Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - Katholische Theologie ...
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Die Anfänge der Ökumene in Deutschland<br />
Hauptseminar Mo 16-18 Uhr<br />
O.10.30<br />
Priv.-Doz. Dr. Hermann-Josef Scheidgen Beginn: 20.10.2008<br />
Kommentar:<br />
• Problemstellung:<br />
Das Seminar will die Anfänge der Ökumene in Deutschland vom Zeitalter der Aufklärung bis zur<br />
Weimarer Republik erarbeiten. Dabei sollen einerseits die Initiatoren der Ökumene wie auch die<br />
binnenkonfessionellen Widerstände reflektiert und hinterfragt werden.<br />
• Zielsetzung:<br />
Anhand dieses Themas wird eine Einführung in die Methodik der historischen <strong>Theologie</strong> gegeben. Es<br />
soll aufgezeigt werden, dass hierbei historische Fragestellungen mit denen der systematischen<br />
<strong>Theologie</strong> verknüpft werden müssen. Auf dem erarbeiteten historischen Hintergrund sollen<br />
abschließend aktuelle Fragestellungen zur Ökumene in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf<br />
den Ökumenischen Kirchentag in München (2010) erörtert werden.<br />
• Inhalte:<br />
Nach dem Zeitalter der Konfessionalisierung gab es in der deutschen Aufklärung erste Ansätze zur<br />
Ökumene. Der protestantische Philosoph Gottfried Wilhelm Leipniz setzte sich zum Ziel, ein<br />
Programm für die Widervereinigungen der christlichen Kirchen zu entwerfen, was in der Praxis<br />
misslang. In der Romantik gab es von beiden Konfessionen Bemühungen, die Einheit der Kirchen<br />
anzustreben. Beispiele hierfür sind der Kreis um den Regensburger Bischof Johann Michael Sailer<br />
und die Bestrebungen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Als mit der Revolution von<br />
1848 die Freiheit der Kirche vom Staat garantiert war, führte dies bemerkenswerter Weise zu<br />
Rückschritten in der Ökumene, da die einzelnen Konfessionen ihre eigenen Interessen in den<br />
Mittelpunkt stellten. Erst nach dem Ersten Weltkrieg, der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, kam es<br />
wieder zu erneuten Initiativen für die interkonfessionelle Ökumene. Auf katholischer Seite war hier<br />
der Freiburger Diözesangeistliche Max Joseph Metzger die treibende Kraft.<br />
• Arbeitsweise:<br />
Kurzreferate, Quelleninterpretation, Gruppenarbeiten, Vorstellung von Fachliteratur, Medieneinsatz<br />
(Filme, Dias), Diskussion, Erstellung von Stundenprotokollen. Auf Wunsch, Besuch einer<br />
ökumenischen Einrichtung.<br />
Literatur:<br />
• Gisbert Kranz: Johann Michael Sailer (1751-1832). Sein Wirken in der Zeitenwende. Regensburg<br />
1982.<br />
• Frank Lothar Kroll: Friedrich IV. und das Staatsdenken der deutschen Romantik<br />
(Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 72). Berlin 1990.<br />
• Lipp, Hans: Max Joseph Metzger. Prophetischer Märtyrer. Kevelaer 2007.<br />
• Hermann-Josef Scheidgen: Der deutsche Katholizismus in der Revolution von 1848/49. Episkopat<br />
– Klerus – Laien – Vereine (Beiträge zur Bonner Kirchengeschichte 27). Köln, Weimar, Wien<br />
2008.<br />
• Christoph Spehr: Aufklärung und Ökumene (Beiträge zur historischen <strong>Theologie</strong> 132). Tübingen<br />
2005.<br />
• (Ein ausführliches Literaturverzeichnis wird in der konstituierenden Sitzung verteilt)<br />
Bemerkung:<br />
• Die Teilnehmerzahl ist nicht begrenzt. Die Veranstaltung eignet sich auch für Seniorenstudierende<br />
• Zuordnungen:<br />
Alte LPO: B<br />
LPO 2003: 2e, 3c<br />
BA: Vc<br />
Voraussetzungen: Die TeilnehmerInnen sollten nach Möglichkeit bereits eine kirchenhistorische oder<br />
eine systematisch-theologische Lehrveranstaltung mit Erfolg abgeschlossen haben.<br />
Kurzkommentar:<br />
Ein Leistungsnachweis wird für ein mündliches Referat und ein Stundenprotokoll oder für eine<br />
schriftliche Hausarbeit und die Vorstellung eines kurzen Aufsatzes im Plenum erworben.<br />
Zielgruppe: Alte LPO B LPO 2003 Modul 2 e; 3 c BA Modul V c