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Pfarreiblatt 7/2013 - Katholische Kirchgemeinde Kriens

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Thema 3<br />

«Nachdem Jesus im Jerusalemer Tempel<br />

in gewalttätiger Weise gegen den<br />

dortigen Kult vorgegangen war, und<br />

nachdem er in aller Öffentlichkeit das<br />

von Gott beschlossene Ende des (noch)<br />

bestehenden Tempels verkündet hatte,<br />

war die Möglichkeit eines Aufruhrs –<br />

auch und nicht zuletzt im Tempelbereich<br />

– nicht mehr ausgeschlossen.<br />

Dies konnte der jüdischen Führung<br />

nicht gleichgültig sein; denn der von<br />

Rom eingesetzte Hohepriester und der<br />

Hohe Rat hatten die Pflicht, den ordnungspolitischen<br />

Status quo von Judäa<br />

– eine römische Militärprokuratur<br />

mit gewissen tempelstaatlichen Autonomie-Elementen<br />

– als lokale Behörde<br />

im Inneren und unter Aufsicht des<br />

Prokurators zu sichern.»<br />

Nach Jesu Gefangennahme kam es<br />

zu einer Befragung Jesu durch den<br />

Hohepriester und Mitglieder des Hohen<br />

Rats (Synedrium), um mögliche<br />

Anklagepunkte für den Prozess vor<br />

Pilatus zu sammeln. Dadurch, dass<br />

Jesus bestätigte, dass er der Messias,<br />

der Sohn Gottes sei, war für die Hohepriester<br />

das Verbrechen der Gotteslästerung<br />

evident.<br />

Hoffnung ist nicht die<br />

Überzeugung, dass<br />

etwas gut ausgeht,<br />

sondern die Gewissheit,<br />

dass etwas Sinn macht,<br />

egal wie es ausgeht.<br />

Václav Havel<br />

«Beim römischen Prozess gegen Jesus<br />

trat die Tempelführung als Anklägerin<br />

auf, und ihre Anklage muss derart<br />

gewesen sein, dass Pilatus in Jesus<br />

jemand sah, der König von Israel sein<br />

wollte. Die Realisierung dieses Anspruchs<br />

wäre nur mit Hilfe eines militärischen<br />

Aufstandes möglich gewesen,<br />

der die von Rom diktierte ordnungspolitische<br />

Verfasstheit Judäas und der<br />

Für uns gestorben? «Agnus Dei» von Francisco de Zurbaran.<br />

angrenzenden Regionen zwangsläufig<br />

gefährdet hätte.»<br />

So blieb Pilatus nur noch die Kreuzigung<br />

Jesu übrig.<br />

Frohbotschaft liegt im JA Jesu<br />

Jesu Gang in den Tod können wir<br />

nicht so einfach mit einer Sündenerlösungstheologie<br />

deuten. Mit seiner<br />

Flucht hätte Jesus seine Lehre<br />

vielleicht noch abrunden und ausformulieren<br />

können. Doch Jesus ist<br />

nicht geflohen. Er blieb, «aus freiem<br />

Willen», wie die Tradition sagt. Er hat<br />

sich selbst dazu entschlossen. Jesus<br />

verliess sich darauf, dass Gott seine<br />

Kinder nicht verlässt. Er entschied<br />

Das Konzert:<br />

ecce homo – eine passion<br />

Der Singkreis Maihof führt am<br />

Karfreitag, 29. März, um 18 Uhr in<br />

der Kirche St. Karl, Luzern, die<br />

Passion Ecce homo von Ivo Meyer<br />

(Text) und Cyprian Meier (Musik)<br />

auf.<br />

Mit den Solisten Agnes Hunziker<br />

(Sopran), Ewin Schnyder (Bass),<br />

den Sprechern Zita Meyer, Barbara<br />

Knüsel­Schwager und Franz<br />

Zemp. Leitung: von Lorenz Ganz.<br />

(wikipaintings.org)<br />

sich zu glauben. Er entschied sich,<br />

Gott alle Macht zu lassen und der<br />

Angst vor dem Tod keine Macht zu<br />

geben. Jesus starb nicht mit einem<br />

Schrei der Verzweiflung, sondern betete<br />

den 22. Psalm, der Schmerzen<br />

nicht leugnet und nicht beschönigt,<br />

aber zuletzt in jubelndes Gottvertrauen<br />

mündet. Darin liegt die österliche<br />

Botschaft.<br />

Lukas Niederberger<br />

Das Buch

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