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Portal 03 05 - KKRN

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Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum<br />

Im Mittelpunkt steht die Patientin<br />

Brustzentrum bietet Frauen die bestmögliche Behandlungsqualität –<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus als operativer Standort vom Gesundheitsministerium anerkannt.<br />

Das St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten<br />

ist im April 20<strong>05</strong> vom Gesundheitsministerium<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

als operativer Standort<br />

des Brustzentrums Emscher-Lippe<br />

anerkannt worden. Damit wurden<br />

die besonderen strukturellen Voraussetzungen<br />

der Kliniken für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe sowie für<br />

Radiologie und Nuklearmedizin des<br />

Dorstener Krankenhauses anerkannt.<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen ist im<br />

Rahmen der „Konzertierten Aktion<br />

gegen Brustkrebs“ seit Jahren bemüht,<br />

die Situation dieser Frauen<br />

sowohl in medizinischer als auch aus<br />

psychosozialer Hinsicht zu verbessern.<br />

Aus diesem Grund ist die Behandlung<br />

des Brustkrebses ausschließlich den<br />

sog. Brustzentren übertragen worden,<br />

die sich auf Diagnostik, Therapie und<br />

Nachsorge dieser Erkrankung besonders<br />

spezialisiert haben. Um aber auch<br />

weiterhin eine wohnortnahe Versorgung<br />

insbesondere die Operationen<br />

betreffend gewährleisten zu können,<br />

haben sich Krankenhäuser, die diese<br />

Voraussetzungen erbringen können,<br />

zu kooperativen Zentren zusammengeschlossen.<br />

Der Weg ins Brustzentrum führt für<br />

Frauen aus Dorsten und Umgebung<br />

nach Voruntersuchung durch ihre<br />

betreuenden Frauenärztinnen und<br />

Frauenärzte, mit denen eng kooperiert<br />

wird, über die Klinik für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe des St.<br />

Elisabeth-Krankenhauses, wo sowohl<br />

die notwendige operative Behandlung<br />

erfolgen kann als auch eine eventuell<br />

erforderliche Chemotherapie ambulant<br />

durchgeführt wird.<br />

Ein Brustzentrum ist also weit mehr<br />

als ein Zusammenschluss<br />

mehrerer<br />

Einrichtungen, die<br />

nur ihre bisherigen<br />

Behandlungsverfahren<br />

unter einer<br />

wohlklingenden Bezeichnung<br />

fortsetzen,<br />

sondern ein anspruchsvolles<br />

System<br />

verschiedener Leistungserbringer,<br />

die<br />

es sich zum obersten<br />

Ziel gesetzt haben,<br />

den sich ihnen anvertrauenden<br />

Frauen<br />

höchstmögliche Behandlungsqualität<br />

bei einer ernsten und leider sehr häufigen<br />

Erkrankung anzubieten und<br />

ihnen damit neue und bessere Perspektiven<br />

zu geben.<br />

PORTAL sprach mit Dr. Tönnies, Chefarzt<br />

der Klinik für Frauenheilkunde<br />

und Gynäkologie, über das neue<br />

Brustzentrum<br />

Chefarzt Dr. Peter Tönnies<br />

PORTAL: Was bedeutet die Bezeichnung<br />

operativer Standort<br />

konkret?<br />

Dr. Tönnies: Das St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus in Dorsten ist als operativer<br />

Standort im Brustzentrum Emscher-Lippe<br />

anerkannt, einem Verbund<br />

zusammen mit dem Marienhospital<br />

Gelsenkirchen-Ückendorf,<br />

den Ev. Kliniken Gelsenkirchen, dem<br />

St. Barbara-Hospital Gladbeck, dem<br />

St. Josef-Hospital Gelsenkirchen-Horst<br />

und dem Marienhospital Bottrop sowie<br />

dem Marien-Hospital Buer und<br />

dem Pathologischen Institut Gelsenkirchen.<br />

Operiert wird nur in unserem<br />

Haus sowie im Marien-Hospital Buer,<br />

dem Marienhospital Gelsenkirchen-<br />

Ückendorf und den Ev. Kliniken<br />

Gelsenkirchen. Die<br />

anderen Partner übernehmen<br />

andere Schwerpunktaufgaben.<br />

Durch diese Spezialisierung ist sicher<br />

gestellt, dass die Patientinnen bestens<br />

betreut und versorgt werden.<br />

PORTAL: Welche Voraussetzungen<br />

muss ein Krankenhaus haben, um<br />

als operativer Standort anerkannt<br />

zu werden?<br />

Dr. Tönnies: Die beteiligten Kliniken<br />

müssen vergleichsweise hohe Operationszahlen<br />

(ca. 100 Brustkrebserstoperationen<br />

pro Standort und Jahr,<br />

davon mindestens 50 pro Operateur)<br />

bereits in den letzen Jahren nachweisen.<br />

So soll sichergestellt werden,<br />

dass die Operateure über entsprechende<br />

Erfahrung verfügen und die<br />

betroffenen Frauen wirklich in den<br />

besten Händen sind. Darüber hinaus<br />

sind moderne apparative Voraussetzungen<br />

wie die hochmoderne Mammographie,<br />

die Sentinel-Node-Biopsie<br />

und die möglichst auch die Vakuum-<br />

Saugbiopsie vorzuweisen. Außerdem<br />

muss das Pflegepersonal eine Weiterbildung<br />

im Bereich der onkologischen<br />

Fachpflege haben.<br />

3


Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum<br />

PORTAL: Wie sieht die Kommunikation<br />

mit den Kooperationspartnern<br />

aus?<br />

Dr. Tönnies: Dank moderner Informationstechnologie<br />

und Telemedizin<br />

können Befunde u. a. zur präoperativen<br />

Einholung von Zweitmeinungen<br />

und zur postoperativen Abstimmung<br />

des Behandlungskonzeptes mit den<br />

Kooperationspartnern ausgetauscht<br />

und diskutiert werden. Weitere Behandlungsmaßnahmen<br />

wie Strahlentherapie<br />

oder psychonkologische Begleitung<br />

werden von den Kooperationspartnern<br />

ambulant erbracht.<br />

Die postoperative Chemotherapie<br />

findet allerdings als ambulante Maßnahmen<br />

auch im Dorstener Krankenhaus<br />

in der speziell eingerichteten<br />

Onkologischen Tagesklinik statt. Die<br />

Kooperation beschränkt sich aber<br />

keinesfalls auf einen losen Zusammenschluss<br />

der beteiligten Partner, sondern<br />

findet in Form engster Zusammenarbeit<br />

bereits vom Zeitpunkt der<br />

Aufnahme an bis hin zur Tumornachsorge<br />

statt. Im Vordergrund steht<br />

dabei immer die Patientin. Ziel ist es,<br />

gemeinsam für sie die beste und ganz<br />

auf ihre Bedürfnisse abgestimmte<br />

Therapie zu finden. Ganz konkret<br />

nutzen wir dabei moderne Kommunikationsformen.<br />

Dazu wird in diesen<br />

Wochen ein eigenes EDV-Netzwerk<br />

installiert, das die Beurteilung sämtlicher<br />

Verfahren der bildgebenden Diagnostik,<br />

insbesondere der Mammographie<br />

und der Kernspintomographie,<br />

in jedem beteiligten<br />

Hause in optimaler<br />

Qualität ermöglicht. Es bündelt<br />

als „elektronische Patientenakte“<br />

alle relevanten Befunde<br />

und unterstützt sog. virtuelle<br />

Tumorkonferenzen. Für jede<br />

Patientin – auf Wunsch auch<br />

ausdrücklich unter ihrer Beteiligung<br />

– kann für diese ein<br />

individuelles Therapiekonzept<br />

erstellt werden, das durch die<br />

Expertise aller Partner, zu denen<br />

gerade auch Onkologen<br />

und Strahlentherapeuten<br />

gehören, dem neuesten Stand<br />

der Wissenschaft entspricht.<br />

Auch sämtliche kooperierende<br />

niedergelassenen Gynäkologinnen<br />

und Gynäkologen können ohne Kostenaufwand<br />

in das System eingebunden<br />

werden.<br />

Ein solches<br />

Netzwerk,<br />

das es bisher<br />

in Deutschland<br />

in vergleichbarer<br />

Form noch nicht gibt,<br />

stellt eine echte Innovation für alle<br />

beteiligten Partner dar und ist auch<br />

als Pilotprojekt für moderne Gesundheitstechnologien<br />

in der Emscher-<br />

Lippe-Region gedacht.<br />

PORTAL: Was gehört zum „Rundum-Paket“für<br />

an Brustkrebs erkrankte<br />

Patientinnen?<br />

Dr. Tönnies: Ganz wichtig ist natürlich<br />

die psychosoziale Betreuung. Die<br />

Diagnose Brustkrebs ist für viele Frauen<br />

ein Schock und die Therapie ist<br />

für die Patientinnen auch eine enorme<br />

psychische Belastung. Wir beziehen<br />

die Patientinnen von Anfang an mit<br />

ein und versuchen so ihnen die Ängste<br />

zu nehmen. Das St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus ist hervorragend ausgestattet.<br />

Uns steht das gesamte Spektrum<br />

der diagnostischen und therapeutischen<br />

Möglichkeiten zur Verfügung,<br />

das selbstverständlich auch<br />

im Rahmen der Krebsvorsorge genutzt<br />

werden kann.<br />

Die Sentinel-Node-Biopsie oder Wächterlymphknoten-<br />

Entfernung ist eine schonende Methode, die<br />

Beweglichkeits- und Gefühlsstörungen im Arm vermeidet.<br />

So wurde im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

ein neues hochmodernes<br />

Mammographiegerät installiert, das<br />

neben geringer Strahlenbelastung die<br />

Möglichkeit der externen Zweitbefundung<br />

durch digitale Bildübertragung<br />

bietet. Außerdem erhält die radiologische<br />

Abteilung in diesen Wochen<br />

eine sog. Workstation, durch die Bilder<br />

übertragen und empfangen werden<br />

können und die den Arbeitsplatz<br />

für die virtuellen Konferenzen darstellt.<br />

Jede Patientin, die in Dorsten<br />

oder in anderen Standorten in das<br />

Brustzentrum aufgenommen wird,<br />

wird auf diese Weise noch vor einem<br />

notwendig werdenden Eingriff mehreren<br />

Experten für Brustdiagnostik<br />

vorgestellt, die dann wiederum den<br />

Operateuren bei der Planung des Eingriffs<br />

zur Seite stehen.<br />

Darüber hinaus gibt es in Dorsten<br />

jetzt die Möglichkeit der Vakuum-<br />

Saugbiopsie, mit der ultraschall- oder<br />

mammographiegesteuert kleine, eher<br />

gutartig erscheinende Befunde schonend<br />

und ohne Narkose entfernt werden<br />

können.<br />

Als weitere neue Methode ist in Kooperation<br />

der gynäkologischen und<br />

der röntgen- und nuklearmedizinischen<br />

Abteilung<br />

des Krankenhauses die Sentinel-Node-Biopsie<br />

oder<br />

Wächterlymphknoten-Entfernung<br />

eingeführt worden,<br />

mit der zur Vermeidung von<br />

Beweglichkeits- und Gefühlsstörungen<br />

im Arm nur<br />

noch wenige Lymphknoten<br />

entnommen werden, die<br />

vor der Operation durch ein<br />

nuklearmedizinisches Verfahren<br />

markiert worden<br />

sind. Die aufwändigere und<br />

häufig auch traumatischere<br />

komplette Achselhöhlenausräumung<br />

kann so nicht<br />

selten vermieden werden.<br />

4


Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum · Brustzentrum<br />

PORTAL: Wie wird die angestrebte<br />

Qualität überprüft?<br />

Dr. Tönnies: Ein Brustzentrum kann<br />

aber nach den Vorstellungen der Landesregierung<br />

nur bestehen bleiben,<br />

wenn es die Qualität seiner Leistungen<br />

einer beständigen Kontrolle unterzieht.<br />

Bereits ein Jahr nach Ernennung<br />

zum Brustzentrum erfolgt eine Zertifizierung<br />

durch die Ärztekammer<br />

Westfalen-Lippe, die anschließend<br />

alle drei Jahre zu wiederholen ist. Die<br />

vorgegebenen Qualitätsstandards<br />

müssen also regelmäßig nachgewiesen<br />

werden, um sich auch weiterhin<br />

als Brustzentrum bezeichnen zu dürfen.<br />

Aus diesem Grund wird in den<br />

nächsten Monaten ein hochwertiges<br />

Qualitätsmanagementsystem für alle<br />

Kooperationspartner implementiert<br />

werden, das neben den ohnehin notwendigen<br />

Qualitätsnachweisen jedes<br />

Krankenhauses die spezifischen Erfordernisse<br />

eines Brustzentrums berücksichtigt.<br />

Neben der geforderten hohen operativen<br />

Behandlungsqualität mit mindestens<br />

70-80 % brusterhaltenden Eingriffen<br />

werden dabei auch hohe<br />

Betreuungsstandards die Pflege und<br />

die psychosoziale Nachsorge betreffend<br />

nachzuweisen sein.<br />

Dr. Tönnies/<strong>Portal</strong><br />

Neues Mammographiegerät<br />

ist für Frauen weniger unangenehm<br />

Chefarzt Dr. Sailer stellt das Gerät vor – Strahlenbelastung im natürlichen Bereich<br />

Seit Anfang des Jahres ist die<br />

neue Mammographieanlage in unserer<br />

Radiologie in Betrieb. Das alte<br />

Gerät hatte zwar immer noch gute<br />

Bilder gemacht, konnte aber die neuen<br />

strengeren technischen Vorschriften<br />

nicht mehr einhalten.<br />

In kurzer Zeit wurde der Untersuchungsraum<br />

von der Technischen Abteilung<br />

für die Neuinstallation vorbereitet.<br />

Ein neuer Fußboden, eine<br />

freundliche Farbgestaltung und sogar<br />

zwei echte „Grömpings“ des Maler-<br />

Künstlers des St. Elisabeth-Krankenhauses<br />

an den Wänden sorgen für<br />

ein angenehmes Ambiente. Dies ist<br />

besonders wichtig, da viele<br />

Frauen angespannt und verunsichert<br />

zur Mammographie<br />

kommen, etwa weil sie eine<br />

Verhärtung in der Brust getastet<br />

haben. Die ersten Erfahrungen<br />

von Patientinnen,<br />

Röntgenassistentinnen und<br />

Ärzten mit der neuen Anlage<br />

„Siemens Mammomat 3000<br />

nova“ sind hervorragend.<br />

Für die Frauen sind die Aufnahmen<br />

weniger unangenehm,<br />

weil die Brust mit einer<br />

definierten Kraft, die auf einem<br />

Display angezeigt wird,<br />

komprimiert wird. Ganz ohne<br />

Kompression geht es allerdings<br />

nicht, da sonst feine Details nicht<br />

erkannt werden können und auch<br />

die Strahlendosis zu hoch würde. Am<br />

besten ist es, die Mammographie in<br />

der ersten Zyklushälfte durchzuführen,<br />

da dann die Brust weniger empfindlich<br />

ist. Für die meisten Frauen gilt<br />

dann: „Es hat überhaupt nicht wehgetan.“<br />

Dr. Tönnies und Dr. Sailer neben dem hochmodernen<br />

Mammographiegerät<br />

Die moderne Gerätetechnik und hoch<br />

empfindliche Film-Folienkombinationen<br />

ermöglichen eine weitere Abnahme<br />

der Strahlendosis, die jetzt im<br />

Bereich der Schwankungsbreite der<br />

natürlichen Strahlenbelastung liegt.<br />

So sind auch kurzfristige Kontrolluntersuchungen<br />

bei fraglichen Befunden<br />

kein Problem. Durch die freie Wahl<br />

zwischen zwei Filmformaten können<br />

auch sehr große Brüste vollständig<br />

abgebildet werden. Vergrößerungsaufnahmen<br />

erlauben die exakte Darstellung<br />

auch feinster Mikrokalzifikationen,<br />

die ein Frühzeichen eines<br />

Karzinoms sein können, lange bevor<br />

ein Knoten im Bild sichtbar oder gar<br />

tastbar ist. Durch den Stereotaxiezusatz<br />

können solche kleinen Herde mit<br />

Hilfe eines Rechners millimetergenau<br />

in der Brust lokalisiert und entweder<br />

mit einer Nadel biopsiert (Gewebeprobe<br />

entnommen werden) oder mit<br />

einem dünnen Draht vor der Operation<br />

markiert werden.<br />

Für die in Kürze im Rahmen<br />

des Brustzentrums anstehende<br />

Digitalisierung und<br />

Vernetzung ist das Gerät<br />

bereits vorbereitet. Geplant<br />

ist weiterhin die Ergänzung<br />

durch ein neues hoch auflösendes<br />

Ultraschallgerät<br />

und die sog. Vakuumbiopsie,<br />

bei der kleine Herde<br />

ohne Operation entfernt<br />

werden können.<br />

Dr. Sailer, Chefarzt<br />

der Klinik für Radiologie<br />

und Nuklearmedizin am<br />

St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

5


Mitarbeiterportrait · Mitarbeiterportrait · Mitarbeiterportrait · Mitarbeiterportrait · Mitarbeiterportrait<br />

Frauen spielen schöneren Fußball<br />

Torjägerin Eva Schmeinck ist hauptberuflich Krankenschwester<br />

Nicht nur auf dem internationalen<br />

Parkett sammeln die deutschen Fußballfrauen<br />

einen Titel nach dem anderen.<br />

Auch im Amateurbereich sind<br />

die Frauen führend – allen voran Eva<br />

Schmeinck vom Verbandsligisten Rot-<br />

Weiß Dorsten. Die 24jährige, im<br />

Hauptberuf Krankenschwester im St.<br />

Elisabeth-Krankenhaus, Station<br />

A 4, erzielte in der vergangenen<br />

Spielzeit 28 Tore<br />

und sicherte sich damit<br />

den WAZ Torjägerpokal.<br />

Die meisten Tore hat Eva<br />

Schmeinck mit ihrem<br />

rechten Fuß erzielt, einige<br />

mit links und ganz wenige per<br />

Kopf.<br />

Seit wann spielst du Fußball?<br />

Eva Schmeinck: Ich habe mit fünf<br />

Jahren angefangen, Fußball zu spielen.<br />

Seitdem bin ich auch in einem<br />

Verein. Zuerst habe ich mit Jungs<br />

gespielt, später auch mit Mädchen.<br />

In welchem Verein spielst du?<br />

Eva Schmeinck: Bis 20<strong>03</strong> habe ich<br />

in Bocholt gespielt. Der Verein heißt<br />

FC Olympia Bocholt, dann<br />

bin ich nach Dorsten gezogen<br />

und spiele seit<br />

2004 in der Damenmannschaft<br />

Rot-Weiß<br />

Dorsten. Wir spielen in<br />

der Verbandsliga.<br />

Wie oft in der Woche<br />

trainierst du?<br />

Eva Schmeinck: Ich versuche<br />

drei Mal pro<br />

Woche zu trainieren.<br />

Da ich<br />

Schichtdienst<br />

habe, also mal<br />

Frühdienst, dann<br />

Spätdienst ist es<br />

abhängig von meinen<br />

Dienstzeiten.<br />

Spielt ihr nur regional oder auch<br />

auswärtig?<br />

Eva Schmeinck: Wir fahren natürlich<br />

auch weiter weg z.B. nach Bielefeld<br />

oder Gütersloh.<br />

Hast du dir schon Verletzungen<br />

zugezogen?<br />

Eva Schmeinck: Ja, natürlich.<br />

Das kann man gar nicht verhindern.<br />

Ich habe mir schon<br />

Verletzungen der Bänder<br />

zugezogen, das sind so die<br />

übliche Verletzungen, die<br />

beim Fußballspielen passieren.<br />

Werden Frauenmannschaften<br />

genau so ernst genommen wie<br />

die Männermannschaften?<br />

Eva Schmeinck: Leider nicht, obwohl<br />

Frauenmannschaften<br />

„schöneren“ Fußball<br />

spielen. Das sehen<br />

wir ja an unserer<br />

Nationalmannschaft.<br />

Sie ist schon<br />

zum fünften Mal<br />

Europameister geworden.<br />

Früher war ich<br />

in der Auswahlmannschaft Niederrhein.<br />

Einige der Nationalspielerinnen<br />

waren meine Teamkolleginnen. Wir<br />

haben zusammen gespielt. Leider<br />

konnte ich aufgrund meines Berufes<br />

nicht weiter am Training der Auswahlmannschaft<br />

teilnehmen.<br />

Wie groß ist euer Fanclub?<br />

Eva Schmeinck: Einen Fanclub habe<br />

wir nicht gerade, aber es gibt schon<br />

ein paar treue Fans, die uns<br />

bei den Spielen begleiten.<br />

Gibt es gefüllte Zuschauertribünen?<br />

Eva Schmeinck: Meist<br />

sind es nur Freunde und<br />

Familienmitglieder. Der<br />

Frauenfußball ist leider nicht<br />

so populär. Wir haben deshalb weniger<br />

Zuschauer als unsere männlichen<br />

Kollegen.<br />

Wie sieht es mit Sponsoren aus?<br />

Eva Schmeinck: Ganz schlecht.<br />

Sponsoren fehlen uns natürlich.<br />

Was sind deine größten Erfolge?<br />

Eva Schmeinck: Ich habe den<br />

WAZ-Torjägerpokal für 28 geschossene<br />

Tore erhalten. k.gk.<br />

6


ethische Fallbesprechung · ethische Fallbesprechung · ethische Fallbesprechung<br />

Zuhören im Sinne des Patienten<br />

Ethische Fallbesprechungen: Moderatorinnen leiten Gesprächsrunde<br />

Es gibt immer wieder Situationen,<br />

in denen Ärzte und Pflegekräfte<br />

in Konfliktsituationen geraten.<br />

So genannte „Ethische Fallbesprechungen“<br />

sollen helfen, solche<br />

Konfliktsituation zu bewältigen<br />

und zu lösen.<br />

Geleitet werden die ethischen Fallbesprechungen<br />

von Moderatorinnen.<br />

Im St. Elisabeth-Krankenhaus sind<br />

Sr. Susanne Graßhoff<br />

dies Sr. Susanne Graßhoff, Stationsleiterin<br />

der Station B 5, Sr. Sabine<br />

Borsing, Stationsleiterin der Intensivstation<br />

und Dr. Monika Hildebrand,<br />

Anästhesieärztin. Alle drei Moderatorinnen<br />

wurden in einer Schulung<br />

auf ihre Aufgabe vorbereitet. Gleichzeitig<br />

sind die Moderatorinnen auch<br />

Mitglied im Ethikkomitee.<br />

Es gibt viele Situationen, in denen<br />

eine ethische Fallbesprechung helfen<br />

kann. Zum Beispiel bei der Frage, wie<br />

ein unheilbar erkrankter Patient, dessen<br />

Behandlungsprozess stagniert,<br />

therapiert wird. Soll er weiterhin eine<br />

Monitorüberwachung erhalten oder<br />

soll man ihn auf eine Station verlegen,<br />

um ihn dort in der Sterbephase medizinisch<br />

und pflegerisch weiter zu<br />

betreuen? „Natürlich sollte man in<br />

so einem Fall auch darüber sprechen,<br />

was getan wird, wenn ein akuter<br />

Notfall auftritt“, erklärt Sr. Susanne.<br />

Sinnvoll kann eine Fallbesprechung<br />

auch dann sein, wenn zum Beispiel<br />

ein Patient eine Therapie ablehnt.<br />

Die Fallbesprechungen sollten nicht<br />

länger als 60 Minuten dauern. An<br />

ihnen nehmen alle Pflegekräfte und<br />

Ärzte teil, die mit diesem konkreten<br />

Fall etwas zu tun haben. Geleitet<br />

werden die Besprechungen von zwei<br />

Sr. Sabine Borsing<br />

Moderatorinnen, wobei sich eine Moderatorin<br />

auf das Führen des Protokolls<br />

beschränkt. Die Moderatoren<br />

sind immer neutral, auch wenn sie<br />

im Sinne des Patienten zuhören, wie<br />

Sr. Sabine betont.<br />

Zunächst werden die Fakten gesammelt.<br />

Dazu gehört die aktuelle Diagnose,<br />

aber auch die geplante Behandlung.<br />

Ein weiterer Punkt beschäftigt<br />

sich mit psychosozialen<br />

Aspekten. Wie betrachtet ein Patient<br />

seine Krankheit selbst und in welcher<br />

psychischer Verfassung ist er. Auch<br />

Dr. Monika Hildebrand<br />

organisatorische Fragen werden angesprochen.<br />

In einem nächsten Schritt<br />

werden alle Fakten bewertet, wobei<br />

das Wohl das Patienten immer im<br />

Mittelpunkt steht. Am Schluss des<br />

Gesprächs steht eine Empfehlung.<br />

Neben Gesprächen, die eine aktuelle<br />

Situation betreffen, gibt es auch die<br />

Möglichkeit im Nachhinein über bestimmte<br />

Situationen zu sprechen.<br />

„Ziel ist es auch, die Kommunikation<br />

untereinander zu verbessern. Solche<br />

Gespräche helfen immer, die Entscheidungen<br />

anderer besser zu verstehen“,<br />

betont Sr. Susanne. s.m.<br />

Kontakt:<br />

Sr. Susanne Graßhoff,<br />

Station B 5<br />

Tel. 29-1574<br />

Sr. Sabine Borsing,<br />

Station C 3<br />

Tel. 29-3800<br />

Dr. Monika Hildebrand<br />

Tel. 29-2000<br />

Ethik-Komitee<br />

Seit zwei Jahren gibt es im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

ein Ethik-<br />

Komitee. Grundsätzliche Entscheidungen,<br />

aber auch Einzelfälle werden<br />

in diesem Rahmen besprochen.<br />

Ein wichtiges Thema ist die Respektierung<br />

des Willen eines Patienten.<br />

Aus diesem Grund werden künftig<br />

alle Patienten bei einer Neuaufnahme<br />

auch nach einer Patientenverfügung<br />

befragt.<br />

Patientenverfügungen sind, so der<br />

Vorsitzende des Ethikkomitees, Dr.<br />

Tönnies, zwar rechtlich nicht bindend,<br />

dennoch können sie auch<br />

nicht ignoriert werden. Im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

wird daher die<br />

Entscheidung, auf lebensverlängernde<br />

Maßnahmen bei einer Notfallsituation<br />

zu verzichten, um damit<br />

unnötig Leiden zu verhindern, immer<br />

als Einzelfall behandelt. Eine<br />

solche Entscheidung trifft der Arzt<br />

im Konsens mit dem Pflegedienst<br />

und den Angehörigen sowie nach<br />

sorgfältiger Prüfung und Abwägung<br />

aller Kriterien.<br />

Das St. Elisabeth-Krankenhaus empfiehlt<br />

Patienten, Angehörigen und<br />

Besuchern, die sich mit diesem Thema<br />

auseinander setzen, die Broschüre<br />

„Christliche Patientenverfügung“.<br />

Sie ist an der Information erhältlich.<br />

7


Zentralsterilisation · Zentralsterilisation · Zentralsterilisation · Zentralsterilisation · Zentralsterilisation<br />

Bakterien haben keine Chance<br />

In der Zentralsterilisation werden Instrumente bei 134° Celsius unter Dampf sterilisiert<br />

Im Zuge des ab Mitte April erfolgten<br />

Umbaus der Zentralsterilisation<br />

wurde auch eine neue Zentrale<br />

Sterile Versorgungseinheit eingerichtet.<br />

Die nach neusten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen konzipierte<br />

Zentralsterilisation dient<br />

der Reinigung und Desinfektion<br />

der benötigten Instrumente und<br />

ist auf der Ebene 3 des Krankenhauses<br />

untergebracht. Durch<br />

schlanke organisatorische Abläufe<br />

wird eine verbesserte Wirtschaftlichkeit<br />

erreicht. Zudem tragen<br />

Übersichtlichkeit und ein klarer<br />

Aufbau der Funktionsbereiche zu<br />

mehr Effektivität bei.<br />

Die Zentralsterilisation besteht aus<br />

drei Arbeitsbereichen: der unreinen<br />

Seite, der reinen Seite und einem<br />

sterilen Bereich. Auf der unreinen<br />

Seite kommt das kontaminierte OP-<br />

Material an. Hier wird es manuell,<br />

zum Beispiel im Ultraschallbad oder<br />

maschinell gereinigt bzw. desinfiziert.<br />

Drei neue Reinigungs- und Desinfektionsmaschinen<br />

stehen zur gründlichen<br />

Wäsche bereit. Die Maschinen<br />

sind mit Geschirrspülern zu vergleichen.<br />

Sie reinigen und desinfizieren<br />

mit heißem Wasser und Chemikalien<br />

und trocknen die Instrumente. Die<br />

Reinigungsmaschinen sind sogenannte<br />

Durchlader, d.h., sie können immer<br />

Gut verpackt. Die einzelnen Instrumente<br />

sind sicher und steril verstaut.<br />

Bei ihnen haben Bakterien keine Chance:<br />

Sr. Margret Niechciol, Ruth Grieger und Renate Eisold<br />

nur von der unreinen Seite beladen<br />

und danach nur auf der reinen Seite<br />

geöffnet werden.<br />

Die reine Seite ist der zweite große<br />

Arbeitsbereich in der Zentralsterilisation.<br />

Hier werden die Instrumentencontainer<br />

nach bestimmten Vorgaben<br />

und Schemata gepackt, bevor sie in<br />

die Sterilisatoren gelangen. Zudem<br />

wird das dekontaminierte Instrumentarium<br />

einer eingehenden Funktionsprüfung<br />

unterzogen und gepflegt.<br />

Wartung, Pflege und Reparatur sind<br />

sehr wichtig. Schließlich<br />

kosten die Instrumente<br />

sehr viel Geld.<br />

Durchschnittlich benötigt<br />

eine OP zwischen<br />

zwei und vier<br />

Instrumentensiebe. Bei<br />

etwa 4.500 Operationen<br />

pro Jahr müssen<br />

bis zu 20.000 Instrumentencontainer<br />

gepackt werden. Für<br />

diese Arbeit stehen<br />

rund 20 Meter Packtische<br />

zur Verfügung.<br />

Bis zu acht Sterilisationseinheiten<br />

passen in jeweils einen<br />

der zwei Dampfsterilisatoren. Die<br />

Dampfsterilisatoren arbeiten mit einem<br />

Dampf von 134 Grad. „Wir können<br />

unterschiedliche Programme einstellen<br />

wie z.B das „Mammaprogramm“,<br />

das wir im Rahmen unseres<br />

Brustzentrums brauchen, denn hier<br />

werden die Probeprothesen der Brustimplantate<br />

besonders „bedampft“,<br />

erklärt Sr. Margret. „Darüber hinaus<br />

besitzt unser Dampfsterilisator ein<br />

Creutzfeldt-Jakob-Programm, so dass<br />

wir bei besonderen Verdachtsfällen<br />

die Sterilisationsdauer erhöhen können.“<br />

Neue Infektionsrisiken wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit<br />

bedingen deshalb<br />

zusätzliche Investitionen und<br />

aufwändige Sterilisationsverfahren.<br />

Die Dampfsterilisatoren sind ebenfalls<br />

nach dem Durchladeprinzip gebaut.<br />

Wenn erst einmal Instrumente in den<br />

Sterilisatoren sind, können die Maschinen<br />

nur von der gegenüberliegenden<br />

Seite aus geöffnet werden.<br />

Dies ist der sterile Bereich. Er ist<br />

vom Reinbereich aus nur durch eine<br />

8


Zentralsterilisation · Zentralsterilisation · Zentralsterilisation · Zentralsterilisation · Zentralsterilisation<br />

Historisches zur<br />

Sterilisation<br />

Die Dampfsterilisation ist mehr als<br />

ein Jahrhundert alt und dient der<br />

Abtötung von Bakterien. Mit der<br />

Erfindung der Dampfsterilisation<br />

gelang es endlich, das Problem der<br />

Infektionserreger in den Griff zu<br />

bekommen. Ein Problem, das schon<br />

die ersten Chirurgen in der Steinzeit<br />

beschäftigte.<br />

Das erste staatlich geprüfte Verfahren<br />

über Asepsis (Fernhaltung von<br />

Keimen von Patienten) verdanken<br />

wir Ignaz Philip Semmelweiß. Er<br />

hatte erkannt, dass das tödliche<br />

Kindbettfieber durch gründliche Reinigung<br />

der Hände mit Seifenwasser<br />

und Chlorkalklösung erfolgreich zu<br />

bekämpfen war. Durch diese Maßnahmen<br />

und ein wenig später durch<br />

gleiche Behandlung der Instrumente<br />

und des Verbandsmaterials brachte<br />

er um 1851 die Sterblichkeitquote<br />

in der Wöchnerinnenstation in seiner<br />

Wiener Abeilung von 18% auf<br />

einen Tiefstand von 1,2%.<br />

Die wesentlichen Fortschritte im<br />

Verfahren der Sterilisierung durch<br />

Dampf brachte der Landarzt Robert<br />

Koch im 19. Jahrhundert während<br />

seiner Forschung über Mikroorganismen.<br />

Die ersten Versuche der<br />

Sterilisation mit heißer Luft und strömenden<br />

Wasserdampf machte im<br />

Jahr 1881 Koch in Berlin.<br />

Etwas klobig, aber dafür umso wirksamer:<br />

Die ersten Dampfsterilisatoren von Robert Koch brachten den entscheidenden<br />

Fortschritt. Mit dieser Methode wurden Keime beziehungsweise<br />

Infektionserreger abgetötet.<br />

Schleuse zu erreichen. Händedesinfektion,<br />

Haarschutz und Kittel sind<br />

ein Muss beim Betreten des Sterilbereiches.<br />

Während der reine Bereich<br />

der Raumklasse 2 entspricht, herrschen<br />

im Sterilbereich die sauberen<br />

Bedingungen der Klasse 1. Zur Schaffung<br />

solcher Gegebenheiten mussten<br />

kostenintensive Schwebstofffilter eingebaut<br />

werden, die im sensiblen Sterilbereich<br />

für reine Luft sorgen.<br />

In der Zentralsterilisation arbeiten vier<br />

Sterilisationassistentinnen, davon eine<br />

Vollzeitkraft und drei Teilzeitkräfte.<br />

Geleitet wird die Zentralsterilisation<br />

von dem leitenden Fachkrankenpfleger<br />

des OP. Wer in der Zentralsterilisation<br />

arbeitet, muss sich auch für<br />

Technik interessieren, denn die Technik<br />

ist stark vorangeschritten. Alle<br />

Sterilisatoren sind mit PC`s ausgerüstet<br />

und mit viel technischem Aufwand<br />

verbunden. „Ich denke, ein bisschen<br />

Techniker muss man schon sein“,<br />

versichert Sr. Margret. Sie und ihre<br />

Kolleginnen arbeiten mit etwa 9.000<br />

verschiedenen Instrumenten. Jedes<br />

einzelne ist ihnen bestens vertraut –<br />

auch mit Bezeichnung und Kennnummer.<br />

„Ich glaube wir können sogar<br />

mit verbundenen Augen die Reihenfolge<br />

der Bestückung der Instrumente<br />

in einen Container packen,“ lacht<br />

Renate Eisold.<br />

k.gk.<br />

Die Zentralsterilisation vor dem Umbau...<br />

...und danach.<br />

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Kurz notiert · Kurz notiert · Kurz notiert · Kurz notiert · Kurz notiert · Kurz notiert · Kurz notiert<br />

Krankenhaus probte den Ernstfall<br />

Sr. Susanne Baldy, die „kranke“ Oberkursschülerin Diana<br />

Gustafson und Qualitätsbeauftragte Stefanie Riegert<br />

Im Notfall gibt es ja das Krankenhaus.<br />

Doch was passiert, wenn das Krankenhaus<br />

selbst<br />

einmal von einem<br />

Notfall betroffen<br />

ist? Dann muss<br />

schnell gehandelt<br />

werden. So müssen<br />

im Falle eines<br />

Feuers oder eines<br />

Anschlages Patienten<br />

schnell<br />

evakuiert werden<br />

Um für eine solche<br />

Situation gerüstet<br />

zu sein, wurde im<br />

Juli im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

der Ernstfall geprobt,<br />

auf der chirurgisch/gynäkologischen<br />

Station A 3. Die Patienten<br />

bekamen von alldem nichts mit, denn<br />

Schülerinnen des Bildungsinstitutes<br />

hatten sich als Patienten<br />

zur Verfügung<br />

gestellt und wurden<br />

sicher und professionell<br />

evakuiert.<br />

Die Erkenntnisse aus<br />

dem Testlauf werden<br />

jetzt in den Notfallplan<br />

eingebaut. Und<br />

dazu gehört zum<br />

Beispiel, dass nicht<br />

nur weitere Mitarbeiter,<br />

sondern auch<br />

eine zusätzliche Telefonleitung<br />

für die<br />

Einsatzkoordination<br />

bereitgehalten werden müssen, denn,<br />

so Geschäftsführer Andreas Hauke,<br />

Das Evakuierungsteam<br />

„wenn beispielsweise das Stationstelefon<br />

von besorgten Angehörigen<br />

blockiert ist, können wir wichtige<br />

Stellen nicht erreichen.“<br />

Seit Mitte Juni bietet das St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus einen kostenlosen Online-<br />

Service an, die Babygalerie.<br />

Zunächst wird von den jungen Eltern die<br />

Genehmigung zur Veröffentlichung eingeholt,<br />

dann zückt die Hebamme gleich<br />

nach der Geburt die Digitalkamera und<br />

speist das Bild plus wichtige Informationen<br />

– Name, Geburtszeit, Gewicht – ins Netz.<br />

Die Mehrheit aller im Krankenhaus<br />

geborenen Babys erblickt jetzt nach dem Licht der Welt das Objektiv der<br />

Digitalkamera. Zu sehen unter: www.krankenhaus-dorsten.de<br />

Wichtige Termine<br />

Physio Med lädt ein<br />

Die PhysioMed ist umgebaut<br />

worden. Interessierte können sich<br />

am 28. September von 16 bis<br />

18 Uhr über Räumlichkeiten und<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

informieren. Auch eine Broschüre<br />

ist erhältlich.<br />

Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe informiert<br />

Am 19. Oktober öffnet die Klinik<br />

für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

anlässlich des 50-jährigen<br />

Bestehens der Abteilung am St.<br />

Elisabeth-Krankenhaus ihre Türen<br />

und lädt zur Besichtigung und<br />

informativen Vorträgen ein.<br />

P.U.R geht in die<br />

2. Runde<br />

Das P.U.R. - Programm startet mit<br />

Elternschule, Selbsthilfegruppen,<br />

Ernährung und einem Bewegungs-<br />

Fitness-Training in das 2. Halbjahr.<br />

Das Dorstener Gesundheitsforum<br />

bietet in Kooperation mit der VHS<br />

folgende Fachvorträge an:<br />

06.09.<strong>05</strong>: Vom Heuschnupfen zum<br />

Asthma, Referenten: Chefärzte Dr.<br />

Thomas / Dr. Holtbecker<br />

04.10.<strong>05</strong>: Moderne<br />

Behandlungsmethoden bei<br />

Harninkontinenz und<br />

Beckenbodenschwäche, Referent:<br />

Chefarzt Dr. Tönnies<br />

25.10.<strong>05</strong>: Wenn die Galle überläuft,<br />

Referenten: Chefärzte PD Dr. Elsing<br />

und PD Dr. Groß-Weege<br />

08.11.<strong>05</strong>: Schmerzen im Bereich<br />

des Schultergelenkes –<br />

Therapiemöglichkeit und<br />

Diagnostik, Referent: Leitender<br />

Unfallchirurg Dr. Liesenklas<br />

07.12.<strong>05</strong>: Stopp dem plötzlichen<br />

Herztod - Laiendefibrillation,<br />

Referent: Chefarzt Dr. Böckenförde<br />

Infos unter:<br />

www.krankenhaus-dorsten.de<br />

Der Qualitätsbericht des<br />

Krankenhauses ist ab Ende<br />

August im Internet<br />

veröffentlicht.<br />

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Neues von den Stationen · Neues von den Stationen · Neues von den Stationen · Neues von den Stationen<br />

Fit für den Berufsalltag<br />

Das Team von B5 wurde von Kommunikationstrainerin Lisa Wülbeck gecoacht<br />

Mitarbeiter, die besonderen Belastungen<br />

oder Anforderungen ausgesetzt<br />

sind, werden regelmäßig<br />

gecoacht. Was in vielen Unternehmen<br />

selbstverständlich ist, setzt<br />

sich auch immer mehr in Krankenhäusern<br />

durch. Im St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus nahmen jetzt die<br />

Pflegekräfte der Station B 5 an<br />

einem solchen Training teil – und<br />

waren begeistert.<br />

„Auf unserer Station gibt<br />

es schon viel Elend“, sagt<br />

Stationsleiterin Sr. Susanne.<br />

„Immer wieder werden<br />

Schwestern und Pfleger mit<br />

dem Tod konfrontiert und<br />

haben dadurch oft auch<br />

Schuldgefühle oder Selbstzweifel.“<br />

Hinzu kommt die<br />

allgemein gestiegene Arbeitsbelastung.<br />

„Irgendwann nach einer<br />

besonders schlimmen Zeit<br />

kam bei uns allen der<br />

Wunsch auf, dass wir gerne<br />

eine Supervision hätten“,<br />

erklärt Sr. Susanne. Ein Wunsch, den<br />

auch Pflegedienstleiterin Hiltrud Hachmöller<br />

unterstützte.<br />

Dementsprechend hoch waren die<br />

Erwartungen des Teams an die Kommunikationstrainerin<br />

und Supervisorin<br />

Lisa Wülbeck. Zwei Tage unterhielt<br />

sich die Coaching-Expertin zunächst<br />

in Einzelgesprächen mit allen 16 Mitarbeitern<br />

der Station. Denn die Expertin<br />

interessierte vor allem, was sich<br />

Schwestern und Pfleger von Station B 5<br />

jeder Einzelne von einem solchen<br />

Seminar erhoffte. „Das war schon<br />

toll. Sie hat mit jedem von uns zwischen<br />

ein und zwei Stunden<br />

gesprochen“, erzählt die stellvertretende<br />

Stationsleiterin Sr. Sabine. Danach<br />

wurden die Mitarbeiter in zwei<br />

Gruppen aufgeteilt und getrennt<br />

geschult. „Eine andere Möglichkeit<br />

gab es leider nicht, denn die Versorgung<br />

der Patienten durfte nicht darunter<br />

leiden“, so Sr. Susanne.<br />

„Im Mittelpunkt des Coachings standen<br />

Rollenspiele und ganz konkrete<br />

Tipps, wie man im Alltag mit bestimmten<br />

Problemen umgehen<br />

kann“, erklärt Sr. Sabine. „Es hat sich<br />

gezeigt, wie wichtig es ist, solche<br />

Mechanismen zu haben, um für extreme<br />

Situationen gewappnet zu<br />

sein.“ Für Sr. Susanne war vor allem<br />

der Blick von außen eine Bereicherung.<br />

„Wir alle hatten unsere Aha-<br />

Erlebnisse. Und ich denke, nur jemand,<br />

der nicht aus dem Krankenhaus<br />

kommt, hinterfragt ein bestimmtes<br />

Verhalten.“ Die Rollenspiele<br />

thematisierten den Umgang mit den<br />

Patienten, aber auch mit den Kollegen.<br />

Und das hieß vor allem: Miteinander<br />

reden, auch einmal Kritik üben<br />

und vor allem die Arbeit des anderen<br />

anerkennen. „Lob ist besonders wichtig.<br />

Denn die Arbeit wird<br />

immer mehr und ohne<br />

ein Feedback geht es<br />

einfach nicht“, sagt Sr.<br />

Sabine. Aber auch Überraschendes<br />

kam bei den<br />

Sitzungen zu Tage.<br />

„Eigentlich haben wir<br />

uns alle eingebildet, uns<br />

gut zu kennen, aber<br />

dann stellt sich plötzlich<br />

heraus, dass eine Kollegin<br />

gerne Kurven schreibt<br />

und ein anderer Kollege<br />

gerne Tabletten stellt. Für<br />

ihn ist das eine Art meditative<br />

Auszeit. Jetzt<br />

bemühen wir uns natürlich, darauf<br />

einzugehen“, betont Sr. Susanne.<br />

Das Fazit auf B 5 ist nach dem Training<br />

jedenfalls eindeutig: Es hat viel gebracht<br />

und es wäre schön, wenn es<br />

das Coaching öfters gäbe, denn, so<br />

Sr. Sabine, „man kann an sich arbeiten,<br />

aber die größte Gefahr ist, dass<br />

man wieder in den alten Trott verfällt.“<br />

s.m.<br />

Neue Betriebsärztin<br />

Dr. Tanja Menting hat die betriebsärztlichen<br />

Aufgaben im Krankenhaus übernommen<br />

Ihre Sprechzeiten sind:<br />

Mo 13.00 - 14.00 Uhr,<br />

Di 12.30 – 13.30 Uhr,<br />

Do 12.00 – 13.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung.<br />

Zum Schmunzeln... (Quelle: WAZ vom 18.08.<strong>05</strong>)<br />

An der dänischen Küste erholt sich Krankenhaus-Geschäftsführer<br />

Andreas Hauke derzeit von Fallpauschalen, Disease-<br />

Management und anderen Unbillen des Gesundheitssystems.<br />

Dabei könnte der Hobby-Angler, wie die Redaktion erfuhr,<br />

durchaus vor der eigenen Haustür seinem Vergnügen nachgehen.<br />

Denn im Hospital-Teich schwimmen immerhin Karpfen. „Die<br />

sollte man aber besser nicht essen“, empfiehlt Krankenhaus-<br />

Sprecherin Angelika Rütten. Weil mancher, der Doktors Pillen<br />

nicht essen mag, sie an die Fische verfüttert. Immerhin darf man<br />

vermuten, dass angesichts der fortwährenden Medikation das<br />

Krankenhaus die gesündesten Fische der ganzen Stadt in seinem<br />

Teich beherbergt.<br />

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Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst<br />

Hier erhalten Sie Hilfe...<br />

Sympathisch, kompetent und engagiert: Das Team des Sozialdienstes<br />

Rund 1600 Patienten betreuen Angelika<br />

Lauer, Ursula Lehmbruck und<br />

Annegret Lemme pro Jahr. Die Mitarbeiterinnen<br />

des Sozialdienstes sind<br />

immer dann gefragt, wenn Patienten<br />

für die Zeit während oder nach ihrem<br />

Krankenhausaufenthalt Hilfe benötigen.<br />

So unterstützen sie Patienten<br />

beim Ausfüllen wichtiger Anträge<br />

für Krankenkassen und Rentenversicherungen,<br />

organisieren<br />

den Aufenthalt<br />

in einer Rehaklinik<br />

oder suchen gemeinsam<br />

mit Patienten<br />

und ihren Angehörigen<br />

nach einem<br />

geeigneten Pflegeplatz.<br />

Von den Schwestern<br />

und Pflegern der<br />

Stationen, aber auch<br />

von den Patienten<br />

selbst oder ihren<br />

Angehörigen bekommen<br />

Angelika<br />

Lauer, Ursula Lehmbruck<br />

und Annegret<br />

Lemme erste Informationen<br />

über die Problemstellung<br />

der Patienten. Mit diesen Informationen<br />

geht eine der Dipl. Sozialarbeiterinnen<br />

zunächst direkt zu dem Patienten<br />

und klärt mit ihm sowie dem<br />

Pflegepersonal und den Ärzten in<br />

einem ausführlichen Gespräch den<br />

genauen Bedarf ab.<br />

Bei so genannten Hilfsmittelversorgungen<br />

kann es sich um eine Duschhilfe,<br />

einen Rolator, einen Badewannenaufsatz<br />

und ähnliches handeln.<br />

Eine ärztliche Verordnung wird erstellt,<br />

von dem behandelnden Arzt unterschrieben<br />

und schnellstmöglich an<br />

die Krankenkasse gefaxt. Da einige<br />

Sanitätshäuser einen Vertrag mit verschiedenen<br />

Kassen haben, kann im<br />

Extremfall auch sofort eine Bestellung<br />

an das Sanitätshaus erfolgen, so dass<br />

der Patient mitunter schon im Krankenhaus<br />

die erforderliche Hilfe bekommt.<br />

Anders sieht es bei Rehamaßnahmen<br />

aus, hier müssen zunächst<br />

mit den Patienten und Angehörigen<br />

Anträge entweder an die<br />

Rentenversicherungen, die Krankenkassen<br />

oder die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung (Arge) gestellt<br />

werden. Auch hier ist Eile geboten,<br />

denn eine Rehamaßnahme muss innerhalb<br />

von vierzehn Tagen nach der<br />

v.l. Ursula Lehmbruck, Annegret Lemme, Angelika Lauer<br />

Krankenhausentlassung angetreten<br />

werden. Leider verfahren die Kostenträger<br />

sehr unterschiedlich, einige<br />

Kassen bestimmen, in welche Einrichtung<br />

der Patient kommt, andere, wie<br />

auch die BfA und die Arge tun dies<br />

in Abstimmung mit dem Patienten.<br />

So kommt es häufig zu Zeitverzögerungen,<br />

bis der Patient den Bescheid<br />

der Rehaklinik in den Händen hält.<br />

Im Normalfall ist es nicht schwierig,<br />

eine entsprechende Klinik zu finden.<br />

Anders sieht es bei schwerstpflegebedürftigen<br />

und dementen Patienten<br />

aus, hier ist der Sozialdienst absolut<br />

gefordert. „Einen Heimplatz oder<br />

die Unterbringung in einer Kurzzeitpflege<br />

entsprechend der Pflegebedürftigkeit<br />

zu finden, ist in den letzten<br />

fünf Jahren deutlich besser geworden“,<br />

betont Angelika Lauer, „Das<br />

Angebot an derartigen Einrichtungen<br />

ist wesentlich vielseitiger.“ Mit ihren<br />

unterschiedlichsten Arten nimmt die<br />

häusliche Weiterversorgung den<br />

größten Part ein. Ob es sich um<br />

Grundpflege, Einstufung der Pflegebedürftigkeit,<br />

Hilfe beim Einkauf,<br />

Essen auf Rädern, Hauhaltshilfe oder<br />

Sozialangelegenheiten handelt, oft<br />

müssen zunächst Anträge an die Kostenträger<br />

und den Medizinischen<br />

Dienst gestellt werden.<br />

Sind bei dem Patienten<br />

alle Voraussetzungen<br />

erfüllt, kann schnell der<br />

Kontakt zu den entsprechenden<br />

Einrichtungen,<br />

Sozialstationen,<br />

privaten Pflegediensten,<br />

ehrenamtlichen<br />

Helfern und dergleichen<br />

– gesucht<br />

werden und mit einer<br />

vorläufigen Kostenzusage<br />

der Krankenkassen<br />

die nötige Hilfe<br />

sofort nach der Krankenhausentlassung<br />

zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Nicht immer können<br />

die Sozialarbeiterinnen<br />

die Kriterien der Kostenträger<br />

nachvollziehen. „Wenn zum Beispiel<br />

eine Patientin nach einer schwierigen<br />

Bein- oder Hüftoperation für eine<br />

gewisse Zeit eine Haushaltshilfe benötigt,<br />

ist das kein Problem, wenn sie<br />

Kinder unter 12 Jahren hat. Lebt sie<br />

dagegen alleine und hat keine private<br />

Unfallversicherung, bekommt sie von<br />

ihrer Krankenkasse keine finanzielle<br />

Unterstützung, muss also im Extremfall<br />

selbst für die benötigte Hilfe<br />

aufkommen“, schildert Ursula Lehmbruck.<br />

Hier sehen die<br />

Sozialarbeiterinnen eine deutliche<br />

Schwachstelle im Sozialsystem und<br />

kommen an die Grenzen des Machbaren.<br />

Ebenso ergeht es ihnen bei<br />

Patienten mit beginnender Demenzoder<br />

Alzheimerkrankheit, die noch<br />

nicht von den Ärzten attestiert werden<br />

konnte, bei denen aber alle Anzeichen<br />

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Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst · Sozialdienst<br />

Zur Person:<br />

Angelika Lauer,<br />

Dipl. Sozialpädagogin<br />

40 Jahre, verheiratet, 2 Kinder<br />

· Studium der Sozialpädagogik<br />

· Praktika in der Krebsberatungsstelle,<br />

sozialpädagogische<br />

Familienhilfe, Krankenhaussozialstation,<br />

· Anerkennungsjahr im Generalvikariat<br />

Essen<br />

· Zusatzausbildung zur<br />

Konfliktberaterin<br />

· Seit März 2000 im Sozialdienst<br />

des Hauses tätig.<br />

Ursula Lehmbruck,<br />

Dipl. Sozialwissenschaftlerin<br />

44 Jahre, 1 Tochter<br />

· Studium der Sozialwissenschaften<br />

· Nebenstudiengang in Psychologie<br />

· Praxissemester im Frauenhaus<br />

Dorsten<br />

· Zusatzausbildung gerontopsychiatrische<br />

Altentherapeutin<br />

· Sozialdienst Marienheim<br />

Schermbeck<br />

· Seit Oktober 2002 im Sozialdienst<br />

des Hauses<br />

Annegret Lemme,<br />

Dipl. Sozialarbeiterin<br />

39 Jahre, verheiratet, 2 Kinder<br />

· Ausbildung zur Krankenschwester<br />

· Studium der Sozialarbeit<br />

· Anerkennungsjahr Caritasverband<br />

Dorsten<br />

· Leitung im mobilen sozialen Dienst<br />

und Beratung für Senioren und<br />

pflegende Angehörige<br />

· Weiterbildung Sozialmanagement<br />

· Weiterbildung Betriebswirtschaft<br />

für Sozialmanager<br />

· Seit Dezember 2004 im Sozialdienst<br />

unseres Hauses<br />

den Patienten und Angehörigen versuchen<br />

sie, Hilfestellungen zu geben<br />

und langfristig eine Lösung herbeizuführen.<br />

Apropos langfristig, durch die<br />

kurze Verweildauer der Patienten im<br />

Krankenhaus ist es nicht selten, dass<br />

sich diese Hilfe auch in der häuslichen<br />

Umgebung der Patienten fortsetzt.<br />

Dass es in Deutschland nicht ohne<br />

großen bürokratischen Aufwand<br />

geht, wird auch bei der Arbeit der<br />

Sozialarbeiterinnen deutlich. Neben<br />

den vorher beschriebenen unterschiedlichsten<br />

Anträgen sind die Betreuungsanträge<br />

zwar sehr kompliziert,<br />

aber Dank der guten Zusammenarbeit<br />

mit dem hiesigen Amtsgericht<br />

führen sie dennoch meist zu<br />

schnellem Erfolg. Für Patienten, die<br />

nicht mehr selbst über ihre Vermögens-,<br />

Sozial-, Wohnungs-, Gesundheits-<br />

oder Aufenthaltsangelegenheiten<br />

entscheiden können, wird beim<br />

Vormundschaftsgericht die Bestellung<br />

eines Betreuers beantragt. Wesentliche<br />

Erleichterung würde hier, nach<br />

Auskunft des Sozialdienstteams, eine<br />

rechtzeitig erteilte Vorsorgevollmacht<br />

der Patienten bringen.<br />

Nicht zu verwechseln ist diese jedoch<br />

mit der Patientenverfügung, die sich<br />

auf rein medizinische Belange bezieht.<br />

Für die unterschiedlichsten Arten der<br />

Betreuung wäre es optimal, wenn<br />

vorab durch Vollmacht eine Person,<br />

die das besondere Vertrauen des Patienten<br />

besitzt, bestimmt würde. Die<br />

Bevollmächtigte könnte nicht nur<br />

dafür zu sorgen, dass die Wünsche<br />

und Vorstellungen der Patientenverfügung<br />

eingehalten werden, sondern<br />

z. B. auch die Krankenunterlagen<br />

einsehen und deren Herausgabe an<br />

Dritte bestimmen, notwendigen ärztlichen<br />

Eingriffen zustimmen und über<br />

die Unterbringung, Vermögensangelegenheiten<br />

und Soziabelange bestimmen.<br />

Ebenso sind die so genannten<br />

„freiheitsentziehenden“ Maßnahmen,<br />

wie das Anbringen eines Bauchgurtes,<br />

eines Bettgitters oder die Gabe bestimmter<br />

Medikamente Bestandteil<br />

einer Vorsorgevollmacht. Die Problematik<br />

liegt, und darin sind sich die<br />

Expertinnen des Sozialteams einig,<br />

in der Sensibilität des Themas. Welcher<br />

Patient geht schon bewusst davon<br />

aus, dass er krankheitsbedingt<br />

nicht in der Lage sein wird, seine<br />

Angelegenheiten selbst zu regeln.<br />

Auch hier, wie bei allen anderen sozialen<br />

Hilfestellungen, gehen Angelika<br />

Lauer, Ursula Lehmbruck und Annegret<br />

Lemme mit dem nötigen Feingefühl<br />

an die Arbeit.<br />

Besondere emotionale und seelische<br />

Herausforderungen stellt die Hospizunterbringung:<br />

zum einen aufgrund<br />

der „endgültigen Diagnose“ des<br />

Krankheitsbildes der Patienten und<br />

wie sie damit umgehen, zum anderen<br />

aber auch aufgrund der Tatsache,<br />

dass es kein eigenes Hospiz in Dorsten<br />

gibt. Auf die Frage eines 80jährigen<br />

Ehemannes, der wissen will, wie er<br />

bei seiner schwerstkranken Frau sein<br />

kann, wenn sie im Hospiz in Recklinghausen<br />

liegt, haben auch die Mitarbeiterinnen<br />

vom Sozialdienst keine<br />

Antwort. „Natürlich versuchen wir<br />

über mögliche Angehörige oder ehrenamtliche<br />

Helfer eine Lösung zu<br />

finden, doch ist in unseren Augen ein<br />

wohnortnahes Hospiz der einzige<br />

Ausweg“, sagt Annegret Lemme.<br />

Wenn Patienten zuhause versorgt<br />

werden können, schalten sich die<br />

Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes<br />

ein und bieten eine entsprechende<br />

Entlastung an. Ohne die persönlichen<br />

Kontakte und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit allen möglichen<br />

sozialen Institutionen, hier auch<br />

ganz besonders mit den Krankenhausseelsorgerinnen<br />

und dem ehrenamtlichen<br />

Besuchsdienst, könnte das<br />

Sozialteam unseres Hauses nur einen<br />

kleinen Teil der umfangreichen Hilfestellungen<br />

den Patienten zugute kommen<br />

lassen. Erfreulicher Weise, und<br />

darin sind sich die Damen einig, hat<br />

sich auch die Zusammenarbeit sowohl<br />

mit den Schwestern und Pflegern als<br />

auch mit dem ärztlichen Dienst im<br />

Krankenhaus in den letzten Jahren<br />

deutlich verbessert und harmonisiert.<br />

„Unsere Arbeit macht uns trotz der<br />

diffizielen Problemstellung Freude,<br />

sie ist abwechslungsreich, interessant<br />

und in den meisten Fällen erfolgreich“,<br />

so die einhellige Meinung.<br />

„Und wie lenken Sie sich ab oder<br />

entspannen Sie?“ Angelika Lauer: „In<br />

meiner Familie und falls ich dazu komme<br />

mit Querflötenspiel“, Annegret<br />

Lemme: „Ich mache gern Blaudruck<br />

und genieße es, mit meinem Mann<br />

auf dem Ijsselmeer zu segeln“ und<br />

Ursula Lehmbruck entspannt sich<br />

durch schwimmen, walken und lesen<br />

und ist zudem ein großer Schalkefan.<br />

a.r.<br />

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Impressionen aus dem Krankenhaus · Impressionen aus dem Krankenhaus<br />

Gartenarbeit von<br />

Sr. M. Georga und<br />

Rudi Enslinger<br />

Ausflug der „kleinen Feuerwehrmänner“.<br />

Eingesandt von den Kindern<br />

der Krankenschwestern von der<br />

Intensivabteilung<br />

Impressionen<br />

von der Insel Zakynthos,<br />

eingesandt von Thomas Schink<br />

Testlauf einer Evakuierung<br />

Maritimes Flair in der gynäkologischen Ambulanz<br />

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Impressionen aus dem Krankenhaus · Impressionen aus dem Krankenhaus<br />

Die erste Messe der Ordensschwestern nach der Renovierung der Kapelle<br />

Soviel Zeit muss sein...<br />

Eine der Informationsveranstaltungen<br />

zur Zertifizierung<br />

Alltag am<br />

Intensivstützpunkt<br />

Trotz Umbau –<br />

der Krankenhausbetrieb<br />

geht weiter<br />

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Interview mit Dr. Jung · Interview mit Dr. Jung · Interview mit Dr. Jung · Interview mit Dr. Jung<br />

An den Notfallplänen zur WM<br />

2006 wird schon gearbeitet<br />

Oberarzt Dr. Jung ist Rettungsarzt aus Leidenschaft – Arztsein in Reinkultur<br />

Sie sind Oberarzt der Anästhesie<br />

und Schmerztherapie. Welches<br />

sind Ihre wichtigsten Aufgaben?<br />

Dr. Jung: Ganz eindeutig die Versorgung<br />

der Patienten. In den Jahrzehnten<br />

hat sich die Anästhesie von der<br />

Schaffung der „Empfindungslosigkeit“<br />

(daher ihr Name) während Operationen<br />

weiter entwickelt<br />

zu einem perioperativen<br />

Dienstleister. Wir greifen ein<br />

in die Vorbereitung der zu<br />

operierenden Patienten, um<br />

für den Patienten und die<br />

Operateure optimale Bedingungen<br />

zu schaffen. Nach<br />

größeren Operationen oder<br />

bei besonders gefährdeten<br />

Patienten übernehmen wir<br />

auch die postoperative Behandlung<br />

in unserer Intensivstation,<br />

solange bis der<br />

Zustand der Patienten sich<br />

stabilisiert hat. Die Behandlung<br />

von lebensbedrohlich<br />

erkrankten Patienten bezieht sich<br />

jedoch nicht nur auf die Klinik, sondern<br />

auch auf den prähospitalen Bereich,<br />

also den Rettungsdienst, der<br />

die Intensivstation zum Patienten<br />

bringt. Zusätzlich behandelt die Anästhesie<br />

chronische Schmerzsyndrome<br />

in der Schmerzambulanz. Die Anästhesiologie<br />

steht auf den vier Säulen:<br />

Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />

und Schmerztherapie. Dies<br />

sind auch meine Aufgaben, wobei<br />

ich nicht definieren kann, welche die<br />

wichtigsten Aufgaben sind. Es ist die<br />

Vielfalt der Aufgaben, die mich fasziniert<br />

und meine Arbeit so interessant<br />

macht. Wäre dies nicht der Fall, wäre<br />

ich schon längst wohlhabender Reisbauer<br />

auf den Philippinen.<br />

Aber vor allem liegt Ihnen der Rettungsdienst<br />

am Herzen, warum?<br />

Dr. Jung: Die Tätigkeit als Rettungsarzt<br />

ist für mich Arztsein in Reinkultur.<br />

Menschen in Notfallsituationen zu<br />

helfen, ist ureigenste Aufgabe des<br />

Arztes. Ein medizinischer Notfall ist<br />

für den Patienten subjektiv immer<br />

bedrohlich. Ihm da beizustehen, war<br />

schon immer mein Wunsch.<br />

1991 wurden Sie von der Ärztekammer<br />

zum Rettungsarzt ernannt,<br />

welche Aufgaben haben<br />

Sie sowohl im Rettungssystem<br />

von Dorsten als auch im Kreis?<br />

Dr. Jung: Das stimmt, obwohl ich<br />

schon seit 1982 Rettungsarzt bin und<br />

seitdem weit über 5000 Rettungsarzteinsätze<br />

„gefahren“ habe. Chefarzt<br />

Dr. Summent ist der ärztliche Leiter<br />

des Rettungsarztstandortes Dorsten.<br />

Ihn unterstütze ich bei der Organisation<br />

des ärztlichen Rettungsdienstes.<br />

Dies beinhaltet die Erstellung des<br />

Dienstplanes der Rettungsärzte, die<br />

Überprüfung der apparativen und<br />

medikamentösen Ausstattung der<br />

Rettungsmittel, Organisation der Klinikpraktika<br />

der Rettungssanitäter und<br />

Rettungsassistenten und Gespräche<br />

mit der Stadt. Für den Kreis Recklinghausen<br />

habe ich die Aufgabe eines<br />

Leitenden Notarztes (LNA) übernommen<br />

und bin Mitglied der Leitenden<br />

Notarztgruppe. Der Leitende Notarzt<br />

wird bei größeren Schadensereignissen<br />

alarmiert, also, wenn z.B. mehr<br />

als fünf Verletzte/ Erkrankte zu versorgen<br />

sind, mehr als zwei Rettungsärzte<br />

vor Ort sind oder der Rettungsarzt<br />

im Einsatz den LNA<br />

wünscht. Hinzu kommen<br />

Vorbereitungen<br />

von Großveranstaltungen.<br />

So werden zurzeit<br />

Pläne für die Fußballweltmeisterschaft<br />

2006<br />

ausgearbeitet.<br />

Wird bei einem Notarzteinsatz<br />

der Patient<br />

grundsätzlich in<br />

unser Haus gebracht?<br />

Dr. Jung: Zuständig für<br />

Dorsten ist natürlich<br />

das St. Elisabeth-Krankenhaus.<br />

Das bedeutet, dass unser<br />

Haus die Erstbehandlung eines Patienten<br />

nicht ablehnen darf, wenn der<br />

Rettungsdienst unser Krankenhaus<br />

anfährt. Jedoch gibt es Ausnahmen,<br />

wenn Patienten aufgrund ihrer Erkrankung<br />

in eine Spezialklinik gebracht<br />

werden müssen. Selbstverständlich<br />

respektieren wir auch die<br />

Wünsche des Patienten. Dabei wägen<br />

wir aber auch die Wünsche des Patienten<br />

und/oder der Angehörigen in<br />

Absprache mit ihnen mit der Gefährdung<br />

des Patienten durch einen längeren<br />

Transport ab.<br />

Haben aus Ihrer Erfahrung die<br />

schweren Verkehrsunfälle in den<br />

vergangenen Jahren eher zu oder<br />

abgenommen?<br />

Dr. Jung: Die Statistiken zeigen, dass<br />

die Verkehrstoten weniger werden.<br />

16


Interview mit Dr. Jung · Interview mit Dr. Jung · Interview mit Dr. Jung · Interview mit Dr. Jung<br />

Die Anzahl der schweren Unfälle<br />

nimmt nicht ab. Jedoch nimmt die<br />

Personenschädigung ab, weil die Fahrzeuge<br />

immer sicherer werden. Und<br />

natürlich wird die Überlebensrate<br />

auch durch die Fortschritte in der<br />

Medizin gesteigert.<br />

Wie belastend ist die Arbeit eines<br />

Rettungsarztes?<br />

Dr. Jung: Die Arbeit ist sowohl psychisch<br />

als auch physisch sehr belastend.<br />

Der Rettungsarzt ist ganz auf<br />

sich allein gestellt, hat nicht die diagnostischen<br />

und therapeutischen Mittel<br />

der Klinik im Rücken und muss<br />

sich mit Situationen auseinandersetzen,<br />

die er im Klinikalltag so nicht<br />

erlebt. Selbstverständlich sinkt der<br />

Grad der psychischen Belastung mit<br />

der Erfahrung, dafür steigt mit der<br />

Erfahrung und dem Alter die physische<br />

Belastung. Als Beispiel nenne<br />

ich den Einsatz um vier Uhr nachts.<br />

Aus dem Tiefschlaf springt man auf,<br />

zieht sich an, steigt ins Auto und fährt<br />

mit rasanter Geschwindigkeit zum<br />

Einsatzort. Unterwegs muss man Karten<br />

lesen und das Funkgerät bedienen.<br />

Zur Bewältigung des Einsatzstresses<br />

helfen Teamgespräche im<br />

Anschluss an den Einsatz. Dabei darf<br />

man nicht vergessen, dass die Rettungskräfte<br />

der Feuerwehr 24 Stunden<br />

Dienst leisten und danach 48<br />

Stunden frei haben. Die Rettungsärzte<br />

leisten den Dienst zusätzlich zu ihrer<br />

Arbeitszeit ab und arbeiten am nächsten<br />

Tag ungeachtet der nächtlichen<br />

Einsätze weiter. Da fällt einem der<br />

Dienst schon mal schwer.<br />

Wie werden junge Mediziner für<br />

den Rettungsdienst ausgebildet?<br />

Dr. Jung: In jeder Fachdisziplin gibt<br />

es Vorgaben, die die Behandlung von<br />

Notfällen beinhalten. Zusätzlich bietet<br />

die Klinik für Anästhesiologie Ärzten<br />

eine Weiterbildung an, um notfallmedizinisches<br />

Handwerk zu trainieren.<br />

Bevor ein Arzt den Fachkundenachweis<br />

Rettungsdienst erhält, muss er<br />

ein Ausbildungsprogramm wahrnehmen<br />

und zehn Einsätze mit lebenserhaltenden<br />

Maßnahmen unter der<br />

Leitung eines erfahrenen Notarztes<br />

ableisten.<br />

Sie unterrichten auch an unserem<br />

Bildungsinstitut und halten Vorträge<br />

u.a. in der VHS.<br />

Dr. Jung: Ja, in unserem Bildungsinstitut<br />

unterrichte ich Anästhesie. In<br />

den Jahren habe ich festgestellt, dass<br />

jeder Kurs eine neue Herausforderung<br />

ist. Bei Vorträgen außerhalb unseres<br />

Hauses werde ich meistens zu Themen<br />

der Notfallversorgung im Kindesalter,<br />

im Seniorenalter oder in der<br />

Sportmedizin eingeladen. Auch Betreuer<br />

von Jugendgruppen habe ich<br />

ausgebildet.<br />

Steckbrief<br />

Dr. Thomas Jung,<br />

geb. 12.01.1951 in<br />

Mönchengladbach;<br />

verheiratet, 3 Kinder<br />

(26, 25 u. 23),<br />

wohnt in Dorsten<br />

1982: Approbation<br />

1986: Facharzt für Anästhesiologie<br />

1987: Promotion<br />

1990: Leitender Notarzt<br />

1991: Rettungsarzt,<br />

Assistenzarzt Heilig-Geist-<br />

Krankenhaus Köln,<br />

Assistenzarzt Städt.<br />

Krankenhaus Leverkusen,<br />

Oberarzt Heilig-Geist-<br />

Krankenhaus Köln,<br />

seit 01.12.1986<br />

Oberarzt St. Elisabeth-Krankenhaus<br />

Nicht zu vergessen ist Ihre Tätigkeit<br />

in unserer Mitarbeitervertretung.<br />

Dr. Jung: Ich glaube, dass sich die<br />

MAV in den vergangenen fünf Jahren<br />

verändert hat. Sie ist kritischer geworden.<br />

Dies ist gut, weil in den Zeiten<br />

der knappen Mittel darauf geachtet<br />

werden muss, dass die Mitarbeiter<br />

nicht zu kurz kommen. Wer die Zahlen<br />

unseres Hauses verfolgt, erkennt,<br />

dass die „Fälle“ gesteigert wurden.<br />

Dadurch und letztlich auch aufgrund<br />

der anstehenden Zertifizierung ist<br />

die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter<br />

enorm angestiegen. Wir von der MAV<br />

sehen den Wechsel, der sich vor einigen<br />

Jahren in der Geschäftsleitung<br />

vollzogen hat, durchaus positiv. Wir<br />

wünschen uns noch mehr Transparenz,<br />

denn Maßnahmen können besser<br />

akzeptiert werden, wenn die Hintergründe<br />

klargelegt sind.<br />

Und in Ihrer Freizeit engagieren<br />

Sie sich im Tanzsport?<br />

Dr. Jung: Ja. Meine Kinder sind<br />

schuld. Es fing an mit Ballett, Judo,<br />

Handball, Reiten. Immer, wenn es<br />

ging, begleitete ich meine Kinder bei<br />

ihren sportlichen Aktivitäten. Dabei<br />

ergab es sich fast regelmäßig, dass<br />

ich dann auch medizinisch gefordert<br />

wurde. Seit der deutschen Meisterschaft<br />

der Formationen 1995 in Köln<br />

betreue ich den TTH Dorsten als<br />

Mannschaftsarzt.<br />

Sie sind Vater von drei erwachsenen<br />

Kindern, wie sieht das Familienleben<br />

aus?<br />

Dr. Jung: Zwei unserer Kinder wohnen<br />

noch zu Hause. Unsere Älteste<br />

wohnt in der Nähe, so dass wir häufig<br />

alle „Kinder“ zu Hause haben. So<br />

gehört gemeinsames Essen definitiv<br />

zu unserem Familienleben. Ob dies<br />

ein Brunch am Sonntag oder ein gemeinsames<br />

Abendessen ist, wird dieser<br />

Anlass wortreich zum Austausch<br />

genutzt, wobei die Kochkunst meiner<br />

Frau nicht unerheblich zum Gelingen<br />

beiträgt. Unseren Urlaub verbringen<br />

wir in trauter Zweisamkeit. Meine<br />

Frau und ich reisen gerne, wobei wir<br />

keine Strand- und Badeurlauber sind,<br />

sondern Aktivurlauber.<br />

Was ist Ihnen noch wichtig, erwähnt<br />

zu werden?<br />

Dr. Jung: Ich bin froh, so vielfältige<br />

Aufgaben hier wahrnehmen zu dürfen.<br />

Zwar ist die Zeit dazu oft zu<br />

knapp, aber ich liebe die Anforderungen.<br />

Dabei ist es mir wichtig, den<br />

Dienstleistungscharakter unseres Unternehmens<br />

zu betonen. Der Kunde<br />

(Patient) ist König und muss hofiert<br />

werden, denn er sichert mir meinen<br />

Arbeitsplatz. Ich hasse den Ausspruch:<br />

„Das ist nicht meine Aufgabe.“ Ich<br />

schätze alle Aktivitäten, die mir zeigen:<br />

Ich denke mit, mache mir Gedanken,<br />

was ich verbessern kann.<br />

a.r.<br />

17


Gesundheit · Gesundheit · Gesundheit · Gesundheit · Gesundheit · Gesundheit · Gesundheit<br />

Stressabbau mit Qigong<br />

Thomas Alfs und Christian Nikel von der PhysioMed stellen die Übungen vor<br />

Qigong (in etwa ausgesprochen:<br />

djiegung) ist Teil der traditionellen<br />

chinesischen Medizin. Der Begriff<br />

ist aus den Silben Qi und Gong<br />

zusammengesetzt.<br />

Qi kann frei übersetzt als Atem oder<br />

Lebensenergie bezeichnet werden.<br />

Nach Chinesischer Vorstellung fließt<br />

es auf Leitbahnen durch den Körper<br />

und reguliert und unterhält so die<br />

Funktionen des Organismus. Ein<br />

Blockieren oder Verschwenden des<br />

Qi kann also zu den verschiedensten<br />

Die einzelnen Körperpartien werden in<br />

Harmonie zueinander trainiert<br />

Störungen der Gesundheit und des<br />

Wohlbefindens führen. Das Qi kann<br />

jedoch durch verschiedenste Maßnahmen<br />

wie Akupunktur, chinesischen<br />

Pharmakotherapie, manuelle<br />

Methoden wie Tuina Massagen,<br />

speziellen Diäten sowie dem hier<br />

beschriebenem Qigong, beeinflusst<br />

werden. Das Wort Gong ist mit<br />

beharrlichem Üben, Arbeiten etc. zu<br />

übersetzen. Es ist demnach eine<br />

Methode zur Pflege und Regulierung<br />

von Qi.<br />

Der älteste Nachweis über diese<br />

Übungen ist etwa 2300 Jahre alt. Es<br />

ist auch gleichzeitig der erste Bericht<br />

über Physikalische Therapie. Seitdem<br />

hat sich eine Unzahl von Qigong Stilen<br />

entwickelt. Am weitesten verbreitet<br />

ist das medizinische, den Organismus<br />

regulierende Qigong. Im Gegensatz<br />

zu unseren westlichen Übungen,<br />

welche meist rein auf Muskeln,<br />

Gelenke und Bänder abzielen, werden<br />

im Qigong zusätzlich Aspekte der<br />

Koordination, Visualisierung von Qi,<br />

Körperwahrnehmung und Meditation<br />

berücksichtigt.<br />

Auch ist es wichtig die einzelnen<br />

Körperpartien in Harmonie miteinander<br />

zu schulen. Das heißt: Füße,<br />

Beine, Hüften, Lendenwirbelsäule<br />

werden gekräftigt. Nach oben – hin<br />

zur Halswirbelsäule, Kopf und Händen<br />

– wird eher entspannend gearbeitet.<br />

Ein schönes Bild ist hierfür der Baum,<br />

der mit seinem Stamm fest in der<br />

Erde steht, während sich<br />

Zweige und Blätter frei im<br />

Wind bewegen. Ein kontinuierliches<br />

Üben bewirkt<br />

eine Veränderung des Körpers<br />

in Richtung dieses<br />

„Baumbildes“. Durch das<br />

ruhige und langsame<br />

Ausführen der Übungen,<br />

sowie der Vorstellung des<br />

„Sinkenlassens“ des Qi in<br />

den Unterbauch, stellt sich<br />

neben einer fühlbaren<br />

Viele Übungen wirken einfach,<br />

erfordern aber Körperbeherrschung<br />

Meditation und Körperwahrnehmung<br />

sind Teil der Übung<br />

Entstressung auch das so<br />

genannte „deqi“ Gefühl<br />

ein. Dieses sind Phänomene<br />

wie etwa schwitzen, kribbeln,<br />

Schweregefühl in bestimmten Körperpartien.<br />

Sie sind positiv zu<br />

bewerten, denn sie zeigen die richtige<br />

Durchführung der Übung an. Das<br />

Erlernen von Qigong erfordert einen/e<br />

ausgebildete/en Qigon Lehrer/in,<br />

welcher den Übenden über einen<br />

längeren Zeitraum begleitet und<br />

korrigiert.<br />

Medizinisch wirksam ist es in erster<br />

Linie bei allen Störungen, die mit<br />

Stress in Zusammenhang gebracht<br />

werden. Dazu zählen Muskelverspannungen,<br />

Kopfschmerz, zu hoher<br />

oder zu niedriger Blutdruck, Tinnitus,<br />

Schwindel, Schlafstörungen sowie<br />

Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen.<br />

Aber: Vor den Erfolg haben die<br />

Götter den Schweiß gesetzt. Qigong<br />

ist keine Wundermethode, welche in<br />

wenigen Wochen zu Gesundheit und<br />

Wohlbefinden führt. Ein kontinuierliches<br />

Üben über einen längeren<br />

Zeitraum ist erforderlich.<br />

Qigong-Kurse werden auch im<br />

Rahmen unseres P.U.R.-Programms<br />

angeboten.<br />

18


Umbau · Renovierung · Umbau · Renovierung · Umbau · Renovierung · Umbau · Renovierung<br />

Neues aus unserer „Bau“-technischen Abteilung<br />

Planung zur Erweiterung des<br />

Bildungsinstituts –<br />

Beginn: Herbst 20<strong>05</strong><br />

Wir lassen Bilder sprechen:<br />

Umbau<br />

Zentralsterilisation<br />

Modernisierung<br />

der Stationsduschen...<br />

Renovierung der<br />

Kapelle...<br />

... und des Seminarraums<br />

... und der<br />

Eingangshalle<br />

19


EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV<br />

Vernetztes Krankenhaus<br />

In der EDV-Abteilung werden PC-Probleme gelöst und Datenströme geleitet<br />

Wie sehen die Blutwerte von Patientin<br />

A aus? Hat die Krankenkasse<br />

für den Aufenthalt von Patient<br />

B schon bezahlt, wo sind die<br />

Aufnahmedaten von Patientin C<br />

und was macht eigentlich die Bestellung<br />

der Einmalhandschuhe?<br />

Die Antwort kommt schnell und<br />

zuverlässig per Mausklick – dafür<br />

sorgen Robert Rentmeister, Claudia<br />

Sendt, Christian Rolski und<br />

Frank Szuplinski von der EDV-<br />

Abteilung.<br />

Der PC ist aus dem Krankenhausalltag<br />

nicht mehr wegzudenken. Jede Station<br />

und jede Abteilung ist auf die<br />

Daten angewiesen, die auf dem Server<br />

des St. Elisabeth-Krankenhauses<br />

liegen. „Unsere Aufgabe ist es, den<br />

Betrieb am Laufen zu halten“, bringt<br />

es der Leiter der EDV-Abteilung, Robert<br />

Rentmeister auf den Punkt. 30<br />

große Anwendungen – vom Krankenhausinformationssystem<br />

KIS über das<br />

Stationsprogramm Ordis und das Patientenabrechnungssystem<br />

Ampuls<br />

bis hin zum normalen Windows-<br />

Programm – müssen aufeinander abgestimmt<br />

und vernetzt werden. Nur<br />

so ist sicher gestellt, dass von jedem<br />

der rund 250 PCs auch alle relevanten<br />

Daten abgefragt werden können. Für<br />

die einzelnen Programme bietet die<br />

EDV-Abteilung regelmäßige Schulungen<br />

an, die auch bestens angenommen<br />

werden. „Die Kurse sind eigentlich<br />

immer ausgebucht“, freut sich<br />

Claudia Sendt. „Oft bekommen wir<br />

auch konkrete Anfragen, zum Beispiel<br />

zu Excel-Dateien. Solche Anregungen<br />

greifen wir dann gerne auf.“<br />

Gefragt sind die EDV-Spezialisten aber<br />

in erster Linie bei Systemausfällen.<br />

Vor allem an Montagen herrscht<br />

Hochbetrieb und die Telefone stehen<br />

selten still. Die Hilferufe lauten immer<br />

ähnlich: Nichts geht mehr, der Computer<br />

hängt, was soll ich tun? Die<br />

erste Antwort der vier Computerspezialisten<br />

ist immer gleich und bringt<br />

v.l. Frank Szuplinski, Claudia Sendt, Robert Rentmeister,<br />

André Cosanne, Christian Rolski<br />

viele Anrufer in Rage, wie Robert<br />

Rentmeister erklärt. „Wir sagen immer,<br />

machen Sie erst einmal einen<br />

Neustart des PCs. Das bringt viele auf<br />

die Palme, weil sie denken, wir wollen<br />

sie abwürgen. Aber das stimmt nicht.<br />

60 Prozent aller PC-Probleme lassen<br />

sich durch einen Neustart beheben.“<br />

Der einfache Grund: Alle zwei bis drei<br />

Tage müssen PCs neu gestartet werden,<br />

damit die volle Leistung erhalten<br />

bleibt. „Leider ist es ganz normal<br />

geworden, die PCs immer laufen zu<br />

lassen. Kaum jemand schaltet den<br />

Computer abends ab. Das ist das<br />

Problem“, betont Claudia Sendt. Aber<br />

auch Ausfälle, die nicht auf fehlende<br />

Neustarts zurückzuführen sind, können<br />

die Mitarbeiter der EDV-Abteilung<br />

meist schnell direkt von ihrem eigenen<br />

PC aus beheben. Claudia Sendt, Robert<br />

Rentmeister, Christian Rolski und<br />

der Auszubildende Frank Szuplinski<br />

haben sich die Aufgaben aufgeteilt.<br />

Claudia Sendt und Frank Szuplinski<br />

sind für die gesamte Softwarebetreuung<br />

zuständig, EDV-Leiter Robert<br />

Rentmeister kümmert sich um die<br />

Server, das Netzwerk und das Intranet.<br />

Christian Rolski und Frank Szuplinski<br />

sind für die PC- und Druckerprobleme<br />

zuständig.<br />

Die Vernetzung macht das Krankenhaus<br />

anfällig für Computerviren. Robert<br />

Rentmeister hält es jedoch für<br />

unwahrscheinlich, dass Viren die<br />

Computer des Krankenhauses lahm<br />

legen könnten. „Wir haben in einen<br />

ausgezeichneten Virenscanner investiert.“<br />

Und dieser hat reichlich zu<br />

tun. Etwa 100 E-Mails registriert das<br />

System innerhalb von fünf Minuten<br />

und mindestens zwei bis drei von<br />

ihnen sind von einem Virus befallen.<br />

Jeden Tag um 13 Uhr erfolgt ein Virenupdate<br />

und auch hier geht das<br />

Krankenhaus auf Nummer sicher.<br />

„Wir haben spezielle Virenscanner<br />

für die 20 Server, das Mailsystem und<br />

die Arbeitsplätze“, betont Robert<br />

Rentmeister. Gegen die sogenannten<br />

Spams, jene lästigen Werbemails, ist<br />

jedoch auch die EDV-Abteilung<br />

machtlos. „Das Problem mit Spam-<br />

Filtern ist, dass dann auch wichtige<br />

Mails aussortiert werden könnten“,<br />

20


EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV · EDV<br />

erklärt Robert Rentmeister.<br />

Im EDV-Bereich ist das St. Elisabeth-<br />

Krankenhaus führend. So wird seit<br />

20<strong>03</strong> in den Bereichen Radiologie,<br />

Kardiologie und Pulmologie mit<br />

Spracherkennung und digitalem Diktat<br />

gearbeitet. In der Chirurgie wird<br />

als nächstes die digitale Spracherkennung<br />

zum Einsatz kommen. Bei der<br />

Spracherkennung schreibt der Computer<br />

direkt das gesprochene Wort,<br />

beim digitalen Diktat wird der akustische<br />

Text zunächst in einer Datei abgespeichert<br />

– wie zum Beispiel ein<br />

Musiktitel. Die Mitarbeiterinnen in<br />

den Schreibbüros können sich die<br />

Dateien anhören und die entsprechenden<br />

Briefe schreiben. Zwar ist<br />

die Spracherkennung auf den ersten<br />

Blick effizienter, allerdings birgt sie<br />

auch Risiken – nämlich dann, wenn<br />

der Computer ein Wort falsch versteht.<br />

„Wir haben allein in der Radiologie<br />

700 Arztbriefe analysieren lassen,<br />

damit das Programm die Begriffe<br />

auch erkennt“, betont Robert Rentmeister.<br />

Als weitere technische Neuerung steht<br />

die Einplanung der so genannten<br />

Table PCs auf dem Programm. Diese<br />

mobilen Mini-PCs könnten künftig<br />

bei den Visiten eine wichtige Rolle<br />

spielen. Denn mit dem Table PC können<br />

Ärzte direkt am Bett des Patienten<br />

alle wichtigen Informationen abrufen.<br />

Erreichbar sind die EDV-Spezialisten<br />

übrigens jederzeit – auch am Wochenende.<br />

Durch den Bereitschaftsdienst<br />

ist sichergestellt, dass Systemausfälle<br />

schnell behoben werden können.<br />

„Unsere PCs zuhause haben Zugang<br />

zu den Servern des Krankenhauses.<br />

Wir können also direkt in Notfällen<br />

eingreifen“, versichert Robert Rentmeister.<br />

Aber auch ohne Bereitschaftsdienst<br />

sind die Arbeitszeiten der Computerfachleuchte<br />

ziemlich flexibel.<br />

Aufwändige Wartungen oder große<br />

Softwareupdates können nur außerhalb<br />

des regulären Krankenhausbetriebs<br />

durchgeführt werden – und die<br />

beste Zeit dafür ist am Wochenende<br />

zwischen 20 und 6 Uhr. s.m.<br />

Jahrespraktikanten/innen seit dem 1.08.20<strong>05</strong><br />

Hemker, Sabrina, Station A1<br />

Engelkamp, Claudia, Station A 1<br />

Kramer, Rebecca, Station A2<br />

Rockholt, Christine, Station A 2<br />

Lewald, Doreen, Station A3<br />

Gertz,Marie-Christin, Station A 3<br />

Graser, Diana, Station A4<br />

Tiemann, Lukas, Station A 4<br />

Steinert, Mandy, Station A 4<br />

Kasten, Eileen, Station A5/Nb.<br />

Natusch, Janine, Station A 5<br />

Velis, Sonja, Station B2<br />

Loncki, Stefanie, Station B 2<br />

Giemza, Camilla, Station B 2<br />

Klosterköther, Jan-Philipp, Station B3<br />

Kölking, Stefanie, Station B 3<br />

Seidel, Anja, Station B4<br />

Kruse, Daniela, Station B 4<br />

Webers, Stefanie, Station B5<br />

Heidermann, Stefanie, Station B 5<br />

21


PhysioMed · PhysioMed · PhysioMed · PhysioMed · PhysioMed · PhysioMed · PhysioMed · PhysioMed<br />

Trainieren für die Gesundheit<br />

Team der PhysioMed behandelt stationäre und ambulante Patienten<br />

Das Team der PhysioMed<br />

Ton van Raay (leitender Physiotherapeut), Ute Strass (stellvertende Leiterin,<br />

Masseurin u. med. Bademeisterin), Frank Jablonski (Physiotherapeut), Thomas<br />

Alfs (Masseur u. med. Bademeister), Christian Nikel (Physiotherapeut), Udo<br />

Sauer (Physiotherapeut), Dieter Swadzba (Masseur u. med. Bademeister),<br />

Birgit Mattern (Arzthelferin), Guido Höltmann (Masseur u. med. Bademeister),<br />

Marion Zeschau (Physiotherapeutin)<br />

Innerhalb des St. Elisabeth-Krankenhauses<br />

nimmt die PhysioMed eine<br />

Sonderrolle ein. In dem nun umgebauten<br />

und hervorragend ausgestatteten<br />

Gesundheitszentrum werden<br />

sowohl stationäre als auch ambulante<br />

Patienten behandelt. Die zehn Therapeutinnen<br />

und Therapeuten leiten<br />

zudem ein Großteil der Kurse des<br />

Fitness- und Gesundheitsprogramms<br />

P.U.R.<br />

Die Masseure, medizinischen Bademeister<br />

und Physiotherapeuten arbeiten<br />

in zwei Gruppen. Jeder Therapeut,<br />

jede Therapeutin ist für eine Station<br />

zuständig, für die eine feste Zeit eingeplant<br />

ist. Offizieller Arbeitsbeginn<br />

ist sieben beziehungsweise acht Uhr.<br />

„Tatsächlich werden unsere Arbeitszeiten<br />

aber immer flexibler“, erklärt<br />

der Leiter der PhysioMed, Ton van<br />

Raay. „Ausschlaggebend ist die Nachfrage<br />

nach ambulanten Behandlungsterminen.<br />

Und diese nehmen zu. Es<br />

erkundigen sich immer mehr ambulante<br />

Patienten nach einem Termin.“<br />

Einer der Gründe ist das breite Leistungsangebot<br />

der PhysioMed und<br />

die hohe fachliche Kompetenz des<br />

Teams.<br />

Angeboten werden manuelle Therapie,<br />

manuelle Lymphdrainage, Wirbelsäulentherapie<br />

nach Dorn und<br />

Breuß, craniosacrale<br />

Therapie, Bobath-<br />

Therapie für Erwachsene,<br />

Sportphysiotherapie,<br />

Elektro-Therapie,<br />

Laser-Therapie,<br />

komplexe Reflexzonenmassage<br />

nach<br />

Jost Thomas, Fußreflexzonenmassage<br />

sowie Lungensport.<br />

Hinzu kommen Behandlungen<br />

von<br />

Funktionserkrankungen<br />

der Kopfund<br />

Kieferregion<br />

nach der craniomandibulären<br />

Dysfunktions-Therapie.<br />

In diesem Bereich<br />

arbeitet das Team der PhysioMed mit<br />

Zahnärzten zusammen.<br />

In der PhysioMed werden Patienten<br />

mit den unterschiedlichsten Erkrankungen<br />

behandelt, wie die stellvertretende<br />

Leiterin Ute Strass betont.<br />

Patienten, die nach einem Unfall mühsam<br />

wieder gehen lernen müssen,<br />

werden hier ebenso therapiert wie<br />

Patienten, die an einer Versteifung<br />

von Gelenken leiden. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt ist die nachstationäre<br />

Behandlung von Patienten des St.<br />

Elisabeth-Krankenhauses. Nach einer<br />

internistischen, gynäkologischen oder<br />

pulmologischen Behandlung erfolgt<br />

in der Regel auch eine Therapie in<br />

der PhysioMed.<br />

Auf zwei Ebenen stehen insgesamt<br />

neun Einzelbehandlungskabinen zur<br />

Verfügung. Der Stolz der Abteilung<br />

ist die neugestaltete Trainingsfläche<br />

PhysioFit auf der Ebene 1. Hier trainieren<br />

Patienten unter fachkundiger<br />

Anleitung an den neusten Geräten.<br />

Ziel der manchmal schweißtreibenden<br />

Arbeit für die Patienten ist meist ein<br />

Muskelaufbau oder ein schonendes<br />

Herz-Kreislauf-Training. Ebenfalls auf<br />

der Ebene 1 befindet sich das Bewegungsbad<br />

PhysioAqua. Das 32 Grad<br />

warme Wasser hat eine angenehme<br />

Wirkung auf Gelenke, Muskulatur<br />

und Gefäße. Daran angeschlossen ist<br />

ein Wannenraum mit Stangerbad und<br />

Unterwassermassage sowie eine Fangoküche.<br />

Sportlich geht es meist auf<br />

der Ebene 0 zu. Der große Gymnastikraum<br />

PhysioJump wird für Gruppentherapien<br />

und Fitnesskurse genutzt,<br />

aber auch Lungensport und<br />

Wochenbettgymnastik finden hier<br />

regelmäßig statt.<br />

Eine gute Gelegenheit, die Angebote<br />

und Räume der PhysioMed<br />

einmal kennen zu lernen und<br />

vielleicht einige Sportgeräte<br />

auszuprobieren, ist der Tag der<br />

offenen Tür am 28. September.<br />

Besucher, aber auch Mitarbeiter<br />

sind an diesem Tag herzlich<br />

willkommen. „Wir wundern uns<br />

immer wieder, dass es tatsächlich<br />

noch Leute hier im Haus gibt,<br />

die noch nicht bei uns vorbei<br />

geschaut haben“, meint Ute<br />

Strass. „Dabei gibt es hier wirklich<br />

viel zu sehen.“ m.g.<br />

In der PhysioMed können auch ambulante<br />

Rehabilitationsmaßnahmen<br />

in Anspruch genommen werden,<br />

Informationen unter: 02362-291977<br />

22


Personalia – Neueinstellungen · Personalia – Neueinstellungen · Personalia – Neueinstellungen<br />

Busjan, Felix; seit dem 04.07.<strong>05</strong><br />

Zivildienstleistender<br />

in der Röntgenabteilung<br />

Cosanne, André; seit dem 01.08.<strong>05</strong><br />

Auszubildender<br />

in der EDV<br />

Czub, Gabriele; seit dem 01.07.<strong>05</strong><br />

Stationsassistentin<br />

auf der Station B 5<br />

Euting, Guido; seit dem 15.06.<strong>05</strong><br />

Assistenzarzt<br />

in der Inneren Abteilung<br />

Fischer, Julian; seit dem 04.07.<strong>05</strong><br />

Zivildienstleistender<br />

im Zentral-OP<br />

Schmidt, Marion; seit dem 01.<strong>05</strong>.<strong>05</strong><br />

Krankenschwester<br />

auf der Station A 2<br />

Schneidenbach, Marco; seit dem<br />

04.07.<strong>05</strong> Zivildienstleistender<br />

auf der Station A 2<br />

Stawitzki, Kathrin; seit dem 01.06.<strong>05</strong><br />

Arzthelferin im<br />

zentralen Schreibbüro<br />

Auf Wiedersehen<br />

Kerman, Sinem<br />

Mast, Anke<br />

Miersbach, Jochen<br />

Monheim, Philip<br />

Risthaus, Dominic<br />

Stefan, Hilda<br />

Dr. Wosczyna, Dietmar<br />

23


Einigen <strong>Portal</strong>-Lesern wird jetzt<br />

sicherlich etwas mulmig zu Mute<br />

sein, denn wenn man das Wort<br />

Intensivstation hört, wird oftmals<br />

Apparatemedizin auf schmalem<br />

Grat zwischen Leben und Tod assoziiert.<br />

Intensivstation · Intensivstation · Intensivstation · Intensivstation · Intensivstation · Intensivstation<br />

·<br />

Eine Station, die viele Ängste hervorruft<br />

Einfühlsame Pflege, Überwachung und Behandlung auf der Intensivstation<br />

Mundpflege beim Beatmungspatienten<br />

Stationsleiterin Sr. Sabine Borsing und<br />

stellvertr. Leiter Stephan Löchteken<br />

Das Team der interdisziplinären Intensivstation<br />

ist für die Pflege, Überwachung<br />

und Behandlung von bis zu<br />

11 Patienten mit lebensbedrohlichen<br />

oder möglicherweise lebensbedrohlichen<br />

Erkrankungen zuständig.<br />

Vom akuten Herzinfarkt bis zur postoperativen<br />

Überwachung (z.B. nach<br />

Hüftoperationen) ist eigentlich jedes<br />

Krankheitsbild vertreten. Dementsprechend<br />

vielfältig und fordernd sind die<br />

täglichen Aufgaben der ca. 30 beschäftigten<br />

Schwestern/<br />

Pfleger der Station C3.<br />

Für die Krankenschwestern/Pfleger<br />

und Fachkrankenschwestern/Pfleger<br />

beginnt<br />

der Frühdienst um<br />

6 Uhr mit der Übergabe. Die<br />

Nachtschwestern berichten<br />

nicht nur über das Befinden<br />

der Patienten, sondern auch<br />

über die Einstellungen bzw.<br />

Messwerte der Überwachungsgeräte<br />

(z.B. Monitor)<br />

und der Behandlungsgeräte,<br />

(z.B. Beatmung) die den<br />

Patienten bei ausgefallenen Organfunktionen<br />

temporär unterstützen.<br />

Die anschließende Pflege und Behandlung<br />

der Patienten orientiert sich individuell<br />

an den Bedürfnissen und<br />

den Erkrankungen. Notwendig ist<br />

dazu eine sorgfältige Dokumentation<br />

aller pflegerischen<br />

und therapeutischen<br />

Maßnahmen sowie des<br />

Krankheitsverlaufes. Eine<br />

Kooperation zwischen Pflege-<br />

und Ärztepersonal und<br />

kontinuierlicher Informationsaustausch<br />

ist Grundvoraussetzung<br />

für die Betreuung<br />

intensivpflichtiger<br />

Patienten. „Manches ist<br />

einfach nicht vorhersehbar“,<br />

erzählt Sr. Silke. In<br />

Das Team der Intensivabteilung<br />

einem Moment ist alles ruhig, zehn<br />

Minuten später wird vielleicht schon<br />

ein neuer Patient angekündigt. Das<br />

erfordert die Fähigkeit im Team, den<br />

Tagesablauf schnell individuell anzupassen.<br />

„Der Aufenthalt in der Intensivstation<br />

stellt für die meisten Patienten oftmals<br />

eine unbekannte Situation dar“, erklärt<br />

Stationsleiterin Sabine Borsing.<br />

Die Aufgaben:<br />

· Intensive, lückenlose<br />

Pflege, Überwachung und<br />

Beobachtung des Patienten<br />

· Sichere Bedienung und<br />

Bereitstellung der Med.-<br />

technischen Geräte<br />

· Unterstützung oder<br />

Übernahme der<br />

eingeschränkten oder<br />

aufgehobenen Aktivitäten des<br />

täglichen Lebens der<br />

Patienten<br />

· Assistenz bei Diagnostik,<br />

Therapie und Reanimation<br />

· Begleitung des Patienten und<br />

seiner Angehörigen während<br />

des Intensivaufenthaltes<br />

24


Intensivstation · Intensivstation · Intensivstation · Intensivstation · Intensivstation · Intensivstation<br />

„Die Ausgangssituation unserer Patienten<br />

ist völlig unterschiedlich. Welche<br />

Umstände führen zum Intensiv-<br />

Aufenthalt und in welchem Ausmaß<br />

benötigt er Pflege und Intensivbehandlung?“<br />

Der Patient mit Herzinfarkt wird notfallmäßig<br />

– meist mit Todesangst –<br />

eingeliefert, bedarf anfangs einer<br />

intensiven Überwachung der Vitalfunktionen<br />

und Unterstützung, kann<br />

aber bald auf eine Normalstation verlegt<br />

werden. Hingegen muss ein Unfallverletzter,<br />

der ebenso plötzlich aus<br />

dem Alltag gerissen wird, unter Umständen<br />

über Wochen intensivmedizinisch<br />

betreut werden. Patienten,<br />

bei denen eine ausgedehnte Operation<br />

geplant ist, können sich dagegen<br />

auf den Aufenthalt auf der Intensivstation<br />

vorbereiten.<br />

Jeder Patient wird<br />

am Monitor auf<br />

seine Herzkreislauffunktion<br />

überwacht.<br />

EKG, Blutdruck, Atmung,<br />

Temperatur,<br />

etc.<br />

Alle Patientenmonitore<br />

sind mit dem<br />

Zentralmonitor am<br />

Intensivstützpunkt<br />

verbunden.<br />

„Durch ruhiges, einfühlsames<br />

Arbeiten<br />

kann der Patient erfahren,<br />

dass nicht die Technik, sondern<br />

er als Mensch im Vordergrund<br />

steht. Denn völlig unabhängig vom<br />

Wachheitszustand werden jegliche<br />

Der Stützpunkt der Intensivabteilung<br />

Handlungen am Patienten erklärt“,<br />

erklärt Fachkrankenschwester Karin<br />

Hallwaß.<br />

m.g.<br />

Klinikalltag hautnah<br />

Auf dem Willy-Brandt-Platz in Essen wird eine Intensivstation auf Zeit aufgebaut<br />

„Warum dauert das denn so lange?“<br />

das hat sich bestimmt jeder schon<br />

einmal gefragt, dessen Angehöriger<br />

auf einer Intensivstation eingeliefert<br />

wurde.<br />

Sr. Silke und Sr. Britta sind mit im Organisationsteam<br />

und in Essen vor Ort<br />

Was da passiert und warum das so<br />

lange dauert wird vom 24.10. bis<br />

27.10.20<strong>05</strong> bei dem Projekt<br />

„Intensive 72“ gezeigt. Der Fachweiterbildungskurs<br />

für Intensiv- und Anästhesiepflege<br />

vom Gesundheits- und<br />

Pflegewissenschaftlichen Institut Essen<br />

baut während dieser 72 Stunden auf<br />

dem Essener Willy-Brandt-Platz eine<br />

voll ausgestattete Intensivstation in<br />

einem gläsernen LKW auf.<br />

Rund um die mobile Intensivstation<br />

finden Kurse für Passanten<br />

zu den Themen stabile<br />

Seitenlage, Laienreanimation<br />

und Erste Hilfe im<br />

Haushalt statt. Scouts informieren<br />

Interessierte über<br />

Ausbildungswege, aber<br />

auch über Stressbelastung,<br />

denen Mitarbeiter auf einer<br />

Intensivstation ausgesetzt<br />

sind. Diskussionen, Vorträge<br />

und Infostände runden<br />

die 72-stündige Veranstaltung<br />

ab.<br />

Mit im Organisationsteam sind die<br />

angehenden Fachkrankenschwestern<br />

Silke Warmers und Britta Wüstnienhaus<br />

von der Intensivstation des<br />

St. Elisabeth-Krankenhauses Dorsten,<br />

unterstützt von Schwestern der Station<br />

A4, die sich als Patienten zur<br />

Verfügung stellen sowie Ärzten, die<br />

Vorträge zu verschiedenen Themen<br />

halten. Mit diesem Projekt sollen Ängste<br />

abgebaut und Fragen beantwortet<br />

werden. Außerdem soll gezeigt werden,<br />

wie wichtig die Professionalisierung<br />

in der Pflege ist.<br />

Wenn Sie jetzt neugierig geworden<br />

sind, besuchen Sie uns doch einfach<br />

in Essen. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Fachweiterbildung<br />

Intensiv/Anästhesie<br />

Die Weiterbildung zur Fachkrankenschwester/Pfleger<br />

erfolgt berufsbegleitend<br />

mit theoretischem und<br />

praktischem Unterricht. Den Teilnehmern<br />

werden Kenntnisse, Fertigkeiten<br />

und Fähigkeiten zur Bewältigung<br />

der vielfältigen Aufgaben der intensivmedizinischen<br />

Versorgung vermittelt.<br />

Die Weiterbildung zur Fachkrankenschwester<br />

endet mit einem schriftlichen,<br />

mündlichen und praktischem<br />

Examen.<br />

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Wir gratulieren · Wir gratulieren · Wir gratulieren · Wir gratulieren · Wir gratulieren · Wir gratulieren<br />

PORTAL gratuliert:<br />

Leon, geboren am 22.<strong>05</strong>.20<strong>05</strong>,<br />

mit der stolzen Mutter Sandra Baufeld,<br />

Krankenschwester auf der Station B 4<br />

Die Zwillinge Lina und Jonna, geboren<br />

am 6.06.20<strong>05</strong> und die stolze Großmama<br />

Elvira Schult, Arztsekretärin in der<br />

Inneren Abteilung<br />

Jakob, geb. 24.<strong>05</strong>.20<strong>05</strong> mit seiner<br />

glücklichen Mama Marion Enbergs,<br />

Krankenschwester auf der Station A 2<br />

Jonas, geboren am 8.<strong>05</strong>.20<strong>05</strong> und seine<br />

stolze Mama Claudia Hellenkamp,<br />

Krankenschwester in der chir. Ambulanz<br />

Theresa, geb. am 22.06.20<strong>05</strong>,<br />

Tochter von Barbara Strangemann,<br />

Krankenschwester auf der Intensivstation<br />

Leider ist uns in der<br />

letzten Ausgabe ein kleiner<br />

Fehler unterlaufen; hier<br />

nun die Richtigstellung!<br />

Tim, geb. am 13.07.2004 mit seiner<br />

glücklichen Mama Gabriele Schroer,<br />

Krankenschwester auf der<br />

Intensivstation<br />

Anna, geboren am 22.01.20<strong>05</strong>,<br />

mit ihrer Mama Sabine Fortmann,<br />

Krankenschwester auf der Station B 3<br />

Semiha, geb. Demirtas,<br />

Krankenschwester auf der<br />

Station B 5 und ihr Ehemann<br />

Ahmet Korkmaz heirateten<br />

am 9.04.20<strong>05</strong><br />

Verena und Dirk Heiligenpahl,<br />

Elektriker in der technischen<br />

Abteilung gaben sich am<br />

28.<strong>05</strong>.20<strong>05</strong> ihr Ja-Wort<br />

Antje, geb. Braun, und Dr. Jens<br />

Jansen, Assistenzärztin der Inneren<br />

Abteilung und Assistenzarzt der<br />

Anästhesie haben am 9.07.20<strong>05</strong><br />

geheiratet<br />

Stephanie, geb. Möller,<br />

Krankenschwester auf<br />

Station A 2 und Henning<br />

Illers, schlossen am 9.07.20<strong>05</strong><br />

den Bund der Ehe<br />

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