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A U S D E R P R A X I S<br />
HoldingReporter 5-2009 l 9<br />
ein Ballonkatheder im Wirbel platziert,<br />
welcher unter Durchleuchtungskontrolle<br />
mit einem Druck<br />
von bis zu 30 bar mit einem Kontrastmittel<br />
kontrolliert aufgeblasen<br />
wird. Dadurch wird in dem gebrochenen<br />
Wirbel ein definierter<br />
Hohlraum geschaffen, die Knochensubstanz<br />
verdichtet und in vielen<br />
Fällen die Höhe des Wirbels<br />
wiederhergestellt. Nach Entfernung<br />
des Ballons bleibt dieser<br />
Hohlraum, dessen Volumen ja<br />
nunmehr bekannt ist, erhalten und<br />
wird sodann mit einer entsprechenden<br />
Menge dickflüssigem<br />
Knochenzement unter geringem<br />
Druck verfüllt. Sobald der<br />
Zement ausgehärtet ist, ist der behandelte<br />
Wirbelkörper definitiv<br />
stabilisiert und sofort belastbar.<br />
Außer osteoporotischen Wirbelbrüchen<br />
können auch krankhafte<br />
Brüche durch Tumoren oder Tumormetastasen<br />
mit dieser Metho -<br />
de behandelt werden. Für jüngere<br />
Patienten mit unfallbedingten Brüchen<br />
sind derzeit resorbierbare<br />
Biozemente in Erprobung, welche<br />
vom Körper wieder abgebaut und<br />
durch Knochengewebe ersetzt werden<br />
können. Hier ist die weitere<br />
Entwicklung noch abzuwarten.<br />
Als Risiko auch dieser Methode<br />
muss der Austritt von Knochenzement<br />
in den Nervenkanal der Wirbelsäule<br />
genannt werden, obwohl<br />
dieser Vorfall infolge der ausgefeilten<br />
Methode sehr selten vorkommt.<br />
Deshalb sind die Patienten<br />
auch über die Möglichkeit von<br />
Nervenschäden bis hin zur Querschnittslähmung<br />
aufzuklären. Erfreulicherweise<br />
mussten wir bei<br />
über hundert Kyphoplastien diese<br />
Komplikation noch nicht verzeichnen.<br />
… und nach der Operation<br />
Nach den Ergebnissen einer großen<br />
Studie in Heidelberg und nach<br />
unseren eigenen Beobachtungen<br />
werden über 90 % der behandelten<br />
Patienten nach der Operation beschwerdefrei<br />
oder zumindest deutlich<br />
gebessert. Es beeindruckt, wie<br />
gut oftmals die Mobilisation innerhalb<br />
eines Tages nach dem Eingriff<br />
gelingt.<br />
Der durch die Kyphoplastie nun<br />
schmerzfreie Patient muss aber bedenken,<br />
dass der Zusammenbruch<br />
des Wirbels in aller Regel eine<br />
Ursache seines gestörten Knochenstoffwechsels<br />
war. <strong>Die</strong>se Stoffwechselstörung<br />
gilt es spätestens<br />
jetzt zu behandeln. Durch eine<br />
korrekte medikamentöse Therapie<br />
kann die Knochenfestigkeit verbessert<br />
werden, wodurch weiteren<br />
Wirbelbrüchen wirksam vorgebeugt<br />
wird. Dabei sind Vitamin D<br />
und Calcium die Grundlage jeder<br />
An den Eingriff erinnern lediglich zwei<br />
punktförmige Narben.<br />
Osteoporosetherapie. Ältere, wenig<br />
mobile Patienten, die wenig an die<br />
frische Luft kommen, sind hiermit<br />
vor allem in den Winterhalbjahren<br />
unterversorgt. Andere Medikamente<br />
stimulieren den Knochenaufbau<br />
oder hemmen den Abbau<br />
von Knochensubstanz.<br />
Wie erheblich der Umbauprozess<br />
unserer Knochen ist, zeigt die Tatsache,<br />
dass unser gesamtes Skelettsystem<br />
in zehn Jahren einmal<br />
ab- und wieder aufgebaut wird –<br />
schlecht, wenn da etwas durcheinander<br />
gerät!<br />
Empfehlenswert ist auf jeden Fall<br />
die Mitgliedschaft in einer Osteoporose-Selbsthilfegruppe,<br />
wie sie<br />
hier in <strong>Eschwege</strong> (Frau Hohmann,<br />
Tel. 05651/13105) und Witzenhausen<br />
(Frau Zindel, Tel. 05542/<br />
1324) seit Jahren erfolgreich besteht<br />
und neben Gedankenaustausch<br />
von Betroffenen auch<br />
förderliche Aktivitäten und Aufklärungen<br />
bietet.<br />
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Telefon: 0 56 58 9 32 93<br />
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Leuchtbergstraße 10b · 37269 <strong>Eschwege</strong><br />
Telefon: 0 56 51 36 66<br />
E-mail: info@gemeindepflege.com<br />
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