Tagungsdokumentation - IWF - ETH Zürich
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[MEET THE EXPERT] Medical Manufacturing, Landhaus Solothurn, 14./15.9.2010<br />
Normative Anforderungen an die automatisierte Montage<br />
U. Gfeller, Insys Industriesysteme AG<br />
Automatisierte Montage von medizinaltechnischen<br />
Produkten ist in Zentraleuropa heutzutage oft unumgänglich,<br />
um die wirtschaftlichen und die stets<br />
zunehmenden qualitativen Anforderungen an die<br />
Produktion zu erfüllen. Das Umfeld bietet gerade<br />
in der Schweiz, die als Hochburg der Automation<br />
gilt, beste Bedingungen um Automationsprojekte<br />
erfolgreich umzusetzen. Dazu müssen aber einige<br />
Anforderungen erfüllt sein, auf die im Nachfolgenden<br />
näher eingegangen wird.<br />
Als einer der wichtigsten Punkte muss die Wirtschaftlichkeit<br />
eines Automationsprojektes erfüllt<br />
sein. Sind die Montagekosten einer manuellen<br />
Montage tiefer als bei der automatisierten Variante,<br />
dann wird keine Automation realisiert. Die<br />
Wirtschaftlichkeit steht eng im Zusammenhang mit<br />
den zu produzierenden Stückzahlen. Sie setzt<br />
meistens hohe Stückzahlen und Mehrschichtbetrieb<br />
voraus.<br />
Eine weitere zu erfüllende Bedingung ist die Automatisierbarkeit<br />
des Produktes. Der Produkteentwickler<br />
ist meist kein Spezialist in Automationsfragen<br />
und daher in dieser Richtung überfordert.<br />
Es gibt Anlagenbauer, die sowohl bei der<br />
montagegerechten Konstruktion wie auch bei der<br />
Auslegung und Prüfung von schwierigen Prozessen<br />
unterstützen können. Diese Arbeiten müssen<br />
jedoch im Vorfeld des Automatisierungs-Projektes<br />
erfolgen.<br />
Es scheint logisch, ist aber leider oft nicht gegeben,<br />
dass der Beschaffer ein Abwicklungsteam<br />
definiert, das genügend Kapazitäten aufweist und<br />
alle Fähigkeiten hat um ein Automationsprojekt<br />
abzuwickeln. Das Team muss einen direkten Zugang<br />
zu der Produktentwicklung und zur späteren<br />
Betreibermannschaft haben. Zudem muss es auch<br />
jederzeit in der Lage sein, auf Spezialisten-Knowhow,<br />
wie z.B. für Reinraumtechnik oder Dekontaminierung<br />
von Anlagen, zurückzugreifen.<br />
Zur Produktion von Medizinalprodukten gelten<br />
Richtlinien und Gesetze, die fordern, dass die Herstellprozesse<br />
validiert und die zugehörenden Anlagen<br />
und Geräte qualifiziert werden müssen.<br />
Deshalb, sind gute Kenntnisse in der Qualifizierung<br />
von Montageanlagen, und zwar sowohl<br />
beim Besteller wie auch beim Anlagenbauer unerlässlich.<br />
Montageanlagen werden heute meistens nach<br />
GMP-Richtlinien (Good Manufacturing Practice)<br />
qualifiziert.<br />
Fig. 1: V-Modell der Qualifizierung<br />
Die Qualifizierung ist der formale und systematische<br />
Nachweis, dass die Funktionsfähigkeit und<br />
die Eignung der kompletten Anlage für den vorgesehenen<br />
Zweck in dokumentierter Form überprüft<br />
und nachgewiesen ist.<br />
Diese Automationsprojekte verlaufen nicht wie der<br />
Kauf einer Standardmaschine, die in Serie hergestellt<br />
wird. Wir sprechen hier von Sondermaschinen,<br />
die als Unikate häufig simultan zur Produktentwicklung<br />
gebaut werden. Äusserst anforderungsreich<br />
ist demzufolge der Umgang mit dem<br />
Change Management.<br />
INSYS Industriesysteme AG (www.insys.ch) in<br />
Münsingen, vereint klassische Automation mit<br />
modernster Robotertechnik. In 20 Jahren wurden<br />
über 1’000 Automationsanlagen entwickelt und<br />
gebaut. Stärken der INSYS liegen in den langjährigen<br />
Erfahrungen in der Medical- und Pharma<br />
Branche, in Reinraumanwendungen sowie in der<br />
Qualifizierung. Weiter steht ein Team für die automationsgerechte<br />
Auslegung von Produkten und<br />
zur Prüfung von Prozessen im Vorfeld einer Automation<br />
bereit.<br />
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