brief 1 - Erzdiözese Salzburg
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EIN KURZER ERFAHRUNGSBERICHT VON<br />
MAX NIESNER<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Pro/pä/deu/ti/kum, das<br />
Gemeinschaften prägen unser Leben<br />
maßgeblich, entwickeln unter bewusster<br />
Führung und in freier, offener Atmosphäre<br />
eine unglaubliche Dynamik.<br />
Letztes Jahr durfte ich an solcher Dynamik<br />
teilhaben, um mir über mich und<br />
meine Berufung klarer werden zu können<br />
- im brüderlichen Umfeld, spirituell<br />
begleitet. Im Canisiusheim in Horn, an<br />
der Schwelle zwischen Wein- und<br />
Waldviertel, lebte ich ein Jahr unter<br />
Menschen, die sich ihrerseits auf der<br />
geheimnisvollen, abenteuerlichen Spur<br />
ihrer Berufung befinden, lernte Beobachten,<br />
aufeinander Hören und miteinander<br />
Lachen in ungeahnter Intensität<br />
kennen, gerahmt, gestützt und durchdrungen<br />
von der spürbaren Gegenwart<br />
unseres liebenden Gottes.<br />
Ein Sozialeinsatz im Krankenhaus eröffnete<br />
mir Perspektiven auf Menschen,<br />
deren Freude und Leid von einem ärztlichen<br />
Befund abhängen, die danken,<br />
weinen, warten und hoffen. Ich konnte<br />
teilen: das Vertrauen und den Glauben,<br />
meine Fähigkeit und Kraft, mein Leben<br />
- in der tätigen Hilfe, in ermunternden<br />
Worten, oft auch nur mit einem Lächeln.<br />
Am intensivsten erlebte ich in diesem<br />
Jahr die gemeinsame Reise ins Heilige<br />
Land. Dort für längere Zeit zwischen<br />
den Kulturen zu leben, sorglos die Bibel<br />
zu studieren, unter einem Himmel, zu<br />
dem vielleicht schon Jesus aufblickte,<br />
bevor er die ersten Jünger lehrte und<br />
gleichzeitig tiefen Frieden, sowie die<br />
politischen Spannungen dieses Landstrichs<br />
zu ahnen, ließen mich, begleitet<br />
von einer liebenden Gemeinschaft, sicher<br />
werden in welcher Grundausrichtung<br />
mein Leben geschehen soll: in<br />
enger Verbundenheit mit Jesus, mit<br />
vollem Einsatz und fröhlichem Herzen<br />
am Reich Gottes mitbauen.<br />
Im Propädeutikum trafen sich bewegende<br />
Erlebnisse, manches Vorbild<br />
und tiefgehende Freundschaften in<br />
meinem Sehnen die Liebe Jesu zu atmen<br />
und weiterzuschenken. Gestärkt<br />
mache ich mich nun auf den Weg, mich<br />
zu verlassen und aufzubrechen: zu<br />
dem Mann aus Nazareth, in jedem von<br />
uns.<br />
Ich rate vielen jungen und nicht mehr<br />
so jungen Menschen der inneren Sehnsucht<br />
nachzugehen und im Vertrauen<br />
den Schritt zu ihm zu wagen: seine<br />
Liebe ist das größte Abenteuer meines<br />
Lebens.<br />
Foto: Niesner