Pfarreiblatt 7/2013 - Katholische Kirchgemeinde Kriens
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pfarrei.bruderklaus@kath-kriens.ch Pfarrei Bruder Klaus 7<br />
Träumt nicht allein<br />
Beginn einer neuen Wirklichkeit.<br />
Träumt unsern Traum.» Vielleicht<br />
werden Sie jetzt kritisch einwenden,<br />
dass Sie nicht mehr daran glauben,<br />
dass ein Papst noch Träume<br />
hat. Haben Sie denn, habe ich noch<br />
Träume?<br />
Ein einzelner Mann wird nicht die Träume aller verwirklichen können, dennoch<br />
können Träume zum Motor der Veränderung werden.<br />
(Foto: Catholic Church [England and Wales]/flickr.com)<br />
Während ich diesen Artikel schreibe,<br />
gehen die Kardinäle heute, am<br />
12. März <strong>2013</strong>, ins Konklave und werden<br />
einen Papst wählen. Wie lange<br />
das Konklave dauern wird, wissen<br />
wir nicht. Die Katholikinnen und<br />
Katholiken warten gespannt auf das<br />
«Habemus Papam» und werden<br />
dann erstmals den neugewählten<br />
Papst sehen und hören.<br />
Im Vorfeld wurde viel spekuliert und<br />
diskutiert, wer wohl der neue Papst<br />
sein wird. Namen von Favoriten wurden<br />
genannt. Wird es ein Afrikaner?<br />
Wählen die Kardinäle einen aus Lateinamerika?<br />
Wird es einer sein, der<br />
die Probleme der Weltkirche anpackt?<br />
Wird der neue Papst Veränderungen<br />
in der Kurie vornehmen?<br />
Viele Fragen, auf die es heute, am<br />
Beginn des Konklaves, keine Antwort<br />
gibt. Wenn der Artikel erscheint, haben<br />
wir einen neuen Papst – davon<br />
gehe ich aus.<br />
Wenn einer alleine träumt …<br />
Wer Papst wird, hat ein schweres<br />
Amt. Das steht ausser Frage. Macht<br />
es aber Sinn, unsere Hoffnungen<br />
und Träume, unsere Wünsche und<br />
Sehnsüchte auf einen einzigen Mann<br />
abzuladen und ihm auf die Schulter<br />
zu legen? Und wenn er unseren Vorstellungen<br />
und Erwartungen nicht<br />
entspricht – was dann? Sie kennen<br />
vielleicht das Lied mit folgendem<br />
Text: «Wenn einer alleine träumt, ist<br />
es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam<br />
träumen, so ist das der<br />
Und doch Hoffnung<br />
Der Liedtext stammt in etwas abgeänderter<br />
Form von Erzbischof Dom<br />
Helder Camara, der am 27. August<br />
1999 in Recife starb. Er gründete die<br />
ersten kirchlichen Basisgemeinden<br />
in Brasilien und gehörte zu den Vertretern<br />
der Befreiungstheologie und<br />
setzte sich mit aller Kraft für die<br />
Menschenrechte ein. Er war auf der<br />
Seite der Armen und Bischof für die<br />
Armen. In seinen 5-Minuten-Radiopredigten<br />
gibt es eine mit dem Titel:<br />
«Selig, die träumen». Er wurde nicht<br />
müde, Träume zu wiederholen, «von<br />
denen ich mir wünsche, dass wir<br />
alle sie träumen, damit sie möglichst<br />
bald Wirklichkeit werden», schreibt<br />
er. Ich wünsche dem neuen Papst<br />
mit den Worten von Dom Helder<br />
Camara, dass der «Geist Gottes ihm<br />
Träume schenkt. Aber keine trügerischen,<br />
entfremdeten und entfremdenden<br />
Träume. Schenke ihm Träume,<br />
schöne Träume, die morgen<br />
Wirklichkeit werden!» Ich wünsche<br />
auch uns, dass wir nicht darauf warten,<br />
dass einer allein träumt, sondern<br />
wir mit ihm träumen.<br />
Regina Osterwalder