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nhalt - Alpenforschungsinstitut

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Weitere Einrichtungen sind zwar in ihrer Ausrichtung<br />

überregionaler Natur, stehen jedoch<br />

auch der einheimischen Bevölkerung im spezifischen<br />

Bedarfsfall zur Verfügung. Besondere<br />

Bekanntheit besitzen die Einrichtungen für<br />

Rheumaerkrankungen wie auch die Einrichtungen<br />

mit Spezialisierung auf Endoprothetik. Rehabilitationseinrichtungen<br />

und Spezialkliniken<br />

runden das breite Angebot ab.<br />

In den Kliniken und Krankenhäusern werden<br />

jährlich rd. 34.000 Patienten stationär behandelt.<br />

Im Vergleich zu Bayern weist der Landkreis<br />

im Bereich der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />

eine überdurchschnittliche Versorgungsdichte<br />

auf (vgl. Tabelle 6.2). Die Patientenanzahl<br />

in diesen Einrichtungen ist viermal so<br />

hoch wie im bayerischen Durchschnitt. Bei der<br />

Ärztedichte (ohne Klinikärzte) je Tausend Einwohner<br />

liegt der Landkreis auf dem Durchschnittsniveau<br />

von Bayern und kann so eine<br />

gute, aber nicht überdurchschnittliche Versorgung<br />

anbieten.<br />

Abbildung 6.2: Ärzte pro 1.000 Einwohner in ausgewählten<br />

Bundesländern 2009<br />

6.2 Große Angebotsvielfalt über alle Nachfragesegmente<br />

Strukturell muss zwischen zwei Nachfragefaktoren<br />

im Gesundheitssektor unterschieden werden:<br />

einerseits die durch die einheimische Bevölkerung<br />

induzierte und andererseits die von<br />

außen herangetragene, exogene Nachfrage. Bei<br />

der exogenen Nachfrage können wiederum die<br />

Bereiche der Prävention (Gesundheitsurlaub,<br />

Wellness, medical Wellness), Heilung bzw. Linderung<br />

(Kur, Rehabilitationsmaßnahmen, gezielte<br />

Eingriffe und Therapien) unterschieden wer-<br />

44<br />

Ärzte pro 1.000 Einwohner<br />

Landkreis Garmisch-P.<br />

Sachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Berlin<br />

Bayern<br />

Baden-Württemberg<br />

0 2 4 6<br />

den. Die Übergänge zwischen diesen Nachfragesektoren<br />

sind dabei teilweise fließend, insbesondere<br />

im Bereich der Prävention.<br />

Durch eine Vielzahl von staatlich prädikatisierten<br />

Kurorten (Luftkurorte Grainau, Mittenwald;<br />

Heilklimatischer Kurort Garmisch-Partenkirchen<br />

sowie die beiden Moorheilbäder Bad Kohlgrub<br />

und Bad Bayersoien) kann die Region auf eine<br />

langjährig gewachsene Gesundheitstradition und<br />

damit verbundene Kompetenzen aufbauen.<br />

Zudem existieren vier Kurkliniken in Garmisch-<br />

Partenkirchen, sieben Kurärzte, 16 Krankengymnasten<br />

und sechs Massagepraxen. Im Landkreis<br />

sind insgesamt drei Möglichkeiten der Anwendung<br />

von Kuren möglich: während Garmisch-<br />

Partenkirchen selbst mit der Anerkennung „heilklimatischer<br />

Kurort“ ausgezeichnet ist, sind die<br />

Gemeinden Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien<br />

als Moorheilbäder prädikatisiert: Bad Bayersoien<br />

bietet acht Moor-Kurbetriebe an, Bad Kohlgrub<br />

hält das Prädikat als Deutschlands höchstgelegenes<br />

Moorheilbad (900m) und bietet in zwei<br />

Kureinrichtungen spezielle Therapien an.<br />

Durch die Gesundheitsreformen der vergangenen<br />

Jahre ist die staatlich geförderte Nachfrage<br />

nach Kuren massiv zurückgegangen. Parallel<br />

dazu trat ein Wandel der Nachfrage hin zu mehr<br />

Entspannungs- und Wohlfühlangeboten („Wellness-Welle“)<br />

ein. In der Folge haben auch in der<br />

Region viele Betriebe neue Angebote geschaffen<br />

und sich in diesem Bereich zu positionieren<br />

versucht. Der Markt Garmisch-Partenkirchen ist<br />

von der Bayern Tourismus GmbH als eine der<br />

ersten Gemeinden in Bayern mit der Zertifizierung<br />

zum „WellVital-Ort“ ausgezeichnet worden<br />

und unterliegt regelmäßigen Qualitätskontrollen,<br />

welche dem Gast vorbildliche Leistungen in<br />

den vier WellVital zertifizierten Hotels garantieren.<br />

Dennoch finden sich noch recht wenige<br />

Anbieter im gehobenen Wellness-Segment wie<br />

z.B. der Alpenhof in Murnau, Haus Hammersbach<br />

in Grainau oder der Staudacher Hof in<br />

Garmisch-Partenkirchen. Durch die Neubauprojekte<br />

Das Kranzbach und Schloss Elmau konnte<br />

hier allerdings das Angebotsdefizit insbesondere<br />

im Top-Segment ein Stück weit abgebaut werden.<br />

Dennoch ist die Angebotsdichte immer<br />

noch deutlich unterproportional zu den Wett-

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