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Tagungsdokumentation - IWF - ETH Zürich

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[MEET THE EXPERT] Medical Manufacturing, Landhaus Solothurn, 14./15.9.2010<br />

Zusammenspiel von Produkttransfers und Prozessvalidierungen<br />

M. Grimm<br />

Stryker Osteosynthesis<br />

Einleitung: Prozessvalidierungen stehen in engem<br />

Zusammenhang mit der Entwicklung und dem<br />

Transfer neuer Produkte in die Serienfertigung. In<br />

der Designphase werden die Streuung der Fertigungsprozesse<br />

und deren Einfluss auf die kritischen<br />

Produktmerkmale mitberücksichtigt. Die<br />

Analyse der Prozesseinflussfaktoren und deren<br />

Abprüfen in der Prozessvalidierung ermöglichen<br />

einen stabilen Prozess in der Serienfertigung.<br />

PROZESS –<br />

DESIGN TRANSFER SERIE<br />

VALIDIERUNG<br />

Design: Aufgrund der vorliegenden Design-<br />

Spezifikationen und den kritischen Produktmerkmalen<br />

wird ein Fertigungs- und Prüfprozess evaluiert.<br />

Dabei ist bereits der anstehenden Prozessvalidierung<br />

die nötige Beachtung zu schenken: Handelt<br />

es sich um inspizierbare Prozesse? Werden die<br />

Toleranzfelder durch mehrere Prozesse beansprucht?<br />

Sind valide Prüfmethoden zur Bewertung<br />

des Prozessoutputs vorhanden?<br />

Dabei ist zu beachten, dass die Produkte nicht nur<br />

innerhalb der geforderten Toleranzen herstellbar<br />

sind, sondern auch dass mit dem entsprechenden<br />

Toleranzfeld eine mit statistischen Methoden berechnete<br />

Prozessfähigkeit nachgewiesen werden<br />

kann.<br />

Für eine erste Prozessanalyse können Prototypenserien<br />

verwendet werden. Wird beachtet, dass eine<br />

Testserie ohne Eingriffe in den Prozess gefertigt<br />

wird, ermöglicht dies bei geringem Aufwand bereits<br />

eine erste Aussage zur Prozessfähigkeit. Die<br />

potentielle Prozessfähigkeit ohne Berücksichtigung<br />

von der Lage des Mittelwertes liegt bei:<br />

c p = Toleranzfeld / (6 x Standardabweichung)<br />

Zeigt sich bereits hier, dass mit dem vorgesehenen<br />

Fertigungsprozess keine Prozessfähigkeit erreicht<br />

werden kann, so ergeben sich die folgenden vier<br />

Möglichkeiten:<br />

Anderen Herstellprozess einsetzten<br />

Optimierung des bestehenden Herstellprozesses<br />

Öffnung des Toleranzfeldes (ohne die Funktionalität<br />

zu beeinträchtigen)<br />

100 % Prüfung der Produkte<br />

Transfer: Die Validierung dient nicht nur zur Sicherstellung<br />

der Stabilität des Prozesses, sondern<br />

auch zum Nachweis, dass die Design-<br />

Spezifikationen an der Prozessgrenze eingehalten<br />

werden können und somit die Funktion des Produktes<br />

immer sichergestellt ist.<br />

Mit den Prozessfachleuten werden die Produktmerkmale,<br />

die kritischen Prozessparameter sowie<br />

die Dominanzfaktoren (5M’s) des Prozesses definiert<br />

und analysiert. Durch das Abprüfen von<br />

Worst Case Szenarien wird sichergestellt, dass in<br />

der Serie mit dem validierten Prozessfenster die<br />

Design-Spezifikation eingehalten werden können.<br />

Die Ergebnisse des gesamten Validierungsprozesses<br />

werden dokumentiert.<br />

Beispiel: Mögliches Worst Case Szenario bei einem<br />

Schweissprozess:<br />

Die Festigkeit der Schweissnaht muss gewährleistet<br />

sein, wenn der maximale Fügespalt (Toleranzfeld<br />

der Einzelkomponenten beachten!) mit minimaler<br />

Energie geschweisst wird.<br />

Know it Prove it Document it<br />

Serie: Unter Einhaltung der validierten Prozessfenster<br />

werden der Spezifikation entsprechende<br />

Produkte hergestellt. In der Validierung wurde<br />

nachgewiesen, unter welchen Bedingungen der<br />

Prozess in welchem Intervall fähig ist. Entsprechend<br />

kann der Prüfaufwand im Serienbetrieb reduziert<br />

werden. Mittels statistischer Prozesskontrolle<br />

wird die Validität des Prozesses fortlaufend<br />

überwacht.<br />

Ist aufgrund von zerstörenden Prüfmethoden eine<br />

Stichprobenprüfung nicht oder nur bedingt möglich,<br />

so wird das Einhalten der Spezifikation mittels<br />

Parameter-Überwachung sichergestellt.<br />

Werden weitere neue Produkte in die Serienfertigung<br />

transferiert, erleichtert ein Katalog mit klar<br />

definierten Worst Case Produkten die Revalidierung<br />

der Prozesse und die Erweiterung des Geltungsbereiches.<br />

Legende:<br />

Inspizierbar:<br />

Prozessoutput ist zerstörungsfrei<br />

verifizierbar.<br />

5M: Mensch, Maschine, Material,<br />

Methode, Mitwelt<br />

Worst Case Prod.: stellt aufgrund der Produktmerkmale die<br />

grösste Anforderung an den Prozess.<br />

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