Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege - Städtisches Klinikum ...

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Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege Serie: Unsere Kliniken im Porträt Kindgerechte Versorgung stellt hohe Anforderungen Klinik für Kinderund Jugendmedizin „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, macht Prof. Dr. Hans Georg Koch, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die besondere Herausforderung an sein Team deutlich. Einfach nur ein Kuscheltier dazuzustellen oder die Medikamente geringer zu dosieren, das reiche nicht. „Unsere jungen Patientinnen und Patienten im Alter von 0 bis 18 Jahren erfordern eine ganz andere Art der Versorgung, nämlich eine kindbzw. jugendgerechte.“ Was das bedeutet macht ein Besuch in der einzigen Kinder- und Jugendklinik Braunschweigs schnell deutlich: Überall herrscht Wohlfühlatmosphäre dank lustiger und farbenfroher Bilder, Spielzeug soll Wartezeiten überbrücken helfen. Überhaupt kommt alles etwas quirliger und lebendiger daher als in anderen Kliniken. Dafür gestalten sich andere Aspekte schwieriger: Was tun mit einem Kind, das noch nicht so genau selbst artikulieren kann, was ihm weh tut? Gut, dass in der Regel Eltern als Begleitpersonen dabei sind. Die Kinder- und Jugendmediziner des Klinikums sind für solche Situationen speziell geschult und ausgebildet. Unterstützt werden sie dabei nicht nur von Kinderkrankenschwestern und –pflegern. Damit sich die kleinen Patienten so wohl wie möglich fühlen, spielen und basteln Erzieherinnen mit den Kindern; eine Psychologin und eine Krankenseelsorgerin haben ein offenes Ohr für Probleme. Tut auch gar nicht weh: Chefarzt Prof. Dr. Hans Georg Koch untersucht eine kleine Patientin. Eine Sozialarbeiterin berät in sozialmedizinischen Fragestellungen. Es stehen zudem speziell ausgebildete Physiotherapeutinnen zur Verfügung; eine Diät-Assistentin informiert zu Fragen der Ernährung. Die Klinik bietet eine Reihe von Spezialsprechstunden zu verschiedenen Krankheitsbildern an. Eine Notfall-Ambulanz mit 24- Stunden-Bereitschaft stellt eine lückenlose Versorgung sicher. Medizinisch reicht das Spektrum der Klinik von der allgemeinen Kinderheilkunde und Jugendmedizin über Erkrankungen des Blutes und Krebserkrankungen sowie kindliche Krampfleiden (Epilepsie) und Erkrankungen des Nervensystems (Neuropädiatrie) bis hin zu Erkrankungen von Organen und angeborenen Stoffwechselkrankheiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Früh- und Neugeborenenintensivmedizin – die Neonatologie. Die Station "Kinder- und Frühgeborenenintensivpflege" befindet sich direkt bei der Frauenklinik am Standort Celler Straße. Die Räume für die Station wurden vor einigen Jahren völlig neu gebaut und technisch modern ausgestattet. Somit hat Braunschweig ein leistungsfähiges Perinatalzentrum, das eine Versorgung von Früh- und Neugeborenen aller Reifegrade auf höchstem Niveau ermöglicht. Schwangere Frauen haben die Gewissheit, dass ihre Neugeborenen im Falle einer Erkrankung oder bei Problemen nach der Geburt bis auf sehr wenige, spezielle Ausnahmen im gleichen Haus verbleiben. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin behandelt pro Jahr etwa 6.000 Patienten stationär und über 10.000 weitere ambulant. Sie verfügt über 86 Planbetten an zwei Standorten sowie vier tagesstationäre Behandlungsplätze. Neben dem Hauptstandort in der Holwedestraße befindet sich die Kinder-Intensivstation in räumlicher Nähe zur Frauenklinik am Standort Celler Straße und bildet mit dieser ein Perinatalzentrum zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen. Die Behandlung der anderen Patienten am Standort Holwedestraße erfolgt auf vier weiteren Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Für Untersuchungen, die innerhalb eines Tages abgeschlossen werden, steht eine Kindertagesstation zur Verfügung. Zum Team der Klinik gehören 27 Ärztinnen und Ärzte, darunter unter anderem Neugeborenenmediziner und Spezialisten für kindliche Krebserkrankungen, zudem mehr als 140 Kinderkrankenschwestern und -pfleger sowie Auszubildende aus diesem Bereich. Kontakt: Chefarztsekretariat Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Tel.: (0531) 595-1277 E-Mail: kinderklinik@klinikum-braunschweig.de Auch reife Neugeborene, die noch eine stationäre Behandlung benötigen, können von den Müttern frühzeitig mitbetreut werden. Bei den Geburten in der Frauenklinik ist rund um die Uhr ein Kinderarzt präsent. Es stehen zwei Kinderintensivbetten und zehn Frühgeborenenintensivbetten (Inkubatoren) als Intensivpflegeeinheiten zur Verfügung. Zusätzlich werden weitere Betten für Neugeborene vorgehalten. Eine interdisziplinäre Betreuung der jungen Patientinnen und Patienten erfolgt in Zusammenarbeit mit den operativen Disziplinen des Klinikums Braunschweig. So gibt es zum Beispiel mit Dr. Christoph Jarmolowitz einen Kinderchirurgen und im Institut für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin mit Christine Huslage eine Kinderradiologin. Kinder mit Entwicklungsstörungen werden gemeinsam mit dem von Dr. Ulrich Frank geleiteten Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) betreut. „Therapie quasi aus einer Hand“, resümiert Prof. Koch. So mag es kaum verwundern, dass die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin das Qualitätssiegel „Ausgezeichnet. FÜR KINDER“ erhalten hat. Prof. Koch: „Wir haben uns freiwillig dieser strengen Qualitätsprüfung unterzogen und alle Kriterien ausnahmslos erfüllt.“ Mittelfristig steht ein Umzug an: Im Zuge des Zwei-Standorte-Konzeptes soll die Klinik an den Standort Salzdahlumer Straße verlegt werden, so dass erkrankte Kinder und Jugendliche dann in Zusammenarbeit mit den operativen Kliniken unter einem Dach versorgt werden können. (Si) Chefarzt Prof. Dr. Hans Georg Koch Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie E-Mail: hg.koch@klinikumbraunschweig.de Leitender Oberarzt Dr. Wolfgang Eberl Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinder- Hämatologie und -Onkologie, Hämostaseologie E-Mail: w.eberl@klinikumbraunschweig.de Oberärztin Dr. Antje Mey Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Neuropädiatrie, Neonatologie E-Mail: a.mey@klinikumbraunschweig.de Oberärztin Dr. Astrid Mudler Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Kinder-Endokrinologie und -Diabetologie, Kinder-Hämatologie und -Onkologie E-Mail: a.mudler@klinikumbraunschweig.de Oberarzt Dr. Stefan Rauschenfels Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Ernährungsmedizin, pädiatrische Gastroenterologie E-Mail: s.rauschenfels@klinikumbraunschweig.de Oberarzt Achim Sandvoss Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie, Kinder-Hämatologie und - Onkologie, Hämostaseologie E-Mail: a.sandvoss@klinikumbraunschweig.de Oberarzt Dr. Markus Stahl Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin E-Mail: m.stahl@klinikumbraunschweig.de klinikum aktuell | Dezember 2013 Seite 6
Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege Leidenschaft Pathologie Prof. Dr. Konrad Donhuijsen mit der Gedenktafel, die an die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie 1897 in Braunschweig erinnert. „Wir sind die Lotsen der Therapie.“ Mit diesem Satz umschrieb der scheidende Chefarzt des Instituts für Pathologie, Prof. Dr. Konrad Donhuijsen, gern die Aufgabenstellung seines Teams. Im Herbst dieses Jahres ist Prof. Donhuijsen, der gut 22 Jahre als Chefarzt und zudem als Stellvertretender Ärztlicher Direktor des Klinikums Braunschweig wirkte, in den Ruhestand getreten. Von Medienvertretern immer wieder auf die US-amerikanische Fernsehserie „Quincy“ angesprochen, musste Prof. Donhuijsen stets erklären, dass ein deutscher Pathologe anders als in den USA per se kein Rechtsmediziner sei. So liegt auch in der Pathologie des Klinikums der Tätigkeitsschwerpunkt neben jährlich ca. 150 Obduktionen vor allem in den 50.000 Untersuchungen von Zell- und Gewebeproben pro Jahr. Diese lieferten den Chirurgen und Internisten des Klinikums die „härtesten Diagnosen mit dem höchsten Sicherheitsgrad“ für die Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten, so der Chefarzt. Studiert hatte Donhuijsen in Bonn, München, Lübeck und Mit Rennrad in den Ruhestand „Gefühlt“ wohl jeden zweiten Braunschweiger dürfte Prof. Dr. Heinz-Georg Schroeder in den vergangenen 19 Jahren als Chefarzt der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik des Klinikums Braunschweig als Patient zu Gesicht bekommen haben. Doch mit 65 und – wegen der neuen Rentenregelung - zwei Zwölftel Jahren war nun Schluss: „Ich möchte die Zeit künftig für schöne Dinge nutzen“, kündigte der Mediziner lächelnd an. Als er 1994 vom hessischen Marburg ins niedersächsische Braunschweig wechselte, habe ihm die Löwenstadt gleich auf Anhieb sehr gut gefallen. „Meine Frau kam mit unseren beiden Kindern ein Dreivierteljahr später nach. In Watenbüttel haben wir damals unser Haus bezogen, in dem wir heute noch leben.“ Und auch wohnen bleiben werden, denn inzwischen hat sich Schroeder bestens in Braunschweig eingelebt. Schnell fand er Freunde, nicht nur im Rotary Club Braunschweig-Hanse, sondern auch in der Hochschullehrersportgruppe der Technischen Universität. Dort in der Radsportgruppe sind auch Vier Klinikum-Chefärzte 2010 am Timmelsjoch (von links): Prof. Dr. Konrad Donhuijsen, Prof. Dr. Heinz-Georg Schroeder, Dr. Hubertus Meyer zu Schwabedissen und Prof. Dr. Wolf-Peter Sollmann. andere Chefärzte des Klinikums aktiv. „Auf unseren Rennrädern haben wir schöne Touren gemacht, einmal zum Beispiel quer durch Frankreich - und zweimal Hamburg, promoviert am UKE Hamburg, habilitiert an der Universitätsklinik Duisburg-Essen. Schließlich in Braunschweig angekommen, prägte er seitdem mit seiner großen Leidenschaft für die Pathologie auch sein Institut. Dass letzteres in der Tradition des anatomisch-chirurgischen Institutes Braunschweig, gegründet 1750 von Herzog Carl I., steht, war recht passend, zumal sich Donhuijsen auch sehr für die historischen Aspekte seines Faches interessiert. So ist es ihm zu verdanken, dass neben dem Eingangsbereich am Klinikstandort Celler Straße eine Gedenktafel aufgestellt wurde. Sie erinnert an die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie im Jahre 1897 und an ihren Gründungspräsidenten Rudolf Virchow. Prof. Konrad Donhuijsen bleibt dem Klinikum Braunschweig noch im Medizinischen Versorgungszentrum erhalten, bis sein Nachfolger den Dienst antreten wird. Spätestens dann wird der Pathologe mehr Zeit für seine Radsport-Leidenschaft und für neue Herausforderungen wie ein Studium der Kunstgeschichte haben. (Si) sind wir über die Alpen“, erinnerte sich Schroeder gern zurück. Dafür wird der körperlich fitte Ruheständler künftig mehr Zeit haben. Genauso wie für seine Frau. Vormals hauptamtlich im Hospizdienst tätig, wird sie ihr Engagement künftig ehrenamtlich fortsetzen. So bleibt dem Ehepaar mehr Zeit für gemeinsame Unternehmungen. „In meinen insgesamt 38 Jahren als HNO-Arzt hat sich vieles grundlegend verändert“, resümierte Heinz-Georg Schroeder weiter. „Darunter positiv die medizinischen Fortschritte wie Lasertechnik und minimal-invasive OP- Techniken, die für mehr Patientensicherheit sorgen.“ Negativ habe sich der zunehmende Verwaltungsaufwand schließlich bemerkbar gemacht. Trotzdem: „Das Operieren wird mir fehlen“, sagte Schroeder inmitten der Umzugskartons in seinem Büro. Doch so ganz wird er von seinem Fach auch im Ruhestand nicht lassen: „Ehrenamtlich werde ich in der Schlichtungsstelle der Ärztekammer weiterwirken.“ (Si) Neuer Chefarzt in der HNO-Klinik Neuer Chefarzt: Prof. Dr. Andreas Gerstner Fortsetzung von Seite 1: Nachfolger von Prof. Schroeder ist der 44 Jahre alte Professor Dr. Andreas Gerstner. Letzterer ist Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit der Weiterbildung für Plastische und Ästhetische Operationen sowie Spezielle HNO-Chirurgie. Zuletzt war Gerstner an der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik in Bonn tätig, seit 2003 als Oberarzt und seit 2005 als leitender Oberarzt. Professor Gerstner deckt somit das gesamte operative Spektrum der HNO-Heilkunde ab. Professor Dr. Andreas Gerstners besondere Schwerpunkte liegen in der Tumorchirurgie einschließlich der plastisch-rekonstruktiven Verfahren. In diesem Rahmen fungierte er als Koordinator des Zentrums für Integrierte Onkologie CIO Köln-Bonn, das von der Deutschen Krebshilfe als onkologisches Spitzenzentrum gefördert wird. Seine weiteren operativen Schwerpunkte sind die Schädelbasis- Chirurgie, die Nasennebenhöhlenchirurgie, die sanierende und hörverbessernde Mittelohrchirurgie sowie die Speicheldrüsenchirurgie. In Bonn hat er eigenständig die Cochlea-Implantation als Routineversorgung und die Versorgung mit implantierbaren Hörgeräten etabliert und bei einer Vielzahl von Patienten vorgenommen. Durch diese klinischen Schwerpunkte ist Prof. Andreas Gerstner der ideale Nachfolger, um die Hals-, Nasen-, Ohrenklinik im Rahmen des Cancer Centers Braunschweig weiter zu positionieren. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit liegt seit über zehn Jahren im Bereich der Krebsfrüherkennung. Bereits mit 36 Jahren habilitierte er sich über diese Problematik und wurde 2012 zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Bonn ernannt. Der neue Chefarzt ist Mitglied zahlreicher Gremien und Fachgesellschaften wie u. a. der Deutschen Gesellschaft für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde/Kopf- und Hals-Chirurgie, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie sowie der International Society for the Advancement of Cytometry (ISAC). „Professor Andreas Gerstner wurde von vielen Kliniken umworben. Braunschweig gewinnt mit ihm einen Experten, der den guten Ruf der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik weiter voranbringen wird. Wir sind sehr stolz, dass er sich für unser Klinikum entschieden hat“, unterstreicht der Ärztliche Direktor, Professor Dr. Horst Kierdorf. Prof. Gerstner möchte die bestehenden Schwerpunkte, wie die interdisziplinäre onkologische Versorgung und die Schädelbasischirurgie, ausbauen sowie die operative Behandlung von Hörstörungen um implantierbare Hörgeräte und Cochlea-Implantate erweitern. Auch der Schwerpunkt für Phoniatrie und Audiologie für Kinder wird das Spektrum der Klinik beträchtlich erweitern. Er freut sich hier auf die Zusammenarbeit mit seinem neuen Team sowie den benachbarten Kliniken und den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. (Le) Seite 7 Dezember 2013 | klinikum aktuell
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