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Nr. 3/2013 (pdf) - Groupe E

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titelthema ////// 7<br />

Drei Menschen, die<br />

im Stillen an wichtigen<br />

Elementen der<br />

Energiezukunft arbeiten:<br />

Ruedi Kriesi, Martin<br />

Wiederkehr, Katrin Pfäffli.<br />

Bisher standen vor allem neue Produktionsarten für<br />

Energie und Strom im Zentrum der öffentlichen<br />

Diskussion. Die nachhaltige Energiezukunft ruht jedoch<br />

auf drei Säulen: nebst der Konsistenz (umweltfreundliche<br />

Produktion) auf Energieeffizienz (technische<br />

Senkung des Energieverbrauchs) und auf Suffizienz<br />

(Verzicht auf Energiekonsum). Letztere steht bei<br />

der Energiestrategie 2050 des Bundes nicht im<br />

Zentrum. Wohl aber der Ausbau erneuerbarer Energien<br />

und die Senkung des Energieverbrauchs. Wir zeigen<br />

drei kluge Köpfe, die als Pioniere wirken: als Vermarkter<br />

umweltfreundlicher Hausbautechnologien, als Forscher<br />

am «Smart Grid» und als Wegbereiter eines neuen<br />

Lebensgefühls.<br />

Ruedi Kriesi<br />

Er hat 1994 gemeinsam<br />

mit seinem verstorbenen<br />

Freund Heinz Uebersax<br />

den MinergieStandard<br />

erfunden.<br />

freundscHaft<br />

//// Sein Leben hätte ohne das Salz vermutlich<br />

eine andere Wendung genommen. Es<br />

war eine schicksalhafte Begegnung, damals,<br />

Ende der 70er-Jahre, an einem Kongress<br />

zur Meerwasserentsalzung; Ruedi Kriesi,<br />

60, hatte eine Dissertation über solare<br />

Meerwasserentsalzung geschrieben, und<br />

Heinz Uebersax war Direktor einer Firma<br />

für Wasseraufbereitung. Ein Betriebswirtschafts-<br />

und Marketingexperte. Ruedi<br />

Kriesis Erinnerungsfluss gerät ins Stocken,<br />

sein Blick geht für Sekunden ins Leere, die<br />

Erinnerung. «Er war ein Genie.»<br />

Aus der Freundschaft des gewieften Verkäufers<br />

und des versponnenen Ingenieurs, den<br />

mit 16, noch in den revolutionären 60er-Jahren,<br />

ein Physiklehrer für die Nachhaltigkeit<br />

begeisterte – «er fand es eine Sauerei, wertvolles<br />

Öl zu verbrennen» –, entstand der<br />

Minergie-Baustandard. Dieser wird heute bei<br />

rund 30 Prozent aller Neubauten mit einem<br />

Zertifikat beglaubigt und von einem Verein<br />

getragen. Seit 15 Jahren.<br />

Den Wert retten, nicht die Welt<br />

Damals kümmerte sich noch niemand um<br />

die Gebäudehüllen und die Haustechnik. Wie<br />

viele fossile Brennstoffe ein Haus verschleuderte,<br />

war schlicht egal. Erst die Ölkrise der<br />

70er-Jahre führte zu einem Umdenken. «Es<br />

geht dem einzelnen Bauherrn und Hausbesitzer<br />

nicht darum, die Welt zu retten», sagt<br />

Ruedi Kriesi. «Sondern um Wertvermehrung<br />

und Lebensqualität. Das ist menschlich!» Er<br />

war 1985 Leiter der Energiefachstelle des<br />

Kantons Zürich geworden, in Zeiten, da<br />

Berichte vom Waldsterben, Ozonloch und<br />

vom drohenden Umweltkollaps alltäglich<br />

1to1 energy forum 03 ///// <strong>2013</strong>

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