KULTUR//RUHR - Kulturnews
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TOUREN // <strong>RUHR</strong><br />
Grubenlampe kann man im Nachtigall-Stollen selbst unter Tage<br />
gehen und sich einen nachhaltigen Eindruck von den Arbeits -<br />
bedingungen der Kumpel Ende des 19. Jahrhunderts verschaffen.<br />
Etwa eine Stunde nordöstlich befindet sich mit der Zeche<br />
Zollern in Dortmund-Bövinghausen die architektonisch bedeutungsvollste<br />
Bergwerksanlage des Ruhrgebietes. Hier trifft norddeutsche<br />
Backsteingotik auf Jugendstilornamente. Die ersten<br />
elektrisch betriebenen Bergbaumaschinen sind im Original zu<br />
bewundern. Und auch als Veranstaltungsort wird die Zeche<br />
Zollern gern genutzt: Hier findet z. B. das Klavierfestival Ruhr<br />
statt (www.klavierfestival.de).<br />
Eine weitere Fahrradstunde nordwestlich, Richtung Castrop-<br />
Rauxel, steht das alte Schiffshebewerk Henrichenburg bei Wal -<br />
trop, das 1899 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. in Betrieb<br />
genommen wurde und zu den spektakulärsten technischen Bau -<br />
werken seiner Zeit zählte. Es war in der Lage, Schiffe in weniger<br />
als einer Stunde 14 Meter hoch auf die Wasser haltung des<br />
Dortmunder Hafens zu heben. Erst damit war der Dortmund-<br />
Ems-Kanal überhaupt bis Dortmund befahrbar. Seit dem Bau<br />
des neuen Schiffshebewerkes 1962 dient das alte als technisches<br />
Denkmal mit wechselnden maritimen Ausstellungen.<br />
Für die intensive Erkundung der genannten fünf Ankerpunkte<br />
der „Route der Industriekultur“ sollte man mindestens zwei Tage<br />
einplanen. Zwar legt man nur knapp 60 Kilometer an Strecke<br />
zurück, doch es gibt nicht nur an jedem einzelnen Standort ausgesprochen<br />
viel zu entdecken, sondern auch direkt an der Strecke,<br />
denn man befährt nicht nur etliche Abschnitte der beiden<br />
Hauptwege, sondern auch solche anderer touristisch attraktiver<br />
Fahrradrouten, die allesamt übersichtlich beschildert sind. Es<br />
empfiehlt sich also, ausreichend Zeit dafür zu berücksichtigen<br />
und auch mal ungeplant anzuhalten, um sich etwas Inter es santes<br />
anzuschauen. Ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel.<br />
Foto: RVR / Frebel<br />
Mülheimer Ruhrperlen<br />
Die Sehenswürdigkeiten Mülheims lassen sich am besten per<br />
Fahrrad entdecken – entweder auf dem eigenen Bike oder gegen<br />
eine geringe Leihgebühr auf einem Drahtesel von einer der zahlreichen<br />
Mülheimer Radstationen. Auf drei verschiedenen<br />
Themenrouten, den „Mülheimer Ruhrperlen“ (www.muelheim-ruhr.de/cms/ruhrperlen.html),<br />
werden insgesamt 27 verschiedene<br />
kulturelle, industriegeschichtliche und landschaft -<br />
liche Highlights auf etwa 50 Kilometern rund um Mülheim<br />
miteinander verknüpft. Fünf Landschaftsinszenierungen runden<br />
die Erlebnistouren ab.<br />
Der Verlauf der Themenrouten ist gut gekennzeichnet, und vor<br />
allem die Sehenswürdigkeiten fallen durch ihr „Ruhrperlen“-<br />
Logo auf. Besonderer Clou für Menschen, die gewöhnlichen<br />
Landkarten nicht trauen: Auf Wunsch kann man sich ein PDA-<br />
System aushändigen lassen, das – ganz praktisch am Lenker<br />
befestigt – den Weg weist und zudem mit interessanten Zusatz -<br />
informationen zu den einzelnen Stationen und mit einer witzigen<br />
Streckenrallye unterhält.<br />
Foto: LWL-Industriemuseum, A.Hudemann/M. Holtappels<br />
Schiffshebewerk Henrichenburg<br />
Deutsche Fußballroute NRW<br />
Ruhrgebiet und Fußball – nirgendwo sonst in Deutschland gibt<br />
es derart viele Vereine, Stadien und Legenden wie hier. Wem die<br />
spielfreie Zeit viel zu lang dauert, und wer Fußballgeschichte<br />
hautnah erleben möchte, dem sei die Deutsche Fußballroute<br />
NRW (www.dfr-nrw.de) ans Herz gelegt.<br />
Seit 2010 präsentieren sich 15 Städte entlang einer 820 Kilo -<br />
meter langen Route von Aachen bis Bielefeld quer durch NRW<br />
mit ihren kulturellen Sehenswürdigkeiten und erzählen dabei<br />
gleichzeitig ihren Teil der deutschen Fußballgeschichte. Eine<br />
solche Tour gezielt auf Schalke oder in Dortmund zu beginnen,<br />
mag einem Glaubensbekenntnis gleichkommen. Zu entdecken<br />
gibt es jedoch überall etwas an den über 90 Fußball- und touristischen<br />
Erlebnispunkten.<br />
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