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Neue Szene Augsburg 2014-03

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42 Zoom<br />

Mehr Licht!<br />

Was die <strong>Augsburg</strong>er Jugend von der<br />

Politik erwartet der Stadtjugendring<br />

weiß es<br />

Um seiner<br />

Zielgruppe<br />

die Sache mit<br />

der Politik näher zu<br />

bringen, hat der <strong>Augsburg</strong>er Stadtjugendring (SJR)<br />

die Kampagne „Mach’s einfach“ gestartet. Kleiner<br />

und mit wesentlich weniger Geld ausgestattet<br />

als die Vorläuferaktion „11tausend“ aus dem Jahr<br />

2008, hat die aktuelle Kampagne aus der Not eine<br />

Tugend gemacht und verstärkt den direkten Kontakt<br />

in den Stadtteilen gesucht. Laut SJR waren<br />

über eintausend Jugendliche beteiligt.<br />

Zu deren Stars dürfte Johann Wolfgang von<br />

Goethe zwar nicht gehören, aber seine berühmte,<br />

nicht belegte Forderung nach mehr Licht würden<br />

die meisten Jugendlichen wohl sofort unterschreiben.<br />

Nicht, wie vielleicht vermutet, das Modular<br />

oder das Maxfest, der neue Kö oder die Tunnelfrage<br />

stehen ganz oben auf der Prioritätenliste<br />

(und schon gar nicht irgendwelche Rückenlehnen),<br />

sondern die ausreichende Beleuchtung von<br />

Straßen und Gehwegen, Spielplätzen und Parks.<br />

Dazu kommt verständlicherweise die eigene Schule<br />

und generell der Wunsch nach mehr Freizeitangeboten<br />

wie Sportplätze und Schwimmbäder. Und<br />

nicht fehlen darf der freundliche Hinweis: „Erst<br />

eine Baustelle fertigmachen, dann die nächste<br />

anfangen“, wie es Angehörige der Centerville-<br />

Mittelschule in Pfersee formulierten.<br />

Die Fragen an die <strong>Augsburg</strong>er Parteien und<br />

OB-Kandidaten liegen nun gebündelt vor in<br />

Form einer 32seitigen Infobroschüre: „Der OB<br />

& Parteien Check“ lässt die Parteien in vier bis<br />

fünf Stichpunkten auf 13 „Wahlprüfsteine“ - von<br />

„Schule & Bildung“ bis zu „Freizeit, Feierkultur“<br />

- antworten, stellt jeweils acht Fragen an die<br />

OB-Kandidaten und bietet in einem<br />

„Schnellcheck“ noch einmal die<br />

Kernsätze zu den Themen Schule,<br />

Wohnen und Kultur.<br />

„Wir wollen mit dieser Broschüre<br />

den Jugendlichen einen Überblick<br />

über die OB-Kandidaten und<br />

Parteien geben und ihnen ihre Entscheidung<br />

in der Wahlkabine erleichtern.<br />

Darüber hinaus hoffen wir, dass junge<br />

Menschen motiviert werden, am 16.<br />

März ihr Wahlrecht wahrzunehmen“,<br />

so die SJR-Vorsitzende Heidi Hofstetter.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

ebenfalls nicht ganz unwichtig:<br />

Die Wahlanleitung für die korrekte<br />

Abgabe der immerhin 61 Stimmen.<br />

Dass dabei eine ganze Menge<br />

Druckerschwärze zusammengekommen<br />

ist, war kaum zu<br />

vermeiden, doch lohnt sich eine<br />

aufmerksame Lektüre durchaus. Sei<br />

es, um die große Nähe der Parteien<br />

zueinander zu erkennen oder die jeweiligen<br />

Prioritäten besser abwägen zu können.<br />

Von Kuriositäten wie dem „Skate-Paradies zur<br />

Belebung des Kös“ (Polit-WG), den „intelligenten<br />

Grünanlagen“ (CSM), den „1000 Bänken für Alt<br />

und Jung“ (SPD) oder „Prävention!!!!!!!!!!!!!!!!!!“<br />

(FDP) ganz abgesehen.<br />

Die Broschüre hat eine Auflage von 45.000<br />

Stück, ist kostenlos an Schulen und zahlreichen<br />

Auslagestellen in <strong>Augsburg</strong> erhältlich und erschien<br />

Ende Februar als Beilage in der <strong>Augsburg</strong>er<br />

Allgemeinen. In der Jugendinformation „tip“ in<br />

der Stadtbücherei bekommt man sicher noch ein<br />

Exemplar, online gibt’s das Ganze unter www.<br />

issuu.com/sjraugsburg<br />

Und jährlich grüßt der<br />

Dichterfürst<br />

Zum persönlichen Kandidatencheck lädt der<br />

Stadtjugendring dann am 06. März um 19.00 Uhr<br />

in die Kantine im Kulturpark West. Eine nicht ganz<br />

leichte Aufgabe bei neun OB-Kandidaten. Mit<br />

„Veto-Buzzer“ und Redezeitbeschränkung,<br />

Quizrunden, Publikumsfragen und einer<br />

Vorstellungsrunde auf Video soll die Brücke<br />

zwischen Entertainment und Information<br />

geschlagen werden, die Moderation<br />

übernimmt der <strong>Augsburg</strong>er Politikstudent<br />

Christoph Schindler. Die beiden Gruppierungen<br />

ohne eigenen OB-Kandidaten, CSM und<br />

Polit-WG, bekommen ein „Extrarederecht“. „Wir<br />

denken, es wird einigermaßen interessant“, gibt<br />

sich SJR-Projektleiter Stefan Sieber bescheiden.<br />

Damit die ganze Arbeit nicht nach der Wahl<br />

Makulatur ist, will der Stadtjugendring aus den<br />

Vorschlägen der Jugendlichen eine To-Do-Liste<br />

an den neuen Oberbürgermeister destillieren,<br />

die jährlich überprüft werden soll, im Idealfall im<br />

Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung. Und<br />

spätestens dann wird die Stadtspitze wieder mit<br />

Goethe konfrontiert sein. (flo)

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