Download... - Interkantonales Labor
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den des Kantons dieser Lösung vertraglich angeschlossen.<br />
Zum Betrieb von Gemeinschaftsanlagen wurden<br />
Verbandslösungen gefunden auch im<br />
Klettgau (Kläranlage), im oberen Kantonsteil<br />
(Kläranlage und Kehrichtentsorgung) und in<br />
Rüdlingen-Buchberg (Kläranlage). Diese Lösungen<br />
haben sich seit Jahren bestens bewährt,<br />
indem sie den einzelnen Gemeinden ihre gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Aufgaben erleichtert<br />
und verbilligt haben.<br />
Die Entsorgungsaufgaben gehörten zu den<br />
ersten, mit denen kleine und mittlere Gemeinden<br />
allein organisatorisch und finanziell überfordert<br />
waren und deshalb nach Partnerlösungen<br />
Ausschau halten mussten. In neuerer Zeit<br />
sind dann Aufgaben im Sozial-, Schul-, Steuerund<br />
anderen Bereichen dazu gekommen, die<br />
gemeinsam gelöst werden mussten oder noch<br />
zu lösen sind.<br />
Siedlungsabfälle<br />
Bis 1973 wurden Siedlungsabfälle im Kanton<br />
Schaffhausen mehrheitlich deponiert. Praktisch<br />
jede Gemeinde im Kanton verfügte über eine<br />
aus geologischer Sicht mehr oder weniger geeignete<br />
«Grube», in die der Hauskehricht,<br />
meist aber auch zahlreiche Abfälle aus Industrie<br />
und Gewerbe abgelagert worden sind.<br />
Damals verfügten die Gemeinden noch über<br />
eine Entsorgungsautonomie. Die Standorte<br />
dieser ehemaligen Kehrichtdeponien sind heute,<br />
auch dies eine Folge des fortgeschriebenen<br />
Umweltrechtes, als sog. belastete Standorte<br />
gemäss Altlastenverordnung registriert. Dass<br />
diese Gruben, in die Jahrzehntelang, meist<br />
ohne Aufsicht fast alles hineingekippt wurde,<br />
heute kaum zu weitreichenden Umweltbelastungen<br />
führen, gibt einen Hinweis darauf, dass<br />
die Standortgemeinden deren Lage sorgfältig<br />
ausgesucht hatten. Fallweise ist es aber sicher<br />
auch schlicht die «gutmütige» Hydrogeologie<br />
eines Standortes, die unerwünschten Auswirkungen<br />
entgegensteht.<br />
Mit der Inbetriebnahme der Verbrennungsanlage<br />
in Beringen, 1973, schlossen sich mit der<br />
Zeit alle Gemeinden dieser Lösung an, sodass<br />
das beschriebene Deponiewesen zumindest<br />
von der Last des Siedlungsabfalles befreit werden<br />
konnte. Eine weitere Verbesserung wurde<br />
mit der Inkraftsetzung der Technischen Verordnung<br />
über Abfälle erreicht, mit der nur noch<br />
streng geregelte Deponien zulässig waren<br />
(TVA, 1990). Sogar das Ablagern von unsortiertem<br />
Bauschutt durfte nicht mehr praktiziert<br />
werden. Begleitend zur Kehrichtverbrennung<br />
wurde übrigens ein gemischter Kehricht-/Klärschlammkompost<br />
hergestellt, der jedoch die<br />
Anforderungen an die Schadstoffgehalte bald<br />
nicht mehr erfüllen konnte. Die Kompostabgabe,<br />
hauptsächlich in den Rebbau, musste deshalb<br />
eingestellt werden.<br />
Diese Anstrengungen der Gemeinden erlaubten<br />
aber keine lange Handlungspause. Mit Inkrafttreten<br />
der Luftreinhalteverordnung (LRV,<br />
1985) mussten die Betreiber der KVA bald erkennen,<br />
dass die Anlage mit 25000 t Verbrennungskapazität<br />
die neuen Anforderungen der<br />
Abluftqualität nicht mehr einhalten konnte.<br />
Eine Aufrüstung mit einer modernen Rauchgasreinigung<br />
musste auf dem damaligen Kostenniveau<br />
verworfen werden (über 100 Millionen<br />
Franken). Es stellte sich dann die Frage,<br />
wie es im Kanton Schaffhausen mit der Entsorgung<br />
der Siedlungsabfälle weiter gehen könnte.<br />
Der Kanton stand nun, wie vor 15 Jahren jede<br />
Gemeinde, vor der Entscheidung, entweder die<br />
Entsorgungsautonomie aufzugeben und sich<br />
einer Grossanlage anzuschliessen, etwa im benachbarten<br />
Winterthur oder Zürich, oder<br />
zumindest teilweise eine eigene gesetzeskonforme<br />
Entsorgung zu suchen.<br />
Umfangreiche Studien führten schliesslich zur<br />
heute noch gültigen Lösung: Kompostierung<br />
des separat eingesammelten Grüngutes zu<br />
einem regelkonformen Material, Herstellung<br />
Mit der Bereitstellung der Siedlungsabfälle für<br />
den Sammeldienst beginnt für die Gemeinde<br />
eine vielfältige und schwierige Aufgabe, die sie<br />
heute nur noch im Verbund mit anderen Gemeinden<br />
lösen kann.<br />
Die ehemalige Kehrichtverbrennungsanlage<br />
Hard in Beringen, die 1988 abgebrochen bezw.<br />
umgebaut worden ist.<br />
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