MtEv – Vorbereitung des Wirkens Jesu

MtEv – Vorbereitung des Wirkens Jesu
• Die Versuchung besteht darin, dass Jesus seine Vollmacht einsetzt, um sich aus der
Situation des Mangels zu befreien. Warum dies falsch ist, deutet Jesus in seiner
Entgegnung an (V.4). Diese wird auf zwei unterschiedliche Weisen verstanden.
– Das Wort Gottes ist als eigentliche Lebensquelle dem Brot übergeordnet. Der
Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber ist wichtiger als die Suche nach materieller
Nahrung.
– Gott hat die Macht, den Menschen auch ohne Brot am Leben zu erhalten. Dieses
Verständnis liegt auf der ursprünglichen Sinnlinie des Spruches.
Der Kontext des MtEv entscheidet zugunsten des zweiten Vorschlags. Dem
Vorschlag des Teufels zu folgen, hieße, das Vertrauen in Gott preiszugeben, der
weiß, wessen die Menschen bedürfen (6,25-34).
Im Kontext der Versuchungsgeschichte unterstützt V.11 dieses Verständnis:
Jesus, der die Versuchungen bestanden hat, wird von Engeln bedient – ein
Hinweis auf die Versorgung mit Nahrung.
• Im Blick auf das ganze MtEv zeigt sich, dass Jesus seine Vollmacht nicht für sich
selbst einsetzt, sondern für andere. Dies wird in der Kreuzigungsszene in
signifikanter Verbindung mit dem Gottessohn-Titel dargestellt (27,40.42f). Das
Bestehen der Versuchung weist voraus auf das Wirken Jesu als eines Einsatzes für
andere.
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