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Soviel du brauchst - kiz-hamburg.de

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DAS GEISTLICHE WORT<br />

<strong>Soviel</strong> <strong>du</strong> <strong>brauchst</strong><br />

Von Christine Nagel-Bienengräber,<br />

Pastorin <strong>de</strong>r Martin Luther King-Kirche<br />

Ein amerikanischer XXL-<br />

Markt – da gehe ich hin. Es<br />

gibt alles, vom Salzstreuer<br />

bis zum Maschinengewehr. Und<br />

alles ist in großen Gebin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

Kanistern verpackt. Ich brauche<br />

Nahrung für sieben Tage und sie<br />

muss leicht sein, <strong>de</strong>nn ich muss<br />

sie im Rucksack tragen. An<strong>de</strong>rerseits<br />

muss sie Kraft geben, <strong>de</strong>nn<br />

ich wer<strong>de</strong> die Tage wan<strong>de</strong>rn.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r lege ich etwas in<br />

meinen Einkaufswagen und gehe<br />

weiter an sehr langen Warenregalen<br />

entlang, nehme etwas an<strong>de</strong>res,<br />

bringe etwas zurück. Nahrhaft,<br />

leicht, abwechslungsreich, lecker,<br />

gesund. Je<strong>de</strong>s Kriterium kann ich<br />

nicht erfüllen. Welches ist unverzichtbar?<br />

Ich habe noch nie Tag und Nacht<br />

draußen verbracht, wan<strong>de</strong>rn mit<br />

25 Kilo Gepäck. Wie viel brauche<br />

ich?<br />

Im Laufe <strong>de</strong>r Wochen und Monate<br />

habe ich dann gelernt, was<br />

mein Körper und was meine Seele<br />

braucht. Hunger erschien mir<br />

nicht so schlimm. Ich wusste ja,<br />

dass er in absehbarer Zeit en<strong>de</strong>t.<br />

Schmerzhafter war es, allein zu<br />

sein. Was ich erlebte, was ich<br />

dachte, wovor ich mich fürchtete,<br />

nicht mit jeman<strong>de</strong>n teilen zu<br />

können, mich nicht mitteilen zu<br />

können, das war bohrend.<br />

Martin Buber hat darüber philosophiert,<br />

dass es ein Gegenüber<br />

braucht, ein Du, um zu einer Person<br />

zu wer<strong>de</strong>n, um eine I<strong>de</strong>ntität<br />

zu entwickeln, ein Ich. Säuglinge<br />

müssen freundlich angesehen<br />

wer<strong>de</strong>n, ihnen muss in die Augen<br />

geschaut wer<strong>de</strong>n, damit sie<br />

sich gesehen fühlen, damit sie ihr<br />

Gefühl für Da-sein, für Ich-sein<br />

entwickeln können. Ich möchte<br />

hören wie es an<strong>de</strong>ren geht. Ich<br />

möchte, dass mir jemand zuhört.<br />

So viel brauche ich.<br />

Wasser, Nahrung, Liebe, Gesundheit,<br />

Zeit und Geld.<br />

Das sind nur einige <strong>de</strong>r<br />

Dinge, die man braucht. Neben <strong>de</strong>m,<br />

was wir nicht missen wollen o<strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>nen wir gern mehr hätten gibt<br />

es auch Vieles, dass wir zuviel haben.<br />

Zum Beispiel Werbung an <strong>de</strong>n<br />

falschen Stellen, Lärm zur falschen<br />

Uhrzeit o<strong>de</strong>r für manche Schnee zur<br />

falschen Jahreszeit.<br />

Auch die Redaktion hat nicht von<br />

allem soviel sie braucht. Wir wünschen<br />

uns manchmal etwas mehr Artikel<br />

aber auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite freuen<br />

wir uns über je<strong>de</strong> Hilfe die wir bekommen.<br />

Deswegen an dieser Stelle<br />

ein herzliches Dankeschön an unsere<br />

Neuzugänge Deborah und Dieter. Ein<br />

ganz beson<strong>de</strong>rer Dank gebührt auch<br />

unseren Helfern, die sich eigentlich<br />

schon von verabschie<strong>de</strong>t haben aber<br />

doch wie<strong>de</strong>r einspringen wenn unsere<br />

Not am größten ist: Danke Winni,<br />

Danke Fanny ihr seid uns eine sehr<br />

große Hilfe!<br />

Gedanken beim Zeitungmachen<br />

In dieser Ausgabe dreht sich alles<br />

um <strong>de</strong>n Kirchentag und sein Motto,<br />

das wir als unser Thema ausgewählt<br />

haben. Schon im Vorfeld ist das emsige<br />

Treiben in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n zu<br />

erkennen. Bei soviel Engagement<br />

ist für uns jetzt schon klar: Auch<br />

dieser Kirchentag in Hamburg wird<br />

ein Erfolg. Sie liebe Leser können<br />

ebenfalls dazu beitragen. Es wer<strong>de</strong>n<br />

noch immer Schlafgelegenheiten<br />

für unsere Kirchentagbesucher gesucht<br />

(mehr auf Seite 8).<br />

Das Angebot <strong>de</strong>s Kirchentages ist<br />

unüberschaubar groß. Wir haben<br />

daher eine kleine Auswahl <strong>de</strong>r Aktionen<br />

in unserer Region zusammengestellt<br />

(Seite 10) und hoffen, dass<br />

Der Kirchentag<br />

wirft seine Schatten voraus<br />

Sie was davon mitnehmen können.<br />

Was wir sonst noch brauchen?<br />

Ganz klar, Sonne. Dann gelingt uns<br />

die nächste Ausgabe bestimmt. Das<br />

Thema lautet: Gärten. Schicken Sie<br />

uns doch einfach ein Foto von einem<br />

Garten, <strong>de</strong>n Sie schön fin<strong>de</strong>n. Wenn<br />

wir genug Einsen<strong>du</strong>ngen erhalten,<br />

reicht es vielleicht für eine eigene<br />

Seite.<br />

Alles Gute bis<br />

zur nächsten Ausgabe<br />

Sandro Richi<br />

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