MtEv – Vorbereitung des Wirkens Jesu

MtEv – Vorbereitung des Wirkens Jesu
• Die Antwort Jesu bestimmt einen ganz neuen Rahmen für seine Taufe, der mit der
Verhältnisbestimmung beider Figuren nichts mehr zu tun hat: die Erfüllung aller
Gerechtigkeit (s. zu diesem Begriff Folie 82).
• In V.15 geht es nicht um Jesus und Johannes als Vorbilder in der Verwirklichung gerechten
Tuns, sondern am ehesten um die Erfüllung des göttlichen Heilswillens, denn:
– Es ist die Rede vom Erfüllen der Gerechtigkeit, nicht einfach vom Tun. Damit ist ein
christologisch geprägter Begriff aufgenommen (s. v.a. die Erfüllungszitate). Ein
heilsgeschichtlich relevantes Erfüllen passt besser zur δικαιοσύνη im Sinn des Heilswillen
Gottes.
– Die Übernahme der Taufe fügt sich schlecht in den Gedanken der Norm menschlichen
Handelns, wie sie der mt Jesus unter dem Stichwort der Gerechtigkeit entfaltet (5,20-48;
6,1-18).
– Die theologische Deutung erklärt besser den Einschluss des Täufers in das „Erfüllen aller
Gerechtigkeit“: Er erfüllt in der Taufe Jesu seine Rolle als Vorläufer des Messias.
• Inwiefern gehört gerade die Taufe Jesu zur Erfüllung des göttlichen Heilswillens? Eine
Antwort erschließt sich von der Verbindung der Taufe mit der Offenbarung aus dem
Himmel. Zwar werden Taufe und Offenbarung nicht synchronisiert, doch wird die Taufe
zum äußeren Anlass für Himmelsöffnung und Geistherabkunft – und so zum Auftakt für das
geistgelenkte Wirken des Messias.
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