitern<br />

solle ebenfalls erhalten bleiben und »eventuell<br />

ausgebaut« werden. (Seite 7)<br />

CDU-Frauen bleiben hart<br />

Berlin (AFP). Die CDU-Frauen beharren<br />

trotz der Einschränkungen von Bundesfinanzminister<br />

Wolfgang Schäuble (CDU) auf<br />

einer raschen Besserstellung älterer Mütter<br />

bei der Rente. Die Verbesserung müsse<br />

»jetzt« und »mit Wirkung ab 2014« gesetzlich<br />

geregelt werden, erklärte die Vorsitzende der<br />

Frauen Union, Maria Böhmer, gestern.<br />

Schäuble hatte am Wochenende gesagt, er sehe<br />

im Haushalt <strong>2013</strong> ȟberhaupt keinen<br />

Spielraum« zur Gegenfinanzierung höherer<br />

Renten für ältere Mütter.<br />

Machtkämpfe in Rumänien<br />

Basescu zögert mit Unterstützung für Wahlsieger Ponta – Streit in Koalition<br />

Bukarest (dpa). Nach dem haushohen<br />

Sieg von Ministerpräsident Victor Ponta bei<br />

der Parlamentswahl in Rumänien zeichnen<br />

sich Machtkämpfe gleich an mehreren Fronten<br />

ab. So blieb am gestrigen Montag weiter<br />

unklar, ob Staatspräsident Traian Basescu<br />

seinen politischen Erzfeind Ponta bei der Regierungsbildung<br />

unterstützen wird. Zugleich<br />

kam es innerhalb von Pontas sozialliberaler<br />

Koalition USL zum Streit über eine mögliche<br />

Beteiligung der Ungarn-Partei UDMR an<br />

der Regierung.<br />

Ponta und Basescu sind verfeindet, unter<br />

anderem weil der Premier in diesem Sommer<br />

versucht hatte, den Staatschef abzusetzen.<br />

Die EU hatte das Verfahren scharf kritisiert.<br />

Im Wahlkampf hatte Basescu mehrfach angedeutet,<br />

dass er Ponta selbst im Fall eines<br />

Wahlsieges nicht zum Premier nominieren<br />

werde.<br />

Der Staatschef hat laut Verfassung das alleinige<br />

Recht, dem Parlament einen Kandidaten<br />

für das Amt des Regierungschefs vorzuschlagen.<br />

Basescu hat sich bislang nicht<br />

geäußert. Er reiste gestern zur Friedensnobelpreisverleihung<br />

nach Oslo. (Seite 5)<br />

Nobelpreise verliehen<br />

Europäische Union in Oslo für Aussöhnung geehrt – Zeremonie auch in Stockholm<br />

Oslo/Stockholm (dpa). Für sechs Jahrzehnte<br />

erfolgreicher Aussöhnungspolitik hat die Europäische<br />

Union in Oslo den Friedensnobelpreis erhalten.<br />

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy,<br />

Kommissionspräsident José Manuel Barroso und<br />

Europaparlamentspräsident Martin Schulz nahmen<br />

die Auszeichnung am gestrigen Montag<br />

stellvertretend für 500 Millionen Europäer entgegen.<br />

In Stockholm wurden am selben Tag die<br />

wissenschaftlichen Nobelpreise, der Wirtschaftsnobelpreis<br />

und der Literaturnobelpreis an insgesamt<br />

neun Männer verliehen.<br />

Zur feierlichen Zeremonie in<br />

Oslo <strong>war</strong>en auch Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel und der<br />

französische Präsident François<br />

Hollande angereist. Nobelkomitee-Chef<br />

Thorbjörn Jagland hob<br />

in seiner Laudatio die deutschfranzösische<br />

Aussöhnung nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg als epochale<br />

Friedensleistung heraus.<br />

Die EU habe entscheidend daran<br />

mitgewirkt, Europa von einem<br />

Kontinent des Krieges zu<br />

einem Kontinent des Friedens<br />

zu machen, sagte der Norweger<br />

weiter. EU-Ratspräsident Van<br />

Rompuy sagte in seiner Dankesrede:<br />

»Es hat funktioniert.<br />

Frieden ist nun selbstverständlich.<br />

Krieg ist unmöglich geworden.«<br />

Wenige Stunden später überreichte<br />

im Stockholmer Konzerthaus<br />

Schwedens König Carl<br />

XVI. Gustaf den Nobelpreis für<br />

Literatur an den chinesischen<br />

Schriftsteller Mo Yan (57). Die<br />

wissenschaftlichen Nobelpreise<br />

für Medizin, Physik, Chemie<br />

und<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

gingen in Stockholm an acht<br />

männliche Preisträger aus den<br />

USA, Japan, Großbritannien<br />

und Frankreich. Der Medizinnobelpreis<br />

ging an den Briten<br />

John Gurdon (79) und den Japaner<br />

Shinya Yamanaka (50) für<br />

ihre Arbeiten zur Verjüngung<br />

erwachsener Zellen. Den Nobelpreis<br />

für Physik teilten sich der<br />

68-jährige Serge Haroche aus<br />

Frankreich und sein US-Kollege<br />

David Wineland (68) für<br />

bahnbrechende Methoden, mit<br />

denen sich kleine Teilchen beobachten<br />

lassen. In der Sparte<br />

Chemie wurden die US-Amerikaner<br />

Robert Lefkowitz (69)<br />

und Brian Kobilka (57) für Erkenntnisse<br />

zur Kommunikation<br />

von Zellen ausgezeichnet. Der<br />

Wirtschaftsnobelpreis ging an<br />

Alvin Roth (60) und Lloyd<br />

Shapley (89). (Seiten 4 und 5)<br />

Bombenalarm am<br />

Bonner Hauptbahnhof<br />

Bonn<br />

(dpa). Funktionsfähige Bombe<br />

oder Attrappe: Eine verdächtige Tasche<br />

im Bonner Hauptbahnhof hat am Montagnachmittag<br />

einen Bombenalarm und<br />

einen Großeinsatz der Polizei nach sich<br />

gezogen. Ob die Tasche wirklich einen<br />

»zündfähigen Gegenstand« oder nur eine<br />

Attrappe enthielt, untersuchten Sprengstoffexperten<br />

des nordrhein-westfälischen<br />

Landeskriminalamtes auch am<br />

Abend noch. Der Fund sorgte für massive<br />

Behinderungen des Bahnverkehrs.<br />

Sorge um Kurs in Italien<br />

EU-Kollegen beunruhigt –Börsen reagieren – Monti hält sich Kandidatur offen<br />

Rom/Brüssel (dpa). Die Rücktrittsankündigung<br />

des italienischen Ministerpräsidenten<br />

Mario Monti und der Comeback-Versuch<br />

seines Vorgängers Silvio Berlusconi<br />

beunruhigen Politik und Finanzmärkte. Bundesaußenminister<br />

Guido<br />

Westerwelle<br />

<strong>war</strong>nte vor einem<br />

Ende der Reformpolitik<br />

in dem Land.<br />

»Italien darf jetzt<br />

nicht den begonnenen<br />

Reformweg abbrechen«,<br />

sagte er<br />

am Rande eines Treffens<br />

mit seinen EU-<br />

Kollegen gestern in<br />

Brüssel. Die europäischen<br />

Finanzmärkte<br />

reagierten mit deutlichen<br />

Abschlägen auf die italienische Regierungskrise.<br />

Italienische Staatsanleihen und<br />

Aktien gerieten unter Druck, während sichere<br />

Anlagen wie deutsche Staatstitel Zulauf<br />

erhielten. Monti hatte seinen Rückzug am<br />

Wochenende<br />

angekündigt,<br />

nachdem die<br />

Mitte-Rechts-Partei<br />

des früheren Premiers<br />

Berlusconi seiner<br />

Regierung die<br />

Unterstützung entzogen<br />

hatte. Berlusconi<br />

(76) will erneut kandidieren.<br />

Ob Monti<br />

bei der Parlamentswahl<br />

antreten wird,<br />

ließ er offen: »Ich<br />

weiß es wirklich<br />

nicht.« (Seite 4)<br />

Mailänder Börse im Scheinwerferlicht. (dpa)<br />

Kurzfristige Warnstreiks<br />

behindern Flugverkehr<br />

Berlin (dpa). Warnstreiks des privaten Sicherheitspersonals<br />

haben am Montagmorgen<br />

an deutschen Flughäfen für Verspätungen gesorgt.<br />

Die Gewerkschaft ver.di hatte in der<br />

Nacht überraschend zu Aktionen aufgerufen.<br />

Mehrere Hundert Mitarbeiter legten vorübergehend<br />

ihre Arbeit nieder. Hintergrund<br />

der Aktion sind stockende Verhandlungen<br />

über einen Manteltarifvertrag. Zum Sicherheitspersonal<br />

zählen auch die Mitarbeiter<br />

bei den Gepäck- und Personenkontrollen.<br />

Ehrung für die Europäische Union: Den Friedensnobelpreis 2012 nahmen (v. l.) EU-<br />

Ratspräsident Herman Van Rompuy, Kommissionspräsident José Manuel Barroso<br />

und Parlamentspräsident Martin Schulz in Oslo entgegen.<br />

(dpa)<br />

Ägypten<br />

Mursi überträgt<br />

Streitkräften<br />

Polizeibefugnisse<br />

Politik – Seite 2<br />

Süße Versuchung<br />

Verlangen nach<br />

Zucker ist<br />

reine Gewohnheit<br />

Medizin – Seite 10<br />

Basketball /LTi <strong>Gießen</strong> 46ers<br />

Benjamin Raymond<br />

fällt durch den<br />

Medizincheck<br />

Sport – Seite 15<br />

Land soll Zuschuss ablehnen<br />

MdL Greilich will<br />

geplanten Überweg<br />

an Ostanlage kippen<br />

Stadt <strong>Gießen</strong> – Seite 23<br />

Bürgermeisterwahl in Linden<br />

Stimmen erneut<br />

gezählt: Jörg König als<br />

Wahlsieger bestätigt<br />

Kreis <strong>Gießen</strong> – Seite 35 + 40<br />

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Stimmen erneut<br />

gezählt: Jörg König als<br />

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eis <strong>Gießen</strong> – Seite 35 + 40<br />

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