MtEv – Vorbereitung des Wirkens Jesu

MtEv – Vorbereitung des Wirkens Jesu
Summarische Notiz von der Verkündigung Jesu
und Berufung der ersten Jünger – Mt 4,17-22 – Auslegung
V.17
• Die Zeitbestimmung „von da an“ markiert keinen scharfen Einschnitt, charakterisiert
aber doch eine neue Situation, wenn Jesus in der Öffentlichkeit als Verkünder auftritt.
Das Verb κηρύσσειν „verkündigen“ wird im MtEv nur noch dem Täufer (3,1) und den
Jüngern (10,7.27) zugeschrieben. Da die Aussendungsrede in Kap. 10 deutlich über
die Erzählsituation hinaus geöffnet ist auf die Gegenwart der Adressaten, erscheint
Jesus als Vorbild und Auftraggeber der christlichen Verkündigung zur Zeit des Mt.
• Zeigt die Voranstellung des Umkehrrufs die Dominanz des Imperativs im MtEv (so U.
Luz)?
Ob die Nähe der Basileia den Charakter des Zuspruchs trägt, der zur Umkehr
motiviert, oder ob sie nur den Horizont für die an erster Stelle stehende
Umkehrmahnung abgibt, lässt sich aufgrund von 4,17 allein nicht entscheiden.
Sicher zeigt Mt besonderes Interesse an der Bewährung des Glaubens im Handeln
(z.B. 7,21-26; 28,20). Für die Frage nach dem Grund der Forderung ist aber zu
bedenken:
– 4,23: Evangelium von der Basileia, mit Heilungen verbunden;
– Seligpreisungen als Eröffnung der Bergpredigt in 5,1 (nicht nur ethisierend);
105