Neue Szene Augsburg 2014-03
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Cinerama<br />
53<br />
DEUTSCHBODEN<br />
Regie: André Schäfer<br />
Filmessay mit: Moritz von Uslar<br />
u.a.<br />
Moritz von Uslar, der 100-Fragen-<br />
Mann, macht einen dreimonatigen<br />
Spaziergang durch die Zustände in<br />
einem dumpfen Nest in Brandenburg.<br />
Macht oft Rast an den Tresen der<br />
wenigen Gaststuben, säuft viel, lässt<br />
sich volllabern, bis seine Batterien leer<br />
sind. Ein Spaziergang unter Männern.<br />
Den bringt er 2010 als Buch heraus.<br />
„Ich fand’s gleich so geil hier“, schreibt<br />
er da. Und liest daraus nun in diesem<br />
Film von André Schäfer, während er<br />
seine große Zeit von damals nachstellt.<br />
Moritz von Uslar beim Hackepeterbrötchen<br />
mampfen, als wär das sonst was.<br />
„Die besten der Welt!“ Abenteuer auf<br />
dem Lande, oho! Freundschaftsschluss<br />
mit „erwachsen gewordenen“ Rechtsradikalen<br />
inklusive. Schön für ihn.<br />
„Wilde Kerle, wilde Frisuren. Yeah.“<br />
Der wilde Osten, mit Deutschlandfahne<br />
im Garten, in dem man Witze über<br />
die wilde Zeit in den 90ern macht, als<br />
man richtig abgedriftet war. „Ist doch<br />
gut gegangen“, nicken alle. Prost. Der<br />
Film sagt am Ende mehr über Moritz<br />
von Uslar als über irgendwas. Hackepeter<br />
mit Pathossülze. (fs)<br />
<br />
WESTEN<br />
Regie: Christian Schwochow<br />
mit: Jördis Triebel, Tristan Göbel,<br />
Jacky Ido, Alexander Scheer u.a.<br />
Berlin ist ein langer Korridor, ein<br />
einziges Gebäude, ein kafkaeskes<br />
Schloss ohne Ankunft. So eröffnet<br />
sich West-Berlin der jungen Chemieprofessorin<br />
Nelly und ihrem<br />
Sohn Alexej nach ihrer erfolgreichen<br />
Flucht aus dem Ostteil der Stadt.<br />
Ehe sie ein neues Leben beginnen<br />
dürfen, erweist sich der Westen als<br />
Blaupause für den Osten. Und zwar<br />
sprichwörtlich: Die Farbgebung ist<br />
dergestalt ästhetisch arrangiert und<br />
das Blau darin derart dominant, dass<br />
fast jede Einstellung ein Postkartenmotiv<br />
abgeben könnte. Gleichwohl<br />
ist auf diesen Bildern nicht mehr<br />
zu sehen, als eine Mutter mit ihrem<br />
Kind, die, der Spionage verdächtig,<br />
in einem Lager gehalten werden.<br />
Bewegt sich die Kamera, dann geht<br />
sie nervös mit der rastlosen Unruhe<br />
der Mutter mit. Leider bleibt das<br />
Drehbuch, das von der Mutter des<br />
Regisseurs kam, aber den letzten<br />
Kniff schuldig. So gibt der kleine<br />
Junge die stärkste Figur ab, während<br />
die Zeichnung von Nelly im letzten<br />
Drittel steckenbleibt. (fs)<br />
<br />
AMERICAN HUSTLE<br />
Regie: David O. Russell<br />
mit: Christian Bale, Amy Adams, Bradley<br />
Cooper, Jennifer Lawrence, Robert<br />
De Niro u.a.<br />
Was genau ist ein „Hustler“? Zum Beispiel<br />
ein Billardspieler, der eine Runde<br />
lang vorsätzlich mies spielt, dann einen<br />
großäugigen Geldschein zückt und damit<br />
sämtliche unerfahrenen Spieler an<br />
der Angel hat. Die dann in der nächsten<br />
Runde vom tatsächlichen Spielvermögen<br />
des Tiefstaplers über den<br />
Tisch gezogen werden. Okay, Christian<br />
Bale und Amy Adams sind hier nicht<br />
am Billardtisch, sondern als Kreditbetrüger<br />
und Händler von gefälschter<br />
Kunst im Spiel. Das können sie richtig<br />
gut. Bis sie an Bradley Cooper in der<br />
Rolle eines überambitionierten FBI-<br />
Agenten geraten - der Lockenwickler<br />
trägt, sich in Amy verknallt, und auch<br />
sonst so viele Verwicklungen wie nur<br />
möglich auslöst. Beim Versuch, den<br />
Bürgermeister mit einem falschen<br />
Scheich zu leimen, wird das Spiel<br />
mächtig groß. Wie schon mit „Silver<br />
Linings Playbook“ hat David O. Russell<br />
eine hinreißende Farce konstruiert,<br />
die wie ein Comic die „amerikanische<br />
Seele“ persifliert und gleichsam zelebriert.<br />
(fs)<br />
<br />
DER HUNDERTJÄHRIGE...<br />
Regie: Felix Herngren<br />
mit: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander,<br />
David Wiberg u.a.<br />
Allan Karlsson ist „Der Hundertjährige,<br />
der aus dem Fenster<br />
stieg und verschwand“. Er lebt<br />
im Altersheim und steht kurz vor<br />
seinem hundersten Geburtstag.<br />
Das ganze Heim fiebert dem Termin<br />
entgegen. Karlsson hat aber keinen<br />
Bock. Irgendwie kommt es ihm,<br />
dass er noch nicht zum alten Eisen<br />
gehören will und er beschließt<br />
kurzerhand abzuhauen. Er will einfach<br />
nur weg und vielleicht noch<br />
ein bisschen was erleben. Deshalb<br />
steigt er aus dem Fenster, läuft<br />
zum örtlichen Bahnhof, findet dort<br />
einen Koffer und die Geschichte<br />
nimmt ihren Lauf. Der Film basiert<br />
auf dem Bestsellerroman von Jonas<br />
Janasson, der wirklich amüsant zu<br />
lesen war. Die Geschichte, die Allan<br />
erlebt, ist unfassbar, irrwitzig und<br />
auch wirklich spannend. Selten<br />
ist die Verfilmung eines Buches<br />
so gut gelungen wie in diesem<br />
Fall. Regisseur Herngren legt mit<br />
seinem Debütfilm fürs Kino einen<br />
sehr schönen Film vor, der wirklich<br />
Spaß macht. (cs)<br />
<br />
MO 3.3. Christine<br />
Eixenberger<br />
SO 9.3.<br />
Florian<br />
Schroeder<br />
FR 14.3.<br />
Ingolf<br />
Lück<br />
SA 15.3.<br />
Frank<br />
Grischek<br />
www.kresslesmuehle.de<br />
Karten online erhältlich<br />
MI 19.3.<br />
Rick<br />
Kavanian<br />
DO 20.3.<br />
Monika<br />
Blankenberg<br />
SA 22.3.<br />
Michael Steinke<br />
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Restkarten<br />
an der Abendkasse<br />
MI 23.3.<br />
Helge und<br />
das Udo