Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege - Städtisches Klinikum ...
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<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>Medizin</strong>, <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong><br />
Operationen durchs „Schlüsselloch“<br />
Bei vielen Erkrankungen ist eine<br />
Operation unumgänglich.<br />
Diese erfolgen in der Chirurgischen<br />
Klinik des <strong>Klinikum</strong>s<br />
Braunschweig immer häufiger<br />
minimalinvasiv.<br />
Denn die Minimal Invasive Chirurgie<br />
(MIC) – auch Schlüsselloch-Chirurgie<br />
genannt – hat<br />
entscheidende Vorteile gegenüber<br />
konventionellen Operationsmethoden.<br />
„Die Schnitte, die wir<br />
Chirurgen dabei setzen, sind sehr<br />
klein“, betont Chefarzt Prof. Dr.<br />
Dr. hc Guido Schumacher. Das sei<br />
für die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
nicht nur kosmetisch von<br />
Vorteil, weil anschließend kaum<br />
Narben zu sehen seien. Minimalinvasive<br />
Eingriffe belasteten den<br />
gesamten Organismus zudem<br />
deutlich weniger, seien mit weniger<br />
Schmerzen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
führten zu einer schnelleren Erholung<br />
nach der OP, so Prof.<br />
Schumacher weiter.<br />
Das Operationsverfahren erläutert<br />
Oberarzt Michael Forner im<br />
Detail: „Unter Minimal Invasiver<br />
Chirurgie versteht man eine Operationstechnik,<br />
bei der wir uns<br />
auf winzige Schnitte an der Haut<br />
bzw. Bauchdecke beschränken,<br />
um an das Organ oder den Ort zu<br />
gelangen, an dem der Eingriff<br />
stattfindet.“ In den meisten Fällen<br />
handele es sich um laparoskopische<br />
Chirurgie (Laparoskopie:<br />
Spiegelung der Bauchhöhle). Es<br />
seien aber auch minimalinvasive<br />
chirurgische Eingriffe außerhalb<br />
der Bauchhöhle möglich, etwa<br />
bei einer bestimmten Art der Leistenbruch-Operation.<br />
Forner: „Bei all diesen minimalinvasiven<br />
Eingriffen wird eine<br />
Optik mit angeschlossener Kamera<br />
über einen winzigen Schnitt<br />
an den Ort des Geschehens gebracht.<br />
Die Kamera ist mit einer<br />
Video-Kette verb<strong>und</strong>en, so dass<br />
man als Operateur die Operation<br />
Abwechslungsreiche Karriere<br />
Oberarzt Michael Forner (links) <strong>und</strong> Chefarzt Prof. Guido Schumacher<br />
demonstrieren: Nach der OP bleiben nur kleine Narben.<br />
auf einem Bildschirm verfolgt,<br />
mittlerweile in HDTV-Qualität.“<br />
Über weitere sehr kleine Schnitte<br />
würden spezielle Operationsinstrumente<br />
eingebracht. Daher<br />
werde diese Technik auch Videoendoskopische<br />
Chirurgie genannt.<br />
Der Begriff „Schlüsselloch-<br />
Chirurgie“ schildere am anschaulichsten,<br />
worum es gehe, so der<br />
Oberarzt. Von der Gallenblase bis<br />
zum Leistenbruch: Etwa 1.000<br />
der jährlich 3.500 Bauchoperationen<br />
am <strong>Klinikum</strong> Braunschweig<br />
werden mittels Schlüsselloch-Chirurgie<br />
vorgenommen.<br />
Prof. Schumacher: „Inzwischen<br />
haben wir dieses OP-Verfahren<br />
auch schon erfolgreich bei der<br />
Entfernung der Milz sowie des<br />
Dick- <strong>und</strong> Mastdarms mit Rekonstruktion<br />
durch Dünndarm<br />
angewendet.“ Auch die teilweise<br />
minimalinvasive Entfernung der<br />
Speiseröhre sei bereits mehrfach<br />
erfolgt.<br />
Von diesem medizinischen Fortschritt<br />
profitierte im Sommer<br />
auch eine 28-jährige Braunschweigerin.<br />
Ihr hatte das Team<br />
um Prof. Schumacher minimalinvasiv<br />
die Milz entfernt. Eine<br />
Bluterkrankung hatte bei ihr zu<br />
einem erhöhten Abbau von Blutplättchen<br />
in der Milz geführt.<br />
Heute erinnern sie nur noch drei<br />
schlüssellochkleine Narben <strong>und</strong><br />
eine vier Zentimeter lange Narbe<br />
an den Eingriff.<br />
(Si)<br />
Der Umzug der <strong>Medizin</strong>ischen<br />
Klinik IV; Geriatrie <strong>und</strong> Rheumatologie<br />
von der Gliesmaroder<br />
Straße in die Celler Straße war<br />
seine letzte größere berufliche<br />
Her<strong>aus</strong>forderung: „Alles hat<br />
problemlos <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erbar geklappt“,<br />
freute sich Reinhard<br />
Ebeling als für diese Standorte<br />
zuständiger Schwerpunktmanager.<br />
Mit Ablauf des Monats Juni 2013<br />
schied der Stadtamtsrat nach<br />
weit mehr als 40 Berufsjahren<br />
<strong>aus</strong> dem <strong>Klinikum</strong> Braunschweig<br />
<strong>aus</strong> <strong>und</strong> ging in den Ruhestand.<br />
Zu diesem Anlass blickte Ebeling<br />
nicht nur auf eine lange, sondern<br />
auch sehr abwechslungsreiche<br />
Kariere zurück. Diese begann<br />
am 1. April 1966 als<br />
Verwaltungspraktikant bei der<br />
Stadt Braunschweig. Schon in der<br />
Stadtkämmerei beschäftigten ihn<br />
betriebswirtschaftliche Zahlen.<br />
Seit 1976 war er dann für die<br />
H<strong>aus</strong>haltszahlen des Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong>s zuständig.<br />
Von 1972 bis 1975 unterbrach er<br />
seinen Dienst, um als Assistent des<br />
damaligen SPD-B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />
Dr. Hermann Oetting zu<br />
wirken. Im Oktober 1976 wurde<br />
Reinhard Ebeling stellvertretender<br />
Im Ruhestand: Reinhard Ebeling<br />
<strong>Medizin</strong>techniker der ersten St<strong>und</strong>e<br />
Im Ruhestand: Wolfgang Müller<br />
Wolfgang Müller, Abteilungsleiter<br />
<strong>Medizin</strong>technik, ist nach<br />
34 Dienstjahren in den Ruhestand<br />
verabschiedet worden.<br />
„Die ersten zehn Jahre davon<br />
war ich im städtischen Hochbauamt<br />
tätig“, erinnert sich der<br />
Diplom-Ingenieur.<br />
Als erster im Hochbauamt eingesetzter<br />
<strong>Medizin</strong>techniker kümmerte<br />
er sich seit 1979 um die<br />
technischen Angelegenheiten der<br />
städtischen Krankenhäuser. Mit<br />
Einführung der <strong>Medizin</strong>geräte-<br />
Verordnung 1986 bekam er einen<br />
Kollegen: „Damals musste ein Bestandsverzeichnis<br />
für alle medizinischen<br />
Geräte erstellt werden“,<br />
so Müller. Bei t<strong>aus</strong>enden von <strong>Medizin</strong>geräten<br />
reichten Karteikarten<br />
nicht mehr <strong>aus</strong>, Wolfgang<br />
Müller <strong>und</strong> sein Kollege bekamen<br />
dafür den allerersten PC der<br />
Stadtverwaltung. 1989 wurde die<br />
Abteilung für <strong>Medizin</strong>technik direkt<br />
in das <strong>Klinikum</strong> eingegliedert<br />
<strong>und</strong> Teil der Hauptabteilung Bau<br />
<strong>und</strong> Technik. Von damals fünf Mitarbeitern<br />
ist die Zahl bis heute auf<br />
zwölf gestiegen.<br />
„Das war eine spannende Zeit“,<br />
denkt Müller gern zurück. Beim<br />
Gespräch über Ultraschallgeräte,<br />
Computer- oder Kernspintomographen<br />
<strong>und</strong> ihre Möglichkeiten<br />
leuchten die Augen des Ingenieurs:<br />
„In besonderer Erinnerung<br />
bleibt das Einbringen von Großgeräten<br />
in die Kliniken wie z. B.<br />
das eines zwei Tonnen schweren<br />
Magneten.“<br />
Unterm Strich seien es schöne Berufsjahre<br />
gewesen, sagt Wolfgang<br />
Müller. Sein Fazit: „Ich hatte stets<br />
das angenehme Gefühl, einem<br />
großen Team anzugehören.“ (Si)<br />
Verwaltungsleiter des Krankenh<strong>aus</strong>es<br />
in der Salzdahlumer Straße.<br />
Von 1990 bis 1997 folgten weitere<br />
Berufsstationen im Umweltamt<br />
<strong>und</strong> im Büro des Rates bzw. im<br />
Amt für Ratsangelegenheiten, bis<br />
er anschließend wieder in das<br />
Krankenh<strong>aus</strong> an der Salzdahlumer<br />
Straße zurückkehrte, diesmal als<br />
Verwaltungsleiter. Daneben hatte<br />
er viele zentrale Aufgaben wie die<br />
Gesamtleitung der Archive <strong>und</strong> die<br />
Geschäftsführung des <strong>Klinikum</strong>s<strong>aus</strong>schusses.<br />
Kunst als <strong>Therapie</strong><br />
Im Februar 2007 übernahm Diplom-Verwaltungswirt<br />
Ebeling<br />
bis Ende 2011 die Betriebsführung<br />
des Krankenh<strong>aus</strong>es St. Marienberg<br />
in Helmstedt. Hintergr<strong>und</strong><br />
war, dass das <strong>Klinikum</strong><br />
Braunschweig den Krankenh<strong>aus</strong>direktor<br />
für dieses Krankenh<strong>aus</strong><br />
im Rahmen eines Betriebsführungsvertrages<br />
stellte. Ebeling:<br />
“Dort hatten wir gegen die Konkurrenz<br />
der Klinikkonzerne die<br />
Nase vorn.“ Anschließend kehrte<br />
Reinhard Ebeling wieder ganz ins<br />
Städtische <strong>Klinikum</strong> nach Braunschweig<br />
zurück, u. a. als Verwaltungsleiter<br />
der Standorte Holwedestraße<br />
<strong>und</strong> Celler Straße sowie<br />
als Schwerpunktmanager für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung der<br />
dortigen Kliniken.<br />
(Si)<br />
Selbst hergestellte Mosaiksteine verschönern seit kurzem vier<br />
vormals weiße Betonsäulen im Tagesraum der Station 21 der<br />
Klinik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie.<br />
Der Blickfang basiert auf einer Idee von Jennifer Willnat, Studentin<br />
an der in Ottersberg ansässigen Hochschule für Künste im Sozialen.<br />
Die Studentin absolvierte im <strong>Klinikum</strong> Braunschweig am Standort<br />
Salzdahlumer Straße ein Praktikum.<br />
„Seit geraumer Zeit besteht<br />
der Wunsch nach Veränderung<br />
bzw. Neugestaltung der Stationsräume,<br />
in denen sich die Patienten<br />
aufhalten“, erläuterte Christian<br />
Fehmer, Ergotherapeut des <strong>Klinikum</strong>s.<br />
Innerhalb des vierwöchigen<br />
Praktikums der angehenden<br />
Kunsttherapeutin wurde das Projekt<br />
von der Idee bis zum Resultat<br />
unter aktiver Einbeziehung von<br />
16 Patientinnen <strong>und</strong> Patienten gemeinsam<br />
umgesetzt. (Si)<br />
Studentin Jennifer Willnat<br />
<strong>und</strong> Ergotherapeut Christian<br />
Fehmer.<br />
klinikum aktuell | Dezember 2013 Seite 8