Pfarreiblatt 7/2013 - Katholische Kirchgemeinde Kriens
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<strong>Katholische</strong> Kirche <strong>Kriens</strong> 5<br />
scheidet selbst, wie er seine Hände<br />
braucht. Den Kommunionkindern<br />
wollen wir dies bewusst machen und<br />
sie motivieren, ihre Hände für das<br />
Gute und Gottwürdige zu nutzen –<br />
zu ihrem eigenen Wohl und dem<br />
der ganzen Gesellschaft. Schenken,<br />
geben, trösten, helfen, aufbauen,<br />
schützen und teilen sind die schönsten<br />
Aufgaben für unsere Hände.<br />
Dies will uns auch die folgende Geschichte<br />
– frei nach Hermann Multhaupt<br />
– lehren:<br />
Das Kind mit den grossen<br />
Händen<br />
Es war einmal ein Kind, das hatte<br />
alles. Was es sich auch wünschte,<br />
bekam es von seinen Eltern. Und das<br />
Kind hatte viele Wünsche. Wenn es<br />
mit seinen Eltern irgendwo unterwegs<br />
war und etwas Schönes oder<br />
Gluschtiges sah, streckte es eine<br />
Hand aus und sagte nur: «Das!», und<br />
schon kauften die Eltern es. So ging<br />
es viele Jahre. Das Kind wuchs heran,<br />
aber noch schneller als sein Körper<br />
wuchsen seine Hände! Kaum<br />
zu glauben: Sie vergrösserten sich jeden<br />
Tag einen Millimeter. Es dauerte<br />
nicht lange, da berührten die Fingerspitzen<br />
die Knie des Kindes, und<br />
schon bald konnte es seine Schuhe<br />
im Stehen öffnen. Die Eltern machten<br />
sich natürlich sehr grosse Sorgen.<br />
Sie suchten einen Arzt nach dem<br />
anderen auf, aber keiner konnte helfen.<br />
Das Kind schämte sich und versteckte<br />
seine Hände meistens hinter<br />
dem Rücken, ausser wenn es wieder<br />
auf irgendetwas zeigen wollte, um es<br />
zu bekommen. Schliesslich kam es<br />
ins Spital, aber auch dort fand man<br />
keine Lösung.<br />
Was tun, wenn die Hände keine Hilfe mehr sind?<br />
(Foto: zvg)<br />
In ihrer Verzweiflung hörten die Eltern<br />
von einem weisen Mann, der<br />
weit entfernt von der Stadt am Rand<br />
eines kleinen Dorfes wohnen sollte.<br />
Sie fanden ihn und er hörte sich die<br />
Geschichte von den rasch wachsenden<br />
Händen genau an. Er dachte lange<br />
darüber nach und wurde sehr<br />
traurig, als er die Ursache fand. Er<br />
sagte zu den Eltern: «Der Grund für<br />
die Krankheit liegt im Menschen<br />
selbst. Euer Kind hat etwas sehr<br />
Wichtiges nicht gelernt. Vielleicht<br />
ist es überhaupt das Wichtigste, was<br />
ein Mensch lernen kann: das Geben!<br />
Es hat sich immer nur Dinge<br />
gewünscht und nur genommen.<br />
Je grösser seine Wünsche wurden,<br />
umso schneller wuchsen auch die<br />
Hände. Ihr habt dem Kind viel geschenkt,<br />
aber ihm das Wichtigste<br />
nicht beigebracht. Wer ein Kind erzieht,<br />
muss auch Nein sagen können.<br />
Das Kind muss Geben und Nehmen<br />
lernen», antwortete der Weise.<br />
«Je schneller euer Kind lernt zu geben,<br />
zu teilen und zu helfen, umso<br />
schneller werden seine Hände wieder<br />
klein.» Und so war es dann auch.<br />
Die besten Wünsche<br />
Wir wünschen allen Kommunionkindern<br />
wie auch ihren Familien und<br />
Angehörigen ein würdiges, schönes<br />
Fest. Viel Freude beim gegenseitigen<br />
Geben und Nehmen, beim Helfen<br />
und Teilen – und dazu das Vertrauen,<br />
dass Gott uns mit seiner unaufhaltbaren<br />
Liebe den nötigen Mut und die<br />
Kraft dazu gibt!<br />
Luzia Wirz