Wegweiser für den beruflichen Wiedereinstieg - Inmit
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I. Tatsachen & Tipps zum <strong>beruflichen</strong> <strong>Wiedereinstieg</strong><br />
Informationen & Tipps für Arbeitgeberinnen/Arbeitgeber<br />
Vorsicht Vorurteil!?<br />
Wenn Sie erkannt haben, dass zukunftsorientierte Personalarbeit auch<br />
bedeutet, dass Sie Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Potenziale<br />
nutzen, die bisher noch nicht in ausreichendem Maße ausgeschöpft<br />
wur<strong>den</strong>, haben Sie schon <strong>den</strong> ersten Schritt getan, um sich für<br />
neue Beschäftigtengruppen zu öffnen. Es lohnt sich, dabei auch einmal<br />
über Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger nachzu<strong>den</strong>ken und<br />
sich bewusst zu machen, welche Vorbehalte möglicherweise nur auf<br />
einem Mangel an bisherigen – guten – Erfahrungen mit dieser Beschäftigtengruppe<br />
beruhen. Im Bewerbungsgespräch lassen sich durch<br />
offenes Ansprechen kritischer Punkte, wie z.B. der Organisation<br />
der Kinder- oder Pflegebetreuung oder zusätzlichem Qualifikationsbedarf,<br />
so manche Be<strong>den</strong>ken ausräumen. Sprechen Sie ruhig auch die<br />
Bereitschaft zum „Probearbeiten“ oder für ein Praktikum an<br />
– wer sich für die Stelle wirklich interessiert, ist meist froh über die<br />
Chance, Ihnen als Arbeitgeberin bzw. Arbeitgeber und <strong>den</strong> möglichen<br />
zukünftigen Kolleginnen und Kollegen zu beweisen, dass sie/er der/die<br />
Richtige ist.<br />
Genauer hinschauen<br />
Mit der gewachsenen Erkenntnis der Wichtigkeit von Querschnittskompetenzen<br />
im <strong>beruflichen</strong> Alltag, rücken für die Beschäftigtensuche<br />
und -auswahl auch Aspekte in <strong>den</strong> Fokus, die über das rein<br />
Fachliche hinausgehen. Gerade hier konnten sich Wiedereinsteigerinnen<br />
und Wiedereinsteiger durch die Familienarbeit und unter<br />
Umstän<strong>den</strong> darüber hinaus – wie z.B. im ehrenamtlichen Engagement<br />
– Kompetenzen aneignen und trainieren, die Ihnen als Arbeitgeberin<br />
bzw. Arbeitgeber wichtige Vorteile bieten. Gerade weil es für<br />
Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger weder selbstverständlich<br />
noch einfach ist, eine passende neue berufliche Herausforderung<br />
nach einer familiären Erwerbsunterbrechung zu fin<strong>den</strong>, fühlen sie sich<br />
meistens an das Unternehmen, das ihnen diese Chance bietet, besonders<br />
gebun<strong>den</strong> und lohnen es mit überdurchschnittlicher Loyalität<br />
und Einsatzbereitschaft. Schon in der Bewerbungsphase sollten Sie<br />
verdeutlichen, dass es ein „Geben und Nehmen“ sein muss. Formulieren<br />
Sie Ihre Erwartungen klar und unmissverständlich bereits im<br />
Bewerbungsgespräch, nicht erst im Einstellungsgespräch. Beide Seiten<br />
sollten die gegenseitigen Erwartungen und Notwendigkeiten von<br />
Anfang an bereits im Bewerbungsgespräch realistisch einschätzen.<br />
UMFRAGE<br />
Erfahrungen von Arbeitgebern/-innen<br />
mit Mitarbeiterinnen,<br />
die Kinder unter<br />
18 Jahren haben:<br />
Sehr gute Erfahrungen: 14%<br />
Gute Erfahrungen: 50%<br />
Sowohl gute<br />
als auch schlechte: 24%<br />
Weniger gute: 1%<br />
Quelle: forsa 2009, Umfrage bei<br />
103 deutschen mittelständischen<br />
Unternehmen in Deutschland.<br />
Bei der Bewerbung sollten Wiedereinsteigerinnen ihre zeitliche Flexibilität<br />
möglichst realistisch einschätzen. So vermei<strong>den</strong> sie von Anfang<br />
an zu hohe Erwartungen auf bei<strong>den</strong> Seiten.<br />
Karin Kaltenkirchen, Mitinhaberin und Geschäftsführerin, Modehaus<br />
Marx KG, Trier<br />
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