PDF Ausgabe - Kraftstoff â Business-Magazin für die Autovermietung
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Nr. 4 | Oktober 2008 | Euro 6,--<br />
www.kraftstoff-online.com<br />
„Mobilität ist ein Grundbedürfnis“<br />
Interview mit Matthias Wissmann<br />
Bremsspuren im deutschen PKW-Markt<br />
Kauflust in Deutschland sinkt weiter<br />
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
Brummis trotzen der Absatzkrise<br />
Rekordabsätze im Nutzfahrzeugmarkt - auch künftig?<br />
Schwer im<br />
Kommen<br />
Aktuelles von der IAA Nutzfahrzeuge<br />
Herausgeber:<br />
CCUniRent<br />
System GmbH
AG<br />
Ein Service der CCUniRent System GmbH<br />
in Kooperation mit der Wirtschafts-Assekuranz-Makler AG<br />
(www.wiass.com)
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leser,<br />
wer <strong>die</strong> IAA Nutzfahrzeuge in Hannover bis Anfang Oktober<br />
besucht hat, der hat ganz deutlich gespürt: getreu dem<br />
Motto "Nutzfahrzeuge: für alle unterwegs" war <strong>die</strong>se Ausstellung<br />
eine Ausstellung der Innovationen. Alle Nutzfahrzeughersteller<br />
beschäftigen sich ausführlich mit dem Thema<br />
alternativer Antriebe. Hybridantriebe und Clean Diesel sind<br />
hierbei Erfolg versprechend. Zentrale Themen rund um den<br />
Umweltschutz im Speziellen waren <strong>die</strong> Steigerung der Transporteffizienz<br />
und <strong>die</strong> Reduzierung des <strong>Kraftstoff</strong>verbrauches.<br />
Wir waren für Sie auf der 62. IAA und berichten ab Seite 17<br />
ausführlich.<br />
Neben der IAA beschäftigt uns aber nach wie vor und intensiver<br />
denn je <strong>die</strong> Wirtschaftskrise in den USA, <strong>die</strong> weite<br />
Kreise zieht. Viele Beobachter befürchten, dass künftig noch<br />
weniger US-Konsumenten Kredite für den Kauf von Neuwagen<br />
bekommen. Zudem sitzt das Geld ohnehin nicht mehr<br />
so locker. Für <strong>die</strong> Banktöchter der Autohersteller wird es<br />
immer schwieriger, sich am Kreditmarkt zu versorgen - und<br />
damit verliert <strong>die</strong> Branche zunehmend ein wichtiges Mittel,<br />
um den Absatz mit günstigen Finanzierungskonditionen gezielt<br />
anzukurbeln. Diese steile Talfahrt der Hersteller auf dem<br />
wichtigen US-Markt beschleunigte sich in kürzester Zeit<br />
enorm - hierunter leiden auch <strong>die</strong> deutschen Hersteller in<br />
hohem Maße. Denn während <strong>die</strong> US-Regierung den amerikanischen<br />
Autobauern 25 Milliarden US-Dollar in Form von<br />
zinsgünstigen Krediten zugesagt hat, gehen deutsche Autobauer<br />
in den USA leer aus. VW plant beispielsweise den Beginn<br />
der Produktion in Tennessee; VW-Chef Martin Winterkorn<br />
fordert, dass auch für <strong>die</strong>se Fälle ein Zugang zum<br />
dortigen staatlichen Hilfsprogramm ermöglicht wird. Andernfalls<br />
würde durch <strong>die</strong>se einseitige Hilfestellung der Wettbewerb<br />
verzerrt.<br />
Die deutschen Automobilhersteller verbuchten auf dem US-<br />
Markt im September 2008 im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
einen Rückgang zwischen 5,4% (Audi) und 25,8% (BMW).<br />
Die Ausläufer der US-Finanzkrise sind also schon längst und<br />
auch nachhaltig bei uns in der Automobilbranche angekommen.<br />
Mit den PKW- und Nutzfahrzeugmärkten beschäftigt sich<br />
<strong>die</strong> aktuelle <strong>Ausgabe</strong> ausführlich und ich wünsche Ihnen<br />
eine anregende Lektüre!<br />
Ihr Jürgen Lobach<br />
Geschäftsführer der CCUniRent System GmbH<br />
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
03 11
Inhalt<br />
Nr. 4 | Oktober 2008<br />
Matthias Wissmann<br />
im Interview<br />
(S. 06)<br />
Remy Keijzer im Interview (S. 7)<br />
Nutzfahrzeugmarkt:<br />
genauer betrachtet (S. 12)<br />
Johannes Warnke<br />
im Porträt (S. 08)<br />
Der neue Scirocco (S. 14)<br />
Fotos: VDA, MAN, CCUniRent, CC Rent a car <strong>Autovermietung</strong> Marcus Tohde, alphaspirit@fotolia.de, VW, Opel<br />
PEOPLE<br />
BUSINESS<br />
06 „Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen“<br />
Interview mit Matthias Wissmann,<br />
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie<br />
08 Was macht eigentlich ...<br />
... ein Key Account Manager bei<br />
MAN Truck & Bus Deutschland?<br />
Johannes Warnke im Porträt<br />
09 <strong>Business</strong>news<br />
Umweltzonen, Aus für Diesel?, Elektroautos...<br />
10 Bremsspuren im deutschen PKW-Markt<br />
Die Kauflust der Deutschen für Neuwagen sinkt weiter<br />
12 Brummis trotzen der Absatzkrise<br />
Rekordabsätze im Nutzfahrzeugmarkt - auch in Zukunft?<br />
14 Herstellernews<br />
aus den Häusern Skoda und VW<br />
15 Neuerscheinungskalender<br />
16 Branchenticker<br />
04
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
Extravaganz in Bad Segeberg (S. 20)<br />
Gasautos ab Werk (S. 22)<br />
IAA Nutzfahrzeuge (S. 17)<br />
Porträt der Firma<br />
mama events<br />
aus Berlin (S. 24)<br />
SPOTLIGHT<br />
17 Nutzfahrzeuge: Schwer im Kommen!<br />
Neues von der IAA 2008<br />
COMPANY<br />
20 „Der Kick Extravaganz zählt“<br />
Porträt der CC Rent a car-<strong>Autovermietung</strong><br />
Marcus Tohde aus Bad Segeberg<br />
ROLLING<br />
22 Gasautos ab Werk<br />
Keine Umrüstung mehr nötig: <strong>die</strong><br />
Hersteller bieten Gasautos direkt ab Werk<br />
23 Aus Liebe zur Umwelt<br />
Spritsparer in der <strong>Autovermietung</strong><br />
24 Sicher unterwegs<br />
Die Fahr<strong>die</strong>nstservice- und Sicherheitsfirma<br />
mama events aus Berlin im Porträt<br />
Vom 25.09 bis einschließlich 02.10.2008 fand<br />
in Hannover <strong>die</strong> IAA Nutzfahrzeuge unter<br />
dem Motto „Nutzfahrzeuge: für alle unterwegs“<br />
statt. Eine Ausstellung, <strong>die</strong> Rekorde<br />
brach: Besucherzahlen, Ausstelleranzahl und<br />
Ausstellungsfläche stellten bislang Dagewesenes<br />
in den Schatten.<br />
Lesen Sie ab Seite 17, welche Neuerungen<br />
<strong>die</strong> Hersteller vorgestellt haben!<br />
SERVICE<br />
26 Vorschau, Impressum<br />
Die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> des „<strong>Kraftstoff</strong>“ finden Sie auch im Internet: www.kraftstoff-online.com<br />
05
PEOPLE | INTERVIEW<br />
„Mobilität<br />
ist ein<br />
Grundbedürfnis<br />
der<br />
Menschen<br />
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) engagiert sich<br />
für <strong>die</strong> Interessen der gesamten deutschen Automobilindustrie<br />
auf nationaler und internationaler Ebene und<br />
ist Veranstalter der alljährlichen IAA. Susanne Wiegels<br />
erkundigte sich für <strong>die</strong> <strong>Kraftstoff</strong>-Leser bei Matthias<br />
Wissmann, dem Präsidenten des VDA, nach seinem<br />
persönlichen Fazit.<br />
“<br />
Matthias Wissmann, Präsident des VDA:<br />
„Die deutsche Automobilindustrie<br />
befindet sich auf einem guten Weg.“<br />
Herr Wissmann, kann man sagen, dass Ihre Leidenschaft<br />
schon immer der Technologie im Allgemeinen und des<br />
Verkehrssektors im Besonderen galt?<br />
Forschung und Entwicklung sind für mich der Schlüssel zum<br />
Erfolg des Exportweltmeisters Deutschland. Als gebürtiger<br />
Ludwigsburger stamme ich ja aus einer Region in der <strong>die</strong><br />
Tüftler, <strong>die</strong> unser Land an <strong>die</strong> Weltspitze gebracht haben,<br />
zuhause sind. Da ist es nicht verwunderlich, dass ich mich<br />
bereits seit vielen Jahren für innovative Technologien interessiere.<br />
Meine Zeit als Forschungsminister und später als<br />
Verkehrsminister hat mich in <strong>die</strong>ser Neugier nur bestärkt.<br />
Ich bin überzeugt, dass nur der zu technologischen Entwicklungen<br />
konstruktiv beitragen kann, der <strong>die</strong> Chancen<br />
unserer globalisierten Welt nutzt. Technologie ist dabei der<br />
Schlüssel zu Wohlstand und Beschäftigung. Die deutsche<br />
Automobilindustrie nimmt mit ihrem Investitions- und<br />
Innovationsverhalten eine Führungsrolle ein. Meine Aufgabe<br />
sehe ich darin, <strong>die</strong>sen Prozess zu begleiten, damit<br />
Deutschland seine Stellung als „Autoland“ der Welt behält.<br />
Unter dem Motto „Nutzfahrzeuge: Für alle unterwegs“<br />
fand <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige IAA in Hannover statt.<br />
Wie haben Sie sich auf <strong>die</strong>ses Highlight vorbereitet?<br />
Die Vorbereitungen für <strong>die</strong> IAA Nutzfahrzeuge finden in<br />
unserem Haus über einen langen Zeitraum statt. Dadurch<br />
ist gewährleistet, dass wir allen Ausstellern ideale Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Messe bieten können.<br />
Herstellerunternehmen und Zulieferer stehen mit dem VDA<br />
in engem Kontakt, so dass wir frühzeitig erfahren, welche<br />
Themen und Problematiken bewegen und im Zentrum der<br />
Aufmerksamkeit stehen werden. Ich selbst konnte mich in<br />
zahlreichen Gesprächen mit unseren Firmen auf der Messe<br />
von deren Potenzialen überzeugen.<br />
Wie kommt es zu <strong>die</strong>sem enormen Anstieg des Interesses<br />
am Nutzfahrzeugmarkt?<br />
Auch wenn Mobilität im letzten Jahrhundert eine wichtige<br />
Rolle spielte, können wir das 21. Jahrhundert schon jetzt<br />
das Jahrhundert der Mobilität nennen, denn Mobilität ist ein<br />
Grundbedürfnis der Menschen, Basis der modernen Gesellschaft<br />
und einer funktionierenden Wirtschaft. Dabei werden<br />
Automobil und Nutzfahrzeuge auch in Zukunft <strong>die</strong> Verkehrsmittel<br />
Nummer 1 bleiben. Das Rückgrat unserer Transportsysteme<br />
bildet der Lkw, der mit über 460 Milliarden Tonnenkilometern<br />
rund 70 Prozent der gesamten<br />
Güterverkehrsleistung schultert. Auf <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />
lässt sich leicht nachvollziehen, warum <strong>die</strong> 62. IAA<br />
Nutzfahrzeuge auf ein reges Interesse bei rund 2.000<br />
Ausstellern aus 47 Ländern gestoßen ist, <strong>die</strong> auf 275.000<br />
Quadratmetern viele tausend Besucher angezogen haben.<br />
Wie schätzen Sie persönlich <strong>die</strong> weitere Entwicklung des<br />
Nutzfahrzeugmarktes ein?<br />
Damit der Nutzfahrzeugmarkt sich den Herausforderungen<br />
von Morgen erfolgreichen stellen kann, muss auch <strong>die</strong> Politik<br />
ihren Beitrag leisten. Die LKW-Maut hat <strong>die</strong> Belastung des<br />
Güterkraftverkehrsgewerbes um über 3 Mrd. Euro verstärkt,<br />
ohne <strong>die</strong> Investitionen dauerhaft zu verbessern. Zudem leidet<br />
der Nutzfahrzeugmarkt unter den gestiegenen Rohstoffpreisen.<br />
Um dennoch weiterhin konkurrenzfähig zu sein,<br />
muss es neben dem Infrastrukturausbau natürlich auch um<br />
eine effizientere Nutzung der bestehenden Infrastruktur<br />
gehen. Verkehrsmanagement und Telematik sind hier ebenso<br />
wichtige Stichwörter wie der EuroCombi.<br />
Ob AdBlue oder Trucknology - auch <strong>die</strong> Nutzfahrzeughersteller<br />
müssen sich mit dem Umweltschutzgedanken<br />
auseinandersetzen.<br />
06
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
PEOPLE | INTERVIEW<br />
Wie positionieren sich hier <strong>die</strong> deutschen Hersteller im<br />
internationalen Vergleich?<br />
Für uns als Industrie, aber auch für den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland ist es wichtig, zukunftsfähige Konzepte für <strong>die</strong><br />
Nutzfahrzeuge zu entwickeln. Nachhaltigkeit im Gütertransport<br />
und in den Logistikprozessen zu fördern ist unser erklärtes,<br />
gemeinsames Ziel. Dabei nimmt <strong>die</strong> deutsche Nutzfahrzeugindustrie<br />
eine Schlüsselrolle ein:<br />
Die Schadstoffemissionen ihrer Neufahrzeuge sind seit 1995<br />
um durchschnittlich 85 Prozent gesenkt worden. Die <strong>Kraftstoff</strong>effizienz<br />
und damit <strong>die</strong> CO2-Bilanz des Straßengüterverkehrs<br />
konnten ebenfalls deutlich verbessert werden, zugleich<br />
ist nachhaltige Mobilität auch immer sichere Mobilität.<br />
Seit 1970 ist es uns gelungen, <strong>die</strong> Unfallhäufigkeit von LKW<br />
in Deutschland um über 70 Prozent zu verringern.<br />
Wie sieht ein für Sie typischer Ablauf eines IAA-Tages aus?<br />
Die IAA Nutzfahrzeuge ist eine sehr vielseitige Messe, bei<br />
der kein Tag dem anderen gleicht. Jeder Tag bietet neue<br />
Herausforderungen, neue Eindrücke und Informationen.<br />
Durch <strong>die</strong> Vielzahl der Aussteller aus der ganzen Welt, bietet<br />
sich mir <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> neusten Trends und Entwickklungen<br />
direkt von ihren Entwicklern erklärt und präsentiert<br />
zu bekommen. Zugleich trägt der VDA dazu bei, dass unsere<br />
Partner aus Politik und Me<strong>die</strong>n einen direkten Zugang zu<br />
den Anliegen der deutschen Automobilindustrie finden.<br />
Sind da nicht manchmal 24 Stunden einfach zu wenig?<br />
Wie entspannen Sie sich, um Kraft für den nächsten Tag<br />
zu tanken?<br />
Fotos: VDA<br />
Die Messe ist natürlich für alle Beteiligten und auch für mich<br />
ein durchaus kräftezehrendes Unterfangen. Aber <strong>die</strong> Begeisterung<br />
für <strong>die</strong> Produkte rund um das Nutzfahrzeug gleicht<br />
doch Einiges aus. Wenn mir <strong>die</strong> Zeit bleibt, versuche ich am<br />
Abend mit einem schönen Glas Spätburgunder und einer<br />
guten CD abzuschalten und den Kopf freizubekommen für<br />
den nächsten Tag.<br />
Nach der IAA ist vor der IAA - im kommenden Jahr öffnet<br />
<strong>die</strong> PKW-IAA in Frankfurt wieder ihre Pforten. Meinen Sie,<br />
bis dahin hat sich der PKW-Markt etwas erholt? Wie<br />
schätzen Sie <strong>die</strong> aktuelle Lage ein?<br />
Autos „Made in Germany“ haben weltweit einen ausgezeichneten<br />
Ruf – dank der ausgereiften Technologien, <strong>die</strong> hier<br />
zum Einsatz kommen. Dies macht sich in Leistung, Effizienz,<br />
Komfort und Sicherheit bemerkbar. Gerade in Zeiten steigender<br />
Ölpreise sind Sparsamkeit und Effizienz zu wichtigen<br />
Verkaufsargumenten geworden. Deshalb überrascht es nicht,<br />
dass <strong>die</strong> deutschen Marken auf allen wichtigen Weltmärkten<br />
Marktanteile hinzugewonnen haben. Das Bedürfnis nach<br />
Mobilität wird in den kommenden Jahren weiter wachsen,<br />
denken Sie nur an <strong>die</strong> aufstrebenden Märkte Asiens und<br />
Russlands. Die deutsche Automobilindustrie ist für <strong>die</strong>se<br />
Herausforderungen gerüstet und befindet sich auf einem<br />
guten Weg weiterhin erfolgreich zu sein.<br />
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wissmann.<br />
<br />
Zur Person:<br />
Matthias Wissmann wurde 1976 mit 27 Jahren als<br />
damals jüngster Abgeordneter direkt in den Deutschen<br />
Bundestag gewählt. Der CDU-Politiker und Jurist war<br />
unter Bundeskanzler Helmut Kohl von 1993 bis 1998<br />
Bundesminister für Verkehr und 1993 (Januar bis Mai)<br />
für kurze Zeit Bundesminister für Forschung und Technologie.<br />
Bis 2007 war Matthias Wissmann Mitglied des Bundesvorstandes<br />
der CDU und von 2002 bis Mai 2007<br />
bekleidete er das Amt des Vorsitzenden des Ausschusses<br />
für <strong>die</strong> Angelegenheiten der Europäischen<br />
Union des Deutschen Bundestages.<br />
Seit Juni 2007 ist Herr Wissmann Präsident des VDA<br />
und seit November 2007 zusätzlich Vizepräsident des<br />
Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).<br />
07
PEOPLE | PORTRÄT<br />
Was macht eigentlich<br />
...ein Key Account Manager bei<br />
MAN Truck & Bus Deutschland,<br />
kurz MTBD?<br />
MAN ist einer der rentabelsten Fahrzeughersteller weltweit.<br />
Schwarz auf Weiß nachzulesen im US-Wirtschaftsmagazin<br />
„Fortune“, das kürzlich <strong>die</strong> „Global 500-Liste<br />
2008“ veröffentlichte, in der <strong>die</strong> umsatzstärksten Unternehmen<br />
der Welt aufgeführt sind. Die MAN Group findet<br />
man in der Kategorie „Motor, Vehicle and Parts“. In so<br />
einer erfolgreichen Firma zu arbeiten, ist mehr Berufung<br />
denn Beruf.<br />
Die Menschen hier möchten „ein verlässlicher Partner für<br />
zufriedene Kunden sein“ – wie Johannes Warnke, der täglich<br />
<strong>die</strong> ganzheitliche und zentrale Betreuung von Fuhrpark-<br />
Kunden im MTBD-Bereich übernimmt. Einen „normalen“<br />
Arbeitstag gibt es bei ihm aber nur selten: „Meetings mit<br />
Kollegen, Besuche bei Kunden und Vorträge im Wechsel<br />
mit Büroarbeit und Telefonaten sorgen für einen bunt gemischten<br />
Alltag.“<br />
Teamarbeit ist dem 50-Jährigen dabei besonders wichtig:<br />
„Die ständig wachsenden Herausforderungen in unserer<br />
Branche sind nur mit einem eingespielten und hoch motivierten<br />
Team zu bewältigen. Insgesamt verlässt sich <strong>die</strong><br />
MAN Truck & Bus Deutschland auf etwa 5.000 gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter bundesweit.“ Grund genug, nachzufragen,<br />
was wir Neues aus dem Hause MAN erwarten können –<br />
Johannes Warnke steht <strong>Kraftstoff</strong>-Redakteurin Steffi C. Wank<br />
Rede und Antwort:<br />
Herr Warnke, mit welchen Fahrzeugen waren Sie auf der<br />
IAA vertreten?<br />
MAN stellte einen Querschnitt durch <strong>die</strong> gesamte Fahrzeugpalette<br />
aus. Ein Highlight waren <strong>die</strong> neuen Modelle der<br />
leichten und mittelschweren Baureihe TGL und TGM, unter<br />
Anderem mit innovativer Abgastechnik – also deutlich mehr<br />
als ein Facelift. Wir bieten technisch ausgereifte, zuverlässige<br />
und wirtschaftliche Transportlösungen an.<br />
Sollte nicht aus ökologischen Gründen der Güterverkehr auf<br />
<strong>die</strong> Schiene verlagert werden? Wie sieht man das bei MAN?<br />
Wir stehen einer sinnvollen Verteilung der Gütertransporte<br />
auf <strong>die</strong> verschiedenen Verkehrsträger sehr aufgeschlossen<br />
gegenüber. Für <strong>die</strong> Distribution in der Fläche ist allerdings<br />
mittelfristig keine Alternative zum LKW in Sicht.<br />
Welche umweltfreundlichen Technologien verwenden Sie?<br />
Euro 5 ist bei MAN für alle Fahrzeugklassen lieferbar, für <strong>die</strong><br />
Baureihe TGL und TGM sogar ohne zusätzliche Betriebsstoffe<br />
(„Pure Diesel“), ein Alleinstellungsmerkmal im europäischen<br />
Wettbewerb. Diese innovative und zuverlässige Technologie<br />
wird von den Kunden gut angenommen, weil es insbesondere<br />
bei Mietfahrzeugen mit AdBlue-Abgastechnik sehr oft zu<br />
Fehlbetankungen kam.<br />
Johannes Warnke:<br />
„Ständig wachsende Herausforderungen!“<br />
Wie wirkt sich <strong>die</strong> eingeführte LKW-Maut auf das<br />
Nutzfahrzeuggeschäft in Ihrem Unternehmen aus?<br />
Die LKW-Maut und <strong>die</strong> ständigen, unkalkulierbaren Diskussionen<br />
hierüber führen zu starkem Druck auf <strong>die</strong> Margen der<br />
Transportunternehmen. Die Kosten können nur bedingt an<br />
deren Auftraggeber und an <strong>die</strong> Endverbraucher weitergegeben<br />
werden. Dies zwingt unsere Kunden zur Optimierung<br />
interner Prozesse und wir wollen unseren Beitrag leisten,<br />
indem wir Fahrzeuge mit besonders hoher Transporteffizienz<br />
am Markt anbieten.<br />
Welche neuen Technologien können <strong>die</strong> Kunden künftig<br />
erwarten?<br />
MAN forscht und entwickelt intensiv im Bereich aktive und<br />
passive Sicherheit des LKW, Assistenzsysteme für den<br />
Fahrer und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der bekannt<br />
sparsamen und abgasarmen Motoren. Auch der Einsatz<br />
von Hybridtechnik und <strong>die</strong> Verwendung alternativer <strong>Kraftstoff</strong>e<br />
sind bei MAN ein Thema von hoher Priorität.<br />
Interessante Ein- und Ausblicke, <strong>die</strong> uns Johannes Warnke<br />
gibt. Für ihn ist MAN seit über 13 Jahren <strong>die</strong> berufliche<br />
Heimat. Wir danken Herrn Warnke herzlich für das Gespräch.<br />
Ach übrigens: Auch, wenn man jetzt meinen könnte, sein<br />
Traumauto sei ein großer Lastkraftwagen – weit gefehlt! Herr<br />
Warnke begeistert sich für den „Tesla Roadster – ein revolutionäres<br />
Elektroauto aus Kalifornien. Wer’s nicht kennt,<br />
sollte mal googeln!“ [scw]<br />
Fotos: privat, MAN<br />
08<br />
Johannes Warnke in seiner Freizeit:<br />
mit dem Motorrad in Südtirol (l.) und<br />
auf dem Weg zur Inlineskate-Strecke (r.)
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
BUSINESS | NEWS<br />
Fotos: Hersteller<br />
Wirksamkeit von Umweltzonen<br />
in Frage gestellt<br />
Inwiefern <strong>die</strong> Umweltzonen in unseren Städten tatsächlich<br />
zur Reduzierung von Feinstaub und Stickoxiden beitragen,<br />
kann einige Monate nach Inkrafttreten noch nicht bilanziert<br />
werden. Trotz der noch nicht bewiesenen Wirksamkeit der<br />
Umweltzonen gilt jedoch seit dem 1. Oktober in weiteren<br />
Städten, wie Augsburg, München, Frankfurt am Main,<br />
Bochum, Bottrop, Duisburg, Gelsenkirchen, Herne, Mühlheim<br />
an der Ruhr, Oberhausen, Recklinghausen sowie Wuppertal<br />
<strong>die</strong> Plakettenpflicht. Auch Regensburg hat jetzt eine Umweltzone.<br />
Wer ohne Plakette in <strong>die</strong> genannten Orte fährt, zahlt<br />
eine Strafe von 40 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg.<br />
Das Aus für den Diesel?<br />
Wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte, geht der Anteil an<br />
Dieselfahrzeugen weiter zurück. Im Sommermonat August<br />
waren beispielsweise nur 40,4 Prozent aller verkauften Neuwagen<br />
Diesel. Grund für den Rückgang der Verkaufszahlen<br />
sind <strong>die</strong> steigenden <strong>Kraftstoff</strong>preise bei gleichzeitig höherer<br />
Besteuerung für <strong>die</strong> Selbstzünder im Vergleich zu den Benzinern.<br />
Deshalb machen einige Hersteller nun Aktionen zur<br />
„Rettung des Diesels“, wie Peugeot: Die Franzosen bieten<br />
bis Jahresende alle Dieselmodelle zum Verkaufspreis ihrer<br />
Benzinerpendants an.<br />
Elektroautos unterwegs in<br />
unserer Hauptstadt<br />
In Berlin läuft seit Anfang September ein Gemeinschaftsprojekt<br />
zwischen der Daimler AG und RWE AG mit hundert<br />
Elektroautos. Die Fahrzeuge der Marken Smart und Mercedes<br />
werden an den etwa 500 Stromladepunkten „aufgetankt“<br />
und kommen im Rahmen der Aktion „e-mobility Berlin“ vorerst<br />
zum Einsatz. Schon im nächsten Jahr will Daimler dann<br />
<strong>die</strong> Lithiumionen-Batterien in Serie, und zwar im S 400<br />
Hybrid, verbauen.<br />
Die IFA zeigte neue<br />
Wege auf<br />
Die Internationale Funkausstellung (IFA)<br />
hielt für <strong>die</strong> Autofahrer wieder jede Menge<br />
Neuheiten bereit. So präsentierte beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Firma Blaupunkt innovative<br />
Navis, wie den Travel Pilot 500 und 700,<br />
<strong>die</strong> jedes Verkehrsschild dank Video-Navigation erkennen.<br />
Während <strong>die</strong> Neuheiten einige hundert Euro kosten, lohnt<br />
es sich jetzt verstärkt, Preise zu vergleichen und<br />
Vorgängermodelle zu kaufen.<br />
Euro NCAP überarbeitet sein<br />
Bewertungsschema<br />
Euro NCAP führt unabhängige Crashtests nach genormten<br />
Regeln durch. Beim Insassenschutz können maximal fünf<br />
Sterne vergeben werden, daneben fließen mittlerweile auch<br />
der Fußgänger- und Kinderschutz in <strong>die</strong> Bewertung mit ein.<br />
Um <strong>die</strong> letzten beiden Kriterien noch genauer prüfen und<br />
beurteilen zu können, kündigte Euro NCAP eine Änderung<br />
des Bewertungssystems für Anfang 2009 an. Bereits <strong>die</strong> ab<br />
Februar veröffentlichten Crashtestergebnisse wurden dann<br />
schon nach dem neuen System erhoben.<br />
Der VW Golf kommt mit Autogas<br />
Der Generationswechsel im Hause VW verläuft nicht etwa<br />
still und leise; sondern bevor ganz aktuell der neue Golf VI<br />
zu Preisen ab 16.500 Euro auf den Markt rollt, verläuft zeitgleich<br />
der Abverkauf des Fünfer-Golf erstaunlich gut. Dabei<br />
kommt der Neue erstmals auch als Flüssiggasversion in den<br />
Handel. Voraussichtlich wird es den Golf VI LPG sogar schon<br />
ab Anfang 2009 geben.<br />
Mit Vollgas Sprit sparen<br />
Nissan hat ein Gaspedal entwickelt, das mit Gegendruck<br />
auf zu hohe Drehzahlen reagiert. Das so genannte Eco Pedal<br />
soll schon nächstes Jahr in einige Nissan-Fahrzeuge Einzug<br />
halten und dort den Spritverbrauch um fünf bis zehn Prozent<br />
drosseln. Hersteller Mercedes bringt bereits im Frühjahr ein<br />
anderes neues Assistenzsystem an den Start: Der „Attention<br />
Assist“ schlägt Alarm, wenn er beim Autofahrer erste Anzeichen<br />
von Müdigkeit analysiert hat. [scw]<br />
Ab Frühjahr 2009 zu haben:<br />
der Attention Assistant von Mercedes<br />
09
Hohe Spritpreise und Steuern verunsichern<br />
den Verbraucher, was sich in geringen<br />
Neuwagenzulassungen widerspiegelt<br />
BUSINESS | WIRTSCHAFT<br />
Bremsspuren<br />
im deutschen<br />
PKW-Markt<br />
Weil <strong>die</strong> Spritpreise explo<strong>die</strong>ren, <strong>die</strong> Versicherungsbeiträge<br />
und Steuern steigen, gleichzeitig aber <strong>die</strong> Konjunktur<br />
zu lahmen beginnt, sinkt <strong>die</strong> Kauflust der Deutschen<br />
für Neuwagen.<br />
Der deutsche PKW-Markt kommt nicht richtig auf Touren:<br />
Die explosionsartig angestiegenen und nun auf hohem Niveau<br />
verharrenden <strong>Kraftstoff</strong>preise haben in der Neuzulassungsstatistik<br />
starke Bremsspuren hinterlassen. Der zusätzlich<br />
drohende Anstieg von Versicherungsprämien und Steuern<br />
tat sein Übriges, um mögliche Käufer abzuschrecken. Dass<br />
zwischen Januar und August 2008 mehr Neuwagen zugelassen<br />
wurden als im Vorjahreszeitraum, ist hierbei nur ein<br />
schwacher Trost – 2007 war das schwächste Neuzulassungsjahr<br />
seit der deutschen Einheit.<br />
Sorgen der Autokäufer nehmen zu<br />
Das Plus der ersten acht Monate bei den Neuzulassungen<br />
fällt mit zwei Prozent recht mager aus: Insgesamt 2,1 Millionen<br />
Neufahrzeuge wurden zwischen Januar und August angemeldet.<br />
Für den Verband der Automobilindustrie (VDA) unterstreicht<br />
<strong>die</strong> Entwicklung, dass im Zuge der konjunkturellen<br />
Abkühlung <strong>die</strong> Sorgen der Autokäufer drastisch zunehmen.<br />
Nachdem <strong>die</strong> Neuzulassungen im Juni und Juli je leicht mit<br />
einem sowie anderthalb Prozent gegenüber den Vorjahresmonaten<br />
gestiegen waren, brachen sie im August um 10,4<br />
Prozent auf 214 400 ein.<br />
Das ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA)<br />
das schwächste Monatsergebnis des Jahres. Auch seien<br />
seit zehn Jahren in keinem August weniger neue PKW auf<br />
<strong>die</strong> Straßen gekommen. Das deutliche Minus hat dem VDA<br />
zufolge zum Einen statistische Gründe, weil der Vorjahresmonat<br />
zwei Arbeitstage mehr hatte als der August <strong>die</strong>ses<br />
Jahres. Alles das kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass es auf dem deutschen Pkw-Markt derzeit alles<br />
andere rund läuft. Die erhoffte Dynamik nach dem Krisenjahr<br />
2007 ist bislang ausgeblieben.<br />
Werte weit unter denen der Jahre 2005 und 2006<br />
Der VDA prognostiziert für das Gesamtjahr weiter tapfer<br />
rund 3,2 Millionen Neuzulassungen, damit bliebe der Wert<br />
sehr deutlich unter denen der Jahre 2005 und 2006 (3,34<br />
Millionen und 3,47 Millionen) – und läge außerdem nur marginal<br />
über dem Wert von 2007 (3,15 Millionen). Von <strong>die</strong>sem<br />
Mini-Wachstum haben deutsche Autobauer in den ersten<br />
acht Monaten genauso profitiert wie ausländische Produzenten.<br />
Die Neuzulassungen bei deutschen Herstellern stieg<br />
um zwei Prozent auf 1,46 Millionen, bei ausländischen um<br />
zwei Prozent auf rund 645 000.<br />
Die Importeursvereinigung VDIK macht für <strong>die</strong>se schwachen<br />
Verkaufszahlen anders als der VDA keine statistischen Effekte<br />
oder <strong>die</strong> Sprit- und Autonebenkosten verantwortlich. VDIK-<br />
Chef Volker Lange sagte unlängst, <strong>die</strong> rückläufigen realen<br />
Nettolöhne pro Kopf wirkten sich ganz auch „deutlich auf<br />
<strong>die</strong> privaten PKW-Käufe aus“. In <strong>die</strong>sem Jahr kann wohl nur<br />
noch ein unerwartet goldener Herbst das erhoffte Zulassungsplus<br />
gegenüber 2007 einfahren – dem mit Abstand schlechtesten<br />
Zulassungsjahr seit der deutschen Wiedervereinigung<br />
im Jahr 1990.<br />
Anteil der Benziner steigt wieder<br />
Angesichts der explosionsartig gestiegenen Dieselpreise<br />
stieg der Anteil der Benziner an den Neuzulassungen im August<br />
wieder auf beinahe 60 Prozent. Noch im Januar lag <strong>die</strong><br />
Quote bei gerade einmal knapp über 50 Prozent. Zugleich<br />
setzen vor allem <strong>die</strong> privaten Käufer aufgrund der steigenden<br />
Sprit- und Autonebenkosten auf günstige sowie spritsparende<br />
Fahrzeuge. Auch im August nahmen <strong>die</strong> Mini-Anmeldungen<br />
um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, das<br />
Plus kletterte seit Jahresbeginn mit mehr als 121.000 Verkäufen<br />
auf 24,5 Prozent.<br />
Dagegen schrumpfte der deutsche Kleinwagen-Markt in den<br />
ersten beiden Jahresdritteln um beinahe zwei Prozent auf<br />
knapp 382.000 verkaufte Fahrzeuge. Zugelegt haben hingegen<br />
<strong>die</strong> Zulassungen in der Kompaktklasse – hier wuchs<br />
der Absatz um 6,6 Prozent auf mehr als 570.000 Autos. Bei<br />
der Mittelklasse stiegen <strong>die</strong> Verkäufe um 3,9 Prozent auf<br />
358.000, während <strong>die</strong> obere Mittelklasse und das Sportwagensegment<br />
Verluste von über 14 sowie 13 Prozent erlitten.<br />
Auch <strong>die</strong> schweren, spritfressenden Geländewagen<br />
haben es derzeit eher schwer.<br />
Foto: Georg Preissl@fotolia.de<br />
10
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
BUSINESS | WIRTSCHAFT<br />
Gewinner des Mini-Trends:<br />
der smart for two<br />
Größter Nutznießer des anhaltenden Mini-<br />
Trends ist nach wie vor der Branchenprimus<br />
smart fortwo. Der Absatz des Kleinen aus<br />
dem Hause Mercedes wuchs zu seinem<br />
10. Geburtstag in den ersten acht Monaten<br />
<strong>die</strong>ses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
um 30,9 Prozent auf mehr als<br />
22.900 Zulassungen. Noch höher fiel <strong>die</strong><br />
Zuwachsrate bei den Verkaufszahlen beim<br />
Renault Twingo aus: Hier stieg der Absatz<br />
um mehr als 146 Prozent auf rund 15.500<br />
Wagen. Im Kleinwagenbereich hatte bis<br />
Ende August nach wie vor der VW Polo <strong>die</strong><br />
Nase vorne.<br />
Nach Angaben von VDA-Chef Matthias<br />
Wissmann ist der Spritverbrauch mittlerweile<br />
zum drittwichtigsten Kaufkriterium<br />
nach Anschaffungspreis und Qualität der PKW aufgerückt.<br />
Der Anteil privater Käufer am deutschen PKW-Absatz stieg<br />
im ersten Halbjahr von 39 Prozent im ersten Quartal des<br />
Jahres auf mehr als 41 Prozent im zweiten Quartal an. Die<br />
Bestenliste der Zulassungen führte im ersten Halbjahr nach<br />
wie vor, und mit weitem Abstand, der VW Golf mit knapp<br />
124.600 Neuzulassungen an, gefolgt von Mercedes C-Klasse<br />
und VW Passat.<br />
Rückgang der Neuzulassungen europaweit<br />
Europaweit sieht es in den ersten zwei Jahresdritteln nicht<br />
viel besser aus. Der europäische Automobilverband ACEA<br />
meldete Anfang September einen Rückgang der Neuzulassungen<br />
um 3,9 Prozent auf 10,4 Millionen Fahrzeuge. Im<br />
August brach der Verkauf gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
mit einem Minus von 15,6 Prozent auf rund 806.000 Wagen<br />
regelrecht ein. In den alten EU-Staaten war der Rückgang<br />
mit 16,5 Prozent bei den Neuwagenverkäufen am stärksten<br />
in ganz Europa. Auch dem ACEA zufolge liegt <strong>die</strong>s an den<br />
hohen Spritpreisen.<br />
Am heftigsten trafen <strong>die</strong> herben Einbußen in <strong>die</strong>sem August<br />
den US-amerikanischen Konzern General Motors und seine<br />
deutsche Tochter Opel. GM musste ein Zulassungsminus<br />
von rund 24 Prozent verkraften, nicht viel besser sah es bei<br />
Toyota mit 23 Prozent Rückgang aus. Auch <strong>die</strong> traditionell<br />
exportstarken deutschen Autohersteller konnten sich <strong>die</strong>sem<br />
Abwärtssog nicht entziehen. Europas größer Autokonzern<br />
VW verbuchte ein Minus von 9,5 Prozent im August, in den<br />
ersten acht Monaten hielt sich das Verkaufminus mit zwei<br />
Prozent noch in Grenzen.<br />
VDA fordert Politik zum Handeln auf<br />
Angesichts <strong>die</strong>ser Zahlen und der mit Sicherheit weiter steigenden<br />
„enormen Belastungen an der Zapfsäule“ und der<br />
sich weiter abschwächenden Konjunktur fordert der VDA<br />
<strong>die</strong> Politik zum Handeln auf. Es müsse dringend etwas getan<br />
werden, um <strong>die</strong> vor allem im Privatbereich „ökologisch notwendige<br />
Erneuerung“ des PKW-Bestandes in Deutschland<br />
voranzubringen, so der Verband. Eine Möglichkeit, um den<br />
Kunden zumindest ein wenig ihrer Verunsicherung zu nehmen,<br />
wäre, das Rätselraten um <strong>die</strong> künftige Form der Kfz-Besteuerung<br />
zu beenden. [jhs]<br />
09
BUSINESS | WIRTSCHAFT<br />
Brummis<br />
trotzen<br />
der<br />
Absatzkrise<br />
Während der PKW-Markt schon seit Jahren vor sich<br />
hindümpelt, haben <strong>die</strong> Zulassungszahlen bei den Nutzfahrzeugen<br />
einen Rekord nach dem anderen gebrochen<br />
– doch damit scheint es nun zumindest in Deutschland<br />
vorbei zu sein. Die Zukunft liegt für <strong>die</strong> Hersteller im<br />
Osten.<br />
Während <strong>die</strong> PKW-Neuzulassungen in Deutschland schon<br />
seit Jahren rückläufig sind, folgt der Nutzfahrzeug-Absatz<br />
eher der Devise: höher, schneller, weiter. Allein von 2004<br />
bis 2007 stieg <strong>die</strong> Zahl der jährlich neu zugelassenen Lastkraftwagen<br />
laut Statistischem Bundesamt von 215.000 auf<br />
rund 274.000 Fahrzeuge. Selbst im absoluten PKW-Krisenjahr<br />
2007 stieg <strong>die</strong> Zahl der neu zugelassenen Nutzfahrzeuge,<br />
inklusive Zugmaschinen, Busse und anderer Nutzfahrzeuge,<br />
dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge um<br />
30.000 auf rund 334.000 Fahrzeuge; ein neuer Rekord. Doch<br />
nun scheint auch der deutsche Nutzfahrzeugmarkt zu stagnieren.<br />
Kaufbremse: LKW-Maut<br />
2007 wurde als Rekordjahr gefeiert.<br />
Es bleibt abzuwarten, ob <strong>die</strong><br />
Nutzfahrzeugbranche 2008 hieran<br />
anknüpfen kann.<br />
Einer der Wichtigsten für <strong>die</strong> aufkommende Kaufzurückhaltung<br />
ist <strong>die</strong> anhaltende Diskussion um <strong>die</strong> künftige Höhe<br />
und Entwicklung der LKW-Maut. VDIK-Präsident Volker<br />
Lange sagte, <strong>die</strong> Beschlüsse der Bundesregierung zur Festlegung<br />
der neuen LKW-Mauthöhe ab Januar 2009 könnten<br />
nicht überzeugen. „Die Zahlen basieren auf einem unveröffentlichten<br />
Gutachten: dem Wegekostengutachten 2007“,<br />
erklärte Lange Anfang Juli beim 12. „VDIK-Dialog“ in Walluf<br />
bei Wiesbaden. In <strong>die</strong>sem Gutachten seien „einige praxisferne<br />
Annahmen“ getroffen worden. Daher hege man den Verdacht,<br />
„das Ziel des Vorhabens sei eine Einnahmenmaximierung<br />
um jeden Preis“, erläuterte der Verbandspräsident vor einigen<br />
Monaten bei der Tagung.<br />
Weniger Spritverbrauch und saubere Abgase<br />
Wiederholung des Rekordjahres 2007?<br />
Noch Mitte 2008 waren der VDA und der Verband der Internationalen<br />
Kraftfahrzeughersteller (VDIK) von einem wenn<br />
auch nur moderaten Wachstum der Neuzulassungen in<br />
Deutschland ausgegangen. Nach der Veröffentlichung der<br />
August-Zahlen erwartete der VDIK für das Jahr 2008 ein<br />
Zulassungsergebnis von rund 334.000 Einheiten, und damit<br />
das gleiche Ergebnis wie im Rekordjahr 2007. Während <strong>die</strong><br />
Neuzulassungszahlen bei schweren Nutzfahrzeugen über<br />
16 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht (zGG) in den ersten<br />
acht Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres<br />
um 2,4 Prozent stiegen, sackten sie bei den Nutzfahrzeugen<br />
von 6 bis 16 Tonnen zGG um beinahe fünf Prozent<br />
auf weniger als 20.000 Fahrzeuge ab.<br />
Klar zugelegt haben laut VDIK in den ersten beiden Jahresdritteln<br />
auch <strong>die</strong> Fahrzeugklassen zwischen 3,5 und 6 Tonnen<br />
zGG (plus 6,9 Prozent) sowie bis 3,5 Tonnen zGG (5,6 Prozent).<br />
Einer VDA-Aufstellung zufolge profitierten von der<br />
hohen Nachfrage im Nutzfahrzeugsektor vor allem <strong>die</strong> Hersteller<br />
kleiner Transporter. Die Zahl der neu zugelassenen<br />
Nutzfahrzeuge bis zwei Tonnen zulässiges Gesamtgewicht<br />
stieg um rund 25 Prozent auf über 17.500 Fahrzeuge an.<br />
Bis zum Jahresende erwartet der VDIK eine weitere Abkühlung<br />
der Marktlage – vor allem bei den schweren Nutzfahrzeugen.<br />
Dafür gibt es laut VDA und VDIK mehrere Gründe.<br />
Um den Nutzfahrzeugabsatz dennoch anzukurbeln, setzen<br />
<strong>die</strong> Verbände und Hersteller auf schadstoffärmere und spritsparende<br />
neue Modelle, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Halter steuerlich und<br />
auch bei der LKW-Maut Vorteile bringen. VDA-Präsident<br />
Matthias Wissmann sagte vor Beginn der 62. IAA Nutzfahrzeuge<br />
in Hannover im September, moderne Nutzfahrzeuge<br />
vereinten „höchste sicherheitstechnische und ökologische<br />
Standards“ und seien beim Umweltschutz vorbildlich. Sie<br />
hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass <strong>die</strong> Gesamtemissionen<br />
des Straßenverkehrs wie etwa Stickoxide oder Feinstaubpartikel<br />
seit 1990 um bis zu 95 Prozent reduziert wurden.<br />
„Die Hersteller und Zulieferer haben ihre Hausaufgaben<br />
gemacht“, betonte VDA-Chef Wissmann.<br />
Die Trends gehen bei allen Herstellern eindeutig zu weniger<br />
Spritverbrauch und saubereren Abgasen. Laut Wissmann<br />
ist <strong>die</strong> deutsche Nutzfahrzeugindustrie bereits jetzt „führend<br />
in der Umwelttechnologie“. Milliardenbeträge würden in <strong>die</strong><br />
Verbesserung der Transporteffizienz, in <strong>die</strong> Senkung des<br />
Schadstoff- und des Kohlendioxidausstoßes investiert. Seit<br />
Oktober 2008 gilt <strong>die</strong> Abgasnorm Euro V für schwere LKW<br />
– dadurch müssen <strong>die</strong> Stickoxide um 90 Prozent gegenüber<br />
1990 verringert werden. Die deutsche Autoindustrie sei darauf<br />
gut vorbereitet, sagt Wissmann. So werde bei Nutzfahrzeugen<br />
mit Dieselmotoren derzeit beispielsweise <strong>die</strong> SRC-<br />
Technologie und der Zusatzstoff AdBlue eingesetzt, um den<br />
Schadstoffausstoß zu senken.<br />
Fotos: CCUniRent System GmbH<br />
12
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
BUSINESS | WIRTSCHAFT<br />
Dass <strong>die</strong> Reduzierung des Schadstoffausstoßes derzeit das<br />
Thema bei den Nutzfahrzeugen ist, bestätigt auch Detlef<br />
Hug von MAN. „Emissionen und Emissionsrichtlinien beschäftigen<br />
alle in der Branche“, sagt er. Auf der IAA hat der Münchner<br />
LKW- und Bus-Hersteller völlig neue Motoren vorgestellt,<br />
„<strong>die</strong> <strong>die</strong> Schadstoffklasse Euro V innenmotorisch erreichen“,<br />
betont Hug. Zusatzstoffe wie AdBlue und eigene Tanks hierfür<br />
seien somit nicht mehr nötig. Bei der SRC-Technologie<br />
werden <strong>die</strong> Schadstoffemissionen durch <strong>die</strong> Beimischung<br />
von Ammoniak zu den Abgasen verringert. Ammoniak wird<br />
in Form von AdBlue zugesetzt – es handelt sich also um<br />
eine Nachbehandlung der Abgase. Die Markenrechte für<br />
AdBlue liegen beim VDA.<br />
Neue Motoren für bessere Werte<br />
Auch der schwedische Scania-Konzern hat auf der IAA neue<br />
Motoren vorgestellt. Diese neue Motorenplattform sei entwickelt<br />
worden, um wirtschaftliches Fahren noch besser<br />
umzusetzen. Leistung und Drehmoment bestimmten <strong>die</strong><br />
Fahrbarkeit der Fahrzeuge und der Antriebsstrang sei für<br />
<strong>Kraftstoff</strong> sparendes Fahren optimiert. Auch <strong>die</strong> neuen<br />
Scania-Motoren, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Werte für Euro V einhalten, kommen<br />
ohne AdBlue aus. Dies sei „<strong>die</strong> Messlatte zukunftsorientierter<br />
Motorentechnologie“, heißt es bei den Schweden. Scania<br />
hat außerdem einen LKW vorgestellt, der mit Ethanol-Motor<br />
ausgestattet und somit als Verteiler-Fahrzeug in der Stadt<br />
geeignet ist.<br />
Bei MAN wappnet sich man aber auch schon für <strong>die</strong> nächststrengere<br />
Abgasnorm Euro VI, <strong>die</strong> voraussichtlich 2013 eingeführt<br />
wird. „Transporteffizienz ist enorm wichtig“; sagt<br />
Hug. Denn <strong>die</strong> Dieselpreise machen seit dem Preisanstieg<br />
an den Tankstellen bei einem Fuhrunternehmen ein Drittel<br />
aller Betriebskosten aus. Für Stadtbusse und Liefer-LKW<br />
entwickelt MAN derzeit einen Hybridantrieb. Trotz aller Innovationen<br />
bemerken allerdings auch <strong>die</strong> Münchner „nach<br />
mehr als fünf Jahren rasanten Wachstums“, dass sich <strong>die</strong><br />
Auftragseingänge nicht mehr weiter nach oben entwickeln,<br />
sondern „sich auf einem hohen Niveau stabilisieren“. Die<br />
Auftragslage normalisiere sich, so Hug. Dennoch seien bereits<br />
jetzt alle 2008 noch produzierten Fahrzeuge verkauft,<br />
und auch in den Auftragsbüchern für 2009 sehe es schon<br />
recht gut aus, sagt er.<br />
Gesättigter Markt verhindert Wachstum<br />
Nichtsdestotrotz sehen etliche Hersteller in Westeuropa nur<br />
noch geringe Wachstumschancen. Der Chef der VW-Nutzfahrzeugsparte,<br />
Stephan Schaller, sagte vor Beginn der IAA<br />
in einem Interview, Westeuropa sei im Moment „der am härtesten<br />
umkämpfte Markt weltweit“, weil er weitgehend gesättigt<br />
sei. VW Nutzfahrzeuge habe mit einem Marktanteil<br />
von rund 15 Prozent eine Spitzenposition. Diesen Anteil zu<br />
halten sei bereits eine große Aufgabe. Ihn noch weiter zu<br />
steigern, „geht nur über Verdrängung“.<br />
Hauptwachstumsmarkt sei zurzeit Russland – aber auch der<br />
chinesische Markt sei „immer interessant“. Allerdings seien<br />
<strong>die</strong> Ansprüche dort ganz andere „als in unseren angestammten<br />
Märkten“, erläuterte Schaller in der Zeitung „Die Welt“.<br />
Auch auf der IAA war <strong>die</strong>se Entwicklung gen Osten zu spüren<br />
– ihr wurde zum Beispiel mit einem eigenen In<strong>die</strong>ntag Rechnung<br />
getragen. Beim „IAA-India-Day 2008“ konnten sich <strong>die</strong><br />
Kunden mit den Herstellern über <strong>die</strong> Perspektiven auf dem<br />
indischen Nutzfahrzeugmarkt und über mögliche deutschindische<br />
Projekte austauschen. Der Transportbedarf in In<strong>die</strong>n<br />
wächst derzeit nämlich enorm. Der Markt für Nutzfahrzeuge<br />
hat sich laut VDA allein zwischen 2000 und 2007 auf ein<br />
Volumen von annähernd 480.000 Fahrzeugen nahezu verdreifacht.<br />
In<strong>die</strong>n ist deshalb einer der wichtigsten Wachstumsmärkte<br />
für <strong>die</strong> Nutzfahrzeugindustrie weltweit. Von solchen<br />
Zuwachsraten kann <strong>die</strong> Branche in Deutschland und (West)<br />
Europa nur noch träumen. [jhs]<br />
Transporterhersteller verzeichnen<br />
deutlichen Zuwachs an Nachfrage.<br />
13
BUSINESS | HERSTELLER<br />
Skoda Superb<br />
Volkswagen zum kleinen Preis<br />
Mit einer Länge von 4,84 Meter übertrifft der neue Superb<br />
seinen Vorgänger um rund 35 Millimeter. Aber nicht nur <strong>die</strong><br />
Größenverhältnisse des Skoda Flaggschiffs haben sich geändert,<br />
auch überzeugt <strong>die</strong> Limousine der oberen Mittelklasse<br />
mit innovativen Neuerungen wie der TwinDoor-Heckklappe<br />
– einem einzigartigen Konzept. Der Kofferraum der Stufenhecklimousine<br />
kann einerseits wie gewohnt geöffnet werden,<br />
gilt es aber sperrige Sachen zu verpacken, öffnet sich auf<br />
Knopfdruck <strong>die</strong> Heckklappe inklusive Scheibe. Achtung,<br />
serienmäßig! Damit erhöht sich schlagartig <strong>die</strong> Variabilität<br />
des Fahrzeugs, stolze 565 bis 1.670 Liter passen ins Gepäckabteil.<br />
Mal schauen, was dem <strong>die</strong> Kombivariante entgegenzusetzen<br />
hat, <strong>die</strong> jetzt herauskommt.<br />
Öffnet sich per Knopfdruck:<br />
Heckklappe und Scheibe<br />
Je drei Benziner und drei Diesel mit Leistungen zwischen<br />
105 bis 260 PS bietet Skoda für <strong>die</strong> Reiselimousine an.<br />
Topmodell ist ein 3.6 FSI V6 mit sechsstufiger DSG-Automatik<br />
und Allradantrieb. Der Spitzensportler beschleunigt in 6,5<br />
Sekunden von Null auf Hundert, verbraucht allerdings auch<br />
zehn Liter Sprit im Durchschnitt. Gut, dass <strong>die</strong> Tschechen<br />
auch an <strong>die</strong> sparsamen Fahrer gedacht haben. So genehmigt<br />
sich der 1.9 TDI nur 5,7 Liter Diesel, seine kraftstoffoptimierte<br />
Variante mit Namen „Greenline“ sogar nur 5,1 Liter. Das gibt<br />
angesichts der steigenden Spritpreise ein gutes Gefühl. Ein<br />
noch besseres Gefühl bekommen <strong>die</strong> Kaufinteressenten,<br />
wenn sie um <strong>die</strong> Sicherheit erfahren: Sieben Airbags sind<br />
ebenso serienmäßig an Bord wie ESP. Vollkommen neu ist<br />
der Fahrerknieairbag wie auch das adaptive Frontscheinwerfersystem,<br />
kurz AFS. Besonders toll – oder einfach nur<br />
Superb – sind jedoch <strong>die</strong> Preise für <strong>die</strong> gleichnamige Limousine:<br />
Schon ab<br />
22.990 Euro gibt<br />
es den eleganten<br />
Skoda als 1.4 TSI<br />
mit 125 PS in der<br />
Comfort-Ausstattung.<br />
Der günstigste<br />
Diesel kostet<br />
nur tausend Euro<br />
mehr.<br />
VW Scirocco<br />
Zurück in <strong>die</strong> Zukunft<br />
Er ist wieder da, der Scirocco. Das Wolfsburger Original<br />
wird bei einigen Autoliebhabern noch in der Garage zu finden<br />
sein. Wenn nicht, dann haben Interessierte jetzt <strong>die</strong> Gelegenheit,<br />
den sportlichen Flitzer der neuen Generation ihr<br />
Eigen zu nennen. Das Design ist flott, <strong>die</strong> VW-Technik hat<br />
sich bewährt. Der 4,26 Meter lange und nur 1,40 Meter hohe<br />
Scirocco nutzt <strong>die</strong> Plattform vom Eos und gibt sich bei den<br />
Motoren wenig bescheiden: Der 2.0 TSI lässt 200 Pferdchen<br />
freien Lauf. Sein maximales Drehmoment liegt bei 280 Nm<br />
bei 1.700 bis 5.000 Umdrehungen pro Minute. 25.550 Euro<br />
kostet <strong>die</strong> Topmotorisierung, <strong>die</strong> anderen Preise liegen darunter.<br />
Nur geringfügig weniger PS leistet der durch Turbo<br />
und Kompressor aufgeladene 1,4-Liter-Benziner. Mit 160<br />
PS ist er ebenso gut bei der Sache wie der 140 PS starke<br />
2.0 TDI. Kleinste Motorisierung ist der 1.4 TSI mit 122 PS.<br />
Der Benziner hat aber auch mit 21.750 Euro den zugleich<br />
geringsten Preis.<br />
Allerdings heißt es bei einem Sportcoupé <strong>die</strong>ses Formats<br />
nicht kleckern, sondern klotzen. Am besten in dem 272 PS-<br />
Scirocco, der 2009 in den Handel kommt. Ausgerüstet sind<br />
<strong>die</strong> Athleten übrigens mit einem Dreispeichen-Lederlenkrad,<br />
serienmäßigen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, vier Einzelsitzen<br />
und optional mit einem automatisierten DSG-Getriebe (Aufpreis:<br />
1.750 Euro). Sechs Airbags und ESP sorgen für Sicherheit<br />
bei soviel Fahrspaß. Eines sollte der Käufer aber nicht<br />
vergessen: Funktionalität steht beim Sportler des Jahres<br />
erst an zweiter Stelle. Trotzdem passen 292 bis 755 Liter<br />
Gepäck in den Kofferraum. Von 1974 bis 1992 war der<br />
Scirocco einst unterwegs, verkaufte sich 800.000 Mal – und<br />
auch jetzt ist Volkssport scheinbar wieder „In“. [scw]<br />
Fotos: Hersteller<br />
14<br />
Kult: Scirocco aus<br />
dem Jahr 1976
Neu<br />
Oktober 08 November 08 Dezember 08 Januar 09 Februar 09 März 09<br />
Alfa Romeo<br />
• Junior<br />
Alpina<br />
• B3 Touring<br />
Aston Martin<br />
Audi<br />
Bentley<br />
BMW<br />
Bugatti<br />
• RS 6 Limousine<br />
• 3er Limousine<br />
(Facelift)<br />
• Q7 V 12 TDI<br />
• S4 Limousine<br />
• 7er<br />
• S4 Avant<br />
• Q7 Hybrid<br />
• X3<br />
• Audi A1<br />
• Z4<br />
Cadillac<br />
Chevrolet<br />
Chrysler<br />
Citroén<br />
Daihatsu<br />
• C3 Minispace<br />
(Vorstellung)<br />
• Chevrolet<br />
Cruze<br />
Dodge<br />
Ferrari<br />
Fiat<br />
• California<br />
(Vorstellung)<br />
• Grande Punto CNG<br />
• 500 1.2 (Start-Stop)<br />
• Bravo Cross<br />
Ford<br />
• Fiesta<br />
• Ford Ka<br />
General Motors<br />
Honda<br />
• Jazz<br />
Hummer<br />
Hyundai<br />
Jaguar<br />
• i50<br />
• ix55<br />
• i20<br />
Jeep<br />
Kia<br />
Lada<br />
Lamborghini<br />
Lancia<br />
• Mini<br />
• Magentis<br />
(Facelift)<br />
• Murciétago Super<br />
Veloce<br />
• Soul<br />
Land Rover<br />
Lexus<br />
• RX<br />
• IS<br />
Lotus<br />
Maserati<br />
• 2+2 Coupé<br />
(Vorstellung)<br />
• Spyder<br />
• Evora<br />
Mazda<br />
• 3 (Vorstellung)<br />
Mercedes-Benz<br />
• GLK<br />
• S-Klasse<br />
MG<br />
Mini<br />
Mitsubishi<br />
• Lancer 2.0 D<br />
• i<br />
Morgan<br />
Nissan<br />
Opel<br />
• Insignia Limousine<br />
• Insignia Caravan<br />
Peugeot<br />
Porsche<br />
Renault<br />
Rolls-Royce<br />
• Mégane 5-Türer<br />
• Phantom Coupé<br />
• Mégane Schrägheck<br />
• Mégane Coupe<br />
• Scenic<br />
(Vorstellung)<br />
• Mégane 3-Türer<br />
• Panamera<br />
Rover<br />
Saab<br />
Seat<br />
Skoda<br />
• "Sedan"<br />
(Vorstellung)<br />
• Exeo<br />
Smart<br />
Ssangyong<br />
Subaru<br />
• Impreza 2.0 Diesel<br />
Suzuki<br />
Toyota<br />
Volvo<br />
VW<br />
• Alto<br />
• XC 60<br />
• Golf VI<br />
• Robust Pickup<br />
(Vorstellung)<br />
• Avensis<br />
(Vorstellung)<br />
• Auris Verso<br />
15
BUSINESS | BRANCHENTICKER<br />
Branchenticker<br />
Sixt: Erich Sixt ist der „Stratege des Jahres 2008“<br />
Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender und Großaktionär der Sixt<br />
AG, hat <strong>die</strong> Auszeichnung als „Stratege des Jahres 2008“<br />
erhalten. Mit dem Preis würdigen <strong>die</strong> Wirtschafts- und Finanzzeitung<br />
Financial Times Deutschland (FTD), <strong>die</strong> Strategieberatung<br />
Bain & Company und <strong>die</strong> WHU - Otto Beisheim<br />
School of Management erfolgreiche und mit Weitsicht agierende<br />
Vorstandsvorsitzende börsennotierter deutscher Unternehmen.<br />
Der Vorsitzende des Vorstands, der das Unternehmen seit<br />
1969 führt, wurde für <strong>die</strong> langfristige erfolgreiche Entwicklung<br />
des Sixt-Konzerns ausgezeichnet. „Erich Sixt hat aus einem<br />
Familienbetrieb mit der beschaulichen Anzahl von 200 Leihwagen<br />
eine der ganz großen deutschen Marken in der <strong>Autovermietung</strong><br />
und im Leasinggeschäft gemacht. Er ist mutig<br />
und unangepasst - ein Entrepreneur im besten Sinne“, so<br />
FTD-Chefredakteur Steffen Klusmann.<br />
Europcar: Serviceterminals für das Datenmanagement<br />
des digitalen Tachographen<br />
Als erste <strong>Autovermietung</strong> in Deutschland bietet Europcar<br />
gemeinsam mit der TachoEasy AG einen Rundumservice<br />
für Kunden, <strong>die</strong> von der Tachographen-Pflicht betroffen sind,<br />
und vereinfacht damit den Prozess um das Datenmanagement<br />
erheblich.<br />
Europcar Deutschland kann seinen Kunden jetzt ein noch<br />
umfassenderes Servicespektrum anbieten. Seit September<br />
kooperiert <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong> mit der TachoEasy AG, <strong>die</strong><br />
ihren Kunden Komplettlösungen rund um das Datenmanagement<br />
von digitalen Tachographen bietet. Nach einer dreimonatigen<br />
Testphase ist eine bundesweite Ausdehnung<br />
<strong>die</strong>ser Service<strong>die</strong>nstleistung vorgesehen. Der Service wird<br />
vorerst an drei Europcar Stationen erprobt.<br />
60 Jahre Honda:<br />
Vom Kleinunternehmen zum Global-Player<br />
Mit einem sehr bescheidenen Gründungskapital von einer<br />
Million Yen (etwa 6.300 Euro) gründete Soichiro Honda am<br />
24. September 1948 sein Unternehmen. Heute zählt <strong>die</strong><br />
Honda Motor Co. Ltd. zu den führenden Mobilitätsanbietern<br />
weltweit.<br />
Schon früh hatte Firmengründer Soichiro Honda auf ersten<br />
Auslandsreisen <strong>die</strong> Erkenntnis gewonnen, dass der Markt<br />
der Zukunft ein globaler Markt sein würde. Seine Philosophie<br />
„Think global, act local“ („Denke global, handle lokal“) kennzeichnet<br />
heute mehr denn je <strong>die</strong> Strategie des Unternehmens.<br />
Heute ist Honda ein globales Unternehmen. Honda engagiert<br />
sich weltweit und produziert seine Produkte in 134 Fabriken<br />
und 28 Ländern.<br />
Im Zeitalter zunehmender Partnerschaften von Konzernen<br />
legt das Unternehmen größten Wert auf Unabhängigkeit.<br />
Anstatt Knowhow einzukaufen, kommt ein Großteil der innovativen<br />
Entwicklungen aus den eigenen Reihen, was das<br />
Unternehmen in hohem Maße unabhängig von Zulieferern<br />
macht.<br />
Frühzeitig <strong>die</strong> Weichen gestellt, zählt Honda heute zu den<br />
führenden Anbietern von Hybridmodellen und nimmt zudem<br />
eine Spitzenposition im Bereich der Brennstoffzellen-Technologie<br />
ein. Über das Engagement als reiner Mobilitätsanbieter<br />
hinaus produziert Honda eigene Solarzellen und Blockheizkraftwerke,<br />
mithin Technologien, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Verwendung fossiler<br />
Brennstoffe reduzieren und <strong>die</strong> Minderung der CO2-Emissionen<br />
vorantreiben.<br />
16
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
SPOTLIGHT | IAA<br />
Nutzfahrzeuge:<br />
schwer im<br />
Kommen!<br />
Neues von der IAA 2008<br />
Matthias Wissmann (VDA),<br />
Karl Viktor Schaller (Vorstand<br />
Technik und Einkauf, MAN) und<br />
Ministerpräsident Christian Wulff<br />
(v.l.) mit Modellen von MAN-<br />
Trucks beim Eröffnungsrundgang<br />
auf der IAA<br />
Foto: VDA<br />
Gemeinhin denken viele beim Stichwort IAA an <strong>die</strong> heiligen<br />
Hallen in Frankfurt, in denen alle zwei Jahre <strong>die</strong><br />
aktuellsten PKW-Modelle ausgestellt werden. In der breiten<br />
Öffentlichkeit nicht ganz so populär wie <strong>die</strong> Automesse<br />
in der Mainmetropole ist hingegen <strong>die</strong> IAA für<br />
Nutzfahrzeuge, <strong>die</strong> in den Jahren stattfindet, in denen<br />
es keine IAA für PKWs gibt. Logisch, denn Laster, Handwerker-<br />
oder Kurierfahrzeuge sprechen eine ganz spezielle<br />
Klientel an. Und dennoch: Für <strong>die</strong> Nutzfahrzeugbranche<br />
hat <strong>die</strong> „eigene“ internationale automobile<br />
Ausstellung einen extrem hohen Stellenwert, wie <strong>die</strong> 62.<br />
IAA in Hannover vom 25.09. bis 02.10.2008 eindrucksvoll<br />
unter Beweis stellen konnte.<br />
Denn mit nicht weniger als 258 Welt-, 103 Europa- und 82<br />
Deutschlandpremieren öffnete <strong>die</strong> Messe Ende September<br />
ihre Pforten, mit dem Ziel, sämtliche Rekorde der Vorjahre<br />
zu brechen – mit Erfolg. Die Ausstellerfläche wuchs gegenüber<br />
2006 auf 275 000 Quadratmeter. Insgesamt 2066 Unternehmen<br />
entfachten ein Neuheiten-Feuerwerk – das ist ein<br />
Plus von 33 Prozent. Davon waren 1217 Teilnehmer den<br />
Teile- und Zubehörherstellern zugehörig und 235 den Anhänger-<br />
und Aufbautenfirmen. Soweit <strong>die</strong> Statistik. Beginnen<br />
wir aber nun mit unserem Rundgang über <strong>die</strong> Messe in der<br />
Hauptstadt Niedersachsens.<br />
17
SPOTLIGHT | IAA<br />
Nutzfahrzeuge – für alle unterwegs<br />
Veranstalter der weltweit wichtigsten Mobilitätsausstellung<br />
ist der Verband der Automobilindustrie, kurz VDA. Die zentralen<br />
Themen des Veranstalters sind <strong>die</strong> Sicherheit und<br />
umweltfreundlichen Technologien – wie schon bei der IAA<br />
PKW. Verbandspräsident Wissmann stellt klare Forderungen:<br />
„Die Nutzfahrzeugindustrie ist führend in der Umwelttechnologie,<br />
sie investiert Milliardenbeträge in <strong>die</strong> Verbesserung<br />
der Transporteffizienz, in <strong>die</strong> Senkung der Schadstoffe und<br />
in <strong>die</strong> CO2-Reduktion. Gleichzeitig müssen wir jedoch feststellen,<br />
dass der Erhalt und Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur<br />
mit dem gestiegenen Transportaufkommen keineswegs<br />
Schritt hält – und auch künftig sehen wir eine große<br />
Finanzierungslücke. Wenn der Wirtschaftsstandort nicht im<br />
Stau stecken bleiben soll, ist <strong>die</strong> Politik gefordert.“ Angesichts<br />
des Mottos der <strong>die</strong>sjährigen IAA „Nutzfahrzeuge – für alle<br />
unterwegs“ scheinen <strong>die</strong> wachrüttelnden Worte an <strong>die</strong> Politiker<br />
des Landes gerechtfertigt, denn <strong>die</strong> Hersteller und Zulieferer<br />
sind bereits übereifrig am Werk: Die Daimler AG<br />
präsentierte in Hannover gleich elf Fahrzeuge mit alternativen<br />
Antrieben, darunter drei Weltpremieren der Marke Mercedes.<br />
Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller zeigte Gas-, Hybridund<br />
Brennstoffzellen-Fahrzeuge.<br />
Auch <strong>die</strong> IAA Nutzfahrzeuge ist grün<br />
Mit Erdgasautos lassen sich <strong>die</strong> <strong>Kraftstoff</strong>kosten senken –<br />
das Einsparpotenzial liegt bei rund 50 Prozent. Nicht ganz<br />
so viel, aber immerhin 30 Prozent Spritkosten spart der<br />
Mercedes Sprinter NGT. Der Wagen, der sowohl mit Gas<br />
als auch mit Benzin betrieben werden kann, verursacht zudem<br />
knapp 80 Prozent weniger Geräuschemissionen. Daneben<br />
thematisiert Mercedes <strong>die</strong> Zukunft des Diesels. Die<br />
Kombination von Diesel- und Elektromotor soll künftig im<br />
Axor, einem Fahrzeug aus der Klasse mittelschwerer LKWs,<br />
zum Einsatz kommen. Der Hybrid-Prototyp verbraucht sechs<br />
Prozent weniger <strong>Kraftstoff</strong> als sein Dieselpendant. Nicht nur<br />
der Axor soll aber auf den Beinamen Bluetec Hybrid hören,<br />
auch <strong>die</strong> Econic-Baureihe stand als seriennaher Hybrid auf<br />
der 11 500 Quadratmeter großen Ausstellerfläche. Der LKW<br />
für Spezialaufbauten soll einer weiteren Stu<strong>die</strong> zufolge außerdem<br />
als Econic NGT Hybrid, also mit einer Verbindung von<br />
Erdgas- und Elektromotor kommen. Zugegeben, es schwingt<br />
viel Zukunftsmusik durch <strong>die</strong> Messehallen, aber schon in<br />
Kürze finden sich <strong>die</strong> zahlreichen verschiedenen Technologien<br />
in den Lastkraft- und Kastenwagen <strong>die</strong>ser Welt wieder –<br />
ganz sicher. Vielleicht sogar als überragendes Gesamtkonzept,<br />
welches es auszuzeichnen gilt. Denn auf der IAA werden<br />
gleich drei renommierte Preise vergeben: Den Titel des „International<br />
Truck of the Year 2009“ holte sich der Mercedes<br />
Actros, der optisch verschönert und mit mehr Komfort in<br />
den Handel rollt.<br />
In punkto Sicherheit gibt Mercedes den Ton an<br />
Im Actros selbst leistet der Notbremsassistent „Active Brake<br />
Assist“ weiterhin gute Dienste. Das System erkennt vorausfahrende<br />
Vehikel mit Hilfe von Radarsensoren. Es misst permanent<br />
den Abstand zwischen beiden Verkehrsteilnehmern<br />
und reguliert <strong>die</strong> Geschwindigkeit. Der Fahrer hat zu jeder<br />
Zeit das Zepter fest in der Hand. Das bewährte System wird<br />
nun auch in <strong>die</strong> Busse Mercedes Travego und Setra TopClass<br />
Einzug halten. Für alle Sprinter, <strong>die</strong> mit montierter Anhängerkupplung<br />
vom Band laufen, spen<strong>die</strong>rt Mercedes erstmals<br />
den „Trailer Stability Assist“, kurz TSA, ein erweitertes ESP<br />
für Fahrzeuge mit Anhänger. In Vito und Viano ist das spezielle<br />
Stabilitätsprogramm bereits Serie. Ein radargestütztes Assistenzsystem<br />
zur Erfassung des toten Winkels bringt noch<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr Continental auf den Markt. Das Gerät ist in<br />
der Lage, zwischen stehenden und beweglichen Hindernissen<br />
zu unterscheiden. Befindet sich etwas im toten Winkel, so<br />
gibt es für den Fahrer ein Warnsignal. Darüber hinaus steht<br />
für den Reifenhersteller <strong>die</strong> Verbrauchssenkung durch <strong>die</strong><br />
Entwicklung neuer Leichtlaufpneus im Mittelpunkt. Durch<br />
verbesserten Rollwiderstand erzielen der HTR 2 und der<br />
HTL nun günstigere Verbrauchswerte – ausgezeichnet! Das<br />
ist das Stichwort für<br />
Citroën Nemo, Fiat<br />
Fiorino und Peugeot<br />
Bipper. Die baugleichen<br />
Kompakttransporter<br />
sind zum „International<br />
Van of the<br />
Year 2009“ gekürt<br />
worden. Alle drei Lastentiere<br />
sind etwa<br />
3,86 Meter lang und<br />
haben ein Ladevolumen<br />
von 2,5 bis 2,8<br />
Kubikmeter. Die<br />
Nutzlast beträgt um<br />
<strong>die</strong> 535 Kilogramm.<br />
Viele Hersteller geben Gas<br />
Beeindruckende Messestände von<br />
Mercedes (l.) und Iveco (r.)<br />
„International Van of the Year 2009“:<br />
stolze Preisträger der italienischfranzösischen<br />
Coproduktion<br />
Insgesamt 21 Fahrzeuge wurden auf dem Citroën-Messestand<br />
ins Rampenlicht gerückt: Mit dem kleinen Nemo, dem<br />
Berlingo First, dem neuen Berlingo, dem Jumpy und Citroens<br />
größtem Transporter Jumper ist der Nutzfahrzeughersteller<br />
breit aufgestellt. Alle Modelle gibt es nicht nur als Serienfahrzeug,<br />
sondern auch als spezielle Branchenvariante. Der<br />
Nemo beispielsweise empfiehlt sich in einer Sonderversion<br />
als Begleiter für Schornsteinfeger. Auch Fiat will weiterkommen<br />
und gibt im wahrsten Sinne des Wortes mächtig Gas:<br />
2009 kommt der Doblò Cargo Maxi Natural Power auf den<br />
Markt, also ein Kleintransporter mit Erdgasantrieb, der vier<br />
Kubikmeter Ladung aufnimmt. Auch den 136 PS starken<br />
Ducato und den Fiorino mit 65 PS soll es künftig mit Erdgas<br />
geben. Letztgenannter kommt zudem als Electric mit einer<br />
Leistung von 60 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von<br />
100 km/h schon Ende des Jahres auf den Markt. Auch der<br />
Dritte im Gewinnerteam, nämlich Peugeot, startete mit vier<br />
Welt-, einer Europa- und zwei Deutschlandpremieren auf<br />
der IAA durch. Der elsässische Allradspezialist Dangel re-<br />
18<br />
Ausgezeichnet: der Actros von<br />
Mercedes ist der „International Truck of the year 2009“
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
SPOTLIGHT | IAA<br />
Bei VW:<br />
der Caddy 4Motion<br />
alisierte den Partner Silhouette ebenso wie den Expert Tepee<br />
Vagabond 4x4, ein Kompakt-Wohnmobil auf Basis des Expert.<br />
Kleinere Brötchen backt hingegen Ford: In der Messehalle<br />
gaben <strong>die</strong> Kölner einen Ausblick auf den neuen Fiesta<br />
Van, der ein Ladevolumen von etwa einem Kubikmeter hat.<br />
Dem Fiesta Van fehlen im Vergleich zum jüngst erschienenen<br />
Kleinwagenmodell schlichtweg <strong>die</strong> hinteren Seitenfenster und<br />
<strong>die</strong> Rücksitzbank. Schon Anfang 2009 rollt das kleine Nutzfahrzeug<br />
auf den Markt. Außerdem: Von Topseller Transit wird<br />
es künftig eine Variante mit automatisch zuschaltbarem Allradantrieb<br />
geben. Nicht nur der Transit läuft darüber hinaus weiterhin<br />
mit Sport-Optik zur Höchstform auf, auch der Connect<br />
treibt es fortan bunter. Auch, wenn es schier unmöglich ist,<br />
auf dem Messerundgang alle Modelle, technischen Innovationen<br />
und Zukunftsvisionen unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen, so registriert<br />
der Geist – aha, Nissan zeigt <strong>die</strong> seriennahe Stu<strong>die</strong><br />
Cabstar Hybrid und das Konzeptcar NV 200. Ach, und <strong>die</strong><br />
Firma Hartmann hat für den AVD einen Isuzu D-Max zum<br />
Pannenfahrzeug mit Heckkamera zur Überwachung des Hublifts<br />
umgerüstet. Ja, und Clean Diesel Technologies präsentiert<br />
ein neues Nachrüstsystem zur Schadstoff-Reduzierung für<br />
kommerziell genutzte Diesel-Fahrzeuge. Das System, das <strong>die</strong><br />
Partikelemissionen um bis zu 99 Prozent verringert, ermöglicht<br />
eine rasche Umrüstung von Euro 1 auf Euro 4.<br />
Währenddessen stellen <strong>die</strong> im europäischen Nutzfahrzeugverband<br />
ACEA organisierten Hersteller DAF, Daimler,<br />
Iveco, MAN, Scania, VW und Volvo ihre „Vision 20-20“<br />
vor, in der es um <strong>die</strong> weitere Reduktion von Emissionen<br />
geht. Schließlich tritt ab Herbst 2009 schon <strong>die</strong> Euro 5-<br />
Norm in Kraft.<br />
mit fünf Weltneuheiten<br />
in <strong>die</strong><br />
Landeshauptstadt.<br />
Zum<br />
Einen gewährte<br />
VW einen Ausblick<br />
auf <strong>die</strong><br />
neue vierte<br />
Baureihe leichter<br />
Nutzfahrzeuge,<br />
den<br />
Pick-up, der Anfang 2010 nach Europa kommt. Nicht ganz<br />
solange muss auf den Kleinlieferwagen Caddy 4Motion gewartet<br />
werden. Bereits in <strong>die</strong>sem Winter kann der Allrad-Caddy<br />
sein Können beweisen. Sein Vierzylinder-Turbo<strong>die</strong>sel leistet<br />
105 PS. Als Kastenwagen verbraucht er 6,6 Liter, als Kombi<br />
oder Life 6,7 Liter Sprit. Vom Caddy 4Motion abgeleitet ist<br />
<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> PanAmericana. Das Konzeptcar hat 16-Zoll-All-<br />
Terrain-Reifen, Offroad-Optik und eine Lederausstattung.<br />
Ganz exklusiv und vor allem schon zu haben ist der Caddy<br />
Life Style Edition. Er ist von November an im Handel. Auch<br />
mit dem Crafter hat VW Pläne: Das Showcar stand als sparsame<br />
Variante BlueMotion in der Messehalle. Der 3,5-Tonner<br />
verbraucht nur 9,1 Liter Diesel – Klassenziel erreicht, <strong>die</strong> IAA<br />
2008 war dabei nicht nur für VW ein echter Erfolg. [scw]<br />
Fotos: VDA<br />
Abgasrückführung ist das Zauberwort<br />
TGL und TGM des Münchner Herstellers MAN sollen<br />
sparsame, umweltfreundliche Dieselmotoren bekommen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> neue Schadstoffnorm bereits erfüllen – ohne Additiv,<br />
sondern durch Abgasrückführung. Beide Modelle<br />
wurden optisch überarbeitet. Auch Scania setzt neben<br />
den SCR- und EEV-Motoren auf innermotorische Lösungen,<br />
bei denen keine Abgasnachbehandlung mit der Harnstofflösung<br />
AdBlue erfolgt. Darüber hinaus feierten Scania-LKW<br />
mit Ethanolmotoren in Hannover Weltpremiere. Gänzlich neue<br />
Fahrzeuge gab es in <strong>die</strong>sem Jahr aber nur wenige, und zwar<br />
bei allen Herstellern. So hatte Opel mit Combo, Vivaro und<br />
Movano <strong>die</strong> üblichen Verdächtigen im Gepäck. Renault spen<strong>die</strong>rt<br />
dem Kangoo Rapid einen neuen 1,5-Liter-Dieselmotor<br />
mit 90 PS und serienmäßigem Partikelfilter, der nur 5,3 Liter<br />
<strong>Kraftstoff</strong> verbraucht. Rapid und Rapid Compact sind seit<br />
Mitte des Jahres im Handel und bekommen beide eine neue<br />
Leiterklappe mit kombinierter Klapp- und Schiebefunktion.<br />
Die Schweden hingegen, nämlich Volvo Trucks, präsentierten<br />
gleich drei neue Modelle: den FH16, den FH und den FM mit<br />
11-Liter-Motor. Außerdem wurde ein Müdigkeitswarnsystem<br />
vorgestellt, welches das Fahrverhalten der Trucker mit Hilfe<br />
einer Kamera, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Straße gerichtet ist, überwacht. Weg<br />
von den<br />
Schweden hin<br />
zu den Wolfsburgern:<br />
Volkswagen<br />
Nutzfahrzeuge<br />
kam<br />
Eine Schau der Superlative:<br />
Die 62. IAA Nutzfahrzeuge 2008<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Ausstellungsfläche ist mit rund 275 000 Quadratmetern<br />
größer als 38 Fußballfelder. Die Internationale Automobilausstellung<br />
(IAA) Nutzfahrzeuge 2008 ist flächenmäßig<br />
nochmals zehn Prozent größer als <strong>die</strong> bisherige Rekordausstellung<br />
aus dem Jahr 2006.<br />
Die Zahl der Aussteller ist gegenüber der bisherigen Rekord-<br />
IAA aus dem Jahr 2006 mit damals 1556 Ausstellern<br />
nochmals um knapp ein Drittel auf 2066 gestiegen. Allein<br />
<strong>die</strong> Zahl der Teile- und Zubehörhersteller stieg um 39<br />
Prozent auf 1217 Aussteller.<br />
Auch bei den teilnehmenden Ländern bricht <strong>die</strong> 62. IAA<br />
Nutzfahrzeuge alle Rekorde: In <strong>die</strong>sem Jahr sind Hersteller<br />
aus 48 Ländern zu Gast, 2006 waren es noch 45.<br />
Insgesamt 1183 Aussteller oder 57 Prozent der <strong>die</strong>sjährigen<br />
IAA Nutzfahrzeuge kommen aus dem Ausland. Vor zwei<br />
Jahren waren es mit 782 noch deutlich weniger. Die meisten<br />
ausländischen Hersteller kommen aus Italien (148), der<br />
Türkei (136) oder China (133).<br />
Auf der IAA Nutzfahrzeuge gab es 258 Weltpremieren, drei<br />
mehr als noch bei der 61. Auflage. 63 Weltpremieren bieten<br />
<strong>die</strong> Fahrzeughersteller selbst, 43 sind Anhänger, Aufbauten<br />
oder Container und im Bereich Zubehör gab es 152<br />
Weltpremieren zu sehen. [jhs]<br />
Scania ganz ohne<br />
AdBlue (l.) und<br />
Renault (r.) sorgte<br />
auf der Messe für<br />
Unterhaltung<br />
19
„<br />
COMPANY | STATIONSPORTRÄT<br />
Der<br />
Tick<br />
Extravaganz<br />
zählt<br />
Marcus Tohde ist Autovermieter aus Überzeugung, mit<br />
viel Herz und kühlem Verstand.<br />
“<br />
Die neue CC Rent a car-Station in Bad Segeberg -<br />
moderne Räumlickeiten für einen<br />
extravaganten Fuhrpark.<br />
Marcus Tohde wollte nie etwas anderes machen, als Autos<br />
vermieten. „Ich bin dazu geboren, Mobilität zu schaffen“,<br />
sagt der Schleswig-Holsteiner. Von der typischen Drei-Stunden-Miete<br />
bis hin zum 36-Monats-Leasing bekommt man<br />
bei ihm in Bad Segeberg alles, was vier Räder hat. „Ich<br />
möchte <strong>die</strong> Menschen mit Mobilität versorgen und sie damit<br />
begeistern“, erzählt er.<br />
Schon als kleines Kind erlebt Marcus Tohde bei seinen<br />
Eltern, wie man Autos vermietet – vor allem, wie man es<br />
richtig macht. Das Familienunternehmen wächst und wächst,<br />
aber Marcus Tohde weiß auch, dass das nicht von ungefähr<br />
kommt. Während sich seine Wettbewerber <strong>die</strong> Winterreifen<br />
zum Beispiel extra bezahlen lassen, gehören <strong>die</strong> „bei uns<br />
selbstverständlich zum Mietpreis dazu“, sagt er. Wer erfolgreich<br />
sein will, muss flexibler sein, einen besseren Service<br />
liefern, am besten rund um <strong>die</strong> Uhr erreichbar sein und einen<br />
Tick Extravaganz bieten.<br />
Porsche, Hummer, Opel GT<br />
Diese Extravaganz versprüht zum Beispiel Tohdes Fahrzeugflotte.<br />
„Wir vermieten mehrere davon! Porsche, einen<br />
Hummer H2 oder auch einen Opel GT“, sagt Tohde. „Im<br />
Prinzip ist es so, dass wir eigentlich immer etwas im Angebot<br />
haben, was unsere Mitbewerber nicht bieten können“, fügt<br />
er hinzu. Wegen solcher Sondermodelle kämen <strong>die</strong> Kunden<br />
sogar aus Hamburg nach Bad Segeberg, um bei ihm zu<br />
mieten. Und wer ein Mal dort war, kommt wieder – auch für<br />
einen simplen Golf. „Wir überzeugen <strong>die</strong> Kunden mit unserem<br />
Service“, so Tohde.<br />
Doch erst einmal muss der Kunde zu Tohde finden – und<br />
am besten nicht nur aus Hamburg. Deshalb hat der Unternehmer<br />
eine aggressive Werbekampagne in Bad Segeberg<br />
gestartet. Ein Stadtbus war monatelang mit dem Slogan<br />
„Wir ärgern <strong>die</strong> Konkurrenz zu Tohde“ unterwegs, in Zeitungsannoncen<br />
ließ der Familienbetrieb <strong>die</strong> Konkurrenz „Schlitten<br />
fahren“ oder pries sich als schönste <strong>Autovermietung</strong> der<br />
Stadt an. „Damit haben wir ganz zweifelsohne auf uns aufmerksam<br />
gemacht“, ist Tohde überzeugt. Der Erfolg bei den<br />
Kunden gibt ihm recht.<br />
schon stellt er jeweils einem der Hauptdarsteller für <strong>die</strong><br />
Dauer des Festivals einen Mietwagen zur Verfügung. In <strong>die</strong>sem<br />
Jahr war es der Schauspieler Alexander Wussow, der<br />
kostenfrei mit einem Tohde-Golf herumfahren durfte. Für<br />
einen Tag spen<strong>die</strong>rte der Autovermieter sogar einen Porsche.<br />
Und: Der bekannte Schauspieler Erol Sander mietet auch<br />
schon seit vielen Jahren bei Tohde einen Multivan, wenn er<br />
in Bad Segeberg spielt.<br />
Im Großraum der Städte Kiel, Lübeck und Hamburg tummeln<br />
sich mehr als 40 verschiedene <strong>Autovermietung</strong>en, sagt<br />
Tohde. Da müsse man, zumal von einer Kleinstadt wie Bad<br />
Segeberg aus, mit einem aussagekräftigen Angebot und<br />
Profil punkten. „Wir bauen unter anderem auf eine starke<br />
Bindung an den örtlichen Mittelstand“, betont Tohde. Alle<br />
Fahrzeuge seiner Flotte stammen von Autohändlern aus der<br />
Region. Und <strong>die</strong> Kunden bauen auf seine Flexibilität „und<br />
auf meine sofortige Entscheidungsgewalt“, erläutert der<br />
Unternehmer.<br />
Schnelle Entscheidungen sind gefragt<br />
Im Gegensatz zu großen Vermiet-Konzernen „kann ich sofort<br />
und ohne Umschweife sagen, was ich zu welchem Preis<br />
anbieten kann – und ob ich etwa am nächsten Morgen einen<br />
PKW als Kombi mit Anhängekupplung für drei Monate als<br />
Langzeitmiete zur Verfügung habe“, sagt Tohde. Vor allem<br />
<strong>die</strong> großen Mitbewerber könnten <strong>die</strong>s nicht immer.<br />
„Firmenkunden wissen aber genau das zu schätzen. Die<br />
wollen schnelle Entscheidungen und welche, auf <strong>die</strong> sie sich<br />
auch zu 100 Prozent verlassen können“, sagt der Bad Segeberger<br />
Autovermieter.<br />
Heute machen Firmenkunden mit rund 70 Prozent einen<br />
Großteil seines Umsatzes aus. Das früher einmal mit rund<br />
90 Prozent den Umsatz des Familienbetriebes dominierende<br />
Geschäft mit Unfallersatzwagen ist – wie bei den allermeisten<br />
Autovermietern – auf etwa fünf Prozent eingebrochen. Die<br />
restlichen 25 Prozent ver<strong>die</strong>nt Tohde mit privaten <strong>Autovermietung</strong>en.<br />
Fotos: CC Rent a car-<strong>Autovermietung</strong> Marcus Tohde<br />
Die Karl-May-Festspiele fest im Griff<br />
In das gleiche Horn stoßen seine werbewirksamen Aktionen<br />
bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg. Seit Jahren<br />
20<br />
Regelmäßig stellt Marcus Tohde (r.)<br />
den Karl-May-Festspielen Fahrzeuge zur Verfügung.<br />
Hier bei der Übergabe an den<br />
Schauspieler Alexander Wussow (l.)
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
COMPANY | STATIONSPORTRÄT<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Wie alles begann...<br />
1977<br />
Helga Tohde gründet am 1. Juli in Schackendorf als Agenturpartnerin<br />
der Möllner Firma Bernhard Heitplatz eine <strong>Autovermietung</strong>.<br />
Das Mietgeschäft für <strong>die</strong> zehn Pkw und <strong>die</strong> drei<br />
Nutzfahrzeuge wickelt sie in der Küche ab. Ehemann Heinz<br />
Tohde betreibt in Bad Oldesloe eine Tankstelle. Auch dort<br />
gibt es eine Agentur der Heitplatz <strong>Autovermietung</strong>.<br />
1982<br />
Das Unternehmen Heitplatz-Tohde OHG wird gegründet,<br />
<strong>die</strong> Tankstelle in Bad Oldesloe aufgegeben. Die neue Firma<br />
verlegt ihren Unternehmenssitz in das größere Bad Segeberg.<br />
Für <strong>die</strong> in Bad Oldesloe betriebene <strong>Autovermietung</strong> wird ein<br />
Agenturpartner gefunden. Damaliger Systemgeber des<br />
Familienbetriebs ist <strong>die</strong> bundesweit aktive Autohansa <strong>Autovermietung</strong>.<br />
1984<br />
Sohn Marcus Tohde geht in <strong>die</strong> Millionenstadt Hamburg in<br />
<strong>die</strong> Lehre. Dort lernt er bei einer befreundeten <strong>Autovermietung</strong><br />
das Geschäft in einer Metropole kennen. Nach einem Jahr<br />
wird <strong>die</strong> Lehre nach Bad Segeberg verlegt, weil seine Hilfe<br />
im Familienbetrieb erforderlich ist.<br />
1987<br />
Die Tohdes besitzen einen Fuhrpark von 35 PKW und etwa<br />
zehn Lastwagen der Marken VW, Opel, Mercedes und BMW.<br />
Seine Fahrzeuge kauft der Familienbetrieb ausschließlich in<br />
Bad Segeberg. Das vor fünf Jahren angemietete Büro ist<br />
mittlerweile viel zu klein, <strong>die</strong> Parkplätze reichen nicht mehr<br />
aus. Ende August zieht der Familienbetrieb in ein ehemaliges<br />
Autohaus.<br />
1992<br />
Die Unternehmen Heitplatz und Tohde trennen sich. Marcus<br />
Tohde geht nach Neumünster und gründet seine eigene<br />
<strong>Autovermietung</strong> als Lizenznehmer der Autohansa. Eine gute<br />
und starke Zusammenarbeit mit dem elterlichen Unternehmen<br />
lassen <strong>die</strong> Flotte von Marcus Tohde auf 25 Fahrzeuge wachsen.<br />
Er eröffnet eine weitere Station in Husum.<br />
1995<br />
Der Lizenzverbund Autohansa <strong>Autovermietung</strong> wird vom<br />
amerikanischen Touristikanbieter Alamo Rent a Car übernommen.<br />
Die <strong>Autovermietung</strong> Tohde wird deshalb blaugelb.<br />
Prachtstücke vor den<br />
neuen Stationsräumen<br />
1996<br />
Heinz Tohde stirbt unerwartet im Alter von 66 Jahren, Marcus<br />
Tohde übernimmt den Betrieb. Beide <strong>Autovermietung</strong>en<br />
fusionieren schließlich.<br />
1997<br />
Alamo Rent a Car fusioniert mit der ebenfalls amerikanischen<br />
<strong>Autovermietung</strong> National Car Rental. Die Farbe der Leuchtreklame<br />
ändert sich erneut von blau-gelb zu grün. Marcus<br />
Tohde eröffnet Filialen in Kiel und Ahrensburg, der Fuhrpark<br />
wächst auf mehr als 125 Fahrzeuge.<br />
2002<br />
Im September 2002 meldet der Lizenzgeber und Inhaber<br />
der Markenrechte für Alamo und National Insolvenz an. Die<br />
Pleite von National hätte auch für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong> Marcus<br />
Tohde beinahe den finanziellen Ruin bedeutet. Viele Gelder,<br />
<strong>die</strong> National treuhänderisch für seine Lizenznehmer verwaltet<br />
hatte, werden nicht mehr ausbezahlt. Noch im gleichen Jahr<br />
verkauft Tohde alle eigenen Fahrzeuge, schließt seine Filialen<br />
in Kiel, Ahrensburg und Bad Oldesloe. Er wird selbst Agenturpartner<br />
einer großen Vermietkette in Bad Segeberg.<br />
2003<br />
Nach 14 Monaten wagt Marcus Tohde wieder den Sprung<br />
in <strong>die</strong> Selbstständigkeit. Er wechselt als Lizenznehmer zu<br />
CCRaule, kauft im Oktober 18 Fahrzeuge. Bereits Ende 2003<br />
hat er schon wieder eine Flotte von mehr als 30 Fahrzeugen<br />
auf seinem Parkplatz.<br />
2007<br />
Die <strong>Autovermietung</strong> Marcus Tohde hat heute wieder eine<br />
große Flotte und vermietet in Bad Segeberg, Bad Oldesloe,<br />
Hamburg, Neumünster und Schwarzenbek fast alles, was<br />
Räder hat.<br />
2008<br />
Marcus Tohde zieht mit seinem Unternehmen in Bad Segeberg<br />
in ein neues Domizil. Heute vermietet er nicht nur gewöhnliche<br />
Pkw. Auf seinem Parkplatz finden sich auch immer<br />
ein Porsche oder ein Hummer für außergewöhnliche<br />
Fahrerlebnisse. [jhs]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Werbung und besondere<br />
Autos heben vom<br />
Mitbewerb ab<br />
21
ROLLING | BIOFAHRZEUGE<br />
Gasautos<br />
abWerk<br />
Fünf Kg Erdgas auf 100km:<br />
der aktuelle Opel Zafira 1.6 CNG<br />
Es gab Zeiten, da fragte der Verkäufer: Diesel oder Benziner?<br />
Das ist vorbei. Denn Toyota bietet mit dem Prius<br />
alternativ ein Hybridfahrzeug an und auch bei Lexus<br />
oder Honda gibt es <strong>die</strong> Zwitter-Modelle bereits von der<br />
Stange. Anders sah das lange mit den Gasautos aus.<br />
Von Umrüstung war da <strong>die</strong> Rede, und meinte den Einbau<br />
einer Gasanlage in das bereits vorhandene Fahrzeug.<br />
Die Hersteller hatten Nachholbedarf. Und so gibt es sie<br />
heute in großer Stückzahl – <strong>die</strong> Gasautos ab Werk.<br />
Wenn es nach den Politikern ginge, so wäre <strong>die</strong> steuerliche<br />
Begünstigung für Autogas bereits 2009 vorbei. Aber zum<br />
Glück konnte man sich noch in letzter Sekunde auf 2018<br />
einigen, sowohl Erd- als auch Autogasfahrer bis dahin in<br />
ihrer Entscheidung zu unterstützen. Vielleicht rüsten deshalb<br />
– oder der steigenden Spritpreise wegen – zunehmend viele<br />
Autofahrer ihre Fahrzeuge auf Gas um (Kosten: bis zu 3.500<br />
Euro plus Einbau). Dabei geht es einfacher, denn viele Hersteller<br />
bieten mittlerweile eine Gasalternative an. Allen voran<br />
ist <strong>die</strong> Nummer 1 Chevrolet. Das Unternehmen bietet alle<br />
seine Modelle auch mit LPG (Liquified Petroleum Gas) an.<br />
Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller gab<br />
bekannt, dass in Deutschland jeder zehnte verkaufte Chevrolet<br />
mit Autogas betrieben wird – ein tolles Ergebnis. Und<br />
für jeden Kunden ist das passende Fahrzeug dabei: Bestseller<br />
ist der kleine und sparsame Stadtflitzer Matiz, der in jede<br />
winzige Parklücke passt und den CO2-Ausstoß im LPG-<br />
Betrieb auf niedrige 111 Gramm pro Kilometer drückt. Gleich<br />
drei Varianten gibt es vom größeren Bruder Aveo, und auch<br />
Lacetti, Rezzo oder Nubira Kombi haben <strong>die</strong> umweltfreundliche<br />
Technik an Bord. Selbst Reiselimousine und Flaggschiff<br />
Epica sowie das Kompakt-SUV Captiva fahren mit einer<br />
serienmäßigen Autogasanlage sauber vom Werkshof.<br />
Der aktuelle Zafira 1.6 CNG mit 94 PS verbraucht nur rund<br />
fünf Kilogramm Erdgas auf hundert Kilometer. Soviel Sparsamkeit<br />
hat aber seinen Preis: 23 640 Euro kostet der flexible<br />
Van. Neben Opel sind auch Fiat oder VW mit dem Caddy<br />
Life und dem Touran Eco Fuel im Bereich der Erdgasautos<br />
gut aufgestellt. Vor allem <strong>die</strong> größeren Modelle haben eine<br />
Gasanlage ab Werk. Übrigens: Für Nutzfahrzeuge und LKWs<br />
sind alternative Antriebe schon lange ein Thema.<br />
Hersteller gehen in <strong>die</strong> Offensive<br />
Dass ein Hersteller beide Gasvarianten seiner Modelle anbietet,<br />
ist hingegen selten. Ein Grund dafür ist <strong>die</strong> Verwechslungsgefahr<br />
beider Gassorten, <strong>die</strong> zwar aufgrund verschiedener<br />
Eigenschaften und unterschiedlicher Adapter beim<br />
Betanken, ausgeschlossen werden kann, aber in den meisten<br />
Köpfen der Autofahrer weiter umherspukt. Andererseits<br />
macht es Sinn, sich auf ein Alternativangebot seitens der<br />
Hersteller zu beschränken und das umso intensiver auszubauen.<br />
Sozusagen „zweigleisig“ fahren derzeit aber schon<br />
<strong>die</strong> Franzosen. Citroen bietet den bivalenten C3 Style als<br />
Erdgasvariante an. Gleichzeitig können der C3, wie C4, C4<br />
Picasso, C5, C8, Berlingo und Xsara Picasso, auch mit<br />
Autogas geordert werden. Experten prognostizieren derweil,<br />
dass <strong>die</strong> Zahl der Alternativen zu Diesel und Benzinern in<br />
den nächsten Jahren stetig steigt. Schon vom beliebten VW<br />
Golf VI, der in den Startlöchern mit den Hufen scharrt, soll<br />
es erstmals auch eine Autogasvariante geben, und zwar in<br />
Serie. Daneben offeriert VW seine verbrauchsarmen „Blue-<br />
Motion“-Modelle – getreu dem Motto: Entdecke <strong>die</strong> Möglichkeiten.<br />
[scw]<br />
Fotos: Opel, Chevrolet<br />
Keine preislich günstige Alternative<br />
Populärer als <strong>die</strong> Flüssiggasfahrzeuge, waren zeitlich zuvor<br />
<strong>die</strong> Erdgasautos ab Werk. Wer erinnert sich nicht gern an<br />
den ersten Opel Zafira CNG (Compressed Natural Gas),<br />
dem damals meistverkauften Erdgas-Pkw in Deutschland?<br />
22<br />
Jeder zehnte verkaufte<br />
Chevrolet ist mit<br />
Autogas betrieben.
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
ROLLING | BIOFLOTTE<br />
Umweltfreundlicher Flottenauszug:<br />
Smart fortwo, Toyota Prius Hybrid<br />
und ein Lexus RX 400 Hybrid<br />
Aus<br />
Liebe<br />
zur<br />
Umwelt<br />
Die Autovermieter haben stets <strong>die</strong> neuesten Modelle am<br />
Start, orientieren sich in der Zusammensetzung ihres<br />
Fuhrparks am Geist der Zeit und den Vorlieben der<br />
Kunden. Dass der Trend eindeutig zu den schadstoffarmen<br />
Spritsparern geht, ist angesichts der steigenden<br />
<strong>Kraftstoff</strong>preise und anhaltenden CO2-Diskussionen<br />
nirgends zu übersehen.<br />
einen Hersteller, der nicht schon ein Hybridfahrzeug in Serie<br />
fertigt oder <strong>die</strong>s vorhat. Auch Smart tüftelt am Fortwo mhd<br />
(Micro-Hybrid). Viel weiter ist da schon Toyotas Edeltochter<br />
Lexus. Die Japaner statten ihre gesamte Modellpalette mit<br />
Hybridtechnologie aus. Den RX 400h gibt es seit 2005. Das<br />
Luxus-SUV beschleunigt in 7,6 Sekunden von Null auf Hundert.<br />
Auch abseits befestigter Wege ist auf ihn Verlass.<br />
Fotos: CC Rent a car <strong>Autovermietung</strong> Hundertmark<br />
Die Firma Hundertmark in Darmstadt ist ein Traditionsunternehmen.<br />
1957 durch <strong>die</strong> Eltern des heutigen Geschäftsführers<br />
Volker Hundertmark gegründet, hat sich der Betrieb in den<br />
letzten Jahren stetig weiterentwickelt und geht bis heute mit<br />
der Zeit. So ist es für <strong>die</strong> Hessen ganz selbstverständlich,<br />
eine umweltfreundliche Vermietflotte auf <strong>die</strong> Räder zu stellen<br />
– <strong>die</strong> so genannte „weiße Flotte“. Sie gibt es seit Mai 2008<br />
und sie besteht aus sieben äußerst verbrauchs- und emissionsarmen<br />
Fahrzeugen. Unter ihnen befinden sich ein<br />
schneeweißer Smart Fortwo cdi, ein Toyota Prius Hybrid<br />
und ein Lexus RX 400 Hybrid. Der kleine Cityfloh Smart mit<br />
45 PS hat einen Durchschnittsverbrauch von nur 3,3 Litern<br />
Diesel und einen äußerst geringen CO2-Ausstoß von etwa<br />
88 Gramm pro Kilometer. Er ist ohnehin der Spritsparstar<br />
auf dem Markt – an seine Testwerte kommt kein anderer<br />
heran. Allerdings läuft der Fortwo auch in einem anderen<br />
Bereich außer Konkurrenz, denn er nimmt, wie der Name<br />
schon sagt, höchstens zwei Passagiere und kleines Gepäck<br />
an Bord.<br />
Toyota in der Vorreiterrolle<br />
Der Toyota Prius hingegen war auch lange Zeit ein Außenseiter,<br />
wird heute aber als Pionier des Hybridantriebs gefeiert.<br />
1997 wurde <strong>die</strong> viertürige Stufenhecklimousine Prius I auf<br />
<strong>die</strong> Straßen gebracht. Es dauerte einige Jahre, bis andere<br />
Hersteller den Nutzen der Kombination von Elektro- und<br />
Verbrennungsmotor erkannten. Mittlerweile gibt es kaum<br />
Persönlicher Kontakt ist wichtig<br />
Die weiße Flotte in der CC Rent a car-<strong>Autovermietung</strong><br />
Hundertmark setzt sich des Weiteren aus vier Volkswagen<br />
BlueMotion-Modellen zusammen. Ein Polo, ein Golf und<br />
zwei Passat sind allesamt als sparsame Diesel im Einsatz.<br />
Mit einem niedrigen Verbrauch von 3,8 Liter auf hundert<br />
Kilometern und nur 99 Gramm CO2-Emissionen ist der Polo<br />
BlueMotion der derzeit sparsamste Fünfsitzer im Handel.<br />
Derart gut aufgestellt, kann der Geschäftsführer Volker<br />
Hundertmark allen Kundenwünschen gerecht werden. Ob<br />
kleiner Stadtflitzer oder elegantes SUV – insgesamt stehen<br />
rund 70 Fahrzeuge zur Wahl. Die Umwelt-Fahrzeuge im<br />
Angebot sind an der weißen und silbernen Lackierung zu<br />
erkennen – <strong>die</strong> Autos der weißen Flotte tragen eine „weiße<br />
Weste“. Der persönliche Kontakt zum Kunden hat im Hause<br />
oberste Priorität. Rund 30 Mitarbeiter sorgen für guten und<br />
schnellen Service. Das wissen <strong>die</strong> Kunden sehr zu schätzen,<br />
denn obendrein ist <strong>die</strong> Firma Hundertmark wohl auch der<br />
günstigste Anbieter in Darmstadt. Das kleinste Fahrzeug,<br />
den Smart Fortwo, gibt es bereits für 25 Euro am Tag. Die<br />
Preise sind „all inclusive“ mit Kilometerlaufleistungen von<br />
250 pro Tag im PKW-Bereich. Zur Anmietung über das<br />
Internet reicht eine Anfrage per Email. Die Adresse lautet:<br />
www.100mark.de. Auch Vorbeikommen lohnt sich. Die<br />
vorrätigen Fahrzeuge in der Station können sofort mitgenommen<br />
werden – ohne schlechtes Gewissen der Umwelt<br />
gegenüber. [scw]<br />
23
ROLLING | PORTRÄT<br />
Sicher<br />
unterwegs<br />
Auffallend unauffällig sind sie, <strong>die</strong> Bodyguards an der<br />
Seite prominenter Persönlichkeiten wie Politiker, Schauspieler<br />
und Musiker. Zu ihren Aufgaben gehört unter<br />
anderem der Personen- und Begleitschutz, aber auch<br />
<strong>die</strong> Ausübung von Fahr<strong>die</strong>nsten. Sicherheit ist das oberste<br />
Gebot in <strong>die</strong>sem Job. Und wo es um Sicherheit geht,<br />
steht auch Vertrauen im Mittelpunkt. So wie im Unternehmen<br />
„mama events“. Nicht nur Prominente, sondern<br />
auch Privatpersonen verlassen sich auf <strong>die</strong> etablierte<br />
Fullservice-Agentur mit Sitz in Berlin.<br />
Auch wir Autoren haben hin und wieder Urlaub. Im Frühjahr<br />
<strong>die</strong>ses Jahres fuhr ich für einige Tage zum Wintersport nach<br />
Oberhof. Bei herrlichem Wetter drehte ich ein paar Runden<br />
durch das Biathlon-Stadion – wie sich erst später herausstellte,<br />
zusammen mit viel Prominenz. Denn kein geringerer<br />
als Bundespräsident Horst Köhler versuchte sich nebst Gattin<br />
im Langlauf. Erst nachdem ich ihn erkannt hatte, fiel mir<br />
<strong>die</strong> Menge der Leute im Hintergrund auf. Unscheinbar, aber<br />
dennoch präsent, waren <strong>die</strong> Bodyguards. Ein Gespräch mit<br />
Herrn Köhler war ebenso möglich, wie das Schießen von<br />
Fotos, aber jede „schnelle Bewegung“ – da bin ich mir sicher<br />
– hätte zum raschen Abbruch <strong>die</strong>ser Begegnung geführt.<br />
Die Leibwächter hätten sich zwischen uns gedrängt, unseren<br />
wichtigsten Staatsmann flink zum Auto, einem BMW X5,<br />
gebracht und Gummi gegeben. So oder ähnlich läuft es tagtäglich<br />
in einer Agentur ab, <strong>die</strong> Sicherheits- und Fahr<strong>die</strong>nst-<br />
Service aus einer Hand anbietet, wie <strong>die</strong> Firma mama events.<br />
Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet, nachdem<br />
der geschäftsführende Gesellschafter Marco Griesche gemeinsam<br />
mit Tobias Voigt den Missständen anderer Sicherheits-<br />
und Fahr<strong>die</strong>nste überdrüssig wurde.<br />
Den Fehlern der Anderen auf der Spur<br />
Schon <strong>die</strong> Auswahl des Personals gab Anlass zur Kritik.<br />
Fehlerhafte Organisationsabläufe, unzureichende Kommunikation<br />
oder zu viele verschiedene Ansprechpartner in einer<br />
Sache minderten bei den Beobachtungsobjekten deutlich<br />
<strong>die</strong> Qualität der angebotenen Dienstleistungen. „Mit dem<br />
Willen und Mut, <strong>die</strong>s für <strong>die</strong> Kunden zu ändern und sie optimal<br />
zu betreuen“, wurde mama events ins Leben gerufen,<br />
sagt Projektleiter Markus Rößler, der im Unternehmen für<br />
das Online-Bestellsystem und für <strong>die</strong> Organisation von Veranstaltungsfahr<strong>die</strong>nsten<br />
verantwortlich ist. Warum „mama<br />
events“, drängt sich <strong>die</strong> Frage auf. „Mama ist sozusagen<br />
ein Synonym für besten Service im Leben. Jeder vertraut<br />
seiner Mama und fühlt sich von ihr beschützt. Mum kümmert<br />
sich um alles. Sie fährt <strong>die</strong> Kinder zur Schule und zu Freizeitaktivitäten.“,<br />
erklärt Marco Griesche - sie ist einfach <strong>die</strong><br />
Beste, hören wir hier heraus.<br />
Kein Grund zur Sorge<br />
Im Namen der Sicherheit:<br />
<strong>die</strong> Mitarbeiter von Marco Griesche<br />
Im vergangenen Jahr hat sich das konzessionierte und eingetragene<br />
Taxi- und Mietwagen- sowie zertifizierte Sicherheitsunternehmen<br />
neu ausgerichtet. Der VIP-Service ist seitdem<br />
ein eigenes Geschäftsfeld, das von Geschäftsführer<br />
Griesche persönlich geleitet wird. Zuverlässigkeit und Diskretion<br />
sind in <strong>die</strong>sem Bereich das A und O. Mama events<br />
übernimmt, wenn gewünscht, <strong>die</strong> komplette Betreuung –<br />
privat und beruflich. Von der Hotelbuchung über <strong>die</strong> Reservierung<br />
eines Restaurant- oder Konzertbesuchs bis hin zur<br />
Buchung von Flug- oder Bahnreise bekommen Prominente,<br />
Geschäftsleute oder Künstler hier das Rundum-Sorglos-<br />
Paket geboten. Stars und Sternchen wie Heidi Klum, Boris<br />
Becker, Dieter Bohlen, Detlef D. Soost, Nadja Auermann<br />
oder Michail Gorbatschow haben <strong>die</strong> Dienste von mama<br />
events bereits in Anspruch genommen – und das ist nur ein<br />
kleiner Auszug aus der ewig langen Referenzliste. Ein weiterer<br />
Auszug aus dem Leistungskatalog sieht hingegen so aus:<br />
In punkto Sicherheit geben <strong>die</strong> qualifizierten Mitarbeiter des<br />
Unternehmens Begleit- und Personenschutz – auch bewaffnet,<br />
wenn nötig. Sie sorgen für Hotelsicherheit, machen<br />
Event-Security, Objektschutz, Kid-Guarding und erstellen<br />
Fotos: alphaspirit@fotolia.de, mama events<br />
24
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
ROLLING | PORTRÄT<br />
auf <strong>die</strong> jeweilige Situation abgestimmte Sicherheitskonzepte.<br />
Auch <strong>die</strong> Beratung beim Einsatz von Alarmanlagen in Gebäuden<br />
und beweglichen Objekten gehört zum Leistungsumfang<br />
in <strong>die</strong>sem Bereich, wie Marko Münster, der Chef für Sicherheit,<br />
weiß.<br />
Wir bieten mehr<br />
„Die erstklassige Beförderung unserer Fahrgäste erfolgt über<br />
unsere Abteilung Fahr<strong>die</strong>nst – einem klassischen Chauffeurund<br />
Limousinenservice“, sagt Dennis Ranke, Leiter <strong>die</strong>ses<br />
Bereichs. Je nach Auftrag sind im Schnitt etwa 20 bis 50<br />
Fahrzeuge der Premiumhersteller Audi, BMW oder Mercedes<br />
im Einsatz. Bei mama events beginnt der Fuhrpark mit Wagen<br />
der gehobenen Mittelklasse. Von der repräsentativen Luxus-<br />
Limousine über den praktischen <strong>Business</strong>-Van bis hin<br />
zum nützlichen Kleintransporter bieten sämtliche Fahrzeuge<br />
höchsten Komfort. Eine hochwertige Innenausstattung<br />
mit Leder, Automatik und Navigationssystem<br />
ist selbstverständlich. Beim Kauf des Autos wird auf den<br />
bequemen Einstieg ebenso geachtet wie auf eine komfortable<br />
Federung und gedämpfte Innen- sowie Motorengeräusche.<br />
Hier kommt <strong>die</strong> jahrelange enge Zusammenarbeit<br />
mit den Autoherstellern zum Tragen. Für <strong>die</strong> Funktionalität<br />
des Geschäftsmodells ist schließlich auch <strong>die</strong> Flexibilität<br />
der Fuhrparkgröße wichtig – für mama events kein Problem.<br />
Überhaupt: „Geht nicht, gibt es nicht“ ist das persönliche<br />
Motto von Markus Rößler und wird jeden Tag gelebt.<br />
Alles dreht sich um Kunde König<br />
„Unsere Kunden sind Könige – und das dürfen sie ruhig<br />
wörtlich nehmen“, sagt der Projektleiter. Denn auch waschechte<br />
Royals wissen <strong>die</strong> Fürsorge und Kompetenzen des<br />
Berliner Unternehmens zu nutzen und zu schätzen, und<br />
andererseits „lassen wir prinzipiell nichts unversucht, um<br />
jeden Kunden wahrhaft fürstlich zu versorgen.“ Ja, auch<br />
Otto Normal, der etwas auf sich hält, kann <strong>die</strong> Dienste von<br />
mama events in Anspruch nehmen. Für Privatpersonen gibt<br />
es sogar Spezialtarife. Dass <strong>die</strong> von Anfang an auf Wachstum<br />
und Flexibilität ausgelegte Firma heute so guten Zuspruch<br />
findet, ist im Wesentlichen zweierlei Aspekten geschuldet:<br />
Zum Einen haben <strong>die</strong> fünf festen Mitarbeiter aus den Fehlern<br />
anderer Firmen gelernt und <strong>die</strong>se nicht wiederholt und zum<br />
Anderen legen <strong>die</strong> Macher von<br />
mama events größten Wert auf<br />
Teamarbeit. „Das Team ist das<br />
Wichtigste in einem Dienstleistungsunternehmen.<br />
Ohne <strong>die</strong><br />
perfekte Zusammenarbeit untereinander<br />
bringen <strong>die</strong> größten Anstrengungen<br />
nichts“, resümiert<br />
Rößler. Hier kennt jeder einzelne<br />
Mitarbeiter – und das sind immerhin<br />
80 bundesweit sowie ein<br />
Personalpool von 2.500 Fahrern<br />
und Sicherheitsleuten – <strong>die</strong><br />
Geschäftsleitung persönlich. Das<br />
ermöglicht kurze schnelle Wege.<br />
Die Richtung ist klar<br />
Hat <strong>die</strong> richtigen Mitarbeiter gefunden:<br />
Marco Griesche (v.)<br />
Da das Unternehmen weiterhin auf Expansionskurs ist, werden<br />
immer wieder zuverlässige, gute Mitarbeiter gesucht.<br />
Dabei legen <strong>die</strong> Chefs größten Wert auf ein gepflegtes<br />
Äußeres, <strong>die</strong> richtige Motivation und <strong>die</strong> Erfahrung im Umgang<br />
mit Mensch und Maschine. So wird das fahrerische Können<br />
immer wieder überprüft und auch das Sicherheitspersonal<br />
wird konsequent fortgebildet. Wer <strong>die</strong>sen Job macht, braucht<br />
zudem Leidenschaft, wie alle anderen Mitarbeiter hier. Der<br />
Kunde ist König – und dabei bestimmt nicht immer einfach,<br />
aber davon darf sich ein Profi nichts anmerken lassen. Und<br />
auch, wenn nicht immer ein Prominenter zu beschützen oder<br />
zu befördern ist, so hat <strong>die</strong>ser Beruf einen hohen Glamourfaktor.<br />
Wer weiß, vielleicht sitzt schon bei der nächsten Fahrt<br />
der Bundespräsident im Fond der Panzerlimousine. Alles ist<br />
möglich. [scw]<br />
Die Hauptstadt fest unter Kontrolle:<br />
mama events<br />
25
Vorschau<br />
Der nächste „<strong>Kraftstoff</strong>“ erscheint am 27. April 2009.<br />
Darin lesen Sie:<br />
Neue Mobilitätslösungen<br />
Welche Mobilitätsformen gibt es und welche überzeugen im<br />
Alltag? Neben Carsharing als klassischem Lösungsansatz<br />
möchten wir Ihnen <strong>die</strong> neuesten Modelle der Artenvielfalt<br />
"Mobilität" vorstellen.<br />
Wir vergleichen und durchleuchten - seien Sie gespannt auf<br />
<strong>die</strong> neuen Ansätze der Mobilitätslösungen. Seien Sie gespannt<br />
auf Mobilität 2.0!<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>Kraftstoff</strong><br />
<strong>Business</strong>-<strong>Magazin</strong> für <strong>die</strong> <strong>Autovermietung</strong><br />
4. Jahrgang<br />
HERAUSGEBER:<br />
CCUniRent System GmbH<br />
Allersberger Str. 185<br />
Nürbanum <strong>Business</strong> Park Gebäude F<br />
90461 Nürnberg<br />
Telefon: +49(0)911-480499-0<br />
Telefax: +49(0)911-480499-29<br />
info@ccunirent.com<br />
CC<strong>Autovermietung</strong>, CCRaule und CC Rent a car<br />
sind Marken der CCUniRent System GmbH<br />
www.ccunirent.com | www.cc-rentacar.com<br />
V.i.S.d.P.: Jürgen Lobach<br />
Geschäftsführer der CCUniRent System GmbH<br />
Objektleitung: Susanne Wiegels, Marketingleiterin<br />
der CCUniRent System GmbH<br />
ANZEIGENDISPOSITION:<br />
CCUniRent System GmbH, Anika Löwe, Marketing<br />
Tel.: +49(0)911-480499-70, E-Mail: marketing@ccunirent.com<br />
HERSTELLUNG:<br />
Redaktion:<br />
[jh] Jeanette Hefele jh@kraftstoff-online.com<br />
[jhs] Julian Horst jhs@kraftstoff-online.com<br />
[scw] Steffi C. Wank<br />
scw@kraftstoff-online.com<br />
Grafik/Layout:<br />
CCUniRent System GmbH<br />
Texte und Bildquelle:<br />
wenn nicht anders angegeben CCUniRent System GbmH<br />
Druck:<br />
LLD Service, Reinheim<br />
Auflage:<br />
9.000 Exemplare<br />
„<strong>Kraftstoff</strong>“ erscheint ab 2009 zweimal jährlich, im April und<br />
Oktober eines jeden Jahres; in den mit Namen versehenen<br />
Beiträgen wird <strong>die</strong> Meinung der Autoren wiedergegeben.<br />
Sie erhalten den „<strong>Kraftstoff</strong>“ über <strong>die</strong> Marketingabteilung<br />
der CCUniRent<br />
System GmbH. Tel.: +49(0)911-480499-70,<br />
E-Mail: marketing@ccunirent.com<br />
26
Ab 7°C = Winter!<br />
Wintertaugliche Bereifung<br />
Reservierungen ausschließlich unter<br />
Ohne Aufpreis!<br />
www.cc-rentacar.com<br />
01805 - CC 4 Rent (01805-2247368)*<br />
*0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz der deutschen<br />
Telekom; abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz<br />
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<strong>die</strong> wintertaugliche Bereifung.<br />
(Nur bei teilnehmenden Stationen.)