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Tagungsdokumentation - IWF - ETH Zürich

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[MEET THE EXPERT] Medical Manufacturing, Landhaus Solothurn, 14./15.9.2010<br />

Computertomografie – Problemlösung mit messbarem Durchblick<br />

R. Eggenberger, units IM-Technology AG, Au<br />

Die industrielle Computertomografie (CT) hat<br />

sich in den vergangen vier Jahren als Analysewerkzeug<br />

in der Qualitätskontrolle etabliert<br />

und bewährt. Durch die Summe all ihrer Fähigkeiten<br />

– die Untersuchung der Materialien<br />

eines Bauteils als auch dessen vollständige<br />

geometrische Analyse – wird die CT so zu<br />

einem universellen Werkzeug der industriellen<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Basierend auf dem Prinzip der Röntgentechnologie<br />

macht die Computertomografie das<br />

Messen dort möglich, wo bisher nur stark eingeschränkt<br />

geprüft werden konnte: im Inneren<br />

von hochkomplexen Bauteilen. Eine Röntgenquelle,<br />

die Mikrofokusröntgenröhre, erzeugt<br />

den Röntgenstrahl, der das Messobjekt durchleuchtet.<br />

Das Kunststoffbauteil absorbiert den<br />

Strahl an verschiedenen Stellen unterschiedlich<br />

stark. So schwächen dickere Stellen den Röntgenstrahl<br />

stärker ab als dünnere. Ein Detektor,<br />

der sich hinter dem Bauteil befindet, nimmt die<br />

Strahlung auf und stellt die Intensität in 16 Bit,<br />

etwa 65'000 Graustufen, dar. Ein zweidimensionales<br />

Graubild des Objekts entsteht. Über<br />

eine 360°-Drehung des Bauteils werden 2D-<br />

Bilder erzeugt, welche der Rekonstruktion der<br />

Bilder dienen und schließlich die dreidimensionale<br />

Punktewolke erzeugen. Die speziell<br />

entwickelte Software übernimmt den grundlegenden<br />

Schritt Aufbereitung der dreidimensionalen<br />

Voxeldaten.<br />

Das System bietet Materialanalysen für Risse,<br />

Einschlüsse, Porosität und geometrische Auswertungen<br />

von Wandstärken oder komplett<br />

montierten Baugruppen, der Positions- und<br />

Funktionskontrolle. Zusätzlich erlaubt die<br />

Software Soll-Ist-Vergleiche mit Volumendaten<br />

aus dem CAD-System, die Messung von<br />

Form- und Lagetoleranzen sowie die Konvertierung<br />

in Oberflächendatenformate (z.B. Ist-<br />

Daten für Rapid Prototyping).<br />

Daraus ergeben sich bis dahin ungekannte<br />

Möglichkeiten in der industriellen Qualitätssicherung.<br />

Schon kleinste Abweichungen bedeuten<br />

oft größte Qualitätsprobleme. Deshalb<br />

spielt die Qualitätssicherung eine wichtige<br />

Rolle in der industriellen Produktion.<br />

Bei unserer Anlage beträgt das Messvolumen<br />

300 x 300 mm. Die Prüfbarkeit einer Komponente<br />

ist abhängig von der kumulierten Wandstärke.<br />

Fig. 1: Dreidimensionales Volumenmodell<br />

einer Schraube mit 50% Glasfaseranteil<br />

Die CT hilft Qualitätsprobleme zu entdecken<br />

und macht Strukturen an Bauteilen sichtbar<br />

und messtechnisch auswertbar, die mit herkömmlicher<br />

Messtechnik nur mit sehr großem<br />

zeitlichem und gerätetechnischem Aufwand zu<br />

prüfen sind. Das Vergießen der Bauteile mit<br />

Kunstharz und das schrittweise Zerstören, um<br />

die Ebenen zweidimensional messen zu können,<br />

entfallen hierbei komplett. Zeitintensive<br />

Erstmusterprüfberichte sind in einem Bruchteil<br />

der Zeit erstellt, da die gewonnenen Daten<br />

anschließend weiteren Optimierungstools zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Somit lässt sich in kürzester Zeit ein verständliches<br />

Bild über die Beschaffenheit des Werkstücks<br />

darstellen. Auch die Faserorientierungen<br />

von kurz- und langglasfaser-gefüllten<br />

Bauteilen können mit dieser Methode sichtbar<br />

gemacht und dargestellt werden.<br />

Schwachstellen werden in einer hohen<br />

Genauigkeit von +/- 0.003 mm erkannt und<br />

der Verarbeiter kann schnellstmöglich die Entwicklung<br />

der Gehäuseteile und Komponenten<br />

abschließen und die Produktion beginnen.<br />

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