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PDF Ausgabe - Kraftstoff – Business-Magazin für die Autovermietung

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Hohe Spritpreise und Steuern verunsichern<br />

den Verbraucher, was sich in geringen<br />

Neuwagenzulassungen widerspiegelt<br />

BUSINESS | WIRTSCHAFT<br />

Bremsspuren<br />

im deutschen<br />

PKW-Markt<br />

Weil <strong>die</strong> Spritpreise explo<strong>die</strong>ren, <strong>die</strong> Versicherungsbeiträge<br />

und Steuern steigen, gleichzeitig aber <strong>die</strong> Konjunktur<br />

zu lahmen beginnt, sinkt <strong>die</strong> Kauflust der Deutschen<br />

für Neuwagen.<br />

Der deutsche PKW-Markt kommt nicht richtig auf Touren:<br />

Die explosionsartig angestiegenen und nun auf hohem Niveau<br />

verharrenden <strong>Kraftstoff</strong>preise haben in der Neuzulassungsstatistik<br />

starke Bremsspuren hinterlassen. Der zusätzlich<br />

drohende Anstieg von Versicherungsprämien und Steuern<br />

tat sein Übriges, um mögliche Käufer abzuschrecken. Dass<br />

zwischen Januar und August 2008 mehr Neuwagen zugelassen<br />

wurden als im Vorjahreszeitraum, ist hierbei nur ein<br />

schwacher Trost – 2007 war das schwächste Neuzulassungsjahr<br />

seit der deutschen Einheit.<br />

Sorgen der Autokäufer nehmen zu<br />

Das Plus der ersten acht Monate bei den Neuzulassungen<br />

fällt mit zwei Prozent recht mager aus: Insgesamt 2,1 Millionen<br />

Neufahrzeuge wurden zwischen Januar und August angemeldet.<br />

Für den Verband der Automobilindustrie (VDA) unterstreicht<br />

<strong>die</strong> Entwicklung, dass im Zuge der konjunkturellen<br />

Abkühlung <strong>die</strong> Sorgen der Autokäufer drastisch zunehmen.<br />

Nachdem <strong>die</strong> Neuzulassungen im Juni und Juli je leicht mit<br />

einem sowie anderthalb Prozent gegenüber den Vorjahresmonaten<br />

gestiegen waren, brachen sie im August um 10,4<br />

Prozent auf 214 400 ein.<br />

Das ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA)<br />

das schwächste Monatsergebnis des Jahres. Auch seien<br />

seit zehn Jahren in keinem August weniger neue PKW auf<br />

<strong>die</strong> Straßen gekommen. Das deutliche Minus hat dem VDA<br />

zufolge zum Einen statistische Gründe, weil der Vorjahresmonat<br />

zwei Arbeitstage mehr hatte als der August <strong>die</strong>ses<br />

Jahres. Alles das kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass es auf dem deutschen Pkw-Markt derzeit alles<br />

andere rund läuft. Die erhoffte Dynamik nach dem Krisenjahr<br />

2007 ist bislang ausgeblieben.<br />

Werte weit unter denen der Jahre 2005 und 2006<br />

Der VDA prognostiziert für das Gesamtjahr weiter tapfer<br />

rund 3,2 Millionen Neuzulassungen, damit bliebe der Wert<br />

sehr deutlich unter denen der Jahre 2005 und 2006 (3,34<br />

Millionen und 3,47 Millionen) – und läge außerdem nur marginal<br />

über dem Wert von 2007 (3,15 Millionen). Von <strong>die</strong>sem<br />

Mini-Wachstum haben deutsche Autobauer in den ersten<br />

acht Monaten genauso profitiert wie ausländische Produzenten.<br />

Die Neuzulassungen bei deutschen Herstellern stieg<br />

um zwei Prozent auf 1,46 Millionen, bei ausländischen um<br />

zwei Prozent auf rund 645 000.<br />

Die Importeursvereinigung VDIK macht für <strong>die</strong>se schwachen<br />

Verkaufszahlen anders als der VDA keine statistischen Effekte<br />

oder <strong>die</strong> Sprit- und Autonebenkosten verantwortlich. VDIK-<br />

Chef Volker Lange sagte unlängst, <strong>die</strong> rückläufigen realen<br />

Nettolöhne pro Kopf wirkten sich ganz auch „deutlich auf<br />

<strong>die</strong> privaten PKW-Käufe aus“. In <strong>die</strong>sem Jahr kann wohl nur<br />

noch ein unerwartet goldener Herbst das erhoffte Zulassungsplus<br />

gegenüber 2007 einfahren – dem mit Abstand schlechtesten<br />

Zulassungsjahr seit der deutschen Wiedervereinigung<br />

im Jahr 1990.<br />

Anteil der Benziner steigt wieder<br />

Angesichts der explosionsartig gestiegenen Dieselpreise<br />

stieg der Anteil der Benziner an den Neuzulassungen im August<br />

wieder auf beinahe 60 Prozent. Noch im Januar lag <strong>die</strong><br />

Quote bei gerade einmal knapp über 50 Prozent. Zugleich<br />

setzen vor allem <strong>die</strong> privaten Käufer aufgrund der steigenden<br />

Sprit- und Autonebenkosten auf günstige sowie spritsparende<br />

Fahrzeuge. Auch im August nahmen <strong>die</strong> Mini-Anmeldungen<br />

um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, das<br />

Plus kletterte seit Jahresbeginn mit mehr als 121.000 Verkäufen<br />

auf 24,5 Prozent.<br />

Dagegen schrumpfte der deutsche Kleinwagen-Markt in den<br />

ersten beiden Jahresdritteln um beinahe zwei Prozent auf<br />

knapp 382.000 verkaufte Fahrzeuge. Zugelegt haben hingegen<br />

<strong>die</strong> Zulassungen in der Kompaktklasse – hier wuchs<br />

der Absatz um 6,6 Prozent auf mehr als 570.000 Autos. Bei<br />

der Mittelklasse stiegen <strong>die</strong> Verkäufe um 3,9 Prozent auf<br />

358.000, während <strong>die</strong> obere Mittelklasse und das Sportwagensegment<br />

Verluste von über 14 sowie 13 Prozent erlitten.<br />

Auch <strong>die</strong> schweren, spritfressenden Geländewagen<br />

haben es derzeit eher schwer.<br />

Foto: Georg Preissl@fotolia.de<br />

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