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PDF Ausgabe - Kraftstoff – Business-Magazin für die Autovermietung

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BUSINESS | WIRTSCHAFT<br />

Brummis<br />

trotzen<br />

der<br />

Absatzkrise<br />

Während der PKW-Markt schon seit Jahren vor sich<br />

hindümpelt, haben <strong>die</strong> Zulassungszahlen bei den Nutzfahrzeugen<br />

einen Rekord nach dem anderen gebrochen<br />

– doch damit scheint es nun zumindest in Deutschland<br />

vorbei zu sein. Die Zukunft liegt für <strong>die</strong> Hersteller im<br />

Osten.<br />

Während <strong>die</strong> PKW-Neuzulassungen in Deutschland schon<br />

seit Jahren rückläufig sind, folgt der Nutzfahrzeug-Absatz<br />

eher der Devise: höher, schneller, weiter. Allein von 2004<br />

bis 2007 stieg <strong>die</strong> Zahl der jährlich neu zugelassenen Lastkraftwagen<br />

laut Statistischem Bundesamt von 215.000 auf<br />

rund 274.000 Fahrzeuge. Selbst im absoluten PKW-Krisenjahr<br />

2007 stieg <strong>die</strong> Zahl der neu zugelassenen Nutzfahrzeuge,<br />

inklusive Zugmaschinen, Busse und anderer Nutzfahrzeuge,<br />

dem Verband der Automobilindustrie (VDA) zufolge um<br />

30.000 auf rund 334.000 Fahrzeuge; ein neuer Rekord. Doch<br />

nun scheint auch der deutsche Nutzfahrzeugmarkt zu stagnieren.<br />

Kaufbremse: LKW-Maut<br />

2007 wurde als Rekordjahr gefeiert.<br />

Es bleibt abzuwarten, ob <strong>die</strong><br />

Nutzfahrzeugbranche 2008 hieran<br />

anknüpfen kann.<br />

Einer der Wichtigsten für <strong>die</strong> aufkommende Kaufzurückhaltung<br />

ist <strong>die</strong> anhaltende Diskussion um <strong>die</strong> künftige Höhe<br />

und Entwicklung der LKW-Maut. VDIK-Präsident Volker<br />

Lange sagte, <strong>die</strong> Beschlüsse der Bundesregierung zur Festlegung<br />

der neuen LKW-Mauthöhe ab Januar 2009 könnten<br />

nicht überzeugen. „Die Zahlen basieren auf einem unveröffentlichten<br />

Gutachten: dem Wegekostengutachten 2007“,<br />

erklärte Lange Anfang Juli beim 12. „VDIK-Dialog“ in Walluf<br />

bei Wiesbaden. In <strong>die</strong>sem Gutachten seien „einige praxisferne<br />

Annahmen“ getroffen worden. Daher hege man den Verdacht,<br />

„das Ziel des Vorhabens sei eine Einnahmenmaximierung<br />

um jeden Preis“, erläuterte der Verbandspräsident vor einigen<br />

Monaten bei der Tagung.<br />

Weniger Spritverbrauch und saubere Abgase<br />

Wiederholung des Rekordjahres 2007?<br />

Noch Mitte 2008 waren der VDA und der Verband der Internationalen<br />

Kraftfahrzeughersteller (VDIK) von einem wenn<br />

auch nur moderaten Wachstum der Neuzulassungen in<br />

Deutschland ausgegangen. Nach der Veröffentlichung der<br />

August-Zahlen erwartete der VDIK für das Jahr 2008 ein<br />

Zulassungsergebnis von rund 334.000 Einheiten, und damit<br />

das gleiche Ergebnis wie im Rekordjahr 2007. Während <strong>die</strong><br />

Neuzulassungszahlen bei schweren Nutzfahrzeugen über<br />

16 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht (zGG) in den ersten<br />

acht Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres<br />

um 2,4 Prozent stiegen, sackten sie bei den Nutzfahrzeugen<br />

von 6 bis 16 Tonnen zGG um beinahe fünf Prozent<br />

auf weniger als 20.000 Fahrzeuge ab.<br />

Klar zugelegt haben laut VDIK in den ersten beiden Jahresdritteln<br />

auch <strong>die</strong> Fahrzeugklassen zwischen 3,5 und 6 Tonnen<br />

zGG (plus 6,9 Prozent) sowie bis 3,5 Tonnen zGG (5,6 Prozent).<br />

Einer VDA-Aufstellung zufolge profitierten von der<br />

hohen Nachfrage im Nutzfahrzeugsektor vor allem <strong>die</strong> Hersteller<br />

kleiner Transporter. Die Zahl der neu zugelassenen<br />

Nutzfahrzeuge bis zwei Tonnen zulässiges Gesamtgewicht<br />

stieg um rund 25 Prozent auf über 17.500 Fahrzeuge an.<br />

Bis zum Jahresende erwartet der VDIK eine weitere Abkühlung<br />

der Marktlage – vor allem bei den schweren Nutzfahrzeugen.<br />

Dafür gibt es laut VDA und VDIK mehrere Gründe.<br />

Um den Nutzfahrzeugabsatz dennoch anzukurbeln, setzen<br />

<strong>die</strong> Verbände und Hersteller auf schadstoffärmere und spritsparende<br />

neue Modelle, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Halter steuerlich und<br />

auch bei der LKW-Maut Vorteile bringen. VDA-Präsident<br />

Matthias Wissmann sagte vor Beginn der 62. IAA Nutzfahrzeuge<br />

in Hannover im September, moderne Nutzfahrzeuge<br />

vereinten „höchste sicherheitstechnische und ökologische<br />

Standards“ und seien beim Umweltschutz vorbildlich. Sie<br />

hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass <strong>die</strong> Gesamtemissionen<br />

des Straßenverkehrs wie etwa Stickoxide oder Feinstaubpartikel<br />

seit 1990 um bis zu 95 Prozent reduziert wurden.<br />

„Die Hersteller und Zulieferer haben ihre Hausaufgaben<br />

gemacht“, betonte VDA-Chef Wissmann.<br />

Die Trends gehen bei allen Herstellern eindeutig zu weniger<br />

Spritverbrauch und saubereren Abgasen. Laut Wissmann<br />

ist <strong>die</strong> deutsche Nutzfahrzeugindustrie bereits jetzt „führend<br />

in der Umwelttechnologie“. Milliardenbeträge würden in <strong>die</strong><br />

Verbesserung der Transporteffizienz, in <strong>die</strong> Senkung des<br />

Schadstoff- und des Kohlendioxidausstoßes investiert. Seit<br />

Oktober 2008 gilt <strong>die</strong> Abgasnorm Euro V für schwere LKW<br />

– dadurch müssen <strong>die</strong> Stickoxide um 90 Prozent gegenüber<br />

1990 verringert werden. Die deutsche Autoindustrie sei darauf<br />

gut vorbereitet, sagt Wissmann. So werde bei Nutzfahrzeugen<br />

mit Dieselmotoren derzeit beispielsweise <strong>die</strong> SRC-<br />

Technologie und der Zusatzstoff AdBlue eingesetzt, um den<br />

Schadstoffausstoß zu senken.<br />

Fotos: CCUniRent System GmbH<br />

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