Scoop 4/12 - K+S Aktiengesellschaft

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24 LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER SCOOP 4/2012 VOM URMEER IN DIE GRUBE Tagtäglich fördern K+S Experten weltweit wertvolle Rohstoffe. Wie Kali und Steinsalz ans Tageslicht gelangen, wissen die meisten von uns. Doch wie sind die Mineralien in die Erde gekommen? Unsere Infografik zeigt den langen Weg vom Beginn der Entstehung bis hin zum Abbau unter und über Tage. Am Anfang war das Wasser…Was wie eine Variation des ersten Satzes der Schöpfungsgeschichte klingt, leitet tatsächlich die Antwort dazu ein, wie das Salz in die Erde kam. Denn um das zu erklären, gilt es weit zurückzukehren in die Vergangenheit unseres Planeten, als vor über 500 Millionen Jahren das Urmeer einen Großteil der Erde bedeckte und die im Gestein enthaltenen Mineralien auswusch. Das auf diese Weise durch Salze angereicherte Wasser sammelte sich an verschiedenen Stellen der Erde in Vertiefungen und Becken. Dort, wo durch Verschiebungen von Erdplatten, sogenannte Barren (Schwellen), das Wasser einschlossen, entstanden Lagunen: Wasser konnte hinein, jedoch nicht hinaus. Heiße, trockene Luft und Sonnenschein ließen das Wasser verdunsten. Die enthaltenen Mineralien setzten sich ab. Zuerst die weniger löslichen wie Kalk und Gips, später das Steinsalz (Natriumchlorid) und schließlich auch die sogennnaten Edelsalze (Kali und Magnesiumsalze). Doch dies war kein einmaliger Prozess, denn weiterhin floss mineralstoffhaltiges Wasser in die Becken nach und verdunstete durch Sonnenkraft, sodass sich immer neue Schichten am Grund des Meeres absetzten. Salz entsteht bis heute Doch es gibt auch weitaus jüngere Ablagerungen als das aus dem Urmeer stammende und zum Beispiel in Nordamerika oder Deutschland bergmännisch gewonnene Steinsalz oder das Kali, das ab 2015 in der kanadischen Provinz Saskatchewan durch Solution Mining gefördert werden soll. K+S gewinnt dieses Steinsalz in der chilenischen Atacama-Wüste im Tagebau. Die dort lagernden Kristalle sind gerade mal zwei Millionen Jahre alt - erdgeschichtlich betrachtet und im Vergleich zu ihren uralten Verwandten unter Tage - geradezu Grünschnäbel. Sie stammen nicht aus Meer- sondern aus Regen- und Grundwasser. Auch hierin sind aus dem Boden gespülte Mineralien enthalten, die sich bei Verdunstung absetzen. Ein Prozess, der sich bis heute in vielen Regionen der Erde fortsetzt: Wie vor Millionen von Jahren bildet sich in Lagunen aber auch an der Erdoberfläche täglich neues Salz: Ein unermüdlicher Kreislauf. BITTE UMKLAPPEN
24 LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER SCOOP 4/2012 DIE BARRENTHEORIE In einem Zeitraum von Hunderten Millionen Jahren haben sich Stein salz- und Kalisalzablagerungen an verschiedenen Orten der Erde gebildet. Wie das geschah, erklärt die Barrentheorie des deutschen Geologen Carl Ochsenius. Meerwasser und Sonne spielen dabei die Hauptrolle. Tektonische Aktivitäten Infografik: KircherBurkhardt Infografik DIE SALZABLAGERUNG IM URMEER Durch Verschiebungen der Erdkruste entstanden sogenannte Barren (Schwel - len), die einen Teil des Urmeeres um - schlossen: Es bildeten sich Lagunen: Mineralstoffreiches Wasser floss hinein, jedoch keines mehr hinaus. Je mehr Was ser hineingelangte und zugleich durch Sonneneinstrahlung und Hitze verduns tete, desto höher wurde die Mineral stoffkonzentration. Die gelösten Mineralien kristallisierten aus und lagerten sich in der Reihenfolge ihrer Löslichkeit ab. 380 MILLIONEN JAHRE ist es her, dass sich Kalisalzschichten bildeten, wo heute die kanadische Provinz Saskatchewan liegt. Damals gab es noch nicht einmal Dinosaurier. DER EINDAMPFUNGSZYKLUS Entsprechend ihrer Löslichkeit setzen sich Salze in folgender Reihenfolge ab: Zunächst Kalkstein und Gips, später Natriumchlorid (Steinsalz) und zum Schluss die Kalium- und Magnesiumsalze. Diese Abfolge wird als Eindampfungszyklus bezeichnet. Nach Ablagerung eines solchen Eindampfungszyklus’ können sich durch stetiges Nachfließen von Meerwasser erneut Salzschichten bilden (Kalk, Gips, Steinsalz, Kalium- und Magnesiumsalze). Dieser Prozess setzt sich so lange fort, bis der Meerwasserzufluss versiegt.
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