brief 1 - Erzdiözese Salzburg
brief 1 - Erzdiözese Salzburg
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MISSION:<br />
IMPOSSIBLE
2<br />
VON ROMAN EDER<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Das Titelfoto zeigt zwei Missionare -<br />
wenn man sie so nennen will - die ihr<br />
Missionsgebiet vor sich liegen haben,<br />
die Stadt <strong>Salzburg</strong> im Jahr 2011.<br />
Machen wir einen Blick zurück ins Jahr<br />
696: Da stand der Missionsbischof Rupert<br />
vor der zerstörten Stadt Juvavum.<br />
Vom Christentum war so gut wie nichts<br />
vorhanden, doch der hl. Rupert machte<br />
in dieser Lage das schier Unmögliche<br />
möglich und brachte die Kirche und<br />
damit ganz <strong>Salzburg</strong> zum Blühen.<br />
Vorwort zum Thema<br />
Noch dazu wird in den Medien meist<br />
ein einseitiges, negatives Bild von der<br />
Kirche gebracht.<br />
Fakt ist: Die Kirche und damit auch die<br />
Seelsorge befindet sich in einem Wandel.<br />
Das muss allen, besonders angehenden<br />
Priestern, bewusst sein. Wie es<br />
in 10 oder 20 Jahren sein wird, weiß<br />
keiner genau. Als Christ zu leben<br />
scheint in dieser Zeit - wie zu Zeiten<br />
Ruperts - eine „mission impossible“, ein<br />
Ding der Unmöglichkeit zu sein. Gerade<br />
deshalb muss der Mut zu neuen<br />
Wegen in der Seelsorge vorhanden<br />
sein, um das Feuer des Glaubens wieder<br />
aufs Neue zu entfachen.<br />
Sebastian Stief: Der hl. Rupert erblickt die Ruinen Juvavums<br />
(Orig. im eb. Palais)<br />
Foto: Josef Kral<br />
Somit gibt es gewisse Parallelen zu<br />
heute, wo die Situation ebenfalls aussichtslos<br />
erscheint: Die Anzahl der<br />
Gläubigen schrumpft, gleichzeitig steigt<br />
deren Altersdurchschnitt. Eng damit<br />
verknüpft ist auch der mangelnde<br />
Nachwuchs an geistlichen Berufen.<br />
Neue Wege wollen wir auch mit dieser<br />
Ausgabe von „Unser Brief“ beschreiten,<br />
da wir - in Anlehnung an einen Film -<br />
ein englischsprachiges Thema wählten.<br />
„Mission (im)possible“ ist ein Wagnis,<br />
das war uns bewusst. Es kann sein,<br />
dass es deswegen Beschwerden hagelt:<br />
„Das versteht doch keiner!“<br />
Aber wir wollen mit diesem Motto einmal<br />
vom Althergebrachten abrücken,<br />
um zu zeigen, dass wir Theologen im<br />
Priesterseminar nicht verstaubt sind.<br />
Denn heute sind englische Ausdrücke<br />
gang und gäbe, und dieser Zeit verschließen<br />
wir uns nicht. In diesem Sinne:<br />
Enjoy Reading!<br />
Impressum<br />
„Unser Brief“ ist die Zeitschrift für die Freunde des Priesterseminars <strong>Salzburg</strong> und erscheint 1x im Jahr.<br />
Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Priesterseminar <strong>Salzburg</strong>, Dreifaltigkeitsgasse 14, 5020 <strong>Salzburg</strong>.<br />
Tel: 0662/ 877 495. E-Mail: sekretariat@priesterseminar.kirchen.net. Web: www.kirchen.net/priesterseminar.<br />
Redaktion: Roman Eder, Florian Zimmet, Johannes Hofer. Versand: Christian Hauser, Anna Diener. Druck:<br />
Hausdruckerei der Erzdiözese <strong>Salzburg</strong>, Kapitelplatz 2, 5020 <strong>Salzburg</strong>. Fotos (wenn nicht anders angegeben):<br />
Priesterseminar.<br />
Für eine Spende für unser Priesterseminar sagen wir Ihnen ein herzliches „Vergelt’s Gott!“<br />
Unser Konto: Hypo-Bank <strong>Salzburg</strong>, BLZ 55 000, Konto 290 4003
Liebe Freunde des Priesterseminars!<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Die Kraft des Vertrauens macht es möglich!<br />
Mit einem herzlichen Gruß aus dem Priesterseminar in<br />
<strong>Salzburg</strong> überreiche ich Ihnen unsere jährlich erscheinende<br />
Seminarzeitschrift „Unser Brief“ und freue mich,<br />
dass es wiederum gelungen ist, einen bunten und ansprechenden<br />
„Brief“ zu gestalten. Allen, die dazu beigetragen<br />
haben, möchte ich herzlich Dank sagen, besonders<br />
für die persönlichen Glaubens- und Berufungszeugnisse.<br />
3<br />
Als Menschen sind wir öfters geneigt zu sagen, das<br />
geht nicht, das ist unmöglich zu bewältigen, das kann<br />
ich nicht, dazu fühle ich mich nicht berufen, das sollen<br />
andere machen. Diese „Gegenrede“ kennen wir auch<br />
Foto: Erzdiözese<br />
aus der Heiligen Schrift, wenn es darum geht, aufzubrechen,<br />
etwas Neues zu beginnen, Gewohntes aufzugeben oder auch, wenn von<br />
Gott Berufene heftig Einspruch erheben gegen ihnen zugedachte Aufgaben und<br />
Aufträge. Für uns Menschen scheinbar Unmögliches kann im Licht des Glaubens<br />
betrachtet eine Zumutung im besten Sinne des Wortes sein und ein Ansporn, Gott<br />
mehr und mehr zu vertrauen.<br />
Weil Menschen Wagnis und Mut bewiesen haben, ist vordergründig betrachtet<br />
Unmögliches immer wieder Wirklichkeit geworden. Auch im Glauben braucht es<br />
Mut und Wagnis, besonders wenn es darum geht, einer möglichen geistlichen Berufung<br />
nachzugehen. Die Berufung zum Leben und zum Dienst als Priester – so<br />
wie die Kirche es hier und heute vorsieht – mag vielleicht manchen unmöglich erscheinen<br />
und doch wird sie immer Wirklichkeit, wenn jemand diesen Weg geht und<br />
sich zum Priester weihen lässt. Daher danke ich unseren Seminaristen für ihren<br />
Mut und ihr Wagnis, sich auf diese „Mission“ einzulassen. Dazu braucht es auch<br />
ein gutes und positives Berufungsklima und das Gebet, worum ich Sie bitten darf.<br />
Die im Juni 2010 begonnene und dringend notwendige Generalsanierung des<br />
Priesterhauses schreitet zügig voran und im Baubericht dürfen wir Sie ausführlich<br />
darüber informieren.<br />
Für jede Spende sowohl für unsere Seminaristen als auch für die laufende Generalsanierung<br />
darf ich Ihnen namens der Hausvorstehung und der Seminaristen<br />
sehr herzlich danken und Vergelt´s Gott sagen!<br />
REGENS GOTTFRIED LAIREITER<br />
Wenn Sie unsere jährlich erscheinende Zeitschrift „Unser Brief“ noch nicht regelmäßig beziehen, lade ich Sie<br />
herzlich dazu ein, diese zu abonnieren. Senden Sie bitte Ihre Adresse an: Priesterseminar <strong>Salzburg</strong>, Dreifaltigkeitsgasse<br />
14, 5020 <strong>Salzburg</strong>. Per Mail: sekretariat@priesterseminar.kirchen.net
4<br />
VON P. MATTHIAS FELBER SVD<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Mein Ausbildungs-Präfekt, ein langjähriger<br />
Missionar in Argentinien, sagte mir<br />
einmal, dass er es schwierig findet, sich<br />
als Verantwortlicher der Ausbildung von<br />
Missionaren als Missionar im Vollsinn<br />
zu sehen. Er sah mein Fragezeichen im<br />
Gesicht und setzte nach: „Wenn ich<br />
nicht bei den Menschen bin, ganz unten<br />
an der Basis, im Sinne der Bibel<br />
Auf Missio<br />
Südamerika oder gar Asien. So ist es<br />
Ghana geworden.<br />
Man möchte aufgrund des internationalen<br />
Auftretens Ghanas glauben, dass<br />
es eigentlich kein Entwicklungsland<br />
mehr ist. Ja, es gibt ermutigende Wirtschaftsdaten.<br />
Es gibt eine gute Gruppe<br />
Reiche. Aber die Schere zwischen arm<br />
und reich wird auch hier immer größer.<br />
Gott sei Dank hat mich der Herrgott,<br />
zusammen mit den Oberen, in ein Gebiet<br />
von Ghana geführt,<br />
wo sich bisher<br />
kaum einer um die<br />
Armen gekümmert hat.<br />
Für einige Jahre war<br />
für ein Gebiet, das fast<br />
so groß ist wie das<br />
Bundesland <strong>Salzburg</strong><br />
(ohne Pinzgau), nur<br />
ein einziger Priester<br />
zur Verfügung. Heute,<br />
2011, schaut das offizielle<br />
Ghana zusammen<br />
mit den USA und<br />
China auf die Afram<br />
Plains. Es wird viel<br />
investiert.<br />
Messe in Zigakope: Dieses Bild zeigt etwas von der Einfachheit der Kirche hier. Das<br />
Gold Ghanas sind die Menschen.<br />
Fotos (2): Felber<br />
und von Jesus, bei den Armen, dann<br />
bin ich kein voller Missionar.“<br />
Diese Aussage hat mich immer begleitet<br />
und sie wurde mir eine Art Gradmesser.<br />
In der Schulseelsorge fand ich<br />
zwar ‚Jugend an der Basis’, aber keine<br />
Armen im Sinn Jesu, die sich nach der<br />
befreienden Botschaft Jesu sehnten.<br />
Mich trieb es woanders hin, dorthin, wo<br />
die Not größer ist und ich vielleicht<br />
mehr gebraucht werden könnte. Afrika<br />
hat mich immer fasziniert. Mehr als<br />
Auch die Kirche hat<br />
sich die Sporen gegeben.<br />
Die Afram Plains<br />
sind inzwischen Apostolisches<br />
Vikariat mit einem Bischof.<br />
Zwei Schwesternkongregationen arbeiten<br />
zusammen mit 5 Diözesanpriestern<br />
und 8 Steyler Missionaren und einem<br />
Spiritaner. Alle kirchliche und pastorale<br />
Infrastruktur wurde von den Steyler<br />
Missionaren aufgebaut.<br />
Die Menschen hier sind arm. Bauern<br />
und Fischer, die von der Hand in den<br />
Mund leben. Höhere Schulen für die<br />
Kinder sind für viele unerschwinglich.<br />
Wir helfen ihnen zu verstehen, dass der<br />
Traum vom Reichtum sie nicht ins
UNSER BRIEF 2011<br />
n in Ghana<br />
5<br />
Zwei Stationen kann P. Matthias nur per Boot erreichen. Eine Stunde ist er dazu auf dem Volta<br />
See unterwegs. Er liebt diese Besuche, die oft nicht einfach sind. Die Leute sind ganz einfache<br />
Fischer und Bauern. „Aber glauben können sie, da lerne ich jedes Mal selbst“, so der umtriebige<br />
Missionar.<br />
Glück führt. Aber dass fester Glaube<br />
und eine gute Beheimatung in der Kirche<br />
sehr wohl Hoffnung und Zuversicht<br />
bringen, das kann ich bestätigen. Das<br />
Leben wird deswegen nicht einfacher,<br />
aber viele Ängste können genommen<br />
werden und in der heilenden, frohen<br />
Botschaft Jesu freies Atmen der Seele<br />
ermöglichen.<br />
Nur langsam durchdringt der Geist Jesu<br />
die alten Traditionen der Menschen.<br />
Inkulturation der Botschaft vom Reich<br />
Gottes ist mühsam und spannend<br />
zugleich. Die Saat fällt in Afrika auf guten<br />
Boden. Die Menschen sind sehr<br />
gläubig und offen für Fragen des Glaubens.<br />
Hier gilt nicht die Frage: Mission impossible?<br />
Vielmehr die affirmative Einladung:<br />
Mission necessary. Come and<br />
join us here! Gott war schon lange hier,<br />
doch er braucht uns.<br />
ZUR PERSON<br />
P. Matthias Felber SVD<br />
Der gebürtige Oberndorfer ist seit 1987 bei<br />
den Steyler Missionaren, 1995 empfing er<br />
die Priesterweihe. Danach war er zwei Jahre<br />
Kooperator in Bischofshofen und acht Jahre<br />
Schulseelsorger im Missionsprivatgymnasium<br />
St. Rupert. Seit 2005 ist Felber als Missionar<br />
in Ghana.
UNSER BRIEF 2011<br />
Missio: Loretto<br />
Schnell verbreitet sich<br />
dieses Feuer und viele<br />
Menschen lassen sich<br />
davon anstecken. Sie<br />
machen sich auf die Suche,<br />
voller Sehnsucht<br />
nach einer lebendigen<br />
Beziehung zu Jesus<br />
Christus. Die Welle dieser<br />
Erweckung ist in vielen<br />
Teilen unseres Landes und unserer<br />
Erzdiözese spürbar und nicht mehr zu<br />
bremsen.<br />
6<br />
VON FRANZISKA SCHOBER, ALTENMARKT<br />
Die Loretto-Gemeinschaft ist eine Jugendbewegung<br />
im Herzen der Katholischen<br />
Kirche und obwohl Christus<br />
scheinbar immer weniger Platz in unserer<br />
Gesellschaft hat, wächst diese Gemeinschaft<br />
immer mehr und beginnt,<br />
missionarisch zu werden.<br />
Die Mission von Loretto ist es u.a. Räume<br />
zu schaffen, in denen Gott erfahrbar<br />
wird. In ganz Österreich und über<br />
die Grenzen hinaus gibt es derzeit<br />
knapp 40 Loretto-Gebetskreise. Seit<br />
März 2009 auch in St. Johann/Pg. Viele<br />
Jugendliche kommen regelmäßig zu<br />
den Treffen und finden Anschluss. Sie<br />
beschäftigen sich mit Gott, ihrem Glauben<br />
und ihrer eigenen Person. Diese<br />
Jugendlichen haben ein enormes Potential.<br />
Entdecken sie ihre Vision, sind<br />
sie Feuer und Flamme, voller Ideen,<br />
Hingabe und tiefer, echter<br />
Freude.<br />
In der jungen Generation unserer<br />
Gemeinschaft bricht gerade eine<br />
große Leidenschaft für das Gebet<br />
und die Evangelisation aus. Einmal<br />
im Monat wird im Geistlichen Zentrum<br />
St. Blasius eine ganze Woche<br />
24 Stunden-7 Tage lang durchgehend<br />
angebetet und auch in St. Johann gibt<br />
es diese 24/7 Prayers. Wir beten in<br />
diesen Stunden für viele Anliegen und<br />
besonders auch für unsere Stadt und<br />
unser Land. Diesen Gebeten folgen<br />
konkrete Evangelisationseinsätze und<br />
die Früchte daraus sind erstaunlich.<br />
Natürlich ist dieses, unser Leben in der<br />
Nachfolge ein ständiges Schwimmen<br />
gegen den Strom, aber ich bin derselben<br />
Meinung wie Pete Greig in seinem<br />
Buch ‚The Vision‘:<br />
„Der Preis, den wir bezahlen, um Jesus<br />
nachzufolgen, egal wie hoch er ist, ist<br />
für uns immer noch das größte<br />
Schnäppchen unseres Lebens!“<br />
Wir glauben daran, dass diese Welt<br />
immer noch verändert werden kann,<br />
denn für Gott ist nichts unmöglich –<br />
Mission is possible!!<br />
Fotos (2): Schober
VON ERWIN NEUMAYER<br />
In Zeiten knapper Personalreserven<br />
stellt sich für manche die Frage nach<br />
der Sinnhaftigkeit eines dritten Mitgliedes<br />
der Priesterseminarleitung.<br />
Seit den späten 90-iger Jahren unter<br />
Regens Martin Walchhofer wurde die<br />
Aufgabe eines Studienpräfekten vom<br />
derzeitigen Regens<br />
des Priest<br />
e r s e m i n a r s<br />
Nitra, Pavel Zahatlan,<br />
wahrgenommen<br />
und<br />
danach vom damaligen<br />
Jugendseelsorger<br />
Harald<br />
Mattel bekleidet.<br />
Nach<br />
dessen Übersiedlung<br />
als<br />
Pfarrer in <strong>Salzburg</strong><br />
Maxglan<br />
blieb diese Aufgabe<br />
zwei Jahre<br />
vakant und wurde<br />
von den Seminaristen<br />
als<br />
unbefriedigend<br />
erlebt. Auf Anfrage<br />
von Regens Laireiter und Erzbischof<br />
Kothgasser habe ich diese Aufgabe<br />
gerne übernommen.<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Unser neuer Vizeregens<br />
Eigentlich gehören zu einer vollen Seminarleitung<br />
stets ein Regens, der Spiritual<br />
und ein Vizeregens, der - wie bis<br />
vor kurzem in Wien und derzeit in St.<br />
Pölten - die Agenden der Studienbegleitung<br />
der Seminaristen übernimmt.<br />
Diese vorrangige Aufgabe wurde auch<br />
mir hier in <strong>Salzburg</strong> übertragen. Dazu<br />
kommt noch die Unterscheidung zwischen<br />
forum externum und forum internum.<br />
Was ist das? Es gibt im Laufe der<br />
Seminarausbildung Themen, welche<br />
sinnhafterweise nur mit dem Spiritual<br />
besprochen werden können und müssen,<br />
über die er absolutes Stillschweigen<br />
zu wahren hat; das sind unter anderem<br />
Themen des geistlichen Lebens,<br />
des Innenlebens der Seminaristen,<br />
kurz: Dinge, welche in der Beichte und<br />
geistlichen Begleitung<br />
ihren Platz<br />
Foto: Universitätspfarre<br />
haben. Sämtliche<br />
Angelegenheiten,<br />
welche das Seminarleben,<br />
die Ausbildung<br />
und auch<br />
d a s S t u d i u m<br />
betreffen, werden<br />
mit dem Regens<br />
bzw. mit dem Vizeregens<br />
besprochen.<br />
Als zusätzliches<br />
Mitglied der Hausvorstehung<br />
obliegt<br />
dem Vizeregens<br />
die Begleitung des<br />
Studiums, die Hinführung<br />
und Ausbildung<br />
zum Predigtdienst<br />
und zusammen<br />
mit dem Regens die Aufnahme<br />
neuer Seminaristen.<br />
Meine Ziele für diesen Dienst sehe ich<br />
in der Begleitung – und falls nötig –<br />
auch Unterstützung des Studiums, einer<br />
bestmöglichen Hinführung und Ausbildung<br />
zum Predigtdienst und im Vorbereiten<br />
auf den praktischen Dienst als<br />
Priester in der Seelsorge. Die vielen<br />
Erfahrungen aus der Kooperatorenund<br />
Pfarrerzeit gebe ich dabei gerne an<br />
die Seminaristen weiter.<br />
7
8<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Warum hast du dich<br />
entschieden, Priester<br />
zu werden?<br />
Wir Studenten haben die<br />
Freiheit für das Wirken<br />
der Kirche nach dem<br />
Krieg wie einen Sieg<br />
erlebt. Priester, die aus<br />
der Gefangenschaft<br />
heimgekehrt waren und<br />
die anderen Seelsorger<br />
begannen mit Begeisterung<br />
die Jugendarbeit in<br />
den Pfarren, das Borromäum<br />
und das Priesterseminar<br />
konnten wieder<br />
geöffnet werden. Für die<br />
Mehrzahl meines Maturajahrgangs ging<br />
es nahtlos weiter ins Priesterseminar.<br />
Die Frage nach der Berufung stellte<br />
sich für manchen erst vor der Diakonenweihe.<br />
Aus Gesprächen weiß ich:<br />
ein Berufungserlebnis kennt keiner von<br />
uns.<br />
Von mir kann ich sagen: Die theologische<br />
Welle war damals: Kirche als<br />
mystischer Leib Christi. Dazu gab es<br />
auch ein Rundschreiben von Pius XII:<br />
Christus lebt und wirkt weiter in seiner<br />
Kirche. Alle, die das tiefer erkannt hatten,<br />
waren in Freude bereit, da mitzutun.<br />
Und wenn der Bischof ruft, wenn er<br />
mich als Priester für die Kirche brauchen<br />
kann – ich bin bereit. So trat ich<br />
zur Priesterweihe an. Das konkrete<br />
Leben der Priester kannten wir von<br />
unseren Jugendseelsorgern her. Mehr<br />
begeistert als gründlich vorgebildet<br />
wurden wir in die Seelsorge geschickt.<br />
Jeder hatte als Kooperator eine Menge<br />
Religionsstunden und Gruppenstunden<br />
für Jugend und Jungschar zu leisten.<br />
Heimat war für mich der Pfarrhof.<br />
Das tiefgreifendste Erlebnis in 50 Priesterjahren<br />
heißt Konzil, Kirche bewegt<br />
sich, sie lebt. Anliegen und Wünsche,<br />
Priester aus verschiedenen Ge<br />
Foto: Pfarre Strobl<br />
die wir hatten, wurden<br />
nun auch in Rom<br />
diskutiert. In meinen<br />
ersten zehn Priesterjahren<br />
gab es die<br />
Messfeier und das<br />
Brevier nur in Latein.<br />
Stufenweise durften<br />
dann Lesung und<br />
Evangelium in der<br />
Muttersprache verkündet<br />
werden. Nie<br />
hatte ich geträumt,<br />
die Kanongebete in<br />
Deutsch zu sprechen.<br />
So ungewohnt und<br />
fremd wirkten Neuerungen,<br />
dass Gegner fromme Leute<br />
aufhetzen konnten: Das ist nicht mehr<br />
unsere katholische Kirche. <strong>Salzburg</strong> hat<br />
bald nach dem Konzil eine Synode gewagt,<br />
um Konzilstexte und Weisungen<br />
in die Seelsorge umzusetzen. Ich durfte<br />
in Priesterkreisen mit vorbereiten und<br />
nach der Synode als Pfarrer das Neue<br />
in die Pfarre bringen. Meine eigene<br />
Begeisterung hat da einiges Altes aufgeweicht.<br />
In meinen Pfarren habe ich<br />
keinen lauten Gegensatz erlebt zwischen<br />
dem Bisherigen und dem Neuen.<br />
Was findest du das Schönste an deinem<br />
Beruf?<br />
Eigentlich hat mich jede Aufgabe gefreut,<br />
auch wenn ich nicht für jede gleiches<br />
Talent habe. Am liebsten ist mir<br />
die Arbeit mit der Bibel. Über 20 Jahre<br />
habe ich für mich Bibelvorlesungen<br />
besucht, um besser zu verstehen und<br />
so die Botschaft weiterzugeben. In der<br />
Pfarre hatten wir all diese Jahre Bibelrunden<br />
angeboten und dazu ein Glaubensgespräch.<br />
Wenn das auch kleine<br />
Gruppen waren, bedeuteten sie für andere<br />
eine Stütze, wenn sie im Glauben<br />
klarer und gefestigter wurden. Ein zwei-
UNSER BRIEF 2011<br />
nerationen: Franz Weikinger<br />
tes, das mir am Herzen liegt, ist das<br />
Feiern des Glaubens bei unseren Festen,<br />
ich denke besonders an die Karwoche<br />
und an Ostern. Vor Gott stehen –<br />
umgeben von einer Schar wacher,<br />
gläubiger Christen – und so Eucharistie<br />
feiern, höher geht es für einen Priester<br />
nicht.<br />
Was war ein kurioses Ereignis, das<br />
dir in deinem Dienst passiert ist?<br />
Ein Mann in meiner Pfarre – kritisch,<br />
mit der Kirche nicht zufrieden,<br />
schloss sich mit Eifer den<br />
Zeugen Jehovas an, nach Jahren<br />
hatte er sich aber auch mit diesen<br />
überworfen und losgesagt. Als er<br />
starb, kam sein Sohn zu mir, und<br />
im Taufbuch war kein Austritt vermerkt.<br />
Einverständlich haben wir<br />
daher den Termin für das Begräbnis<br />
- in gewohnter Form - festgelegt,<br />
wussten aber nicht, dass an<br />
diesem Nachmittag die Stromführung<br />
auf die Verkabelung umgeschaltet<br />
wird. Deshalb gab es keinen<br />
Strom für Glocken, Orgel, Beleuchtung<br />
und Mikrophon. Drei<br />
Mal sagte ich an, dass niemand dafür<br />
kann. Trotzdem wurde getuschelt: „Weil<br />
er halt bei den Zeugen Jehovas mitgetan<br />
hat.“<br />
Welche Erwartungen hast du an angehende<br />
Priester?<br />
Jeder junge Mann, der priesterliches<br />
Leben anstrebt, ist ein Zeichen der<br />
Hoffnung. Das Berufsprofil wird der<br />
Bischof vorgeben. Ich wünsche mir<br />
freudige Apostel, theologisch klar gebildet,<br />
im Gespräch bescheiden, mehr<br />
Priester der Kirche als Privatgelehrte.<br />
Priesterliche Lebensform geht über das<br />
Gewöhnliche hinaus. Das gläubige Volk<br />
möchte Priester, zu denen es aufschauen<br />
kann, denen es Vertrauen<br />
schenken will. Aus Erfahrung füge ich<br />
dazu: Der Priester soll sich durchringen,<br />
die Leute zu mögen, zu denen er<br />
gesandt ist: Schüler einer Klasse, PGR-<br />
Mitglieder, Vereinsleute, Senioren.<br />
Wenn wir sie nicht gern haben, richten<br />
wir nichts aus. Denn die Liebe macht<br />
erfinderisch und schenkt gedeihliches<br />
Zusammenarbeiten.<br />
Was fällt dir zum Thema „mission<br />
(im)possible“ in Bezug auf deine<br />
Aufgaben ein?<br />
Was früher leichter war – eben von<br />
meinen Kurskollegen her, ist heute<br />
existenznotwendig: Freundschaft unter<br />
Priestern. Soweit es möglich ist, auch<br />
freie Tage miteinander suchen und<br />
gestalten.<br />
ZUR PERSON<br />
Jahrgang: 1930<br />
Heimatpfarre: Strobl<br />
Priesterweihe: 10.7.1955<br />
Aktuelle Tätigkeit: Pensionist, Helfer<br />
Vorherige Stationen: Kooperator in Thalgau,<br />
<strong>Salzburg</strong>-St.Andrä; Pfarrer in Obertrum,<br />
Thalgau<br />
9<br />
Bei der Primiz vor dem Elternhaus Foto: Weikinger
10<br />
VON GENERALSENIOR RALF PETER<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Die Aktionswoche<br />
„Offener Himmel“<br />
ist das Projekt der<br />
Erzdiözese, um<br />
neue Zugänge zur<br />
Kirche und zum<br />
G l a u b e n z u<br />
schaffen<br />
Foto: Detlef Schwarz<br />
Erneuerung der Kirche<br />
Am Vorabend des Festes Peter und<br />
Paul, am 28. Juni 2010, kündigte Papst<br />
Benedikt XVI. in Gegenwart einer Delegation<br />
des Patriarchen von Konstantinopel<br />
die Gründung einer Behörde zur<br />
Neuevangelisierung an. In seiner Ansprache<br />
betonte der Papst, dass die<br />
Kirche eine wichtige Kraft zur Erneuerung<br />
in der Welt sei. Mit der Bemühung<br />
um eine Neuevangelisierung, müsse<br />
auch das Bemühen um die Einheit der<br />
Christen verbunden sein.<br />
Am 21. September 2010 veröffentliche<br />
Papst Benedikt XVI. das Apostolische<br />
Schreiben in Form eines Motu Proprio<br />
„Ubicumque et semper“ zur Errichtung<br />
des Päpstlichen Rates zur Förderung<br />
der Neuevangelisierung.<br />
Die Verpflichtung, das Evangelium zu<br />
verkünden, ist eine wesentliche Aufgabe<br />
der Kirche. Diese Sendung hat sie<br />
immer wieder in unterschiedlichen<br />
Kontexten und gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen wahrgenommen.<br />
Auch heute erlebt die Kirche eine Herausforderung<br />
besonderer Art und Weise.<br />
Fortschritte in Wissenschaft und<br />
Technik, ausgeweitete Lebensmöglichkeiten,<br />
individuelle Freiheit, Veränderungen<br />
in der Wirtschaft, die Migrationsbewegungen<br />
und die Abhängigkeiten<br />
unter den Völkern machen deutlich,<br />
dass die Kirche einer veränderten Zeit<br />
gegenübersteht. Unleugbar erfährt die<br />
Menschheit auch in moderner Zeit unzählige<br />
Vorteile durch die Errungenschaften<br />
der Gegenwart.<br />
Dies lässt jedoch nicht übersehen, dass<br />
auch in den Ländern, die bereits vor<br />
Hunderten von Jahren evangelisiert<br />
wurden, sich ein Abfall vom Glauben<br />
und von überlieferten Werten zeigt, der<br />
einhergeht mit einer nachfolgenden<br />
Leere. Bereits Papst Paul VI. betonte<br />
besonders die Notwendigkeit der Evangelisierung<br />
für jene, die zwar getauft<br />
sind, aber außerhalb eines<br />
christlichen Lebensraumes stehen;<br />
für jene, die einen gewissen<br />
Glauben haben, aber<br />
seine Grundlagen nicht kennen;<br />
für jene, die den Glauben<br />
vertiefen wollen und schließlich<br />
die Verkündigung des Evangeliums<br />
an jene, die dem Glauben<br />
fern stehen. Papst Johannes Paul<br />
II. fasste diese Aufgabe unter dem Begriff<br />
„Neuevangelisierung“ zusammen.<br />
Es ging Johannes Paul II. um die Erneuerung<br />
der christlichen Substanz der<br />
Gemeinden in jenen Ländern und Nationen,<br />
die schon vor langer Zeit den<br />
Glauben angenommen hatten.<br />
Die ganze Kirche soll sich nach Papst<br />
Benedikt der heutigen Welt mit einem<br />
neuen missionarischen Elan zeigen.<br />
Die Gebiete alter Evangelisierung teilt<br />
der Papst in drei Gruppen ein: jene
: Neuevangelisierung<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Foto: www.n24.de<br />
Territorien, in denen trotz zunehmender<br />
Säkularisierung bei der überwiegenden<br />
Mehrheit die christliche Praxis und die<br />
geistige Verwurzelung erhalten sind,<br />
jene Regionen mit einer eindeutigeren<br />
Distanzierung der Mehrheit der Bevölkerung<br />
zum Glauben und einem<br />
schwächeren kirchlichen Gefüge, und<br />
jene Zonen, die weitgehend entchristlicht<br />
scheinen.<br />
Da von unterschiedlichen Situationen<br />
ausgegangen werden muss, bedeutet<br />
eine neue Evangelisierung nicht, eine<br />
einzige Antwort für alle Umstände zu<br />
haben. Bei allen Anforderungen, die<br />
sich stellen, braucht es vor allem eine<br />
tiefgehende Gotteserfahrung, die der<br />
Verkündigung des Evangeliums vorausgeht.<br />
Um das Anliegen der Neuevangelisierung<br />
zu fördern, hat Papst Benedikt<br />
den Päpstlichen Rat zur Neuevangelisierung<br />
errichtet, um über die Themen<br />
zur Neuevangelisierung nachzudenken<br />
und geeignete Formen und Mittel zu<br />
finden, um diese zu fördern. Wesentliche<br />
Aufgaben des Rates sind:<br />
− Die theologische und pastorale Bedeutung<br />
der Neuevangelisierung zu<br />
vertiefen.<br />
− Das Studium, die Verbreitung und<br />
die Anwendung des päpstlichen<br />
Lehramtes mit Bezug auf jene Themenkreise,<br />
die mit der Neuevangelisierung<br />
verbunden sind, zu fördern.<br />
− Initiativen, die mit der Neuevangelisierung<br />
zusammenhängen, bekannt<br />
zu machen, zu unterstützen und die<br />
Verwirklichung neuer Initiativen zu<br />
fördern.<br />
− Die Anwendung moderner Kommunikationsmittel<br />
im Hinblick auf ihre<br />
Nutzbarmachung zur Neuevangelisierung<br />
zu studieren und zu fördern.<br />
− Da der Katechismus der Katholischen<br />
Kirche den Glauben für die<br />
Menschen unserer Tage zusammenfasst,<br />
seinen Gebrauch zu unterstützen.<br />
Der Päpstliche Rat wird von einem Erzbischof<br />
als Präsidenten geleitet. Gegenwärtig<br />
hat dieses Amt Salvatore<br />
Fisichella inne.<br />
Wenn dieser neue Päpstliche Rat eine<br />
Aufgabe darin sieht, die Initiativen zur<br />
Neuevangelisierung bekannt zu machen<br />
und Verwirklichung neuer Initiativen<br />
zu fördern, so werden hier nicht nur<br />
die Gemeinschaften und Gruppen innerhalb<br />
der Kirche angesprochen, sondern<br />
jeder, dem die Neuevangelisierung<br />
seiner Heimat oder Umgebung ein<br />
Herzensanliegen ist. In diesem Sinn<br />
sind wir alle Missionare in einer Mission,<br />
die auch heute noch möglich ist, wo<br />
Menschen bereit sind, ihre Zeit, ihre<br />
Gaben und Talente, ja ihr ganzes Sein<br />
in den Dienst der Verkündigung des<br />
Herrn zu stellen.<br />
11
12<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Warum hast du<br />
dich entschieden,<br />
Priester zu<br />
werden?<br />
Die Berufung ist<br />
auch bei mir ein<br />
Geheimnis - so<br />
wie jede Berufung<br />
in der Welt,<br />
die vom Glauben<br />
her gesehen wird<br />
und einen Menschen<br />
„trifft“. Sie<br />
resultiert aus den<br />
Fähigkeiten, die<br />
einem innewohnen<br />
und wo Gott<br />
einhakt, denke<br />
ich. Bei mir war<br />
es von Kindheit an eine Sache, die<br />
mich bewegte und nachdem ich Ministrant<br />
geworden bin, wurde der Ruf stärker.<br />
Auch das Beispiel einiger Priester<br />
hat mich damals beeindruckt. Wenn ich<br />
von einem Berufungserlebnis sprechen<br />
kann, war es damals Johannes XXIII.,<br />
der den letzten Kick gab, dass ich mich<br />
zum Priesterberuf entschied. Der in der<br />
Luft hängende Aufschwung in der katholischen<br />
Kirche bestärkte mich zum<br />
JA. Das II. Vatikanische Konzil trug<br />
auch seinen Teil dazu bei und bewegt<br />
mich heute noch.<br />
Was findest du das Schönste an deinem<br />
Beruf?<br />
Das Schönste an meinem Beruf ist die<br />
Vielfalt der Einsätze für die Menschen<br />
und die Glaubenden zu begeistern für<br />
die Sache Jesu. Es ist auch ein großes<br />
Geschenk, dass mir die Freude am<br />
Priestersein nicht abhanden gekommen<br />
ist, was mit der Herausforderung als<br />
Jugendseelsorger (1973-80) zu tun hat<br />
und später mit der Bibelschule 1990 in<br />
Israel. Besonders die „Entdeckung“ der<br />
Priesterserie:<br />
Bibel gab mir Halt<br />
und Ausdauer und<br />
klingt bis heute nach.<br />
Solche Erfahrungen<br />
sind „Lebens-Not-<br />
Wendig“.<br />
Was war ein kurioses<br />
Ereignis, das<br />
dir in deinem<br />
Dienst passiert ist?<br />
Zweimal ist es passiert,<br />
dass bei einer<br />
Eucharistiefeier statt<br />
Wein Schnaps im<br />
Kelch war. Das erste<br />
Mal waren es die<br />
Kinder bei einem<br />
Foto: Pfarre Sbg.-Gneis<br />
Jugendlager, dann<br />
am Obertauern der Mesner – ohne Absicht<br />
und das in der Osternacht! Ich<br />
denke, Jesus hat gelächelt…<br />
Zwei Bergmessen am Frommerkogel<br />
mit der Landjugend sind auch unvergesslich<br />
durch die vielen Fliegen, die<br />
mit den Rindern anwesend waren. Da<br />
musste ich jedes Mal einige Fliegen<br />
trinken, denn das Herausfischen hätte<br />
zu einem Lachen der frommen Teilnehmer<br />
geführt. Ich habe es gut verdaut –<br />
die Fliegen waren selber schuld (lacht)!<br />
Welche Erwartungen hast du an angehende<br />
Priester?<br />
1. Die Offenheit für die Menschen, so<br />
wie sie sind – in den verschiedenen<br />
Lebensaltern und Situationen.<br />
2. Die Bereitschaft, mit den Glaubenden<br />
das Leben in der Pfarre zu gestalten<br />
und loslassen können von verklemmten<br />
Vorstellungen und Haltungen.<br />
3. Die Wichtigkeit der Zusammenarbeit<br />
zu sehen und aus dem Miteinander der<br />
verschiedenen Charismen gute Wege<br />
für sich und die Glaubenden zu suchen
Peter Zeiner<br />
und zu gehen – alles im<br />
Blick auf das Reich Gottes.<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Was fällt dir zum Thema<br />
„mission (im)possible“<br />
in Bezug auf deine Aufgaben<br />
ein?<br />
Ich merke, dass ich in<br />
meinem Alter und durch<br />
den Herzinfarkt vor drei<br />
Jahren die Notwendigkeit<br />
der Missio (= das Gehen<br />
zu den Menschen) sehr<br />
deutlich sehe, aber die Durchführung<br />
ist nicht mehr so leicht. Ich bin glücklich,<br />
dass es dann und wann gelingt,<br />
die Frohbotschaft in den Menschen zu<br />
verankern. Wichtig ist, dass ich mit meiner<br />
Person und Position nicht im Weg<br />
stehe und den Menschen den Ausblick<br />
auf Gott, die Schöpfung und das Geheimnis<br />
nicht raube. Dass mir die Freude<br />
am Gebet, am Feiern und am Wort<br />
Gottes und den konkreten Menschen<br />
nicht abhanden kommt, ist die große<br />
Bitte an IHN, der mich bisher geführt<br />
hat. Ich bin überzeugt, dass ER mir<br />
auch weiterhin den langen Atem<br />
schenkt, denn ER ist treu.<br />
ZUR PERSON<br />
Primiz in Tamsweg<br />
Foto: Zeiner<br />
Jahrgang: 1942<br />
Heimatpfarre: Tamsweg<br />
Priesterweihe: 2.7.1966<br />
Aktuelle Tätigkeit: Pfarrer in <strong>Salzburg</strong>-<br />
Gneis, Dechant im Dekanat <strong>Salzburg</strong>-Süd<br />
Vorherige Stationen: Kooperator in Wörgl,<br />
Golling; Diözesanjugendseelsorger; Pfarrer<br />
in <strong>Salzburg</strong>-St. Elisabeth<br />
13<br />
Witz<br />
Jesus fragte einen Bauern: „Wer bin ich?“<br />
„Du bist das Brot des Lebens“<br />
Er fragte einen Seemann, und der antwortete: „Du bist das rettende Ufer,<br />
wenn das Schiff in Not ist.“<br />
Er fragte auch ein Kind. Das sagte: „Du bist wie eine Mutter, die niemals<br />
schimpft.“<br />
Zum Schluss fragte er einen Theologen: „Wer bin ich?“<br />
Der Theologe antwortete: „Du bist Christus, die soteriologische Ausprägung<br />
der Offenbarung von der Heilswirklichkeit Gottes, der Mittelpunkt der<br />
Schöpfung, ohne den alle Suche nach Sinnhaltigkeit der Welt verblassen<br />
würde.“<br />
Und Jesus staunend: „Was bin ich?“
Foto: www.jugendfotos.de - Zeno F. Pensky<br />
14<br />
VON ROMAN EDER<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Kirche und<br />
"Geht zu allen Völkern und macht alle<br />
Menschen zu meinen Jüngern!" Das ist<br />
nach wie vor der Grundauftrag der Kirche,<br />
und dazu muss sie auch das Internet<br />
verwenden. Denn ohne zeitgemäße<br />
Methoden lockt man heutzutage keine<br />
Katze mehr hinter dem Ofen hervor.<br />
Lange habe ich geglaubt, dass eine<br />
althergebrachte Website genügt, und<br />
ich stürzte mich mit Eifer auf unsere<br />
Pfarr-Homepage, später auf die Seite<br />
vom Priesterseminar. Aber: Das ist im<br />
schnelllebigen Internet-Zeitalter mittlerweile<br />
fast schon vorsintflutlich, gefragt<br />
ist heute das Web 2.0, das interaktive<br />
Internet, bei dem sich jeder beteiligen<br />
kann. Besonders „in“ sind derzeit die<br />
Social Networks, allen voran Facebook.<br />
Damit kann man mit Leuten in Kontakt<br />
treten, Nachrichten verschicken, Veranstaltungen<br />
bewerben, ...<br />
Ich selber habe lange gezögert, um<br />
mich bei Facebook anzumelden. Und<br />
ich muss zugeben: Am Anfang habe ich<br />
die Wirkung von Facebook unterschätzt.<br />
Denn wenn man einen Blick<br />
auf die Statistik wirft, so sind in Österreich<br />
mehr als 2,2 Mio. Menschen angemeldet,<br />
rund 75% davon sind zw. 13<br />
und 34 Jahren alt, also<br />
genau<br />
jene<br />
Gruppe,<br />
bei<br />
der die Kirche am schwersten Zugang<br />
hat. Um diese Gruppe nicht aus den<br />
Augen zu verlieren, sollte auch die offizielle<br />
Kirche, v.a. die Pfarren, verstärkt<br />
dieses Medium verwenden. Durch Ignorieren<br />
dieses Mediums verstärkt sich<br />
nur das Vorurteil, dass die Kirche allem<br />
Neuen gegenüber kritisch und zurückhaltend<br />
eingestellt ist. Einige stechen<br />
jedoch bereits positiv hervor, wie z.B.<br />
die Pfarre Saalfelden, die das Web 2.0<br />
intensiv verwendet.<br />
Auch ich verwende Facebook für die<br />
Pfarre, ich habe eine Seite für die KJ<br />
Thalgau eingerichtet. Jetzt gibt es da<br />
schon Fans, die ich nicht einmal kenne.<br />
Darin sehe ich auch den großen Vorteil:<br />
Die Vernetzung mit vielen Personen, zu<br />
denen man persönlich vielleicht gar<br />
keinen Kontakt hat. Bei einer Veranstaltung<br />
wie einem Jugendgottesdienst<br />
lade ich nun viele Facebook-Thalgauer<br />
ein, ob sie wollen oder nicht. Wenn ich<br />
es nur in der Kirche vom Pfarrer verkünden<br />
lasse, hören es wenige, doch<br />
im Internet kann man fast alle Jugendlichen<br />
erreichen. Damit kann auch einem<br />
Problem entgegengewirkt werden,<br />
nämlich immer in der selben Suppe zu<br />
schwimmen. Denn mit Facebook kann<br />
ich auch einmal andere mit der Pfarre<br />
konfrontieren.<br />
Das Web 2.0 ist zwar nur eine Ergänzung<br />
und Mittel zum Zweck, allerdings<br />
steckt darin ein riesiges<br />
Potential für die Kirche.<br />
Die vielen Möglichkeiten<br />
müssen verstärkt als<br />
neue Wege der Glaubensverkündigung<br />
gesehen und<br />
genutzt werden. Man gebe<br />
nur bei google.at „Kirche<br />
und Web 2.0“ ein!
VON FLORIAN ZIMMET<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Priesterseminar von A bis Z<br />
Anbetung<br />
Baustelle<br />
Christus<br />
Domdienst<br />
Exerzitien<br />
Fußball<br />
Gitarre spielen<br />
Hauswochenende<br />
Internet<br />
Jause<br />
Kaffee<br />
Liturgie<br />
Musik<br />
Nikolaus<br />
Offener Himmel<br />
Personal<br />
Qual(ität)<br />
Regens<br />
Standortpfarre<br />
Taizé - Gebet<br />
Uni<br />
Vorlesung<br />
Witze<br />
Xylophon<br />
Zölibat<br />
15
16<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Warum hast du dich entschieden,<br />
Priester zu werden?<br />
„Priester sein“ war für mich als Kind<br />
schon ein Traumberuf. Die Ausstrahlung<br />
und das Wirken einzelner Priesterpersönlichkeiten<br />
faszinierten mich. Ich<br />
fühlte mich von Gott gerufen, die Heilsbotschaft<br />
in Wort und Tat zu verkünden<br />
und zu feiern. Freilich, das tridentinische<br />
Priesterbild, das ich seinerzeit<br />
hatte, hat sich mit den Jahren gewandelt.<br />
Die Zeit des 2. Vatikanischen Konzils<br />
ließ vieles aufbrechen und aufblühen.<br />
Trotz meiner Schwierigkeiten mit<br />
der zölibatären Lebensform habe ich<br />
mich nach langem Hin und Her durchgerungen,<br />
Ja zu sagen, ich bin bereit,<br />
aufgrund einiger Schlüsselbegegnungen<br />
– auch in der Krankenseelsorge.<br />
Was findest du das Schönste an deinem<br />
Beruf?<br />
Das Dabei-sein bei „AHA – Erfahrungen“,<br />
„Das gibt’s doch nicht!“. Ich als<br />
„Verwundeter“ darf dabei sein bei Wundern<br />
der Heilung, des Aufbrechens.<br />
Wenn es auch noch so aussichtslos<br />
ausschaut und wo man es nicht erwartet,<br />
tut sich auf einmal der Himmel auf,<br />
ergibt sich eine Lösung und Gott überrascht<br />
mit seinem Entgegenkommen,<br />
seinem Charme, seiner Gnade.<br />
Schöne Seiten sind auch das Vorschussvertrauen,<br />
das mir geschenkt<br />
wird und dass ich die frohe Botschaft,<br />
in allen Lebenslagen zusagen, vermitteln,<br />
feiern darf: „Gott ist mit dir. Er mag<br />
dich, Er ist da für dich, Er geht alle deine<br />
Wege mit, Er schenkt dir seine Liebe,<br />
sein Erbarmen, seine Huld. Du<br />
kannst wieder neu anfangen. Deine<br />
Schuld ist dir vergeben.“<br />
Was war ein kurioses Ereignis, das<br />
dir in deinem Dienst passiert ist?<br />
„Wer noch nie ausgenutzt worden ist,<br />
Priesterserie: Gerh<br />
hat noch nie<br />
was Gutes<br />
getan.“: Oft<br />
bot ich in jungen<br />
Jahren<br />
Hilfesuchenden<br />
1000,-<br />
ATS bar auf<br />
die Hand an!<br />
Einmal kam<br />
ein junger<br />
Mann mit<br />
traurigen Augen<br />
ein zweites<br />
Mal und<br />
ich glaubte<br />
ihm. Erst als<br />
ich mit ihm<br />
trotz vieler<br />
Termine auf<br />
dem Weg<br />
war, gestand er mir seine Lügenmärchen.<br />
Und: Bei einem Taufschmaus fragte ein<br />
Kind die Mutter: „Du Mama, ist der<br />
Pfarrer auch schwanger?“<br />
Welche Erwartungen hast du an angehende<br />
Priester?<br />
- Ein Bemühen, Christus ähnlich zu<br />
werden, doch nicht zu meinen, das Ziel<br />
schon erreicht zu haben<br />
- Gut aus-, nicht eingebildet sein<br />
- Mit dem Volk, für das Volk da sein:<br />
Die Bereitschaft, Freude und Hoffnung,<br />
Trauer und Angst mit den Menschen<br />
teilen<br />
- Als Ergriffener begreifen und als Zeuge<br />
der Auferstehung und Geisterfüllter<br />
andere für das Reich Gottes begeistern,<br />
ein passionierter Priester sein<br />
- Herzensbildung, Glaubwürdigkeit ohne<br />
Masken<br />
- Dialogfähig, Teamfähig, Tolerant<br />
- Ein Mystagoge (Unterweiser) einer<br />
personalen Frömmigkeit sein
ard Mühlthaler<br />
Was fällt dir zum Thema „mission<br />
(im)possible“ in Bezug auf deine<br />
Aufgaben ein?<br />
Allzeit bereit!<br />
Der Typ des allkompetenten Priesters<br />
ist in vieler Hinsicht zu anspruchsvoll,<br />
eine Überforderung und zur Zeit nicht<br />
mehr verfügbar.<br />
Ich schließe mich den Vorschlägen von<br />
Paul Michael Zulehner und<br />
Fritz Lobinger an: „Der herkömmliche<br />
Priestertyp soll<br />
durch einen zweiten Priestertyp<br />
ergänzt werden entsprechend<br />
der Paulinischen Gemeindeberichte.<br />
Diese kennen<br />
gleichfalls zwei Priestertypen:<br />
einen gemeindegründerisch-missionarischen<br />
Typ<br />
– Paulus selbst – und in den<br />
einzelnen Gemeinden einen<br />
g e m e i n d e l e i t e n d e n -<br />
gottesdienstvorstehenden Typ<br />
– die Presbyter etwa in Korinth.<br />
„Pauluspriester“ –<br />
„Korinthpriester“.<br />
Korinthpriester werden für<br />
priesterliche Aufgaben in jeder Gemeinde<br />
bestellt, aus der sie kommen, und<br />
sie existieren immer als ein Team, nicht<br />
als einzelne. Der erste Schritt ist dabei<br />
nicht die Suche nach einer Priesterberufung,<br />
die im Herzen der Einzelnen<br />
aufbricht, sondern es ist die Gemeinde,<br />
die gemeindeerfahrene Personen sucht<br />
(viri probati), die sie für das Priesteramt<br />
erwählt und die der Bischof in einem<br />
Gottesdienst in gemeindliches Presbyterium<br />
hineinweiht. Sie stehen der Eucharistiefeier<br />
vor und leiten aus deren<br />
Mitte her die Gläubigen, indem sie die<br />
Gemeinde, die sie erwählt hat, in der<br />
Spur des Evangeliums halten.<br />
Pauluspriester wiederum wissen sich<br />
zunächst als Person zum Priesteramt<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
berufen und werden dann zu einer amtlichen<br />
Aufgabe bestellt. Ihr Auftrag ist<br />
es, mit dem anvertrauten Evangelium<br />
Gemeinden zu gründen sowie gegründete<br />
Gemeinden und deren Korinthpriester<br />
zu begleiten.<br />
Außerdem fällt mir noch ein: „Wer Licht<br />
in die Welt bringen möchte, wird entweder<br />
Elektriker oder Priester.“ Priestersein<br />
ist sehr anspruchsvoll. Es fordert<br />
den, der sich einmal dafür entschieden<br />
hat, ganz, und er macht auch die Erfahrung:<br />
Wo viel Licht, da ist viel Schatten.<br />
Mein Wunsch für uns alle:<br />
Christus, das Licht unseres Lebens,<br />
das im Dunkel unserer Nacht ein Feuer<br />
entzündet, das nie mehr erlischt.<br />
ZUR PERSON<br />
Primiz in Leogang<br />
Jahrgang: 1951<br />
Heimatpfarre: Leogang<br />
Priesterweihe: 14.10.1978<br />
Aktuelle Tätigkeit: Pfarrer in Kuchl<br />
Vorherige Stationen: Kooperator in St.<br />
Johann i.T., <strong>Salzburg</strong>-St.Andrä; Pfarrer in<br />
Rattenberg<br />
17<br />
Fotos (2): Mühlthaler
18<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Warum hast du dich entschieden,<br />
Priester zu werden?<br />
Wenn ich auf meine Berufungsgeschichte<br />
zurückschaue, so fallen mir<br />
dazu viele Ereignisse, Begegnungen,<br />
Erfahrungen, ... ein, die in mir den Entschluss<br />
reifen ließen, Priester zu werden.<br />
Entscheidend war ganz gewiss<br />
mein Elternhaus. Der Sonntagskirchgang<br />
gehörte da genauso selbstverständlich<br />
zu unserem Alltag wie etwa<br />
das Tischgebet. Das, was meinen Eltern<br />
im Glauben wichtig<br />
war, lebten sie einfach<br />
vor, ohne darüber allzu<br />
viele Worte zu verlieren.<br />
Und dieses Lebensbeispiel<br />
wirkte. Große<br />
Wegweiser waren auch<br />
mein damaliger Heimatpfarrer<br />
Michael Wieser<br />
und mein Religionslehrer<br />
Gottfried Pfluger.<br />
Beide Priester waren für<br />
mich in ihrer ganz unterschiedlichen<br />
Art und<br />
Weise Vorbilder, die<br />
mich ansprachen und<br />
begeisterten.<br />
Und eine wichtige Erfahrung fällt mir<br />
ganz besonders immer wieder ein: Bevor<br />
ich begann, Theologie zu studieren,<br />
begann ich eine Ausbildung zum Ergotherapeuten<br />
in der heutigen Christian-<br />
Doppler-Klinik in <strong>Salzburg</strong>. Bei einem<br />
Rundgang wurde uns zuletzt auch ein<br />
kurzer Blick in die geschlossene Abteilung<br />
erlaubt, in der Schwerstkranke<br />
behandelt wurden. Und ein Bild werde<br />
ich da wohl nie vergessen: Am Boden<br />
lag ein Patient, sein Kopf überdimensioniert,<br />
Speichel floss aus seinem Mund<br />
und er war nur fähig, tierähnliche Laute<br />
von sich zu geben. Gepflegt und betreut<br />
wurde er von einer geistlichen<br />
Schwester. Betroffen von dieser Begegnung<br />
grübelte ich noch lange darüber<br />
nach. Dabei ist mir schon damals<br />
eines bewusst geworden: Würde einem<br />
der Glaube nicht wissen lassen, dass<br />
auch dieser schwerkranke Patient ein<br />
Mensch ist mit einer ihm eigenen Würde<br />
und ein von Gott geliebtes Geschöpf,<br />
käme man wahrscheinlich wirklich<br />
auf letztlich sehr unmenschliche<br />
Gedanken. Die geistliche Schwester,<br />
die für diesen Patienten mehr oder weniger<br />
rund um die Uhr da war, bezeugte<br />
diesen Glauben auf<br />
eindrucksvolle Art. Sie<br />
war ganz einfach und<br />
unspektakulär für diesen<br />
Menschen da und<br />
begleitete ihn mit Liebe.<br />
Heute weiß ich, dass<br />
dies für mich eine ganz<br />
wichtige und wertvolle<br />
Stunde meines Lebens<br />
war, die sehr (!) bedeutungsvoll<br />
für meine Berufungsgeschichte<br />
gewesen<br />
ist.<br />
Fotos (2):Mairhofer<br />
Priesterserie: T<br />
Was findest du das<br />
Schönste an deinem Beruf?<br />
Ich möchte es in Anlehnung an Worte<br />
aus dem Konzilsdokument „Gaudium et<br />
spes“ sagen: Das „Da-sein-dürfen“ im<br />
Glauben für die Menschen: in ihrer<br />
Freude und Hoffnung, Trauer und<br />
Angst, in ihrer Not und Bedrängnis.<br />
Was war ein kurioses Ereignis, das<br />
dir in deinem Dienst passiert ist?<br />
Dazu fällt mir die Bitte einer Trauerfamilie<br />
ein, es möge der Rosenkranz für<br />
ihren lieben Verstorbenen gebetet werden;<br />
aber Gott soll nicht vorkommen,<br />
weil sie ja nicht so gläubig seien. Aber<br />
sonst soll auf alle Fälle alles so ablaufen<br />
wie es bei Verabschiedungen vorgesehen<br />
ist.
heo Mairhofer<br />
Welche Erwartungen hast du an angehende<br />
Priester?<br />
Dass sie theologisch gut ausgebildet<br />
sind, mit beiden Füßen in dieser Welt<br />
stehen und gut in der persönlichen<br />
Freundschaft mit Jesus beheimatet<br />
sind. Oder, um es mit einem Wort von<br />
Frère Roger Schutz von Taizé zu sagen:<br />
Dass sie christliche Menschen und<br />
menschliche Christen sind.<br />
Was fällt dir zum Thema „mission<br />
(im)possible“ in Bezug auf deine<br />
Aufgaben ein?<br />
Zunächst fällt mir die Erfahrung ein,<br />
dass es durchaus nicht einfach ist,<br />
Menschen für das Evangelium zu begeistern.<br />
Es ist eine Tatsache, dass<br />
heute vieles von dem, was in vergangenen<br />
Jahrzehnten noch selbstverständlich<br />
geglaubt und weitertradiert wurde,<br />
nicht mehr einfach von der jüngeren<br />
Generation übernommen und angenommen<br />
wird. Obwohl viele Mitarbeiter<br />
mit mir gemeinsam redlich versuchen,<br />
den Glauben weiterzugeben, hat es oft<br />
den Anschein, als sei alles vergebliche<br />
Liebesmüh‘. Also: Mission impossible!?<br />
Ein Gedanke, der mir nicht fremd ist.<br />
Aber dann gibt es Gott sei Dank die<br />
andere Sicht der Dinge, die einem der<br />
Glaube schenkt und vieles ins rechte<br />
Licht rückt. Natürlich ist es ein Stück<br />
weit mühsam und herausfordernd, mitten<br />
in der Welt von heute, die säkularer<br />
geworden ist, Menschen für den christlichen<br />
Weg begeistern zu können. Aber<br />
der Alltag bestätigt auch immer wieder,<br />
wie dankbar unzählige Menschen sind<br />
für die größere Hoffnung, die wir bezeugen<br />
dürfen. Die scheinbare Erfolglosigkeit<br />
im pastoralen Arbeiten deute<br />
ich für mich persönlich als Einladung,<br />
immer wieder genauer hinzuschauen,<br />
wo SEIN Same aufgeht und Frucht<br />
bringt. Nicht selten nehme ich dann<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Dinge wahr, die ich gerne übersehe,<br />
weil ich zu sehr fast ausschließlich<br />
n ac h „althe rge b rac h ten E rf ol -<br />
gen“ (Anzahl der Kirchenbesucher/<br />
innen,...) Ausschau halte.<br />
Und die scheinbare Erfolglosigkeit erinnert<br />
mich persönlich auch immer wieder<br />
an das Grundgesetz des Evangeliums:<br />
Nicht ich mache, sondern ER<br />
macht. Ich brauche nicht der große<br />
Macher zu sein. Wir sind und bleiben<br />
MitarbeiterInnen; das Eigentliche hat<br />
ER schon für uns getan: Wir sind erlöst.<br />
Und das Eigentliche wird auch ER wieder<br />
tun: dass Vollendung geschieht.<br />
Das entlastet mich persönlich ungemein<br />
und lässt mich auch heute noch –<br />
Gott sei Dank – meinen Dienst mit<br />
Freude und in großer Gelassenheit tun.<br />
Und deswegen gilt für mich: „Mission is<br />
possible!“<br />
ZUR PERSON<br />
Jahrgang: 1962<br />
Heimatpfarre: Thiersee<br />
Priesterweihe: 1989<br />
Aktuelle Tätigkeit: Dechant in Wörgl<br />
Vorherige Stationen: Kooperator in Kuchl;<br />
Provisor in Vigaun, Pfarrer in Schwarzach<br />
19<br />
Primiz in Thiersee
20<br />
Sr. Barbara Grundschober<br />
ist auf heikler Mission:<br />
Als „Chefin“ in der<br />
priesterlosen Pfarre<br />
Waidring. „Unser<br />
Brief“ bat sie zum<br />
Interview.<br />
VON ROMAN EDER<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Sr. Barbara, wie<br />
heißt deine Gemeinschaft<br />
und<br />
welche Aufgaben<br />
habt ihr?<br />
Meine Gemeinschaft<br />
ist eine junge Gründung (1937),<br />
sie heißt „Kongregation der Schwestern<br />
von der heiligsten Eucharistie“.<br />
Das Anliegen unserer Gründerin war,<br />
von der Mitte der Eucharistie zu leben<br />
und hinauszugehen, um für die Menschen<br />
da zu sein. So arbeiten die<br />
Schwestern schon immer in allen Bereichen<br />
der Seelsorge mit.<br />
Wie bist du auf die Idee gekommen,<br />
in einen Orden einzutreten?<br />
In meiner Heimatpfarre hat mich unser<br />
Pfarrer immer wieder zu verschiedenen<br />
Diensten gefragt, vor allem die Jugendarbeit<br />
war ihm wichtig. Diese Arbeit<br />
machte mir sehr viel Spaß. Da ich in<br />
jungen Jahren nicht recht wusste, welchen<br />
Beruf ich erlernen sollte, fragte<br />
ich mich, ob das meine Berufung sein<br />
könnte. So kam ich auch mit verschiedenen<br />
Ordensgemeinschaften in Kontakt.<br />
Ihre Lebensweise und Ausstrahlung<br />
waren für mich sehr faszinierend.<br />
Es kam aber auch in Frage, eine Familie<br />
zu gründen und Kinder zu haben.<br />
So beschloss ich, vorerst die vierjährige<br />
Ausbildung zur Pastoralassistentin<br />
in Wien zu machen. Dort habe ich unsere<br />
jetzige Oberin und auch die Ge-<br />
Mit Menschen das R<br />
meinschaft kennengelernt. Im<br />
letzten Jahr der Ausbildung traf<br />
ich dann die Entscheidung, bei<br />
diesen Schwestern einzutreten.<br />
Ich bin einfach meiner<br />
Sehnsucht und<br />
meine m W unsc h<br />
nachgegangen, für<br />
Gott und die Menschen<br />
da zu sein –<br />
eben als Ordensschwester.<br />
Hast du so etwas<br />
wie ein Lebensmotto?<br />
Mit den Menschen<br />
das Reich Gottes wagen.<br />
Woraus schöpfst du Kraft?<br />
Gebet und Eucharistie. Das hat mich<br />
schon immer begeistert: Von der Mitte<br />
her leben, und von dieser Mitte hinaus<br />
gehen und für die Menschen da sein.<br />
Total wichtig sind mir auch Beziehungen<br />
zu verschiedenen Menschen und<br />
Freizeit. Ich gehe gerne Schi fahren<br />
und schwimmen, oder genieße einfach<br />
die wunderschöne Natur. Mit Freunden<br />
gemütlich zusammen sein ist auch eine<br />
Kraftquelle.<br />
Zu deiner jetzigen Aufgabe: Was<br />
gefällt dir daran und mit welchen<br />
Herausforderungen hast du zu<br />
kämpfen?<br />
Gut gefällt mir die Selbständigkeit mit<br />
der ich arbeiten kann. Ich kann meine<br />
eigenen Schwerpunkte setzen. Besonders<br />
wichtig ist mir die Kinder- und Jugendarbeit<br />
– sie bringen in unsere Kirche<br />
eine Lebendigkeit hinein.<br />
Positiv sehe ich auch die bunte Vielfalt<br />
meiner Arbeit: mit Kindern, Jugend,<br />
Senioren, Nahe- und Fernstehende,<br />
Sakramentenvorbereitung, Kanzleiar-
UNSER BRIEF 2011<br />
eich Gottes wagen<br />
beit, ... Ich kann vieles umsetzen und<br />
verwirklichen. Aber manchmal ist es<br />
schwierig, Mitarbeiter zu finden, die mit<br />
mir Reich Gottes wagen, denn alleine<br />
geht es nicht. Da braucht es welche,<br />
die mittragen und mitarbeiten.<br />
Was erhoffst du dir denn von deiner<br />
Arbeit?<br />
Menschen sollen wieder einen Weg zu<br />
Gott finden, sich von Gott begleitet erfahren<br />
- in allen Höhen und Tiefen ihres<br />
Lebens.<br />
Mit welchen Gefühlen gehst du der<br />
Zukunft entgegen?<br />
Vieles, was ich erlebe und sehe, macht<br />
mir große Sorgen. Einerseits vertraue<br />
ich darauf, dass Gott auch heute wirkt<br />
durch den Hl. Geist, aber manchmal ist<br />
so wenig spürbar. Außerdem fühle ich<br />
mich oft ohnmächtig und erlebe, wie<br />
mir die Hände gebunden sind.<br />
Diese Sorgen betreffen die Gemeinschaft,<br />
wo der Nachwuchs fehlt und ich<br />
die jüngste bin, aber auch die Kirche,<br />
wo junge Priester fehlen, die mit beiden<br />
Beinen am Boden stehen und keine<br />
einseitigen Richtungen einschlagen.<br />
Und dann die vielen, die die Kirche verlassen,<br />
weil sie nie wirklich darin Heimat<br />
gefunden haben. Unsere Familien,<br />
Kinder und Jugendlichen sind nur mehr<br />
punktuell zu begeistern – bei vielen<br />
Gottesdiensten fehlen sie.<br />
Trotzdem gibt es für mich „Highlights“,<br />
wenn Menschen sich für unscheinbare<br />
Dinge bedanken, die mir aber zeigen,<br />
dass alles seinen Sinn hat und nichts<br />
umsonst ist – die kleinen Dinge zählen!<br />
Angesichts des geringen Nachwuchses:<br />
Ist ein geistlicher Beruf in der<br />
heutigen Zeit eine „mission impossible“?<br />
Glaube ich nicht, aber irgendetwas fehlt<br />
derzeit. Doch Berufung ist letztlich ein<br />
Geheimnis. Beeindruckend finde ich,<br />
dass bei manchen die Berufung vom<br />
Unmöglichen zum Möglichen wird.<br />
www.eucharistie-schwestern.net<br />
ZUR PERSON<br />
Sr. Barbara Grundschober<br />
Die ausgebildete Pastoralassistentin aus<br />
Leitzersdorf in NÖ ist seit 1985 bei den<br />
Eucharistie-Schwestern. Sie war zwei Jahre<br />
im Mutterhaus in <strong>Salzburg</strong>-Herrnau, danach<br />
15 Jahre in Thalgau tätig. Seit 2002 ist sie<br />
Pfarrassistentin in Waidring.<br />
21<br />
Fotos (2): Pfarre Waidring
22<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Priesterserie: Manfred Thaler<br />
Warum hast du dich entschieden,<br />
Priester zu werden?<br />
In meinem Leben gibt es kein spezielles<br />
Berufungserlebnis, das mich bewogen<br />
hat, den Priesterberuf zu ergreifen.<br />
Meine Entscheidung dazu ist vielmehr<br />
einer Art innerem „Sich-hingezogenfühlen“<br />
entsprungen. Ich habe das als<br />
Berufung erfahren, von der ich überzeugt<br />
war, ihr nachgehen zu müssen,<br />
ein Weg, den ich bislang nicht bereut<br />
habe.<br />
Was findest du das Schönste an deinem<br />
Beruf?<br />
Zweifellos besticht der Beruf des Priesters<br />
durch die reiche Abwechslung der<br />
mit ihm verbundenen Tätigkeiten. Das<br />
Schönste daran ist für mich das Gefühl,<br />
gebraucht zu werden, ganz unabhängig<br />
vom jeweiligen Ereignis. Umgekehrt<br />
wäre es das Schlimmste für mich, wenn<br />
ich den Eindruck gewänne, nicht mehr<br />
gebraucht oder überflüssig zu sein.<br />
Was war ein kurioses<br />
Ereignis,<br />
das dir in deinem<br />
Dienst passiert<br />
ist?<br />
Ich erinnere mich<br />
insbesondere an<br />
eine Situation, die<br />
zu größerem Gelächter<br />
in der Kirche<br />
Anlass gegeben<br />
hat. In einem<br />
Predigtgespräch<br />
Foto: Pfarre Ramingstein<br />
anlässlich eines<br />
Gottesdienstes mit Kindern habe ich<br />
ein paar Wiederholungsfragen zum<br />
eben gehörten Evangelium gestellt,<br />
unter anderem folgende: „Was hat Jesus<br />
die Jünger gefragt?“ Die Antwort<br />
eines Kindes aus der Bank kam, wohl<br />
von einem entsprechenden Bedürfnis<br />
g e t r i e b e n ,<br />
prompt: „Habt ihr<br />
irgendwo ein<br />
Klo?“<br />
Welche Erwartungen<br />
hast du<br />
an angehende<br />
Priester?<br />
Von angehenden<br />
Priestern erwarte<br />
ich mir eine<br />
g r u n d s ä t z l i c h<br />
positive Einstellung<br />
gegenüber der Kirche, Freude am<br />
priesterlichen Dienst sowie einen umgänglichen<br />
Zugang zu den Menschen.<br />
Die Aufgaben sind im Hier und Jetzt zu<br />
bewältigen. Das Vergangene zu verklären<br />
hilft dabei genauso wenig wie von<br />
künftigen Idealen zu träumen.<br />
Was fällt dir zum Thema „mission<br />
(im)possible“ in Bezug auf deine<br />
Aufgaben ein?<br />
Grundsätzlich ist jede seelsorgliche<br />
Tätigkeit eine „mission impossible“.<br />
Denn der priesterliche Dienst kennt<br />
letztlich kein „Fertig!“ und kein „Auftrag<br />
erfüllt!“ So spüre ich in meinem Alltag<br />
immer auch das Zurückbleiben meiner<br />
Arbeit hinter den Geboten Gottes sowie<br />
hinter den eigenen Erwartungen und<br />
den Anforderungen der Wirklichkeit.<br />
Trotzdem bin ich davon überzeugt,<br />
dass mit der Hilfe Gottes unser Mühen<br />
durchaus fruchtbar sein und werden<br />
kann.<br />
ZUR PERSON<br />
Primizbild: Chorfenster der Pfarrkirche<br />
Vorderthiersee (Abendmahl)<br />
Jahrgang: 1973<br />
Heimatpfarre: Thiersee<br />
Priesterweihe: 29.06.1998<br />
Aktuelle Tätigkeit: Pfarrer in Ramingstein<br />
und Thomatal<br />
Vorherige Stationen: Kooperator in Tamsweg,<br />
Ebbs; Provisor in Jochberg & Aurach
UNSER BRIEF 2011<br />
Was zeichnet einen Christen aus?<br />
UMFRAGE NACH DEM SONNTAGSGOTTESDIENST IN THALGAU<br />
Zu einem Christen gehört für mich die Gemeinschaft,<br />
dass man für die Mitmenschen da ist. Dazu gehört<br />
auch das Sich-Einbringen in die Pfarre, dass man den<br />
Glauben auch an Jüngere weitergibt. Ein Teil ist auch<br />
der regelmäßige Besuch des Sonntagsgottesdienstes,<br />
und weiters, dass man ein ordentliches, korrektes Leben<br />
führt.<br />
23<br />
Brigitte Salzmann<br />
Ein Christ soll danach leben, was in der Bibel steht, nur<br />
am Sonntag in die Kirche zu gehen ist zu wenig, da<br />
gehört mehr dazu. Beispielsweise, dass man nicht<br />
wegschaut, wenn andere in Not sind, sondern handelt.<br />
Die Gemeinschaft ist auch ein wesentlicher Bereich,<br />
dass man da ist für diese.<br />
Johann Schwertl<br />
Der Glaube soll nicht verleugnet werden, sondern als<br />
Christ muss man dazu stehen und nicht schlecht darüber<br />
reden. Die Glaubensgrundsätze sollen schon eingehalten<br />
werden, und das ist für mich ein zivilisiertes<br />
Leben führen und nicht gewalttätig sein oder so. Der<br />
Sonntagsgottesdienst gehört meiner Meinung nach<br />
nicht so direkt dazu, nur wenn man auch wirklich dabei<br />
sein will und gerne<br />
Daniela Lichtmannsperger kommt.<br />
Ein christliches Leben macht so vieles aus, wie beispielsweise<br />
Ehrlichkeit oder Treue, wo so vieles schon<br />
drin steckt. Ein Christ soll natürlich gläubig sein, und<br />
das, was er glaubt, auch umsetzen und nicht nur reden.<br />
Dieser Glaube soll unerschütterlich sein, auch in<br />
Situationen oder Lebensphasen, wo es einem nicht so<br />
gut geht.<br />
Johann Greisberger
24<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Priesterserie: Bernhard Pollhammer<br />
Warum hast du dich entschieden,<br />
Priester zu werden?<br />
Wenn ich an meine Berufung denke,<br />
dann fällt mir zuerst der Prophet Samuel<br />
ein. Seine Mutter Hanna konnte lange<br />
Zeit keine Kinder bekommen und so<br />
ging sie in ihrem Elend in den Tempel,<br />
um Gott ihr Los zu klagen und Ihn zu<br />
bitten, dass Er diese Last von ihr nehme.<br />
Meine Mutter<br />
war in gewisser<br />
Weise so<br />
eine Hanna. Meine<br />
Eltern konnten<br />
lange Zeit<br />
keine Kinder bekommen.<br />
In ihrer<br />
Verzweiflung und<br />
unter Tränen,<br />
wie sie mir erst<br />
nach meinem<br />
Seminareintritt<br />
offenbarte, rief<br />
sie zu Gott in ihrer Not. „Wenn es Dich<br />
gibt Herr, schick ein Kind, Du kannst es<br />
haben, aber schick ein Kind!“. Nun,<br />
dieses unbewusste Gebet wurde jedenfalls<br />
erhört und nicht viel später durften<br />
sich meine Eltern auf mein Kommen<br />
freuen.<br />
Wer deshalb aber meinen würde, dass<br />
ich Priester werden musste, der täuscht<br />
sich. Im Gegenteil! Tierarzt hätte ich<br />
werden sollen. Umso mehr kann man<br />
sich vorstellen, wie erstaunt, ja vielleicht<br />
sogar ein wenig bestürzt alle waren,<br />
wie ich ab ca. fünf Jahre sagte,<br />
dass ich Pfarrer werden wolle. An jenen<br />
Moment, in dem ich wusste, was ich<br />
werden wollte, kann ich mich noch gut<br />
erinnern: Ich saß mit meinen Eltern<br />
relativ weit hinten in der Kirche (da<br />
kann man unauffällig das Gotteshaus<br />
verlassen, falls der kleine Bernhard<br />
quengeln sollte) und verfolgte mit kindlichem<br />
Unverständnis den Gottesdienst.<br />
Bei der Präfation sah ich den Priester<br />
und wusste: Das ist es. Dieses „Gefühl“<br />
hat mich seit jenen Tagen nicht losgelassen.<br />
Was findest du das Schönste an deinem<br />
Beruf?<br />
Die Eucharistie. All die unzähligen<br />
Freuden, alle beglückenden Momente,<br />
wo man Menschen<br />
im Namen<br />
Gottes<br />
helfen kann, sei<br />
es durch die<br />
Kraft des Herrn<br />
in den Sakramenten<br />
oder<br />
durch ganz ein-<br />
Foto: Katholische Jungschar<br />
fache Dinge,<br />
alles hat seine<br />
Wurzeln in der<br />
Eucharistie. Ich<br />
kann es schwer<br />
erklären. Wenn ich an Jesus in der Eucharistie<br />
denke, dann fällt mir immer<br />
der Pfarrer von Ars ein, der staunend<br />
ob dieses Geheimnisses seinen Pfarrkindern<br />
nichts anderes zu sagen wusste<br />
als „Il e la“ – „Er ist da!“. Die Eucharistie<br />
ist Staunen ohne Ende, Quelle<br />
und Höhepunkt, Freude, Trost, Hoffnung<br />
– Alles.<br />
Was war ein kurioses Ereignis, das<br />
dir in deinem Dienst passiert ist?<br />
Als bei meiner ersten Taufe der Moment<br />
kam, wo ich die Predigt halten<br />
sollte: Als ich zur Katechese ansetzte,<br />
auf die ich mich redlich (weil extrem<br />
aufgeregt) vorbereitet hatte, fing der<br />
kleine Täufling zum Brüllen an, als ob<br />
ihm jemand ans Leben ginge. Ich predigte<br />
kurz und genau mit dem „Amen“<br />
verstummte die kraftvolle Unterstützung,<br />
die mir der Kleine zugedacht hatte.
UNSER BRIEF 2011<br />
Welche Erwartungen hast du an<br />
angehende Priester?<br />
Nur eine: dass sie die Kirche leidenschaftlich<br />
lieben.<br />
Was fällt dir zum Thema „mission<br />
(im)possible“ in Bezug auf deine<br />
Aufgaben ein?<br />
„Unsere Stärke ist Stärke nur, wenn<br />
Du sie bist“ schreibt der heilige Augustinus<br />
so trefflich in seinen Confessiones.<br />
Wir leben in einer Zeit, in der<br />
immer mehr Menschen an ihren Grenzen<br />
scheitern. Wir meinen heute oft,<br />
dass alle alles können, dass jeder ein<br />
Supermann, eine Superfrau sein<br />
kann, wenn er/sie nur anfängt wie<br />
einer zu denken und wie einer zu handeln.<br />
„Der Mensch hat das Potential<br />
wie Gott zu sein!“. Wer das denkt,<br />
unterliegt einem furchtbaren Irrtum.<br />
Wir haben unsere Grenzen, wir machen<br />
Fehler und fallen. Mir war das<br />
Christentum mitunter so lieb, weil es<br />
für mich so menschlich, so ehrlich ist.<br />
Ich darf ganz Realist sein, ohne Angst<br />
zu haben. Jesus ist der Heiland, das<br />
Licht der Welt, der uns herausführt<br />
aus dem Dunkel des Versagens und<br />
der Schuld, und der neues Leben<br />
schafft.<br />
Christ sein heißt nicht Supermann<br />
spielen, Masken tragen, es heißt mitunter<br />
einfach ehrlich sein mit sich und<br />
den Menschen, es heißt sich geben,<br />
aufs Ganze gehen und dennoch alles<br />
von Ihm zu empfangen, es heißt stark<br />
sein in Gott. Er hat uns erlöst, nicht<br />
wir müssen Erlöser spielen.<br />
Seine Gnade genügt uns, denn sie<br />
erweist ihre Kraft in unserer Schwäche.<br />
Gott allein genügt – für uns als<br />
Kirche von heute und auch für die<br />
Kirche der Zukunft und so bewahrheitet<br />
sich, was Johannes XXIII gesagt<br />
hat: „Nimm dir nicht zuviel vor. Es<br />
genügt die friedliche, ruhige Suche<br />
nach dem Guten an jedem Tag zu<br />
jeder Stunde, und ohne Übertreibung<br />
und ohne Ungeduld.“ Seht ich bin<br />
Euch alle Tage bis zum Ende der<br />
Welt. Und wenn Er, der Herr, das ist,<br />
ist die mission possible.<br />
ZUR PERSON<br />
Jahrgang: 1981<br />
Heimatpfarre: St. Martin - Liefering<br />
Priesterweihe: 29.06.2007<br />
Aktuelle Tätigkeit: Kooperator in Dorfgastein<br />
und Bad Hofgastein, Mini-Seelsorger<br />
Vorherige Station: Kooperator in Zell am<br />
See und Schüttdorf<br />
Warum gibt es Ministranten?<br />
25
26<br />
VON FLORIAN ZIMMET<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Dieser Weg wird kein leichter sein<br />
Wir Christen befinden uns gemeinsam<br />
in unserem Leben auf einem Weg. Genau<br />
diesen Weg beschreibt auch das<br />
Lied von Xavier Naidoo „Dieser Weg“.<br />
In dem Lied heißt der Refrain:<br />
„Dieser Weg wird kein leichter sein.<br />
Dieser Weg wird steinig und schwer.<br />
Nicht mit vielen wirst du dir einig sein.<br />
Doch dieses Leben bietet so viel mehr.“<br />
Darin steckt viel Wahrheit, denn unser<br />
Leben ist nicht immer leicht und wird oft<br />
auch durch Schicksalsschläge und Prüfungen<br />
gewaltig erschwert. Wer kennt<br />
nicht solche Momente? Wenn man seine<br />
Ziele nicht erreicht. Wenn Menschen,<br />
die uns wichtig sind, aus unserem<br />
Leben verschwinden. Ist der Weg<br />
allerdings dadurch eine „Mission impossible?“<br />
Nein, ist er nicht. Natürlich sehen wir<br />
Menschen oft schneller die Dinge, die<br />
in unserem Lebensweg verkehrt laufen,<br />
die uns das Vorankommen erschweren<br />
und uns auch einmal aus der Bahn<br />
werfen.<br />
Doch wenn wir zur Ruhe kommen und<br />
nachdenken, dann können wir sehen,<br />
dass es viel Gutes gegeben hat, dass<br />
wir unseren Weg trotzdem weitergegangen<br />
sind, vielleicht auch, ohne dass<br />
wir es bemerkt haben.<br />
Alles, was wir erleben, auch jeder<br />
Stein, gehört zu unserem Leben, formt<br />
uns und macht uns zu dem, was wir<br />
sind. Es ist nicht leicht, das zu akzeptieren,<br />
aber nur dadurch können wir<br />
erkennen, dass dieses Leben so viel<br />
mehr bietet und unser Weg eine<br />
„Mission possible“ ist und uns zu unserem<br />
Ziel führt.<br />
Foto: www.pixeliode - Rainer Sturm
UNSER BRIEF 2011<br />
Das Geistliche Zentrum Embach<br />
VON KATHARINA KLING-<br />
LER, EMBACH<br />
Am 31. Oktober war es<br />
endlich so weit: Das<br />
Geistliche Zentrum wurde<br />
eingeweiht. Es war<br />
Foto: Christina Repolust<br />
ein schönes, gelungenes<br />
Fest. Bereits in der Woche vorher<br />
hatte man verschiedene Veranstaltungen<br />
angeboten, um auf die Möglichkeiten,<br />
welche mit dem Geistlichen Zentrum<br />
verbunden sind, hinzuweisen.<br />
Inzwischen ist der Alltag eingekehrt und<br />
viele verschiedene Gruppen, wie z. B.<br />
der Kirchenchor, welcher den Pfarrsaal<br />
für seine Chorproben nutzt, oder die<br />
Gruppe „Silent Voices“, die den Pfarrsaal<br />
zum Proben und den Meditationsraum<br />
zum Meditieren nutzen, der<br />
„Zwergerlclub“, das sind die kleinsten<br />
Embacher, und die Kontemplationsgruppe,<br />
welche jede 2. Woche im Meditationsraum<br />
meditiert, freuen sich nun<br />
endlich, einen öffentlichen Raum zur<br />
Verfügung zu haben und sich nicht wie<br />
bisher im ungemütlichen Pfarrhof oder<br />
privat treffen zu müssen. Der<br />
„ungemütliche“ Pfarrhof erstrahlt nach<br />
der Renovierung ebenfalls in neuem<br />
Glanz und die „Dreieinheit“ Kirche,<br />
Pfarrhof und Geistliches Zentrum ergeben<br />
für den Ort Embach eine sehr positive<br />
Aufwertung.<br />
Allerdings sind<br />
die Embacher<br />
derzeit noch<br />
der Meinung,<br />
dass es vor<br />
allem die Besucher<br />
von<br />
auswärts sind,<br />
welche das<br />
G e i s t l i c h e<br />
Zentrum bei den verschiedenen angebotenen<br />
Kursen nutzen und beleben<br />
werden und verhalten sich vorerst eher<br />
abwartend. Aus der Gruppe „Silent Voices“,<br />
das sind 14 junge Frauen, welche<br />
mit Gesang und Meditation ihre Zusammenkünfte<br />
gestalten, könnte es gut<br />
sein, dass sich einzelne auf einen intensiveren<br />
Glaubensweg einlassen<br />
werden.<br />
Im vom Seelsorgeamt der Erzdiözese<br />
<strong>Salzburg</strong> angebotenen Kurs „Exerzitien<br />
im Alltag“ hat das erste Wochenende in<br />
den Räumen des Geistlichen Zentrums<br />
stattgefunden. Die von tiefer Ruhe geprägte<br />
Umgebung - es hat geschneit<br />
und der Wind blies den Schnee in die<br />
offenen Ritzen des alten Pfarrstalles<br />
und den Zugang zum Geistlichen Zentrum<br />
- eine Erfahrung die man im eigenen<br />
Haus nicht unbedingt machen<br />
möchte - hat bei allen TeilnehmerInnen<br />
eine gewisse Irritation hervorgerufen.<br />
Aber das unmittelbare, nahezu hautnahe<br />
Erleben der Natur hatte eine besondere<br />
Wirkung auf die Stimmung. Eine<br />
hohe Einsatzbereitschaft seitens der<br />
Embacher/Innen an der Entstehung<br />
des Geistlichen Zentrums bei den Bauarbeiten<br />
und bis zum Tag vor der Einweihung<br />
die Mithilfe der verschiedensten<br />
Menschen und unterschiedlichen<br />
Gruppierungen haben es möglich gemacht,<br />
dieses Zentrum entstehen zu<br />
lassen. Nun bietet<br />
es allen Interessierten<br />
einen Platz für<br />
verschiedene geistliche<br />
Aktivitäten.<br />
Das Kursprogramm<br />
finden Sie unter:<br />
www.geistlicheszentrum.at<br />
27<br />
Foto: Pfarre Embach
UNSER BRIEF 2011<br />
28<br />
VON GERHARD VIEHHAUSER<br />
Mein Dienst als Spiritual<br />
Pfarrer, geistlicher Leiter und Spiritual<br />
Seit 2005 bin ich Spiritual neben meinen<br />
Aufgaben als Pfarrer der Stadtpfarre<br />
<strong>Salzburg</strong>-St. Blasius und der geistlichen<br />
Leitung der in meiner Pfarre beheimateten<br />
Jugendbewegung der Lorettogemeinschaft.<br />
Meine Erfahrung in<br />
der geistlichen Leitung der Gemeinschaft<br />
ist, dass viele junge Menschen<br />
wirklich Gott suchen und menschliche<br />
Gemeinschaft. Das ist ein großes Zeichen<br />
der Lebendigkeit und Zukunft für<br />
die Kirche. Als Pfarrer bin ich aber nicht<br />
nur mit jungen Leuten in Kontakt, auch<br />
viele alte und kranke Menschen darf ich<br />
begleiten. Auch dabei erfahre ich das<br />
bewusste oder unbewusste Suchen der<br />
Menschen nach Gott.<br />
Die Aufgabe als Spiritual verbindet<br />
mich mit den Priesterseminaristen, die<br />
zum Teil jetzt schon Menschen begleiten<br />
und die später als Priester junge,<br />
alte und kranke Menschen begleiten<br />
werden. Selber ein Suchender nach<br />
Gott und nach menschlicher Gemeinschaft<br />
zu sein und Menschen auf ihrer<br />
Suche zu begleiten ist eine spannende<br />
und erfüllende Aufgabe als Priester.<br />
Meine Aufgabe als Spiritual im Priesterseminar<br />
Das Wort „Spiritual“ beinhaltet den lateinischen<br />
Begriff für den Heiligen<br />
Geist: Spiritus Sanctus.<br />
Der Heilige Geist entfacht und belebt<br />
unser „geistliches“, spirituelles und<br />
menschliches Leben. Ohne den Heiligen<br />
Geist sind wir tot. Er ist der Creator,<br />
der Schöpfer, der alles belebt. Wir<br />
singen in einem Hymnus: „Komm,<br />
Schöpfer Geist“.<br />
Auf Christus, den Kommenden, hinzuweisen,<br />
das war die Sendung Johannes<br />
des Täufers.<br />
Meine Aufgabe als<br />
Spiritual sehe ich<br />
ähnlich: Ich darf auf<br />
Christus und seinen<br />
Geist hinweisen,<br />
obwohl ich selber<br />
auch immer wieder<br />
auf Christus und seinen Geist hingewiesen<br />
werden muss. Als Hinweis auf<br />
Christus und seinen Geist darf ich die<br />
Seminaristen in geistlichen Gesprächen,<br />
bei Impulsen, Einkehrtagen und<br />
Exerzitien ermutigen und anleiten und<br />
sie in ihrer Berufung begleiten. Die<br />
Nachfolge Christi, die Suche nach dem<br />
geistlichen Weg und die Klärung von<br />
Berufungsfragen brauchen Anleitungen<br />
und Einübung. Durch Einübung in das<br />
geistliche Leben geschieht Formung für<br />
den weiteren Weg des geistlichen Menschen.<br />
Ausblick<br />
Mission Impossible – hier ist Sendung<br />
und Möglichkeit-Unmöglichkeit angesprochen.<br />
Wenn wir in die Zukunft blicken, scheint<br />
es, dass wir heute zwischen Möglichkeit<br />
und Unmöglichkeit stehen. Wir meinen,<br />
es ist unmöglich, allen die Botschaft<br />
des Evangeliums zu bringen. Wir<br />
meinen, es ist unmöglich, die wachsende<br />
Gleichgültigkeit oder auch Ablehnung<br />
der Kirche gegenüber zu stoppen.<br />
Doch ich frage mich, ist das wirklich<br />
so? Im Lukasevangelium lesen wir: „Bei<br />
Gott ist nichts unmöglich“. Der Heilige<br />
Geist bewirkt scheinbar Unmögliches.<br />
Mit ihm können wir die Sendung für das<br />
scheinbar Unmögliche mit hoffnungsvollem<br />
Herzen angehen. Ich glaube<br />
schon, dass es immer möglich ist, den<br />
Menschen mit der Liebe Gottes zu begegnen<br />
und ER ist es, der das scheinbar<br />
Unmögliche möglich machen kann.
VON FLORIAN ZIMMET<br />
Vom 1.-7. August 2010 war es wieder<br />
soweit: Über 53.000 Ministranten aus<br />
aller Welt, davon 45.000 aus den<br />
deutschsprachigen Ländern, hatten<br />
Rom in Besitz genommen und trotzten<br />
der Hitze, um unter dem Motto „Aus der<br />
wahren Quelle trinken“ gemeinsam zu<br />
beten und zu feiern.<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Internationale Ministrantenwallfahrt 2010<br />
Foto: Katholische Jungschar<br />
Überall in Rom sah und vor allem hörte<br />
man die Ministrantengruppen. Ob beim<br />
Stadtrundgang mit Forum Romanum,<br />
Kolosseum, Vaterlandsaltar, Trevibrunnen,<br />
Spanischer Treppe, Santa Maria<br />
Maggiore, Engelsburg und vielen weiteren<br />
Attraktionen, bei den Eröffnungsund<br />
Abschlussgottesdiensten mit ihren<br />
jeweiligen Diözesanbischöfen im Lateran<br />
bzw. in St. Paul vor den Mauern<br />
und genauso beim Baden im Meer.<br />
Doch die Höhepunkte der Fahrt bildeten<br />
am 3. August das Abendgebet aller<br />
Ministranten auf dem Petersplatz, welches<br />
dieses Mal unter dem Aspekt des<br />
50-jährigen Jubiläums der Wallfahrt<br />
stand und in dem uns vor allem der<br />
Schutzpatron der Ministranten, der hl.<br />
Tarzisius, näher gebracht wurde. Beeindruckend<br />
war natürlich die Generalaudienz<br />
mit unserem Papst Benedikt<br />
XVI. am folgenden Tag, der allen für<br />
ihren Dienst am Altar dankte. An diesen<br />
beiden Tagen war der Petersplatz ein<br />
einziges Fahnenmeer und alle<br />
schwenkten ihre Tücher, das jeder Ministrant<br />
bekommen hat. Es war ein beeindruckendes<br />
Erlebnis, so viele Ministranten<br />
zusammen feiern zu sehen und<br />
gemeinsam diese Woche verbringen zu<br />
dürfen.<br />
29<br />
Witze<br />
Der Pfarrer auf Urlaub in Afrika sieht sich plötzlich von einem Rudel Löwen umzingelt. Die<br />
Flucht ist ausgeschlossen. Da fällt er auf die Knie, schließt die Augen und betet: "Oh Herr,<br />
verschone mich und gib mir ein Zeichen deiner Gnade! Befiehl diesen Löwen, sich wie<br />
echte Christen zu verhalten!"<br />
Als er wieder aufblickt, sitzen die Löwen im Kreis um ihn herum, haben die Pfoten gefaltet<br />
und beten: "Komm Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast."<br />
"Warum bist du denn ausgerechnet<br />
in eine Seifenfabrik eingebrochen?“,<br />
fragt der Gefängnisseelsorger einen<br />
Gefangenen.<br />
Dieser antwortet: „Weil es mir damals<br />
so dreckig gegangen ist!“<br />
"Verlangen deine Eltern von dir, dass du<br />
vor dem Essen betest?", erkundigt sich<br />
der Pfarrer.<br />
"Nein", schüttelt Seppi den Kopf, "Denn<br />
meine Mama kocht eigentlich recht gut!"
30<br />
VON CHRISTIAN WALCH<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Die Lichter des Fahrzeugs vor mir spiegeln<br />
sich in der regennassen Fahrbahn.<br />
Schon bald taucht in der Ferne der<br />
schöne, große Kirchturm auf, der mir in<br />
den letzten Jahren sehr vertraut geworden<br />
ist. Es ist Freitagnachmittag und in<br />
ein paar Minuten werde ich wieder da<br />
sein, bei meinem „Vier-Sterne-Pfarrer“!<br />
Gleich biege ich scharf rechts ab und<br />
das Auto müht sich etwas, über den<br />
steilen Kirchhügel hinaufzukommen.<br />
Das letzte Mal ist noch gar nicht lange<br />
her, dass ich bei Pfarrer Ernst Mühlbacher<br />
in Unken war – trotzdem freue ich<br />
mich, wieder hier zu sein in meiner<br />
Standortpfarre. Unken ist für mich<br />
schon ein wenig ein Zuhause geworden.<br />
Dazu tragen auch vor allem die<br />
Menschen bei, Menschen wie etwa<br />
Pfarrhaushälterin Johanna, die mir immer<br />
mein Zimmer, meine „Suite“ bereitet,<br />
bevor ich komme.<br />
Im Rahmen der neuen Pfarrverbände<br />
Mein Vier-St<br />
entstand der<br />
Pfarrverband<br />
„ U n t e r e s<br />
Saalachtal“,<br />
zu dem neben<br />
Unken<br />
und St. Martin<br />
noch Lofer<br />
und Weißbach<br />
hinzug<br />
e k o m m e n<br />
sind. So wurde<br />
aus dem<br />
„Zwei-Sterne-<br />
Pfarrer“ Ernst<br />
Mühlbacher<br />
ein „Vier-<br />
S t e r n e -<br />
Foto: Christian Walch<br />
Pfarrer“. Meiner<br />
Meinung nach<br />
zeigen die Vier Sterne aber nicht nur<br />
die Anzahl der Pfarren an, sondern<br />
auch die Qualität der Arbeit, die Pfarrer<br />
Ernst in seinen Pfarren tut! Es ist mir<br />
eine Freude, mit ihm gemeinsam immer<br />
wieder ein paar Tage zu verbringen<br />
und ihm bei seinem Tun über die<br />
Schulter zu schauen, was mir bei dem<br />
Größenunterschied, der zwischen uns<br />
besteht, eigentlich ganz leicht fällt.<br />
Ernst hat sein Herz bei den Menschen<br />
und bei Gott – da lerne ich gerne von<br />
ihm.<br />
Dieses Mal wartete auch ein abwechslungsreiches<br />
Programm auf uns. Gestartet<br />
haben wir in Weißbach mit einem<br />
Geburtstagsbesuch bei einem<br />
älteren Herrn. Dann ging es zum Gottesdienst<br />
der Ehejubilare dieses Jahres<br />
– anschließend durften wir mit ihnen<br />
feiern.<br />
Samstag Morgen starteten wir mit den<br />
Laudes, dem Morgengebet in den Tag<br />
und dachten dabei an all jene, die die-
erne-Pfarrer<br />
sen Tag vielleicht nicht im Gebet beginnen<br />
wollen oder können. Nach einem<br />
herzhaften Frühstück, das immer schon<br />
von Ernst fertig vorbereitet ist, wartete<br />
ein Stück Arbeit auf uns – die Predigt<br />
für die Vorabendmesse und den Sonntag<br />
muss noch zu Papier gebracht werden.<br />
Ernst diktierte und ich war sein<br />
„Vier-Sterne-Sekretär“. Ist dann alles<br />
erledigt, was der Vormittag so mit sich<br />
gebracht hat, verwandelt sich der „Vier-<br />
Sterne-Pfarrer“ in einen „Vier-Hauben-<br />
Koch“. Dann zaubert Ernst etwas Gutes<br />
für unser gemeinsames Mittagessen.<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Eine Goldene Hochzeit wartete am<br />
Nachmittag auf uns. Für mich sind solche<br />
Anlässe etwas Besonderes, da ich<br />
Feiern dieser Art aus meiner Heimatpfarre<br />
nicht kenne. Natürlich haben wir<br />
mit der Hochzeitsgesellschaft nach der<br />
Feier in der Kirche anschließend im<br />
Gasthaus weiter gefeiert und auch die<br />
Braut gestohlen, was jedoch in Anbetracht<br />
des Alters der Braut ziemlich<br />
harmlos ausgefallen ist.<br />
Am Abend ist es nicht minder festlich<br />
zugegangen. Auch in Lofer durften wir<br />
uns mit den Ehejubilaren freuen und für<br />
die zahlreichen gemeinsamen Ehejahre<br />
„Danke“ sagen.<br />
Am Sonntag feierten wir mit den stolzen<br />
St. Martinern Patrozinium. Es war<br />
wirklich festlich! Nur wenig später, um<br />
10 Uhr, waren wir schon wieder in Unken,<br />
ebenso zur Sonntagsmesse –<br />
auch das gehört zum Leben eines<br />
„Vier-Sterne-Pfarrers“!<br />
Wenn ich auf dem Heimweg dann wieder<br />
im Auto sitze, denke ich nach über<br />
das Erlebte. Ich schätze die gemeinsame<br />
Zeit und das verbindende Gebet<br />
und ich weiß, dass ich in nicht allzu<br />
langer Zeit den schönen großen Kirchturm<br />
von Unken wieder vor mir auftauchen<br />
sehen werde.<br />
31<br />
Karikatur: Josef Promitzer, Seminarist der Diözese Graz-Seckau
32<br />
EIN KURZER ERFAHRUNGSBERICHT VON<br />
MAX NIESNER<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Pro/pä/deu/ti/kum, das<br />
Gemeinschaften prägen unser Leben<br />
maßgeblich, entwickeln unter bewusster<br />
Führung und in freier, offener Atmosphäre<br />
eine unglaubliche Dynamik.<br />
Letztes Jahr durfte ich an solcher Dynamik<br />
teilhaben, um mir über mich und<br />
meine Berufung klarer werden zu können<br />
- im brüderlichen Umfeld, spirituell<br />
begleitet. Im Canisiusheim in Horn, an<br />
der Schwelle zwischen Wein- und<br />
Waldviertel, lebte ich ein Jahr unter<br />
Menschen, die sich ihrerseits auf der<br />
geheimnisvollen, abenteuerlichen Spur<br />
ihrer Berufung befinden, lernte Beobachten,<br />
aufeinander Hören und miteinander<br />
Lachen in ungeahnter Intensität<br />
kennen, gerahmt, gestützt und durchdrungen<br />
von der spürbaren Gegenwart<br />
unseres liebenden Gottes.<br />
Ein Sozialeinsatz im Krankenhaus eröffnete<br />
mir Perspektiven auf Menschen,<br />
deren Freude und Leid von einem ärztlichen<br />
Befund abhängen, die danken,<br />
weinen, warten und hoffen. Ich konnte<br />
teilen: das Vertrauen und den Glauben,<br />
meine Fähigkeit und Kraft, mein Leben<br />
- in der tätigen Hilfe, in ermunternden<br />
Worten, oft auch nur mit einem Lächeln.<br />
Am intensivsten erlebte ich in diesem<br />
Jahr die gemeinsame Reise ins Heilige<br />
Land. Dort für längere Zeit zwischen<br />
den Kulturen zu leben, sorglos die Bibel<br />
zu studieren, unter einem Himmel, zu<br />
dem vielleicht schon Jesus aufblickte,<br />
bevor er die ersten Jünger lehrte und<br />
gleichzeitig tiefen Frieden, sowie die<br />
politischen Spannungen dieses Landstrichs<br />
zu ahnen, ließen mich, begleitet<br />
von einer liebenden Gemeinschaft, sicher<br />
werden in welcher Grundausrichtung<br />
mein Leben geschehen soll: in<br />
enger Verbundenheit mit Jesus, mit<br />
vollem Einsatz und fröhlichem Herzen<br />
am Reich Gottes mitbauen.<br />
Im Propädeutikum trafen sich bewegende<br />
Erlebnisse, manches Vorbild<br />
und tiefgehende Freundschaften in<br />
meinem Sehnen die Liebe Jesu zu atmen<br />
und weiterzuschenken. Gestärkt<br />
mache ich mich nun auf den Weg, mich<br />
zu verlassen und aufzubrechen: zu<br />
dem Mann aus Nazareth, in jedem von<br />
uns.<br />
Ich rate vielen jungen und nicht mehr<br />
so jungen Menschen der inneren Sehnsucht<br />
nachzugehen und im Vertrauen<br />
den Schritt zu ihm zu wagen: seine<br />
Liebe ist das größte Abenteuer meines<br />
Lebens.<br />
Foto: Niesner
UNSER BRIEF 2011<br />
Zwei neue Gesichter<br />
Hallo, Grüß Gott! Als neuer Seminarist darf ich<br />
mich kurz vorstellen. Ich heiße Johannes Hofer<br />
und komme aus Windhaag bei Perg in Oberösterreich.<br />
Dort wuchs ich in der Familie mit meinem<br />
Bruder und meiner Schwester auf. Nach der<br />
Matura, dem Zivildienst und zwei Jahren der Mithilfe<br />
auf einem Bauernhof wurde in mir die Sehnsucht,<br />
mich in den Dienst für Gott und die Mitmenschen<br />
zu stellen, wach.<br />
33<br />
Darauf wagte ich einen ersten Schritt zum Priesterseminar<br />
und durfte gemeinsam mit 13 Kollegen<br />
das Vorbereitungsjahr in Horn verbringen. In<br />
dieser Zeit zur persönlichen Reflexion, zur Klärung<br />
oder Diskussion von Fragen und mit einer<br />
Reihe von Eindrücken in verschiedensten Bereichen<br />
bildete die „Bibelschule“ mit einer Reise ins<br />
Heilige Land für mich einen Höhepunkt. Im Herbst durfte ich mit zwei Freunden<br />
und Kollegen aus dem Propädeutikum als Gastseminarist in <strong>Salzburg</strong> mit dem ersten<br />
Studienjahr beginnen.<br />
Foto: Zimmet<br />
Mein Name ist Florian Zimmet, ich bin 23<br />
Jahre alt und komme aus Oberviechtach<br />
(Oberpfalz).<br />
Durch die Arbeit als Ministrant, in der Jugendarbeit<br />
unserer Pfarrei und die Zusammenarbeit<br />
mit unseren jeweiligen Pfarrern<br />
und Kaplänen bin ich immer mehr mit dem<br />
Wunsch Priester zu werden in Berührung<br />
gekommen, und dieser hat sich dann in mir<br />
verfestigt.<br />
Also bin ich 2007 nach meinem Abitur am<br />
Ortenburg Gymnasium Oberviechtach ins<br />
Priesterseminar Regensburg eingetreten<br />
und habe mich auf das „Abenteuer“ Priesterseminar<br />
eingelassen. Nach meinem Freijahr<br />
in Würzburg entschloss ich mich, mein<br />
Studium in der nächsten „Burg“ fortzusetzen.<br />
So bin ich nun seit September des letzten<br />
Jahres als Gastseminarist in <strong>Salzburg</strong>.
34<br />
VON THOMAS BELITZER<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Als einziger „<strong>Salzburg</strong>er“ Seminarist<br />
machte ich mich Anfang Oktober vom<br />
bayerischen Tacherting auf den Weg in<br />
das schöne Horn, um das Propädeutikum<br />
zu beginnen. Zuerst möchte ich<br />
mich kurz vorstellen und dann etwas<br />
auf meinen Berufungsweg eingehen.<br />
Geboren wurde ich am 24. September<br />
1985 in Trostberg an der Alz und<br />
wuchs in dem benachbarten Tacherting<br />
auf, wo ich auch die Volks- und Hauptschule<br />
besuchte. Anschließend folgte<br />
eine Ausbildung zum Verkäufer, Berufstätigkeit<br />
und ein Auslandspraktikum<br />
in England. Die letzten drei Jahre verbrachte<br />
ich dann an der staatl. Fachoberschule<br />
in Traunstein, wo ich in der<br />
Ausbildungsrichtung Sozialwesen das<br />
Abitur nachholte.<br />
Im Propädeutikum<br />
Meine Berufungsgeschichte verlief<br />
zwar nicht immer gerade, aber doch<br />
kann ich rückblickend immer den berühmten<br />
roten Faden erkennen. So<br />
begann ich mit neun Jahren<br />
den Ministrantendienst,<br />
den ich bis heute<br />
mit sehr großer<br />
Freude ausübe. Gerade<br />
auch der<br />
Dienst und die<br />
enge Verbindung<br />
zur Heimatpfarre<br />
sowie<br />
mit dem Heimatpfarrer<br />
haben<br />
mich stets bestärkt<br />
und unters<br />
t ü t zt. S o g a r<br />
schon als kleines<br />
Kind wollte ich<br />
immer Pfarrer<br />
werden und war<br />
ganz begeistert<br />
vom „Kirche spielen“.<br />
Nach meiner Ausbildung<br />
wurde dieser<br />
Wunsch wieder sehr<br />
stark und ich suchte<br />
nach einer<br />
passenden Möglichkeit,<br />
mich auf<br />
den richtigen<br />
Weg zu machen.<br />
Daher entschloss ich mich, auf dem<br />
zweiten Bildungsweg die Hochschulreife<br />
zu erlangen.<br />
Dies geschah dieses Jahr und so konnte<br />
ich nun voll Freude für die ED <strong>Salzburg</strong><br />
mit dem Propädeutikum starten.<br />
Nach den ersten drei Monaten in Horn<br />
kann ich sagen, dass es bis jetzt durchwegs<br />
eine gesegnete Zeit war, voller<br />
spiritueller, intellektueller und menschlicher<br />
Erfahrungen, die uns bereits jetzt<br />
zu einer kleinen Familie auf dem Weg<br />
der Nachfolge des Herrn zusammenwachsen<br />
ließen. So möchte ich mich<br />
und alle Propädeutiker Ihrem Gebet<br />
anvertrauen, auf dass uns der Herrgott<br />
stets mit seiner unbeschreiblichen Liebe<br />
auf<br />
unserem<br />
W e g<br />
stärkt!<br />
Fotos (2): Propädeutikum Horn
UNSER BRIEF 2011<br />
Steck<strong>brief</strong>e der Seminargemeinschaft<br />
Name: Roman Eder<br />
Heimatort: Thalgau<br />
Hobbies:<br />
Jungschar/Jugend, Fußball, Langlaufen, auf<br />
Konzert der TMK gehen, Feuerwehr<br />
Leitspruch: Die Sache Jesu braucht Begeisterte<br />
Berufswunsch als Kind: Kameramann<br />
Lied meines Lebens: Rainermarsch<br />
35<br />
Name: Gottfried Laireiter<br />
Heimatort: Großarl<br />
Hobbies:<br />
Lesen, Bergwandern, mit netten Leuten<br />
beisammen sein, Kultur<br />
Leitspruch: Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen<br />
Berufswunsch als Kind: Landwirt<br />
Lied meines Lebens: O wie schön ist‘s auf den Höhen<br />
Name: Christian Hauser<br />
Heimatort: St. Johann i. T.<br />
Hobbies:<br />
Querflöte spielen, Schi fahren, Wandern,<br />
Lesen<br />
Leitspruch: Ein Segen sollst du sein<br />
Berufswunsch als Kind: Volksschullehrer<br />
Lied meines Lebens: Wohl ist die Welt so groß so<br />
schön<br />
Name: Christian Walch<br />
Heimatort: Rif/Hallein<br />
Hobbies:<br />
Bergsteigen, Basketball, Klettern, Lesen,<br />
auf der faulen Haut liegen<br />
Leitspruch: Was für Menschen unmöglich ist, ist für<br />
Gott möglich<br />
Berufswunsch als Kind: Bauer<br />
Lied meines Lebens: In de Berg bin I gern
UNSER BRIEF 2011<br />
36<br />
Name: Josef Brandstätter<br />
Heimatort: Mühlbach am Hochkönig<br />
Hobbies:<br />
Wandern, Musizieren, Schwimmen, Schi fahren,<br />
Lesen<br />
Leitspruch: Die Freude am Herrn ist meine Stärke<br />
Berufswunsch als Kind: Bauer<br />
Lied meines Lebens: Der Komponist ist damit noch nicht<br />
fertig<br />
Name: Johannes Hofer<br />
Heimatort: Windhaag b. Perg<br />
Hobbies:<br />
Wandern, Rad fahren, Lesen, Mitmenschen<br />
helfen, mit Freunden treffen, Zeit der Ruhe<br />
Leitspruch: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es<br />
Berufswunsch als Kind: Feuerwehrmann<br />
Lied meines Lebens: Resucito<br />
Name:<br />
Heimatort:<br />
Hobbies:<br />
Leitspruch:<br />
Jürgen Heiter<br />
Schwanenstadt<br />
Literatur, Kunst, Philosophie, Naturwissenschaft,<br />
Theologie<br />
Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und<br />
das Leben<br />
Berufswunsch als Kind: Arzt<br />
Lied meines Lebens: Sonnengesang des hl. Franziskus<br />
Name:<br />
Heimatort:<br />
Hobbies:<br />
Martin Schmid<br />
Oberrieden<br />
Schwimmen, Rad fahren, Singen, Blumen<br />
und Natur, Fotografieren<br />
Leitspruch: Mensch sein für die Menschen<br />
Berufswunsch als Kind: Florist, Koch<br />
Lied meines Lebens: Gott liebt alle Menschen, daher ist<br />
Gottes Liebe so wunderbar
UNSER BRIEF 2011<br />
Name: Ralf Peter<br />
Heimatort: Buchen im Odenwald<br />
Hobbies: Lesen, Freunde und Bekannte treffen<br />
Leitspruch: Mein Mund verkünde das Lob des Herrn<br />
Berufswunsch als Kind: Pilot<br />
Lied meines Lebens: Black or white<br />
Name: Kamil Fuchs<br />
Heimatort: Spisské Podhradie<br />
Hobbies:<br />
Wandern, Klavier spielen, Musik, Tierpark<br />
besuchen, Filme anschauen<br />
Leitspruch: Der Herr ist mein Licht und mein Heil<br />
Berufswunsch als Kind: Pilot<br />
Lied meines Lebens: Großer Gott<br />
37<br />
Name: Florian Zimmet<br />
Heimatort: Oberviechtach<br />
Hobbies:<br />
Lesen, Fußball, Gitarre spielen, Freunde<br />
treffen, Jugendarbeit, Filme schauen<br />
Leitspruch: Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen<br />
pfeifen lassen<br />
Berufswunsch als Kind: Tierforscher<br />
Lied meines Lebens: Probier‘s mal mit Gemütlichkeit<br />
Name: Maximilian Niesner<br />
Heimatort: Rosenheim<br />
Hobbies: Literatur, Philosophieren, Reden, Musik<br />
Leitspruch: Wer sein Ziel weit steckt, hat viel Platz<br />
zum Wachsen<br />
Berufswunsch als Kind: Archäologe<br />
Lied meines Lebens: River of dream<br />
Name:<br />
Roland Frank<br />
Heimatort: Baiersdorf<br />
Hobbies: Gitarre spielen, Schwimmen<br />
Leitspruch: Genieße das Leben<br />
Berufswunsch als Kind: Pfarrer<br />
Lied meines Lebens: Stille Nacht
UNSER BRIEF 2011<br />
Blitzlichter aus d<br />
38
em Seminarleben<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
39
40<br />
VON DEN CHRONISTEN RALF PETER UND<br />
CHRISTIAN HAUSER<br />
Jänner<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Aus unserer Seminarchronik<br />
9. Unser Generalvikar Dr. Hansjörg<br />
Hofer hält uns den Einkehrtag<br />
10. Am Seminarsonntag verbringen<br />
wir den Nachmittag mit Schlittenfahren<br />
in Faistenau.<br />
Das Jahr 2010<br />
22.-24. Umzug einiger Seminaristen<br />
wegen des kommenden Umbaus.<br />
März<br />
10. Unser Seminar<strong>brief</strong> wird zum<br />
Versand bereit gemacht.<br />
20. Unsere Neupriester Simon<br />
Weyringer und Christoph Eder<br />
feiern die Hl. Messe mit uns.<br />
Februar<br />
Schlittenpartie in Faistenau<br />
7.-10. Einige Seminaristen und Herr<br />
Regens sind zu Wintersporttagen<br />
in Auffach.<br />
14.-20. Exerzitien in Kremsmünster mit<br />
P. Willi Klein von den Missionaren<br />
vom Kostbaren Blut. In dieser<br />
Zeit beginnen wir am<br />
Aschermittwoch die Fastenzeit.<br />
22. Mag. Jonathan Werner wird<br />
von Erzbischof Dr. Alois<br />
Kothgasser zum Akolythen beauftragt.<br />
„Unser Brief“ wird verpackt<br />
11. Wir laden zu einem Bußgottesdienst<br />
ein, um durch diese Art<br />
von Gottesdienst bewusst einen<br />
Schritt in der Fastenzeit zu<br />
setzen.<br />
14. Einige Seminaristen fahren zur<br />
„Krautmesse“ nach Wals und<br />
danken für die großzügige Gemüselieferung<br />
im Herbst.<br />
22. Mag. Jonathan Werner und<br />
Christian Walch werden durch<br />
die „Admissio“ von Erzbischof<br />
Dr. Alois Kothgasser in den<br />
Kreis der Weihekandidaten<br />
aufgenommen.<br />
24. Wir feiern den Fakultätsgottesdienst<br />
in der Kollegienkirche<br />
mit.<br />
26. In der Früh laden wir zu einem<br />
Kreuzweg auf den Kapuzinerberg<br />
ein. Die Stationen lassen
UNSER BRIEF 2011<br />
uns über das Leiden des Herrn<br />
meditieren. Anschließend sind<br />
alle zum Frühstück im Seminar<br />
eingeladen.<br />
31. Priestereinkehrtag im Borromäum<br />
mit Abt Johannes Perkmann<br />
von Michaelbeuern. Anschließend<br />
Ölweihmesse im<br />
Dom, bei der die Seminaristen<br />
ministrieren.<br />
April<br />
zu einem islamischen Gebetshaus<br />
und zur rumänischorthodoxen<br />
Kirche geführt. Wir<br />
erleben eine herzliche Aufnahme<br />
und interessante Führungen.<br />
24. Pfarrer Theo Mairhofer aus<br />
Wörgl gestaltet für uns den<br />
Einkehrtag<br />
25. Am Seminarsonntag besuchen<br />
wir das Freilichtmuseum in<br />
Großgmain.<br />
41<br />
1.-4. An den Kar- und Ostertagen<br />
ministrieren wir im Dom.<br />
5.-8. Am Ostermontag brechen wir<br />
nach Prag auf, wo wir im Prämonstratenserkloster<br />
Strahov<br />
freundliche Aufnahme finden.<br />
Wir besuchen unter anderem<br />
den Veitsdom, das Prager Jesulein,<br />
Loreto und das Jüdische<br />
Viertel unter kundiger Führung<br />
von Mag. Jonathan Werner.<br />
23. Wir werden von Mag. Matthias<br />
Hohla vom „Referat für Ökumene<br />
und Dialog der Religionen“<br />
Ausflug ins Freilichtmuseum<br />
28. Wir feiern mit den Benediktinern<br />
die hl. Messe in der Kollegienkirche<br />
und gehen anschließend<br />
zum Fest in das Kolleg<br />
St. Benedikt.<br />
Mai<br />
Besuch der rum.-orth. Kirche in <strong>Salzburg</strong>-Schallmoos<br />
12. Der Bittgang vor Christi Himmelfahrt<br />
führt uns zur Johannes-Kirche<br />
am Imberg, wo wir<br />
die hl. Messe feiern dürfen. Am<br />
Nachmittag feiern wir die erste<br />
Vesper des Festes „Christi<br />
Himmelfahrt“ im Dom mit.<br />
13. Die Seminaristen ministrieren<br />
im Dom beim Pontifikalamt.<br />
14.-16. Die Seminaristen und Hausvorstände<br />
der Seminare Österreichs<br />
und Südtirols treffen sich<br />
in Brixen. Wir sind sehr gut im
42<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
dortigen Bildungshaus untergebracht<br />
und genießen die Gastfreundschaft<br />
der Südtiroler. Ein<br />
Ausflug führt uns auch zum<br />
Geburtshaus des hl. Josef Freinademetz.<br />
20. Ausbildungsabend mit Prälat<br />
Martin Walchhofer zum Thema<br />
„Weltkirche“ und „Missio“.<br />
26. Roman Eder aus der Pfarre<br />
Thalgau wird von unserem Erzbischof<br />
zum Lektor beauftragt.<br />
Juni<br />
2. Die Seminargemeinschaft feiert<br />
die erste Vesper des Fronleichnamsfestes<br />
im Dom mit.<br />
3. Beim Pontifikalamt im Dom<br />
ministrieren die Seminaristen.<br />
4. Bischofsvikar Prälat Johann<br />
Reißmeier hält den Studientag<br />
zum Thema „Umgang mit Kindern<br />
und Jugendlichen“.<br />
10. Christian Walch hält einen anschaulichen<br />
Vortrag über seine<br />
Reise nach Israel.<br />
14. Beginn der Umbauarbeiten zur<br />
Generalsanierung.<br />
17. Zum jährlichen Hoffest kommen<br />
zahlreiche Gäste, die nach<br />
dem Gottesdienst mit der Seminargemeinschaft<br />
im Innenhof<br />
feiern.<br />
19. Pfarrer Franz Graber aus Seekirchen<br />
hält uns einen Einkehrtag<br />
Beauftragung von Roman Eder<br />
28. Auch unser Gotteshaus nimmt<br />
an der Langen Nacht der Kirchen<br />
teil. Wir gestalten die Anbetung<br />
in der Kirche. Zu bestimmten<br />
Zeiten werden vom<br />
Herrn Regens Führungen<br />
durch das Haus angeboten.<br />
Anschließend ist die Möglichkeit,<br />
sich bei einer kleinen Agape<br />
zu stärken.<br />
29. P. Johannes Schneider vom<br />
Franziskanerkloster in <strong>Salzburg</strong><br />
hält den Einkehrtag<br />
30. Beim Festgottesdinst in der<br />
Dreifaltigkeitskirche hält P. Johannes<br />
Schneider auch die<br />
Predigt. Anschließend sind die<br />
Familien der Seminaristen zum<br />
Essen eingeladen.<br />
Einkehrtag mit Pfarrer Franz Graber<br />
20. Am Seminarsonntag fahren wir<br />
in die Standortpfarre von Josef<br />
Brandstätter nach Kössen. Wir<br />
besuchen die Wallfahrtskirche<br />
„Maria Klobenstein“.<br />
22. Wir feiern die Messe im Sacellum<br />
mit und nehmen anschließend<br />
am Arkadenfest des<br />
TheologInnenzentrums teil.
24. Schlusskonferenz dieses Studienjahres.<br />
28. Unser Erzbischof Dr. Alois<br />
Kothgasser hält die Weiheexhorte<br />
für Diakon Mag. Christian<br />
Hödlmoser.<br />
29. Christian Hödlmoser wird durch<br />
Handauflegung und Gebet von<br />
Erzbischof Dr. Alois Kothgasser<br />
im Dom zum Priester geweiht.<br />
Die Seminargemeinschaft begrüßt<br />
den Neugeweihten mit<br />
seinen Gästen zum Abendessen<br />
im Seminar. In der anschließenden<br />
Dankandacht<br />
dürfen wir den Primizsegen<br />
empfangen.<br />
30. Die Ferien beginnen mit ihren<br />
vielfältigen Möglichkeiten der<br />
Gestaltung.<br />
Juli/August/September<br />
Gleich zu Beginn der Ferien<br />
sind zahlreiche Seminaristen<br />
am 4. Juli bei der Primiz in<br />
Abersee. Ansonsten gib es in<br />
den Sommermonaten Zeit und<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Oktober<br />
Möglichkeit zum Entspannen<br />
sowie zum Absolvieren von<br />
Praktika. Ein Wiedersehen gibt<br />
es bei der Klausur am 21. September<br />
auf der Erentrudisalm<br />
sowie beim Hochfest der hll.<br />
Rupert und Virgil am 24. September.<br />
1. Beginn des neuen Studienjahres<br />
2010/11 mit einer Wallfahrt<br />
nach Maria Plain<br />
2. Einkehrtag mit unserem Spiritual<br />
Gerhard Viehhauser<br />
3. Wallfahrt zu unserem Seminarpatron,<br />
sel. P. Kaspar Stangassinger,<br />
nach Gars am Inn<br />
7. Erste Hauskonferenz im neuen<br />
Studienjahr mit Verteilung der<br />
Dienste. Diakon Ralf Peter wird<br />
zum neuen Generalsenior gewählt<br />
18. Heute erreicht uns die traurige<br />
Nachricht vom Ableben der<br />
Mutter unseres Mitbruders Johannes<br />
Hofer<br />
43<br />
Primiz in Abersee
44<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
18. Im Rahmen der Aktion Offener<br />
Himmel im Dekanat Thalgau<br />
gestalten wir Vesper und Komplet<br />
in der Filialkirche Guggenthal,<br />
anschließend Begegnung<br />
mit den Mitfeiernden<br />
19. Die Gemüsebauern aus Wals<br />
bringen uns wieder viele gute<br />
Gaben<br />
31. Luzernarium (Lichtfeier) in der<br />
Dreifaltigkeitskirche<br />
November<br />
Lichtfeier in der Seminarkirche<br />
Gemüsespende der Walser Bauern<br />
20. Uni-Eröffnungsgottesdienst<br />
zum neuen Studienjahr mit Erzbischof<br />
Dr. Alois Kothgasser in<br />
der Kollegienkirche<br />
22.-24. Erstes Praxiswochenende in<br />
unseren Standortpfarren<br />
22.-25. Hausvorstehungs- und Seminarsprechertagung<br />
in Tainach/<br />
Kärnten<br />
26. Wallfahrt um geistliche Berufe<br />
mit Erzbischof Dr. Alois<br />
Kothgasser nach Mariapfarr im<br />
Lungau<br />
1. Am Hochfest Allerheiligen assistieren<br />
die Seminaristen beim<br />
Pontifikalamt im Dom. Dabei ist<br />
die Einführung des neuen<br />
Domdechanten Prälat Hans-<br />
Walter Vavrosky. Am Nachmittag<br />
wird bei der Gräbersegnung<br />
auf dem Kommunalfriedhof der<br />
Dienst versehen.<br />
17. Ein Teil der Seminaristen besichtigt<br />
den Dom unter der<br />
fachkundigen Führung von<br />
Pfarrer Roland Kerschbaum.<br />
18. Ausbildungsabend im Kolleg<br />
St. Benedikt. Nach der Messe,<br />
und dem schmackhaftes<br />
A b e n d e s s e n g i b t e s<br />
Workshops zum Thema Jugendarbeit.<br />
Mitarbeiter der KJ<br />
<strong>Salzburg</strong> informierten uns über<br />
ihre Angebote und Aktivitäten<br />
20. Einkehrtag mit Pfarrer Gerhard<br />
Fuchsberger aus St. Georgen<br />
21. Wir assistieren im Dom bei der<br />
Diakonenweihe von Ing. Stefan<br />
Lebesmühlbacher und fr. Virgil<br />
Steindlmüller OSB<br />
28. Am Abend des ersten Adventsonntages<br />
findet die Segnung<br />
der Adventkränze statt.
29. Rorate in der Krypta des Domes<br />
30. Mitarbeiterehrung des Priesterseminares<br />
in Mattsee: 25-<br />
jähriges Dienstjubiläum: Frau<br />
Maria Kolaric und Herr Hannes<br />
Wagner; 15-jähriges Dienstjubiläum:<br />
Frau Elisabeth Braunwieser<br />
Dezember<br />
Gratulation unserer Mitarbeiter<br />
6. Die jährliche Nikolausfeier beginnt<br />
mit der Vesper. Nach dem<br />
Abendessen im Speisensaal<br />
besucht uns der Nikolaus und<br />
verteilt seine Gaben.<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
8. Hochfest der ohne Erbsünde<br />
empfangenen Jungfrau und<br />
Gottesmutter Maria. Die Seminaristen<br />
ministrieren beim Pontifikalamt<br />
im Dom.<br />
11. Einkehrtag mit P. Andreas Bonenberger<br />
12. Besuch im Mutterhaus der Halleiner<br />
Schwestern Franziskanerinnen<br />
in der Emsburg<br />
13. Rorate in den Katakomben von<br />
St. Peter, anschließend Frühstück<br />
im Stift<br />
21. Rorate in der Krypta des Stiftes<br />
Nonnberg<br />
24. Nach der Rorate in der Dreifaltigkeitskirche<br />
beginnen die Vorbereitungen<br />
in Haus und Kirche<br />
für das Weihnachtsfest. Um<br />
15.00 Uhr feiern wir die Vesper<br />
im Dom mit. Vor dem Abendessen<br />
segnet unser Herr Regens<br />
das Haus und seine Räumlichkeiten.<br />
Nach der Weihnachtsfeier<br />
begeben wir uns in den<br />
Dom zur Christmette. Danach<br />
gibt‘s noch das Würstelessen.<br />
25. Um 10.00 Uhr ministrieren wir<br />
beim Hochamt in der Seminarkirche.<br />
Nach dem festlichen<br />
Mittagessen begeben wir uns in<br />
die wohlverdienten Ferien.<br />
45<br />
Besuch auf der Emsburg
46<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
REGENS GOTTFRIED LAIREITER UND VER-<br />
WALTUNGSASSISTENT JOHANNES WAGNER<br />
Nach langwierigen Verhandlungen mit<br />
sämtlichen für ein denkmalgeschütztes<br />
Gebäude wie das Priesterseminar zuständigen<br />
Behörden und Kommissionen<br />
konnte am 14. Juni 2010 der erste<br />
Bauabschnitt der Generalsanierung des<br />
Seminargebäudes beginnen.<br />
Binnen weniger Wochen wurde aus der<br />
über viele Jahre vertrauten Umgebung<br />
innerhalb des Hauses eine Großbaustelle.<br />
Die Heizung wurde demontiert,<br />
Wände wurden abgetragen, an andere<br />
Stelle wurde neu aufgemauert, sämtliche<br />
Böden mussten geöffnet werden,<br />
um die neue Haustechnik installieren<br />
zu können, Wandschlitze und Durchbrüche<br />
mussten hergestellt werden.<br />
Teilweise konnte man sogar von den<br />
Gängen ins nächste Stockwerk blicken,<br />
weil Dippelbaumdecken wegen Fäulnis<br />
entfernt werden mussten. Auch der<br />
Innenhof mit dem Arkadengang blieb<br />
nicht verschont. Der gewohnte Anblick<br />
von blühenden Kübelpflanzen musste<br />
der Baustelleneinrichtung mit Maschinen<br />
und Baumaterial weichen. Ein Kran<br />
Generalsanierung Priest<br />
ragt weithin sichtbar neben dem Seminargebäude<br />
in die Höhe.<br />
Die Sanierungsarbeiten gehen derzeit<br />
zügig voran. Sämtliche künftigen Seminaristenzimmer<br />
sowie Büros und Wohnungen,<br />
die neue Rezeption, Seminarräume<br />
und Sanitärräume sind innerhalb<br />
der letzten Monate im Rohbau soweit<br />
fertig gestellt worden, dass bereits die<br />
Fliesenleger, Maler und Parkettleger<br />
mit den „Feinarbeiten“ beginnen konnten.<br />
Rechtzeitig vor Weihnachten konnte<br />
auch schon die neue Heizung in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Wie schon im „Unser Brief“ des Vorjahres<br />
kurz umrissen, soll im Zuge der<br />
Erneuerung der Haustechnik zugleich<br />
eine räumliche Trennung von Priesterseminar<br />
und Gastbetrieb erreicht werden.<br />
Somit sind im Erdgeschoß des<br />
Nordtraktes eine Rezeption sowie zwei<br />
Seminarräume, ein Mehrzweckraum,<br />
WC-Anlagen und ein behindertengerechter<br />
Hauseingang von der<br />
Bergstrasse entstanden. Zwei Frühstücksräume<br />
werden im Zuge des Küchenumbaus<br />
adaptiert.<br />
Im 1. Obergeschoss des Nordtraktes<br />
sind zwei Dienstwohnungen für unsere<br />
Hausangestellten neu entstanden, die<br />
Handbibliothek und der Zeitschriftenraum<br />
werden im ehemaligen Freizeitraum<br />
zusammengeführt und in der ehemaligen<br />
Dienstwohnung des Regens ist<br />
jetzt das Verwaltungsbüro untergebracht.<br />
Das 2. Obergeschoss<br />
wird zum<br />
Kernwohnbereich<br />
der Seminaristen.<br />
Sämtliche 24 Zimmer<br />
werden mit Dusche/WC<br />
und Internetverbindung<br />
ausgestattet,<br />
zu gemei<br />
nschaf tlic hen
erseminar - Baubericht<br />
Aktivitäten stehen zwei Aufenthaltsräume<br />
mit eingebauter Teeküche zur Verfügung.<br />
Eine kleine Waschküche mit<br />
anschließendem Bügelraum trägt zur<br />
„Selbstversorgung“ der Seminaristen<br />
bei.<br />
Im Dachgeschoss sind mehrere bisherige<br />
Seminaristenzimmer zu insgesamt 3<br />
Kleinwohnungen zusammengefasst<br />
worden. Hier werden künftig der Regens<br />
und der Vizeregens ihre Wohnräume<br />
haben, die dritte Einheit soll als<br />
Priesterwohnung verwendet werden;<br />
ebenfalls im Dachgeschoss untergebracht<br />
ist der Meditationsraum. Die<br />
Lüftungszentrale hat im Dachboden<br />
Platz gefunden.<br />
Bei einer Baustelle in dieser Größenordnung<br />
bleibt natürlich auch die eine<br />
oder andere Überraschung nicht aus.<br />
So musste zum Beispiel die vor 25 Jahren<br />
im Zuge des Dachgeschoßausbaus<br />
eingebrachte Wärmedämmung wegen<br />
hoher Brandgefährlichkeit durch ein<br />
unbrennbares Material ersetzt werden,<br />
vom Stadtbrand im Jahre 1818 mussten<br />
durch Löschwasser erstickte Dippelbaumträme<br />
ausgetauscht werden,<br />
auch die restlos kaputte Kanalisation<br />
muss vollständig Zug um Zug erneuert<br />
werden. Grosse Sorge bereitet uns seit<br />
Beginn der Arbeiten die Küchenlüftungsanlage,<br />
die durch von ehemaligen<br />
Kaminen durchlöchertes Mauerwerk<br />
vom Erdgeschoss<br />
bis über das Dach<br />
geführt werden soll,<br />
wobei eine sanier<br />
u n g s b e d ü r f t i g e<br />
Decke durchdrungen<br />
werden muss.<br />
Hier müssen statische<br />
Vorgaben mit<br />
denkmalschützerischen<br />
Interessen in<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Einklang gebracht werden. Die vielen<br />
zum Teil nicht vorhersehbaren Mängel<br />
und Schäden zeigen vor allem, dass<br />
eine gründliche Generalsanierung<br />
nach so vielen Jahrzehnten unumgänglich<br />
geworden ist.<br />
Insgesamt sind wir zuversichtlich, dass<br />
der vorgesehene Bauzeitplan eingehalten<br />
werden kann. Bis auf die Sanierung<br />
der Küche samt Nebenräumen, die<br />
wegen aufrechten Betriebes erst im<br />
kommenden Sommer durchgeführt<br />
werden soll, könnte die Sanierung des<br />
Nordtraktes im<br />
F r ü h s o m m e r<br />
2011 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Die provisorisch<br />
im Südtrakt<br />
untergebrachten<br />
Seminaristen<br />
und Gastpriester<br />
werden<br />
dann schon die<br />
neu errichteten<br />
und auch neu<br />
eingerichteten<br />
Zimmer beziehen<br />
können.<br />
Auch sämtliche<br />
B ü r o s u n d<br />
Dienstwohnungen<br />
werden bezugsfertig sein.<br />
Da eine Sanierung in dieser Größenordnung<br />
natürlich erhebliche finanzielle<br />
Aufwendungen bedeutet, sind wir für<br />
jede finanzielle Unterstützung sehr<br />
dankbar und dürfen Sie um Ihren Beitrag<br />
nach Ihren Möglichkeiten herzlich<br />
bitten und ersuchen. Für jede Spende<br />
ein recht herzliches Vergelt´s Gott!<br />
An dieser Stelle wollen wir uns auch bei<br />
allen am Umbau beteiligten Firmen und<br />
Fachplanern für die bisherige gute Zusammenarbeit<br />
bedanken und hoffen<br />
auf einen weiteren guten Baufortschritt.<br />
47
UNSER BRIEF 2011<br />
Seminaristen 2010/11<br />
48<br />
v.l.n.r.: Kamil Fuchs, Ralf Peter, Christian Hauser, Johannes Hofer, Spiritual Gerhard Viehauser, Vizeregens<br />
Erwin Neumayer, Florian Zimmet, Regens Gottfried Laireiter, Roland Frank, Gastpriester Joseph<br />
Shijo, Josef Brandstätter, Martin Schmid, Christian Walch, Kooperator Christian Hödlmoser, Jürgen Heiter,<br />
Gastpriester P. Zakayo Kimaro, Roman Eder, Maximilian Niesner, Kooperator Ferdinand Schnaiter<br />
Nicht am Bild die Gastpriester P. Thaddeus Siya, P. Appathurai Selvaraj, P. Saji George<br />
Propädeutikum<br />
Thomas Belitzer, 1985<br />
1. Jahrgang<br />
Christian Hauser, 1968<br />
Maximilian Niesner, 1988<br />
2. Jahrgang<br />
Roman Eder, 1989<br />
5. Jahrgang<br />
Diakon Ralf Peter, 1971<br />
Martin Schmid, 1976<br />
Jürgen Heiter, 1967<br />
6. Jahrgang<br />
Josef Brandstätter, 1967<br />
Roland Frank, 1978<br />
Kamil Fuchs, 1983<br />
Christian Walch, 1983<br />
Pastoralpraktikum<br />
Roland Frühauf, 1977<br />
Praktikumspfarre: Saalfelden<br />
Gastseminaristen<br />
Johannes Hofer, 1986<br />
Florian Zimmet, 1987
Prälat Dr. Gottfried Griesl<br />
Emerit. Universitätsprofessor für Pastoraltheologie<br />
in <strong>Salzburg</strong><br />
geb. am 17. 4. 1917<br />
Priesterweihe am 13. 6. 1940<br />
gest. am 22. 1. 2010<br />
HR Msgr. Dr. Andreas Kreuzeder<br />
Direktor i. R. des Eb. PG Borromäum<br />
geb. am 1. 2. 1912<br />
Priesterweihe am 14. 7. 1935<br />
gest. am 12. 4. 2010<br />
UNSER BRIEF 2011<br />
Verstorbene Priester<br />
OStR KR Josef Alkuin Loley<br />
Religionsprofessor i. R.<br />
geb. am 31. 3. 1929<br />
Priesterweihe am 11. 7. 1954<br />
gest. am 13. 9. 2010<br />
P. Artur Kalinowski MSC<br />
Herz-Jesu-Missionar in <strong>Salzburg</strong><br />
geb. am 5. 10. 1978<br />
Priesterweihe am 29. 6. 2005<br />
gest. am 27. 10. 2010<br />
49<br />
GR Johann Dollmann<br />
Pfarrer i. R.<br />
geb. am 28. 2. 1932<br />
Priesterweihe am 15. 7. 1956<br />
gest. am 4. 9. 2010<br />
Emerit. Weihbischof Jakob Mayr zum dankbaren Gedenken:<br />
Weihbischof Jakob Mayr ist am 24. Juli 1924 als<br />
drittes von sechs Kindern einer Bauernfamilie in<br />
Kirchbichl geboren worden. Von Erzbischof Dr. Andreas<br />
Rohracher wurde er am 9. Juli 1950 zum Priester<br />
geweiht. Nach einigen Seelsorgsjahren als Kooperator,<br />
Domprediger, Jugendseelsorger, Präfekt am<br />
Borromäum sowie als Pfarrer wurde er im Dezember<br />
1969 zum Ordinariatskanzler ernannt. Zum Bischof wurde<br />
Jakob Mayr geweiht am 20. Mai 1971. Zwanzig Jahre<br />
lang hatte er das Amt des Generalvikars inne und als Bischofsvikar<br />
war er für die Orden und geistlichen Bewegungen<br />
zuständig. Nach einem überaus erfüllten Leben und<br />
Foto: Erzdiözese<br />
vielen Jahrzehnten segensreichen seelsorglichen Wirkens<br />
ist Jakob Mayr am 19. September 2010 in die ewige Heimat gerufen worden. Dem<br />
Priesterseminar war er stets sehr verbunden und er war ein großer Beter im Anliegen<br />
um Priesterberufungen. Auf seine stille und vornehme Art und Weise hat er sich<br />
immer wieder nach dem Priesterseminar erkundigt und seine Mitsorge und sein<br />
Wohlwollen dem Seminar gegenüber auf verschiedene Weise zum Ausdruck gebracht.<br />
Das Priesterseminar weiß sich daher Weihbischof Jakob zu großem Dank<br />
verpflichtet.<br />
„Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Hl. Geist. Ich habe versucht,<br />
diesen Lobpreis durch mein Denken, Beten, Reden und Tun zu verwirklichen.“<br />
(aus dem geistlichen Testament von WB Jakob Mayr)<br />
Regens Gottfried Laireiter
UNSER BRIEF 2011<br />
50<br />
ELEKTRO<br />
EBNER GesmbH<br />
Ausführen der gesamten Elektroinstallationsarbeiten,<br />
der gesamten Beleuchtungsanlage,<br />
Sicherheitsbeleuchtung, Brandmeldeanlage<br />
und EDV-Netzwerkverkabelung.<br />
5400 Hallein, Schiemerstraße 3-7<br />
Tel. 06245/86991-31 Fax. 06245/86991-73<br />
E-mail: sekretariat@elektro-ebner.com,<br />
www.elektro-ebner.com<br />
Statik und Konstruktion
UNSER BRIEF 2011<br />
51
Wir suchen einen oder mehrere Maturanten sowie berufserfahrene Männer als<br />
Priesterseminarist<br />
• die Freude und Begeisterung am Engagement in der Pfarre, in Jugendgruppen,<br />
als Ministrant haben<br />
• die Menschen gern haben und ihnen in allen möglichen Lebenssituationen<br />
beistehen wollen<br />
• die ihre Beziehung zu Gott gerne vertiefen und anderen<br />
Menschen weitergeben wollen<br />
• die ohne wirklichen Grund mit der derzeitigen Lebenssituation<br />
unzufrieden sind und sich nach "mehr" sehnen<br />
• die evtl. angesprochen worden sind, ob sie Priester<br />
werden wollen oder ihnen dieser Gedanke immer wieder in den Sinn kommt<br />
• die eine herausfordernde, abwechslungsreiche und geschätzte Tätigkeit mit großer<br />
Verantwortung und Selbstständigkeit anstreben<br />
Interessiert?<br />
Herr Gottfried Laireiter freut sich auf einen Kontakt: Telefonisch unter 0662/ 877 495-42 oder per<br />
E-Mail: gottfried.laireiter@priesterseminar.kirchen.net<br />
Wussten Sie,<br />
... dass wir auf Anfrage auch gerne in Schulklassen, Firmgruppen, etc. kommen, um<br />
uns und unser Leben im Seminar vorzustellen und um gemeinsam über geistliche Berufe<br />
zu sprechen?<br />
... dass man nach einem Studienberichtigungskurs das Theologiestudium beginnen<br />
und dann auch Priester werden kann?<br />
... dass wir uns über eine Einladung zu einer Begegnung in Pfarren freuen, wo wir<br />
beim Sonntagsgottesdienst von unserem Weg erzählen und so auf Berufung aufmerksam<br />
machen wollen?