Akademischer Bericht 2001 - Institut für Klinische Pathologie ...
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1 Forschung<br />
Studien über die Expression und Funktion extrazellulärer Matrix Proteoglycane der<br />
Versican-Familie während der Embryogenese und im Verlaufe der Tumorentstehung<br />
und –Progression<br />
Diese langfristigen Studien erlauben uns Einblicke in die Funktion von Versicanen in der<br />
Kontrolle von Zelladhäsion und Migration zu gewinnen. Unsere in vitro Untersuchungen<br />
haben den Verdacht erhärtet, dass Versicane Zell-Matrix Interaktionen negativ beeinflussen.<br />
Wir vermuten, dass die Expression von Versicanen sowohl in Barrierengeweben der<br />
embryonalen Entwicklung als auch in der desmoplastischen Matrix in der Umgebung von<br />
Tumoren die Einwanderung migrierender Zellen verhindern. Nach dieser Hypothese kann<br />
die Zellmigration erst nach der Entstehung Versican-freier Zonen durch Proteolyse erfolgen.<br />
Zurzeit befassen wir uns intensiv mit der Herstellung und Charakterisierung von<br />
Knockout-Mäusen (Spleissvarianten- spezifische und konditionelle Geninaktivierung),<br />
welche wir als Modelle <strong>für</strong> normale und neoplastische Zelladhäsions, Proliferations-, Migrationsstudien<br />
einsetzen können. Zudem sind wir am Erarbeiten von Protokollen zur biochemischen<br />
Aufreinigung der V0 und V1 Spleissvarianten <strong>für</strong> weitere in vitro Untersuchungen.<br />
Daneben haben wir ein Projekt zur Untersuchung der Versican-degradierenden Enzyme<br />
der ADAMTS Familie während der Embryonalentwicklung und der Tumorprogression<br />
initiiert.<br />
Genaue Charakterisierung der Bruchstellen der t(14;18) Translokation bei follikulären<br />
Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL)<br />
Unsere Untersuchungen mittels Long-Distance-PCR haben gezeigt, dass die Bruchstellen<br />
t(14;18) viel häufiger als bisher angenommen ausserhalb der in der Literatur beschriebenen<br />
Major Breakpoint (MBR) und Minor Cluster Regionen (mcr) auftreten und somit der Detektion<br />
mittels Standard-PCR entgangen sind. Wir haben deshalb einen bisher unbekannten<br />
circa 25 kb langen genomischen Abschnitt zwischen MBR und mcr sequenziert. In einer<br />
grösseren Studie mit Proben von Patienten mit follikulären NHL haben wir die Bruchstellen<br />
detailliert analysiert und neue Protokolle <strong>für</strong> molekularpathologische Diagnostik ausgearbeitet.<br />
Die Arbeit ist im American Journal of Pathology im Druckprozess. Die Untersuchung<br />
wird nun <strong>für</strong> die Routinediagnostik eingesetzt.<br />
Erweiterung des molekularpathologischen Instrumentariums zur Diagnose von<br />
Ewing- und Synovialsarkomen<br />
RT-PCR-basierte Protokolle zum Nachweis Tumor-spezifischer Translokationen werden <strong>für</strong><br />
molekularbiologische Untersuchungen an Frischgewebe und nach Möglichkeit auch an<br />
formalin-fixierten und Paraffin-eingebetteten Biopsieproben etabliert. Die Untersuchungen<br />
sollen in die molekularpathologische Diagnostik überführt werden.<br />
Erweiterung der zytologischen Tumordiagnostik durch Einsatz von Mikrosatelliten-Analysen<br />
zur Detektion von "Loss of Heterozygosity" spezifischer Genabschnitte.<br />
Charakteristische Chromosomenabschnittverluste bei Tumoren (z.B. Blasenkarzinom)<br />
sollen als diagnostische Marker bei zytologischen Krebsuntersuchungen eingesetzt werden.<br />
Dazu werden Untersuchungen von Mikrosatelliten mittels Fluoreszenzfragmentanalyse<br />
auf ihre Reproduzierbarkeit und Tauglichkeit <strong>für</strong> den diagnostischen Einsatz getestet.