Akademischer Bericht 2001 - Institut für Klinische Pathologie ...
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Funktionelle Analyse des DNA-bindenden Proteins CDP in vivo<br />
Das «CCAAT displacement protein» (CDP) hemmt die Expression zahlreicher Zielgene und<br />
wurde deshalb unter anderem mit terminaler Differenzierung und Zellzyklusprogression in<br />
Verbindung gebracht. Um die Funktionen von CDP in vivo zu studieren, wurden Mäuse mit<br />
fehlender CDP-Expression generiert. Diese zeigen in Abhängigkeit vom genetischen<br />
Hintergrund eine frühe perinatale Letalität infolge gestörter Lungenentwicklung oder eine<br />
gestörte Morphogenese der Haarfollikel. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass CDP<br />
eine wesentliche Funktion in der epithelialen Differenzierung der Lunge und des Haarfollikels<br />
hat.<br />
Transgene Mausmodelle <strong>für</strong> Medulloblastome<br />
Frau Dr. med. S. Marino<br />
Medulloblastome sind die häufigsten bösartigen Hirntumore des Kindesalters. Wir haben<br />
mittels konditioneller Inaktivierung der Tumorsuppressorgene p53 und Rb in Vorläuferzellen<br />
des Kleinhirns ein Mausmodell <strong>für</strong> diese Tumore etabliert. Dieses Modell wird nun dazu<br />
verwendet, um die betroffenen Signalkaskaden weiter zu untersuchen (z. B. mit Microarrays)<br />
und um Vergleiche mit der menschlichen Krankheit herzustellen. Ausserdem wird<br />
die Funktion dieser Tumorsuppressorgene und ihrer Mitspieler in der Signalkaskade bei der<br />
Entwicklung des Kleinhirns mittels transgener und konditioneller Mausmodelle untersucht.<br />
Silvia Marino, Carly Leung, James Liu, Isabelle Camenisch<br />
Förderung: Krebsforschung Schweiz<br />
CHF 201‘200 (Aug 00 – Aug 03)<br />
Rolle des Tumorsuppressors PTEN bei der Entwicklung und der Differenzierung<br />
des Kleinhirns<br />
Das Tumorsuppressorprotein PTEN ist an dem Auftreten verschiedener Tumorsyndrome,<br />
darunter dem Lhermitte-Duclos-Syndrom beteiligt. Hier kommt es zu charakteristischen<br />
Kleinhirnfehlbildungen mit verplumpter Foliation und einer Störung der neuronalen Anordnung.<br />
In einem konditionellen Mausmodell wurde PTEN entweder in der Vermisregion oder<br />
selektiv in Purkinjezellen inaktiviert. Das Fehlen von PTEN während der Kleinhirnentwicklung<br />
führte zu erheblichen Defekten mit Faltungsstörungen, einer Organisations- und einer<br />
Migrationsstörung aller Kleinhirnzellen, sehr ähnlich dem Lhermitte-Duclos-Syndrom.<br />
Allerdings haben sich selbst nach 16 Wochen keine Tumore gebildet. Offenbar spielt PTEN<br />
eine Schlüsselrolle bei dem Aufbau und der Organisation des Kleinhirns, sein Fehlen reicht<br />
aber nicht aus, um eine neoplastische Transformation zu bewirken.<br />
Silvia Marino, Carly Leung, Isabelle Camenisch<br />
Förderung: Schweizerischer Nationalfonds<br />
CHF 173‘300 (Juli 01 – Juli 03)