30.10.2012 Aufrufe

Seenotretter im vergangenen Jahr über 2000 Mal im Einsatz auf ...

Seenotretter im vergangenen Jahr über 2000 Mal im Einsatz auf ...

Seenotretter im vergangenen Jahr über 2000 Mal im Einsatz auf ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ein Dienst, der Leben retten kann<br />

<strong>Seenotretter</strong> der DGzRS-Station Eckernförde sorgen für Sicherheit in der Eckernförder Bucht / Tipp: Lieber einmal mehr als gar nicht anrufen<br />

ECKERNFÖRDE„Angst darf man nicht<br />

haben“, sagt Hinnerk Pick. Der Seemann<br />

mit Leib und Seele ist viele <strong>Jahr</strong>e<br />

noch zusammen mit dem gerade verstorbenen<br />

Reeder und Kapitän Cassen<br />

Eils durch die sturmgepeitschte Nordsee<br />

nach Helgoland gefahren und hat die<br />

Butterfahrten in Eckernförde bis zum<br />

Schluss (1991) als Schiffsbetriebsmeister<br />

mitgemacht. „Eine tolle Zeit“, sagt<br />

der gebürtige Spiekerooger, der dienstälteste<br />

ehrenamtliche <strong>Seenotretter</strong> in<br />

Eckernförde. Seit 23 <strong>Jahr</strong>en steht Hinnerk<br />

Pick (68) parat, wenn Seemänner<br />

oder Wassersportler in Not geraten.<br />

„Ich bin jeden Tag hier, es gibt <strong>im</strong>mer<br />

was zu tun“, sagt die Seele der Station.<br />

Der 2. Vormann ist froh, mit dem jungen<br />

Schiffsmechaniker und Rettungssanitäter<br />

Benjamin Mahrt (26) einen<br />

tüchtigen, kompetenten und engagierten<br />

Mitstreiter zu haben, der kaum eine<br />

Gelegenheit auslässt, sich wie sein Mentor<br />

um die „Eckernförde“ zu kümmern,<br />

den Stationscontainer in Schuss zu halten<br />

– und Menschen zu helfen. „Jeder<br />

Seemann ist froh, wenn ihm eine Hand<br />

gereicht wird, das ist für mich selbstverständlich“,<br />

sagt Mahrt, der beruflich an<br />

Bord des Mehrzweckboots der WTD 71<br />

„Scharhörn“ seinen Dienst verrichtet.<br />

Und auch Dr. Falk Buettner sieht seinen<br />

ehrenamtlichen <strong>Einsatz</strong> als selbstverständlichen<br />

Dienst an der Gemeinschaft<br />

an. „Das gehört sich so.“ In seinem<br />

früheren Wohnort Osterby war er<br />

in der Freiwilligen Feuerwehr, in<br />

. ........................................................ .<br />

. .................................................... .<br />

Eckernförde stellt der Mediziner sich<br />

seit 20 <strong>Jahr</strong>en wie sieben weitere Kollegen<br />

in den Dienst der Deutschen Gesellschaft<br />

zur Rettung Schiffbrüchiger<br />

(DGzRS) – sein letztes von einst 17 Ehrenämtern.<br />

Diese drei zählen zur Kernmannschaft<br />

der Station Eckernförde, die von<br />

Vormann Horst Egerland geleitet wird.<br />

Weiter gehören dazu Carsten Egerland,<br />

Kernmannschaft: Hinnerk Pick, Dr. Falk Buettner und Benjamin Mahrt an Bord des Seenotrettungskreuzers „Eckernförde“. Fotos: Kühl<br />

Manfred Lilge, Dietmar Steffens und<br />

seit kurzem auch Helmut Stanitzek.<br />

Im Moment herrscht winterliche Ruhe<br />

<strong>im</strong> Hafen und <strong>auf</strong> See. Das Boot eisfrei<br />

halten, viel mehr geht nicht. Doch<br />

das war nicht <strong>im</strong>mer so. 2009 lief die<br />

„Eckernförde“ 85 <strong>Mal</strong> aus dem Hafen<br />

des Segelclub Eckernförde aus, darunter<br />

20 <strong>Einsatz</strong>fahrten mit Rettungs- und<br />

Suchaktionen. Während der Kieler Woche<br />

schleppten die Eckernförder <strong>Seenotretter</strong><br />

vor Kitzeberg eine gechartete<br />

Segelyacht mit zwölf Mann an Bord von<br />

einer Sandbank frei, vor Hemmelmark<br />

rief ein Ehepaar „Pan pan“ – ein Hilferuf<br />

ohne Gefahr für das Leben („Mayday“)<br />

– ihr Boot hatte Maschinenschaden, sie<br />

wurden in den Stadthafen geschleppt,<br />

vor Langholz beteiligte sich die<br />

„Eckernförde“ an einer Suchaktion<br />

nach einer gekenterten Person, die sich<br />

schließlich selbst an Land retten konnte,<br />

das Boot aber blieb un<strong>auf</strong>findbar.<br />

Sämtliche Einsätze werden von Benjamin<br />

Mahrt schriftlich dokumentiert<br />

und zur Auswertung an die DGzRS-Zentrale<br />

nach Bremen <strong>über</strong>mittelt. „Zum<br />

Glück sind bei unseren Einsätzen auch<br />

Die DGzRS-Zentrale möchte den Container<br />

<strong>auf</strong> dem SCE-Gelände gern durch einen<br />

massiven Bau ersetzen.<br />

viele Fehlalarme dabei“, sagt Mahrt, der<br />

neuerdings wie alle seine Kollegen seinen<br />

Notruf per SMS erhält. Er rät den<br />

Beobachtern unklarer Manöver <strong>auf</strong> See,<br />

unbedingt <strong>über</strong> 112 die Rettungszentrale<br />

anzurufen. „Wir rücken lieber einmal<br />

mehr vergeblich aus als gar nicht alar-<br />

Quelle: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, Eckernförder Zeitung, Text und Fotos: Gernot Kühl, 22. Januar 2010<br />

Ihren Bericht für »Längsseits«...<br />

schicken Sie uns bitte direkt an die Redaktion per E-Mail an die Adresse info@seenotretter.de,<br />

per Fax an +49 (0) 421 53707 690<br />

miert zu werden, weil man von Land aus<br />

nie weiß, was draußen wirklich passiert“,<br />

sagt der 26-Jährige. Neben den<br />

<strong>Einsatz</strong>fahrten werden pro <strong>Jahr</strong> auch<br />

noch rund 50 Ausbildungs– und<br />

Übungsfahrten unternommen, dann<br />

heißt es „Mann <strong>über</strong> Bord!“, rein in den<br />

Überlebensanzug und ab in die Ostsee.<br />

„Dieses Boot in Eckernförde ist absolut<br />

angebracht“, entgegnet Hinnerk<br />

Pick Kritikern, die den Aufwand mit<br />

Boot, Station und Ausrüstung in Frage<br />

stellen. „Die Bucht ist einfach zu lang“,<br />

die nächste Station ist in Damp (Carl<br />

von Well“), 15 Seemeilen oder eine<br />

Stunde entfernt, <strong>im</strong> Notfall kann dies eine<br />

Stunde zu lang sein.<br />

Die Bremer DGzRS-Zentrale möchte<br />

die Station in Eckernförde sogar ausbauen<br />

und den Container durch einen<br />

massiven Bau ersetzen. Dazu l<strong>auf</strong>en Gespräche<br />

mit dem Segelclub als Grundstückseigentümer.<br />

Gernot Kühl<br />

oder per Post an die DGzRS, Redaktion »Längsseits«,<br />

Werderstraße 2, 28199 Bremen.<br />

Telefonisch erreichen Sie die Redaktion unter +49 (0) 421 53707 621.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!