unfälle mit Produkten und Produktsicherheit - Mehr Sicherheit für ...
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Die neue EU-Richtlinie zur <strong>Sicherheit</strong> von Spielzeug aus dem<br />
Jahr 2009 (2009/48/EG) musste <strong>mit</strong> einer Übergangsfrist von<br />
zwei Jahren in den Mitgliedsländern umgesetzt werden. Seit<br />
Juli 2011 gelten strengere Anforderungen an die Produktion<br />
von Spielzeug sowie schärfere Kontrollpflichten für Hersteller<br />
<strong>und</strong> Importeure. Ein Spielzeug darf z. B. nicht mehr fest <strong>mit</strong><br />
Lebens<strong>mit</strong>teln verb<strong>und</strong>en sein, um für Kinder die Gefahr des<br />
versehentlichen Verschluckens zu verringern.<br />
Für die neuen Regelungen in Bezug auf die chemische Anforderung<br />
an Spielsachen gab es eine Übergangsfrist von vier<br />
Jahren. Sie tritt im Juli 2013 in Kraft. Die neue Bestimmung<br />
erlaubt höhere Grenzwerte für Blei, Arsen <strong>und</strong> Quecksilber in<br />
Spielsachen als die nationalen Bestimmungen bisher. Das bedeutet<br />
aus deutscher Sicht eine Verschlechterung der <strong>Sicherheit</strong><br />
von Spielzeug. Einen Antrag der B<strong>und</strong>esregierung, die<br />
strengeren deutschen Grenzwerte für bestimmte gefährliche<br />
Substanzen beibehalten zu können, hatte die EU-Kommission<br />
(in Teilen) abgelehnt. Die B<strong>und</strong>esregierung hat deshalb eine<br />
Klage vor dem Gericht der Europäischen Union (EuG) eingereicht<br />
<strong>mit</strong> dem Ziel, die bestehenden Grenzwerte beibehalten<br />
zu dürfen. Der Ausgang dieser Klage ist derzeit noch offen<br />
(Stand März 2013).<br />
3 Verordnung über die <strong>Sicherheit</strong> von Spielzeug –<br />
2. GPSGV<br />
• Alle Spielzeuge für Kinder unter 14 Jahren müssen<br />
absolut sicher sein<br />
• Hersteller <strong>und</strong> Importeure sind verpflichtet, Spielzeug<br />
so herzustellen, dass Kinder vor möglichen Gefahren,<br />
z. B. dem Ablösen von Kleinteilen, bewahrt werden.<br />
• Bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung unter<br />
Berücksichtigung des üblichen Verhaltens von Kindern<br />
(zum Beispiel lutschen/in den M<strong>und</strong> nehmen von Spielzeug)<br />
darf die <strong>Sicherheit</strong> oder Ges<strong>und</strong>heit von Benutzern<br />
oder Dritten nicht gefährdet werden<br />
• Die CE-Kennzeichnung muss auf jedem Spielzeug angebracht<br />
werden<br />
• Warnhinweise müssen in deutscher Sprache verfasst sein<br />
<strong>und</strong> <strong>mit</strong> eindeutigen Symbolen hervorgehoben werden<br />
• Warnhinweise müssen <strong>mit</strong> dem Wort „Achtung“ beginnen,<br />
da<strong>mit</strong> der Verbraucher das Risiko direkt <strong>und</strong> eindeutig<br />
erkennen kann, z. B. „Achtung: Nicht für Kinder unter<br />
36 Monaten geeignet.“<br />
• Name <strong>und</strong> Adresse des Herstellers müssen auf dem<br />
Produkt zu erkennen sein<br />
2.2 National gültige Normen<br />
Um Normen international zu vereinheitlichen erfolgt die Entwicklung<br />
von Normen auf europäischer Ebene im Europäischen<br />
Ko<strong>mit</strong>ee für Normung (CEN – Co<strong>mit</strong>é Européen de Normalisation)<br />
<strong>und</strong> international in der Internationalen Organisation<br />
für Normung (ISO – International Organization for Standardization).<br />
Deutschland wird in beiden Organisationen durch<br />
das Deutsche Institut für Normung (DIN) vertreten.<br />
Alle harmonisierten Normen (der EU) müssen in nationale<br />
Normen umgesetzt werden. In Deutschland werden die<br />
Normen durch das DIN erarbeitet. Dabei wird es von sog.<br />
interessierten Kreisen, z. B. aus der Industrie, der Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> des Verbraucherschutzes unterstützt. Das DIN beruft<br />
Repräsentanten, die die deutschen Interessen auch in den<br />
europäischen (CEN) <strong>und</strong> weltweiten (ISO) Normungsorganisationen<br />
vertreten.<br />
Die Entstehung einer Norm ist ein über Jahre andauernder<br />
Prozess. Normen werden alle fünf Jahre unter Berücksichtigung<br />
des neuesten Standes der Wissenschaft <strong>und</strong> Technik<br />
sowie unter Aspekten des Verbraucherschutzes überarbeitet.<br />
Eine Norm gilt in Deutschland, sobald sie im B<strong>und</strong>esanzeiger<br />
veröffentlicht wurde. Normen tragen die<br />
• Bezeichnung „DIN“ für das Deutsche Institut für Normung,<br />
• die Kennzeichnung „EN“ für Europäische Norm, wenn es<br />
eine harmonisierte Norm ist<br />
• die Bezeichnung „ISO“, wenn es eine internationale Norm ist<br />
• oder alle drei Einrichtungen „DIN EN ISO“, wenn die Norm<br />
in allen Bereichen anerkannt <strong>und</strong> veröffentlicht wurde,<br />
z. B. DIN EN ISO 9000 ff. die Norm für Qualitätsmanagementprozesse<br />
• <strong>und</strong> eine laufende Nummer z. B. Norm zur <strong>Sicherheit</strong> für<br />
Kinderbekleidung DIN EN 14682.<br />
Neben den international gültigen <strong>und</strong> europäischen Normen<br />
gibt es auch Normen, die nur für Deutschland gelten, z. B.<br />
DIN 58124 „Schulranzen“. Allen Normen gemeinsam ist,<br />
dass sie nur einen Empfehlungscharakter haben. Sie sind<br />
nicht verpflichtend. Dennoch werden sie von den Herstellern<br />
akzeptiert <strong>und</strong> angewendet, da sie <strong>mit</strong> qualifiziertem Sachverstand<br />
erstellt wurden, ein Qualitätskriterium von <strong>Produkten</strong><br />
sind <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> Wettbewerbsvorteile bringen (können).<br />
Alle Normen werden vom Deutschen Institut für Normung<br />
(DIN) über den Beuth Verlag veröffentlicht. Sie lassen<br />
sich von jedermann, allerdings kostenpflichtig, beziehen<br />
(www.beuth.de).<br />
3 Deutsches Institut für Normung (DIN)<br />
• Das DIN ist die nationale Normungsorganisation in<br />
Deutschland<br />
• Das DIN vertritt Deutschland im Europäischen Normungsausschuss<br />
- CEN <strong>und</strong> im internationalen Ausschuss – ISO<br />
• Das DIN ist ein gemeinnütziger Verein <strong>mit</strong> Sitz in Berlin<br />
• Inzwischen ist 90 % der Normungsarbeit europäisch bzw.<br />
international ausgerichtet<br />
• 2010 gab es 32.454 DIN Normen - knapp 2.500 mehr<br />
als noch 2009<br />
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