PDF Ausgabe - Kraftstoff â Business-Magazin für die Autovermietung
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PEOPLE | INTERVIEW<br />
„Mobilität<br />
ist ein<br />
Grundbedürfnis<br />
der<br />
Menschen<br />
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) engagiert sich<br />
für <strong>die</strong> Interessen der gesamten deutschen Automobilindustrie<br />
auf nationaler und internationaler Ebene und<br />
ist Veranstalter der alljährlichen IAA. Susanne Wiegels<br />
erkundigte sich für <strong>die</strong> <strong>Kraftstoff</strong>-Leser bei Matthias<br />
Wissmann, dem Präsidenten des VDA, nach seinem<br />
persönlichen Fazit.<br />
“<br />
Matthias Wissmann, Präsident des VDA:<br />
„Die deutsche Automobilindustrie<br />
befindet sich auf einem guten Weg.“<br />
Herr Wissmann, kann man sagen, dass Ihre Leidenschaft<br />
schon immer der Technologie im Allgemeinen und des<br />
Verkehrssektors im Besonderen galt?<br />
Forschung und Entwicklung sind für mich der Schlüssel zum<br />
Erfolg des Exportweltmeisters Deutschland. Als gebürtiger<br />
Ludwigsburger stamme ich ja aus einer Region in der <strong>die</strong><br />
Tüftler, <strong>die</strong> unser Land an <strong>die</strong> Weltspitze gebracht haben,<br />
zuhause sind. Da ist es nicht verwunderlich, dass ich mich<br />
bereits seit vielen Jahren für innovative Technologien interessiere.<br />
Meine Zeit als Forschungsminister und später als<br />
Verkehrsminister hat mich in <strong>die</strong>ser Neugier nur bestärkt.<br />
Ich bin überzeugt, dass nur der zu technologischen Entwicklungen<br />
konstruktiv beitragen kann, der <strong>die</strong> Chancen<br />
unserer globalisierten Welt nutzt. Technologie ist dabei der<br />
Schlüssel zu Wohlstand und Beschäftigung. Die deutsche<br />
Automobilindustrie nimmt mit ihrem Investitions- und<br />
Innovationsverhalten eine Führungsrolle ein. Meine Aufgabe<br />
sehe ich darin, <strong>die</strong>sen Prozess zu begleiten, damit<br />
Deutschland seine Stellung als „Autoland“ der Welt behält.<br />
Unter dem Motto „Nutzfahrzeuge: Für alle unterwegs“<br />
fand <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährige IAA in Hannover statt.<br />
Wie haben Sie sich auf <strong>die</strong>ses Highlight vorbereitet?<br />
Die Vorbereitungen für <strong>die</strong> IAA Nutzfahrzeuge finden in<br />
unserem Haus über einen langen Zeitraum statt. Dadurch<br />
ist gewährleistet, dass wir allen Ausstellern ideale Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Messe bieten können.<br />
Herstellerunternehmen und Zulieferer stehen mit dem VDA<br />
in engem Kontakt, so dass wir frühzeitig erfahren, welche<br />
Themen und Problematiken bewegen und im Zentrum der<br />
Aufmerksamkeit stehen werden. Ich selbst konnte mich in<br />
zahlreichen Gesprächen mit unseren Firmen auf der Messe<br />
von deren Potenzialen überzeugen.<br />
Wie kommt es zu <strong>die</strong>sem enormen Anstieg des Interesses<br />
am Nutzfahrzeugmarkt?<br />
Auch wenn Mobilität im letzten Jahrhundert eine wichtige<br />
Rolle spielte, können wir das 21. Jahrhundert schon jetzt<br />
das Jahrhundert der Mobilität nennen, denn Mobilität ist ein<br />
Grundbedürfnis der Menschen, Basis der modernen Gesellschaft<br />
und einer funktionierenden Wirtschaft. Dabei werden<br />
Automobil und Nutzfahrzeuge auch in Zukunft <strong>die</strong> Verkehrsmittel<br />
Nummer 1 bleiben. Das Rückgrat unserer Transportsysteme<br />
bildet der Lkw, der mit über 460 Milliarden Tonnenkilometern<br />
rund 70 Prozent der gesamten<br />
Güterverkehrsleistung schultert. Auf <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />
lässt sich leicht nachvollziehen, warum <strong>die</strong> 62. IAA<br />
Nutzfahrzeuge auf ein reges Interesse bei rund 2.000<br />
Ausstellern aus 47 Ländern gestoßen ist, <strong>die</strong> auf 275.000<br />
Quadratmetern viele tausend Besucher angezogen haben.<br />
Wie schätzen Sie persönlich <strong>die</strong> weitere Entwicklung des<br />
Nutzfahrzeugmarktes ein?<br />
Damit der Nutzfahrzeugmarkt sich den Herausforderungen<br />
von Morgen erfolgreichen stellen kann, muss auch <strong>die</strong> Politik<br />
ihren Beitrag leisten. Die LKW-Maut hat <strong>die</strong> Belastung des<br />
Güterkraftverkehrsgewerbes um über 3 Mrd. Euro verstärkt,<br />
ohne <strong>die</strong> Investitionen dauerhaft zu verbessern. Zudem leidet<br />
der Nutzfahrzeugmarkt unter den gestiegenen Rohstoffpreisen.<br />
Um dennoch weiterhin konkurrenzfähig zu sein,<br />
muss es neben dem Infrastrukturausbau natürlich auch um<br />
eine effizientere Nutzung der bestehenden Infrastruktur<br />
gehen. Verkehrsmanagement und Telematik sind hier ebenso<br />
wichtige Stichwörter wie der EuroCombi.<br />
Ob AdBlue oder Trucknology - auch <strong>die</strong> Nutzfahrzeughersteller<br />
müssen sich mit dem Umweltschutzgedanken<br />
auseinandersetzen.<br />
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